Schnellfahrstrecke Berlin-München

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

143 @ 17 Jun 2017, 05:51 hat geschrieben:
Boris Merath @ 16 Jun 2017, 22:27 hat geschrieben:

Das z.B. für den Geschäftsreisenden allerdings den Nachteil hat nicht arbeiten zu können. Wenn man die Fahrzeit im ICE nutzt ist auf einmal ein 1. Klasse-Ticket auch finanziell sehr attraktiv - zumal man ja auch in der 2. Klasse durchaus arbeiten kann.


Wirklich so signifikant? Von Innenstadt zu Innenstadt muss man ja doch noch etwas mehr Zeit draufrechnen. Zumal man - ich wiederhole mich - im ICE wunderbar arbeiten kann, während man beim Fliegen doch öfter unterbrechen muss.

Zumindest bei mir in der Firma habe ich sowohl von einem Autofahrer als auch von einem Flieger gehört dass sie durchaus darüber nachdenken, in Zukunft öfter mit der Bahn zu fahren.

Und, was man auch nicht vergessen darf - ihr beschränkt Euch hier ausschließlich auf die Strecke München - Berlin. Es gibt aber auch Fahrgäste die z.B von Nürnberg nach Berlin wollen, oder von Leipzig nach München. Da sieht es gleich nochmal ganz anders aus.
Beispiel: Siemens-Ingenieur aus München hat gegen Mittag eine Besprechung in Berlin. Losfahren muss er um pünktlich da zu sein mit dem Sprinter spätestens um 07.00 am Hbf.Das heißt gegen 06.00 aus dem Haus. Die dauert dann sagen wir bis 15.00 Uhr. Frühester Zug den er nehmen kann ist dann im 16.00 Uhr. In München Hbf dann um frühestens 20.00 Uhr, ohne Sprinter eher 20.30 Uhr. Bis er zu Hause ist dann gegen 21.30.
Mit dem Flieger muss er sagen wir um 09 Uhr los. Mit Handgepäck heißt das gegen 07.00 losfahren zum Hbf. Um 10.00 dann in BBI äh TXL und gegen 11.30 spätestens am Ziel.
Der Flieger zurück geht sagen wir um16.30, in München dann 17.30, zu Hause dann vielleicht 19.00.
Fazit: mit dem Flieger sind Tagesreisen noch möglich wo man mit der Bahn eher es eine Übernachtung braucht. Das entspricht auch meinen Erfahrungen im Berufsleben. Bei deutlich über drei Stunden Bahnfahrt gewinnt der Flieger. Zulieferer zwischen Metropolen mit eigenem Luftschiffahrtshafen. Lukrative Geschäftsreisende werden daher auch zukünftige fliegen antizipiere ich mal. Die prognostizierte Verdoppelung des Modal Split für die Bahn bezweifle ich. Aber lassen wir uns mal überraschen wie es wirklich wird.
Wer braucht denn 1 Stunde zum Hbf?
Auf dem Rückweg mit dem Flieger nur 1 1/2 h einzuplanen ist auch ein wenig knapp.

In meinen Augen wird der ICE sehr attraktiv mit der neuen Fahrzeit. Wenn das Zugangebot stimmt, wird man viele Leute vom Flugzeug in den Zug bringen.
Viele Grüße
Jojo423
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jojo423 @ 17 Jun 2017, 19:54 hat geschrieben: In meinen Augen wird der ICE sehr attraktiv mit der neuen Fahrzeit. Wenn das Zugangebot stimmt, wird man viele Leute vom Flugzeug in den Zug bringen.
Was ich in Sachen ICE auch noch interessant finde, sind die zusätzliche Halte im Berliner Großraum. Neben Südkreuz teilweise noch Spandau und Gesundbrunnen. Beide Haltestellen sind - neben dem Hauptbahnhof - ebenfalls sehr gut an S- und/oder U-Bahn angebunden, Busse sowieso. Damit ist man schneller an seinem Ziel, als vom einfach angebundenen Flughafen aus.

Der schlimmste Fall für Flugreisende wäre Spandau, die schnellste Fahrt mit einer stündlich verkehrenden RB dauert 51 Min - mit Fahrt über den Hbf.

Aber auch zum eigentlich flughafennah gelegenen Berlin-Lichtenrade braucht man vom Südkreuz aus nur 15min per Direkt-S-Bahn. Vom Flughafen ~30 Min mit Umstieg.

Aber gut - wer es sich leisten kann nimmt in dem Fall ein Taxi.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke, die Fahrzeiten sind gut.
Ein bissl schade ist, dass die Anhalter Bahn nicht für 230 km/h ausgebaut wurde und auch Ingolstadt-Petershausen nur ein sehr sparsames Upgrade erhält.

Trotzdem, denke ich, wird die Strecke ein Erfolg werden; da gibts einiges an Potential von der Straße und vom Flieger zu holen. Vielleicht soviel, dass man mal auf 2h-Takt-Sprinter verstärken muss.

Tja, wäre die Geschichte etwas anders verlaufen, dann hätte das auch der Weg von Bayern Ri Norddeutschland (mit einer NBS Erfurt-Göttingen) werden können, anstelle eine quasi zweite Nordsüd-NBS zu haben (die abschnittsweise auch nicht gut ausgelastet ist).
Aber gut, es ist gekommen wie es ist.

Ja, Südkreuz (AKA Papestraße) und Gesundbrunnen sind als Verteiler auf den Ring natürlich ziemlich praktisch, an der Plumpe kommt die U8 natürlich noch dazu.
Didy
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Beitrag von Didy »

143 @ 17 Jun 2017, 06:51 hat geschrieben:Fazit: mit dem Flieger sind Tagesreisen noch möglich wo man mit der Bahn eher es eine Übernachtung braucht.
Ich hab den Spaß einmal gemacht mit ner Tagesreise, Besprechung in Berlin von 9 oder 10 weg bis abends 4, 5 oder so. Müsste die Zeiten raussuchen.
Das ging mit Tegel. Sobald BER läuft und Tegel nicht mehr, ziehst du da nochmal mindestens 1, eher 1,5-2 Stunden von der nutzbaren Zeit ab.

Außerdem übertreibst du massiv mit "1h zum Hauptbahnhof". Wer so lange zum Hbf München braucht, braucht auch wesentlich länger zum Flughafen, wenn er nicht grad in Freising wohnt.

Ich musste eine der ersten S-Bahnen um 5 Uhr schlagmichtot nehmen, und war mitsamt Security grade so während des Boardings am Gate. Und abends doch sehr spät zuhause.
Mit S-Bahn, Security, Boarding, ... kannst die Zeit weder schlafen noch Arbeiten nutzen. Ne Stunde im Flieger, aber bis du da bist bist du schon 2h unterwegs und zu wach zum schlafen, und Arbeiten in Eco ist auch schwierig, zumal nur ca. 2/3 der Zeit, Notebook darfst ja während Start/Landung nicht.

Mit der Bahn bin ich bei nem Zug der um 6 Uhr losfährt um 10 in Berlin. Da bist du mit dem Flieger sobald BER angesagt ist kaum mehr besser bedient.
Dafür bin ich in 15 Min mit der Tram am Hbf. Kann also 20-25min nach Haustüre-Verlassen wahlweise schlafen (das geht dann noch besser als 2h wach später), oder Arbeiten, und das 3:55 durchgehend.

Ebenso am Rückweg. 3:55 ohne Unterbrechung Arbeiten, Zeitung Lesen oder Schlafen.
Oder, und da punktet die Bahn wieder: Ins Bordrestaurant setzen und Abendessen. Schwupp, schon wieder ne halbe Stunde auf dem Guthabenkonto der Bahn. Das Sandwich das du im Flieger kriegst (gibts das innerdeutsch noch?) ersetzt das Abendessen eher nicht.

Außerdem kann ich problemlos was zu trinken mitnehmen (und bin nicht auf das Zeug was es nach der Security zu kaufen gibt angewiesen) oder nen Schraubenzieher. Muss mir nicht mal Gedanken machen, ob vom letzten Kundenbesuch noch ein Schraubenzieher oder Messer im Rucksack ist, damit ich nicht mein teures Werkzeug an der Security wegwerfen muss.

Und nein es ist nicht entspannter.
Lieber bin ich in Summe eine Stunde länger unterwegs und hab dafür während der Reise meine Ruhe.
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Beitrag von Cloakmaster »

Oder 3:55 Stunden quengelnde Kinder, Sauftour-Ausflügler, und Großraumwagen-Alleinunterhalter, eingestellert Boardservice sowie ausverkauftes oder nicht funktionierendes Boardbistro, Weichenstörung in X, Signalstörung in y. ... auf jeden Fall zahlreiche Zwischenhalte, Ganggetrappel Ein. und Aussteiger, Gepäcktaschen-Tetris, Fahrkartenkontrollen etc, pp. 3:55 ohne Unterbrechung ist so was von utopisch, wie eine doch-noch Realisierung eines TR-Netzes in Deutschland. Wenn hoch kommt hast du die Hälfte, also eine, vielleicht 1.5 Stunden lang - mit zahlreichen Unterbrechungen - deine "Ruhe", und kannst deine hochsensiblen Firmendaten unter den neugierigen Augen dutzender Zuschauer bearbeiten.

Von Berlin Hbf nach Tegel dauerts 15 Minuten, 38 nach Schönefeld (und das mit Umsteigen in den Bus, ohne S-Bahnverkehr direkt ins Terminal!) . Ein Aufschlag von 1.5-2 Stunden für den Umzug von Tegel nach SChönefeld ist eine maßlose Übertreibung.

Wenn du genau DEN Sprinterzug ab M-Hbf erwischen willst, musst du auch einen gewissen Zeitpuffer einplanen, und wenigstens 10-15 Minuten von der Plan -Abfahrt in M-Hbf ankommen. und 45 Minuten von der Haustüre bis zum Hauptbahnhof sind schnell erreicht, da auch beim losfahren ein paar Minuten Fußweg zur Haltestelle - mit Gepäck bitte, also kein 100-Meter-Strpinttempo, und dort auch mit gewissem Zeitpuffer ankommen, für den Fall, daß ausgerechnet heute der Bus eher 30 Sekunden vor der Plan-Zeit, als 2 Minuten zu spät abfährt. Kann dir im flieger genauso passieren, also auch dor lieber ein oder sogar auch zwei Bahenen eher losfahren, als nachher wegen 3 Minuten zu spät doof aus der Wäsche gucken. HIer nur mit 5-10 Minuten von der Haustür bis zum Sitzplatz zu rechnen, ist erneut utopisch.

Das, was so im "Boardbistro" angeboten wird, erfüllt mein Kriterium von "Abendessen" ebenso wenig. da ist es weit angenehmer nach der rechtzeitgen Ankunft am flughafen die Zeit zwischen Einchecken und Boarden in eimnem Restraunt meiner Wahl zu verbringen, und muss dabei weder Angst haben, daß eine schnell genommene Weiche mir meinen Rotwein über den Anzug kippt, noch befürchten, daß das, worauf ich Appetit habe, warum auchimmer "gerade nicht verfügbar" ist.

Schraubenzieher, klar, hab ich immer und auf jeder Reise dabei - ohne käme ich mir nackt vor.

Ich persönlich kann meine Umgebung meist recht gut ausblenden, und werde auf den gut 5 Stunen Bremen-München nur 3-4 mal mit "PersonalwweeeechsledieFaaahrkartenbitteeeee!!2 geweckt, wähnred mich weinende Babys, Quasselstripppen, und auch das Dröhnen des Zuges selbst eher wenig stören. Aber echte "Ruhe" wäherend der Reise habe ich weit eher in eineer Flugzeugkabine, als in einem ICE - Oder natürlich bei mir zu Hause, weil ich halt dann doch einfach schon ne Ecke früher angekommen bin. Und für manche einen ist auch nur eine gemeinsame Minute mit der Famile zehnmal mehr wert, als 10 Minuten ungesörte Arbeigts/Ruhezeit während der - entsprehcen länger dauernden - Reise.

Bei 4-5 Studnen Zugffahrt ist das Bedürfnis nachetwas zu trinken auch deutlich ausgeprägter, als bei einem Flug von 45 Minuten. Was davon nun wirklich entspannter ist, ist eine Frage des Blickwinkels und der persönlichen Präferenz.
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Beitrag von Bayernlover »

Wobei ich sagen muss, in der 1. Klasse hält man es schon gut aus. Klar, die Lounges an den Bahnhöfen sind ein schlechter Witz und die Rentner, die sich gestern lauthals beim Schaffner beschwert haben, dass sie Wagen 38 nicht gefunden hätten (wie lebensfremd kann man sich eigentlich anstellen), sind dann schon nervig. Solche Leute hast aber im Flugzeug auch. Den Am-Platz-Service finde ich so lala, man wartet schon ziemlich lang. Und das mit dem Personalwechsel nervt auch ziemlich.

Was halt gar nicht geht und viele vom Arbeiten abhält, ist unsere Mobilfunkinfrastruktur, aber da kann die DB nichts dafür, das ist ein externes, größeres Problem.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Cloakmaster »

Was hielt/hält die DB, bzw. deren Töchter DBKom, DB Systel, DB Netz davon ab, neben der Festnetz-Intrastruktur, welche mal die zweitgrößte des Landes war, auch eine Mobilfunk-Infrastruktur aufzubauen? Ja, in der 1. Klasse hat man schon wesentlich mehr Ruhe. Trotzdem ist auch da ein vollständig störungsfreier Aufenthalt über die gesamte Reisezeit hinweg nicht zu realisieren.
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Beitrag von 3247 »

Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 11:45 hat geschrieben: Was hielt/hält die DB, bzw. deren Töchter DBKom, DB Systel, DB Netz davon ab, neben der Festnetz-Intrastruktur, welche mal die zweitgrößte des Landes war, auch eine Mobilfunk-Infrastruktur aufzubauen? Ja, in der 1. Klasse hat man schon wesentlich mehr Ruhe. Trotzdem ist auch da ein vollständig störungsfreier Aufenthalt über die gesamte Reisezeit hinweg nicht zu realisieren.
Fehlende Frequenzen?
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autolos
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben: Oder 3:55 Stunden quengelnde Kinder, Sauftour-Ausflügler, und Großraumwagen-Alleinunterhalter, eingestellert Boardservice sowie ausverkauftes oder nicht funktionierendes Boardbistro, Weichenstörung in X, Signalstörung in y. ... auf jeden Fall zahlreiche Zwischenhalte, Ganggetrappel Ein. und Aussteiger, Gepäcktaschen-Tetris, Fahrkartenkontrollen etc, pp. 3:55 ohne Unterbrechung ist so was von utopisch, wie eine doch-noch Realisierung eines TR-Netzes in Deutschland. Wenn hoch kommt hast du die Hälfte, also eine, vielleicht 1.5 Stunden lang - mit zahlreichen Unterbrechungen - deine "Ruhe", und kannst deine hochsensiblen Firmendaten unter den neugierigen Augen dutzender Zuschauer bearbeiten.
Da hat aber jemand schlechte Erfahrungen gemacht. Das liegt aber vermutlich ausschließlich am Verfasser selber.
Habe ich schon quengelnde Kinder im Zug erlebt? Ja, aber das kommt selten vor und dann auch immer nur für wenige Minuten.
Habe ich schon Sauftour-Ausflügler erlebt? Ja, aber extrem selten, noch seltener, dass sie lärmend oder belästigend auffallen.
Gibt es eingestellten Bordservice? Ja, aber nicht sehr häufig und dann meistens nur partiell, gilt gleichermaßen für die Bordbistros und Bordrestaurants. Beides hat nichts mit der Ruhe oder möglichen Arbeitszeit zu tun.
Kommen technische Störungen vor? Ja, aber es sind Ausnahmen und dann hat nicht jede technische Störung Auswirkungen auf die sonstige Ruhe der Fahrt.
Wenn sich der Reisende über "Gepäcktaschentetris" erregt, bedeutet das, er führt großes Gepäck mit, so dass am Flugzeug ebenfalls Gepäckaufgabe und Gepäckausgabe bei den Zeiten berücksichtigt werden müssen. Im Übrigen ist das Gepäck zu Beginn der Reise verstaut und bleibt es bis zum Ende der Reise.
Firmendaten bekommt auch niemand zu sehen, da man natürlich seinen Bildschirm mit einem Blickschutz ausstattet.

Damit sind - im Regelfall - von den 3:55 h mindestens drei Stunden produktiv nutzbar. Der effektive Zeitverlust liegt also bei etwa einer Stunde und damit niedriger als bei der Flugreise.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben: Von Berlin Hbf nach Tegel dauerts 15 Minuten, 38 nach Schönefeld (und das mit Umsteigen in den Bus, ohne S-Bahnverkehr direkt ins Terminal!) . Ein Aufschlag von 1.5-2 Stunden für den Umzug von Tegel nach SChönefeld ist eine maßlose Übertreibung.
Was für mich dennoch das Fliegen zwischen München und Berlin in den meisten Fällen unpraktikabel macht, ist die fehlende Flexibilität. In einen ICE kann ich normalerweise einfach einsteigen bzw. ich kann mich zwei Stunden vorher spontan entscheiden, ob und welchen Zug ich nehmen werde. Beim Flugzeug geht es normalerweise nicht, jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen (korrigiert mich, falls es da doch Möglichkeiten gibt). Häufig entscheiden sich meine Berlinfahrten recht spontan, und da wäre es in der Regel für eine Flugbuchung schon zu spät.

An Flugreisen nervt mich ehrlich gesagt auch die Sicherheitskontrolle und das Getue mit dem Gepäck, das man bei einigen Fluggesellschaften noch extra bezahlen soll. Und wenn man nur Handgepäck hat, darf man wieder dies und das aus Sicherheitsgründen nicht mitnehmen... Im Zug habe ich da bisher keine Einschränkungen und kann meinen Kram einfach mitnehmen.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

autolos @ 19 Jun 2017, 10:24 hat geschrieben: Da hat aber jemand schlechte Erfahrungen gemacht. Das liegt aber vermutlich ausschließlich am Verfasser selber.
Habe ich schon quengelnde Kinder im Zug erlebt? Ja, aber das kommt selten vor und dann auch immer nur für wenige Minuten.
Habe ich schon Sauftour-Ausflügler erlebt? Ja, aber extrem selten, noch seltener, dass sie lärmend oder belästigend auffallen.
Gibt es eingestellten Bordservice? Ja, aber nicht sehr häufig und dann meistens nur partiell, gilt gleichermaßen für die Bordbistros und Bordrestaurants. Beides hat nichts mit der Ruhe oder möglichen Arbeitszeit zu tun.
Kommen technische Störungen vor? Ja, aber es sind Ausnahmen und dann hat nicht jede technische Störung Auswirkungen auf die sonstige Ruhe der Fahrt.
Wenn sich der Reisende über "Gepäcktaschentetris" erregt, bedeutet das, er führt großes Gepäck mit, so dass am Flugzeug ebenfalls Gepäckaufgabe und Gepäckausgabe bei den Zeiten berücksichtigt werden müssen. Im Übrigen ist das Gepäck zu Beginn der Reise verstaut und bleibt es bis zum Ende der Reise.
Firmendaten bekommt auch niemand zu sehen, da man natürlich seinen Bildschirm mit einem Blickschutz ausstattet.

Damit sind - im Regelfall - von den 3:55 h mindestens drei Stunden produktiv nutzbar. Der effektive Zeitverlust liegt also bei etwa einer Stunde und damit niedriger als bei der Flugreise.
Das Gepäcktaschentetris findet an jedem einzelnen Zwischenhalt unter Teilnahme aller aus- und einsteigenden Fahrgäste völlig unabhängig von der selbst mitgebrachten Gepäckmenge statt, und sorgt regelmäßig für Störungen und Ablenkungen über den gesamten Wagen hinweg. An ein ruhiges oder ungestörtes Schlafen/lesen/arbeiten ist dabei nicht zu denken. Ebenso können die häufigen. langen, und langatmigen Durchsagen entweder über den nächsten Zwischenhalt und dessen Anschlußmöglichkeiten, oder über die aktuellen Angebote im Boardbistro/Boardrestaurant wenig zur Beruhigung oder Entspannung beitragen. Und das sind Dinge, welche auf jeder einzelnen Fahrt quasi unausweichlich sind. Auch bei noch so optimistischer Sichtweise bin ich bei maximal der halben, eher nur einem Veitel der Fahrtzeit, welche wirklich als "produktiv nutzbar" einzustufen ist. Als langjähriger BC100-Fahrer meine durchaus, mir da einen zwar immer noch subjektiven, und nicht repräsentativen, aber imerhin doch einigermaßen breiten Erfahrungsschatz angeeignet zu haben, aus dem ich meine Rückschlüsse ziehe. Und da ist der Faktor "Nervige Mitreisende aller Coleur" dann doch ein ziemlich häufiger. Wenn es nicht unbedingt sein muss, vermeide ich es darum, im zug zu arbeiten, sondern nutze die Zeit zur Entspannung - denn ja, eine Bahnfahrt sehe ich auch bei rund sechs Stunden Fahrt noch immer al entspannender an, als ein Flug über die selbe Distanz.

Wie schon gesagt, ich bin durchaus in der Lage, Nebengeräusche weitestgehend auszublenden, wenn ich schlafen will, aber ein konzentriertes, intensives Arbeiten ist selbst im Konferenz-Abteil (sofern verfügbar) nicht bzw. nur zu einem geringen Bruchteil der Reisezeit durchführbar. Ich habe natürlich auch zahlreiche nette "Reisebekanntschaften" bzw. - Unterhaltungen erlebt, und das auch deutlich häufiger in der Bahn, als im Flieger, wo praktisch jeder seine Ruhe haben zu wollen, und alle Mitreisenden auf den Mond zu wünschen scheint, darum hat die Bahn unbestreitbar viele Vorteile, und wird auch auf München-Berlin ihre Kunden haben. Nur den Geschäftsreisenden wird man damit immer noch nicht aus dem Flugzeug holen, den Anschlussfliegenden sowieso nicht - weshalb ich nach wie vor das Umsteiger-Potenzial vonden Flugreisenden weg und hin zur Bahn als eher gering einschätze - so sehr es grundsätzlich zu begrüßen wäre.

In erster Linie will ich @Didys all zu rosa rote Brille von der himmlischen Ruhe und von Anfang bis Ende vollständig störungs/unterbrechungesfreien Reise damit ein wenig auf mehr Realität einschärfen. Und natürlich fährt Didx sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg mit einem der ganzen drei Sprinterzüge. Wirklich schlechte Erfahrugnen habe ich eigentlich nur mit dem Boardbistro/Boardrestaurant, und die sind so zahlreich, daß ich es inzwischen vollständig aufgegeben habe, noch ein mal (und noch einmal, und noch einmal...) auszutesten, ob die Qualität der angebotenen "Speisen" inzwischen auf ein halbwegs essbaren Niveaux gestiegen ist.
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Beitrag von Rev »

Kann es sein das du ne Störung in deiner Wahrnehmung hast :lol:
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Beitrag von Cloakmaster »

Kann es sein, daß die Störung eher auf deiner Seite liegt?
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Beitrag von Rev »

Eher nicht aber wenn man hier so tut als ob Lautsprecher Durchsage und Leute die ein und aussteigen einen effektiv beim Arbeiten hindern dann ist das ein Problem auf deiner Seite... Sowas ist durchaus im Rahmen dessen was die meisten Leute ausblenden können... In einem Großraum Büro habe ich oft schon schlimmeres erlebt... Zumal es sich um maximal 3-4 min vor und nach dem halt handelt bei dem wirklich was lost ist und selbst denn steigen die ja ned alle über deinen schoß in den Zug ein...

Wenn du nur in absolut ruhigen Umgebung arbeiten kannst ist das deine sache aber kann man sicher ned für Allgemein gültig erklären ich hab von Düsseldorf nach München schon durch gearbeitet und das war absolut kein Ding
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Vielleicht kommt es auch ein wenig darauf an, was man so unter "arbeiten" versteht. Es wollte von Düsseldorf bis München also niemand deine Fahrkarte sehen, keiner neben dir sitzen bzw. aufstehen, aufs Klo musstest du die ganze Zeit auch nicht, einfach Tunnelblick und gut?

Bei meinen doch eher kurzfristigen Fahrten ist ein verfügbarer Fensterplatz, oder gar ein Doppelsitz für mich eher die Ausnahme. Und meist sitzt dann neben mir keine Salzsäule, sondern ein Mensch, welcher relativ wenig Rücksicht auf mich nimmt, sondern nach eigenem Belieben/Ermessen aufsteht, etwas in seiner Tasche sucht, telefoniert, sich mit anderen unterhält, aufs Klo oder ins Bistro, oder von dort wieder zurück will, etc, pp. Von einem passierenden ein/aussteigenden Mitfahrer auf den "optimal ausgelasteten" Zügen versehentlich eine Jacke, Tüte oder Tasche abzubekommen gehört auch eher zum üblichen, als zu den Ausnahmen. Und ja, mit so einer Reisetasche im Gesicht ist die Konzentration auf etwas wesentliches bei mir dann doch irgendwie unterbrochen.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 19 Jun 2017, 20:36 hat geschrieben: Und ja, mit so einer Reisetasche im Gesicht ist die Konzentration auf etwas wesentliches bei mir dann doch irgendwie unterbrochen.
Da musst du noch hart an Dir arbeiten, aber es ist gut, dass Du schon einmal darüber reden kannst. B-) ;) :P
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Rev
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Beitrag von Rev »

Keine ahnung wie es in der zweiten Klasse ist war ich schon seit jahren nicht mehr.

Aber ne Fahrkarten Kontrolle als große Störung anzusehen. Den Typen bemerke ich schon im Hintergrund leg kurz alles hin und fertig... Hast du eigentlich kein Telefon dort wo du arbeitest da stört mich jeder Anruf mehr... Oder Kollege der ins Büro kommt... Den Fahrkarten Typen erledigen ich unterbewusst wirklich was ungewöhnliches hat der mich noch ned gefragt und wenn doch hack ich nach weil ich ned zu gehört habe

Und wer von den Leuten geht im ice wirklich ins bistro da musst du aber schon lange suchen bis du jemanden findest... Und solange der gute auf seiner Seite bleibt kann mir das egal sein... Und ja aufs Klo müssen man wohl so einmal alle 6 Stunden aber das sollte drinnen sein..

Ich arbeite wirklich von Düsseldorf nach München habe ich programmiert als nichts was man so nebenbei dahin arbeitet...
Didy
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Beitrag von Didy »

Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Oder 3:55 Stunden quengelnde Kinder, Sauftour-Ausflügler, und Großraumwagen-Alleinunterhalter,
Unter der Woche morgens um 6? Unwahrscheinlich.
Wer dann noch erste Klasse fährt fast ausgeschlossen.

Ja sicher Störungen können vorkommen. Im Luftverkehr aber genauso.
Bei meinem letzten Flug hatte ich Verspätung, weil die Vorleistung eine dreiviertel Stunde nicht aussteigen konnte (!), weil es Probleme mit der Fluggastbrücke am Flughafen gab.
Kollegen wollten mal früh mit der ersten Maschine von München nach Zürich fliegen und saßen wegen Nebel in Zürich noch mittags in München. Verspätung ein vielfaches der Flugzeit.
Um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Ein. und Aussteiger, Gepäcktaschen-Tetris, Fahrkartenkontrollen etc, pp. 3:55 ohne Unterbrechung ist so was von utopisch
Wenn du dich an einen Fensterplatz setzt stören Ein- und Aussteiger sowie Gepäcktaschen während der Fahrt nicht mehr.
Fahrkartenkontrolle passiert, klar. Wenn man liest oder arbeitet stört das aber praktisch nicht.
Klar, 4 Stunden durchschlafen kannst du nicht, aber wenn es nur die eine Kontrollunterbrechung ist trotzdem wesentlich bessere Chance zu schlafen als beim Fliegen.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Wenn hoch kommt hast du die Hälfte, also eine, vielleicht 1.5 Stunden lang - mit zahlreichen Unterbrechungen - deine "Ruhe"
Wie gesagt. Wenn ich arbeiten oder lesen will kann ich das fast die ganze Strecke.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:und kannst deine hochsensiblen Firmendaten unter den neugierigen Augen dutzender Zuschauer bearbeiten.
Mal abgesehen davon, dass nicht alles und jedes was man so arbeiten kann hochsensibel ist:
Sehe ich keinen Unterschied zum Flugzeug. Im Gegenteil, in der Bahn kann ich mich viel eher so hinsetzen, dass niemand hinter mir sitzt, wenns darauf ankommt. Kombiniert mit Blickwinkel-Sichtschutzfolien für den Bildschirm...
Zwei Leute in meiner Firma (durchaus mit "höherem Job") machen das wöchentlich.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Von Berlin Hbf nach Tegel dauerts 15 Minuten, 38 nach Schönefeld (und das mit Umsteigen in den Bus, ohne S-Bahnverkehr direkt ins Terminal!) . Ein Aufschlag von 1.5-2 Stunden für den Umzug von Tegel nach SChönefeld ist eine maßlose Übertreibung.
Okay hab ich übertrieben, tust du auf der anderen Seite bei der Bahn.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:mit Gepäck bitte, also kein 100-Meter-Strpinttempo,
Von 100-Meter-Sprint hab ich nicht geredet. Aber wir reden nur von so viel Gepäck wie in Economy als Handgepäck geht, ja? Sonst bist beim Flugzeug gleich nochmal mit 45min (mindestens) mehr dabei für "wie früh am Flughafen sein" und aufs Gepäck warten.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:HIer nur mit 5-10 Minuten von der Haustür bis zum Sitzplatz zu rechnen, ist erneut utopisch.
So hab ich das nicht gesagt.
Ich habe nur gesagt, dass ich zum Hbf 15 Minuten brauch und zum Flughafen 40. Das sollte nicht implizieren, dass ich 15 Minuten vor Zugabfahrt aus der Haustüre falle. Trotzdem kann ich (wir reden von München-Berlin, also Startbahnhof) 25 Minuten nach Aus-Haustüre-Fallen im Zug sitzen, mein Zeug (Laptop, Getränk, Zeitung, whatever) auspacken, Gepäck verstauen, oder die Augen zuzumachen. Auch wenn der Zug noch 10-20 Minuten bis zur Abfahrt hat.

Es macht aber nen Unterschied, ob ich zum Hauptbahnhof 15 Minuten im 10-Minuten-Takt (oder besser) brauche (und eventuell sogar noch eine oder zwei alternative Fahrtrouten habe die nur wenige Minuten länger brauchen), oder 40 Minuten brauche im 20-Minuten-Takt. Bei letzterem bin ich nicht nur absolut länger unterwegs, sondern brauch auch für die gleiche Reserve (1 Bahn ausfallen z.B.) absolut deutlich mehr Zeit.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Das, was so im "Boardbistro" angeboten wird, erfüllt mein Kriterium von "Abendessen" ebenso wenig.
Ansichtssache. Jedenfalls weit besser als das Sandwich im Flugzeug.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:da ist es weit angenehmer nach der rechtzeitgen Ankunft am flughafen die Zeit zwischen Einchecken und Boarden in eimnem Restraunt meiner Wahl zu verbringen
Die Restaurants die es im Abflugbereich gibt entsprechen aber eher auch nicht meinen Vorstellungen.
Zudem ist das wahlweise Zeit die wieder zu Lasten des Fliegens geht, oder es reicht wieder nur für "Imbiss-Restaurants".
Gerade bei "Tages-Touren" wird man eher nicht so rechnen, am Flughafen ne Stunde zum Essen übrig zu haben.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Schraubenzieher, klar, hab ich immer und auf jeder Reise dabei - ohne käme ich mir nackt vor.
Du sprachst vom Ingenieur. Da ist das gar nicht so unwahrscheinlich.
In der Tat hatte ich auf bislang fast allen meinen Flugreisen Werkzeug dabei.
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Ich persönlich kann meine Umgebung meist recht gut ausblenden, und werde auf den gut 5 Stunen Bremen-München nur 3-4 mal mit "PersonalwweeeechsledieFaaahrkartenbitteeeee!!2 geweckt,
Ich würde eher nicht annehmen, dass es im 4h Berlin-München-Sprinter einen Personalwechsel gibt?
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Und für manche einen ist auch nur eine gemeinsame Minute mit der Famile zehnmal mehr wert, als 10 Minuten ungesörte Arbeigts/Ruhezeit während der - entsprehcen länger dauernden - Reise.
Absolut. Aber wenn ich 4h Arbeite statt 3h sinnlos reise, kann ich ja Tags darauf vielleicht mal 2h kürzer machen - und hab damit sogar 1h mehr mit der Familie?
Cloakmaster @ 18 Jun 2017, 04:58 hat geschrieben:Bei 4-5 Studnen Zugffahrt ist das Bedürfnis nachetwas zu trinken auch deutlich ausgeprägter, als bei einem Flug von 45 Minuten. Was davon nun wirklich entspannter ist, ist eine Frage des Blickwinkels und der persönlichen Präferenz.
Ja und? Ist doch auch gar kein Problem?
Im Gegenteil. Bei der Bahn kann ich sogar mein eigenes bevorzugtes Getränk mitnehmen. Beim Flugzeug nur auf der Anreise zum Flughafen. Dann bin ich darauf angewiesen, was es in den Läden nach der Security (teuer) zu kaufen gibt.
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Beitrag von Didy »

Cloakmaster @ 19 Jun 2017, 16:16 hat geschrieben:
autolos,19 Jun 2017, 10:24 hat geschrieben:In erster Linie will ich @Didys all zu rosa rote Brille von der himmlischen Ruhe und von Anfang bis Ende vollständig störungs/unterbrechungesfreien Reise damit ein wenig auf mehr Realität einschärfen. Und natürlich fährt Didx sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg mit einem der ganzen drei Sprinterzüge.
Wer Tage im Voraus sich auf einen Flug festlegen kann, kann sich auch auf die Sprinter festlegen.
Und wenn nicht: Bei der Bahn nehme ich einfach einen anderen Zug (für sowas kauft man ja keinen Sparpreis mit Zugbindung), und fertig. Der braucht dann halt ne halbe Stunde länger, ok.

Was du mit dem Gepäcktetris der anderen hast...
Klar ist bei jedem Halt ein paar Minuten Unruhe. Aber deswegen nur die Hälfte oder gar ein Viertel der Zeit arbeiten/lesen/entspannen können? Äh - nein.
Sicher mag das nicht ganz so produktiv sein wie im Büro, aber die Zeit ist trotzdem weit sinnvoller genutzt als beim Fliegen.
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Beitrag von Didy »

Cloakmaster @ 19 Jun 2017, 21:36 hat geschrieben: Es wollte von Düsseldorf bis München also niemand deine Fahrkarte sehen, keiner neben dir sitzen bzw. aufstehen, aufs Klo musstest du die ganze Zeit auch nicht, einfach Tunnelblick und gut?
Mit der Fahrkartenkontrolle hab ich ne Minute zu tun - was soll da die riesen Störung sein?

Und aufs Klo musst du im Büro nicht? Also sorry das ist jetzt wirklich das dämlichste Argument das ich hier gehört habe....
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Beitrag von Entenfang »

Didy @ 24 Jun 2017, 17:10 hat geschrieben: Im Gegenteil. Bei der Bahn kann ich sogar mein eigenes bevorzugtes Getränk mitnehmen. Beim Flugzeug nur auf der Anreise zum Flughafen. Dann bin ich darauf angewiesen, was es in den Läden nach der Security (teuer) zu kaufen gibt.
Diese unverschämte Abzocke lässt sich (zumindest in Mitteleuropa) relativ einfach umgehen. Leere Trinkflasche in den Rucksack und im Waschbecken an der Toilette auffüllen.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Rev »

Oder 100 ml Getränke Flaschen mitnehmen :P ggf mal bei Eurostar fragen ob die ihre Miniatur Getränke Dosen auch zum Verkauf anbieten :lol:
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Beitrag von Didy »

Entenfang @ 24 Jun 2017, 18:40 hat geschrieben: Diese unverschämte Abzocke lässt sich (zumindest in Mitteleuropa) relativ einfach umgehen. Leere Trinkflasche in den Rucksack und im Waschbecken an der Toilette auffüllen.
Die betonung lag auf "bevorzugtes" Getränk.
Gerade bei Wasser mag ich vieles nicht und bin an manchen Läden schon verzweifelt.
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Beitrag von Bayernlover »

Entenfang @ 24 Jun 2017, 18:40 hat geschrieben: Diese unverschämte Abzocke lässt sich (zumindest in Mitteleuropa) relativ einfach umgehen. Leere Trinkflasche in den Rucksack und im Waschbecken an der Toilette auffüllen.
Einfach im Flugzeug ein Wasser bestellen? Bei richtigen Airlines ist das kein Problem.
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Beitrag von khoianh »

Zwischen Security und Flugzeug vergeht bisweilen sehr viel Zeit. Ausnahmen nur bei Flughäfen wie Singapur, wo die Sicherheitskontrolle erst direkt am Gate passiert, Immigration hingegen wie üblich. Auch in Südostasien klappt das System leere Flasche sehr gut, weil das Wasser dort, wenn schon nicht aus dem Wasserhahn direkt trinkbar, aus in großzügiger Anzahl aufgestellten Trinkwasserspendern kommt.
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Beitrag von Bayernlover »

khoianh @ 25 Jun 2017, 19:06 hat geschrieben: Zwischen Security und Flugzeug vergeht bisweilen sehr viel Zeit.
Dafür gibt's die Lounges :D
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Beitrag von Jogi »

Jogi @ 5 Apr 2017, 12:08 hat geschrieben:Der OTZ nach will Thüringen kurzfristig zum neuen Fahrplan einen zweistündlichen Expresszug zwischen Jena und Leipzig "mit sehr wenigen Zwischenhalten" mit etwa einer Stunde Fahrzeit bestellen [...].
Ups, das will Thüringen jetzt doch nicht machen, meldet die OTZ. Als Grund werden Bauarbeiten genannt (damit dürften Brückenarbeiten gemeint sein, die von März bis Juli 2018 zwischen Naumburg und Weißenfels eine eingleisige Sperrung mit sich bringen), die keine sichere Reisekette Jena-Leipzig/Halle-Berlin herstellen würden. Das Bündnis "Fernverkehr für Jena" bezweifelt dagegen dieses Argument.

Aber natüüüürlich ist das Thüringer Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium zusammen mit Sachsen, Sachsen-Anhalt und der DB dabei, "die Härten für das Saaletal schon vor 2023 zu mildern[.]" Nett, nicht? Schlägt also nur 2018 bis höchstens 2022 die Härte zu, wenn die Anbindung Jenas nach Leipzig fortan 80 statt 60 Minuten Fahrt erfordert, alle zwei Stunden in Naumburg umgestiegen werden muss und in Leipzig die Übergangszeit auf den ICE gen Berlin bestenfalls genau die Mindestumsteigezeit des Hauptbahnhofs entspricht, sofern der Anschluss überhaupt angeboten wird.

Als neue Idee wird entsprechend diskutiert, dem StadtExpress die Halte im Leipziger Umland zu kübeln und stattdessen dafür eine eigene S-Bahn einzusetzen. Bequemerweise muss Thüringen das nicht zahlen, während der MDV sich das Geld für diese durchaus sinnvolle Maßnahme sparen wollte. Woher kommt denn dann der Sinneswandel?

---

Die "Süddeutsche" widmet sich im Rahmen ihres Projekts "Democracy Lab" der "Angst Jenas vor der Bummelbahn". Es geht erkennbar um die bekannte Problematik, wie ein weitgehende Abbindung einer wirtschaftsstarken Region vom direkten (Schienen-)Fernverkehr zu bewerten ist. Es werden die bekannten Pro-Argumente vorgebracht (Reisezeit als Arbeitszeit, gute Anbindung als ein Faktor zur Standortwahl, Schwächung der hohe Wirtschaftskraft der Region, gute Verbindungen erlauben Fernpendeln und stellen eine Art "weichen Faktor" dar, um nach Jena zu wechseln), schönerweise wird auch einer gegenteiligen Ansicht Raum eingeräumt:
Der Ökonom Klaus Heiner Röhl vom Kölner Institut für Wirtschaftsforschung (IW) beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, aus welchen Gründen Unternehmen sich für bestimmte Standorte entscheiden - oder dagegen. Für Forschung, Wissenschaft und hochtechnologische Branchen sei ein guter Anschluss an den Fernverkehr von großer Bedeutung, sagt Röhl. Gleichwohl spielten eine Vielzahl anderer Faktoren für Unternehmen eine Rolle, sagt Röhl. Wichtiger sei es beispielsweise noch immer, eine Autobahn vor der Tür zu haben. Der Wirtschaftsforscher ist überzeugt, dass die Jenaer sich keine allzu großen Sorgen machen sollten.
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Im Rahmen eines Forums über das Thema "Thüringer Wald und ICE-Knoten" Ende Mai hat auch die Nahverkehrsgesellschaft Thüringens einen Vortrag gehalten über die Neuausrichtung des Regionalverkehrs 2018 (PDF). Dort werden einige Maßnahmen vorgestellt, um die Fahrzeitgewinne durch den ICE-Knoten Erfurt in die Fläche hineinzutragen. Subjektiv einige Facts daraus:
  • ICE-Korrespondenz nur zwischen den Linien 11 (München-Stuttgart-Frankfurt-Leipzig-Berlin) und 18 (München-Halle-Berlin-Hamburg), die L50 (Wiesbaden-Dresden) fällt also aus dem 30er-Knoten heraus und behält demnach weitgehend ihre aktuelle Fahrtenlage.
  • Als "Verstärkerzüge" bezeichnete FV-Einzelleistungen verbleiben auf der MDV (NRW-Kassel-Erfurt) und der Stammbahn über Weimar.
  • Bescheibung von Maßnahmen, um die MDV (Gera-Jena-Erfurt), den RE2 (Kassel-Erfurt) und Südthüringen an den Knoten Erfurt anzubinden.
  • Auch Übergangszeiten auf den Fernverkehr in Erfurt werden benannt, so dass sich die Abfahrtsminuten der ICE-Linien 11, 18, 28 sowie (nur in/aus Richtung Berlin) der Linie 15 ablesbar sind.
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Beitrag von Jogi »

Jogi @ 14 Jul 2017, 09:45 hat geschrieben:
Jogi @ 5 Apr 2017, 12:08 hat geschrieben:Der OTZ nach will Thüringen kurzfristig zum neuen Fahrplan einen zweistündlichen Expresszug zwischen Jena und Leipzig "mit sehr wenigen Zwischenhalten" mit etwa einer Stunde Fahrzeit bestellen, der die zweistündlichen SE-Fahrten mit ca. eineinhalb Stunden dauernder Fahrzeit, auf eine Abfahrt in der Stunde ergänzen soll.
Ups, das will Thüringen jetzt doch nicht machen, meldet die OTZ.
Jetzt plötzlich will es es doch machen: Für 5 Millionen Euro jährlich bestellt das Land Thüringen eine Verlängerung der FTX-Züge Nürnberg-Jena nach Leipzig (otz.de). Zwar erst ab Ende 2018 wegen der bereits erwähnten Bauarbeiten, aber immerhin. Damit würde ungefähr stündlich eine Abfahrt ab Jena umsteigefrei nach Leipzig erfolgen, zusammengesetzt alternierend aus dem FTX-RE31 mit etwa 60 Minuten Fahrzeit (Jena Paradies ab ug.39 lt. der NVS-Fahrplanvorschau für das Jahr 2018) und dem SE15 mit etwa 80 Minuten Fahrzeit (Paradies ab gg.47).

Für die direkte Verbindung zwischen Jena und Leipzig würde sich damit die Fallhöhe vom Express-Stundentakt mit einer Stunde Fahrzeit hinunter auf einen ungefähren Regionalbahnen-Stundentakt mit zweistündlichem Zwangsumstieg in Naumburg spürbar abmildern.
Allerdings wird es mit den skizzierten FTX-Fahrtenlagen in Leipzig keinen direkten Anschluss an den FV Richtung Berlin geben, die Umsteigezeiten dafür dürften etwa 30, 35 Minuten betragen. Aber das dürfte immer noch kürzer sein als die zu erwartenden Turnschuhanschlüsse zwischen SE15 und dem FV Richtung Norden, die vermutlich knapp unterhalb der Mindestübergangszeit für Leipzig Hbf liegen werden.

Was auch nicht unerwähnt bleiben sollte: Erste FTX-Ankunft in Jena Paradies erfolgt im Jahresfahrplan 2018 um 7.37 Uhr, damit läge die erste FTX-Ankunft in Leipzig gegen 8.40 Uhr. Das dürfte für so manchen Tagespendler recht spät liegen, die davor verkehrenden Express-Alternativen fahren allerdings entweder über Halle (ICE-Abfahrt um 5.42 ab Paradies) oder nur montags (ICE-Abfahrt um 6.53 Uhr ab Paradies). Wer vorher in Leipzig ankommen will, darf mit den SE-Zügen gegen 5.30 oder 6.45 ab Jena losbummeln, bei der ersten Abfahrt auch noch mit einer Schippe an extra Fahrzeit , weil der ICE zwischendrin noch überholen möchte und in Großkorbetha Anschluss aus Richtung Erfurt aufgenommen wird.

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Noch was für die Bewegtbildfreunde: Von der Eröffnungsfahrt des VDE 8.1 wurde eine Führerstandsmitfahrt veröffentlicht (allerdings ohne Ton), in knapp 35 Minuten geht es von Erfurt Hbf bis ans südliche Ende der Neubaustrecke, vermutlich das Einfahrsignal des Übf Unterleiterbach, wunderbar umrahmt von mausgrauen Lärmschutzwänden.

VDE 8: Premierenfahrt zwischen Erfurt und Ebensfeld bei YT
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich hoffe ja übrigens, dass die Bahn das Zugangebot nach Eröffnung der Schnellstrecke etwas ausbauen wird im Vergleich zur aktuellen Situation. Ich bin gestern von Berlin nach München unterwegs gewesen: der ICE fuhr zwar mit zwei Zugteilen in Berlin los, aber einer davon wurde in Leipzig abgehängt, ungeachtet der starken Überfüllung. Da außerdem die Verbindung ab Berlin um 17:30 an Werktagen nicht bis München fährt, mussten sich die Leute alle in die früheren Züge quetschen (während der Zug um 18:30 wegen der zusätzlichen Umleitung über Augsburg und der daraus resultierenden sehr späten Ankunftszeit um 1:08 für die meisten Fahrgäste nicht mehr attraktiv ist).
Wo ist das Problem?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Bei Marcus Grahnert ( fernbahn.de ) findest ja schon Zugvorschauen für 2018.

Dort finden sich z.B. die Sprinter-ICE3 1009 Berlin-München (18:05 ab, 22:03 an) und in Gegenrichtung ein ICE3 1008 (München ab 5:56, Berlin-Gesundbrunnen an 9:59 (Hbf dann ein paar minuten eher, so dass die 4h eingehalten werden) ).
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