[M] MVV strebt neues Tarifsystem an

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nein, weil dann braucht man wieder eine "Sonderzone Innenraum". Genau um die zu vermeiden ging es mir.
Ausserdem verlierst Du damit wieder die Möglichkeit, an der Innenraumgrenze einen besseren Übergang als heute hinzubekommen.
Desweiteren macht es das Ticketing einfacher, weil man nicht zwischen verschiedenen Zonentypen preislich unterscheiden müsste.

Und "Minimum 2 zonen zu bezahlen" in groß, fett, rot, chinesisch und arabisch drauf zu schreiben sollte nicht so schwer sein.
Wer des dann immer noch nicht kapiert, der hat einen 60er EBE de facto verdient.

Ferner, das Erklären einer "Sonderzone Innenraum" bedürfe auch zusätzlichen Erläuterungen. Sonst hast wieder die Leute die im Innenraum sagen "aber ich hab doch 2 Zonen bezahlt".
Ja, aber evtl. die 2 falschen...

Sonderzonen machen alles immer etwas unübersichtliger; insbesondere wenn es derer verschiedene und verschieden teure gibt. Oder ein "AB"-Ticket in Berlin was anderes kostet als ein "AB" in Cottbus und das wieder anders bepreist ist als "AB" in Potsdam.
Einfach heisst für mich: Gleicher Name => Gleicher Preis.

Aber wir können ja eine Sonderzone "MPAS" vorschlagen und extra bepreisen. Dann wird der 19er vielleicht etwas leerer. :lol:
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Iarn @ 9 Aug 2017, 13:02 hat geschrieben: Aus meiner Sicht macht es nur Sinn wenn es eine signifikante Preis Reduktion gibt, z.B. Innenraum für den Preis von Ring 1+2.
Günstiger? Das wäre doch nicht nachfragegerecht, dann angewiesen sind doch nunmal die meisten darauf.

Wobei:
Sollte man also den ganzen Innenraum nehmen müssen und dafür dann 1,5-1,75x mal den Preis von 2 Ringen nehmen...
Da kann man überlegen das Abo zu beenden und die Fahrten wieder einzeln zu zahlen. Nachand wird das noch günstiger.
(Mit mehr Urlaub, weniger als 5 Arbeitstagen pro Woche, angepasster Fahrweise, Radeln bei schönem Wetter, etc.)

Da zahl ich doch lieber einzeln mal ne Kurzstrecke drauf, als pauschal mehr zu haben (was man dann nicht nutzt).

Sind wir dann gedanklich beinahe wieder bei einem elektronischen Ticket, das Einzelfahrten ermöglicht und nach oben hin auf die Kosten einer Monatskarte gedeckelt ist.
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Beitrag von P-fan »

Valentin @ 9 Aug 2017, 18:56 hat geschrieben: Die großen grünen MVV-Streifenkarten mit 18(?) Abschnitten kamen früher auch problemlos aus den Automaten. Für den Geldbeutel waren sie mit der praktischen Falt-Funktion schnell passend gefaltet. Die 50-Abschnitts-Streifenkarten wären heutzutage am Smartphone auch kein programmieraufwand mehr.
Zu Beginn des MVV im Jahr 1972 hatte die "größte" Streifenkarte 22 Streifen zu je 30 Pfennig, von denen 7 Streifen auf der Rückseite waren. Sie kostete 6,50 DM, man bekam also einen "Rabatt" von 10 Pfennig.
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Beitrag von AK1 »

Oliver-BergamLaim @ 9 Aug 2017, 11:47 hat geschrieben: Auweh. Das ist wieder Mal aktive Verschlimmbesserung.

Es wird ja ein bisschen so dargestellt, als ob es eine tolle und große Neuerung wäre, dass es zukünftig ein Monatsticket für den gesamten Innenraum gibt. Das gibt es aber eben jetzt schon, indem man eben einfach die Ringe 1-4 kauft.

Den Nachteil haben viele, die bisher mit einer der verschiedenen möglichen Kombination aus zwei oder drei Ringen ausgekommen sind - wer zum Beispiel in der Maxvorstadt wohnt und in der Fußgängerzone arbeitet, der braucht halt kein Innenraum-Ticket, in dem die Messestadt Riem und Neuperlach mit drin sind. Nicht jeder hat Freunde oder Verwandte quer über die Stadt verteilt, und selbst wenn, besucht man die vielleicht nicht so oft, dass es einen Aufpreis von etwa 15 bis 20 Euro im Monat wert ist. Auch wer in Berg am Laim wohnt und in Neuperlach arbeitet, braucht oder will unter Umständen einfach kein Stadtzentrum und kein Feldkirchen mit dazu, sofern das nicht die eigenen Fahrtbedürfnisse widerspiegelt.

Das Zwangsweise-mehr-kaufen-müssen ist doch Wahnsinn. Es stellt sich doch auch kein Restaurant hin und sagt, ab sofort haben wir Getränke nur noch zu je 1 Liter, und wer eigentlich weniger wollte, hat halt Pech gehabt. Dafür machen wir den Liter vielleicht ein kleines bisschen billiger.

Die billigeren und feiner unterteilten Alternativen abzuschaffen und die bereits bisher bestehende Möglichkeit eines Gesamt-Innenraum-Tickets groß als Neuerung zu verkaufen, ist ganz schlechte Kundenvergraulung, und ich denke, bei der gebotenen Leistung mit allerlei überfüllten, verspäteten und ausfallenden Fahrten wird der ein oder andere sich damit endgültig vom öffentlichen Nahverkehr abwenden.

Von der angesprochenen Problematik mit Einpendlern, die zum Beispiel aus Höhenkirchen zu Siemens in Neuperlach fahren und künftig theoretisch das Hasenbergl mitzahlen, haben wir da noch gar nicht geredet.

Reformen gerne ja, wenn sie Sinn machen. Aber so - kann man wieder Mal nur den Kopf schütteln.
Wenn es für diejenigen, die heute nur die Ringe 1 und 2 haben, teurer wird, fände ich das durchaus sinnvoll.
Gerade diejenigen, die z.B. von der Maxvorstadt in die Fußgängerzone wollen, hätten dann einen Anreiz, zu Fuß zu gehen oder zu radeln. Bei den überfüllten Fahrzeugen in der Innnenstadt wäre es nicht verkehrt, die Leute zu vergraulen...
Bei denen, die weiter draußen wohnen, sieht es anders aus. Da hat der ÖPNV eher Kapazitäten.
Das Konzept mit Getränken nur literweise funktioniert aber durchaus gut, das findet z.B. ab Mitte September wieder recht zentral in München Anwendung. Wobei es dort allerdings unüblich ist, das Ganze etwas billiger zu machen.
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Beitrag von 146225 »

Ich rüttle mal eben an den Grundfesten (Sakrileg!) - euch ist schon bewusst, dass Streifenkarten anderswo nicht mehr so sehr furchtbar üblich sind, oder?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Streifenkarte wurde gerade gestärkt! Es gibt sie nun auch an den modernen mobilen Automaten! Anderswo gibt es halt vierer Einzelkarten zum ermäßigten Preis!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Viererkarten je Preisstufe.... Für Fahrgäste die mal hier, mal dort in einem Verbund fahren ziemlich unpraktisch.

Die gute alte Streifenkarte ist da deutlich flexibler. Ob man sie elektronisch braucht, lass ich mal dahingestellt sein. Aber als analoges Ticket ist sie einfach praktisch.
Der Rabatt ist mittlerweile ja...ähm...sehr überschaubar. Früher war es quasi 4 Zonenfahrten zahlen, 5 erhalten.
Aber man ist halt Flex, ohne bei jeder einzelnen Fahrt erst Zeit für einen Ticketkauf zu benötigen.
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Beitrag von AK1 »

Jean @ 9 Aug 2017, 20:56 hat geschrieben: Die Streifenkarte wurde gerade gestärkt! Es gibt sie nun auch an den modernen mobilen Automaten! Anderswo gibt es halt vierer Einzelkarten zum ermäßigten Preis!
Naja, ich glaube eher, die MVG hat den jahrelangen Protesten nachgegeben.
Ehrlich gesagt, wirklich interessant ist sie nicht mehr. Der Rabatt ist ja höchst bescheiden. Allerdings ist sie für manchen auch alternativlos, denn den halben Preis (U21-Tarif bzw. Fahrten in der Stoßzeit mit Isarcard 9 Uhr) gibt es nur auf diesem Weg. Man könnte das natürlich auch einfach als Einzelfahrkarten so anbieten...
Für mich ist im Moment noch ein Argument, dass die alten Automaten im Bus nur Münzen annehmen. Lieber trage ich eine Streifenkarte mit mir rum als immer genug Münzen (bei denen ich dran denken müsste, sie nicht auszugeben).
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Beitrag von spock5407 »

Und Du musst halt nicht erst zum eisernen Schaffner.

Die modernere Fassung davon ist dann eine chipbasierte Wertkarte, vor dem Chip als Magnetstreifen.
Z.B. mit 20 Euro laden und dann z.B. im Wert von 21,- abfahren. Je nach Ladebetrag könnte man dann Rabatt vorsehen.
Die SWM-Bäderkarte arbeitet ja ähnlich (z.B. mit 200,- laden und mit 20% Rabatt planschen).
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Beitrag von Iarn »

imp-cen @ 9 Aug 2017, 19:58 hat geschrieben: Günstiger? Das wäre doch nicht nachfragegerecht, dann angewiesen sind doch nunmal die meisten darauf.
Wenn man mal einfach anfangen würde, nur ein Bruchteil der Subventionen für angebliches Energiesparen und Alibi Aktionen an anderer Stelle (Radlclowns) zu lassen und den ÖPNV zu subventionieren, dann hätte man echt was für das Klima getan,
Wir Deutschen und insbesondere die ganze Schickimicki Linken aus München halten sich für gar so Klima freundlich, derweilen in Nachbarländern wie Frankreich der ÖPNV statt 99-103% (je nach Rechnung) Kosten Deckungsgrad halt nur 40% hat wie in Paris und auch da die Hölle nicht zugefroren ist.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

TravellerMunich @ 9 May 2017, 19:42 hat geschrieben: Auch bei der Verwaltung reicht es nur noch für Praktikanten, wie man sieht, denen man noch nicht mal zeigt, wie man scannt - alles andere wäre zu teuer.
Wenn es Praktikanten machen würden, würde das Ergebnis bei solchen Dingen eher passen. Nein, das sind eher die älteren Kollegen, bei denen da jedes Verständnis für die Sache fehlt ("Wieso, ist doch ein pfd"), denn eigentlich sollten auch die Anlagen soweit möglich barrierefrei lesbar sein.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jean @ 9 Aug 2017, 21:56 hat geschrieben: Die Streifenkarte wurde gerade gestärkt! Es gibt sie nun auch an den modernen mobilen Automaten! Anderswo gibt es halt vierer Einzelkarten zum ermäßigten Preis!
Da lob ich mir mal wieder das Carnet in Paris: Zum ermäßigten Preis spuckt der Automat einfach 10 Einzelfahrten raus (faktisch also nichts anderes als ein Mengenrabatt), und für Touristen die "irgendwann" mal wieder nach Paris kommen, ist es auch geeignet, weil die Karten nicht beim nächsten Tarifwechsel verfallen sondern einfach weiter gelten.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von DumbShitAward »

spock5407 @ 9 Aug 2017, 22:16 hat geschrieben: Und Du musst halt nicht erst zum eisernen Schaffner.

Die modernere Fassung davon ist dann eine chipbasierte Wertkarte, vor dem Chip als Magnetstreifen.
Z.B. mit 20 Euro laden und dann z.B. im Wert von 21,- abfahren. Je nach Ladebetrag könnte man dann Rabatt vorsehen.
Die SWM-Bäderkarte arbeitet ja ähnlich (z.B. mit 200,- laden und mit 20% Rabatt planschen).
Das ist m.M.n. auch die einzig sinnvolle Lösung, Umstieg auf NFC-basierte Chipkarten. Da kann dann das Tarifsystem so kleinteilig und komplex sein wie es will, braucht keinen, den es nicht interessiert, zu kratzen, weil das ganze per Günstigerprüfung ohnehin für den Fahrgast erledigt wird. Das kann man dann sinnvollerweise noch auf kontaktlose Kredit- und Debitkarten, Handys o.ä. erweitern. Solange man da nicht auf für Deutschland übliche (und regelmäßig nicht funktionierende) Eigenlösungen setzt, macht das absolut Sinn. Deckelung im Umfang der Tages- oder Wochenkarte oben drauf und gut.

Ein Problem bezüglich der fehlenden Sperren sehe ich da im Übrigen auch nicht. Wenn ich meine Karte nicht scanne, fahre ich auch nicht anders Schwarz als wenn ich nicht stemple.

Es sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein, dass der Fahrgast am Anfang und am Ende der Fahrt ein- und ausscannt. Wobei, Zonen und Ringe zu unterscheiden überfordert ja einige angeblich schon. Lernen die schon, wenn wegen fehlendem Ausstempelns der Maximalpreis berechnet wird. Idiotensteuern führen zu erstaunlichem Lernzuwachs.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Valentin »

spock5407 @ 9 Aug 2017, 21:16 hat geschrieben: Und Du musst halt nicht erst zum eisernen Schaffner.

Die modernere Fassung davon ist dann eine chipbasierte Wertkarte, vor dem Chip als Magnetstreifen.
Z.B. mit 20 Euro laden und dann z.B. im Wert von 21,- abfahren. Je nach Ladebetrag könnte man dann Rabatt vorsehen.
Die SWM-Bäderkarte arbeitet ja ähnlich (z.B. mit 200,- laden und mit 20% Rabatt planschen).
Wie erfolgreich war der Fahrkartenkauf dank Geldkartenrabatt? Die Menschen wänschen sich offensichtlich eine anonyme Fahrkarte, die mit wenig Platzbedarf in alle Taschen paßt, trotz knicken noch nutzbar ist und mit anderen geteilt werden kann.. Der bedruckte Papierstreifen erfüllt alle diese Anforderungen.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Beitrag von spock5407 »

Die Geldkarte wurde insgesamt kein großer Erfolg, das ist aber nicht dem MVV geschuldet. Sie wurde insgesamt nie eine wirkliche Alternative zu Cash.

Bzgl. des Datenschutz durch anonymes Papier stimm ich Dir absolut zu. Aber man könnte aber auch genauso gut anonyme Pappchipkarten gegen Bargeld verkaufen bzw. gegen Bargeld am Automaten aufwerten. Wenn das Ding dann mal unschön wird, kann man ja eine neue am Automaten ausgeben lassen. Materialkosten dürften nicht wirklich höher als bei Streifenkarten sein, denn RFID-Chips sind billigst in Masse herstellbar.

Scannen statt Stempeln für den Gelegenheitsfahrer finde ich ok, das ist kein Mehr- und kein Wenigeraufwand. Grundsätzlich bin ich jedoch gegen Zwangsscannen für Zeitkartenbesitzer. Wenn man sich als Benutzer aktiv entscheidet "ich zahle einen Fixbetrag pro Zeit", dann ist es schlicht nicht notwendig. Erstens weil man dann keine Fahrtdaten für eine Günstigerprüfung benötigt und zweitens es ggü. heute ein deutlicher Komfortrückschritt wäre. Das Pappkarterl hab ich das ganze Jahr unbeachtet im Geldbörs und brauch es nur 4* im Jahr bei einer Kontrolle.
Und Schwarzfahren kannst je trotzdem wie heute kontrollieren.

Dass ein Verbund oder VU liebend gerne mehr auswertbare Verkehrsdaten hätte, ist klar. Aber für die reine Tarifierung wären diese nicht notwendig. Auch nicht bei Chipkarten oder "Chipstreifen".
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 10 Aug 2017, 19:23 hat geschrieben: Dass ein Verbund oder VU liebend gerne mehr auswertbare Verkehrsdaten hätte, ist klar. Aber für die reine Tarifierung wären diese nicht notwendig. Auch nicht bei Chipkarten oder "Chipstreifen".
Aktuell gibt es ja bereits den Trend, dass Firmen mit Sitz im nicht EU Ausland zu Dumping Preisen Leihfahrräder in der EU aufstellen, die aber nur per App entleihbar sind und die APP hat dann Rechte auf dem Smartphone für so gut wie alles. Schelm ist wer böses dabei denkt.
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Beitrag von Bayernlover »

Ah, du hast das auch in der SZ letztens gelesen? :D (oder war es die Zeit?)
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Beitrag von Wildwechsel »

DumbShitAward @ 10 Aug 2017, 12:49 hat geschrieben: Es sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein, dass der Fahrgast am Anfang und am Ende der Fahrt ein- und ausscannt.
Warum meinst Du habe ich mehr Ringe, als ich eigentlich regelmäßig bräuchte? Weil ich garantiert wenn ich hin und wieder weiter rausfahre sonst das stempeln vergessen würde, ich kenn mich doch....
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Beitrag von Iarn »

DumbShitAward @ 10 Aug 2017, 12:49 hat geschrieben: Es sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein, dass der Fahrgast am Anfang und am Ende der Fahrt ein- und ausscannt. Wobei, Zonen und Ringe zu unterscheiden überfordert ja einige angeblich schon. Lernen die schon, wenn wegen fehlendem Ausstempelns der Maximalpreis berechnet wird. Idiotensteuern führen zu erstaunlichem Lernzuwachs.
Aus meiner Sicht es heute einer der Vorteile der Zeitkarte, dass man nicht Stempeln muss. Für viele Leute die gerade so an der Grenze sind, dass sich eine Zeitkarte lohnt, weil sie nicht jeden Tag fahren hat die Zeitkarte halt den Vorteil, dass man sich um nichts kümmern muss. Diesen nicht zu verachtenden Vorteil würde ich nicht ohne Not opfern.
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Beitrag von Mark8031 »

Wildwechsel @ 11 Aug 2017, 13:37 hat geschrieben: Warum meinst Du habe ich mehr Ringe, als ich eigentlich regelmäßig bräuchte? Weil ich garantiert wenn ich hin und wieder weiter rausfahre sonst das stempeln vergessen würde, ich kenn mich doch....
Und genau das ist der größte Fehler an der IsarCard. Die IsarCard 9 Uhr ist deutlich billiger beim Gesamtnetz, hat halt nur die zeitliche Einschränkung. Warum gilt bei der IsarCard die Ringbeschränkung nicht einfach nur zwischen 6 und 9 Uhr und ist außerhalb im Gesamtnetz gültig?
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

DumbShitAward @ 10 Aug 2017, 12:49 hat geschrieben: Es sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein, dass der Fahrgast am Anfang und am Ende der Fahrt ein- und ausscannt.
Eigentlich nicht.

Allerdings sprechen wir hier von München, und ich stelle es mir lustig vor, wenn beim Aussteigen aus unseren überfüllten Trambahnen und Bussen jeder noch sein Kärtchen an einen Leser halten muss.

Erstens dauert das viel zu lange, wenn an großen Knotenpunkten fast alle auf einmal aussteigen, und zweitens wird es bei Überfüllung für einzeln aussteigende Fahrgäste teilweise unmöglich, beim Aussteigen noch "im Vorbeigehen" den Kartenscanner zu streifen, der vermutlich immer nur auf einer Seite der Tür angebracht sein wird - wo dann vermutlich gerade der dritte Kinderwagen oder eine Gruppe anderer Fahrgäste im Weg steht.

Dann wäre noch die Frage, ab wann man seine Karte zum Aussteigen hinhalten darf - erst, wenn die Türfreigabe schon erfolgt ist, oder schon vor der Haltestelle, sofern das IBIS/GPS schon auf die gewünschte Ausstiegshaltestelle gesprungen ist, oder direkt nach Abfahrt von der vorherigen Haltestelle?

Meiner Meinung nach verkompliziert man durch einen "Ausscan-Zwang" das Ganze für die Fahrgäste unnötig, und zwar ohne Not - deshalb ist die Monatskarte ja im Voraus bezahlt, damit man sich dann das "Stempeln" sparen kann.
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Beitrag von Cloakmaster »

Doch, ausscannen nach der Fahrt dürfte für 99.9% der Fahrgäste zu viel verlangt sein. Und das nicht ganz zu unrecht.
Rev
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Beitrag von Rev »

Oliver-BergamLaim @ 11 Aug 2017, 14:16 hat geschrieben:Eigentlich nicht.

Allerdings sprechen wir hier von München, und ich stelle es mir lustig vor, wenn beim Aussteigen aus unseren überfüllten Trambahnen und Bussen jeder noch sein Kärtchen an einen Leser halten muss.

Erstens dauert das viel zu lange, wenn an großen Knotenpunkten fast alle auf einmal aussteigen, und zweitens wird es bei Überfüllung für einzeln aussteigende Fahrgäste teilweise unmöglich, beim Aussteigen noch "im Vorbeigehen" den Kartenscanner zu streifen, der vermutlich immer nur auf einer Seite der Tür angebracht sein wird - wo dann vermutlich gerade der dritte Kinderwagen oder eine Gruppe anderer Fahrgäste im Weg steht.

Dann wäre noch die Frage, ab wann man seine Karte zum Aussteigen hinhalten darf - erst, wenn die Türfreigabe schon erfolgt ist, oder schon vor der Haltestelle, sofern das IBIS/GPS schon auf die gewünschte Ausstiegshaltestelle gesprungen ist, oder direkt nach Abfahrt von der vorherigen Haltestelle?
Warum muss man unbedingt bei Tram und Bus auch ausstempeln? Das kann man auch mit nen Pauschal Betrag abgelten zum einstempeln halt an den Stationen ggf noch in der Bahn Automaten dafür aufstellen. Zeitkarten Besitzer könnte man davon ausnehmen oder man führt halt die Checkin Pflicht für jeden ein das ist ne Umstellung für Münchner funktioniert aber in anderen Städten auch... Ausstempeln ohne Barriere ist ziemlicher mist ich weiß jetzt auch auf Anhieb nur wenige Situation wo es das gibt.
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Beitrag von DumbShitAward »

Zumindest bei den S- und U-Bahnen wäre das doch auch prima im Sperrengeschoß möglich, klappt doch in Hong Kong oder London auch prima. Mir kann doch keiner erzählen, dass am Hauptbahnhof mehr los ist als in Tsim Sha Tsui oder King's Cross/St. Pancras...

Bei den Zeitkarten kann man es dann meinetwegen auch sein lassen, man profitiert ggf. nicht von einer Günstigerprüfung bei Fahrten außerhalb des Geltungsbereichs.

Das Thema Datenschutz halte ich da auch ein wenig vorgeschoben: Chipkarte anonym am Automaten kaufen, von mir aus auch bar und das wars. Das Ding ist dann halt nicht übertragbar, so wie aktuell schon bei der Isarcard.


Edit: der Geldkartenrabatt hat nichts gebracht, weil die Geldkarte an und für sich ein kompletter Flop war und de favto nirgendwo wesentliche Verbreitung fand.
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von AK1 »

Mark8031 @ 11 Aug 2017, 13:15 hat geschrieben: Und genau das ist der größte Fehler an der IsarCard. Die IsarCard 9 Uhr ist deutlich billiger beim Gesamtnetz, hat halt nur die zeitliche Einschränkung. Warum gilt bei der IsarCard die Ringbeschränkung nicht einfach nur zwischen 6 und 9 Uhr und ist außerhalb im Gesamtnetz gültig?
Ob es sinnvoll ist, so weit zu gehen, weiß ich nicht.
Aber es wäre ja schon mal ein Anfang, Isarcard-Besitzern ein Angebot wie die ADAC-FreizeitCard zu machen. Warum man so ein Angebot nur dem eher weniger ÖPNV-affinen Publikum macht und nicht denen, die jeden Tag den ÖPNV nutzen, erschließt sich mir nicht. Kann mir kaum vorstellen, dass das so auf große Nachfrage stößt.
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Beitrag von spock5407 »

Weil der ADAC dafür zahlt und damit ausfallende Fahrgeldeinnahmen wieder hereinkommen? Es bezahlt letztlich die ADAC-Gemeinschaft verschmiert als Teil der Mitgliedsbeiträge.

Wenn man für MVV-intern bestimmte Zeiten den Isarcard-Besitzern freigibt, müssen die daraus entfallenden Einnahmen ja wieder auf Fahrkarten aufgeschlagen werden.
Man ändert damit letztlich nur den Umlageschlüssel innerhalb der Kunden.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Cloakmaster @ 11 Aug 2017, 14:43 hat geschrieben: Doch, ausscannen nach der Fahrt dürfte für 99.9% der Fahrgäste zu viel verlangt sein. Und das nicht ganz zu unrecht.
In Amsterdam ist damit zu allem Überdruss jede Stationsansage garniert. Nach zehn Haltestellen Straßenbahn geht man dann mit Wahnvorstellungen ins (Hotel-)Bett.
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Beitrag von Mark8031 »

spock5407 @ 11 Aug 2017, 19:18 hat geschrieben: Wenn man für MVV-intern bestimmte Zeiten den Isarcard-Besitzern freigibt, müssen die daraus entfallenden Einnahmen ja wieder auf Fahrkarten aufgeschlagen werden.
Man ändert damit letztlich nur den Umlageschlüssel innerhalb der Kunden.
Die Frage ist, wieviel Einnahmen gehen wirklich verloren? Bevor ich außerhalb meines Bereiches 4 Streifen pro Fahrt anstempeln muss, nehme ich das Auto.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von Bayernlover »

Mark8031 @ 11 Aug 2017, 20:57 hat geschrieben: Die Frage ist, wieviel Einnahmen gehen wirklich verloren? Bevor ich außerhalb meines Bereiches 4 Streifen pro Fahrt anstempeln muss, nehme ich das Auto.
Klingt lazarus'sch :D
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spock5407 @ 11 Aug 2017, 18:18 hat geschrieben: Weil der ADAC dafür zahlt und damit ausfallende Fahrgeldeinnahmen wieder hereinkommen? Es bezahlt letztlich die ADAC-Gemeinschaft verschmiert als Teil der Mitgliedsbeiträge.

Wenn man für MVV-intern bestimmte Zeiten den Isarcard-Besitzern freigibt, müssen die daraus entfallenden Einnahmen ja wieder auf Fahrkarten aufgeschlagen werden.
Man ändert damit letztlich nur den Umlageschlüssel innerhalb der Kunden.
Was zahlt denn der ADAC da noch zusätzlich? Immerhin kostet die Karte ja auch schon 276 € pro Jahr in der Single-Version. Interessant ist das wohl höchstens, wenn man viel in den Bergen ist, die BOB ist ja auch mit drin... Nur, wie viele ADAC-Mitglieder fahren lieber mit dem Zug? Wäre auch interessant zu wissen, wie viele die Karte haben. Ich kann's mir nicht so recht vorstellen, dass die nennenswert verkauft wird.
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