Balduin @ 21 Oct 2015, 13:53 hat geschrieben: Zumindest Stadler scheidet für mich eher aus, weil deren Treibzüge bislang immer Jakobsdrehgestelle hatten. Da normale zu platzieren läuft auf eine komplette Neuentwicklung hinausl. hinbekommen könnten...
Gut, da ist die Frage, was am Ende wirklich ausgeschrieben werden soll. Ob wirklich Einzelwagen vorgeschrieben werden, oder nicht doch eher ne Art "Lok-Wagen Triebzug". Nachdem die DB beim IC2 die Loks fest an die Dosto-Einheit koppelt (von Einsatz auf Dieselstrecken z.B. MDV abgesehen), geh ich mal vom Fall "Lok-Triebzug" aus, und dann wären Jakobs-DG kein Problem.
An sich gesehen sind einstöckige Wagen unrentabel, da die DGs dafür anteilig zu schwer sind. DGs machen einen Großteil der Wartungskosten und auch einen Teil des Zuggewichts aus, deshalb will man die Anzahl möglichst reduzieren.
Die Lösung sind entweder Dostos, wodurch man die DG-Zahl durch eine geringere Wagenanzahl reduziert, oder eben Jakob-DGs bzw. Einzelräder.
Beim ICx hat man auch darauf optimiert: Leichtbau-DGs in Verbindung mit längeren Wagenkästen, auch in dem Fall verringert sich dadurch die Drehgestellanzahl. Ging halt auf Kosten der Wagenkastenbreite. Die ist bei der Jakob-Lösung dagegen breiter -> mehr Platz für die Passagiere.
Wenn man also keine Jakob-Technik haben will, wären ICx-Wagen aus Gewichts+Wartungsgründen vermutlich die beste Lösung. Billig sollten sie <eigentlich> wg. der Stahlbautechnik auch sein, aber da ist halt die Frage, was Siemens extra will. Knackpunkt könnte auch die Leittechnik sein ... die ist von Siemens, eventuell müsste man also wie beim Railjet exklusiv eine Siemenslok vorspannen. Gäbe zwar noch die BR182, aber in Anbetracht der schieren Anzahl von BR101 wäre das wohl eine schlechte Lösung. Außerdem bräuchte man für die Niederlande sowieso eine MS-Lok. Also entweder eine Neuentwicklung der Leittechnik, oder Miet- bzw. Neu-MS-Vectrons. Kommt dann ganz aufs Bestellvolumen an was sich besser rechnet.
Eventuell blieben dann die knapp 150 Stück BR101 übrig ... vielleicht könnte man die auch vor weitere IC2 spannen, bis 2030 sind ja noch einige Linien geplant. Die WTB sollte sich doch nachrüsten lassen. Falls das zu teuer sein sollte, dann halt doch GV-Einsatz wie geplant.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist die DB Siemens für den ICx aber sowieso noch einen gewissen Entwicklungskostenzuschuss schuldig, erst ab ~200 bestellten Zügen wären die Kosten wieder drin, aber die Bestellzahl wird jetzt wohl nicht erreicht werden. Da böte es sich wohl an das mit Siemens irgendwie aufzurechnen, bevor man denen das Geld sowieso für nichts überweisen muss (weil man nicht mehr als die 130 ICx bestellt).
Die Bombardier-Nord/Ostsee-Waggons sind mir auch noch eingefallen. Da gebe ich aber zu bedenken dass die bereits vor > 10 Jahren das letzte Mal ausgeliefert wurden. Da ist man auch nicht mehr weit weg dass man die quasi nochmal neu entwickeln müsste.
Naja, die Dostos des ICneu gabs auch schon vor >10 Jahren und was hat sich geändert? Bisschen modenisiert, aber das wars dann. Neu sind nur die Twindexx-Triebzüge.
Und da die Deutsche Bahn sicher stark auf den Preis schauen wird
Ja das stimmt ... vor dem Hintergrund besteht auch die Gefahr, dass sie auch auf 76cm pfeifen und nen billigen UIC-Wagen aus Rumänien bestellen.
Allerdings sollen die Amsterdamverkehre laut 2030-Zielkonzeptskarte mit "ICE" gefahren werden .. aus dem Grund hoff ich deshalb eher auf ne Art Railjet/MET unter der ICE-Marke.