DB zieht sich aus dem Güterverkehr zurück

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7906
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

DB Cargo, railion, DB Schenker, DB Cargo (oder wie sich das auch immer gerade nennt) will mit der "wirtschaftlichen Optimierung im Nahbreich", die Bedienung von 215 weiteren Güterverkehrsstellen, einstellen.
http://www.swr.de/-/id=17448532/property=d...iusrk/index.pdf

Einiges wird wohl von privaten EVU übernommen, anderes könnte zum LKW übergehen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17725
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Das läuft jetzt als Thema auch gerade im Radio. Nun, in der gegebenen Situation haben wir da wohl wirklich eine nicht allzu einfach aufzulösende Quadratur des Kreises: Einerseits eine Bahn, die als Wirtschaftsunternehmen agieren soll und dem Eigner Bund satte Gewinne liefern, andererseits eine Politik, die diesem Ziel immer breit im Weg steht. Von der Kostenseite ist SGV in der Fläche aktuell vermutlich nicht oder nur in eng begrenzten Bereichen kostendeckend anzubieten. Allein die bekannten Ganzzugverkehre sind aus volkswirtschaftlicher Sicht, sprich wo den vermeintlichen Kostenvorteilen des LKW-Verkehrs auch mal (halbwegs) ehrlich die dadurch entstehenden Schäden gegenübergestellt werden, eben nicht genug Anteil auf der Schiene.

Doch selbst wenn wir - kann ja sein, ich weiß ja nicht welche Wunder auf dieser Erde noch geschehen - in Deutschland eines Tages den politischen Willen hätten, gezielt den Weg auf die Schiene zu lenken, dann wäre der nächste Aufstand im Lande absehbar. Sag mal irgendwo an, dass auf einer beliebigen Bahnstrecke in Zukunft pro Tag nur 20% mehr Güterzüge als bisher verkehren sollen - die Hölle ist offen und Dutzende neuer NIMBY-Schreihälse klagen sich jahrzehntelang um Haus und Hof. Wahlweise hat man am Ende dann alles 5 m hoch verlärmschutzwandet oder halt wieder weniger Güterzüge, die im Augenblick landauf, landab schon einen bemerkenswerten Feindbildstatus haben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
vuxi
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 10 Jan 2010, 17:42

Beitrag von vuxi »

Das trifft jetzt sicher nicht auf alle diese Anschlüsse zu. Aber wenn ich mir die Anschlüsse Teisendorf oder Rimsting so bei GoogleEarth ansehe, dann bezweifle ich mal, dass da besonders viel Verkehr stattfindet. Noch dazu ist das dort eine eh schon überlastete Strecke. Da ist es sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Umweltsicht sinnvoller, den Güterzug aus Lok und ein zwei Wagen zu streichen und stattdessen einen Vollzug Container oder sonstwas fahren zu lassen.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7906
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4866
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Danke für die Links.

Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...

Einziger Lichtblick neben den üblichen Schweizern (Zitat: " Ja der große Vorteil des Schienentransportes ist natürlich die Pünktlichkeit."):
Weitsichtige Lokalpolitiker in Reutlingen. Aber das ist eine einzige Stadt ...

Link dazu:
http://www.swp.de/reutlingen/lokales/reutl...1158528,3591477
Olympiatriebwagen
Kaiser
Beiträge: 1296
Registriert: 28 Apr 2009, 17:40

Beitrag von Olympiatriebwagen »

Bahn will 215 Güterbahnhöfe schließen

ARD Tagesschau

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/...deo-184417.html
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24152
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Was mich auch ein wenig wundert ist das Stilllegen von München Höllriegelskreuth, was im Endeffekt ein Ende der Bedienung der Firma Linde bedeutet. Oder will man da einfach nur die Lasten auf den Kunden abwälzen?
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1488
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Schaut man sich mal den europäischen Vergleich an ist das echt ein Trauerspiel: Modal split of inland freight transport
Lettland steht mit 64,2% da sehr gut da. Generell hat der Schienengüterverkehr im Baltikum eine große Bedeutung dafür ist aber leider der Personenverkehr hier auf der Schiene gering.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3285
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Metropolenbahner @ 19 May 2016, 01:03 hat geschrieben:
218 466-1,18 May 2016, 23:51 hat geschrieben:
Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...
Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4866
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Galaxy @ 19 May 2016, 13:17 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 19 May 2016, 01:03 hat geschrieben: Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...
Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Wollen wirs hoffen, aber wenn da sowieso nur die SWEG fährt, wieso steht der Ort dann im DB PDF unter der Rubrik:
215 Gvst, an denen die Bedienung eingestellt werden soll
?

Bedienen dort im Moment vielleicht beide SWEG und DB? Naja solange es ein Ersatz-EVU gäbe wäre alles nur halb so schlimm.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 19 May 2016, 13:17 hat geschrieben: Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Ist das nicht ein MORA-C-Verkehr, wo die SWEG im Auftrag von DB Cargo fährt?
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3285
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 19 May 2016, 14:52 hat geschrieben: Ist das nicht ein MORA-C-Verkehr, wo die SWEG im Auftrag von DB Cargo fährt?
Da bin ich jetzt überfragt. Wenn dann könnte der Steinbruch vielleicht direkt mit SWEG einen Vertrag abschließen.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9341
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Zum Durcheinander von wo anders:
Nur mal so nebenbei: Als ich das letzte mal in Bad Driburg war, lagen da die beiden Hauptgleise, sonst nichts mehr. Keine Weiche, keine Betriebsstelle, die noch örtlich besetzt war. In der alten Ga die "Modell-Bundesbahn", davor die Reste von ein, zwei überwucherten Gleisresten, aus.
In Geseke wird bereits seit Jahren der Zementverkehr durch die WLE abgewickelt, der Bahnhof ist bis auf ein Übergabegleis von der Fernsteuerung in Lippstadt abgeschnitten, die Weichen werden mittels Schlagschalter betätigt.

In diesen beiden Orten hat sich DB Cargo also schon seit Jahren zurückgezogen, wird durch DB Cargo nichts mehr bedient. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob sich das bis oben noch nicht rumgesprochen hat. Hier scheint man immer noch mit Karteileichen zu arbeiten. Wenn sich das bei den übrigen Verkehrsstellen ebenso verhält, sehe ich schwarz.

Wie soll man mit den Stilllegungen von sowieso nicht mehr existenten VS. aus den roten Zahlen kommen? Es funktioniert - dann muss man sich fragen, wohin das Geld vorher versickert ist. Hier wird zwar nichts eingenommen, aber auch nichts ausgegeben. Oder es funktioniert nicht - dann hat man mit viel Aufwand nichts erreicht, konnte nichts erreichen, weil ... siehe oben.

Eine Erkentniss muss sich aber doch durchsetzen: Die Führung kennt ihren eigenen Laden nicht.
Iarn @ 19 May 2016, 09:21 hat geschrieben:Was mich auch ein wenig wundert ist das Stilllegen von München Höllriegelskreuth, was im Endeffekt ein Ende der Bedienung der Firma Linde bedeutet. Oder will man da einfach nur die Lasten auf den Kunden abwälzen?
Linde Lohhof ist auch seit letztem Jahr abgeklemmt, mittlerweile ist auch die Weiche kastriert.

Linde in Herste soll auch eingestellt werden.

Die Liste hier war glaube ich noch nicht verlinkt, alle betroffenen Verladestellen im Detail:
http://www.swr.de/-/id=17448532/property=d...iusrk/index.pdf
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24152
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Danke für die Info bzgl. Linde.

Der Link ist doch der aus dem ersten Beitrag oder täusche ich mich da?
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9341
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Iarn @ 19 May 2016, 18:15 hat geschrieben: Der Link ist doch der aus dem ersten Beitrag oder täusche ich mich da?
Hoppala, da waren so viele von den Dingern..... :unsure:
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3223
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

vuxi @ 18 May 2016, 19:06 hat geschrieben: Das trifft jetzt sicher nicht auf alle diese Anschlüsse zu. Aber wenn ich mir die Anschlüsse Teisendorf oder Rimsting so bei GoogleEarth ansehe, dann bezweifle ich mal, dass da besonders viel Verkehr stattfindet. Noch dazu ist das dort eine eh schon überlastete Strecke. Da ist es sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Umweltsicht sinnvoller, den Güterzug aus Lok und ein zwei Wagen zu streichen und stattdessen einen Vollzug Container oder sonstwas fahren zu lassen.
Selbst in Rohrdorf lassen die frisch markierten Gleisstücke von 1m Länge schlimmes vermuten.

Wird eigentlich der Personenverkehr durch den verringerten Güterverkehr teurer? Fixe Unterhaltskosten der Infrastruktur müssen nach der Güterverkehrseinstellung von weniger Nutzern getragen werden.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
Benutzeravatar
Luchs
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2013
Registriert: 07 Apr 2007, 11:33
Wohnort: München

Beitrag von Luchs »

Rohrdorf dürfte wegen der Elektrifizierung langfristige Verträge haben.

Und was die Kosten angeht: ich fürchte, dass mit den Trasseneinnahme i.d.R mal gerade die Anschlussweichen finanziert werden könne. Und wenn dann noch Kreuzungsbahnhöfe eingespart werden können ...

Luchs.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 19 May 2016, 17:30 hat geschrieben: Da bin ich jetzt überfragt. Wenn dann könnte der Steinbruch vielleicht direkt mit SWEG einen Vertrag abschließen.
Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12317
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 19 May 2016, 22:57 hat geschrieben: Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
Klaro. Die Fotografen-Meute freut sich. :lol:

Aber da sollte sich doch eigentlich ein "langstreckenfähiges" EVU zur Kooperation finden lassen, sofern das tatsächlich gewünscht/geplant ist...?
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14405
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 19 May 2016, 22:57 hat geschrieben:Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
Wo ist das Problem? Wenn's geht, dass die DB die Langstrecke fährt und die SWEG mit der Übergabe beauftragt, dann geht's zukünftig sicher auch, dass die SWEG weiterhin die Übergabe macht und nun die DB mit der Langstrecke beauftragt. Im Zweifel ändert sich nur die Adresse des Frachtführers auf'm Papier und vielleicht der Preis für die letztlich selbe Leistung.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10526
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Valentin @ 19 May 2016, 19:32 hat geschrieben: Selbst in Rohrdorf lassen die frisch markierten Gleisstücke von 1m Länge schlimmes vermuten.
Und vor allem, DONT PANIC!

Landl - Rohrdorf ist ab Montag bis 1.7. für mehrere Nächte wegen Oberleitungsarbeiten gesperrt.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6879
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

Ich hab jetzt mal eine (blöde?) Frage: Wenn Linde jetzt sagen würde, wir hätten drei Waggons Gas, die von Höllriegelskreuth nach Unterschleißheim müssen, wie lange würde das dauern? (funktionierende Gleisanschlüsse vorausgesetzt)
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9341
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Nachdem sich andernorts die Wagen stapeln obwohl die Lok vorbeischaut und sie nicht mitnimmt, gute Frage.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16128
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

146225 @ 18 May 2016, 19:46 hat geschrieben: Nun, in der gegebenen Situation haben wir da wohl wirklich eine nicht allzu einfach aufzulösende Quadratur des Kreises: Einerseits eine Bahn, die als Wirtschaftsunternehmen agieren soll und dem Eigner Bund satte Gewinne liefern, andererseits eine Politik, die diesem Ziel immer breit im Weg steht. Von der Kostenseite ist SGV in der Fläche aktuell vermutlich nicht oder nur in eng begrenzten Bereichen kostendeckend anzubieten.
Wobei man sich da auch die Frage stellen kann, ob das nicht auch ein Problem von der DB selbst ist. Wenn man nämlich vor Ort ein kleines Schienengüterverkehrsunternehmen hat (Beispiele: Bayernbahn, Augsburger Lokalbahn) klappt das mit dem Bedienen der einzelnen kleinen Anschlüsse offenbar auf einmal. In diesen Bereichen kann man sich dann auf einmal vor dem Güterverkehr kaum mehr retten. Und nein, diese Firmen sind zwar nicht auf maximalen Profit ausgelegt, aber ein Draufzahlgeschäft machen die auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17725
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 21 May 2016, 18:46 hat geschrieben: Wobei man sich da auch die Frage stellen kann, ob das nicht auch ein Problem von der DB selbst ist. Wenn man nämlich vor Ort ein kleines Schienengüterverkehrsunternehmen hat (Beispiele: Bayernbahn, Augsburger Lokalbahn) klappt das mit dem Bedienen der einzelnen kleinen Anschlüsse offenbar auf einmal. In diesen Bereichen kann man sich dann auf einmal vor dem Güterverkehr kaum mehr retten. Und nein, diese Firmen sind zwar nicht auf maximalen Profit ausgelegt, aber ein Draufzahlgeschäft machen die auch nicht.
Da gibts natürlich landauf, landab noch so ein paar Beispiele. Vermutlich hilft für lokale Geschäfte die kleine Größe dann doch weiter, weil das ein Kostenblock weniger ist, den ein Konzern wie die DB fast automatisch mit sich rumschleppen muss.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9341
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Und gleichzeitig weniger Ebenen die jeweils behaupten, die andere wäre zuständig.
Kenn genau in dem Bereich leider ein unschönes Beispiel.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16128
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

146225 @ 21 May 2016, 19:23 hat geschrieben: Da gibts natürlich landauf, landab noch so ein paar Beispiele. Vermutlich hilft für lokale Geschäfte die kleine Größe dann doch weiter, weil das ein Kostenblock weniger ist, den ein Konzern wie die DB fast automatisch mit sich rumschleppen muss.
Muss ein großer Konzern das? Auch ein großer Konzern kann weitgehend selbstständig agierende kleine lokale Einheiten einrichten. Man muss es nur wollen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Siehe die SOBB...

Aber hm... - die können sich vor Güterverkehr auch nicht retten und sind daran gar nicht schuld :D
-
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17725
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 21 May 2016, 20:32 hat geschrieben: Muss ein großer Konzern das? Auch ein großer Konzern kann weitgehend selbstständig agierende kleine lokale Einheiten einrichten. Man muss es nur wollen.
Klar, die Möglichkeit ist da. Aber wie Du feststellst und auch Martin H. unterstreicht, ist die Gefahr im großen Konzern einfach in höherem Maße gegeben, dass in irgendwelchen Ebenen zwischendrin das "Wollen" der Akteure vor Ort versandet und ausgebremst wird.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24152
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Zumindest das Höllriegelskreuth Rätsel ist gelöst, es geht nicht um Linde, sondern um United Initiators
Laut der Liste soll zum Beispiel der Güteranschluss der Firma United Initiators in Höllriegelskreuth wegfallen.
Quelle Süddeutsche
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Antworten