MVG-Wauwi @ 18 Mar 2016, 10:36 hat geschrieben: Das eigentliche Problem liegt nicht in 2015, sondern ein Jahr früher.
Den MVV-Informationen ist diesbezüglich zu entnehmen:
Fahrkartenverkäufe
Die Verkaufsergebnisse 2014 in den Fahrkartenverkäufen erreichten eine Summe von 774,55 Mio. EURO. Das bedeutet eine Steigerung um +1,17 % gegenüber dem Jahr 2013.
und
Fahrgastzahlen
Die MVV-Fahrgastzahlen konnten im Jahre 2014 um +1,43 % weiter gesteigert werden und beliefen sich auf 679,53 Mio. Personen.
Also hat es einen Rückgang der Durchschnittserlöse gegeben. Das ganze trotz einer Tariferhöhung.
Was war passiert?
Man hatte das erste volle Jahr Semesterticket -
und zugleich das erste Jahr mit frei wählbaren Startterminen bei den Zeitkarten.
Betrachten wir mal die Zeitreihe:
2012: +35 Mio. Mehreinnahmen (+5%)
2013: +39 Mio. Mehreinnahmen (+5%)
2014: +9 Mio. Mehreinnahmen (+1,2%)
2015: +54 Mio. Mehreinnahmen (+7%) nach derzeitigem Stand
Das sieht eher so aus, als wenn es Bilanzierung-/Abrechnungsverschiebungen zwischen 2014 und 2015 gab, vielleicht einhergehend mit einem Einpendeln des Kaufverhaltens bei Monatskarten und Semesterticket. Denn es gibt keinen vernünftigen Grund, warum es 2015 plötzlich solch einen dramatischen Einnahmesprung gab, zumal die Fahrgastzahlen nicht stärker als in den Jahren zuvor gestiegen sind (da immer um die 2%, so auch 2013, 2014 und 2015.
Gleichzeitig gab es 2013 und 2014 keine Steigerung der Fahrgastzahlen, die wesentlich abweichend von 2012 und 2013 war, während 2015 die Einwohnerzahl sogar um über 2% zugenommen hat. Was auch zeigt, dass die Studenten noch nicht einmal häufiger als 2013 oder 2012 fahren.
Ist wahrscheinlich also ein Abrechnungsphänomen zwischen 2014 und 2015. Oder woher kommen plötzlich die sensationellen Einnahmesteigerungen 2015???
Oder man will jetzt die Studenten als Schuldige für Einnahmeausfälle bei Monatskarten durch die gleitende Gültigkeit haftbar machen (die Schwächsten), wobei das offenbar auch kompensiert wurde...
Was machen eigentlich die Ausgaben?
Energiepreise sinken, Gehälter gehen nicht nach oben, die MVG weitet praktisch nicht mehr das Angebot aus und die S-Bahn schon seit Jahren nicht mehr...
Ich werde den Verdacht nicht los, dass die MVG das erste kommunale Verkehrsunternehmen Europas werden soll, das Gewinne abwirft.