Das Auto abschaffen

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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Da gefragt wurde:

Gestern wieder mal Bahn, Stuttgart Hbf - München Hbf. Kurzer Blick ins RIS offenbarte mir +40 wegen Weichenstörung irgendwo in Hessen. Schnell im Reisezentrum vergewissert "ja, steigen Sie einfach in den anderen Zug". Bin ich halt TGV gefahren :D ein ICE ist allerdings bequemer. Die Zubine wusste schon Bescheid (hatte kein flexibles Ticket) und war total nett. So darf es gern immer sein.

Mal sehen, was mich morgen erwartet, aber auf so einer Strecke ist die Bahn einfach perfekt. Im Oktober fahre ich nach Leipzig, da darf sie sich mal auf ner Umsteigeverbindung beweisen ;)
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Beitrag von Auer Trambahner »

Jojo423 @ 30 Aug 2016, 13:42 hat geschrieben: Wieso sieht man dann so viel Porsche Cayenne und BMW X5 in der Stadt rumfahren?
Statussymbol. Vermeintlicher Platzbedarf. Aber sicher nicht wegen der Handlichkeit.
Mit einem Hyundai, auf dem auch noch groß "Ist nicht meiner" draufsteht kannst nix reissen.
Solange die Leute das wollen und bezahlen, würde ich das genauso anbieten.
Ob sie es wollen bleibt offen. Dummerweise ist der i35 momentan das einzige Serienfahrzeug.
Dem "Öko" ist die Kiste zu protzig, die meisten Normalnutzer schreckt das tanken ab, bleibt nur eine Handvoll Techies.

Meine Aussage zum Umweg muß ich teilrevidieren, es sind sofern man nicht auf der Autobahn von Kufstein her kommt nur etwa 15 Km umweg zur Tankstelle, die Google MAps scheinbar nicht kennt.
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Beitrag von Bayernlover »

Über das lange Wochenende mal wieder wunderbar ohne Auto ausgekommen. Nach Porto und zurück ging es (natürlich) per Flugzeug, alles andere hätte auch zeitlich wenig Sinn ergeben. Dabei waren auch zwei LH-ExpressRail-Segmente. An sich ist das eine gute Sache, aber wieder der Klassiker: man darf Leute von seinem Sitzplatz verscheuchen, es wird im Ruhebereich telefoniert und am Ende muss man noch ein Stück rennen, um seinen Regio zu bekommen. Im ICE selbst kein Personal, das sich mal diesen Themen angenommen hätte, schade.

Der ganze Tag war eh sehr gemischt: erst 3h am Notausgang sitzen (Beinfreiheit top), dann Business Class, dann ICE (siehe oben) und als Krönung dann ein RE mit n-Wagen und besoffenen Wasen-Heimkehrern.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Rohrbacher @ 1 Sep 2016, 00:51 hat geschrieben:Nein. Trotz Verkehrszunahme nahmen die Emissionen bei Pkw zwischen 1995 und 2013 fast in allen Bereichen ab, Kohlendioxid - 2%, Stickstoffoxide - 56%, Feinstaub - 65%.
Vorsicht, die Statistik bezieht sich auf die Emissionen pro Verkehrsaufwand, also z.B. g/Pkm.
Da können alle Kurven steil nach unten gehen, wenn der Verkehrsaufwand immer weiter zunimmt (Verkehr in Zahlen; pdf, S.225), nützt das auch nichts. Einfach gesagt, es bringt gar nichts, immer emissionsärmere Autos zu bauen, wenn der Effekt durch gestiegene Fahrleistung überkompensiert wird.
Das kann jeder riechen und auch sehen, wenn mal ein Oldtimer aus den 70ern um's Eck fährt oder ein alter Diesel anfährt. Als ich den Führerschein gemacht habe, hat man bei Vollgas noch im Spiegel gesehen, ob die Rußauswurfrohre hinten am Auto funktioniert haben. Die Luft in der Stadt ist in den letzten Jahrzehnten erheblich besser geworden, von Waldsterben und saurem Regen redet heute keiner mehr, man darf nicht so tun, als ging's bei uns zu 1980 oder in chinesischen Megastädten.
Natürlich hat sich bei vielen Emissionen einiges getan, z.B. CO ist heute überhaupt kein Thema mehr. Dafür sind heute CO2, NOx und Feinstaub aktueller denn je.
Freilich darf man Veränderungen anmahnen, aber das Beispiel mit den Schiffen zeigt, dass die bisherigen Veränderungen arg einseitig auf einzelne Emissionsquellen beschränkt sind. Es wird z.B. nichts nutzen, aus Hamburg sämtliche Diesel-Pkw zu verbannen. Und wenn in Berlin neben der Bundestags-Kita ein Ausflugsdampfer komplett ohne Abgasreinigung vorbeifahren darf, dann ist das ganze Umweltzonen-Gedöns für'n Ar...
Natürlich braucht man auch strengere Grenzwerte für die Schifffahrt. Aber nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, die noch schlimmer sind, um auch ja nichts tun zu müssen, halte ich für den völlig falschen Weg.
Deswegen bin ich auch gegen dieses "Greenwashing" des Stadtverkehrs mit Elektroautos, solange der regenerative Anteil des bisherigen Strombedarfs nicht bei annähernd 100% ist wie in Norwegen. Sonst bedeutet jede Kilowattstunde im E-Auto, dass irgendwo ein Kraftwerk mit geringem Wirkungsgrad fossile Energieträger verstromt hat. Es macht wenig Sinn, halbwegs effiziente mobile thermische Anlagen mit viel Aufwand (und Einschränkungen) zu ersetzen, bevor nicht die stationären Anlagen in der Industrie und die Haushalte regenerativ versorgt werden, die technisch bedingt viel einfacher auf Strom aus'm Kabel, an dem ein Windrad dranhängt, umgestellt werden können als nicht spurgebundene Fahrzeuge.
Hier bin ich voll bei dir.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Entenfang @ 7 Oct 2016, 14:07 hat geschrieben:Natürlich braucht man auch strengere Grenzwerte für die Schifffahrt. Aber nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, die noch schlimmer sind, um auch ja nichts tun zu müssen, halte ich für den völlig falschen Weg.
Von "nur" spricht ja niemand. Es nutzt dem Klima nichts, die Autofahrer in Deutschland mit immer dämlicheren Regeln "abzuzocken", um das Wort mal zu benutzen, während andere Verkehrsträger, die weltweit einen sehr viel größeren Anteil haben quasi gar nichts tun müssen, selbst wenn sie nach Deutschland reinfahren. Zumindest die Pflicht, die Schiffe während der Liegezeit an die externe Energieversorgung anzuschließen, könnte man schon machen.
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Beitrag von 146225 »

Passend zum Thema hat Dobsi die Ablehung einer "blauen Plakette" angeordnet bekommen.
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VossBär
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Beitrag von VossBär »

Mal zum Thema Schiff - der Leistungsbedarf pro transportiertem Gewicht ist hier noch am geringsten.

Im Wiki fand ich:

Weltweit ist die Schifffahrt für den Ausstoß von etwa einer Mrd. Tonnen Kohlendioxid verantwortlich, was 3 % der gesamten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen entspricht. Zudem verursacht sie etwa 15 % der globalen Stickoxidemissionen und 13 % der Schwefeldioxidemissionen, Tendenz weiter steigend. Damit einher gehen Umwelt- und Gesundheitsschäden, insbesondere in schwer belasteten Hafenstädten oder Ballungsräumen in der Nähe von Hafengebieten, wo Schiffsemissionen zu den wichtigsten Schadstoffquellen zählen.

Klar, die Ausflugsdampfer sind genauso nötig, wie Urlaubsfahrten mit dem Auto oder dem Flugzeug.
Und wenn wir nix billiges mehr 'made in China' kaufen, kann man sich die Containerschiffe über die Weltmeere auch sparen.

Letztendlich sollte halt jeder für sich schauen, daß seine "Bilanz" stimmt, also mit dem Rad zum einkaufen. Vorteil hier zusätzlich, man kauft nur das nötigste.
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Rohrbacher @ 7 Oct 2016, 15:41 hat geschrieben: Von "nur" spricht ja niemand. Es nutzt dem Klima nichts, die Autofahrer in Deutschland mit immer dämlicheren Regeln "abzuzocken", um das Wort mal zu benutzen, während andere Verkehrsträger, die weltweit einen sehr viel größeren Anteil haben quasi gar nichts tun müssen, selbst wenn sie nach Deutschland reinfahren. Zumindest die Pflicht, die Schiffe während der Liegezeit an die externe Energieversorgung anzuschließen, könnte man schon machen.
Hat man die Probleme Blitzschutz und extreme Lastschwankungen im Stromnetz (bei Zusammenschluß und Trennung der Schiffs- und Landnetze, es geht hier um Leistungen im MW-Bereich) denn schon gelöst?

Und dann haben die Schiffe auch noch verschiedene Spannungen und Netzfrequenzen...
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Valentin @ 7 Oct 2016, 20:20 hat geschrieben: Hat man die Probleme Blitzschutz und extreme Lastschwankungen im Stromnetz (bei Zusammenschluß und Trennung der Schiffs- und Landnetze, es geht hier um Leistungen im MW-Bereich) denn schon gelöst?

Und dann haben die Schiffe auch noch verschiedene Spannungen und Netzfrequenzen...
Der Stromverbrauch im Hafen bei Containerschiffen dürfte überschaubar sein.
Allerdings benötigen Kreuzfahrtschiffe bedeutend mehr Leistung, da die Systeme an Bord (Klimaanlagen, Wasserversorgung,...) auch im Hafen laufen müssen.

Laut Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/LNG-Hybrid-Barge benötigt ein Kreuzfahrtschiff je nach Größe 5 bis 15MW elektrische Energie. In Zukunft wird man mit Kreuzfahrtschiffe mit LNG betreiben - diese Schiffe sind bereits im Bau. Allerdings werden ältere Kreuzfahrtschiffe noch eine Weile in Dienst bleiben.
Das älteste aktive Kreuzfahrtschiff ist Baujahr 1946: https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm_(Schiff,_1948)

Gut, einige Schiffe werden vor erreichen dieses Alters ausgemustert, zum Beispiel die Maxim Gorki oder die France. Einige Kreuzfahrtschiffe bekommen zwischen drin ein "Refit", aber selten wird die komplette Antriebsanlage ausgetauscht. Außerdem sollen Kreuzfahrtschiffe nicht nur ab Hamburg fahren - und da muss erst noch die Infrastruktur ausgebaut werden.

Ein Anfang ist gemacht, aber bis sich das wirklich auswirkt dauert es. Bei den Frachtschiffen dauert es ebenfalls, vor allem weil nicht überall die Infrastruktur existiert. Also wird weiter gedieselt, auch mit Bunker C.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von 143 »

Fichtenmoped @ 8 Oct 2016, 10:40 hat geschrieben: Der Stromverbrauch im Hafen bei Containerschiffen dürfte überschaubar sein.
Allerdings benötigen Kreuzfahrtschiffe bedeutend mehr Leistung, da die Systeme an Bord (Klimaanlagen, Wasserversorgung,...) auch im Hafen laufen müssen.

Laut Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/LNG-Hybrid-Barge benötigt ein Kreuzfahrtschiff je nach Größe 5 bis 15MW elektrische Energie. In Zukunft wird man mit Kreuzfahrtschiffe mit LNG betreiben - diese Schiffe sind bereits im Bau...
Stichwort Kühlcontainer? Alles in allem glaube ich nicht, daß ein im Hafen liegendes Containerschiff auf weniger als 5 MW Leistung kommt.
VossBär
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Beitrag von VossBär »

143 @ 8 Oct 2016, 14:31 hat geschrieben:
Stichwort Kühlcontainer? Alles in allem glaube ich nicht, daß ein im Hafen liegendes Containerschiff auf weniger als 5 MW Leistung kommt.
Die Kühlleistung hat aber weniger mit dem Verbrauch zum Transport der Güter zu tun.
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Beitrag von 146225 »

Deutschlands Automobilindustrie mag nicht weg vom Gewohnten: Die Zukunft des Verbrennungsmotors - oder: warum anstrengen, Dreckschleudern verkaufen ist doch viel lukrativer für die Vorstandsboni?

Ich sehe hier zwei Punkte: auch wenn Deutschland dafür zu feige (und/oder zu korrupt) sein wird, ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in der Zukunft Länder dieser Erde gibt, wo der Betrieb von Verbrennungsmotoren gesetztlich zumindest stark eingeschränkt wird. Und ich kann mir auch vorstellen, dass es weltweit Fahrzeugbauer gibt, die in den nächsten 20 Jahren den Schritt schaffen, dem sich Daimler da gerade noch nicht traut. Und wie das so immer ist, wer etwas als erster tut, verdient oft das meiste Geld damit.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Hmm... Wenn ich den Artikel lese, les ich da was anderes raus:
- Daimler glaubt schon an die Elektromobiltät
- nur der Weg soll neben der reinen E-Autos eben auch Brennstoffzellen und Plug-In-Hybrids umfassen

Das reine E-Auto ist aus zwei Gründen noch lange nicht reif:
1. Reichweite
2. Infrastruktur

Sobald man Strecken über 100km im Fahrprofil hat, kann man ein E-Auto knicken. Keine Reichweite und kaum Infrastruktur zum aufladen in akzeptabler Zeit. Da gibt es zu viele Baustellen - technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Natur.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Fichtenmoped @ 17 Dec 2016, 15:53 hat geschrieben: [...] Das reine E-Auto ist aus zwei Gründen noch lange nicht reif:
1. Reichweite
2. Infrastruktur

Sobald man Strecken über 100km im Fahrprofil hat, [...].
Batterie Update für Renault Zoe im Test (Süddeutsche)

Reichen knapp 270km Reichweite, davon die Hälfte Autobahnfahrt mit Tempo 120 nicht?
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Mit dem deutschen Schienenfernverkehr in seiner heutigen Form: Nein.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 17 Dec 2016, 14:53 hat geschrieben: Hmm... Wenn ich den Artikel lese, les ich da was anderes raus:
- Daimler glaubt schon an die Elektromobiltät
- nur der Weg soll neben der reinen E-Autos eben auch Brennstoffzellen und Plug-In-Hybrids umfassen

Das reine E-Auto ist aus zwei Gründen noch lange nicht reif:
1. Reichweite
2. Infrastruktur

Sobald man Strecken über 100km im Fahrprofil hat, kann man ein E-Auto knicken. Keine Reichweite und kaum Infrastruktur zum aufladen in akzeptabler Zeit. Da gibt es zu viele Baustellen - technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Natur.
Glückwunsch, Du kannst Dich von Daimler anstellen lassen und den Traum des ewigen Gestern mit weiter träumen. Die Frage ist nur, ob das alle tun (müssen).
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Beitrag von Cloakmaster »

AndiFant @ 17 Dec 2016, 17:14 hat geschrieben:

Reichen knapp 270km Reichweite, davon die Hälfte Autobahnfahrt mit Tempo 120 nicht?
Definitiiv: Nein. Vor allem nicht, wenn der notwendige Stopp zum erneuten Fahren von 270 Km länger als allerhöchstens 10 Minuten dauert, und es kein auch nur halbwegs brauchbares Verkehrsnnetz von Autoreisezügen gibt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Zumal 270km sicher auch bei maximal 110 km/h und Sonne erreichbar sind - solche Stunts wie Stuttgart - Dresden am Donnerstag Abend in knapp unter 4h sind damit nicht möglich. Gut, ist auch nicht sinnvoll, aber bereits 6h sind absolut inakzeptabel.
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AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Bayernlover @ 17 Dec 2016, 18:21 hat geschrieben: solche Stunts wie Stuttgart - Dresden am Donnerstag Abend in knapp unter 4h sind damit nicht möglich.
Dann wird es Zeit für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Autobahnen?! :ph34r:

Btw. die NEFZ Normreichweite liegt bei 400km. Die zitierten 270km dürften also im Alltag schon erreichbar sein, zumindest so lange die Batterie neu ist.

Und für Fernreisen ist die Bahn das beste Elektromobil? Auch wenn Stuttgart-Dresden dafür wsl. kein gutes Beispiel ist.
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Beitrag von Valentin »

Cloakmaster @ 17 Dec 2016, 16:56 hat geschrieben:
AndiFant @ 17 Dec 2016, 17:14 hat geschrieben:

Reichen knapp 270km Reichweite, davon die Hälfte Autobahnfahrt mit Tempo 120 nicht?
Definitiiv: Nein. Vor allem nicht, wenn der notwendige Stopp zum erneuten Fahren von 270 Km länger als allerhöchstens 10 Minuten dauert, und es kein auch nur halbwegs brauchbares Verkehrsnnetz von Autoreisezügen gibt.
Die 10 Minuten könnten demnächst für Elekoroautos näherrücken. In den Nachrichten wird über einen neuen Supercap-Kondensator berichtet, dessen Speicherdichte die der Batterie erreichen sollte.

NTV: Forscher setzen auf Supercaps: E-Autos bald in Sekunden aufladbar?
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 17 Dec 2016, 17:21 hat geschrieben: Zumal 270km sicher auch bei maximal 110 km/h und Sonne erreichbar sind - solche Stunts wie Stuttgart - Dresden am Donnerstag Abend in knapp unter 4h sind damit nicht möglich. Gut, ist auch nicht sinnvoll, aber bereits 6h sind absolut inakzeptabel.
Wir haben bereits gelernt, dass Du gerne auf eine Art und Weise unterwegs bist, die solchen lächerlichen Nebenaspekten wie Klimaschutz Hohn spottet. Persönlich habe ich aber auch gelernt, all zu tiefen "Rekord"-Zeitangaben von Kfz-Lenkern nicht blindlings zu glauben, sind doch im Alltag die Zeitannahmen oft daneben.
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Beitrag von Bayernlover »

Das Auto hat es getrackt, es ist also real ;)

Hätte ich stattdessen fliegen sollen? Wär fürs Klima auch nicht besser.
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Beitrag von Galaxy »

Valentin @ 17 Dec 2016, 19:13 hat geschrieben: Die 10 Minuten könnten demnächst für Elekoroautos näherrücken. In den Nachrichten wird über einen neuen Supercap-Kondensator berichtet, dessen Speicherdichte die der  Batterie erreichen sollte.

NTV: Forscher setzen auf Supercaps: E-Autos bald in Sekunden aufladbar?
Das Problem sind weniger die Autos, sondern die Infrastruktur. Um in ~10 Minuten ~400km raus zu holen, ist man bei 800V und dadrüber.
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Beitrag von Hot Doc »

Nicht ganz so in den Medien wirksam aber dennoch z.Z. in Erprobungsphase: Den Akku per Roboter einfach wechseln. Auch da gibts Probleme: die Akkus müßten genormt sein, wie viel Leistung hat welcher Akku.......... aber das "nachtanken" wäre in wenigen Minuten durch.

PS: mein Auto schafft gerade mal 500 km mit einer Tankfüllung (bei freundlicher Fahrweise), soooo weit entfernt sind wir da aktuell nicht.
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Beitrag von Cloakmaster »

Hot Doc @ 18 Dec 2016, 04:37 hat geschrieben:

PS: mein Auto schafft gerade mal 500 km mit einer Tankfüllung (bei freundlicher Fahrweise), soooo weit entfernt sind wir da aktuell nicht.
Nur kannst du halt nach einem vergleichsweise kurzen Nachfüll-stop, welcher vergleichsweiswe "fast überall" durchzuführen ist, direkt wieder weiter fahren. Meist fahre ich weniger als 200 km am Tag, doch mindestens einmal im Monat sind es dann gute 1.500 km an einem Wochenende. Dafür ein zweites Auto zulegen? Nicht wirklich. Und da ist eine Fahrt wie "Urlaub in Spanien" noch gar nicht dabei. Mein Arbeitskollege fährt regelmässig einmal im Jahr mit dem eigenen Auto in die Türkei. Mit der aktuellen Technik ist so ein Mega-Trip kein Problem (ob sinvoll ist eine andere Frage), aber mit einem E-Fahrzeug? DA könnte es eng werden.
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Beitrag von Hot Doc »

Cloakmaster @ 18 Dec 2016, 10:40 hat geschrieben: ur kannst du halt nach einem vergleichsweise kurzen Nachfüll-stop, welcher vergleichsweiswe "fast überall" durchzuführen ist, direkt wieder weiter fahren. Meist fahre ich weniger als 200 km am Tag, doch mindestens einmal im Monat sind es dann gute 1.500 km an einem Wochenende. Dafür ein zweites Auto zulegen? Nicht wirklich. Und da ist eine Fahrt wie "Urlaub in Spanien" noch gar nicht dabei. Mein Arbeitskollege fährt regelmässig einmal im Jahr mit dem eigenen Auto in die Türkei. Mit der aktuellen Technik ist so ein Mega-Trip kein Problem (ob sinvoll ist eine andere Frage), aber mit einem E-Fahrzeug? DA könnte es eng werden.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass jedes Auto mit dem aktuellen Stand der E-Technik einfach mal so ersetzt werden kann, im speziellen nicht deins, da du ja die 1500km einmal im Monat nicht irgendwie anderes zurücklegen kannst, wie wir alle inzwischen wissen.

Wie immer bleibst du in deinem Mikrokosmos und schließt von dir auf andere, genau genommen alle anderen.
Es gibt genügend Zweit- und Drittwagen, die nie in Ihem Autoleben die 200km Marke an einem Tag knacken.
Für mich z.B. wären 240km garantierte Reichweite ein wichtiges Kriterium, da ich damit gut in die Berge und wieder zurück komme. Darunter ist die Rückfahrt schwer möglich.

Für weitere Strecken - und das habe ich glaube ich deutlich gemacht - müsste eine Akkutauschtechnik her (oder eben Super-Caps) oder ähliches, was die Ladezeit deutlich reduziert. (Wobei Tesla mit seinen Superchargern auf einem garnicht so üblen Weg ist, zumindest wenn man das nicht ständig machen muss, sondern ab und an mal eine längere Strecke fährt.)
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Beitrag von Galaxy »

Hot Doc @ 18 Dec 2016, 04:37 hat geschrieben:Nicht ganz so in den Medien wirksam aber dennoch z.Z. in Erprobungsphase: Den Akku per Roboter einfach wechseln. Auch da gibts Probleme: die Akkus müßten genormt sein, wie viel Leistung hat welcher Akku.......... aber das "nachtanken" wäre in wenigen Minuten durch.
Hot Doc @ 18 Dec 2016, 15:57 hat geschrieben: Für weitere Strecken - und das habe ich glaube ich deutlich gemacht - müsste eine Akkutauschtechnik her (oder eben Super-Caps) oder ähliches, was die Ladezeit deutlich reduziert. (Wobei Tesla mit seinen Superchargern auf einem garnicht so üblen Weg ist, zumindest wenn man das nicht ständig machen muss, sondern ab und an mal eine längere Strecke fährt.)

Das mit den Akkutauschstationen hat Better Place probiert, und sind damit auf die Schnauze gefallen, obwohl die mit Nissan/Renault einen großen Hersteller an bord hatten, und zumindest in Israel ein flächendeckendes Netz hatten.

Einer der Gründe warum es nicht funktioniert hat ist das die Akkutechnik ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Hersteller ist, etwas womit man die Konkurrenz übertrumpfen kann. Momentan hat z.B. General Motors die Nase vorn was Reichweite angeht mit dem Chevy Bolt/Opel Ampera-e (wenn man von den €100.000 plus Teslas mit den großen Batteriepacks absieht) es gibt keinen Grund für GM irgendwelche standard Akkus zu verbauen und ihren Vorteil damit aus der Hand geben. Möglicherweise ist in 3 Jahren jemand anders vorne. Auch aus Sicht der Konsumenten sind standardisierte Akkus nicht wirklich langfristig von Vorteil. Man will das sich die Hersteller immer weiter puschen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ja, aktuell ist jetzt noch die Akkutechnik entscheidend, aber wenn ich von Reichweiten bis 400km lese, dann ist das nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis ein vernünftige Reichweite (für mich sind das SICHERE 400km) pro Akku"füllung" Standard ist. An den meisten Parkplätzen wird es Ladestationen geben und somit Ausflugsfahrten kein Problem mehr sein.

DANN wird es für Langstrecken darauf ankommen, wie schnell (und wie schonend/günstig/voll...) man dan Akku laden kann. Hier sehe ich aktuell die Tauschtechnik mit einem massiven Systemvorteil.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es gibt keine "sichere" Reichweite beim Batterie-Auto. Das E-Auto ist recht effizient, hat keinen Leerlaufverbrauch, es rekuperiert und es hat auch keine Getriebestufen. Im Gegensatz dazu verbrät der Verbrenner den meisten Sprit schonmal in Wärme, hat viel größere Reibungsverluste in Motor und Getriebe und versenkt wie erwähnt Energie, teilweise unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit und Leistungsabruf. Der Verbrenner versuppt halt so viel Energie, dass die Schwankungen im Betrieb kaum auffallen, auch wenn die Spreizung bei modernen Motoren (Downsize, ggf. Zylinderabschaltung, Leichtlauf & Co.) größer ist als früher. Trotzdem: Ob die Lichtmaschine oder der Klimakompressor mitläuft, das sind im Vergleich Kleinigkeiten. Beim Batterie-Auto nicht. Da haut die Klimaanlage richtig rein, zum Heizen kann man fast keine Abwärme nutzen, zumindest nicht in den Dimensionen, die für ganze Einfamilienhäuser reichen (eine Ölheizung für Einfamilienhäuser bringt typischerweise um die 20 kW), jeder Beschleunigungsvorgang zieht die Leistung, jedes Bremsen füllt die Batterie wieder, bei geringer Leistungsnachfrage hat der E-Motor kaum Totleistung, das E-Auto verbrät eben nicht so viel Energie unnötig. Deswegen kommt ein E-Auto mit viel weniger Energiemenge aus. Bezüglich einer Reichweitenangabe ist das aber ziemlich blöd. Ruft man doch recht viel ab, geht die Reichweite schnell in den Keller. Zum Beispiel vom durchschnittlichen Tesla S hab ich mir sagen lassen, fährt der konstant (sonntags) auf der Autobahn recht gut 500 km, wohl auch mehr, mit hohem Berganteil im Winterbetrieb sind es schnell nur noch 200 km. Solche Schwankungen kriegt du mit einem vergleichbaren Benziner und erst Recht Diesel nicht hin. Mit dafür verantwortlich ist auch das hoge Gewicht der E-Autos. Der Unterschied neuer Tesla S (ab 2000 kg) und alter Audi A7 (ab 1750 kg) sind etwa 250 kg, zwischen Renault Zoe (ab 1500 kg) und VW Polo (ab 1100 kg) mal eben 400 kg. Das wirkt sich an jedem Berg auf die Reichweite aus, beim E-Auto mehr als beim Verbrenner.
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 18 Dec 2016, 18:55 hat geschrieben: Es gibt keine "sichere" Reichweite beim Batterie-Auto.
Naja, eben doch.
Wenn du es komplett auf die Spitze treiben willst: Bei angeschalteter Heizung, bei -40° ohne Pause den Berg hoch: Wie weit kommst du?
Da das Szenario dann doch etwas weit hergeholt ist für deutsche Verhältnisse: Bei -10° und angeschalteter Heizung auf einer bergigen Strecke: Wie weit kommst du?
Das wäre für mich die ausschlaggebende Größe. Wenn das in einem Bereich um die 400-450km liegt, dann wäre ein E-Auto für mich als Erstwagen attraktiv. Das Tanken darf aber nicht mehr als 10 Minuten dauern (auch wenn dann ggf. nur 80% Energie zu Verfügung steht).
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