Das Auto abschaffen

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14705
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Hot Doc @ 18 Dec 2016, 18:27 hat geschrieben:Wenn du es komplett auf die Spitze treiben willst: Bei angeschalteter Heizung, bei -40° ohne Pause den Berg hoch: Wie weit kommst du? (...) Wenn das in einem Bereich um die 400-450km liegt, dann wäre ein E-Auto für mich als Erstwagen attraktiv.
Ach ja und die Akkualterung sollte man ggf. auch einrechnen. Wenn man so rechnet, wirst du warscheinlich noch länger kein E-Auto als Erstwagen kaufen.

Eigentlich meinte ich den praktischen Umgang damit. Dass ein Auto unter den einen, durchaus realistischen und gar nicht so an den Haaren herbeigezogenen Bedingungen (nur) noch 200 km weit fährt, unter anderen Umständen aber mehr als doppelt so weit, damit muss der Autofahrer erstmal umgehen lernen und dann muss er es auch können. Wenn ich ein Auto kaufe, das zwar meine gewünschte Reichweite von 450 km kann, aber nur im Früh- und Spätsommer und im Hochsommer, Frühling, Herbst und bei Umleitungen oder Stau wird's eng oder geht gar nicht wie dann warscheinlich spätestens ab dem zweiten Winter und ab dem vierten Sommer wird's auch schon wieder eng unter optimalen Bedingungen, da bin ich skeptisch, ob die Kundschaft das haben will. Wenn die Kundschaft auf das Risiko steht, wegen Kleinigkeiten 30 oder 60 Minuten Zwangspause machen zu müssen, dann kann man auch Bahnfahren und ggf. mal einen Anschluss verlieren. Steh mal im Winter nur 30 Minuten bei den aktuellen Temperaturen an einer Ladesäule auf einem einfachen Autobahnparkplatz.

Über 80% der motorisierten Fahrten finden ja deswegen mit dem Auto statt, weil das Auto u.a. den Ruf hat, flexibel und zuverlässig zu sein und genau dorthin fährt, wo man möchte, man also gefühlt die Situation immer in der eigenen Kontrolle hat. Auch wenn's nicht so ist. E-Autos und erst recht autonom fahrende Fahrzeuge gehen an diesem Anspruch irgendwie komplett vorbei. Wäre man schlau, könnte man dieses "Gefühl" für Bahnmarketing sicher auch irgendwie verwursten. ;)
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24623
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Auch wenn ich einen Diesel mit über 1000km Reichweite habe, habe ich seit dem ich das Auto vor 3 -4 Jahren gekauft habe, nur bei der Überführungsfahrt jetzt nennenswert über 200 km am Stück gefahren. Insofern wäre ich wohl ein idealer Kandidat für ein Elektro Auto. Allerdings führt die aktuelle anti Diesel Hysterie (nach Jahren, wo nur CO2 Ausstoß relevant war komme ich mir regelrecht verarscht vor) eher zu einer persönlichen Trotz Reaktion. Kann mir ja ein Diesel mit H Kennzeichen kaufen :lol:
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Den Berg möchte ich gerne Mal sehen, wo man 400-500 km kontinuierlich und merkbar bergauf fährt. Bei 2% durchschnittlicher Steigung wäre man dann auf der Höhe des Mount Everest. Und wenn man dort in 10min wieder aufladen kann, ist das Elektromobil voll alltagstauglich.
Danke für den Scherz! ;)
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14705
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

AndiFant @ 18 Dec 2016, 20:09 hat geschrieben: Den Berg möchte ich gerne Mal sehen, wo man 400-500 km kontinuierlich und merkbar bergauf fährt. (...) Danke für den Scherz! ;)
Wer erwähnt diesen Scherz und wo?
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Hot Doc @ 18 Dec 2016, 19:27 hat geschrieben: Bei -10° und angeschalteter Heizung auf einer bergigen Strecke: Wie weit kommst du?
Das wäre für mich die ausschlaggebende Größe. Wenn das in einem Bereich um die 400-450km liegt, dann wäre ein E-Auto für mich als Erstwagen attraktiv. Das Tanken darf aber nicht mehr als 10 Minuten dauern (auch wenn dann ggf. nur 80% Energie zu Verfügung steht).
Sorry, war nicht ganz so up to date.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Rohrbacher @ 18 Dec 2016, 19:56 hat geschrieben:Ach ja und die Akkualterung sollte man ggf. auch einrechnen.
Ist aber ein geringeres Problem als oft in den Medien dargestellt. Am meisten Praxiserfahrung gibt es mit Tesla.

http://www.daglievemensen.nl/tesla/maxrange.htm

Also nach ~100.000km kann man ~95% erwarten. Tesla selber behauptete mal das die Batterien erst nach 200.000 Meilen (321.868km) bzw nach 10-12 Jahren, was immer als erstes eintritt, unter 85% fallen. Die bisherigen Erfahrungen legen nahe das das stimmen könnte

Es sollte allerdings erwähnt sein das der durchschnittliche Tesla Kunde sicherlich technikaffiner, und vielleicht einfach kleverer ist, und weiß wie er die Batterien pflegen sollte. Z.B. hatten sowohl Nissan als auch Tesla ursprünglich geplant das die Batterien normalerweise nur zu 80% geladen werden um sie zu schonen. Wenn jemand längere Strecken fahren wollte musste er die Lade option manuell anwählen. Die amerikanischen Behörden haben aber dann nur die 80% bei der Reichweiten Angabe berücksichtigt, also haben Tesla und Nissan das Procedere umgedreht. Die Autos laden zu 100%, mann muss selber ein Batterie schon Modus aktivieren.

Mitsubishi hat bei dem iMiev als (soweit mir bekannt) einziger Hersteller eine lithium titanate oxid Batterie verwendet. Diese Batterie sollte noch funktionieren wenn der rest vom Auto weg gerostet ist. Der Nachteil ist die Energiedichte (Reichweite) ist erheblich geringer.

Iarn @ 18 Dec 2016, 20:12 hat geschrieben:Allerdings führt die aktuelle anti Diesel Hysterie (nach Jahren, wo nur CO2 Ausstoß relevant war komme ich mir regelrecht verarscht vor) eher zu einer persönlichen Trotz Reaktion.
Die Probleme beim Diesel waren aber auch vorher bekannt. Staatliche vorgaben und Grenzwerte oft nichts mit der Realität zu tun. Z.B. dein Diesel benötigt einen Partikelfilter, wenn Du dir aber eine Pelletheizung (die im Durchschnitt pro Jahr so viel Feinstaub produziert wie ein Euro 4 Diesel (also relative dreckig) in 50.000km) dann bekommst Du Subventionen weil Du ein vorbildlicher Umweltschützer bist. Die Patienten leiten wirklich das Sanatorium.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10302
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Hot Doc @ 18 Dec 2016, 15:57 hat geschrieben:

Wie immer bleibst du in deinem Mikrokosmos und schließt von dir auf andere, genau genommen alle anderen.
Es gibt genügend Zweit- und Drittwagen, die nie in Ihem Autoleben die 200km Marke an einem Tag knacken.
Für mich z.B. wären 240km garantierte Reichweite ein wichtiges Kriterium, da ich damit gut in die Berge und wieder zurück komme. Darunter ist die Rückfahrt schwer möglich.
Wie immer bist du es, der in seinem Mikrokosmos bleibt, dies aber nicht wahrhaben willst, und den schwarzen Peter anderen zuzuschieben versuchst - was dir wie immer nicht gelingt.

Wenn man die Umwelt-Revolution schaffen will, und die Vision von "keine Kfz-Neuzulassungen mit Verbrennungsmotoren" umsetzen will, dann müssen für derartige Probleme Lösungen gefunden werden. Vor allem denke ich, daß das Fahrprofil "überwiegend relativ kurze Strecken, aber gelegentliche 'Ausreisser' nach oben" so ungewöhnlich nicht sein kann. Nur auf die Zweit- und Drittautos zu schielen, und die - dann eben doch wesentlich häufigeren "Erst"- bzw.- "Allein-"Wagen als nicht ersetzbar aus jeglicher Überlegung von vorn herein auszuklammern. Das Auto es vielen dann eben doch nicht nur "Mittel zum Zweck", sondern auch für die sprichwörtliche 'Fahrt ins Blaue' da. Insbesondere bei den eher kleinen EInkommen der Normal- und Geringverdiener. Es ist keien besondere Herausforderung, dem Tennis-Superstar, oder dem Star-Chirug/Chefarzt mit einem ganzen Fuhrpark an Fahrzeugen dann auch noch ein Elektroauto zu verkaufen. Dem "kleinen Mann", der auf sein einziges Fahrzeug angewiesen ist, ein Elektromobil schmackhaft zu machen, ist da schon eine grössere Herausforderung - geraude auch finanziell gesehen. Eine 10 jahre alte Klitsche in der Bucht für nen tausender, gegen gut und gernd das zehnfache für ein halbwegs praxistaugliches E-Mobil ist dann eben oft nicht eine Frage des Wollens oder der Umwelt, sondern schlicht des Geldbeutels.
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10852
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Zum Thema E-Auto in den Bergen:

YouTube - Mit dem 30 KWh Nissan Leaf auf den Tiefenbachgletscher

Fazit, man kann mit viel Gottvertrauen und Elektranten in der Nähe durchaus in die Berge.
Die Klima verbraucht garnichtmal so viel.
Die Rekuperation scheint allerdings auch nicht besonders effizient zu sein.

Z.B. aufs Penserjoch wenn man sich zuvor schon bei 30°C durch den Bozener Verkehr quälen mußte könnte die Sache deutlich anders aussehen lassen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Würden die armen kleinen Stuttgarter nun bitte endlich weniger Auto fahren?

Genauso naiv wie Dobsi, der ganz aktuell mal wieder die Automobilindustrie gebeten hat, doch nun bitte mal realistische Meßergebnisse für ihre Produkte zu ermitteln.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Für viele Autofahrer ist Autofahren wie eine Sucht. Sie können einfach nur ans Lenkrad denken, da helfen auch keine Appelle.
Das liefe dann so, wie vor dem Rauchverbot in Cafés und Restaurants darauf zu hoffen, dass die Raucher freiwillig nicht die Nichtraucher zuqualmen. Da helfen nur harte Maßnahmen mit Einfahrverboten und wenigen, teuren Stellplätzen.

Einige Autofahrer, wohl eher die Minderheit, allerdings kann man durchaus mit sehr gut ausgebautem Nahverkehr hinter dem Steuer hervor locken. Das sind dann aber eher keine im Takt 20 fahrenden Busse und ein kompliziertes Tarifsystem.

Aufs Rad werden Autofahrer dauerhaft sicher nicht umsteigen, auch wenn das in der Politik als billigstes Mittel gilt, "was für die Umwelt" zu tun. Das kollabiert spätestens bei der nächsten Schlechtwetterfront, wenn die Radler nicht sowieso ehemalige Buskunden und Fußgänger sind.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Tja, im 19. Jahrhundert hat man im Schwarzwald Sanatorien für Lungenkranke betrieben, unter anderem für Bergleute von der Saar und von der Ruhr, die nach 40-50 Jahren Knochenarbeit unter Tage halt unter anderem auch Lungenschäden hatten und sich in der klaren Höhemluft auskurieren sollten. Wird wohl eines Tages wieder kommen, dann aber für Leute die zu lange in Stuttgart (und ähnlichen Schmutznestern) gewohnt haben?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

TravellerMunich @ 7 Jan 2017, 13:23 hat geschrieben: Für viele Autofahrer ist Autofahren wie eine Sucht. Sie können einfach nur ans Lenkrad denken, da helfen auch keine Appelle.
Das liefe dann so, wie vor dem Rauchverbot in Cafés und Restaurants darauf zu hoffen, dass die Raucher freiwillig nicht die Nichtraucher zuqualmen. Da helfen nur harte Maßnahmen mit Einfahrverboten und wenigen, teuren Stellplätzen.

Einige Autofahrer, wohl eher die Minderheit, allerdings kann man durchaus mit sehr gut ausgebautem Nahverkehr hinter dem Steuer hervor locken. Das sind dann aber eher keine im Takt 20 fahrenden Busse und ein kompliziertes Tarifsystem.

Aufs Rad werden Autofahrer dauerhaft sicher nicht umsteigen, auch wenn das in der Politik als billigstes Mittel gilt, "was für die Umwelt" zu tun. Das kollabiert spätestens bei der nächsten Schlechtwetterfront, wenn die Radler nicht sowieso ehemalige Buskunden und Fußgänger sind.
Ich habe nach einem Jahr Pendeln mein Auto verkauft und bin auf die BC 25 und 50 umgestiegen. Vermisse ich das Auto? Manchmal. Manchmal aber auch nicht. Und das, obwohl ich überdurchschnittlich viel Auto im Jahr fahre. (Auch gerne mal mit dem Auto nach München rein, wenn es zeitlich eng wird)
Viele Grüße
Jojo423
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Den Daimler abschaffen? Einfach kontrolliert abbrennen lassen und die Reste fachgerecht entsorgen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

So langsam könnte man sich die Frage stellen, ob sich zumindest Deutschlands Automobilindustrie selbst abschaffen möchte? Technologisch gibt man lieber viel Lobby-Geld aus, um ja weiter die "guten" Verbrennungsmotoren produzieren zu dürfen, statt weltweit die Führungsrolle in der E-Antriebstechnik zu übernehmen. Lug und Betrug sind bekanntlich auch Teil des Geschäftsmodells, und jetzt noch ein Kartell?

Mal schauen, ob Bundesdobsi gut genug dressiert ist, um das auch noch zu verharmlosen, sollten die Ermittlungen den Anfangsverdacht erhärten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
143
König
Beiträge: 920
Registriert: 18 Jul 2010, 09:18

Beitrag von 143 »

Sind wohl Arbeitsplatzgarantien geplant. Aber langfristig wird man die Belegschaft in der Entwicklung und Konstruktion wohl mindestens halbieren. Neueinstellungen wird es in den nächsten Jahren dann sicherlich nicht mehr geben. Für (angehende) Ingenieure wird die Bahnbranche dann noch uninteressanter...
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Wieso sollte man das fragen? Was soll "Führungsrolle in der E-Antriebstechnik" denn überhaupt heißen? Tesla kann nichts, was deutsche Hersteller nicht auch könnten (Und im Zweifelsfalle besser, denn abgesehen von der Technik sind die Teslas - vor allem für den Preis - eine Frechheit. Die Verarbeitungsqualität - Spaltmaße, Schließgeräusche, Haptik, etc. - sind US-typisch grauenhaft. Aber ist halt trendy und cool, also ist es den Kunden egal - wenn Mercedes oder BMW die Kisten so bauen würden, würde die Kunden auf die Barrikaden gehen. Der Kunde legt da einfach ganz andere Maßstäbe an.) - VW, BMW, Daimler und Co. gehen das ganze nur vorsichtiger an. Der Unterschied ist nun mal der, dass Tesla ein neuer Hersteller ist, der ausschließlich E-Fahrzeuge baut und natürlich mit aller Macht versucht, in den Markt zu drängen und neue Kunden für sein Produkt zu gewinnen - also schmeißt man alle Ressourcen die man hat in die Entwicklung genau einer Antriebstechnologie, ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste. Deutsche (und andere) Hersteller hingegen sind seit Jahrzehnten auf vielen, sehr unterschiedlichen, Märkten etabliert und haben entsprechend eine sehr breite Modellpalette mit vielen verschiedenen Antrieben - die müssen ganz genau schauen, was wo nachgefragt wird und können sich nicht nur auf eine Antriebstechnik konzentrieren und damit bestehende Kunden verprellen. Es ist nunmal so, dass die E-Antriebe immer noch ein Nischendasein fristen und das trotz enormer Wachstumsraten auch in den nächsten Jahren noch tun werden - in Europa, Nordamerika und Ostasien. In anderen Weltregionen sind sie überhaupt kein Thema und werden es auch noch längere Zeit bleiben - was nicht zuletzt an der nicht vorhanden Wartungsinfrastruktur liegt. Finde mal in Südamerika, Afrika, dem Nahen Osten, dem Subkontinent oder Südostasien eine Werkstatt, die mit Hochvolt umgehen kann. Also muss ich als weltweit aktiver Hersteller sowohl neue E-Antriebe (Batterie, Brennstoffzelle, etc.) erforschen und entwickeln (und das tun auch die deutschen Hersteller inzwischen massiv - sie bauen es aber halt erst dann, wenn der Markt es hergibt - und das ist einfach noch nicht der Fall), als auch weiterhin die verschiedenen Formen des Verbrennermotors (Benzin, Diesel, Gas, Ethanol) weiterentwickeln. Dem E-Motor gehört die Zukunft - dem Verbrenner aber nunmal auch.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Sorry, aber Lobbyismus für eine (kritikwürdige) Bestandstechnik sieht nun mal wie Zukunftsangst und auch Zukunftsverweigerung aus. Und das sollte sich eigentlich kein technikaffines Unternehmen leisten wollen oder können. Aber Top-Management "made in Germany" tut genau das und hat dann obendrauf auch noch ständig den Staatsanwalt im Haus, weil wieder irgendwelche krummen Machenschaften irgendwo aufgeflogen sind. Beeindruckend.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

146225 @ 22 Jul 2017, 16:04 hat geschrieben: Sorry, aber Lobbyismus für eine (kritikwürdige) Bestandstechnik sieht nun mal wie Zukunftsangst und auch Zukunftsverweigerung aus. Und das sollte sich eigentlich kein technikaffines Unternehmen leisten wollen oder können. Aber Top-Management "made in Germany" tut genau das und hat dann obendrauf auch noch ständig den Staatsanwalt im Haus, weil wieder irgendwelche krummen Machenschaften irgendwo aufgeflogen sind. Beeindruckend.
Zustimmung. Bis auf die "Zukunftsangst und Zukunftsverweigerung" -"nur E-Motor" ist halt für viele Hersteller - die deutschen eingeschlossen - einfach keine Lösung bzw. Zukunft, u.a. aus den angesprochenen Gründen.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Nun, Kodak hat auch mal gedacht das mit der Digitalfotografie würde "schon nicht so wild" werden - die Zukunft wird zeigen, ob das heutige Handeln richtig war oder nicht. Ich schließe ja auch nicht aus, dass die Menschheit noch lange Zeit nach meinem Tod willig mit Dreck und Lärm lebt...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18116
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

In Stuttgart ist diese Umfrage wohl eher nicht gelaufen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Lobedan
Kaiser
Beiträge: 1551
Registriert: 01 Jan 2016, 15:02

Beitrag von Lobedan »

Permanente Zugangsbeschränkungen ja bitte! Nicht mehr jede Freifläche und jeden Seitenstreifen zum Parkplatz erklären, dann fahren auch weniger Autos in die Innenstadt.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24623
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Ich verstehe nicht, wieso in Deutschland City Maut ein so böses Wort ist. Andere Länder fahren sehr gut damit.
Selbst im recht anarchistischen Italien funktioniert das gut.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
mgka
Tripel-Ass
Beiträge: 151
Registriert: 08 Jun 2008, 21:28
Wohnort: München-Perlach

Beitrag von mgka »

Es würde ja schon genügen, wenn man diese ganzen Parkplätze im öffentlichen Raum mal anständig "bepreisen" würde. In München zahlt man maximal 6€ pro Tag und das seit ca. 15 Jahren. Allerdings hat da die Landeshauptstadt keine Entscheidungskompetenz, das muss der Landtag regeln (und die Bereitschaft dazu dürfte angesichts der Mehrheitsverhältnisse ziemlich genau Null sein).
"Große Geister sprechen über Ideen, durchschnittliche Geister sprechen über Ereignisse, Kleingeister über Personen." (Eleanor Roosevelt)
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24623
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Das Problem ist, schon jetzt sind die 6Euro relativ viel im Vergleich zum Knöllchen wenn man nicht zählt.

Ich denke vor einer sinnvollen Erhöhung müsste das erst erhöht werden und das ist meines Wissens nach eine Bundesangelegenheit.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10302
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Weil man den Autofahrer - anders, als in anderen Ländern - hierzulande bereits vierfach zur Kasse bittet. Darum legt die EU diesem Land eine Hürden in den Weg einer BAB-Maut die in anderen EU Ländern auch kein Problem war. Und mit dem selben Argument scheitert eine City Maut und lassen sich horrende Parkgebühren durch setzen.
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5192
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Steuern liegen außerhalb der Kompetenzen der Europäischen Union. Steuerrecht ist ausschließlich Sache der Mitgliedsstaaten. Die EU hat die Maut ergo garantiert nicht zu verhindern versucht wegen steuerlicher Belastungen, sondern als potentielle indirekt diskriminierende Maßnahme im frein Personen- und Dienstleistungsverkehr.
Übrigens: Wo steht eigentlich geschrieben, dass man Autofahrer nicht 25fach besteuern darf?
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2058
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

NJ Transit @ 28 Aug 2017, 12:03 hat geschrieben: Steuern liegen außerhalb der Kompetenzen der Europäischen Union. Steuerrecht ist ausschließlich Sache der Mitgliedsstaaten. Die EU hat die Maut ergo garantiert nicht zu verhindern versucht wegen steuerlicher Belastungen, sondern als potentielle indirekt diskriminierende Maßnahme im frein Personen- und Dienstleistungsverkehr.
Was mMn Käse ist.

Die Maut zahlen ja alle, unabhängig von der Nationalität. Also wird da auch niemand diskriminiert.


Was dann mit der KFZ-Steuer los ist, geht die EU nix an.
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5192
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Doch. Genau das ist ja das Konzept der IDAM. Genauso wie es die EU etwas angeht, wenn Wein anders als Bier besteuert wird.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2058
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

NJ Transit @ 28 Aug 2017, 12:09 hat geschrieben: Doch. Genau das ist ja das Konzept der IDAM. Genauso wie es die EU etwas angeht, wenn Wein anders als Bier besteuert wird.
Wenn die Maut so kommt, wie sie geplant ist, dann zahlen die Autobahnnutzer in Deutschland folgendes:


Ausländer:
Maut
Mineralölsteuer (falls sie hier tanken)

Inländer:
Maut
Kfz-Steuer
Mineralölsteuer (außer ein paar wenigen, die in Grenznähe wohnen)


Ich sehe nicht, wo da die Ausländer diskriminiert werden sollen....
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5192
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

bestia_negra @ 28 Aug 2017, 13:13 hat geschrieben:Ich sehe nicht, wo da die Ausländer diskriminiert werden sollen....
Es geht dabei immer um die vorgeschlagene Reduktion der KFZ-Steuer um den Betrag der Maut. An sich ist das von dir beschriebene Steuersystem absolut kein Problem (wie gesagt, es spricht nichts dagegen Autofahrer 25fach zu besteuern).
bestia_negra @ 28 Aug 2017, 13:05 hat geschrieben:Die Maut zahlen ja alle, unabhängig von der Nationalität. Also wird da auch niemand diskriminiert.


Was dann mit der KFZ-Steuer los ist, geht die EU nix an.
Trotzdem ist das hier Käse, da für die Rechtssprechung nicht eine Handlung einzeln betrachtet wird, sondern alles im Kontext passiert. Und da können schonmal zwei eigentlich legale Maßnahmen (Einführung einer PKW-Maut; Reduktion der KFZ-Steuer) kombiniert nicht mehr legal sein. Die Pauschalaussage dass es die EU nix angeht was mit der KFZ-Steuer los ist ist dementsprechend Blödsinn, vergleiche dazu Kommission ./. Deutschland (1992). Und genau das ist dann ein Fall, wo der EuGH sehr wohl Jurisdiktion über nationales Steuerrecht hat - für sich genommen kann er allerdings nicht sagen, es ist total gemein und ungerecht, dass Autofahrer in Deutschland fünf Steuern zahlen müssen und in Italien nur zwei.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Antworten