[M] Politik, Wirtschaft und Vermischtes

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2058
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Galaxy @ 6 Aug 2017, 15:02 hat geschrieben: Die Kombination Opel Ampera-E, und der CNG Opel Zafira kostet z.B.  ca. €70.000. Der Ampera-E hat innen eine Plastikwüste, und der Zafira ist auch eher meh. Für ca. € 4.000 mehr bekommt man einen Volvo XC 90 Inscription als Plugin-hybrid mit dem wahrscheinlich bestem Interior diesseits der Mercedes S Klasse.
Das lohnt sich vielleicht für Leute, die sowohl viel in der Stadt als auch öfter Langstecke fahren.

Für die Üblichen 30-80km Pendler würde für den Alltag ein e-Golf für 40'000€ reichen (eigentlich auch noch was günstigeres).

30'000€ gespart. Bei einer Lebensdauer des Autos von 10 Jahren sind das 3'000€ pro Jahr.

Für 1'000€ bekomme ich für zwei Wochen einen Leihwagen aus der Oberklasse (gerade auf der Sixt Website geschaut: 5er BMW Touring, 12.08. - 26.08., Abholung und Rückgabe am Münchner Ostbahnhof, 4200 Freikilometer, Vollkasko und Diebstahlschutz, Gesamtpreis, 1082,79€).

Ich kann also dreimal im Jahr für zwei Wochen mit einem Nobelauto in den Urlaub fahren und bin nicht teurer dran, profitiere dafür das ganze Jahr von den niedrigen Betriebskosten des E-Autos.
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Beim e-Golf kannst du während der ersten zwei Jahre maximal 30 Tage pro Jahr einen Verbrenner kostenlos nutzen:

http://www.elektromobilitaet.volkswagen.de...smobilitaet.pdf

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
elchris
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4822
Registriert: 03 Mai 2003, 13:11

Beitrag von elchris »

bestia_negra @ 6 Aug 2017, 16:16 hat geschrieben: Für die Üblichen 30-80km Pendler würde für den Alltag ein e-Golf für 40'000€ reichen (eigentlich auch noch was günstigeres).
30km, ohne Lademöglichkeit daheim (Sammel-TG) oder an der Firma (Flächen-Parkplatz, tw. Straßenrand). Was mach ich mit meinem E-Auto wenn ich mich, wie so oft, Freitagvormittag spontan entscheide zur Familie (100km einfach) zu fahren? Und 40.000€ für einen Kompakten? Wie lang hält das Zeug dann? Muss ich nach 10 Jahren die Batterie tauschen? Wieviel kostet das?

Sind mir zuviel Fragen.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18106
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Haltbarkeit: natürlich muss man den Akkusatz vermutlich als Verschleissteil ansehen, das nach x Betriebstunden bzw.y Ladungen getauscht werden muss. Aber sonst? Elektromotoren sind deutlich verschleissärmer als Verbrennungsmotoren, bevor hier ein Austausch fällig wird dürfte im Zweifelsfall eher die Karosserie durchgerostet sein. Kein Grund hier Ängste vor der schwarzen Magie "unbekannter" Technik zu haben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 6 Aug 2017, 15:45 hat geschrieben: Statt einem, zwei oder drei Autos bauen kann von der Umweltbilanz her aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Wir müssen hier ganz klar zwischen Stadtverkehr und Land unterscheiden. Im Stadtverkehr ist die Antwort vom Grundprinzip her ganz einfach: Carsharing. Keine privaten Autos mehr, sondern man nimmt einfach für jede Fahrt das für diese Fahrt geeignete Auto. Unterm Strich wären es dann sogar weniger Autos als heute, weil die ganzen Leute, die ein eigenes Auto haben, in der Stadt aber nahezu alle Wege per ÖPNV zurücklegen, auf das eigene Auto verzichten können. Dazu muss das Carsharing preislich aber glaube ich auch noch etwas attraktiver werden. Es gibt allerdings auch da noch ein Problem:
bestia_negra @ 6 Aug 2017, 15:57 hat geschrieben:Richtig wäre es, wenn z.B. Pendler ein Auto hätten, das sie mit möglichst geringem Energieeinsatz zur Arbeit und zurück bringt.

Für die paarmal im Jahr, wo dieses Auto nicht reicht (Reichweite, Größe, etc.) sollten die sich dann ein entsprechendes Auto mieten.
Das große Problem an der Sache ist dass es nir nur eine Person gibt die dann versucht "ein paarmal im Jahr" ein großes Auto zu mieten, sondern ziemlich viele. Und diese Leute mieten die großen Autos nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt, sondern zu den Zeiten, wo die ganzen Kurzstreckenfahrer auf einmal zu Langstreckenfahrern werden: Während der Schulferien (besonders gern am Anfang und Ende), vor Weihnachten etc.

Damit das ganze funktioniert müsste man also genug "große Autos" vorhalten, um zu diesen besonderen Lastzeiten genügend Fahrzeuge vorrätig zu haben, diese wären aber einen großen Teil des Jahres nur wenig nachgefragt. Letztlich das gleiche Problem wie das an dem die Batterietauschstationen de fakto gescheitert sind.
elchris @ 6 Aug 2017, 17:36 hat geschrieben:Muss ich nach 10 Jahren die Batterie tauschen?
Nach 10 Jahren erst? Optimist... :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Und diese Unmengen von Batterien müssten ja hergestellt, aufgearbeitet und dann wieder entsorgt werden können.
Wenn dann noch dazu das Laden mit Strom aus fossilen Brennstoffen erfolgt, dann hat man mit Zitronen gehandelt.

Alles nit so einfach.
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Und diese Unmengen von Batterien müssten ja hergestellt, aufgearbeitet und dann wieder entsorgt werden können.
Was völlig unmöglich ist, weil sich schließlich das Angebot nie an der Nachfrage orientiert und industrielle Produktions-, Wartungs- und Entsorgungskapazitäten einfach nicht aufgebaut werden können, so wie in allen Industriebereichen in den letzten paar Jahrhunderten.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

146225 @ 6 Aug 2017, 18:33 hat geschrieben: Elektromotoren sind deutlich verschleissärmer als Verbrennungsmotoren,
Yup.
Boris Merath @ 6 Aug 2017, 18:39 hat geschrieben: Im Stadtverkehr ist die Antwort vom Grundprinzip her ganz einfach: Carsharing.
Für viele Menschen sicherlich. Man wird mit Carsharing viel Geld verdienen, deswegen steigen die Hersteller auch alle ein.

Für viele Menschen ist Carsharing allerdings nichts. Was macht man mit dem ganzen Zeugs was man im Auto hat? Will man wirklich vor/nach jede Fahrt, die Kindersitze. die Malstifte, Taschenlampe, Regenschirm ins/ aus dem Auto packen? Ich habe permanent eine kleine Werkzeugkiste im Auto für alle möglichen Situationen.

Außerdem eines der größten Vorteile vom eigenem Auto ist das man es wie das eigene Wohnzimmer einrichten kann. VW bietet für den Golf 18 Blau töne an. Audi hat über 100 Lacke im Programm. Möchtest Du etwas klassisches wie dunkle Blau mit dunkle rotem Leder, oder darf es etwas ausgefallenes sein? Bei Carsharing besteht die Gefahr der Monotonie. Wir haben gerade das dunkle Zeitalter hinter uns wo 50% der Autos Schwarz, Silber, oder Grau waren.
Das große Problem an der Sache ist dass es nir nur eine Person gibt die dann versucht "ein paarmal im Jahr" ein großes Auto zu mieten, sondern ziemlich viele. Und diese Leute mieten die großen Autos nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt, sondern zu den Zeiten, wo die ganzen Kurzstreckenfahrer auf einmal zu Langstreckenfahrern werden: Während der Schulferien (besonders gern am Anfang und Ende), vor Weihnachten etc.

Damit das ganze funktioniert müsste man also genug "große Autos" vorhalten, um zu diesen besonderen Lastzeiten genügend Fahrzeuge vorrätig zu haben, diese wären aber einen großen Teil des Jahres nur wenig nachgefragt.
Das sehe ich jetzt weniger als Problem. Die Autovermieter kommen auch damit klar.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Catracho @ 6 Aug 2017, 18:58 hat geschrieben: Was völlig unmöglich ist, weil sich schließlich das Angebot nie an der Nachfrage orientiert und industrielle Produktions-, Wartungs- und Entsorgungskapazitäten einfach nicht aufgebaut werden können, so wie in allen Industriebereichen in den letzten paar Jahrhunderten.

Mfg
Catracho
Bei der Autoindustrie sind allerdings Recycling Programme vorgeschrieben. Die Batterie Recycling Firma Kinsbursky hat direct neben Teslas neuer Fabrik ihre eigene aufgebaut.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18106
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Catracho @ 6 Aug 2017, 17:58 hat geschrieben: Was völlig unmöglich ist, weil sich schließlich das Angebot nie an der Nachfrage orientiert und industrielle Produktions-, Wartungs- und Entsorgungskapazitäten einfach nicht aufgebaut werden können, so wie in allen Industriebereichen in den letzten paar Jahrhunderten.

Mfg
Catracho
Ja klar, siehst Du doch an dem seitenlangen "Geht nicht!" und "Was aber, wenn..." - Gejammer: Die Angst vor der Zukunft und ihren Veränderungen ist mal wieder riesig groß. Da wollen - volkswirtschaftlich gesehen - gewaltige Beharrungskräfte überwunden sein. Dabei sollte aber nicht vergessen werden: für eine - technisch sich selbst als entwickelt definierende - Volkswirtschaft ist es auf lange Sicht besser, bei allen ach so üblen Schwierigkeiten, wenn man die notwendig gewordenen Veränderungen selbst gestaltet als das man einfach immer "Weiter so!" macht und andere diese Veränderungen für einen gestalten lässt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Man muss bei flächen- und stückzahlmässig so großen Themen einfach Vorteile, Nachteile und Konsequenzen betrachten und nicht einfach losjachtern nach dem Prinzip "irgendwie wirds scho gehn".
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

spock5407 @ 6 Aug 2017, 20:27 hat geschrieben: Man muss bei flächen- und stückzahlmässig so großen Themen einfach Vorteile, Nachteile und Konsequenzen betrachten und nicht einfach losjachtern nach dem Prinzip "irgendwie wirds scho gehn".
Ich zitier mich jetzt mal unverschämterweise selbst:
Mal ganz allgemein an die Bedenkenträger: Glaubt ihr ernsthaft ihr seid die einzigen, die sich über alle diese Dinge Gedanken machen? Es gibt in allen deutschen Unternehmen, die auch nur ansatzweise mit der Autobranche zu tun haben, tausende von Menschen, die sich jeden Tag mit allen nur irgend möglichen Aspekten rund um diese Thematiken beschäftigen.
Was allen Betroffenen bewusst ist. Nicht umsonst gibt es auf verschiedenen Ebenen Koordinierungsgruppen in denen Vertreter von Politik, Behörden, Verkehrsgesellschaften, Automobilindustrie, Energieversorgern und anderen Unternehmen sitzen und die sich mit genau solchen Themen befassen.
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3365
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

spock5407 @ 6 Aug 2017, 19:27 hat geschrieben:Man muss bei flächen- und stückzahlmässig so großen Themen einfach Vorteile, Nachteile und Konsequenzen betrachten und nicht einfach losjachtern nach dem Prinzip "irgendwie wirds scho gehn".
Und während in München noch über die Markteinführung des E-Autos geredet wird, wird in London bereits über die Abschaffung aller luftverschmutzenden Autos (incl. der Elektroautos!) diskutiert:

BBC: Fewer cars not cleaner ones key to tackling air quality

Mal sehen, wann diese Erkenntnisse auch in Deutschland diskutiert werden dürfen. Denn damit wird die heilige Kuh Auto endgültig auf die Schlachtbank gelegt.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
143
König
Beiträge: 920
Registriert: 18 Jul 2010, 09:18

Beitrag von 143 »

Die Post scheint jedenfalls von der Diesel-Thematik zu profitieren:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...-a-1161865.html

Für den Einsatzzweck ja auch wie geschaffen. Man könnte fast etwas traurig werden, daß es für Prof. Schuh vor 5 Jahren nicht zum Wirtschaftsminister gereicht hat...
Benutzeravatar
imp-cen
Kaiser
Beiträge: 1925
Registriert: 18 Jan 2008, 00:19
Wohnort: [M] ON

Beitrag von imp-cen »

Das ist doch super. Bieten die trägen Autokonzerne nix an, entwickelt der (nichtso-)träge Postkonzern selbst.
Gefällt mir...
Für die dauerhafte werktägliche U8
sommerzeitfreier Lebensstil
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18106
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Die Ironie dabei ist, dass am Bau des Post-E-Mobils auch ein Aachener Fahrzeugbauer mit werkelt, der einst von einem kanadischen Konzern als völlig unrentabel geschlossen werden sollte.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5192
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Werkeln die wirklich aktiv mit? Mein Wissensstand war, dass sich das RTWH-Startup nur bei ihnen eingemietet hat. Zumal Talbot ja jetzt eh den Markt wieder angreifen will.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
143
König
Beiträge: 920
Registriert: 18 Jul 2010, 09:18

Beitrag von 143 »

imp-cen @ 8 Aug 2017, 16:55 hat geschrieben: [] entwickelt der (nichtso-)träge Postkonzern selbst.
Gefällt mir...
Entwickelt wurde das Ding von der Uni in Aachen. Die Post hat das daraus entstandene Spin-off (Streetscooter GmbH) dann gekauft.

Als zweites Spin-off gibt es die e.GO Mobile AG:

http://e-go-mobile.com/

Bin mal gespannt ob sich das ähnlich entwickelt...
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6831
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TramBahnFreak @ 8 Sep 2017, 13:17 hat geschrieben:Man sollte dazu übergehen, jedes Mal, wenn hier jemand Windräder erwähnt, ein Stamperl xy zu leeren.
Das wird ja langsam schlimmer als das "Pasing!"-Geplärr manch anderer... B-)
aus Bauarbeiten/Umleitungen bei der Tram, um dort offtopic zu vermeiden

Dann kauf Dir am besten eine große Flasche Schnaps, denn man muss es sogar noch viel öfter erwähnen und die Leute darauf aufmerksam machen, wie viele Milliarden in das Mega-Ideologieprojekt Windkraft eigentlich tatsächlich fließen. Es sind nämlich zwischen 2008 und 2025 insgesamt 9 Millarden Euro. Damit könnte man auch sämtliche im ÖPNV geplanten Projekte binnen 17 Jahren realisieren, nämlich U4 Englschalking, U5 Pasing, U9, U26, Bahntunnel Daglfing-Johanneskirchen (der ja an der Stadt hängt), sämtliche Tram-Neubaustrecken, den kompletten Austausch der A+B-Altwagenflotte der U-Bahn, zig neue Trambahnen etc., Großsanierungen, und am Ende hätte man vermutlich immer noch nicht die ganzen 9 Milliarden aufgebraucht.

Wenn sich Stadtverwaltung und Politik im Recht sehen, diese Wahnsinssumme in das persönliche Steckenpferd Windkraft zu stecken, dann darf ich als Steuerzahler, Bürger und Fahrgast auch laut und offensiv einfordern, dass auch endlich massiv der notleidende und von der Qualität her mittlerweile miserable ÖPNV in München mit einer ähnlichen Summe ausgebaut werden muss. Woher der Strom aus der Steckdose kommt, ist nämlich für die Münchner erstmal in dem Sinn völlig irrelevant, dass wir bisher bereits eine gute und stabile Stromversorgung hatten und weder 20 Kohlekraftwerke auf Stadtgebiet stehen hatten oder haben wie im Ruhrgebiet, und dass somit ein Umstieg keinen direkten praktischen Zweck im Sinne von stabilerer Versorgung, besserer Luft oder saubererer Umwelt, sondern einen rein politisch-ideologischen Zweck erfüllt.

Ein massiver Ausbau des Nahverkehrs dagegen hätte einen massiven, sofortigen Praxisnutzen im Sinne von entlasteten Straßen, saubererer Luft, besserem und schnellerem Vorwärtskommen und einer vor Ort im Alltag allgemein massiv erhöhten Lebensqualität.

Es ist Geld der Stadt, das vor Ort im ÖPNV jeden Tag und jedes Jahr ganz klar und spürbar fehlt, weil es in der Nordsee verbaut wird.

Wenn Du diesen offensichtlichen und direkten Zusammenhang zwischen völlig fehlgeleiteter Mittelverwendung und dem Verkehrschaos, der schlechten Luft und dem oft miserablen Münchner ÖPNV negierst oder nicht wahrhaben willst, dann ist Dir das freigestellt.

Meine geäußerte Kritik an den derzeit in der Münchner Stadtverwaltung bestehenden, m.E. völlig falsch gesetzten politischen Prioritäten unsachlich mit Zweizeilern niederzumachen, ohne jegliche sachlich-inhaltliche Argumente Deinerseits, ist allerdings leider nur arm. Genau diese permanente, schon wahnsinnig tief verinnerlichte Überheblichkeit der vermeintlich moralisch richtigen Seite ist es, was einen sauer macht.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12604
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Uiuiui, da fühlt sich aber einer schnell angegriffen... :blink:

Ich stimme dir da ja zu großen Teilen auch zu – nur: die Windräder wieder abzureißen setzt auch nicht mehr Mittel für den ÖPNV vor Ort frei...

Und sicher, der Münchner ÖPNV ist vielerorts ausbaufähig, aber mit Verlaub,
Oliver-BergamLaim @ 8 Sep 2017, 14:21 hat geschrieben:von der Qualität her mittlerweile miserable ÖPNV in München
ist schon arges "Jammern auf hohem Niveau"...
Benutzeravatar
philmuc
Haudegen
Beiträge: 522
Registriert: 13 Mai 2005, 18:21
Wohnort: München

Beitrag von philmuc »

Oliver-BergamLaim @ 8 Sep 2017, 14:21 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 8 Sep 2017, 13:17 hat geschrieben:Man sollte dazu übergehen, jedes Mal, wenn hier jemand Windräder erwähnt, ein Stamperl xy zu leeren.
Das wird ja langsam schlimmer als das "Pasing!"-Geplärr manch anderer... B-)
aus Bauarbeiten/Umleitungen bei der Tram, um dort offtopic zu vermeiden

Dann kauf Dir am besten eine große Flasche Schnaps, denn man muss es sogar noch viel öfter erwähnen und die Leute darauf aufmerksam machen, wie viele Milliarden in das Mega-Ideologieprojekt Windkraft eigentlich tatsächlich fließen. Es sind nämlich zwischen 2008 und 2025 insgesamt 9 Millarden Euro. Damit könnte man auch sämtliche im ÖPNV geplanten Projekte binnen 17 Jahren realisieren, nämlich U4 Englschalking, U5 Pasing, U9, U26, Bahntunnel Daglfing-Johanneskirchen (der ja an der Stadt hängt), sämtliche Tram-Neubaustrecken, den kompletten Austausch der A+B-Altwagenflotte der U-Bahn, zig neue Trambahnen etc., Großsanierungen, und am Ende hätte man vermutlich immer noch nicht die ganzen 9 Milliarden aufgebraucht.

Wenn sich Stadtverwaltung und Politik im Recht sehen, diese Wahnsinssumme in das persönliche Steckenpferd Windkraft zu stecken, dann darf ich als Steuerzahler, Bürger und Fahrgast auch laut und offensiv einfordern, dass auch endlich massiv der notleidende und von der Qualität her mittlerweile miserable ÖPNV in München mit einer ähnlichen Summe ausgebaut werden muss. Woher der Strom aus der Steckdose kommt, ist nämlich für die Münchner erstmal in dem Sinn völlig irrelevant, dass wir bisher bereits eine gute und stabile Stromversorgung hatten und weder 20 Kohlekraftwerke auf Stadtgebiet stehen hatten oder haben wie im Ruhrgebiet, und dass somit ein Umstieg keinen direkten praktischen Zweck im Sinne von stabilerer Versorgung, besserer Luft oder saubererer Umwelt, sondern einen rein politisch-ideologischen Zweck erfüllt.

Ein massiver Ausbau des Nahverkehrs dagegen hätte einen massiven, sofortigen Praxisnutzen im Sinne von entlasteten Straßen, saubererer Luft, besserem und schnellerem Vorwärtskommen und einer vor Ort im Alltag allgemein massiv erhöhten Lebensqualität.

Es ist Geld der Stadt, das vor Ort im ÖPNV jeden Tag und jedes Jahr ganz klar und spürbar fehlt, weil es in der Nordsee verbaut wird.

Wenn Du diesen offensichtlichen und direkten Zusammenhang zwischen völlig fehlgeleiteter Mittelverwendung und dem Verkehrschaos, der schlechten Luft und dem oft miserablen Münchner ÖPNV negierst oder nicht wahrhaben willst, dann ist Dir das freigestellt.

Meine geäußerte Kritik an den derzeit in der Münchner Stadtverwaltung bestehenden, m.E. völlig falsch gesetzten politischen Prioritäten unsachlich mit Zweizeilern niederzumachen, ohne jegliche sachlich-inhaltliche Argumente Deinerseits, ist allerdings leider nur arm. Genau diese permanente, schon wahnsinnig tief verinnerlichte Überheblichkeit der vermeintlich moralisch richtigen Seite ist es, was einen sauer macht.
Deine vorgebrachten Argumente sind insofern irrsinnig, da die 9 Milliarden ja ohne Investition in eigene Energiequellen keinesfalls in voller Höhe zur Verfügung stünden. Wer ist so blauäugig und glaubt, dass der Strom sonst für lau fliesst? Und es gibt nen guten Grund, warum gerade kommunale Versorger wie die swm, die seit Jahren in zukunftsfähige Modelle investieren heute im Vergleich zu den klassischen Stromkonzernen recht gut und solide aufgestellt sind.
Natürlich wären mehr Investitionen in den ÖPNV notwendig, das bezweifelt angesichts eines Systems dass immer mehr an seine Grenzen stößt doch auch keiner - aber das eine gegen das andere aufzuwiegen was rein nichts miteinander zu tun hat ist etwas fragwürdig. Insofern muss man dem Vergleich zu stimmen, das ewig gleiche Geseiere über R2s in Pasing oder Windräder in der Nordsee sind reine Stammtischparolen auf einem Niveau ohne nachgedacht zu haben.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Süddeutsche

Frohlocket! Die Münchner Alibi Energiewende wird billiger, da Windräder in der Irischen und Nordsee nun größer und effektiver sind und der Pro Kopf Stromverbrauch geringer wird. Nun sollen statt neun nur fünf bis sechs Milliarden verraten werden.

Vielleicht ist nun endlich auch Geld dafür da die Umwelt lokal zu schützen statt sich zum größten Strom Erzeuger Irlands aufzuschwingen.
Für das Stadtklima bringt nämlich der ganze Ökostrom nichts, wenn im Gegenzug dafür die letzten 10-15 Jahre nur pseudo "nachfragegerecht" der ÖPNV ausgebaut wurde und wir uns heute über die hohen Schadstoff Konzentrationen wundern.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17302
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Dem kann ich dir nur anschließen.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Magic Sarah
Doppel-Ass
Beiträge: 124
Registriert: 22 Mär 2016, 09:25
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Magic Sarah »

Amen
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Blödsinn!

(Um mal beim Durschnittsniveau der letzten Beiträge zu bleiben.)
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17302
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Die Frage ist doch, ob die Stadt den Mumm hat das "gesparte" Geld auch wirklich für den ÖPNV auszugeben...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Des glaubst doch selber nit.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Wann versteht ihr endlich, dass dieser "rechte-Hand - linke-Hand" Vergleich ÖPNV gegen Energiewende nicht hinhaut.
Das ist ähnlich schlau wie die AfD-Argumentation kein Geld für Flüchtlinge solange die Rentner zu wenig bekommen.

Beides kompletter Blödsinn (wie schon geschrieben)!

Die SWM nehmen für die Energiewende reichlich Kredite auf, die sie nur deshalb sehr günstig von den Banken bekommen, weil ein direkter Gewinn im Geschäftsmodell steht. Hier wird kein Cent Geld ausgegeben, den man so einfach in den ÖPNV umleiten könnte. Außerdem muss man auf lange Sicht die Anteile des AKW und auch des HKW-Nord ersetzen, d.h. Investitionen sind unaufschiebbar.
Über den Sinn oder Unsinn das in ganz Europa zu machen, kann man gerne streiten, ist aber natürlich für den Verbraucher billiger, als auf Biegen und Brechen lauter Solarkleinanlagen auf irgendwelchen Dächern zu fördern. (Wenn man bei dem 100%-Ziel bleibt.)

Das Geld für den ÖPNV kann man sich sicher auch aus Krediten holen. Das ist dann aber keine wirtschaftliche Entscheidung, sondern eine politische. Die ist komplett unabhängig von den SWM-Investitionen in den Strom.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Nur was nutzt Strom in Irland oder UK, wenn AKW Isar runtergefahren wird. Oder speist das dortige Netz auch ins kontinentale Verbundsystem ein?

Btw, zum 31.07. geht ja Gundremmingen Block B vom Netz. Damit sind wieder 1300MW weniger stabil verfügbare Leistung im südbayrischen/süddeutschen Bereich verfügbar.
Benutzeravatar
Lobedan
Kaiser
Beiträge: 1551
Registriert: 01 Jan 2016, 15:02

Beitrag von Lobedan »

Spätestens wenn die Lichter ausgehen, wacht man dann ja vielleicht mal wegen der Leitungen auf. Offshore hat sich inzwischen in Verbindung mit dezentraler Photovoltaik als so stabil und sicher erwiesen, dass damit bei Vollausbau 98 % des aktuellen deutschen Jahresstrombedarfs gedeckt werden können (Zahl stand neulich in einem Paper, über das diverse Medien berichtet haben), wenn man endlich mal alle Überlandleitungen baut.
Die Umweltverträglichkeit für die Nordsee ist da zwar auch enorm bescheiden, aber es ist allemal besser als Kohleemissionen oder Radioaktivität.
Antworten