Der Osten, der Westen und die Nachbarn

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 29 Aug 2016, 19:03 hat geschrieben: ...und trotzdem dürften die meisten Nebenbahnen ein zigfaches der Fahrgäste von vor 30 Jahren aufweisen. Gut, außer vielleicht <s>Der Werdauer</s> Der Entenfänger (passend für diesen Thread) :D
Bei dem deutlich besseren Angebot auch kein Wunder. Das geht aber nur durch die Aufgabenträger und ihre Vorgaben.
Wenn die Qualität nachlässt müssen die Aufgabenträger sich auch an die eigene Nase fassen.
Warum lässt die Qualität denn noch nach? Die Zeiten dass mit SPNV noch große Margen eingefahren wurden sind vorbei. Der Wettbewerb ist so hart dass man oft kaum noch was verdient und da bleibt auch kein Spielraum mehr für Dinge die nicht klar bestellt und bezahlt sind. Das geht heute auch der NWB so, die wahrscheinlich auch wie die Eurobahn agieren würde auf der angesprochenen Verbindung, weil durch die neue Ausschreibung und der entsprechenden Kalkulation Dinge gestrichen werden mussten.
Das ist halt die Realität des deutschen Geiz-ist-Geil-Modells, das sich auch durch Ausschreibungen zieht.

Da legen vielleicht andere Länder mehr Wert auf Qualität.
Unter Dauerpfeifen schleicht der Zug mit 60 entlang der B64 zurück nach Warendorf. Für die Psychologie ist es nicht gerade vorteilhaft, wenn die Autos nebenan vorbeiziehen.
Das sind typische, nicht mehr zeitgemäße Nebenbahngeschwindigkeiten. Bundesstraßen werden ausgebaut, aber solche Bahnstrecken komischerweise nie.
Man könnte Nebenbahnen auf bis zu 100 km/h ausbauen, dann wäre auch der peinliche Effekt weg dass der Zug fast noch vom Traktor überholt wird.
Man sieht im Beitrag ja auch die 20er, 40er und 60er Stellen, das ist einfach traurig, so geht kein moderner Schienenverkehr. Strecke entsprechen ausbauen und Bü sichern oder schließen. Da müssen sich auch die Aufgabenträger mit einschalten und natürlich die regionale Politik, aber die wird nur an den Straßenverkehr denken...
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Entenfang »

Tag 9 Clarholz & Landschaftspark Duisburg Nord

Ich beginne den Tag mit einer Erkundungstour Richtung Clarholz. Doch zunächst lädt die Altstadt beim Durchfahren zu einer kurzen Verschnaufpause ein.
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Durch ein Wohngebiet verlasse ich Warendorf nach Südosten. Mangels Ortskenntnis folge ich einfach dem ausgeschilderten Radweg Richtung Beelen, was mir problemlos gelingt. Auf einmal taucht diese entweihte Kirche auf.
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Durch die typisch ländliche Landschaft strample ich voran.
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Die Vor- und Nachteile von Rundballen und Quaderballen wurden auf der gestrigen Fahrradtour ausführlich diskutiert.
Für die Rundballen spricht schon mal, dass sie meiner Meinung nach fotogener sind. Außerdem kamen wir zum Ergebnis, dass sie sich besser zum Bauen von Strohmännern eignen. Nebenbei hilft die runde Form bei der Fortbewegung ganz erheblich. Die quaderförmigen Ballen dagegen lassen sich platzsparender aufladen und können einfacher mit Maschinen bewegt werden.

Ich entdecke eine nette Fotostelle und warte auf die überfällige Eurobahn. Doch die ist mal wieder verspätet. Als sie dann plötzlich auftaucht, gelingt mir die Umsetzung nicht ganz wie geplant.
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Vorbildlich umgebaut und mit BÜSTRA ausgerüstet ist die Kreuzung B64/K18 am im Zuge der Beschleunigung des Teilstücks Warendorf – Beelen aufgelassenen Hp Vohren.
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In Clarholz angekommen, stoße ich als Erstes auf eine Schranke ohne zugehöriges Blinklicht oder eine Ampel.
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Neu ist mir außerdem die Kombination vom Andreaskreuz und Stopschild. Im Gegensatz zu Österreich darf das Andreaskreuz hierzulande mit keinen weiteren Verkehrszeichen kombiniert werden. Immerhin hat die Straßenverkehrsbehörde hier nicht die durchaus auch denkbare Kombination von Andreaskreuz, Stopschild und Vorfahrtstraße aufgestellt. Die wäre schließlich sinnvoll begründbar, da die direkt vor dem BÜ von rechts einmündende Straße wartepflichtig ist.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

Begutachtet man den BÜ von der anderen Seite der B64, wird erkennbar, dass es sich um eine wärterbediente Schranke handelt.
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Einen schönen Garten zum Ausruhen bietet das Kloster Clarholz.
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Nun müsste bald der nächste Zug vorbeikommen. Fast schon straßenbahnartig durchquert der Talent den Ortskern, nicht ohne sich dabei laut pfeifend bemerkbar zu machen.
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Werktags zur Mittagszeit ist hier kaum etwas los, doch das kann nicht als repräsentativ angenommen werden. Der BMW hat sich übrigens folgendermaßen verhalten: Erstmal ordnungsgemäß an der Haltelinie gestoppt. Sich anschließend vorsichtig auf das Gleis vorangetastet, um dann festzustellen, dass die B64 nicht frei ist. Als dann der Zug mit 20 km/h angerollt kam, wurde der Rückwärtsgang eingelegt, um die Strecke freizumachen. Bei höherem Verkehrsaufkommen dürfte es hier wohl recht häufig zu gefährlichen Situationen kommen.
Schade, dass man nicht mal das Potential der straßenbahnartigen Trassierung nutzt und den Hp vom Ortsrand hierher verlegt. Platz ist jedenfalls ausreichend vorhanden.
Etwas knapp ist dagegen der Platz für die Abbiegespuren, der sich hier nicht so einfach durch Verschwenkung von Straße und/oder Bahn gewinnen lässt.
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Blick Richtung Rheda zum dreifachen BÜ.
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Im Hintergrund ist der Hp Clarholz erkennbar.

Der dreifache BÜ mit Blickrichtung Warendorf
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Dem Zustand der Andreaskreuze nach zu urteilen scheinen diese dem Straßenverkehr im Weg zu sein.
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Vermutlich kommen hier oft größere Fahrzeuge zum Einsatz, da es sich um Zufahrten zu Betrieben handelt.
Vorbildlich freigehalten sind jedenfalls die Sichtflächen, hier am östlichsten der drei BÜ mit Blickrichtung Warendorf…
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…und Rheda.
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Da mir reichlich Zeit bis zur Rückfahrt des nächsten Zuges bleibt, beschließe ich, mit dem Fahrrad zumindest bis Beelen zurückzufahren. Der Fahrpreis reduziert sich durch eine eingesparte Tarifwabe um mehr als ein Drittel (3,80€ + 1,70€ = 5,50€ statt 5,30€ + 3,40€ = 8,70€).
Außerdem bekomme ich so die Gelegenheit, einige weitere BÜ zu besichtigen.

Hier ein schönes Beispiel, wie man sehr kostengünstig die Sicherheit erhöhen kann.
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Wäre das Zusatzschild doppelt so groß, würde ich den BÜ als vorbildlich ausgerüstet bezeichnen.
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Beitrag von Entenfang »

Ein Großteil der unbeschrankten BÜ sind Hofzufahrten. Einige enden bereits wenige Meter später vor einem Gebäude.
Da die Höfe nur eine einzige Anbindung an das Straßennetz besitzen, gestaltet sich die Beseitigung der BÜ äußerst schwierig. Dafür müssten erst ein umfangreiches neues Wegnetz von der anderen Seite errichtet werden. Gegen den Flächenverlust leisten die Besitzer jedoch Widerstand.
Obwohl viele der Hofzufahrten nicht als öffentlicher Weg klassifiziert sind, wird dennoch zweimal gepfiffen.
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Rechtlich wird wie bei Fußgängerüberwegen nur einmaliges Pfeifen gefordert.

Abgesehen von den hohen Kosten einer technischen Sicherung existiert mancherorts durchaus eine Platzproblematik. Zwischen Bahnstrecke und Straße bleibt für eine Schranke nur wenig Platz, sodass dann nur ein Verschwenkung einer der beiden Verkehrswege als Lösungsmöglichkeit bleibt.
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Ein sehr schlechtes Beispiel für die Gestaltung findet sich etwa einen Kilometer vom Ortsrand Beelen entfernt.
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Die enge Kurve erschwert die Sicht und die zweite Haltelinie an der B64 lädt zum Warten auf dem BÜ ein. Zudem ist er völlig überflüssig, da sich wenige Hundert Meter weiter ein weiterer BÜ befindet.
Vorbildlich mit BÜSTRA ausgestattet ist wiederum der Knotenpunkt B64/Letter Str. am Ortseingang von Beelen.
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Eine halbe Stunde planmäßigen Aufenthalt in Beelen besitzt der Schülerzug 74416.
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Mit diesem Zug können Schüler des Warendorfer Gymnasiums nach Unterrichtsschluss nach Beelen fahren, wo es kein Gymnasium gibt. Das Fahrplankonzept des Schülerzuges erscheint mir durchaus sinnvoll, wäre doch die Wartezeit nach Unterrichtsschluss um 13:00 Uhr bis zur Taktabfahrt 13:53 Uhr unzumutbar lange.
In Münster fährt der Zug genau eine halbe Stunde vor dem Takt ab und bedient ab Beelen wieder die Fahrzeiten des normalen Taktes. Damit zwischen Münster und Beelen keine 90-minütige Taktlücke entsteht, wird der 74420 als zusätzlicher Zug eingelegt.

Die Anreise zum Ausflug in den Landschaftspark Duisburg-Nord gewinnt der MIV mit 1:20 zu 2:30.

Aufgrund des frühen Betriebsschlusses auf der Warendorfer Bahn wäre der eigentliche Zweck auch gar nicht umsetzbar. Das 1985 stillgelegte Hüttenwerk ist abends am Wochenende und zu unserem Glück bei besonderen Veranstaltungen auch unter der Woche wunderschön beleuchtet. Die sich bietenden Motive lassen das Herz jedes Nachfotografen höherschlagen.
Mit +10 gegenüber Google Maps-Angabe kommen wir auf dem Parkplatz an. Hmm, unter welcher Kategorie von Verspätung soll ich das jetzt eigentlich in meiner Statistik verbuchen… Verzögerungen im Betriebsablauf? Hohe Streckenauslastung? Meine Datenerfassung ist nicht auf MIV-Nutzung ausgelegt, also beschließe ich, sie unter den Tisch fallen zu lassen. Im Buch „100 Dinge, die man in NRW gemacht haben muss“ steht unter der Rubrik Verkehr unter anderem „Auf der A40 im Stau stehen“. Kann man auch die B224 gelten lassen?
Die Empfehlung zur längsten mit der Straßenbahn fahrbaren Strecke steht jetzt jedenfalls auf meiner To-Do-Liste.

Bereits im Nachmittagslicht wirkt die ehemalige Industrieanlage eindrucksvoll und der Hochofen bietet einen tollen Ausblick. Ich verzichte auf das Verlinken der unzähligen entstandenen Bilder und zeige nur eine Auswahl. Noch mehr gibt’s hier
Etwa 70 Meter hoch führt die Treppe an Hochofen 5.
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Eine interessante und sehr zweckmäßige Gestaltung besitzt dieses Abgasrohr. Damit es beim Entweichen unter hohem Druck keinen Überschallknall gibt, wird der Querschnitt nach und nach vergrößert
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Ein Licht am Ende des Tunnels
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Die Kohlebunker wurden direkt aus den Eisenbahnwaggons gefüllt
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Während wir rätseln, ob die Fernwärme wohl schon zu Betriebszeiten des Stahlwerks an das schwedische Designmöbelhaus ging, …
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…kann man ja mal erwähnen, dass derzeit ein Weltrekordversuch für die höchste Sandburg der Welt stattfindet. Die 15 Meter wirken vom Hochofen eher mickrig.
Besonders schön fanden wir die überzeugende Ehrlichkeit der Werbung:
Sandburg Weltrekord Versuch
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Beitrag von Entenfang »

Irgendwo im Gestrüpp brummt ein Güterzug vorbei
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Ob die Löschdecke wohl gegen flüssigen Stahl hilft?
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Der floss früher durch die Vertiefungen.

Abendlichtpanorama – links Hochofen 2, mittig der auch Krokodil genannte Kran, rechts Hochofen 5
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Langsam kann man an Nachtfotos denken.
Hier kühlte das Kühlwasser ab, um es wieder in den Kühlkreislauf einzuspeisen.
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Ganz ohne Kühlung senkt sich langsam die nächtliche Kühle über die Kuhle und wir ziehen unsere Jacken an. Vermeiden von Wortwiederholungen wird doch überbewertet, oder?

Der Gleisanschluss für Museumsfahrten wurde erst nach Stilllegung des Stahlwerks errichtet. Die Weiche streckt mir ihre Zunge entgegen, während ich den Schornstein mit Heiligenschein verewige.
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Die Kameras laufen heiß, während wir das Gelände durchstreifen.
Hochofen 5 in voller Pracht
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In den Vorratsbunkern…
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…kommt uns eine Meute Kinder entgegen. *Kreisch* *Schrei* *Brüll* *Fußgetrappel* „Oh, da ist ja ein Pokestop!“

Eine Unterführung
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Es fällt uns nicht leicht, wieder heimzufahren. Es war ein Ausflug, der sich wirklich gelohnt hat.
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Beitrag von Muffo1234 »

So jetzt will ich doch auch noch mal was beisteuern aus meiner Heimat. Zur bereits angesprochenen Illumination war ich in der Innenstadt unterwegs. Hier gibt es nur eine Auswahl, alle Bilder finden sich hier

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Marktbogen vom Rathaus aus

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Bogen in der Lüningerstraße

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Münsterstraße

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Freckenhorster Straße

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Königsstraße

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Untere Brünebrede

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Obere Brünebrede

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Oststraße

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Heumarkt

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Und zum Abschluss nochmal der Markt in der völligen Dunkelheit
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Beitrag von Entenfang »

Muffo1234 @ 30 Aug 2016, 23:06 hat geschrieben:So jetzt will ich doch auch noch mal was beisteuern aus meiner Heimat.
Sehr schick! :)


Tag 10 Chillen & Grillen

Viel lässt sich zum heutigen Tag nicht sagen. Doch bevor man Grillen kann, muss erstmal eingekauft werden. Das lässt sich doch wunderbar mit einer kleinen Fahrradtour verbinden. Wir machen uns darüber lustig, als wir einen Autofahrer mit Pferdeanhänger in Schrittgeschwindigkeit durch einen Kreisverkehr fahren sehen. Das kann man hier häufiger beobachten, denn die Besitzer der edlen Rosse sind sehr auf das Wohl ihrer Tiere bedacht. Wie wir bereits mehrfach diskutiert haben, können Pferde ihr Unwohl nicht durch Kotzen ausdrücken.

Da staunt das Stadtkind: Landmaschinen bei der Arbeit
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Äußerst positiv fällt mir auf, dass es hier fast an jeder Landstraße einen breiten parallelen Radweg gibt. In Sachsen ist das eher die große Ausnahme. Die gut ausgebauten Wege werden von Pendlern rege genutzt. Zahlreiche Betriebe bieten ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit, das Fahrrad sicher unterzustellen und sich vor Arbeitsbeginn umzuziehen und zu duschen.

Die umliegenden Dörfer sind durch Regionalbusse angeschlossen, die überwiegend im Taktverkehr unterwegs sind.
Dennoch lassen sich diverse typische Bugs bzw. Features des Regionalbusverkehrs unschwer erkennen. Als besonderen Nachteil sehe ich an, dass die hier gezeigte Linie keineswegs auf die Abfahrtszeiten der Bahn abgestimmt ist.
Netter Funfact: Die Haltestellen an den Hofzufahrten sind oft nach dem Besitzer dieser benannt, hier zum Beispiel Lippermann.


Die Grillparty ist beendet und ich werfe einen Blick auf die Uhr. Oh, ich erwische ja noch den Zug in den letzten Sonnenstrahlen. Kollektives Stöhnen, weil der Rest die Küche ohne mich aufräumen muss. Also flugs das Ross gesattelt und zum Stadtrand galoppiert. Leider sorgt die Allee dafür, dass VT 3.09 seinen Weg nach Münster bereits im Schatten zurücklegt.
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Da kann man die Zeit noch für ein Stillleben mit Andreaskreuz nutzen.
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Die Türme der St.-Marien-Kirche strahlen in der Abendsonne
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Schnell sind die Tage vergangen…
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Beitrag von autolos »

Entenfang @ 27 Aug 2016, 16:59 hat geschrieben: Heute ist es fast doppelt so warm wie gestern.
Na, das bezweifle ich doch mal. Darf ich mutmaßen, dass du doppelt soviele Celsiusgrade meinst? Das "doppelt" wird ja eigentlich vom Nullniveau aus gerechnet, bztl. Temperatur also ausgehend von 0 K. 0 Grad Celsius sind rd. 273 K, das Doppelte hiervon wären dann 546 K oder 273 Grad Celsius. SCNR

Insgesamt ein interessanter Ausflugsbericht mit vielen, z.T. vollkommen verschiedenen Erlebnissen. Das macht Lust, selber mal wieder ein paar Tage ins Blaue zu starten.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Entenfang »

Tag 11 Warendorf -> München

Der Koffer wird zugeklappt und die Heimreise angetreten. Für die Anreise zum Bahnhof probiere ich gleich mal ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel aus: Den Bürgerbus.
Für 1€ bekomme ich eine 25-minütige Stadtrundfahrt.
Mit +4 kommt der Sprinter mit genau acht Sitzplätzen. Der Bus wird von Ehrenamtlichen gesteuert und fährt unter der Woche im Stundentakt ohne Voranmeldung.
Ein alter Mann steigt zusammen mit mir an der ersten Haltestelle der Linie ein. „Zur Josefskirche“, erklärt der Mann beim Einsteigen und bezahlt einen Euro. „Ich nehme mal an, Sie wollen zum Bahnhof?“, werde ich gefragt. Das ist korrekt.
In diversen Schleifen werden die umliegenden Wohngebiete in 30er-Zonen durchfahren.

Wegen einer gesperrten Straße wird der Bus am Stadtrand über einen Wirtschaftsweg im Wald gewendet. Es ist ein sonniger Tag und im Bus ist es ziemlich heiß. Entweder es gibt keine Klimaanlage oder sie wird aus irgendwelchen Gründen nicht benutzt.
Unterwegs steigt ein Rentnerpaar ein und wieder aus, dann eine Frau, die am Bahnhof noch sitzen bleibt. Wir behalten die leichte Verspätung bis zur Ankunft. Nach zehn Minuten Aufenthalt fährt der Bus wieder zurück.
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Aufgrund des späten Betriebsbeginns und der langen Fahrzeit ist der Bus nicht für Pendler geeignet. Zielgruppe sind eindeutig alte Menschen und dafür ist es meiner Ansicht nach genau das richtige Konzept. Die lange Fahrzeit ist bei kurzen Fußwegen verkraftbar und die Fahrt ohne Voranmeldung macht die Nutzung einfach, auch wenn es beim Arzt mal länger dauert.
Einzig das Fahrplankonzept erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Offensichtlich ist ein Anschluss von/nach Münster vorgesehen.
Bus an x:01
Zug ab x:13

Zug an x:50
Bus ab x:11

Dabei wird die Chance auf den Anschluss aus Richtung Rheda verschenkt (Zug an x:09) bzw. besteht nur mit hohem Risiko.
Durch ein Verschieben des kompletten Umlaufes um 4 Minuten würden immerhin 3 von 4 Umsteigebeziehungen abgedeckt, davon 2 mit sehr günstiger Umsteigezeit.

Bus an x:05
Zug nach Münster ab x:13

Zug aus Münster an x:50
Zug aus Rheda an x:09
Bus ab x:15

Nachteil wären natürlich die „gewonnenen“ zusätzlichen 4 Minuten Umsteigezeit aus Richtung Münster.

Der heutige Reiseplan sieht recht entspannt aus:

Warendorf.........ab 12:13
ERB 74417
Münster Hbf.......an 12:45
.........................ab 13:10
ERB 90023
Warburg............an 15:16
.........................ab 15:23
RE 4663
Kassel-Wilh........an 15:57
.........................ab 16:23
ICE 881
München Hbf......an 19:40

Pünktlich startet die Fahrt mit der Eurobahn und ich bin verrückt genug, die BÜ bis Münster zu zählen. Es sind 59, davon 47 unbeschrankt. Der Abschnitt Warendorf – Telgte ist mit Abstand der Schlimmste.
Der Bedarfshalt Everswinkel liegt treffsicher in der 500 Hz-Beeinflussung der 20 km/h am BÜ, genau wie der Halteplatz in Warendorf, obwohl es hier vermeidbar wäre.
Am Esig Münster sehen wir wegen Deckungssignal in Bahnsteigmitte Hp2 Zs3 2. Über die ewig lange Einfahrstrecke geht mindestens eine Minute verloren.
Der Münsteraner Hbf wird zurzeit in einen Glaskomplex umgebaut.
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Weiter geht es im Flirt 2 der Eurobahn nach Warburg und Bielefeld. Nach pünktlicher Abfahrt stehen wir ewig in Münster-Hiltrup, anschließend Zwangsbremsung vor Rinkerode. Während die Auslastung zu Beginn noch etwa 50% beträgt, lässt sie bald nach. Erst ab Paderborn füllt sich der Zug wieder. Die Verspätung von zwischenzeitlich 10 Minuten ist mittlerweile durch die längeren Aufenthalte in Hamm und Paderborn wieder abgebaut. Nach einem roten Esig und einer anschließenden Zwangsbremsung lande ich mit +2 in Warburg. Der RE nach Kassel kommt wenige Minuten später.
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Da kann die Fahrgastmeute schon mal den Kopf verdrehen. Ich wusste gar nicht, dass hier 612er fahren. Auf der Hinfahrt war es ein 628. Im RE findet eine Fahrgastbefragung statt, doch dieses Mal werden nur die genutzten Tickets abgefragt, nicht die Reisekette.
Leicht hinter Plan komme ich in Kassel-Tiefgarage an.
Eine Ludmilla tuckert durch das Gleisvorfeld
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Daraufhin wird die Fahrt mit +6 fortgesetzt.
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Die umgekehrte Wagenreihung mit der 2. Klasse an der Zugspitze kommt mir äußerst gelegen. Ingolstadt wird überpünktlich erreicht. Freie Fahrt bis zum Ziel
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Planmäßig endet die Reise unter dem Grundig-Schriftzug. Ob es wohl meine letzte sein wird?


Fazit

Den Regionalverkehr auf den kleinen Nebenstrecken habe ich als gut funktionierend erlebt. Häufige Umstiege und kurze Umsteigezeiten stellen kein Problem dar. In den meisten größeren Bahnhöfen gibt es gute Taktknoten. Tariflich ist die Situation ziemlich komplex. Auch wenn das Personal gerne weiterhilft, empfiehlt es sich, selbst vorher zu recherchieren. Den günstigsten Preis erreicht man oft nur durch Stückelung. In vielen Unternehmen existiert allerdings die Weisung, Stückelungen nicht aktiv anzubieten.
Die Anerkennung der variantenreichen regionalen Angebote ist recht gut. Nur nützt das wenig, wenn man die günstigste Fahrkarte weder am Startbahnhof noch im Zug kaufen kann. Leider ist ein völlig undurchschaubarer Urwald an Angeboten entstanden, in welchem sich auch das Personal verirrt. Und ständig werden neue Bäume gepflanzt… Haben die Informationen über regionale Angebote im Bayern-Kursbuch 2009 noch auf drei Seiten gepasst, benötigt man im Aktuellen bereits neun.
Wenn Oma mit ihren zwei Enkeln in Oelsnitz in die VBG einsteigt und zur Zub „Ich hätte gerne eine Fahrkarte nach Dessau mit BC 50. Kann ich die bei Ihnen kaufen?“ sagt, so muss die Antwort selbstverständlich „Ja.“ lauten. Und der Preis sollte derselbe sein, egal ob die Fahrkarte bei der DB, bei der VBG, am Automaten, am Schalter, im Internet oder im Zug gekauft wird.
Die Entwicklung zum elektronischen Ticket sehe ich in dieser Hinsicht einerseits als Chance, andererseits aber auch als Risiko. So könnte problemlos der günstigste Tarif vom Start zum Ziel berechnet und die Einnahmen gerecht an alle beteiligten Unternehmen verteilt werden. Doch bis zur ausreichenden Verbreitung von Smartphones oder einem durchgehenden Tarif von Aš nach Cursdorf wird wohl noch viel Wasser den Rhein herunterfließen. An motiviertem Personal mangelt es jedenfalls nicht.


Gesamtfahrpreis Bahn und ÖPNV: 122,10€, davon 3 Fahrten Sommerticket
Gesamtfahrzeit Bahn: 25h 54 min
Gesamtverspätung (analog FGR): 5 min
Gefahrene Bahn-km: 2005


Abschließend möchte ich noch Grüße an alle Zub, Tf und Busfahrer richten, die ich in Gespräche verwickelt habe.
Mein Dank geht an meinen Mitbewohner sowie alle weiteren Beteiligten für ihre Gastfreundschaft und die schönen gemeinsamen Tage. Und danke natürlich für die Geduld bei meinen zahlreichen Fotostops…
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Entenfang @ 1 Sep 2016, 12:40 hat geschrieben: Wenn Oma mit ihren zwei Enkeln in Oelsnitz in die VBG einsteigt und zur Zub „Ich hätte gerne eine Fahrkarte nach Dessau mit BC 50. Kann ich die bei Ihnen kaufen?“ sagt, so muss die Antwort selbstverständlich „Ja.“ lauten. Und der Preis sollte derselbe sein, egal ob die Fahrkarte bei der DB, bei der VBG, am Automaten, am Schalter, im Internet oder im Zug gekauft wird.
Müsste der Zug nicht eigentlich auch des G beraubt werden und dann VB heißen?

Danke für diesen ausführlichen und interessanten Bericht, der auch gezeigt hat dass viele Nebenbahnen nicht mehr zeitgemäß betrieben werden. Hier müsste ein Ausbau solcher wichtigen Strecken auf 80 bzw. 100 km/h längst auf der Tagesordnung stehen, im Sinne der Konkurrenzfähigkeit.
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Beitrag von 146225 »

Ich sag auch mal "Danke!" für einen weiteren typischen "Entenfang". :)
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Beitrag von TramBahnFreak »

Vielen Dank auch von meiner Seite!
Hat wie immer Spaß gemacht, den bericht mitzuverfolgen! :)
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Beitrag von Luas »

Danke für all die schönen Ausflüge! :)
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Beitrag von Entenfang »

Danke an alle für die netten Worte! :)
DSG Speisewagen @ 1 Sep 2016, 15:42 hat geschrieben:Müsste der Zug nicht eigentlich auch des G beraubt werden und dann VB heißen?
Er heißt offiziell VBG, warum sollte das G weg? :unsure:
Danke für diesen ausführlichen und interessanten Bericht, der auch gezeigt hat dass viele Nebenbahnen nicht mehr zeitgemäß betrieben werden. Hier müsste ein Ausbau solcher wichtigen Strecken auf 80 bzw. 100 km/h längst auf der Tagesordnung stehen, im Sinne der Konkurrenzfähigkeit.
Bei Münster - Rheda würde ich das so unterschreiben, bei Rottenbach - Katzhütte schon weniger. Es gibt einfach auch viele Strecken, auf denen so wenig los ist, dass eine größere Investition das Aus bedeuten würde (siehe Wipperliese)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Entenfang @ 1 Sep 2016, 22:17 hat geschrieben: Er heißt offiziell VBG, warum sollte das G weg? :unsure:

Eben nicht, die VBG gibt es ja nicht mehr und da das G für GmbH steht, es jedoch nur noch eine Wortmarke für den Verkehr in diesem Landkreis und nach Thüringen/Zwickau ist, wäre VB richtig.
Bei Münster - Rheda würde ich das so unterschreiben, bei Rottenbach - Katzhütte schon weniger. Es gibt einfach auch viele Strecken, auf denen so wenig los ist, dass eine größere Investition das Aus bedeuten würde (siehe Wipperliese)
Da bin ich ja ganz bei dir. Ich meinte auch Münster - Rheda oder andere Nebenbahnen mit hohem Fahrgastaufkommen bzw. zusätzlichem Potential bei Ausbau.
Rottenbach - Katzhütte ist ja eher eine Ausflugsbahn.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 1 Sep 2016, 22:59 hat geschrieben: Eben nicht, die VBG gibt es ja nicht mehr und da das G für GmbH steht, es jedoch nur noch eine Wortmarke für den Verkehr in diesem Landkreis und nach Thüringen/Zwickau ist, wäre VB richtig.
Eben schon, VBG ist eine Zuggattung, und dafür ist es ja prinzipiell mal völlig wurscht wie das EVU dahinter heißt und sich abkürzt. Aber ja, das -G wird jetzt etwas sinnlos - genauso wie ich das D in DLB nicht so recht nachvollziehen mag, aber mei, ist halt so.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Entenfang @ 23 Aug 2016, 19:50 hat geschrieben: An der Unterführung unter der Bahnstrecke entdecke ich diese mysteriösen Bügel, die direkt über dem Fahrdraht der Tram angebracht sind. Über den Zweck kann ich mir absolut keinen Reim machen und gebe die Frage nach der Funktion dieser Einrichtung an die werte Forengemeinde weiter.
Ich würde mal vermuten, eine Art Fangbügel für Tram-Stromabnehmer? Scheinen auch recht gut miteinander verbunden, wahrscheinlich gut geerdet zu sein. Ich vermute, sie sollen im Falle von Fahrdrahtabriß oder Stromabnehmer-Entgleisungen das ganze einfangen und erden, bevor stromführende Teile den Brückenkörper berühren?

Gruß Michi
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

Entenfang @ 30 Aug 2016, 18:21 hat geschrieben:
…kann man ja mal erwähnen, dass derzeit ein Weltrekordversuch für die höchste Sandburg der Welt stattfindet. Die 15 Meter wirken vom Hochofen eher mickrig.
Besonders schön fanden wir die überzeugende Ehrlichkeit der Werbung:
Sandburg Weltrekord Versuch
Der Versuch ist übrigens gescheitert. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, daß von einem Teileinsturz noch Schalungsteile im Sand verborgen liegen

WDR: Drama um Sandburg-Rekord in Duisburg
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Beitrag von Luas »

Ich hab auch noch was zur Tram in Plauen zu berichten; seit kurzem steht beim McDonalds im Elster Park ein 1983 gebauter KT4D, welcher unter anderem für Firmenfeiern und Geburtstage zu haben ist. Die Tram wurde innen sowie außen entsprechend umgebaut bzw. lackiert. Interessierte steigen an der Hst. Doktor-Karl-Gelbke-Str. aus (Linie 3 oder 6 Richtung Waldfrieden), von dort sind es per Pedes zwei Minuten. :)
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P-fan
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Beitrag von P-fan »

Nach dem aktuellen Fahrplan

http://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel....neys=&start=yes

fährt nur die Linie 6 dorthin, und zurück kommt man nur mit der Linie 1. Diese Kuriosität hat ihre Ursache darin, dass es seit Aufgabe der Endstation "Unterer Bahnhof" eine ungerade Anzahl an zu bedienenden Endstationen gibt. Die Linie 6 fährt vom Oberen Bahnhof nach Waldfrieden, die Linie 1 von Waldfrieden erst nach Neundorf und dann zum Oberen Bahnhof.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Beitrag von Luas »

Danke P-fan für die Anmerkung. :)
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