143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:Schön, ich freue mich immer ein paar Pufferküsser triggern zu können. Viel braucht man ja dazu nicht. Es genügt ja schon ein leiser untergründiger Kommentar, die Eisenbahn sei nicht in jedem Fall das beste Verkehrsmittel auf der Welt. Was anderes zu behaupten ist natürlich blasphemisch und ideologisch.

Schön, ich freu mich immer zu sehen, wie erwachsene Menschen trotz über 25 Jahren persönlicher Entwicklung in eine KiGa-Logik verfallen, sagen, der andere ist schuld und damit immer noch implizit negieren, dass zum Streiten zwei gehören.
143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:Gemäß einer kleinen Anfrage der Grünen kam übrigens heraus, daß zwischen dem 10. und 18. Dezember weniger als ein Drittel (!) der Züge planmäßig auf der SFS Berlin-München verkehrten: [...]
Erstens, ja und? Dass die erste Woche gelinde gesagt beschissen lief, ist kein Geheimnis.
Zweitens, „auf der SFS“ stimmt nicht. Grundlage für die Beantwortung war die
Ankunftspünktlichkeit der Züge, also das Ankommen hauptsächlich in München, Berlin und Hamburg. Da spielt genau so gut der übliche Klimbim mit rein: überlastete Knoten dank Mischverkehr, Verzögerungen beim Ein- und Ausstieg, technische Störung am eigenen oder anderen Zug, Streckensperrungen wegen PU usw.
Drittens, was waren die Befürchtungen groß, dass im Weihnachtsverkehr die Kacke so richtig am Dampfen ist. Und was war? Praktisch nüscht, was über das Übliche hinausgeht. Selbst die Zusatzzüge scheinen alle gefahren worden zu sein. Die Ersatzzugthreads im ICE-Treff haben für den 21., 22. und 23.12. jeweils vier bis sechs „Updates“ erfahren. Das ist der übliche, normale Rahmen bei der Bahn.
Die gleiche Quelle, auf die Beantwortung zurückgreift, nämlich
DB Fern, spricht lebkuchenweich von „über 95 Prozent“ durchgeführten Fahrten über VDE 8.1 und von einer Pünktlichkeit „dabei höher als im Bundesdurchschnitt“, also über 80 Prozent.
Das alles ist sicher keine 1A-Leistung mit Sternchen, und es ist auch kein Vergleich mehr zur ersten Betriebswoche.
Aber wenn man den FC Bayern schlecht reden will, pickt man sich eben die letzten drei Wochen unter Ancelotti raus, extrapoliert diese implizit und unkt dann rum.
Is klar, ne.
143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:Bin mal gespannt, wann die DB von den 4 h für die Sprinter abrückt.
So, wann denn? Nächstes Jahr, in drei Jahren erst oder doch schon zum nächsten „kleinen“ Fahrplanwechsel? Oder wie beim Streichen des Sprinter Köln—Stuttgart, machen die das klammheimlich im Herbst?
Wie ist das kompatibel zu den noch anstehenden Ausbauten in Fürth (hör ich da jemanden lachen?), zwischen Erlangen und Forchheim, im Knoten Halle sowie zur Erhöhung der Streckengeschwindigkeit zwischen Halle und Bitterfeld? Auch wenn das wenigste davon sich in kürzeren Fahrzeiten niederschlagen wird, in die Pufferzeiten fließt das mit rein.
Wie ist das Orakeln auch kompatibel dazu, dass die Sprinterzüge augenscheinlich eine hohe Nachfrage auf sich vereinen? Beispielweise für den Morgen-Sprinter München—Berlin gibt es bis in den März (!) hinein nur noch vereinzelte Sparpreise in der 2. Klasse (alle Preise ohne BC) am 15. und 22.1., am 12., 19. und am 26.2. und ab dem 1.3. - so weit ca. 140 Euro in der 2. Klasse noch als *Spar*-Preis durchgehen. An allen anderen Tagen sind gar keine Sparpreise mehr verfügbar; und erst ab März geht es für etwas unter 120 Euro los, ab Mitte März liegen die Spapreise noch bei 80 Euro.
Fast das gleiche Bild in der 1. Klasse, überwiegend keine Sparpreise erhältlich, etwa ein-, zweimal in der Woche gibt’s bis Mitte/Ende Februar Sparpreise um 170, 180 Euro.
Ähnliches Bild beim Mittags-Sprinter: 1.-Klasse-Sparpreise gehen im gleichen Rahmen los; 2. Klasse kaum zu finden, erster „günstiger“ Samstag liegt auf dem 13.1., für 95 Euro geht’s zweitklassig von der Isar an die Spree, eine Woche vorher gar keine Sparpreise mehr buchbar, am 20. nur in der 1. Klasse für etwas über 160 Euro, noch eine Woche später am 27. geht’s in der 2. Klasse für 115 Euro los.
Warum sollte die Bahn ihr offensichtlich gut nachgefragtes Produkt noch weiter kaputt machen, wenn bereits zum nächsten und zum übernächsten Fahrplanwechsel zwei Bauprojekte abgeschlossen werden, die einen stabileren Fahrplan ermöglichen?
Bingo, gar nicht.
Und, auch wenn ich das gefühlt in jedem zweiten Beitrag in diesem Thread schreibe: Die
Sprinter sind von der Bahn als
Wachstumsoption vorgesehen. Hohe Nachfrage -> es werden mehr Züge angeboten.
143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:Wenn man nicht gerade einen dieser wahnsinnig oft verkehrenden Züge [Sprinter] erwischt sind es im Schnitt schon 4,5 Stunden von HBF zu HBF. Je nachdem wo der Zug überall anhält auch gerne mal 5 Stunden und mehr.
Typische Fahrzeit von „HBF zu HBF“ (
ganz allgemein gefragt, wer kam eigentlich auf den Trichter, diese Abkürzung durchgehend großzuschreiben?):
via Halle ca. 4:30 h
via Leipzig ca. 4:35 h
via Halle und Augsburg: ca. 5:10 h
via Halle mit Umstieg in Nürnberg (L41): ca. 4:30 h
via Leipzig und Augsburg: ca. 5:15 h
via Leipzig und Umstieg in Nürnberg (L19/L41): ca. 4:35 h
Grundsätzlich wird jede Stunde eine Reisekette für Berlin-München angeboten mit einer Reisezeit von etwa viereinhalb Stunden. In diesem Grundangebot gibt es drei Ausnahmen: am Tagesrand (erster und leztter Zug des Tages) und mittags kanibalisiert der Sprinter einen Grundtakt.
Tagesrand und Coburg-Züge fallen in zwei in zwei von drei Coburg-Anbindungen je Rictung zusammen; je nach Sichtweise kommt nachmittags noch eine dritte Ausnahme vom Grundangebot hinzu:
für die Fahrtrichtung München Berlin -> München
1503: ca. 4:50 h
1511: ca. 4:45 h
1617: ca. 5:00 h*
Genrichtung:
1516: ca. 5:15 h**
706: ca. 4:40 h
700: ca. 4:35 h
Anmerkungen, ist ja auch recht interessant zu sehen, wie diese Abweichungen zutande kommen:
* Revival des Flügelns in Bitterfeld und gegenseitiger Korrespondenz in Erfurt, ansonsten klassischer Tagesrandzug: Hält überall außer in Fürth, was einigermaßen als Fernzughalt taugt
** Umsteigen in Nürnberg nötig, ca. 20 Minuten Aufenthalt
Setzten wir einen großzügigen Abweichungsraster von 20 Minuten vom Fünfstunden-Zeitraum, fallen noch folgende Wochenend-Verstärker auf (nach Zugnummern sortiert):
1723 genau 4:40 h
1726 ca. 4:45 h
1728 ca. 5 h***
*** Standzeiten in Nürnberg und Halle jeweils ca. 10 min -> Folge des Mischverkehrs (ab Nürnberg vorausfahrend S1 Bamberg, ab Halle vorausfahrende S8 Bitterfeld)
Der Vollständigkeit halber, die vierte Verstärkerleistung braucht ca. 4:35 h, liegt also gleichauf mit dem Gundangebot
Mit der großzügigen Maßgabe gibt es acht Züge, in denen „gezwungenermaßen“ fünf Stunden aufgewendet werden müssen, um von München nach Berlin resp. entgegensetzt zu kommen. Bei allen anderen über 30 Verbindungen sind etwa viereinhalb Stunden möglich.
Fast man es eng auf und betrachtet nur Fahrzeiten ab fünf Stunden, gibt es ganze zwei Züge, die diese Latte reißen. Im Grundangebot sind etwa viereinhalb Stunden Fahrzeit der Standard. Und ja, dafür muss teilweise in Nürnberg umgestiegen werden. Was an den Fahr- und (!) an den Reisezeiten nichts ändert.
143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:[weiteres Hochrechnen] zzgl. fast schon obligatorischer Verspätung versteht sich. Gegenüber dem Auto also wenig bis gar kein Zeitgewinn.
Aha.
Beim Auto gibt’s Verspätung nicht oder wie?
Checkliste für mögliche Antworten
[_]besser planbar als wie Bahn
[_]Google Maps spuckt super Fahrzeiten aus
[_]Ich bin ein guter Fahrer, meine Verantwortung
[_]Bin die Strecke schon oft gefahren
[_]kann drum rum fahren
[_]Blubb
143 @ 27 Dec 2017, 22:43 hat geschrieben:Von daher wage ich mal zu antizipieren […]
So nennt sich raten heutzutage?