ÖBB übernimmt Großteil der DB Nachtzüge

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für die Info.
Wobei bei München kein Auto Symbol auf der Karte steht. Aus meiner Sicht fahren die Autozüge ohne Be- und Entladung durch München durch bzw werden erst in Villach mit dem Autozug Teil verstärkt.
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Beitrag von Jogi »

Servuß JeDi,
JeDi @ 10 Oct 2016, 14:41 hat geschrieben:Woher hast du, dass der Metropol-Stammzug entfallen soll? Mir wäre nichts derartiges bekannt.
im verlinkten ÖBB-Prospekt ist der nicht mehr aufgeführt und dann hab ich bei der "taz" diesen Artikel vom 4. September (keine Paywall, auf "continue reading" klicken) gefunden, wonach Berlin-Budapest im Dezember das letzte Mal fahren solle.

Ich hätte aber nix dagegen, wenn der weiter fährt ;)

---

Edit zur Automitnahme @Iarn: PKW-Verladung dann wohl ausschließlich an Endhaltestellen (Wien, Innsbruck, Düsseldorf, Hamburg) vorgesehen.
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 10 Oct 2016, 14:46 hat geschrieben: Wobei bei München kein Auto Symbol auf der Karte steht. Für mich ist offen, ob es da einen Autotransport gibt.
Gibt es nicht (siehe Seite 34 im nightjet-Flyer). Ich kann aber auch nirgendwo erkennen, dass Fahrzeugmitnahme ab/bis München angekündigt wird. Für bemerkenswerter halte ich, dass Innsbruck damit nach 4 (?) Jahren wieder Autoreisezüge erhält.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ja sehe ich nach dem zweiten Lesen auch so.
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 10 Oct 2016, 14:49 hat geschrieben: im verlinkten ÖBB-Prospekt ist der nicht mehr aufgeführt und dann hab ich bei der "taz" diesen Artikel vom 4. September (keine Paywall, auf "continue reading" klicken) gefunden, wonach Berlin-Budapest im Dezember das letzte Mal fahren solle.
Möglicherweise ist er schlicht nicht aufgeführt, weil er Österreich nicht berührt. Meines Wissens bleibt der "Metropol" unverändert, inklusive "Langschläferwagen" Budapest-Prag. Ich denke, die taz hat den selben Fehler gemacht wie du: Der Metropol ist bereits seit Jahren ohne wirtschaftliche Beteiligung der DB unterwegs, und hat - bis eben auf den Wiener Flügel - auch mit den ÖBB nichts zu tun.
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 10 Oct 2016, 14:52 hat geschrieben: Möglicherweise ist er schlicht nicht aufgeführt, weil er Österreich nicht berührt. Meines Wissens bleibt der "Metropol" unverändert, inklusive "Langschläferwagen" Budapest-Prag. Ich denke, die taz hat den selben Fehler gemacht wie du: Der Metropol ist bereits seit Jahren ohne wirtschaftliche Beteiligung der DB unterwegs, und hat - bis eben auf den Wiener Flügel - auch mit den ÖBB nichts zu tun.
Ahhhh.... Gut, danke für die Richtigstellung :)
Nachklapp: hab den Beitrag entsprechend editiert
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Beitrag von Didy »

Jogi @ 10 Oct 2016, 14:03 hat geschrieben: neuer IC Ulm-München (Berufsverkehr)
Woher nimmst du die Info "Berufsverkehr"?
Laut http://www.railjournal.com/index.php/main-...tml?channel=524 gibt es auf dieser Verbindung neue IC/ICE Nacht-Verbindungen. Berufsverkehr findet für mich jetzt eher nicht nachts statt....

Ich könnte mir eher vorstellen, dass es Rückleistungen von Berufsverkehrs-ICs wie dem 2094 sind, und die Übernachtungen in Ulm dafür entfallen.
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Beitrag von Mark8031 »

Die PM der DB spricht von Tagesrandverkehr. Ist für mich weder Nacht- noch Berufsverkehr, kann allerdings je nachdem, wann der Zug wirklich fährt, in der Früh-Tagesrandlage durchaus dem Berufsverkehr zugeordnet werden. Warten wir also ab, was der Fahrplan sagt. Nächste Woche Dienstag wird er ja in den Auskunfts- und Buchungssystemen freigegeben.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Didy @ 10 Oct 2016, 19:21 hat geschrieben: Berufsverkehr findet für mich jetzt eher nicht nachts statt....
Sagt der Richtige :ph34r: :P
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Jogi »

Didy @ 10 Oct 2016, 19:21 hat geschrieben:Woher nimmst du die Info "Berufsverkehr" [IC Ulm-München]?
Irgendwo klingelt was bei mir, dass der neue Nacht-IC (Berlin-)Stuttgart-München so verschoben wird, dass der heutige IC 2095 entfällt. Ab Ulm sollte ein eigener Zug eingesetzt werden, der eine frühe Ankunft in München ermöglicht. Ein Blick in die Grahnert'sche Zugvorschau offenbart dann an Verkehrstagen Mo-Fr für den neuen IC 2097 als einziger IC Ulm-München. Strecke + Verkehrstage ergeben für mich Pendlerausrichtung. Auch wenn eine Ankunft in München, sofern zeitnah zum heutigen "Pollux"-Anhängsel verkehren sollte, gegen 7 Uhr ziemlich früh ist... ;)

Ich glaub nicht, dass die Übernachtung in Ulm entfällt: Es gibt drei IC München-Ulm und Gegenrichtung:
Mo-Do 2094 (wohl der heutige Nachmittagspendel, der mit seinen drei bzw. zwei Wagen an Freitagen einen kleinen Kultstatus genießt), neu in der Nacht So/Mo 2096 und den erwähnten 2097 Mo-Fr. Auf dem Papier sieht das nach einem Umlauf aus.
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 10 Oct 2016, 14:53 hat geschrieben: Ahhhh.... Gut, danke für die Richtigstellung :)
Nur, um das Thema abschließend behandelt zu haben (der Fahrplan 2017 ist ja inzwischen Online): Der Metropol bleibt, sogar in der etwas späteren Lage (wie seit August) gemeinsam mit 2079 um 19:01 ab Berlin. Man will es wohl auch nochmal mit dem WARS-WR probieren.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Spiegel Online heute zum Ende der DB Nachtzüge.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Nachtzüge sind stärker gefragt: STZ

Die ÖBB hat die richtige Entscheidung getroffen und ich hoffe es wird ein großer Erfolg und das Angebot wird weiter ausgebaut.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Der Artikel ist interessant, aber es war jedem klar dass der Nachtzug kaputt gerechnet wird. Kein Wunder wenn Straßen- und sonstige bahnfeindliche Lobbyisten (oder derartig geprägt) in der Führung des DB-Konzerns mitmischen.
Eigentlich dürften in die Führung eines Bahnkonzerns nur Leute die nachgewiesen haben dass sie bahntechnisch auf der Höhe sind und eine bahnfreundliche Einstellung haben, denn das wäre ihr Job!

Das größte Problem ist doch aber noch das Desinteresse des Bundes. Er hätte die Einstellung des NZ verhindern und verbieten können. Kein Interesse.

Es ist zwar schön dass die ÖBB einiges übernommen haben, jedoch sind viele Verbindungen weggefallen und ich frage mich wirklich warum es kein europäisches Nachtzugnetz gibt. Da hätten die ÖBB wahrscheinlich gar nicht das Kapital und die Mittel so etwas aufzubauen, zumal sich das dann nicht mehr von AT aus fahren würde lassen.

Jedoch, man kann damit doch Geld verdienen wenn man es richtig macht, vor allem im Nachtsprung weite Distanzen und es darf nicht teurer sein als eine Hotelübernachtung. So gewinnt man im Schlaf einen Tag. Am besten mit Autotransport für die die das wünschen.
Verbindungen nach Südfrankreich/Spanien, Süditalien, Balkan usw. dürften doch kein Problem sein. Wie wäre das für RDC? Warum gibt es keine Kapitalgeber die so eine Gesellschaft vielleicht pushen (so wie beim Wix-Stuss ja die vielen Geldgeber die Verluste und den Expansionskurs abfedern)?

Hier hat man eine riesige Marktlücke, in diese Nische muss man vorstoßen und bei den klassischen EVU fehlt das Interesse, ist ja nicht nur bei der DB so, sondern auch bei den NE-Konkurrenten, das sind ja großteils finanzstarke Firmen aus der Staatsbahnszene.
Es gibt ja diesen Verkehr Italien - Frankreich von Trenitalia. Die hätten zusammen mit ihrer deutschen Tochter Netinera ja auch Möglichkeiten, nur wird das nicht genutzt.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Jogi »

„Österreichs Bahn erfolgreich mit Nachtzügen“, titelt die „Stuttgarter Zeitung“. Kernpunkte:
  • Über Nacht fahrende Züge der DB sollen etwa 30 Prozent über den Prognosen gelegen haben
  • Die Angebotsausweitung im Sommer (IC Hamburg—Kopenhagen, IC München—Stuttgart verlängert an Sa über Frankfurt Flughafen und Erfurt nach Berlin, IC Köln—Berlin verlängert an Sa über Rostock nach Binz) findet wie bereits im Winter angekündigt statt und ist somit keine Reaktion auf die gute Nachfrage, wie im Artikel angedeutet
  • ÖBB haben bis (Ende?) April 450.000 Nightjet-Tickets in D verkauft
  • Deutsche Bundespolitik zeigt auffälliges Engagement im Nachtzugsektor, Unions- und SPD-Fraktion (!) stellen einen Antrag (BT Drucksache 18/12363, PDF), der „Kooperationsmodelle im Nachtzugverkehr stärken“ soll. Über ihn wird wahrscheinlich am 22. Juni abgestimmt
  • DB und ÖBB verhandeln noch darüber, welche Tarife ab dem neuen Fahrplan im NJ anerkannt werden sollen. Ab 18. Oktober soll die DB die entsprechenden ÖBB-Angebote einschließlich der Sparschiene verkaufen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Focus mit positivem Resume
Knapp ein Jahr nach der Übernahme des Nachtzuggeschäfts der Deutschen Bahn durch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zieht der Leiter des ÖBB-Fernverkehrs, Kurt Bauer, ein positives Fazit. Das erste Jahr werde voraussichtlich mit rund 1,4 Millionen Nachtreisenden abgeschlossen, sagte Bauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Damit sei die Erwartung erfüllt und beim Finanzergebnis sogar übertroffen worden. Unterm Strich stehe ein Gewinn, eine Zahl nannte Bauer nicht.
und es soll sogar ausgebaut werdne
Die ÖBB möchten ihr Nachtzugnetz in Deutschland sogar ausbauen. So soll es wieder einen Nachtzug nach Amsterdam geben. Neue Strecken würden aber erst ab 2021 möglich sein, sagte Bauer. Denn dafür benötigt das Unternehmen neue Schlaf- und Liegewagen. Derzeit würden 20 Sitzwagen für 20 Millionen Euro in Liegewagen umgebaut, die ersten fünf davon kommen nach Angaben von Bauer im Dezember 2018 auf die Schiene.
Ab 2021 sollen dann 13 neue Nachtzüge und acht Tagzüge einsatzbereit sein, für die 400 Millionen Euro eingeplant sind.
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Beitrag von Jogi »

Kleine ImagepoliturNachforschung der "Zeit" darüber, wie die ÖBB ihren Nachtreiseverkehr profitabel betreiben können. Ein bisschen viel DIY-Pathos trieft aus den wiedergegebenen Schilderungen des zwei Meter großen (ja, auch das erfährt man aus dem Artikel) ÖBB-Chefs Mathä, gibt aber auch ein paar relevante Infos:
Warum Menschen den Nightjet nutzen, wie die Züge im neudeutschen Branding-Sprech heißen, warum Passagiere lieber im Liegen reisen, statt mit Knieschmerzen zu fliegen, wissen die ÖBB aus der Marktforschung. Die einen haben Flugangst, andere wollen "ausgeruht am Ziel ankommen" (40 Prozent), denken an die "Umwelt" (31 Prozent) oder wollen "eine Nacht im Hotel sparen" (18 Prozent).
Für den wirtschaftlichen Erfolg war aber etwas anderes besonders wichtig: Die ÖBB durften sich die lukrativsten Nachtrouten in Deutschland herauspicken. Dort rollen die Schlafwagen heute nur noch auf der Nord-Süd-Achse. Die West-Ost-Verbindungen etwa von Köln nach Berlin wurden eingestellt. Das hätte sich die Deutsche Bahn schon aus (regional-)politischen Gründen nicht erlauben dürfen.
Für die geringere Mitarbeiterbezahlung reicht der Platz in diesem Internet dann wohl nicht so ganz aus:
Die Schaffner auf den ÖBB-Strecken sollen auch weniger verdienen, als es bei ihren deutschen Kollegen der Fall war.
Na dann.
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Beitrag von 146225 »

Jogi @ 11 Dec 2017, 11:53 hat geschrieben: Ein bisschen viel DIY-Pathos [...]
Was, bitte sehr? :unsure:
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Markus
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Beitrag von Markus »

Rechte von Nachtzug-Fahrgästen werden eingeschränkt

Keine gute Aktion. DB und ÖBB entwickeln sich immer mehr zu Konkurrenten. "Railteam" existiert wohl nur noch auf dem Papier. Weil auf diese Art bringt man die Leute ins Flugzeug.

Mei, bin I froh, dass ich meine Bahnfahrt nach Venedig schon gemacht habe (als bahn.bonus-Prämie B-) ).
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Markus @ 23 Mar 2018, 15:15 hat geschrieben: DB und ÖBB entwickeln sich immer mehr zu Konkurrenten.
Da kam bei mir die Frage auf auf welcher rechtlichen Grundlage die es nicht sind? Ich habe gerade mal gegoogelt und konnte nichts über eine Anti-trust Immunität finden. Beziehen die sich auf Bestandsschutz aus der Zeit der Staatsbahnen?
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Beitrag von Markus »

Galaxy @ 23 Mar 2018, 18:24 hat geschrieben: Da kam bei mir die Frage auf auf welcher rechtlichen Grundlage die es nicht sind? Ich habe gerade mal gegoogelt und konnte nichts über eine Anti-trust Immunität finden. Beziehen die sich auf Bestandsschutz aus der Zeit der Staatsbahnen?
Anti-trust Immunität? - Davon sind die Bahn-Kooperationen eh weit weg.

Ich wollte hierauf verweisen: https://de.wikipedia.org/wiki/Railteam
Das entwickelt sich anscheinend wieder zurück.

Mal schaun, ob sich die Situation unter dem Druck von Flixbus erneut ändert.

Ich sehe die DB Fernverkehr nicht so gut aufgestellt, wie sie nach außen den Anschein erwecken möchte.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die neue Verbraucherschutz Ministerin hat sich eingeklinkt
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Jean
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Beitrag von Jean »

Gleich von Nachteilen zu sprechen finde ich etwas übertrieben. Wenn allerdings DB und ÖBB zusammen arbeiten dann müsste es eine übergreifende Fahrgastrechte geben. Man könnte doch einfach den Satz einfügen: "Unternehmen die zusammen arbeiten haben übergreifende Fahrgastrechte."
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Galaxy »

Jean @ 24 Mar 2018, 10:11 hat geschrieben: Wenn allerdings DB und ÖBB zusammen arbeiten dann müsste es eine übergreifende Fahrgastrechte geben. Man könnte doch einfach den Satz einfügen: "Unternehmen die zusammen arbeiten haben übergreifende Fahrgastrechte."
Das kann aber schnell dazu führen das Unternehmen dann nicht mehr zusammenarbeiten.
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Beitrag von Galaxy »

Markus @ 24 Mar 2018, 02:28 hat geschrieben: Anti-trust Immunität? - Davon sind die Bahn-Kooperationen eh weit weg.
?

Gerade im Grenzüberschreitenden Verkehr konkurrieren die häufig nicht mehr. Das DB Schaffner z.B: SBB Züge bedienen geht eigentlich sogar über ein Kartell hinaus.
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Beitrag von JeDi »

Markus @ 23 Mar 2018, 14:15 hat geschrieben: Keine gute Aktion. DB und ÖBB entwickeln sich immer mehr zu Konkurrenten. "Railteam" existiert wohl nur noch auf dem Papier.
Railteam galt aber ohnehin nie für Nachtzüge (sondern nur zwischen Hochgeschwindigkeitszügen). Die Weiterbeförderung ist aber kein Problem, hier geht es vor allem um Entschädigungen und Hilfeleistungen - die nach meiner Lesart bei Ausstellung beider (oder aller drei) Beteiligten Fahrscheine im selben Vorgang (was ja - zum Beispiel in allen DB-Verkaufsstellen - weiterhin problemlos möglich ist) jedoch sehr wohl fällig werden.

Interessant übrigens, was die Politik dazu sagt - schließlich sollte die in einem Auftrag gebuchte Durchgangsfahrkarte bislang im Rahmen der Novelle der Fahrgastrechteverordnung abgeschafft werden - wohl nach massivem Lobbying der großen Staatsbahnen.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 25 Mar 2018, 08:20 hat geschrieben: Gerade im Grenzüberschreitenden Verkehr konkurrieren die häufig nicht mehr. Das DB Schaffner z.B: SBB Züge bedienen geht eigentlich sogar über ein Kartell hinaus.
Findest du? Warum? Hier werden ja Kooperationszüge im Naturalausgleich gefahren, d.h. SBB-Personale kommen bis Innsbruck, München oder Stuttgart, wohingegen DBler und ÖBBler bis Zürich kommen - das ganze aufgeteilt nach beim jeweiligen Beförderer anfallender Verkehrsleistung. Das ganze dient einer wirtschaftlicheren Personaleinsatzplanung.
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Beitrag von Markus »

JeDi @ 25 Mar 2018, 10:01 hat geschrieben: Interessant übrigens, was die Politik dazu sagt - schließlich sollte die in einem Auftrag gebuchte Durchgangsfahrkarte bislang im Rahmen der Novelle der Fahrgastrechteverordnung abgeschafft werden - wohl nach massivem Lobbying der großen Staatsbahnen.
Welchen Sinn macht es dann noch international Zug zu fahren, wenn zwei verschiedene Bahnen involviert sind und ich als Bahnkunde im schlimmsten auf Kosten sitzen bleibe?

Mit der Abschaffung von Durchgangsfahrkarten/-buchungen schaden sich die Bahnen. In solchen Fällen wäre dann Bahnfahren meine letzte Wahl (neben Bus).

Ich finde diese Aktion der DB+ÖBB einen dämlichen Versuch die Einnahmen zu steigern.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Markus @ 27 Mar 2018, 00:16 hat geschrieben: Welchen Sinn macht es dann noch international Zug zu fahren, wenn zwei verschiedene Bahnen involviert sind und ich als Bahnkunde im schlimmsten auf Kosten sitzen bleibe?
Für mich wär das auf jeden Fall ein massiver Grund gegen eine Bahnfahrt auf so einer internationalen Strecke. Es sei denn, ich plane dermaßen ausreichende Umsteigezeiten ein, dass das Umsteigen auch noch trotz umgestürzter Bäume und Personen im Gleis voraussichtlich klappt.

Ist man sich dieser abschreckenden Wirkung eigentlich bewusst - ist sie womöglich sogar beabsichtigt?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von 146225 »

Ich denke nicht, dass negative Erscheinungen in irgendeiner Form absichtlich sind, das dürfte letztendlich das - ein Stück weit auch beliebige - Ergebnis von Regelwerken und Bürokratie einerseits und Controllern, die mit dem Totschlagargument "Kosten!" alles niederdiktieren wollen andererseits sein.

Als Fahrgast wird es mich kaum vom Reisen abhalten, zumal man oftmals abseits aller Regelungen und "Chef-Diktate" auf dieser Welt erstaunlich oft ein gutes Stückchen weiter kommt, wenn man bei allfälligen Problemen vor Ort mit dem anwesenden Personal ein paar freundliche Worte wechselt. Gerade bei der ÖBB wurde so schon manches "einfach mal so" möglich gemacht, was man nicht auf den ersten Blick vermutet hätte, gerne garniert mit diesem Schmäh des Selbstverständlichen, der bei Danksagung höchstens noch ein "Passt scho!" als Antwort kennt.

Und vielleicht, ganz vielleicht gibt es ja eines Tages auch einheitliche und durchgängige Regeln zur EU-weiten Fahrkartenerstellung unabhänig von den befördernden EVU...
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