Rohrbacher @ 14 Nov 2017, 01:48 hat geschrieben: Haben die auch a.) genug Antriebsleistung, ETCS und was man sonst wieder alles für Zugangsvoraussetzungen reingeschrieben hat
Antriebsleistung? Da gibts meines Wissens keine Limits. ETCS könnte ein Problem sein, das in Ö ist ja etwas anders. Aber das wird Stadler mangels eigener Geräte sicherlich von Alstom oder Siemens zukaufen, ergo wär das kein Problem das entsprechend auszurüsten. Möglicherweise gibts auch für das Gerät schon die passende Deutschlandsoftware.
und b.) das Geld für die Trassennutzungsgebühren? Die sind ja ein super Mittel um solche Ideen effektiv zu unterbinden, gerade jetzt wo SPFV allgemein und solche Rennstrecken zu den besten Reisezeiten dank TPS2018 deutlich teurer werden. Hab' mal eine schnelle DPF-Trasse München Hbf - Berlin Hbf für einen Montag ab 7 Uhr berechnet, dann sagt mir das Webtool, man möge bitte 8.407,93 Euro auf den Tisch legen. Angegeben habe ich mal einen Schnitt von 170 km/h.
Viel zu viel, rechne mal den Sprinterschnitt aus. 618km Wegstrecke geteilt durch 4 Stunden -> 155 km/h Schnitt. Das schaffst Du mit nem Kiss und VMax 200 nie.
Welches Webtool nutzt Du? Ich nehm
www.trassenfinder.de, der rechnet auch die ungefähre Fahrzeit automatisch aus und passt das Entgelt entsprechend an. Mit Umweg über Coburg erhält man:
Entgelt 6.366 € (Vorjahr 6.409 €, Fernverkehrs-Takt-Trasse) • Fahrzeit 4:20 h • Weglänge 622,3 km
Ist also sogar etwas billiger als nach TPS2017. Der Sprinter mit 155er Schnitt kostet dagegen schon 700 Euro mehr:
Entgelt 7.085 € (Vorjahr 6.458 €, Fernverkehrs-Takt-Trasse) • Fahrzeit 3:56 h • Weglänge 618,2 km
Billig wirds wieder mit Punkt zu Punkt Verkehr, da kostet das Ganze nur noch:
Entgelt 2.534 € (Vorjahr 3.914 €, Economy-Trasse)
Maximale Durchschnittsgeschwindigkeit ist dann fix auf 130 km/h, damit schafft man München - Berlin aber auch noch in ca. 4:45. Für einen Billigzug wäre das allemal annehmbar, die normalen ICEs der DB fahren meistens ja auch nur in 4:30. V.a. kann man sich Zeit lassen und damit auch (fast) überall anhalten und Leute mitnehmen/absetzen. Das zählt im Falle Flixbus doppelt, denn jeder Halt ist auch potentieller Umsteigepunkt aus / in nen Fernbus.
Bei den Preisen sollte das für die Privaten schon attraktiv sein. Der Witz ist ja auch noch, dass man mit Vmax200 auch noch ne ganze Ecke Antriebsenergie einspart. Knackpunkt wird nur sein freie Trassen in den Nadelöhren München-Ingolstadt und Nürnberg-Bamberg zu finden.
Wenn die DB nicht ganz blöd ist, dann macht sie das auch selbst. Mit dem eingesparten Trassen- und Energiekosten würde es sich vermutlich sogar rechnen nen kompletten ICE4 auf die Reise zu schicken. Ein Zugpaar das hin- und herführe würde zusammen mit den Sprintern dann sicherlich genügen. Mit ~5 Stunden Fahrzeit schafft man 3 Fahrten pro Tag&Richtung, z.B: Abfahrten in MH/BL jeweils um 7/12/17 Uhr, Ankunft um 12/17/22.
Und wenn kein ICE4, dann halt irgendwas Altes. Irgendein ICE-T wird in Zukunft mit wachsender ICE4 Auslieferung schon übrig sein, oder vielleicht ein kurzer ICE1. Die sollen doch nochmal runderneuert werden. Ein paar Exemplare könnte man beim Umbau dann auch gleich nen entsprechenden engen Billig-Sitzteiler verpassen und den dann als IRE fahren lassen.