Doppelstockwagen bei DB Fernverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

218 466-1 @ 20 Oct 2015, 16:39 hat geschrieben: Für Regio macht die Triebzugvariante mehr Sinn, da a) flügelbar und b) aufgrund von zwei Endwagen statt einer Lok, deutlich bessere Beschleunigung erreicht wird.
Naja, man will halt keine Lok in der Mitte haben bei zehn Wagen. Und eine Lok dürfte mehr Dampf haben als die zwei Steuerwagen mit zusätzlich geringerer Achslast.

Und man wird eher Verstärken und Schwächen statt zu Flügeln zumindest auf dem Ring West. Zwischen Treuchtlingen und Nürnberg ist auch meist bei sechs Wagen Ende.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Didy @ 19 Oct 2015, 01:37 hat geschrieben:

Es ist noch keine Ausschreibung, man bereitet sich auf selbige erst vor.

Hab es jetzt zweimal gelesen, das erste mal glaube ich in der Eisenbahnrevue International (hab sie grad nicht zur Hand zum nachschauen), und das zweite mal in der Drehscheibe. Zweiteres ist ein Freakblatt, klar, aber die ERI halt ich doch für seriös.
Sollte es jedenfalls soweit kommen dürfte es interessant werden welche Bewerbungen es dafür geben sollte. Welcher Hersteller hat "normale" einstöckige, 200km/h-Reisezugwagen überhaupt noch im Angebot? Spontan fällt mir da nur Siemens ein, die bauen ja momentan noch Railjets und hatten vor paar Jahren Schlafwagen für die RZD geliefert. Da könnte man was ableiten.

Auf der letzten Innotrans standen zwar auch paar hübsche Reisezugwagen aus Osteuropa rum, aber die waren meine ich nicht wirklich neu, sondern lediglich modernisiert (wenn auch gut). Dürften aber kaum in Frage kommen. Dann gäbe es zwar noch Talgos, kann mir aber nicht vorstellen dass die DB darauf einlassen würde auf diesen anderartigen Typ umzusteigen.

Hat Skoda irgendwas im Angebot außer den (MüNüX) Dostos? Wobei ich mir bei denen die Zulassung für grenzüberschreitenden Verkehr auch schwieriger vorstelle als bei einem normalen Wagen (gilt auch für die Talgo).

Oder hat man bei der Bahn womgöglich einen Mehrsystem ICX/4 im Hinterkopf? Zumindest nach Holland und in die Schweiz war ja von vornherein vorgesehen dass es ihn da später auch hin verschlagen soll.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Balduin @ 21 Oct 2015, 11:28 hat geschrieben: Sollte es jedenfalls soweit kommen dürfte es interessant werden welche Bewerbungen es dafür geben sollte. Welcher Hersteller hat "normale" einstöckige, 200km/h-Reisezugwagen überhaupt noch im Angebot?
Vermutlich jeder. Sowohl Siemens als auch Bombardier, Stadler und Skoda würden mit Sicherheit welche liefern, wenn die Stückzahl stimmt. Darüber hinaus haben alle dieser Hersteller einstöckige Schnellzüge im Angebot - das kann man ja durchaus auch als Basis nehmen - oder man konstruiert halt gleich neu.

Schienenfahrzeuge, gerade bei größeren Stückzahlen, sind ja keine Katalogware.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Metropolenbahner »

Balduin @ 21 Oct 2015, 11:28 hat geschrieben: Oder hat man bei der Bahn womgöglich einen Mehrsystem ICX/4 im Hinterkopf? Zumindest nach Holland und in die Schweiz war ja von vornherein vorgesehen dass es ihn da später auch hin verschlagen soll.
Na wenn jetzt aber nur Wagen ausgeschrieben werden würden, dann wärs das definitiv mit dem MS-ICE4 gewesen (in die Schweiz fährt er natürlich).

Zum Material:
Passendes hat - wie Boris schon sagte - eigentlich jeder. Einziges Problem wird sein, dass man 76cm Einstiege fordern wird, alles andere würde mich ziemlich wundern. Damit fielen dann die osteuropäischen UIC-Nachbauten raus.

Siemens hat unterhalb der Railjet-Viaggio auch Niederflurwagen (76cm) bis Tempo 200 im Angebot:
http://www.mobility.siemens.com/mobility/g...ggio-light.aspx

Bombardier kann wieder ihre Married-Pair anbieten, und Skoda könnte es so wie Bombardier bei den Married-Pair machen: Einfach bei den frisch entworfenen Dostos das Oberdeck weglassen.

Wobei Bombardier auch noch ICx-Wagen anbieten könnte ... keine Ahnung, ob sie das wg. Siemens dürften, aber die antriebslosen Mittelwagen und der Steuerwagen kommen ja von Bombardier. Da hätte man dann auch Synergien bei der Wartung, aber vermutlich wird die DB was billiges wollen und die ICx-Wagen würden nicht so billig angeboten werden, da Siemens etwas vom Kuchen abhaben wollte.

Eventuell könnte Stadler der lachende 3. sein, die könnten wohl Ähnliches ziemlich einfach aus ihrem EC250 bzw. Flirt200 ableiten. Antriebe weglassen, fertig.

Die Frage ist allerdings auch, welche Marke die DB verwenden will. Die Marke "IC" wurde ja quasi zum "IR" abgewertet. Aber ICs nach Amsterdam sollten doch sicherlich noch über ein Restaurant verfügen. Bei Tourizügen wärs auch nicht verkehrt. Könnte also schon sein, dass die ICE-Marke verwendet wird und der Zug damit ne Art MET/Railjet wird. In dem Fall hätten die ICx-Wagen vielleicht sogar nen Bonus, da das ICE-Feeling garantiert wäre.

Talgos hätten den Sitzplatzkostenvorteil durch mögliche 3+2 Bestuhlung in der 2. und 2+2 in der 1. Klasse. Nachdem die Wagen langfristig (nach Abstellung aller aktuellen IC-Wagen) vermutlich eher eine Splittergruppen werden würden, könnte die DB sogar die Wartung abgeben. Käme dann ganz auf die Ausschreibung an.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Zumindest Stadler scheidet für mich eher aus, weil deren Treibzüge bislang immer Jakobsdrehgestelle hatten. Da normale zu platzieren läuft auf eine komplette Neuentwicklung hinausl. Dürfte zwar im Vergleich zur Entwicklung eines richtigen Triebzuges ohne die ganze Elektrik und Elektronik die ein solcher mitschleppen muss einfach sein. Trotzdem, es kostet immer noch Geld und Zeit. Das ist ein Nachteil gegenüber jemanden, der fast nur eine bereits laufende bzw. kürzlich ausgelaufene Produktion verlängern müsste. Und das gilt eigentlich für alle Vorschläge von Ableitungen bisher.

Die Bombardier-Nord/Ostsee-Waggons sind mir auch noch eingefallen. Da gebe ich aber zu bedenken dass die bereits vor > 10 Jahren das letzte Mal ausgeliefert wurden. Da ist man auch nicht mehr weit weg dass man die quasi nochmal neu entwickeln müsste.

Und da die Deutsche Bahn sicher stark auf den Preis schauen wird, kommt für so eine mehr oder weniger Neuentwicklung fast nur noch ein Osteuropäer oder gar Asiate in Betracht, die das günstig hinbekommen könnten...
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Beitrag von Metropolenbahner »

Balduin @ 21 Oct 2015, 13:53 hat geschrieben: Zumindest Stadler scheidet für mich eher aus, weil deren Treibzüge bislang immer Jakobsdrehgestelle hatten. Da normale zu platzieren  läuft auf eine komplette Neuentwicklung hinausl. hinbekommen könnten...
Gut, da ist die Frage, was am Ende wirklich ausgeschrieben werden soll. Ob wirklich Einzelwagen vorgeschrieben werden, oder nicht doch eher ne Art "Lok-Wagen Triebzug". Nachdem die DB beim IC2 die Loks fest an die Dosto-Einheit koppelt (von Einsatz auf Dieselstrecken z.B. MDV abgesehen), geh ich mal vom Fall "Lok-Triebzug" aus, und dann wären Jakobs-DG kein Problem.

An sich gesehen sind einstöckige Wagen unrentabel, da die DGs dafür anteilig zu schwer sind. DGs machen einen Großteil der Wartungskosten und auch einen Teil des Zuggewichts aus, deshalb will man die Anzahl möglichst reduzieren.
Die Lösung sind entweder Dostos, wodurch man die DG-Zahl durch eine geringere Wagenanzahl reduziert, oder eben Jakob-DGs bzw. Einzelräder.

Beim ICx hat man auch darauf optimiert: Leichtbau-DGs in Verbindung mit längeren Wagenkästen, auch in dem Fall verringert sich dadurch die Drehgestellanzahl. Ging halt auf Kosten der Wagenkastenbreite. Die ist bei der Jakob-Lösung dagegen breiter -> mehr Platz für die Passagiere.

Wenn man also keine Jakob-Technik haben will, wären ICx-Wagen aus Gewichts+Wartungsgründen vermutlich die beste Lösung. Billig sollten sie <eigentlich> wg. der Stahlbautechnik auch sein, aber da ist halt die Frage, was Siemens extra will. Knackpunkt könnte auch die Leittechnik sein ... die ist von Siemens, eventuell müsste man also wie beim Railjet exklusiv eine Siemenslok vorspannen. Gäbe zwar noch die BR182, aber in Anbetracht der schieren Anzahl von BR101 wäre das wohl eine schlechte Lösung. Außerdem bräuchte man für die Niederlande sowieso eine MS-Lok. Also entweder eine Neuentwicklung der Leittechnik, oder Miet- bzw. Neu-MS-Vectrons. Kommt dann ganz aufs Bestellvolumen an was sich besser rechnet.

Eventuell blieben dann die knapp 150 Stück BR101 übrig ... vielleicht könnte man die auch vor weitere IC2 spannen, bis 2030 sind ja noch einige Linien geplant. Die WTB sollte sich doch nachrüsten lassen. Falls das zu teuer sein sollte, dann halt doch GV-Einsatz wie geplant.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist die DB Siemens für den ICx aber sowieso noch einen gewissen Entwicklungskostenzuschuss schuldig, erst ab ~200 bestellten Zügen wären die Kosten wieder drin, aber die Bestellzahl wird jetzt wohl nicht erreicht werden. Da böte es sich wohl an das mit Siemens irgendwie aufzurechnen, bevor man denen das Geld sowieso für nichts überweisen muss (weil man nicht mehr als die 130 ICx bestellt).

Die Bombardier-Nord/Ostsee-Waggons sind mir auch noch eingefallen. Da gebe ich aber zu bedenken dass die bereits vor > 10 Jahren das letzte Mal ausgeliefert wurden. Da ist man auch nicht mehr weit weg dass man die quasi nochmal neu entwickeln müsste.
Naja, die Dostos des ICneu gabs auch schon vor >10 Jahren und was hat sich geändert? Bisschen modenisiert, aber das wars dann. Neu sind nur die Twindexx-Triebzüge.
Und da die Deutsche Bahn sicher stark auf den Preis schauen wird
Ja das stimmt ... vor dem Hintergrund besteht auch die Gefahr, dass sie auch auf 76cm pfeifen und nen billigen UIC-Wagen aus Rumänien bestellen.
Allerdings sollen die Amsterdamverkehre laut 2030-Zielkonzeptskarte mit "ICE" gefahren werden .. aus dem Grund hoff ich deshalb eher auf ne Art Railjet/MET unter der ICE-Marke.
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Beitrag von autolos »

Metropolenbahner @ 21 Oct 2015, 16:11 hat geschrieben:
Naja, die Dostos des ICneu gabs auch schon vor >10 Jahren und was hat sich geändert? Bisschen modenisiert, aber das wars dann. Neu sind nur die Twindexx-Triebzüge.
Schön wär's! Aber es scheint so zu sein, als wären auch die Mittel- und Steuerwagen weitgehend neu. Ansonsten dürfte es ja nicht die massiven Probleme mit der Zulassung bzw. dramatischen Verzögerungen bei der Produktiion geben. Der Fernverkehr hatte ja nur Wagen ohne Antrieb bestellt. Gleiches würde dann für neue "Married-Pair" gelten.
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Beitrag von Balduin »

Metropolenbahner @ 21 Oct 2015, 16:11 hat geschrieben:
Naja, die Dostos des ICneu gabs auch schon vor >10 Jahren und was hat sich geändert? Bisschen modenisiert, aber das wars dann. Neu sind nur die Twindexx-Triebzüge.
Ja, die Dostos gehen in ihrer jetzigen Form schon bald auf die 20 zu. Das entscheidende dabei ist aber, dass sie seitdem kontinuierlich gebaut wurden, die also nur die schon vorhande Fertigungslinie weiterbetreibst und auch das ganze Lieferantennetzwerk. Änderungen wegen Abkündigungen, neuen Anforderungen etc. kommen nach und nach rein. Wenn du hingegen irgendetwas wiederauflegst was schon so lange nicht mehr gebaut wurde musst erst mal pürfen welche Einzelteile du überhaupt noch unverändert bekommst. Für diejenigen wo es nicht mehr möglich ist musst du Ersatz organisieren und wiederum prüfen ob das auch alles problemlos zu den anderen passt. Und ggf. deswegen andere Komponenten ändern. Es läuft zumindest auf ein Reverseengineering hinaus, und das muss bezahlt werden.
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Beitrag von 218 466-1 »

Metropolenbahner @ 21 Oct 2015, 16:11 hat geschrieben:Naja, die Dostos des ICneu gabs auch schon vor >10 Jahren und was hat sich geändert? Bisschen modenisiert, aber das wars dann. Neu sind nur die Twindexx-Triebzüge.
Nö. Die IC-D sind Twindexx-Vario, genau wie die Triebzug-Variante.

Am Kopf des IC-D Steuerwagen und des RE-D Endwagen sieht man, dass die IC-D nichts mit den RE-D von vor >10 Jahren zu tun haben.
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Beitrag von 143 »

Balduin @ 21 Oct 2015, 13:53 hat geschrieben: Zumindest Stadler scheidet für mich eher aus, weil deren Treibzüge bislang immer Jakobsdrehgestelle hatten.
vergiss nicht die Schlafwagen für ADY.
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Beitrag von Balduin »

Danke, die kannte ich noch gar nicht.
Damit dürfte Stadler doch durchaus gute Chancen haben. Die sind zwar nicht niederflurig, ich denke aber nicht dass sowas allzu wichtig sein sollte. Bislang gibt es in Fernverkehr in Deutschland so etwas überhaupt nicht, von daher dürfte das nur nice-to-have sein. Entscheidend ist eher, welches Modell schlussendlich das günstigste in Anschaffung und Betrieb ist.
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Beitrag von Didy »

Es stand in den Berichten, dass man sich zunächst auf nichts festgelegt hat und sich alles zeigen lässt, was die Hersteller dafür passend halten. Ob nun RIC-Wagen, Doppelstock, Talgo, ... Danach überlegt man sich was man in die Ausschreibung schreiben will.
Balduin @ 21 Oct 2015, 17:53 hat geschrieben:Reverseengineering
Reverse Engineering ist ein bisschen was anderes als du meinst ;) Anpassentwicklung dürfte es eher treffen.
218 466-1 @ 21 Oct 2015, 18:15 hat geschrieben:Nö. Die IC-D sind Twindexx-Vario, genau wie die Triebzug-Variante.

Am Kopf des IC-D Steuerwagen und des RE-D Endwagen sieht man, dass die IC-D nichts mit den RE-D von vor >10 Jahren zu tun haben.
Unabhängig von der Kopfform ist auch an der Technik diverses modernisiert worden, so hat z.B. Ethernet Einzug gehalten.
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Beitrag von 146225 »

Balduin @ 21 Oct 2015, 13:53 hat geschrieben: Und da die Deutsche Bahn sicher stark auf den Preis schauen wird, kommt für so eine mehr oder weniger Neuentwicklung fast nur noch ein Osteuropäer oder gar Asiate in Betracht, die das günstig hinbekommen könnten...
Also neben der so gar nicht osteuropäischen CAF aus Spanien wäre das sicherlich für Astra Vagoane aus Rumänien, natürlich für Skoda und ein paar andere kein allzu großes Problem. Muss nicht immer nur Bombardier & Siemens sein...
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Beitrag von Metropolenbahner »

218 466-1 @ 21 Oct 2015, 18:15 hat geschrieben: Nö. Die IC-D sind Twindexx-Vario, genau wie die Triebzug-Variante.

Am Kopf des IC-D Steuerwagen und des RE-D Endwagen sieht man, dass die IC-D nichts mit den RE-D von vor >10 Jahren zu tun haben.
Naja, das würd ich im Autobau "Facelift" nennen. Halt n bisschen modernisiert, aber das Rad wurde da sicher nicht erfunden.
So oder so: Die Married-Pair waren auf die Schnelle von den damaligen Dostos abgeleitet, das sollte mit den aktuellen Dostos wieder genauso laufen, Hexenwerk wärs sicherlich keines.

@Didy:
Danke, interessant, dass man die Hersteller zur Produktvorstellung einlädt ... sollten die Bahn nicht selbst wissen, was sie braucht?
Naja, spätestens nach der Vorstellungsrunde wird man seinen Favoriten haben und die Ausschreibung entsprechend festlegen.

Bei Talgo fiel mir gerade noch ein: Die haben keinen passenden Steuerwagen. Bei den HGV-Zügen ist hinten und vorne ein TK und der IC-Steuerwagen ist Anno dazumal, vor der neuen Crashnorm. Ich nehme aber mal an, dass man Wendezüge haben möchte, von daher hätte Talgo eventuell ein Problem.
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Beitrag von Didy »

Metropolenbahner @ 22 Oct 2015, 00:08 hat geschrieben: Danke, interessant, dass man die Hersteller zur Produktvorstellung einlädt ... sollten die Bahn nicht selbst wissen, was sie braucht?
Ich denke das ist ganz normal, dass man erstmal schaut, was es so am Markt gibt. Auch wenn man dann keine Ausschreibung auf genau einen Fahrzeugtyp hinstrickt, sieht man da Ausstattungsmerkmale die man unbedingt will und unschöne Details die man auf gar keinen Fall will und kann das so als Kriterien in die Ausschreibung reinschreiben.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

An was für einen Zeitrahmen bei Ausschreibung, Vergabe und Indienststellung denkt man eigentlich dabei? Und in welcher Größenordnung?

Womöglich ist das am Ende ein Planspiel wo am Ende auch das Ergebnis stehen kann, dass man schlussendlich doch günstiger fährt ein paar Optionen für Dosto-ICs und (Mehrsystem-)ICX (und vielleicht noch paar Velaros) zu ziehen . Und dann noch ein paar "alte" (abgeschriebene) ICE1/2/T länger herum fahren lässt und dabei auch auf Nebenstrecken schickt.
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Beitrag von 218 466-1 »

Didy @ 21 Oct 2015, 20:16 hat geschrieben: Es stand in den Berichten, dass man sich zunächst auf nichts festgelegt hat und sich alles zeigen lässt, was die Hersteller dafür passend halten. Ob nun RIC-Wagen, Doppelstock, Talgo, ... Danach überlegt man sich was man in die Ausschreibung schreiben will.
Wozu schreibt man dann überhaupt aus, wenn man sich schon vorher für ein Fahrzeug entschieden hat? :wacko:
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 15 Oct 2015, 19:57 hat geschrieben: Ähm... Ich dachte, die SBB-Bpm seien "nicht fernverkehrstauglich"? Jetzt kommt die DB mit umlackierten Pendlerschubsen und das findest du gar nicht so schlecht? Habe die Ironie nicht erkannt oder wie kommt das? :D Wenn der Preis auf Regioniveau sinken würde, okay. Aber sonst komme ich mir jedenfalls ziemlich veräppelt vor.
Entschuldige bitte die etwas verzögerte Antwort, hab den Thread vergessen.


Ich sehe da durchaus keinen Widerspruch. Ja, ich spreche den SBB-Bpm die Fernverkehrstauglichkeit ab, für die IC2000 DoStos der SBB gilt das mit Abstrichen ebenso. Das hat aber, und das habe ich auch schon öfters so gesagt, nichts mit dem Wagentyp an sich zu tun, sondern mit den unbequemen und untauglich angeordneten Sitzen (und mir ist das herzlich egal, ob Beat Bünzli da Jassen will, auf internationalen Routen hat sowas einfach nichts auf der Schiene verloren), der beinahe an Sowjetzeiten erinnernden Beleuchtung und das wenig gelungene Innenraumdesign (das ist nun das kleinste Problem).

Das ist beim DB IC2 alles nicht der Fall und somit ist es letztendlich auch egal, ob man diese Wagentypen in ähnlicher Form auch im Regionalverkehr einsetzt. Ich sehe da jedenfalls keine Regiobestuhlung. Somit wären, deiner Logik zur Folge, auch die DB-Bpmz (redesign), ICE2 (redesign) und ICE4 keine Fernverkehrszüge - oder aber es geht dir ums Prinzip des DoSto - dann erwischts aber auch den TGV Duplex.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Didy »

218 466-1 @ 22 Oct 2015, 15:50 hat geschrieben:
Didy @ 21 Oct 2015, 20:16 hat geschrieben: Es stand in den Berichten, dass man sich zunächst auf nichts festgelegt hat und sich alles zeigen lässt, was die Hersteller dafür passend halten. Ob nun RIC-Wagen, Doppelstock, Talgo, ... Danach überlegt man sich was man in die Ausschreibung schreiben will.
Wozu schreibt man dann überhaupt aus, wenn man sich schon vorher für ein Fahrzeug entschieden hat? :wacko:
Davon stand da nichts und habe ich auch nichts geschrieben.

Ich sehe das eher im Gegenteil: Wenn man sich nicht vorher anschaut was es gibt, würde man wohl am ehesten nur klassische RIC-Wagen in der Ausschreibung zulassen.
Wenn man aber sich vorher auch anderes anschaut und feststellt, dass das genauso passen würde, kann man Talgos, Doppelstöcker oder was auch immer auch in der Ausschreibung zulassen.
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Beitrag von Rev »

Wobei ich aber nicht glaube das Talgos mit 3+2 in Deutschland akzeptiert würden bzw. ich hoffe das wir von diesem mist verschont bleiben...
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Beitrag von TramBahnFreak »

DumbShitAward @ 22 Oct 2015, 19:05 hat geschrieben: oder aber es geht dir ums Prinzip des DoSto - dann erwischts aber auch den TGV Duplex.
Der hat aber meiner Meinung nach auch nicht viel mit Fernverkehr zu tun – auch und gerade beim Sitzkomfort. :ph34r:
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Beitrag von Cloakmaster »

Ui, sind die echt so schliimm? Das muss aber doch nicht an dem DoSto-konzept liegen, oder? Prinzipiell denke ich, DoSto sollte mehr oder minder die Zukunft für nahezu alle künftigen Zuggeneratioen sein. Es ist schlicht und einfach effektiver.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich finde einfach die Sitze extrem unbequem – ein systemimmanenter DoSto-Nachteil ist das nicht unbedingt, das ist richtig... ;)
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rev @ 22 Oct 2015, 20:07 hat geschrieben: Wobei ich aber nicht glaube das Talgos mit 3+2 in Deutschland akzeptiert würden bzw. ich hoffe das wir von diesem mist verschont bleiben...
Bitte "Mist" genauer spezifizieren. Dass die Talgos mit 3+2 Bestuhlung 3,2m breit sind weißt Du hoffentlich.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Metropolenbahner @ 22 Oct 2015, 22:34 hat geschrieben: Bitte "Mist" genauer spezifizieren. Dass die Talgos mit 3+2 Bestuhlung 3,2m breit sind weißt Du hoffentlich.
3+2 Bestuhlung sollte man nicht im Fernverkehr einsetzen, nichtmal die VR macht das, und in Finnland ist 1520mm Breitspur, das Lichtraumprofil somit um einiges größer. Im Regionalverkehr ist es OK meiner Meinung nach.
Rev
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Beitrag von Rev »

Selbst im Regionalverkehr sind die 3 Sitze nebeneinander mist ... Auf dem Mittlerem Platz fehlt einem einfach der rückzugsraum ...

Wenn ich mir den LINT 81 der um Köln herum fährt so ansehe also ich will zur hvz nicht in der Mitte sitzen .... Mittlere Sitze sind einfach unbeliebt sieht man auch im Flieger .... Da sagt keiner hey geil ich hab den Mittleren Platz .... Und da hat man zumindest noch Armlehnen die einem vom Nachbarn abgrenzen ...


In China mag sowas gehen da haben die Leute aber auch nen kleineren wohlfühl Bereich was die Entfernung zu anderen Leuten angeht in Europa ist der größer weshalb die Plätze einfach unbeliebt sind..
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ist die Privatsphäre im (ost-)asiatischen Raum nicht kulturell noch viel wichtiger als hierzulande?

Im Übrigen darf man nicht den Fehler machen, die Nachteile der 2+3-Bestuhlung bei 1435mm Spurweite und "normaler", in D üblicher Wagenkastenbreite, auf wesentlich breitere Züge zu übertragen.
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autolos
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Beitrag von autolos »

TramBahnFreak @ 23 Oct 2015, 00:51 hat geschrieben: Ist die Privatsphäre im (ost-)asiatischen Raum nicht kulturell noch viel wichtiger als hierzulande?

Im Übrigen darf man nicht den Fehler machen, die Nachteile der 2+3-Bestuhlung bei 1435mm Spurweite und "normaler", in D üblicher Wagenkastenbreite, auf wesentlich breitere Züge zu übertragen.
Die Abteilfreunde lieben drei sitze :ph34r:

Bei der UBB sind in vollen Zügen alle Sitze besetzt, aber das ist auch Nahverkehr. Fünf Plätze pro Reihe würde ich alles EVU, wenn ich Geld verdienen weil eher vermeiden.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Metropolenbahner »

karhu @ 23 Oct 2015, 00:18 hat geschrieben: 3+2 Bestuhlung sollte man nicht im Fernverkehr einsetzen, nichtmal die VR macht das, und in Finnland ist 1520mm Breitspur, das Lichtraumprofil somit um einiges größer.
Jo, die Entscheidung liegt beim EVU und da kommts dann ganz auf die "Sitzplatzkosten-Geilheit" an.
Die SBB würde sowas z.B. vermutlich auch nicht als Option, aber die knausrige DB würde das ganz sicher anders sehen.

Armlehnen gäbs außerdem auch:
https://www.360cities.net/image/innotrans-2...o-avril-turista

Wie besagt, der Wagenkasten ist 3,2m breit, nicht 2,8m wie ein Lint 81. Das sollte man beachten, wenn man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen will ;)

Im nicht vollausgelasteten Betrieb seh ich auch den Vorteil des Mittelsitzes als "Ablageplatz" .. gibt ja leider genug Zeitgenossen, die ihren Nebensitz mit Taschen / Rucksäcken u.ä. belegen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Gibt es eigentlich keine Vorschriften, wie breit der Gang in einem Zugwaggon mindestens sein muss? Oder die Sitze? Wenn ich von den neuen Mini-Sitzen in der Holzklasse diverser Airlines ausgehe, sind fünf Sitze insgesamt 2.13m breit - das liesse noch gute 60cm für den Gang bei einem 2.8 Meter breiten Waggon. (War der ICE nicht 3.06m breit?)

Bequem geht jenflls anders.


Andererseits: Gäbe es denn wirklich so wahnsinnig viele Stellen im Streckennetz, bei denen überbreite / überhohe Waggons 'anecken' würden?
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