Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Zorngiebel @ 20 Apr 2016, 08:02 hat geschrieben: Jede staatliche Steuer und Abgabe ist ein Vermögenseingriff und somit ein Eigentumseingriff. Jede Steuer und Abgabe, die auf die Berufausübung wirkt ist eine Einschränkung der Berufsfreiheit. So muss nun jeder, der ein Gewerbe anmelden und Fracht fahren möchte eine teure On-Board Unit einkaufen, sich bei Toll Collect registrieren, seine Bewegungen von Toll Collect registrieren und sich von Toll Collect und BAG überwachen lassen (Kennzeichen-Scan, usw.). All das sind hochgradig grundrechtsrelevante Fragen. Ob du das so siehst ist irrelevant. Studier Jura und diskutiere mit Ahnung darüber oder hör auf dich so abfällig zu äußern.

Ihr könnt gerne weiter über Wolkenkuckucksheime diskutieren, viel Spaß bei der Zeitverschwendung.
q.e.d.

So vom Gefühl her würde ich mit einem gewissen Maß an Boshaftigkeit vermuten, du bist betroffen (also in der Branche tätig oder aus einer Familie stammend, die in der Branche tätig ist) und etwa im ersten Semester Jura unterwegs. Wenn man sich die willkürlichen Regeln zur Mehrwertsteuer ansehe, die Buchpreisbindung, Mietpreisbremse (und Vorläufergesetze), GEZ und anderen Humbug, wird nicht nur dem Nichtjuristen klar, dass die grundgesetztlichen Spielräume groß sind. Um unnötige Spekulationen zu vermeiden, wäre es nett zu erfahren, ob du in irgendeiner Form mit der Branche (Fernbus oder Güterkraftverkehr) verbandelt bist.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Zorngiebel »

Ich sagte, ich beteilige mich nicht mehr an dieser Diskussion. Du bist in der Sache nicht offen für Argumente sondern in der reinen Defensive, immer etwas entgegnend. Da kann ich gleich gegen eine Wand reden. Die Unterstellung mit persönlichen Interessenverquickungen ist da übrigens schon fast amüsant.

Das erste, was man in einem Jurastudium lernt ist übrigens persönliche Meinungen von juristischen Sachverhalten und Tatsachen zu trennen. Politik ist Politik, Recht ist Recht. Ersteres erschließt sich der Diskussion, Letzteres nicht. Dass ich an anderer Stelle bereits _ausdrücklich_ äußerte persönlich sogar deiner Meinung zu sein und eine Fernbusmaut gut zu finden interessierte dich aber gar nicht groß, du hast nur gesehen, dass ich sachliche Gründe vorbringe, warum das, was man politisch und persönlich gut finden mag, noch lange nicht gesetzgeberisch möglich ist und das passt dir nicht und dagegen redest du jetzt - persönlich beleidigend a lá "So vom Gefühl her würde ich mit einem gewissen Maß an Boshaftigkeit vermuten, du bist betroffen (also in der Branche tätig oder aus einer Familie stammend, die in der Branche tätig ist) und etwa im ersten Semester Jura unterwegs".

Ich finde das schlicht albern. Du hast sicher auch einen Beruf gelernt oder etwas studiert und wenn du aus deinem Fach erzählst würde ich mich auch belehren lassen und nicht aus dem Bauch heraus a lá "kann ich mir nicht vorstellen" anfangen mit laienhaftem Halbwissen dagegen zu reden und dich zu verspotten, wenn du widersprichst. Sollten dich Grund- und Verwaltungsrechtsfragen und Fragen der judikativen Normenkontrolle tatsächlich interessieren gibt es dazu zahlreiche Einsteigerlehrbücher, ich kann das Basislehrbuch "Öffentliches Recht" von Detterbeck empfehlen, nach dessen 745 Seiten bist du in den Grundlagen drin.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich sags ja. Entenhausen. Quak quak quak...

Immerhin in einem Punkt stimmt die Aussage: den Kompetenz befreiten Unfug über vergebliche Kenntnisse in Rechtsfragen als Diskussion zu bezeichnen wäre lächerlich. Insofern ist es eben keine, ergo kann er sich auch nicht an einer beteiligen.

Ich tippe weniger auf 1. Semester Jura, denn auf vollumfängliche Sammlung lustiger Taschenbücher. Wenns hoch kommt gebe ich noch ein Halbjahr Wahlpflichtfach "Wirtschafts-und Rechtslehre" dazu. Irgend woher muss man ja die munter kunterbunt umher geworfenen Fachwörter mal gehört haben - auch wenn jegliche Erkenntniss über deren Bedeutubg offensichtlich bisher verborgen blieb.

Was man übrigens tatsächlich sehr sehr früh in jedem Kursus, welcher sich mit Rechtsfragen auseinander setzt, lernt, ist, seine juristische Meinung (!!) mittels juristischen Quellen zu belegen. Immer wohl wissend, daß eine Meinung genau das ist, was sie ist: persönlich. Daß Justitia lange nicht so blind ist, wie man sie sich wünscht, sollte auch jedem, und vor allem jedem, der intensiver mit ihr zu tun hat, stets bewusst sein.
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Beitrag von JeDi »

Zorngiebel @ 20 Apr 2016, 08:02 hat geschrieben: So muss nun jeder, der ein Gewerbe anmelden und Fracht fahren möchte eine teure On-Board Unit einkaufen, sich bei Toll Collect registrieren, seine Bewegungen von Toll Collect registrieren und sich von Toll Collect und BAG überwachen lassen (Kennzeichen-Scan, usw.). All das sind hochgradig grundrechtsrelevante Fragen. Ob du das so siehst ist irrelevant.
Das sehe ich nicht nur anders, das ist schlicht falsch. Warum muss man sich, nur weil man Fracht fahren will, sich bei Tollcollect registrieren, oder gar eine OBU kaufen?
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Beitrag von Fichtenmoped »

gmg @ 19 Apr 2016, 23:00 hat geschrieben: Warum gehst du von so vielen aus?

Den Flugverkehr mal ein bisschen auszubremsen würde uns gar nicht schaden.
Das wäre nicht "ein bissel" - das wäre eine Vollbremsung. (Auf Glatteis, abschüssiger Straße und ohne Fahrassistenzsysteme!)

Alleine Lufthansa (120.000 Mitarbeiter) hätte massive Probleme dabei konkurrenzfähig zu bleiben.
Die anderen "deutschen" Fluggesellschaften betrachten wir gar nicht.

Was ist ein Grund für die guten Positionen des Ballungsraum Münchens oder Frankfurts? Auch der Flughafen und die damit erreichbaren internationalen Ziele. Ohne eine gute internationale Anbindung (die hier weder Bahn noch Bus gewährleisten können!) würde es sehr düster im Bereich Versicherungen und Banken aussehen. Ja, es gibt Alternativen wie Videokonferenzen. In einem Land, wo die digitale Infrastruktur sogar hinter Nordkorea hinterherhinkt... <_<
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von gmg »

Fichtenmoped @ 20 Apr 2016, 12:00 hat geschrieben:
gmg @ 19 Apr 2016, 23:00 hat geschrieben: Warum gehst du von so vielen aus?

Den Flugverkehr mal ein bisschen auszubremsen würde uns gar nicht schaden.
Das wäre nicht "ein bissel" - das wäre eine Vollbremsung. (Auf Glatteis, abschüssiger Straße und ohne Fahrassistenzsysteme!)

Alleine Lufthansa (120.000 Mitarbeiter) hätte massive Probleme dabei konkurrenzfähig zu bleiben.
Die anderen "deutschen" Fluggesellschaften betrachten wir gar nicht.

Was ist ein Grund für die guten Positionen des Ballungsraum Münchens oder Frankfurts? Auch der Flughafen und die damit erreichbaren internationalen Ziele. Ohne eine gute internationale Anbindung (die hier weder Bahn noch Bus gewährleisten können!) würde es sehr düster im Bereich Versicherungen und Banken aussehen. Ja, es gibt Alternativen wie Videokonferenzen. In einem Land, wo die digitale Infrastruktur sogar hinter Nordkorea hinterherhinkt... <_<
Die anderen Deutschen sind wenig bis gar nicht im Langstreckenverkehr unterwegs und somit nicht vom Verlust der Drehkreuze betroffen. Die Lufthansa würde entweder ihre Langstreckenabwicklung ins Ausland verlegen oder im Extremfall aufgeben. Pleite gehen müsste sie deshalb aber nicht. Air Berlin z.B. hat ohnehin Malle als Hauptdrehkreuz.

Was den Inlandsverkehr betrifft, verlieren die deutschen Fluggesellschaften ihre Kunden nicht an ausländische Airlines, sondern an die Bahn und an das Auto.

Cloakmaster @ 20 Apr 2016, 06:06 hat geschrieben: Wie klimaschädlich oder nicht diese sind, (und in Zukunft bleiben - auch dort bleibt die Zeit, und die Entwicklung nicht stehen), darüber lässt sich ziemlich diskutieren. Deutschland ist nunmal ein Industirestaat, und eine "Rückkehr" zum guten, alten Argrarstaat wird es einfach nicht geben.
Welche Entwicklungen gab es denn im Flugverkehr in den letzten Jahrzehnten, die in erster Linie auf Klimaschutz und nicht auf Kostenersparnis ausgelegt waren?

Während du nachdenkst, fahre ich fort: Der Klimaschutz wird überhaupt nicht ernst genommen, vor allem dann nicht, wenn er wirtschaftlichen Interessen entgegen steht. Wenn aber die Folgen des Klimawandels mal richtig einschlagen, dann wirst du schon sehen, wie Deutschland zum Agrarstaat zurück kehrt.

Was die Gegenwart betrifft, tut ihr zwei echt so, als wäre die Luftfahrt eine traditionelle Grundsäule der deutschen Wirtschaft. Der Flugverkehr ist seit Jahren massiv am steigen. wir hatten vor 20 Jahren, als es noch deutlich weniger war, auch schon einen hohen Lebensstandard. Die Luftfahrt als Motor der deutschen Wirtschaft, diese Rolle nehme ich euch nicht ab.

Abgesehen davon, darf man nicht immer nur alles unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten. Aber das ist etwas, was man Schwarz- und Gelbwählern nie vermitteln können wird.
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Beitrag von andreas »

Zorngiebel @ 20 Apr 2016, 08:02 hat geschrieben: Jede staatliche Steuer und Abgabe ist ein Vermögenseingriff und somit ein Eigentumseingriff. Jede Steuer und Abgabe, die auf die Berufausübung wirkt ist eine Einschränkung der Berufsfreiheit. So muss nun jeder, der ein Gewerbe anmelden und Fracht fahren möchte eine teure On-Board Unit einkaufen, sich bei Toll Collect registrieren, seine Bewegungen von Toll Collect registrieren und sich von Toll Collect und BAG überwachen lassen (Kennzeichen-Scan, usw.). All das sind hochgradig grundrechtsrelevante Fragen. Ob du das so siehst ist irrelevant. Studier Jura und diskutiere mit Ahnung darüber oder hör auf dich so abfällig zu äußern.

Ihr könnt gerne weiter über Wolkenkuckucksheime diskutieren, viel Spaß bei der Zeitverschwendung.
mußt du nicht, du kannst deine Maut auch am Automaten zahlen. Und das wie sagt ja nichts darüber aus, ob das ob verfassungsgerecht ist.
Die BAG überwacht ja nicht nur die Maut und würde es die nicht geben, dann würden die Fahrer rund um die Uhr fahren. (weil, ist doch ihre eigene Entscheidung, die Zwangspausen sind doch deiner Meinung sicher auch verfassungswidrig...)
Und ganz offenbar hat ja noch kein Jurist Geld dafür bekommen, gegen die Maut zu klagen, also scheins nicht so klar zu sein wie du gerne hättest
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Beitrag von andreas »

Fichtenmoped @ 20 Apr 2016, 12:00 hat geschrieben:
gmg @ 19 Apr 2016, 23:00 hat geschrieben: Warum gehst du von so vielen aus?

Den Flugverkehr mal ein bisschen auszubremsen würde uns gar nicht schaden.
Das wäre nicht "ein bissel" - das wäre eine Vollbremsung. (Auf Glatteis, abschüssiger Straße und ohne Fahrassistenzsysteme!)

Alleine Lufthansa (120.000 Mitarbeiter) hätte massive Probleme dabei konkurrenzfähig zu bleiben.
Die anderen "deutschen" Fluggesellschaften betrachten wir gar nicht.

Was ist ein Grund für die guten Positionen des Ballungsraum Münchens oder Frankfurts? Auch der Flughafen und die damit erreichbaren internationalen Ziele. Ohne eine gute internationale Anbindung (die hier weder Bahn noch Bus gewährleisten können!) würde es sehr düster im Bereich Versicherungen und Banken aussehen. Ja, es gibt Alternativen wie Videokonferenzen. In einem Land, wo die digitale Infrastruktur sogar hinter Nordkorea hinterherhinkt... <_<
und du meinst, wenn man in München oder Frankfurt zahlenl muß beim Landen, dann fahren alle mit dem Auto oder Zug nach Paris, Zürich oder Amsterdam zum fliegen?

Den billig Fliegern kanns den Schuh ausziehen, aber ganz ehrlich?
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autolos
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Beitrag von autolos »

andreas @ 20 Apr 2016, 13:45 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 20 Apr 2016, 12:00 hat geschrieben:
gmg @ 19 Apr 2016, 23:00 hat geschrieben: Warum gehst du von so vielen aus?

Den Flugverkehr mal ein bisschen auszubremsen würde uns gar nicht schaden.
Das wäre nicht "ein bissel" - das wäre eine Vollbremsung. (Auf Glatteis, abschüssiger Straße und ohne Fahrassistenzsysteme!)

Alleine Lufthansa (120.000 Mitarbeiter) hätte massive Probleme dabei konkurrenzfähig zu bleiben.
Die anderen "deutschen" Fluggesellschaften betrachten wir gar nicht.

Was ist ein Grund für die guten Positionen des Ballungsraum Münchens oder Frankfurts? Auch der Flughafen und die damit erreichbaren internationalen Ziele. Ohne eine gute internationale Anbindung (die hier weder Bahn noch Bus gewährleisten können!) würde es sehr düster im Bereich Versicherungen und Banken aussehen. Ja, es gibt Alternativen wie Videokonferenzen. In einem Land, wo die digitale Infrastruktur sogar hinter Nordkorea hinterherhinkt... <_<
und du meinst, wenn man in München oder Frankfurt zahlenl muß beim Landen, dann fahren alle mit dem Auto oder Zug nach Paris, Zürich oder Amsterdam zum fliegen?

Den billig Fliegern kanns den Schuh ausziehen, aber ganz ehrlich?
Es wird nicht ganz klar, was du mit deinem Beitrag sagen willst. Wenn die Kosten auf einem Flughafen drastisch steigen, gibt es natürlich Ausweichbewegungen. Denkbar ist, dass die Langstreckenflüge verlegt werden, damit zugleich die Zubringerflüge. Natürlich lebt eine Region nicht von Flughäfen, wenn diese ausschließlich zum Umsteigen benutzt werden, aber eine Region profitiert davon, wenn Langstreckenflüge vor Ort angeboten werden, weil sich Reisezeiten dadurch deutlich verkürzen. Ein Direktflug von Frankfurt nach New York ist halt schneller als eine Umsteigeverbindung. Für die Frage, ob eine Bank oder ein internationaler Konzern die Zentrale im Raum Frankfurt ansiedelt, ist das Angebot von Direktflügen sicher nicht das einzige, aber doch ein Kriterium.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Cloakmaster »

gmg @ 20 Apr 2016, 13:00 hat geschrieben: Die anderen Deutschen sind wenig bis gar nicht im Langstreckenverkehr unterwegs und somit nicht vom Verlust der Drehkreuze betroffen. Die Lufthansa würde entweder ihre Langstreckenabwicklung ins Ausland verlegen oder im Extremfall aufgeben. Pleite gehen müsste sie deshalb aber nicht. Air Berlin z.B. hat ohnehin Malle als Hauptdrehkreuz.

Was den Inlandsverkehr betrifft, verlieren die deutschen Fluggesellschaften ihre Kunden nicht an ausländische Airlines, sondern an die Bahn und an das Auto.



Welche Entwicklungen gab es denn im Flugverkehr in den letzten Jahrzehnten, die in erster Linie auf Klimaschutz und nicht auf Kostenersparnis ausgelegt waren?

Während du nachdenkst, fahre ich fort: Der Klimaschutz wird überhaupt nicht ernst genommen, vor allem dann nicht, wenn er wirtschaftlichen Interessen entgegen steht. Wenn aber die Folgen des Klimawandels mal richtig einschlagen, dann wirst du schon sehen, wie Deutschland zum Agrarstaat zurück kehrt.

Was die Gegenwart betrifft, tut ihr zwei echt so, als wäre die Luftfahrt eine traditionelle Grundsäule der deutschen Wirtschaft. Der Flugverkehr ist seit Jahren massiv am steigen. wir hatten vor 20 Jahren, als es noch deutlich weniger war, auch schon einen hohen Lebensstandard. Die Luftfahrt als Motor der deutschen Wirtschaft, diese Rolle nehme ich euch nicht ab.

Abgesehen davon, darf man nicht immer nur alles unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten. Aber das ist etwas, was man Schwarz- und Gelbwählern nie vermitteln können wird.
Es sind viele Millionen Fluggäste von und nahc deutschen Zielen unterwegs, die Nationalität der Passagiere ist dabei aus welchen Grund dir so wichtig? Von diesen vielen Fluggästen hänghen hunderttausende Arbeitsplätze und Hunderte Millionen an Steueraufkommen ab, welche du als welcher Motivation heraus vernichten willst?

Doch, das das du hier skizzierst fürht direkt in die Pleite der Lufthansa - bzw. feindliche Übernahme durch Air France-KLM, BA oder eine der Golf-Airlines. Inklusive Transfer dessen Steureaufkommens ins Ausland. Wenn du nur die deutschen Airlines besteuerst, verlieren die deutschen Airlines selbstverständlich an nichtdeutsche Airlines, welche auch innerdeutsch fleigen können und dürfen (umgekehrt ist es einer Lufthansa nicht gar so einfach möglich, rein vom ausland aus zu operiern.

Air Berlin hat sich übrigens von seinem Malle-Drehkreuz verabschiedet.

Es gab und gibt massenweise Entwicklungen, zum einen ist die massive Reduzierung des Treibstoffverbrauchs zu nennen, welche natrülich neben dem Kosten- auch einen Umweltfakor enthält, zudem sind auch alternative Antriebe ohne Kerosin bereits kurz vor Marktreife. Auch die Lueftfahrt versteht es inzwischen Klimaschutz durchaus auch werbewirksam und damit geschäftsfördernd einzusetzen. Jede Tonne gespartes kerosin, spart eben nicht nur der Airline eine Summe Geld, sondern auch der Umwelt eine Menge CO2. Ist natürlich etwas blöd, wenn durch die Startbahn-verhinderer man zu zahllosen unnützen Warteschleifen verdammt wird, und die Umwelt damit permanten weit massiveer geschädigt wird, als es der Verlust von rund 4 Kilometer Acker- und Weideland wäre.

Der Lueftverkehr ist aber nunmal die tragende Säule der Weltwirtschaft, insbesondere im Bereich hochqualitativer Exportartikel, in dem Deutschland seine Weltmeister-Rolle ganz gerne behalten würde, auch wenn das manchen verklärten Öko-Fuzzi nicht in den Kram passt.

Sicher kann man nicht alles immer nur unter wirtschaftlichen Kriterien betrachten, aber was die rosarot und blassgelbgrünwähler nie verstehen wollen, daß für alles, was man haben, machen, oder tun will, eine Rechnung präsentiert wird, welche zu bezahlen ist. Der Tauschhandel mit Muscheln ist zwar wahnsinnig romantisch, und echt ökologisch, aber trotzdem irgendwie nicht der Weißheit letzer Schluß. Und gerade hier gilt dann wieder, daß ein lokal begrentzer Alleingang einfach nicht funktionieren wird, da der Rest der arbeitenden Welt diese Wiese der Glückseligen eben in Zukunft umfahren wird. Dort kann zwar dann der Löwenzahn schön sprießen, nur leben kann der Mensch dann eben auch nicht mehr dort.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Das hier hat jetzt aber nur noch sehr begrenzt mit dem Fernbussen zu tun.
Auch wenn auf einigen wenigen Strecken Bus und Flieger parallel verkehren.
<_<
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Beitrag von gmg »

Cloakmaster @ 20 Apr 2016, 15:44 hat geschrieben:
Es sind viele Millionen Fluggäste von und nahc deutschen Zielen unterwegs, die Nationalität der Passagiere ist dabei aus welchen Grund dir so wichtig? Von diesen vielen Fluggästen hänghen hunderttausende Arbeitsplätze und Hunderte Millionen an Steueraufkommen ab, welche du als welcher Motivation heraus vernichten willst?

Doch, das das du hier skizzierst fürht direkt in die Pleite der Lufthansa - bzw. feindliche Übernahme durch Air France-KLM, BA oder eine der Golf-Airlines. Inklusive Transfer dessen Steureaufkommens ins Ausland. Wenn du nur die deutschen Airlines besteuerst, verlieren die deutschen Airlines selbstverständlich an nichtdeutsche Airlines, welche auch innerdeutsch fleigen können und dürfen (umgekehrt ist es einer Lufthansa nicht gar so einfach möglich, rein vom ausland aus zu operiern.
Damit du und Martin H mir wieder folgen können

Bahngesellschaft zahlt Infrastruktur + Ökosteuer
Busgesellschaft zahlt Ökosteuer (Infrastruktur kriegt sie gestellt)
Fluggesellschaft zahlt Infrastruktur (Ökosteuer wird ihr erlassen mit der Begründung, dass sosnt nur noch im Ausland getankt wird)

Ich wünsche mir nur eine Gleichbehandlung.

Um dem Tanken im Ausland zuvor zu kommen, würde ich die Ökosteuer statt auf Kerosin auf Landungen in Deutschland erheben.
Das würde grundsätzlich alle Fluggesellschaften betreffen. Ich weiß nicht, wo du die Info hernimmst, dass ich das nur mit deutschen Passagieren oder deutschen Fluggesellschaften machen würde.

Wer dann meint, er kann keine Flüge mehr von und nach Deutschland anbieten, weil diese ein paar Euro teurer werden, kann es ja bleiben lassen. Jemand anderes wird diese Flüge anbieten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

@gmg: Dir ist bewusst, dass es in Deutschland schon eine Luftverkehrssteuer gibt?
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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gmg
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Beitrag von gmg »

Iarn @ 20 Apr 2016, 16:34 hat geschrieben: @gmg: Dir ist bewusst, dass es in Deutschland schon eine Luftverkehrssteuer gibt?
Nein! Sowas kann es nicht geben! Da würden gleich alle Fluggesellschaften pleite gehen.

Aber ehrlich, die ist voll an mir vorbei gegangen. Genau sowas habe ich gemeint, was es bräuchte. Sehr gut! Ich verstehe nur nicht, wieso ich die nicht mitbekommen habe

:blink:
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Beitrag von Cloakmaster »

Du kannst dir auch eine durchgehende Autobahn von München nach Hawaii wünschen, und dann mit dem Fernbus zum Strand von Waikiki fahren wollen.

wo ich die Aussage, daß du nur deutsche Passagiere im Blick hast her nehme? Aus deinem Post:
Die anderen Deutschen sind aber wenig bis gar nicht...
Wenn du hier natürlich auch Asien-Deutsche, Russland-Deutsche, Afrika-Deutsche und reingarnicht-Deutsche meinst, dann sind wir wieder in einem Boot.

du kannst ja mal veruschen, ein Papierschiff gleich zu behandeln wie eine Stoffente, und beide in der Waschmaschine säubern. Eine "gleichbehandlung" von ungleichen Dingen funktioniert nicht so wirklich. Das weiteree Luftfahrt-spezifishce sollten wir eher im dazu passenden Thema erördern, darum hier eher der Vergleich, daß eine Busmaut mit der Begründung, die Bahn zahlt ja auch Streckengebühren auch nicht funktionieren wird. Ein wengi anders wird man da schon argumentieren müssen.

Zahlen Binnenschiffe eigentlich Flussmaut?
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gmg
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Beitrag von gmg »

Cloakmaster @ 20 Apr 2016, 17:06 hat geschrieben: wo ich die Aussage, daß du nur deutsche Passagiere im Blick hast her nehme? Aus deinem Post:
Wenn du hier natürlich auch Asien-Deutsche, Russland-Deutsche, Afrika-Deutsche und reingarnicht-Deutsche meinst, dann sind wir wieder in einem Boot.


Zahlen Binnenschiffe eigentlich Flussmaut?
Da habe ich gemeint, dass andere deutsche Fluggesellschaften wenig bis gar nicht im Langstreckenverkehr fliegen.

Du ziehst das jetzt ins Lächerliche aber wie Iarn ja dankenswerter Weise klar gestellt hat, gibt es ja mit der Luftverkehrsabgabe seit vier Jahren genau so etwas wofür ich mich hier ausgesprochen habe.

Wie ich weiter oben geschrieben hatte, zahlen Binnenschiffe vor allem für die Schleusen. Ich habe mir das mal von einem Schleusen-Mitarbeiter sagen lassen: Die zahlen für die Fahrt durch den Fluss und damit sind alle Schleusungen abgegolten. So gesehen, zahlen sie eine Flussmaut.
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Beitrag von Cloakmaster »

Daimer Aviation mit immerhin auch faast 2 Mio Passagieren im Jahr fliegt im Wesentlichen Langstrecke - aber ok, kein offener Markt. Die Luftverkehrssteuer wird übrigens immerhin auch in Österreich eingefordert. Ich sage nur, daß nationale Alleingänge zur Kostentreibung im Lfutfahrtsektor extrem diffizil sind. Wenn man das Konzept auf ganz Europa (inklusive Türkei!) ausdehnt, sieht die Geschichte schon anders aus.

Die Bahn zahlt soweit ich weiss, sowohl strecken- als auch Stationsgebühren. die Fernbusse zahlen zum Teil ebenfalls Standgbühren, aber (noch) keine Strecken gebühren. Flugzeuge zahlen übrigens sowohl Lande- als auch Streckenentgelte. Dennoch bist du unterm Strich nun zufireden, weil deine fiktive Gleichbehandlung in deinen Augen nun erfüllt ist? Nicht jeder Fluss enthält übrigens Schleusen. Aber immerhin zahlen die Schiffe ja auch in den Häfen Liegegebühren. Zwar sind das auch keien Öko-Liegegebühren, aber das Öko ist dir ja dann jetzt doch nicht mehr so wichtig, so lange man dem fendlichen Nicht-Bahnverkehr nur genügend Steine in den Weg legt ?
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Beitrag von gmg »

Cloakmaster @ 20 Apr 2016, 17:33 hat geschrieben: Dennoch bist du unterm Strich nun zufireden, weil deine fiktive Gleichbehandlung in deinen Augen nun erfüllt ist? Nicht jeder Fluss enthält übrigens Schleusen. Aber immerhin zahlen die Schiffe ja auch in den Häfen Liegegebühren. Zwar sind das auch keien Öko-Liegegebühren, aber das Öko ist dir ja dann jetzt doch nicht mehr so wichtig, so lange man dem fendlichen Nicht-Bahnverkehr nur genügend Steine in den Weg legt ?
Wenn es jetzt noch die Busmaut gäbe, wäre ich zufrieden.

Ich betrachte doch den nicht-Bahnverkehr nicht als feindlich. Ich finde aber, dass der Bahnverkehr ungerecht behandelt wird und dadurch einen Wettbewerbsnachteil hat. Außerdem finde ich es nicht in Ordnung, wenn die Autobahn kommerziell für Transporte genutzt wird und man dafür nur die einen zur Kasse bittet und die anderen vom Steuerzahler aushalten lässt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Der "Wettbewerbnachteil" der Bahn ist meiner Ansicht nach system- und strukturbedingt. Letztendlich sehe ich das System Bahn nicht wirklich wettbewerbstauglich an. Daher sollte es eher als nationale Aufgabe gesehen werden, und gar nicht erst einem Wettbewerb ausgesetzt, den die Bahn so nie wird gewinnen können.

Was die Maut angeht, so bin ich der Ansicht, daß die für ALLE Fahrzeuge und Verkehrswege eingeführt werden sollte, ohne Ausnahme. Nur ist das juristisch tatsächlich nicht so einfach zu bewerkstelligen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Cloakmaster @ 20 Apr 2016, 17:33 hat geschrieben:Die Bahn zahlt soweit ich weiss, sowohl strecken- als auch Stationsgebühren.
Mit Trassen- und Stationsgebühren ist ja nicht getan. Du zahlst bei der Eisenbahn für alles. Für jeden Kilometer, den du fährst. Für jeden Verkehrshalt. Für jeden Fahrplan, den du bestellst. In einigen Fällen für jede Stunde, die das Stellwerk besetzt ist. Für jede Stunde, die du den Zug abstellst. Für jede Entleerung der Toiletten. Für jeden Liter Frischwasser. Für jeden Liter Diesel. Für jede kW/h an der Fremdstromversorgung. Für die Nutzung des Zugfunks. Und für was weiß ich noch alles. In den Preislisten der EIU ist das alles haarklein aufgeführt.

Einen gewerblich genutzten Bus oder Lkw darf man einfach so auf einer öffentlichen Straße parken. Willst du eine Lok über's Wochenende auf öffentlicher Infrastruktur abstellen, bist du mal eben wieder mindestens 50 Euro losgeworden. Als Pendler darf man bald an fast allen Bahnhöfen hier in der Gegend ca. 1 Euro/Tag für's Parken zahlen, die ganzen gewerblichen Lkw parken die Gewerbegebiete aber völlig gratis zu.
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Beitrag von Cloakmaster »

Genau das meine ich ja. Vor allen in Bezug auf den Einwand, da Binnenschiffe ja für das Schleuse bezahlen, bezahlen sie quasi für die Nutzung der Flüsse - und das dann als "gleichbeahndlung" hinstellen.
andreas
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Beitrag von andreas »

Rohrbacher @ 20 Apr 2016, 19:37 hat geschrieben: Mit Trassen- und Stationsgebühren ist ja nicht getan. Du zahlst bei der Eisenbahn für alles. Für jeden Kilometer, den du fährst. Für jeden Verkehrshalt. Für jeden Fahrplan, den du bestellst. In einigen Fällen für jede Stunde, die das Stellwerk besetzt ist. Für jede Stunde, die du den Zug abstellst. Für jede Entleerung der Toiletten. Für jeden Liter Frischwasser. Für jeden Liter Diesel. Für jede kW/h an der Fremdstromversorgung. Für die Nutzung des Zugfunks. Und für was weiß ich noch alles. In den Preislisten der EIU ist das alles haarklein aufgeführt.

Einen gewerblich genutzten Bus oder Lkw darf man einfach so auf einer öffentlichen Straße parken. Willst du eine Lok über's Wochenende auf öffentlicher Infrastruktur abstellen, bist du mal eben wieder mindestens 50 Euro losgeworden. Als Pendler darf man bald an fast allen Bahnhöfen hier in der Gegend ca. 1 Euro/Tag für's Parken zahlen, die ganzen gewerblichen Lkw parken die Gewerbegebiete aber völlig gratis zu.
Und an wen muß die Bahn das alles zahlen? Fast alle Kosten sind doch nur Umsichtung innerhalb des Konzerns.
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autolos
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Beitrag von autolos »

andreas @ 28 Apr 2016, 13:40 hat geschrieben:
Und an wen muß die Bahn das alles zahlen? Fast alle Kosten sind doch nur Umsichtung innerhalb des Konzerns.
1. Es gibt in Deutschland einen freien Netzzugang. Die Netz- und Stationsentgelte treffen also alle (potentiellen) Anbieter
2. Die Infrastrukturgesellschaften des DB-Konzerns erheben die Entgelte, weil sie Kosten haben. Die Preise unterliegen dabei übrigens einer Regulierung. Wenn Du also die Kosten für die Infrastruktur bei bspw. DB Fernverkehr "saldieren" willst, musst du im Gegenzug die zurechenbaren Kosten ansetzen, die ja tatsächlich anfallen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von 146225 »

Das war es dann wieder - mit dem Fernbus in Eppingen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

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Elite-Traffic war übrigens Fiixbussub der ersten Stunde...

Edit Martin H.: Autokorrektur unterhalb der Gürtellinie korrigiert.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Jetzt habe ich auch mal einen Fernbus getestet es ging von Tampere über Jyväskylä (dort umsteigen) nach Oulu und zurück, der Preis 49€, Dauer 6 Std 45min, das Busunternehmen: Onnibus.com

Die Bahn hätte hin und zurück 104€ gekostet, ohne Umsteigen und Fahrzeit 4 Std 30min.

Der erste Eindruck vom Doppeldecker-Bus, sauber, modern aber sehr eng bestuhlt und zu fast 100% ausgelastet. Von Tampere aus ging es dann los, nach einiger Zeit began ein verwirrter Typ etwas über Jesus und Gott zu labern, das war erst mal ganz lustig so. Nach einiger Zeit belästigte er aber eine jüngere Frau die in seiner Nähe saß das sie unehelich gebohren wäre usw. Ein andere Fahrgast informierte dann die Busfahrerin, die stoppte den Bus und foderte den Typ auf im Unterstock Platz zu nehmen, nach längerer Diskussion willigte der Typ ein. Dort aber begann er aggressiv zu werden und andere Fahrgäste zu belästigen, die Busfahrerin stoppte den Bus in einem kleinen Dorf so ziemlich in der Mitte zwischen Tampere und Jyväskylä und bat den Typ den Bus zu verlassen. Der weigerte sich, wurde sehr aggressiv, andere Fahrgäste versuchten ihn hinauszuwerfen aber es gelang ihnen nicht. Die Busfahrerin informierte dann die Polizei. In dem kleinen Dorf dauerte es dann eine Stunde bis endlich eine Einheit auftauchte und den Typ festnehmen konnte. Dann ging die Fahrt weiter und wir erreichten Jyväskylä mit fast 1,5Std Verspätung. Zum Glück wartete der Bus nach Oulu und es ging gleich weiter dann.
Natürlich hätte es auch im Zug einen solchen Typen geben können, dort hätte aber der Schaffner das Problem lösen können und der Zug seine Fahrt ohne große Unterbrechung fortsetzen können.

Die Rückfahrt war planmäßig aber auch da war der Bus zu 100% ausgelastet, eng und nicht wirklich komfortabel.

In Finnland gibt es von Tampere Richtung Norden keine Autobahn, nur kurze Abschnitte sind Autobahn in der Nähe von größeren Städten. Die Fahrt geht also fast nur über mit in Deutschland vergleichbaren Bundesstraßen, die Fahrt dauert also und öfter überholte der Bus Lkw's auf zweispurigen kurvigen Straßen, mit Gegenverkehr nicht ganz ungefährlich.


Ob ich wirklich nochmal so eine lange Busfahrt mache glaube ich kaum, der Zug ist einfach viel angenehmer, man hat in den finnischen Breitspurwagen sehr viel Platz und ist auch deutlich schneller (auch wenn für mich das eher unwichtig ist) und da zahl ich dann auch gerne etwas mehr. Allerdings war der Preisunterschied auf der Reise jetzt dann doch so groß das ich mich für den Bus entschieden habe.

Hier sollte die VR reagieren und günstigere langsamere Zugverbindungen nach dem Vorbild des IRE Berlin - Hamburg mit älterem Wagenmaterial anbieten, so kann man für die Fernbuskunden-gruppe das richtige Angebot bereitstellen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

karhu @ 9 May 2016, 11:44 hat geschrieben: die Busfahrerin stoppte den Bus in einem kleinen Dorf so ziemlich in der Mitte zwischen Tampere und Jyväskylä und bat den Typ den Bus zu verlassen. Der weigerte sich, wurde sehr aggressiv, andere Fahrgäste versuchten ihn hinauszuwerfen aber es gelang ihnen nicht. Die Busfahrerin informierte dann die Polizei. In dem kleinen Dorf dauerte es dann eine Stunde bis endlich eine Einheit auftauchte und den Typ festnehmen konnte. Dann ging die Fahrt weiter und wir erreichten Jyväskylä mit fast 1,5Std Verspätung. Zum Glück wartete der Bus nach Oulu und es ging gleich weiter dann.
Natürlich hätte es auch im Zug einen solchen Typen geben können, dort hätte aber der Schaffner das Problem lösen können und der Zug seine Fahrt ohne große Unterbrechung fortsetzen können.
Nein. Auch das Zub hätte erstmal die Polizei herrufen müssen...
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karhu
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Beitrag von karhu »

JeDi @ 9 May 2016, 12:01 hat geschrieben: Nein. Auch das Zub hätte erstmal die Polizei herrufen müssen...
Ja schon, ich wollte damit sagen das in einem Bus der Busfahrer/in eigentlich alles machen muss. Er/Sie kann also nicht fahren und gleichzeitig sich um irgendeinen aggresiven Fahrgast kümmern. In einem Zug ist immer ein Zub (jedenfalls noch in Finnland) das heißt der Zub kümmert sich um das Problem der Zug kann aber trozdem weiterfahren weil es ja noch den Tf gibt. Der Zub ruft die Polizei die kommt zum vereinbarten Bahnhof holt den aggresiven Fahrgast raus und die Fahrt geht weiter, das dauert dann nicht fast 1,5Std, jedenfalls das was ich so mitbekommen habe, bisher ging das recht flott ohne große Unterbrechung.
andreas
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Beitrag von andreas »

TramBahnFreak @ 1 May 2016, 17:52 hat geschrieben: Wieder mal zieht ein Busunternehmen die Notbremse
man sieht halt, daß mit den Fernbussen kaum Geld zu verdienen ist - die werden die Randerscheinung bleiben, die sie sind.
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