[M] U5 Pasing (-Freiham) und Alternativen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Zorngiebel
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Beitrag von Zorngiebel »

Letzte Sonntagsfrage vom Bayerischen Rundfunk in Bayern: SPD 16 %, Grüne 12 % (FDP 3 %, Linke 3 %, AfD 8 %). Die CSU wird wohl wieder locker eine Alleinregierung hinbekommen, mit 47 %. Und der Abstand zwischen Grünen und SPD ist minimal, was sind schon 4 %. Und wer weiss wie klein der Abstand wäre, wenn die SPD in München nicht so eine starke Basis hätte. Die 1,1 Mio. wahlberechtigten Münchner hauen natürlich auch in repräsentativen Sonntagsfragen zur Landespolitik, mit ihrer starken SPD Ausrichtung, ordentlich rein. In der Landespolitik ist die SPD aber definitiv zur Kleinpartei geschrumpft.

Die dominante CSU liebt U-Bahnen, die aufstrebenden Grünen befürworten generell große Investitionen in ÖPNV.

Summasummarum erwarte ich von der Landespolitik politischen Rückenwind für die U5 nach Pasing, mindestens. Auch ein Weiterbau nach Freiham würde mich ehrlich gesagt nicht mehr erstaunen. Davor könnte nur ein Erstarken der FDP (staatliche Investionen=böse) oder der SPD (alimentiert mit dem Geld doch lieber "sozial Schwache" statt es in Infrastruktur zu stecken, irgend eine Interessengruppe findet sich immer, die noch mehr Geld möchte...) stehen. Beides ist nicht einmal am Horizont zu sehen. Und in der Stadtpollitik: die SPD in München, mit ihren schwabinger Toskana-Sozis, ist auch eher freundlich gegenüber Großprojekten eingestellt, die CSU auch hier U-Bahn freundlich, die Grünen auch hier pro ÖPNV Investitionen.

Sieht also politisch gut aus.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Zorngiebel @ 13 Mar 2016, 13:44 hat geschrieben: Sieht also politisch gut aus.
Wenn sich die nächsten 20 Jahre genau nichts ändern soll (2. Stamm, U-Bahn-Verlängerungen, Tram, S-Bahn-Ausbau), dann bestimmt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

In der Fischer-von-Erlach-Strasse hat man heute wohl erste Vermessungsarbeiten für die U-Bahn durch geführt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Woher willst du wissen, dass es mit der U-Bahn zusammen hängst? Hast du die Leute angesprochen?
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jean @ 19 Aug 2016, 18:12 hat geschrieben: Woher willst du wissen, dass es mit der U-Bahn zusammen hängst? Hast du die Leute angesprochen?
Ja, das hat der eine Mitarbeiter gesagt. Laut dessen Aussage soll wohl Frühjahr 2019 Baubeginn sein. Aber keine Ahnung, ob das realistisch ist....
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Lazarus @ 19 Aug 2016, 18:14 hat geschrieben: Ja, das hat der eine Mitarbeiter gesagt. Laut dessen Aussage soll wohl Frühjahr 2019 Baubeginn sein. Aber keine Ahnung, ob das realistisch ist....
2008 hatte man hinter dem Münchner Rathaus sogar schon mal eine Grube gegraben, und Stamm2 ist trotzdem nicht gekommen. Ich kann also noch hoffen.
Viele Grüße
Jojo423
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jojo423 @ 20 Aug 2016, 01:04 hat geschrieben: 2008 hatte man hinter dem Münchner Rathaus sogar schon mal eine Grube gegraben, und Stamm2 ist trotzdem nicht gekommen. Ich kann also noch hoffen.
Das Projekt ist aber ein Lieblingskind der CSU und es würde mich nicht wundern, wenn man hier noch vor der nächsten Wahl unverrückbare Tatsachen schafft und das zumindest zu bauen beginnt. Weil das wieder abzubrechen, dürfte Reiter ein gewaltiges negatives Medienecho einbringen. Ob er das wirklich riskiert?

Die Grabungen 2008 waren aber nicht für Stamm2, das waren irgendwelche Wissenschaftler, wenn ich das richtig im Kopf habe.
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Man wollte aber am liebsten schon an Stamm II Bauarbeiten anschließen und nicht die Grube wieder zuschütten, damals wurde auch groß mit Plakaten der DB um die archäologischen Grabungen geworben.
2008 war das aber bestimmt nicht, sondern 2011. Dann kam die Entscheidung Olympia 2018 kommt nicht nach Muc und schon wurde Stamm II wieder aufgeschoben und zugeschüttet.

2005 war allerdings auch schon der Marienhof ne Großbaustelle, damals gings aber um die U-Bahnhof Erweiterung. ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nachdem die Stadt München ja im Jahre 2015 eine Vergleichende Untersuchung bei der Firma Intraplan beauftragt hat, würde mich eigentlich interessieren, was daraus geworden ist?
Aufgrund der notwendigen Vorarbeiten der Stadtverwaltung München mit der SWM
(insbesondere der erstmaligen (Vor-)Planung einer Trassenführung einer U-Bahn einschließlich möglicher Haltepunkte von Pasing nach Freiham) sowie der Auftragnehmer
kann die Untersuchung ab Mitte September 2015 erfolgen. Ergebnisse der Stufe 1 werden voraussichtlich Ende Oktober 2015 vorliegen. Insbesondere
die Vorplanung für die U-Bahn einschließlich der Auswirkungen auf das Busnetz müssen dann noch geprüft und zwischen der SWM/MVG und Referat für Stadtplanung und Bauordnung abgestimmt werden.
Für eine anschließende gesamtwirtschaftliche Bewertung (Stufe 2), die Bearbeitung eines eventuell weiteren Mitfalls sowie für die Erstellung des Abschlussberichts werden
zwei bis drei Monate benötigt, so dass ein abschließendes Untersuchungsergebnis Anfang 2016 vorliegt.
RIS
Obwohl das Untersuchungsergebnis Anfang 2016 vorliegen sollte, ist bis heute nichts im RIS zu finden.
Daher werden die Stadtwerke München GmbH und das Referat für Stadtplanung und
Bauordnung in Ziffer 5 des Antrags der Referentin gebeten bzw. beauftragt, den Stadtrat über die Untersuchungsergebnisse des derzeit laufenden Systemvergleichs
Trambahn ↔ U-Bahn zu unterrichten und darauf aufbauend einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen zur Beschlussfassung vorzulegen. Dies ist nach gegenwärtigen Kenntnisstand ab Frühjahr 2016 möglich.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Laut diesem Artikel kostet die U5 stolze 665 Mio Euro.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/stadtr...ulden-1.3251079
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Beitrag von elchris »

Man hätte vor Jahren wunderbar in offener Bauweise unter der heutigen "Nordumgehung" basteln können - war Reiter nicht Kämmerer? Dann weiss er doch genau, wer damals aufm Geld sass.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Warum hätte eine rot/grüne Regierung ein CSU-Wunschprojekt umsetzen sollen?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

@ elchris : Damals waren aber Windkraft und Selbsthilfegruppen für blauflüglige Heuschrecken in gemischrassiger aber gleichgeschlechtlicher Beziehung mit Zauneidechsen die gefühlten Hauptprobleme der Stadt Regierung.

@ NJ Transit: Das dritte Mittelfrist Programm war Beschlusslage und wurde nie durch einen anderen Stadtratsbeschluss außer Kraft gesetzt. Und zumindest die SPD hat alle drei Mittelfrist Programme mit beschlossen
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 19 Nov 2016, 12:18 hat geschrieben: @ elchris : Damals waren aber Windkraft und Selbsthilfegruppen für blauflüglige Heuschrecken in gemischrassiger aber gleichgeschlechtlicher Beziehung mit Zauneidechsen die gefühlten Hauptprobleme der Stadt Regierung.
Das Ding hatte aber damals wie heute einen NKF von unter 1 und lohnt sich also schlicht nicht. (Erst recht nicht sollte der Stamm2 jetzt wirklich irgendwann kommen.) Und da bin ich doch sehr auf der Seite der Grünen, dass das Geld dann besser in andere Projekte, die sich lohnen gesteckt wird.
(Warum da immer reflexartig Windkraft und Tierschutz genannt werden, die zwar durchaus auch wichtig aber lange nicht die einzigen Projekte sind, verstehe ich nicht ..... ach ja Populismus ist wieder salonfähig, ich vergaß!)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Hot Doc @ 19 Nov 2016, 14:05 hat geschrieben: Das Ding hatte aber damals wie heute einen NKF von unter 1 und lohnt sich also schlicht nicht. (Erst recht nicht sollte der Stamm2 jetzt wirklich irgendwann kommen.) Und da bin ich doch sehr auf der Seite der Grünen, dass das Geld dann besser in andere Projekte, die sich lohnen gesteckt wird.
Achso und Laim, Pasing haben also keine bessere Verkehrsanbindung verdient? Bei der S-Bahn ist doch absehbar, wie das laufen wird. Da wird auch mit Stamm2 nie genügend Platz sein, weil auch das Umland immer weiter wächst. Da wird man in ein paar Jahren genau dieselbe Situation haben wie jetzt. Nämlich das man in Pasing und Laim kaum mehr in der HVZ in die S-Bahn reinkommt. Das hat man bei der Einführung von Takt 10 schon erzählt, das es die U-Bahn nicht mehr braucht, weil ja die S-Bahn mit den 2 Takt10 Linien genug Platz bietet.
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Beitrag von Cloakmaster »

Nein, haben sie nicht. Gerade dein Zentraluniversum ist bereits hinreichend überversorgt. Die U3- Verlängerung via Untermenzing mag ebenfalls nicht den KNF erreichen, hat jedoch wegen der Netzwirkubg trotzdem einen gewissen Sinn, welcher der U5 in ihrer aktuellen Plan Version komplett fehlt. Einzig die zweiseitige Ableitung des Wiesn Verkehrs mag ein mageres Pünktchen auf der Habenseite verbuchen. Und das ist halt viel zu wenig.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Cloakmaster @ 19 Nov 2016, 15:00 hat geschrieben: Nein, haben sie nicht. Gerade dein Zentraluniversum ist bereits hinreichend überversorgt. Die U3- Verlängerung via Untermenzing mag ebenfalls nicht den KNF erreichen, hat jedoch wegen der Netzwirkubg trotzdem einen gewissen Sinn, welcher der U5 in ihrer aktuellen Plan Version komplett fehlt. Einzig die zweiseitige Ableitung des Wiesn Verkehrs mag ein mageres Pünktchen auf der Habenseite verbuchen. Und das ist halt viel zu wenig.
Das magst du so sehen. Problem ist nur, das aber das meiste Fahrgastaufkommen Richtung Laim geht. Der überfüllte 19er beweist dies jeden Tag aufs Neue.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich sag ja auch nicht, dass man nicht was in Richtung Angebotsverbesserung machen könnte und sollte (die 19er wird wohl die erste Linie sein auf der die bestellten 5-Teiler fahren werden).
Aber trotzdem bleibt es dabei, dass eine U-Bahn an dieser Stelle nicht lohnen ist und es deutlich wichtigere U-Bahn- und Tramprojekte gibt, die man zuerst umsetzen sollte. Mit der Tram hast du einen ähnlichen Bereich abgedeckt, und mit der S-Bahn bist du im Direktverkehr Pasing-Laim schneller. 5 S-Bahnlinien, eine Tram, viele Busse und dann noch Regionalzüge etc. sollten für einen Stadtteil wie Pasing ausreichend sein.
Das kann sich in Zukunft mal ändern, aktuell siehst so aus.

Und wie sich ein nicht geförderte, nicht lohnende U-Bahnlinie mit einem Sparkurs in der Ausgabenpolitik der Stadt vereinbaren läßt, würde ich auch mal gerne wissen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Also soweit ich weiss, sind die bestellten 5-Teiler für den 20er bestimmt. Am 19er wird sich wie schon die vergangenen 10 Jahre, nicht wirklich was ändern.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 19 Nov 2016, 15:05 hat geschrieben: (Warum da immer reflexartig Windkraft und Tierschutz genannt werden, die zwar durchaus auch wichtig aber lange nicht die einzigen Projekte sind, verstehe ich nicht ..... ach ja Populismus ist wieder salonfähig, ich vergaß!)
Weil rot-grün , insbesondere in den letzten Ude Jahren sich mit nichts anderem mehr beschäftigt hat als Biotope, Windkraft, Gender und sich nicht die Bohne für Infrastruktur eingesetzt hat.
Niemals wurde in den letzten Jahrzehnten so wenig für die Infrastruktur geplant und eingeleitet wie zwischen 2005 und 2015, das war für München ein verlorenes Jahrzehnt. Außer natürlich 10 Milliarden in Windräder, welche im Schnitt 1000 km von München entfernt stehen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 19 Nov 2016, 17:31 hat geschrieben:Weil rot-grün , insbesondere in den letzten Ude Jahren sich mit nichts anderem mehr beschäftigt hat als Biotope, Windkraft, Gender
Quatsch.
Iarn @ 19 Nov 2016, 17:31 hat geschrieben:Niemals wurde in den letzten Jahrzehnten so wenig für die Infrastruktur geplant und eingeleitet wie zwischen 2005 und 2015, das war für München ein verlorenes Jahrzehnt. Außer natürlich 10 Milliarden in Windräder, welche im Schnitt 1000 km von München entfernt stehen.
Es wird auch in den nächsten Jahren nicht so weitergehen, dass eine U-Bahn oder ein anderes größeres Verkehrsprojekt nach der anderen eröffnet wird. Und wenn, dann ist das nicht seriös. Jetzt muss einfach auch verstärkt ein Auge darauf geworfen werden, den Bestand zu erneuern und am Laufen zu halten. Das Geld, was derzeit z.B. am Bonner Platz versenkt wird, konnte man früher für neues verwenden. Aber jetzt sind die vorhandenen Strecken so alt und das Netz so groß, dass das ständige Bandl-Durchschneiden der letzten Jahrzehnte halt mal ein bisschen runtergefahren werden muss, egal wer grad Bürgermeister ist! Für die S-Bahn, den Transrapid und anderen Flughafenanbindungen kann Ude jetzt auch nicht so direkt was.

Und um Windräder und Solaranlagen werden die Stadtwerke auch jetzt nicht rumkummen, im Gegenteil mit der Energie- und Verkehrswende wird man da unter Umständen noch viel mehr machen müssen und wenn's nur der Statistik dient, um ggf. irgendwelche Quoten zu erfüllen. Die Konferenz von Marrakesch wird sich sehr warscheinlich auch in München noch auswirken.

"Die kümmern sich nur noch um Windkraft" könnte auch jeder Dorfbewohner irgendwo sagen. Die Energiewende ist ein Thema, das jede Gemeinde betrifft. Die haben nur meistens keine großen Stadtwerke, die es sich leisten können, sich irgendwo in der Nordsee einzukaufen und damit den ganzen, teilweise echt üblen Verspargelungsstreit elegant auszulagern. Was meist du was in unserem wunderschönen München los wäre, würde die SWM in der Fröttmaninger Heide, östlich von Bogenhausen oder/und bei Lochhausen einen Windpark bauen wollen? Mei, sorry, du redest dich leicht... :lol: :lol:

PS: Das mit den Biotopen und Ausgleichsflächen braucht's übrigens heute auch, egal wer in München im Rathaus sitzt. Allein wenn ich mir anschau, was zwischen München und Ingolstadt heute als Ausgleichsfläche alles der Bahn gehört, da haut's dir echt den Stöpsel raus. Neulich in der Zeitung stand was von einer neuen Leitplanke neben einem "Biotop" an einer Gemeindeverbindungsstraße, finanziert durch die DB AG, irgendwo zwischen zwei Äckern, mehrere Kilometer vom nächsten Gleis entfernt. Es wurde nicht weiter ausgeführt, aber machen die nicht freiwillig, weil sie geil drauf sind, Frösche zu retten. :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bezüglich der Sanierung von Bestand hast Du Recht. Allerdings war die Performance von rot-grün auch sehr bescheiden. Beispielsweise war seit langem bekannt, dass die Kliniken vor sich hin rotten. Der Verantwortlichen Sepp Monatzeder hat sich darum aber überhaupt nicht gekümmert Das einzige was ihn wirklich interessiert hat war die Rettung des zugegebenermaßen genauso verrotteten TSV 1860. Die sicherlich rot- grün nicht unfreundliche Süddeutsche hat Gutachter zitiert, welche vorgezeichnet haben , dass die Untätigkeit nach hinten raus mehrere hundert Millionen kosten wird. Aber weil Monatzeder ja ein Spezi von Ude war, durfte er viel zu lange weiterwursteln. Und dieses Geld fehlt woanders.
Hätte rot- grün statt Infrastruktur Neubauten konsequent den Bestand saniert, würde ich nichts sagen aber das Probleme weg schieben hat mich wütend gemacht.
Und zum Thema Klima Rettung. Ja es ist wichtig, aber auf kommunaler Ebene sind das doch nur PR Aktionen. Die Stadtwerke wollen Mitte der 20er Jahre auf 100% Ökostrom kommen. Toll und jetzt steigen die Amis wahrscheinlich aus allen Klimaschutz Vereinbarungen aus, weil Trump nicht an den Klimawechsel "glaubt". Da können jetzt die SWM auf 10000% Ökostrom Quote gehen und können das nicht egalisieren.
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Beitrag von Cloakmaster »

Lazarus @ 19 Nov 2016, 16:33 hat geschrieben: Das magst du so sehen. Problem ist nur, das aber das meiste Fahrgastaufkommen Richtung Laim geht. Der überfüllte 19er beweist dies jeden Tag aufs Neue.
Ob du es glaubst oder nicht, zwischen dem Zentrum des Weltunuversum und Laim gibt es bereits mehr als genug Verbindungsstrecken. Eine weitere oben drauf ist einfach Mumpitz. Zumal man die Angebotsrate auf wenigstens einem Teil der Strecken ohnehin ausweitet, und auch auf den anderen ausweiten kann, falls man es für nötig hält.
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Beitrag von NJ Transit »

Iarn @ 19 Nov 2016, 18:54 hat geschrieben: Ja es ist wichtig, aber auf kommunaler Ebene sind das doch nur PR Aktionen.
Auf welcher Ebene muss der Klimawandel denn sonst stattfinden? 100% Ökostrom fürs Kanzleramt? Natürlich scheitert es auch in Deutschland an Bundes- und Landespolitik, aber das ist ein Grund, um sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen und zu sagen "Na wenn ich was mach bringts doch eh nichts"?
Dass die USA aus irgendwas aussteigen hat auf die Zielsetzung der Landeshauptstadt München hoffentlich keine Auswirkungen. Sonst können wir uns nämlich auch die Menschenrechte sparen, in Nordkorea gibts die auch nicht.
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Beitrag von gmg »

Iarn @ 19 Nov 2016, 17:31 hat geschrieben:
Niemals wurde in den letzten Jahrzehnten so wenig für die Infrastruktur geplant und eingeleitet wie zwischen 2005 und 2015, das war für München ein verlorenes Jahrzehnt. Außer natürlich 10 Milliarden in Windräder, welche im Schnitt 1000 km von München entfernt stehen.
Ich weiß nicht, war das echt so wenig?
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Und was hast du gegen Windräder? Sie sind für eine zukunftsorientierte Stromversorgung unabdingbar.
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Beitrag von Iarn »

@NJ Transit. Die zugegebenermaßen erbärmliche Menschenrechtslage in Nordkorea ist ein isoliertes Ereignis.
Das Klima ist jedoch global. Solange nicht die Haupt Klimasünder mitziehen ist das wie ein Versuch einen Teich mit einem Löffel trocken zu legen, während am anderen Ende jemand mit dem Feuerwehr Schlauch rein spritzt.


@beide Und den Nahverkehr zu vernachlässigen rettet das Klima auch nicht. Glaube ein, zwei Milliarden weniger in die Windkraft und dafür in den Nahverkehr würden dem Klima deutlich mehr bringen.

@ gmg: ich habe nichts gegen Klimaschutz und nichts gegen Windräder aber ich glaube 100% rechnerischen Ökostrom durch Windräder in der Nordsee ist mehr PR als Klimaschutz. Da bringt es mehr einen Dieselbus auf Trambahn umzustellen.
In der letzten Legislaturperiode wurde im Wesentlichen das abgearbeitet, was Jahrzehnte vorher beschlossen und geplant würde. Nur neue Vorhaben wurden nicht auf den Weg gebracht.
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Beitrag von Hot Doc »

Lazarus @ 19 Nov 2016, 17:29 hat geschrieben: Also soweit ich weiss, sind die bestellten 5-Teiler für den 20er bestimmt. Am 19er wird sich wie schon die vergangenen 10 Jahre, nicht wirklich was ändern.
Die letzte Aussage von einem MVG-Mitarbeiter Berreich Tram war, dass auf der 19er die Bahnsteiglängen angeglichen werden.

@Iarn:
Deutschland ist mit Haupfklimasünder. Nur weil wie "nur" 80 Millionen sind, fällt das global nicht so ins Gewicht. Pro Kopf sind wir trotzdem weit über der eigentlich möglichen Emission. Ich finde das gut, dass man zeigt, dass es möglich ist eine Großstadt komplett auf Ökostrom umzustellen. Auch wenn nur rechnerisch. Und es macht auch (bis zu einem gewissen Grad) Sinn Ökostrom dort zu produzieren, wo die Bedingungen dafür am besten sind. Die SWM haben auch nicht nur in Windkraft investiert, sondern auch in Wasserkraft hierzulande und Solar in Spanien.
den Nahverkehr zu vernachlässigen rettet das Klima auch nicht. Glaube ein, zwei Milliarden weniger in die Windkraft und dafür in den Nahverkehr würden dem Klima deutlich mehr bringen.
Und nochmal: Das ist keine Frage von entweder - oder! Sondern man kann - teilweise zurecht - einen Stau bei Infrastrukturprojekten beklagen. Das liegt aber nicht an richtigen Investitionen und Ausgaben an anderer Stelle, sonder liegen u.a. in einer massiven Antihaltung der Stadt- und Landes-CSU, massiven Schwierigkeiten bei der Zulassungsbehörde und sicher auch bei einer gewissen Planungslethargie.
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Beitrag von NJ Transit »

Iarn @ 19 Nov 2016, 20:01 hat geschrieben: Das Klima ist jedoch global. Solange nicht die Haupt Klimasünder mitziehen ist das wie ein Versuch einen Teich mit einem Löffel trocken zu legen, während am anderen Ende jemand mit dem Feuerwehr Schlauch rein spritzt.
Na dann, auf gehts! U-Bahn abschaffen, Gratis-Diesel für alle! Achso, das würde schon was verändern? Warum verändert dann nach deiner Logik die "Gegenrichtung" nichts?
@beide Und den Nahverkehr zu vernachlässigen rettet das Klima auch nicht.  Glaube ein, zwei Milliarden weniger in die Windkraft und dafür in den Nahverkehr würden dem Klima deutlich mehr bringen.
Ja, richtig, aber deine populistische Pauschalaussage, so bequem sie sein mag, denn wer will schon das Resthirn damit verschwenden zu differenzieren, reißt das auch nicht mehr raus.
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Beitrag von TravellerMunich »

Ja ja, der böse teure Unterhalt...
Denkt denn hier wirklich irgend jemand, beim Verzicht auf weitere U-Bahn-Ausbau würde das Geld dann in den Unterhalt fließen?
Die Münchner Haushalte geben pro Jahr rund 1,5 Mrd. Euro alleine für den Kauf von Autos aus, insgesamt für ihre privaten Kfz einschließlich Unterhalt, Sprit und Versicherung rund 4 Mrd. Euro. Dazu kommt das, was Stadt und Staat für Straßen ausgeben.

Aus irgend einem merkwürdigen Grund soll aber der komplette Nahverkehr der LHM mit knapp 10% dessen auskommen, was für den privaten Straßenverkehr ausgegeben wird.

Würde die Stadt pro Einwohner und Monat 10 Euro in die Hand nehmen, so könnte man damit bequem pro Jahr einen km U-Bahn bauen, 2 km Trambahn bauen, den Bestand sanieren und das Angebot ausbauen. Das wären ziemlich genau 2,8% des städtischen Haushalts! Und entspräche übrigens dem, was im letzten Jahr in München für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in München mal eben zusätzlich ausgegeben werden musste und wurde. Letzteres ist sicherlich eine Zukunftsinvestition aber das wäre der U-Bahn-Bau auch.

Für das Auto ist das Geld da, für den viel sinnvolleren Nahverkehr offenbar nur ein zehntel davon...
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Beitrag von Rohrbacher »

TravellerMunich @ 19 Nov 2016, 20:53 hat geschrieben:Die Münchner Haushalte geben pro Jahr rund 1,5 Mrd. Euro alleine für den Kauf von Autos aus, insgesamt für ihre privaten Kfz einschließlich Unterhalt, Sprit und Versicherung rund 4 Mrd. Euro.
Mag sein, unabhängig davon ob die Zahl stimmt, ist es das private Geld der Bürger. Um es statt in Privatwagen in den Nahverkehr zu stecken können: Möchtest du lieber die Steuern oder die Fahrpreise deutlich erhöhen oder denkst du eher an eine Nahverkehrsgebühr (am besten einfach auf den Rundfunkbeitrag aufschlagen...) oder eine Kaufpflicht von MVG-Aktien?
Hot Doc @ 19 Nov 2016, 20:36 hat geschrieben:Und nochmal: Das ist keine Frage von entweder - oder! Sondern man kann - teilweise zurecht - einen Stau bei Infrastrukturprojekten beklagen. Das liegt aber nicht an richtigen Investitionen und Ausgaben an anderer Stelle, sonder liegen u.a. in einer massiven Antihaltung der Stadt- und Landes-CSU, massiven Schwierigkeiten bei der Zulassungsbehörde und sicher auch bei einer gewissen Planungslethargie.
So ist es. Eines der größten Hemmnisse für einen vernünftigen ÖPNV ist die CSU. Die Westtangente und die Gartentram wären wohl schon in Betrieb, würden konkret vor Ort Dieselbusse ersetzen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, selbst wenn der Strom derzeit nur rechnerisch von der Nordsee kommt.
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