Danke für deinen interessanten Beitrag erst einmal.
Immer gerne.
Was macht die Schweiz gegen Graffity und wieso kommt es trotzdem vor? Ist man in der Schweiz genauso tolerant gegen diese kriminellen Akte wie oft in Deutschland?
Darauf weiß ich leider keine Antwort.
Man könnte meinen die würden von einer Anti-Bahn-Lobby bezahlt.
Damit hättest du es in die Heute-Show-Rubrik "Verschwörung der Woche" geschafft.
Konsequent mit öffentlichkeitswirksamer Ansage: Zug fällt aus wegen Sprühgesellen. Dann würde vielleicht auch das falsche Verständnis für diese Leute aufhören.
Na super, dann würde in Leipzig und weiten Teilen des Balkans gar kein Zug mehr fahren. :rolleyes:
Tag 4 Zürich -> Romanshorn -> Friedrichshafen -> München
Und leider ist es schon wieder Zeit, nach Hause zu fahren.
Ein S-Bahn-Triebzug der zweiten Generation von Siemens verlässt Zürich-Oerlikon.

Man beachte die Sterntafeln unter den Signalen – sie deuten darauf hin, dass es sich um Vorsignalwiederholer handelt.
Zum unkomplizierten Stärken/ Schwächen werden in der HVZ gerne einfach ein paar Wagen an den Steuerwagen drangehängt.
Mit der nächsten S-Bahn fahren wir zum Flughafen, aber selbstverständlich nicht, um von dort abzuheben, sondern um uns die 2010 eröffnete, einzige Überlandtramlinie Zürichs anzuschauen.

Als Besonderheit ist anzumerken, dass die Infrastruktur nicht den VBZ gehört, sondern der Glattalbahn. Auch beim Neubau der Limmattalbahn im Westen Zürichs wird die Infrastruktur nicht der VBZ gehören.
Es gibt auch einen großzügigen Busbahnhof.
Für mich immer wieder verwirrend sind die Linienverläufe an den Haltestellen.

In Deutschland ist es üblich, die geografische Reihenfolge von unten nach oben anzuordnen, also den nächstgelegenen Halt ganz unten. In Zürich ist es genau umgekehrt. Dazu kommt noch, dass sich die Endhaltestelle nicht durch ein anderes Format abhebt.
Mit dem Münchner EC fahren wir weiter, steigen allerdings bereits in Will aus.
Kurze Nebenrechnung, weil immer wieder darüber diskutiert wird, wer eigentlich schuld an der langen Fahrzeit ist, exemplarisch für EC 192 im Fahrplan 2017:
D (Ab MH bis Ab MLI): 2h 21 auf 198 km: 84,3 km/h
A (Ab MLI bis An St. Margrethen): 24 min auf 23 km: 57,5 km/h
CH (An St. Margrethen bis An Zürich HB): 1h 35 auf 110 km: 69,6 km/h
Gesamtstrecke: 4h20 auf 331 km: 76,4 km/h
Der deutsche Streckenteil ist also bereits heute mit Abstand am schnellsten. (Was nicht heißen soll, dass ich die Elektrifizierung nicht unterstütze.)
Auch hier das gewohnte Bild – eine große betonierte Fläche.
Der Einstieg in den Bus von Straßenniveau ist natürlich nicht besonders bequem. Gut finde ich dagegen, dass fast überall die Busse generell so aufgestellt sind, dass man nach dem Verlassen des Bahnhofsgebäudes sofort alle Zielanzeigen erkennt. Insbesondere im Betracht der oftmals eher kurzen Umsteigezeiten ist das sehr hilfreich.
Wir setzen unsere Fahrt allerdings auf Schienen fort, wenn auch auf abweichender Spurweite.

Was mir jetzt zum ersten Mal in den letzten vier Tagen auffällt, ist die angenehme Ruhe beim Benutzen des ÖV in der Schweiz. Nichts piept, nichts hupt, nichts blinkt. Nur ein leises Knacken ertönt hier an den Türen, einem Kommilitonen ist das gar nicht aufgefallen, als ich ihn darauf anspreche. Welch Wohltat…
Etwa 1.700 Fahrgäste nutzen täglich die Frauenfeld-Wil-Bahn. Sie verkehrt stets im Takt 30. Die Fahrt über die 17 km lange Strecke dauert eine knappe halbe Stunde; damit beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit rund 35 km/h. Die Strecke wirkt zwar sehr straßenbahnartig, es gibt aber keine straßenbündigen Abschnitte.
Langfristig ist sogar eine Verdichtung auf einen Viertelstundentakt vorgesehen. Man stelle sich das für die am stärksten nachgefragte Strecke der Erzgebirgsbahn (Zwickau – Johanngeorgenstadt) vor, welche etwa dieselben Fahrgastzahlen aufweist. Oder - noch verrückter - für die sächsischen Schmalspurbahnen.

Nach der Ankunft in Frauenfeld

Auch in dieser Stadt (25.000 EW) fährt der Stadtbus samstags Takt 15 oder Takt 30.
Im IC2000 wird die letzte halbe Stunde bis Romanshorn zurückgelegt.
Der Platz für Gepäck fällt eher bescheiden aus…
