Beginnen wir mit der Begehung der Neubaustrecke von der Reiterstraße durch die westliche Altstadt zum Siegesdenkmal von Süd nach Nord. Sie soll noch 2018 eröffnet werden.
Auf Höhe Reiterstraße zweigt die "Rottecklinie" künftig ab. Sie wird hier aber nicht halten. Man beachte die unsymmetrische Aufhängung der Oberleitung, damit der Fahrdraht im Zickzack verläuft.

Obwohl ein Großteil des Gleisbaus bereits abgeschlossen ist, gibt es noch einige größere Baustellen. Die Brücke über die Dreisam entpuppte sich als so marode, dass man lieber schnell eine Neue baut.

Gleichzeitig wird auch die Situation für Radfahrer verbessert, welche die Brücke künftig bequem über Rampen erreichen können.

Für Freiburg ungewöhnlich wird an der Erbprinzenstr. nur ein einfacher Gleiswechsel verbaut. Bei Demos, Störungen und Bauarbeiten sieht das Betriebskonzept vor, so nahe wie möglich an die Innenstadt zu fahren und dann zu wenden. Auf diese Weise werden die Linien in 2 Teillinien gespalten. Der hohe Anteil Zweirichtungswagen ist dafür natürlich sehr hilfreich.

Zukünftige Haltestelle Erbprinzenstraße

In gefälliger Vollwerbung rollt 308 am Stadttheater vorbei und kreuzt die noch nicht eröffnete Trasse über den Rotteckring

Verglichen mit der 2,65 m breiten Stockholmer Variante wirken die 2,30 m breiten Bahnen sehr schlank. Sie sind mit Tagfahrlicht ausgerüstet, eine Freiburger Spezialität.
Am Stadttheater wird nur eine von 4 Verbindungskurven gebaut, obwohl der Platz problemlos vorhanden ist.

Die Umgestaltung der weiteren Innenstadt hat nicht nur zur Verkehrsberuhigung des Rotteckrings geführt, sondern macht sich auch am Platz der Alten Synagoge bemerkbar. Für meinen Geschmack viel zu viel Beton.

Und wo ist die Alte Synagoge? Da:

Im Sommer wird eine Wasserfläche daraus. Die jüdische Gemeinde war nur wenig begeistert davon, dass sie als Spielplatz genutzt wird.
Das hypermoderne Gebäude im Hintergrund ist die Unibibliothek. Beim Planen der spiegelnden Glasfassade hat sich der Architekt einen kapitalen Fehler erlaubt. Denn die tiefstehende Sonne wird im Frühling und Herbst perfekt in die Rempartstraße reflektiert, sodass Autofahrer nichts mehr sehen können. Daher musste das Gebäude mit riesigen Sonnenschutzeinrichtungen ausgerüstet werden.
Völlig umgestaltet wird auch der Platz am Siegesdenkmal. Ungewöhnlich ist die Führung der Neubaustrecke in Seitenlage.
