MVG im freien Fall?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

mmouse @ 2 May 2018, 11:35 hat geschrieben: Würdest Du dem widersprechen?
Ich weiß nicht, ob man als Externer überhaupt darüber urteilen kann.
Würdest Du dem widersprechen (also auf den Service der SWM/MVG bezogen)?
Manches war früher besser, manches war jedoch auch schlechter. Generelle Urteile kann man daher nicht treffen. Und wenn man sich die Beiträge hier im EF so anschaut, ist vor 10 Jahren auch nicht alles rund gelaufen. Es gibt immer Gründe zum Meckern!
Viele Grüße
Jojo423
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 2 May 2018, 12:09 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob man als Externer überhaupt darüber urteilen kann.
Als externer sehe ich nicht, dass der Arbeitsebene bei der MVG was vorzuwerfen wäre. Lassen wir mal die Warnwesten ABMler außen vor, sieht man als Fahrgast engagierte Leute. Schaue ich mir an, was aus der Führung kommt, sehe ich nur weltfremdes Selbstlob und wie mehrfach kritisiert ein völliges Wegducken und Aussitzen bei Problemen.
Manches war früher besser, manches war jedoch auch schlechter. Generelle Urteile kann man daher nicht treffen. Und wenn man sich die Beiträge hier im EF so anschaut, ist vor 10 Jahren auch nicht alles rund gelaufen. Es gibt immer Gründe zum Meckern!
Dann lies Dir mal durch, was in der Störungschronik vor zehn Jahren drin stand, ich glaube außerhalb von Streiks waren Events wie 6 Kurse einer Linie fehlen deutlich seltener als heute.

Klar kann mal was schief gehen, aber wir sehen zwei Phänomene:

Eine starke Häufung von Problemen im letzten Jahr

Eine eher abnehmende statt zunehmende Kommunikation bei Problemen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 2 May 2018, 14:18 hat geschrieben: Dann lies Dir mal durch, was in der Störungschronik vor zehn Jahren drin stand, ich glaube außerhalb von Streiks waren Events wie 6 Kurse einer Linie fehlen deutlich seltener als heute.
Wissen wir überhaupt ob es damals seltener war als heute?

(Anmerkung: Ich denke es war seltener, das ist aber mehr ein Gefühl als fundierte Fakten).

Warum ich denke, dass wir es nicht sachlich beurteilen können:
1) Die Angaben im Ticker, wie viele Kurse genau fehlen, sind neu.
2) Verzögerungen/Kursausfälle kann man seit Einführen der neuen Zugzielanzeiger wesentlich leichter feststellen.
3) Kursausfälle hatten vor 10 Jahren, als noch deutlich weniger Fahrgäste unterwegs waren, geringere Auswirkungen. Heute bricht die ganze Linie zusammen deswegen, vor 10 Jahren hat man geflucht, aber ist im nachfolgenden Kurs in der Regel noch einigermaßen mitgekommen.

Von daher halte ich es für sehr schwer zu beurteilen, ob sich die Lage hier wirklich verschlechtert hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Boris Merath @ 2 May 2018, 17:52 hat geschrieben:
3) Kursausfälle hatten vor 10 Jahren, als noch deutlich weniger Fahrgäste unterwegs waren, geringere Auswirkungen. Heute bricht die ganze Linie zusammen deswegen, vor 10 Jahren hat man geflucht, aber ist im nachfolgenden Kurs in der Regel noch einigermaßen mitgekommen.

Von daher halte ich es für sehr schwer zu beurteilen, ob sich die Lage hier wirklich verschlechtert hat.
Na, wenn man im Vergleich zu vor 10 Jahren deutlich mehr Fahrgäste zu versorgen hat, ohne dass in der Zeit im selben Maße mehr zusätzliche Infrastraktur, Fahrzeuge usw. kamen, dann hat sich die Lage natürlcih verschlechtert...
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Beitrag von P-fan »

Kursausfälle waren vor 10 Jahren eine absolute "Rarität". Es ist wohl zutreffend, dass nahezu alle Fahrgäste den Unterschied zwischen "verspätet" und "ausgefallen" nicht bewusst wahrnehmen, da sie einfach nur an ihr Ziel kommen wollen und sich nicht um solche Unterschiede kümmern.

Meiner Erinnerung nach wurden die - seltenen - Kursausfälle damals in den Durchsagen der Leitstelle immer als "Verspätungen" deklariert, der Ausfall also verschwiegen.

Damals nutzte ich auf dem Weg zur Arbeit die U4 und die U1, der 2-Minuten-Umstieg am Hbf klappte JEDEN TAG, da die U-Bahnen PÜNKTLICH waren, Ausfälle gab es äußerst selten.

Wenn ich heutzutage am Max-Weber-Platz "übers-Eck" von der U4 in die U5 umsteige, ist es jeden Tag anders, mal hat die U5 Verspätung (oder fällt aus), mal hat der U4 die Wendezeit am Arabellapark nicht gereicht, da schon mit Verspätung angekommen, dann ist die mal pünktliche U5 schon weg und man darf hoffen, dass die nächste nicht ausfällt ...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 2 May 2018, 16:52 hat geschrieben: Wissen wir überhaupt ob es damals seltener war als heute?

(Anmerkung: Ich denke es war seltener, das ist aber mehr ein Gefühl als fundierte Fakten).

Warum ich denke, dass wir es nicht sachlich beurteilen können:
1) Die Angaben im Ticker, wie viele Kurse genau fehlen, sind neu.
2) Verzögerungen/Kursausfälle kann man seit Einführen der neuen Zugzielanzeiger wesentlich leichter feststellen.
3) Kursausfälle hatten vor 10 Jahren, als noch deutlich weniger Fahrgäste unterwegs waren, geringere Auswirkungen. Heute bricht die ganze Linie zusammen deswegen, vor 10 Jahren hat man geflucht, aber ist im nachfolgenden Kurs in der Regel noch einigermaßen mitgekommen.

Von daher halte ich es für sehr schwer zu beurteilen, ob sich die Lage hier wirklich verschlechtert hat.
Natürlich ist der formale Beweis hier schwer bis gar nicht zu führen. Aber das ist bei vielen Dingen so, endend mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Genauso wie es höchst unwahrscheinlich wäre, dass mein gerade am Boden zersprungener Teller sich zusammen setzt, wäre es sehr unwahrscheinlich dass sich nahezu mein komplettes familiäres, freundschaftliches und berufliches Umfeld in seiner Wahrnehmung über etliche Jahre so weit irrt, dass hier eine Verschlechterung postuliert wird, die es in Wirklichkeit nicht gibt.
Klar natürlich war früher alles besser und aus Holz, aber ich kann mich noch so weit erinnern, dass ich vor gut 10 Jahren deswegen an die U2 gezogen bin, weil ich diese als eine optimale Verkehrsanbindung angesehen habe. Jetzt gibt es zwei Thesen, entweder war ich damals schlicht und einfach geisteskrank oder es hat sich seit dem deutlich was verändert.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Das Monocle Maganzin hat sich mit der Lebensqualität in München auseinandergesetzt. Dabei wurde vor allem das U-Bahnnetz gelobt. Ist es wohl doch nicht so schlimm, wie hier immer behauptet wird?
Viele Grüße
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Jean
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Beitrag von Jean »

Auf dem Papier klingt der Takt super...ich glaube kaum, dass sich das Magazin den tatsächlichen Fahrplan angeschaut hat.
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Beitrag von uferlos »

Ich war letzte Woche in Barcelona. Die Stadt ist ja in etwa so groß wie München von den Einwohnerzahlen her.

Ich bin mehrere Tage sehr viel mit der Metro dort gefahren.... es gab nicht einen Ausfall, oder eine Störung. Dazu musste man an keiner Station länger als 4 min auf die nächste Bahn warten, eher waren die Abstände noch geringer.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Und Wien hat auch bald 6 U-Bahn Linien. Jeder hat seine eigene Strecke.
Das Netz in München war zwar schön am Anfang aber das Endziel muss sein, dass jeder Strecke unabhängig der anderen ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 26 Jun 2018, 16:04 hat geschrieben: Auf dem Papier klingt der Takt super...ich glaube kaum, dass sich das Magazin den tatsächlichen Fahrplan angeschaut hat.
Beziehungsweise, das was wirklich fährt. Der Fahrplan ist nicht das Problem, die tägliche Minderleistung ist es.
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Jean @ 26 Jun 2018, 16:18 hat geschrieben: Und Wien hat auch bald 6 U-Bahn Linien. Jeder hat seine eigene Strecke.
Das Netz in München war zwar schön am Anfang aber das Endziel muss sein, dass jeder Strecke unabhängig der anderen ist.
Das muss definitiv das langfristige Ziel sein.

Eigentlich müsste man schauen, dass man die U9 möglichst schnell baureif bekommt und dann auch sofort anfängt zu bauen.

Parallel die Planungen für eine Trennung von U1 und U2 vorantreiben und diese direkt im Anschluss an die U9 bauen, gefolgt von der Trennung U4/5.
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Beitrag von Cloakmaster »

Nur muss man das bei der Planung halt auch berücksichtigen. Mit gefällt der erste Entwurf der "u9" immer noch am besten, mit 4 Gleisen Giseastr-Freiheit. Und da müsste dann an der Giselastr. noch darunter in Querlage der künftige Bahnhof der U5 dazu kommen.
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Beitrag von Isek »

uferlos @ 26 Jun 2018, 17:13 hat geschrieben: Ich war letzte Woche in Barcelona. Die Stadt ist ja in etwa so groß wie München von den Einwohnerzahlen her.

Ich bin mehrere Tage sehr viel mit der Metro dort gefahren.... es gab nicht einen Ausfall, oder eine Störung. Dazu musste man an keiner Station länger als 4 min auf die nächste Bahn warten, eher waren die Abstände noch geringer.
Die Gemeindegrenzen auf denen sich die 1,6 Million von Barcelona drängen sind sehr eng. Dahinter schließt ein relativ großer Raum von Vorortgemeinden an, die hier bei Pasing oder Trudering liegen würden. Die Bebauungsdichte ist gar nicht vergleichbar. Barcelona als 1,6 Millionenstadt zu bezeichnen ist daher sehr irreführend. Eher passen 3 oder sogar 4 Millionen also deutlich größer als München, was diese Zahl erst unter Einbeziehung des ländlichen Raumes erreicht.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

uferlos @ 26 Jun 2018, 16:13 hat geschrieben: Ich bin mehrere Tage sehr viel mit der Metro dort gefahren.... es gab nicht einen Ausfall, oder eine Störung. Dazu musste man an keiner Station länger als 4 min auf die nächste Bahn warten, eher waren die Abstände noch geringer.
Die werden schon noch merken, dass sie nicht nachhaltig sind, wenn sie eines Tages privatisiert werden und alles Personal entlassen wird! Und beim Privaten wird dann der 20-Minuten-Takt eingeführt und die Einzelfahrt kostet 10 Euro!
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Michi Greger @ 27 Jun 2018, 09:17 hat geschrieben: Die werden schon noch merken, dass sie nicht nachhaltig sind, wenn sie eines Tages privatisiert werden und alles Personal entlassen wird! Und beim Privaten wird dann der 20-Minuten-Takt eingeführt und die Einzelfahrt kostet 10 Euro!
Dann lieber in München nachhaltig Auto fahren, weil das die Konsequenz aus dem aktuellen Angebot ist.
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Beitrag von EasyDor »

uferlos @ 26 Jun 2018, 16:13 hat geschrieben: Ich war letzte Woche in Barcelona. Die Stadt ist ja in etwa so groß wie München von den Einwohnerzahlen her.

Ich bin mehrere Tage sehr viel mit der Metro dort gefahren.... es gab nicht einen Ausfall, oder eine Störung. Dazu musste man an keiner Station länger als 4 min auf die nächste Bahn warten, eher waren die Abstände noch geringer.
Bei den Bahnsteigbreiten können die sich größere Störungen auch einfach nicht erlauben :lol:

Meine Erfahrung von Barcelona war aber ähnlich - Lediglich an den Außenästen (wo unser Hotel war) wartet man schon mal 10 min oder etwas mehr auf einen Zug.

Edit: Warum können sich eigentlich so viele europäische Großstädte eine nicht-privatisierte U-Bahn leisten die man (im Sinne der Lebensqualität in der Stadt) bezuschusst und nur in München muss es auf biegen und brechen "privatisiert" und kostendeckend sein?
Das wäre ein Punkt wo die Politik im Sinne des Umweltschutzes und der Lebensqualität in den Städten dringend umdenken muss. Kostendeckender ÖPNV macht keinen Sinn, überall auf der Welt wird dieser bezuschusst...
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Isek @ 27 Jun 2018, 08:17 hat geschrieben: Die Gemeindegrenzen auf denen sich die 1,6 Million von Barcelona drängen sind sehr eng. Dahinter schließt ein relativ großer Raum von Vorortgemeinden an, die hier bei Pasing oder Trudering liegen würden. Die Bebauungsdichte ist gar nicht vergleichbar. Barcelona als 1,6 Millionenstadt zu bezeichnen ist daher sehr irreführend. Eher passen 3 oder sogar 4 Millionen also deutlich größer als München, was diese Zahl erst unter Einbeziehung des ländlichen Raumes erreicht.
Was nichts daran ändert, dass der Münchner U-Bahn-Betrieb im Vergleich zu fast allen Betrieben europa-und weltweit mittlerweile einfach eine extrem unzuverlässige Schlechtleistung erbringt, egal ob die anderen Städte mit denen verglichen wird jetzt 500.000 Einwohner (Nürnberg), 3 bis 4 Millionen oder 12 Millionen Einwohner haben.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

EasyDor @ 27 Jun 2018, 10:11 hat geschrieben:
uferlos @ 26 Jun 2018, 16:13 hat geschrieben: Ich war letzte Woche in Barcelona. Die Stadt ist ja in etwa so groß wie München von den Einwohnerzahlen her.

Ich bin mehrere Tage sehr viel mit der Metro dort gefahren.... es gab nicht einen Ausfall, oder eine Störung. Dazu musste man an keiner Station länger als 4 min auf die nächste Bahn warten, eher waren die Abstände noch geringer.
Bei den Bahnsteigbreiten können die sich größere Störungen auch einfach nicht erlauben :lol:

Meine Erfahrung von Barcelona war aber ähnlich - Lediglich an den Außenästen (wo unser Hotel war) wartet man schon mal 10 min oder etwas mehr auf einen Zug.

Edit: Warum können sich eigentlich so viele europäische Großstädte eine nicht-privatisierte U-Bahn leisten die man (im Sinne der Lebensqualität in der Stadt) bezuschusst und nur in München muss es auf biegen und brechen "privatisiert" und kostendeckend sein?
Das wäre ein Punkt wo die Politik im Sinne des Umweltschutzes und der Lebensqualität in den Städten dringend umdenken muss. Kostendeckender ÖPNV macht keinen Sinn, überall auf der Welt wird dieser bezuschusst...
Auch auf den U-Bahnstammstrecken hast du einen 5-Minuten-Takt, insofern finde ich das Angebot jetzt gar nicht so schlecht. Ein ganztägiger 5-Min-Takt auf allen Linien wäre trotzdem wünschenswert (und wird auch früher oder später so kommen).
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 27 Jun 2018, 09:54 hat geschrieben: Dann lieber in München nachhaltig Auto fahren, weil das die Konsequenz aus dem aktuellen Angebot ist.
Dann viel Spaß mit dem Stau auf dem Mittleren Ring. :rolleyes:
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

Oliver-BergamLaim @ 27 Jun 2018, 10:14 hat geschrieben: Was nichts daran ändert, dass der Münchner U-Bahn-Betrieb im Vergleich zu fast allen Betrieben europa-und weltweit mittlerweile einfach eine extrem unzuverlässige Schlechtleistung erbringt, egal ob die anderen Städte mit denen verglichen wird jetzt 500.000 Einwohner (Nürnberg), 3 bis 4 Millionen oder 12 Millionen Einwohner haben.
Du hast bestimmt einen perfekten Vergleich zu sämtlichen weltweiten U-Bahnbetrieben. :ph34r:
Viele Grüße
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Beitrag von spock5407 »

Da muss das Auge gar nicht weit schweifen, man schaue sich die prekäre Lage in Berlin bzgl. Wagen an. Da wurde wohl sogar erwogen, die U4 einzustellen um die paar wenigen Wägelchen fürs restliche Kleinprofil zu haben. Und die neuen Ik müssen ja ins Großprofil mit "Blumenbrettern" dran.
Von den dauernden S-Bahnprobleme mit den 481ern dort ganz zu schweigen, wodurch man ausdünnen musste.

Oder Potsdam: muss Tramlinien stilllegen.

Und das ist nur ein Beispiel für den Fahrzeug- und Personalmangel und dem Rückstand in Infrastrukturinvest, der in vielen Betrieben der ganzen Republik herrscht. ÖPNV ist in Augen vieler super, solange man nichts oder möglichst wenig dafür zahlen muss.

Das ist kein alleiniges MVG-Problem, das ist ein generelles Thema der Unterfinanzierung des ÖPNV.
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 27 Jun 2018, 11:08 hat geschrieben: Dann viel Spaß mit dem Stau auf dem Mittleren Ring. :rolleyes:
Zumindest wurde am Mittleren Ring in den letzten Jahren mehr verbessert wie bei der Münchner U-Bahn.
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 27 Jun 2018, 15:26 hat geschrieben: Das ist kein alleiniges MVG-Problem, das ist ein generelles Thema der Unterfinanzierung des ÖPNV.
Wobei die MVG sich jahrelang selbst ins Bein geschossen hat, als man aus Angst vor der bösen EU versucht hat, 100% Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen. Das ist halt ein spezielles Problem und kein allgemeines.
Denn: der Nahverkehr finanziere sich in München, im Gegensatz zu anderen deutschen Städten, fast zu 100 Prozent nur durch die Fahrscheinerlöse, so Korte.
Quelle Deutschlandfunk
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 27 Jun 2018, 16:29 hat geschrieben: Wobei die MVG sich jahrelang selbst ins Bein geschossen hat, als man aus Angst vor der bösen EU versucht hat, 100% Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen. Das ist halt ein spezielles Problem und kein allgemeines.
Wie läuft es denn in anderen Städten besser, zum Beispiel Berlin? Wie wird es dort finanziert? Soweit ich weiß, wird der BVG in Berlin im Vergleich zu München lediglich die Nacht U-Bahn zusätzlich gezahlt, was deren hohe Summe ausmacht (so kann man natürlich auch Dinge querfinanzieren, inwiefern das zulässig ist, ist mir nicht bekannt).
Viele Grüße
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Beitrag von VossBär »

spock5407 @ 27 Jun 2018, 16:26 hat geschrieben: Und das ist nur ein Beispiel für den Fahrzeug- und Personalmangel und dem Rückstand in Infrastrukturinvest, der in vielen Betrieben der ganzen Republik herrscht. ÖPNV ist in Augen vieler super, solange man nichts oder möglichst wenig dafür zahlen muss.

Das ist kein alleiniges MVG-Problem, das ist ein generelles Thema der Unterfinanzierung des ÖPNV.
An dieser Stelle sei dann der Aufruf platziert, sich beruflich im ÖPNV zu betätigen. Oder gerne auch als Handwerker.
"Jeder" schreit nur mehr und "keiner" mags machen. Lieber Abi & Studium, oder als Kerl sich als Teamassistent bewerben, statt im Schichtdienst zu arbeiten, oder sich die Fingerchen zu verbiegen, oder gar schmutzig zu machen.
Nun, das wird sich auch irgendwann 'regeln', wie - das wird noch spannend.
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Beitrag von Iarn »

Die Berliner bekommen Zuschüsse in nicht unerheblicher Höhe. Den Umsatzerlösen von 1186 M€ standen 2016 öffentliche Zuschüsse von 304 M€ gegenüber.

Ich konnte nicht auf die schnelle in Erfahrung bringen, im was die Zuschüsse gehen, neben Angebot wahrscheinlich auch für Schüler und Sozialtickets.

Trotzdem dürften weit mehr Angebote bezuschusst werden als in München. So bietet halt die BVG auch am Sonntag einen 5 Minuten Takt auf vielen U-Bahn Linien am, was in München halt nicht "Nachfrage gerecht" ist.
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 27 Jun 2018, 17:54 hat geschrieben: Die Berliner bekommen Zuschüsse in nicht unerheblicher Höhe. Den Umsatzerlösen von 1186 M€ standen 2016 öffentliche Zuschüsse von 304 M€ gegenüber.

Ich konnte nicht auf die schnelle in Erfahrung bringen, im was die Zuschüsse gehen, neben Angebot wahrscheinlich auch für Schüler und Sozialtickets.

Trotzdem dürften weit mehr Angebote bezuschusst werden als in München. So bietet halt die BVG auch am Sonntag einen 5 Minuten Takt auf vielen U-Bahn Linien am, was in München halt nicht "Nachfrage gerecht" ist.
Die Stadt kann das ja gerne finanzieren. Macht sie halt nicht. Deshalb die MVG zu kritisieren finde ich schon interessant.
Viele Grüße
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Beitrag von Cloakmaster »

Die MVG ist halt offensichtlich mit dem Status quo völlig zufrieden. Sie kann ja ihre Hände in Unschuld waschen, und dem täglichen Chaos von der Leitstelle aus gemütlich und genüsslich beiwohnen. Hurra, Hurra.
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 27 Jun 2018, 17:57 hat geschrieben:
Iarn @ 27 Jun 2018, 17:54 hat geschrieben: Die Berliner bekommen Zuschüsse in nicht unerheblicher Höhe. Den Umsatzerlösen von 1186 M€ standen 2016 öffentliche Zuschüsse von 304 M€ gegenüber. 

Ich konnte nicht auf die schnelle in Erfahrung bringen, im was die Zuschüsse gehen, neben Angebot wahrscheinlich auch für Schüler und Sozialtickets.

Trotzdem dürften weit mehr Angebote bezuschusst werden als in München. So bietet halt die BVG auch am Sonntag einen 5 Minuten Takt auf vielen U-Bahn Linien am, was in München halt nicht "Nachfrage gerecht" ist.
Die Stadt kann das ja gerne finanzieren. Macht sie halt nicht. Deshalb die MVG zu kritisieren finde ich schon interessant.
Und ich finde es dreist, dass Du vor nicht allzu langer Zeit das Berliner Vorgehen explizit als Illegal bezeichnet hast. Soll ich das raus suchen?

Und keine Angst, ich habe die Münchner Stadtpolitik schon oft genug dafür kritisiert, dass sie jeden Scheiß außer dem Nahverkehr mit Geld ausstatten, insbesondere die letzten Ude Jahre wo jedes Biotop für Heuschrecken mit sexuellen Selbstfindungsstörung wichtiger als ÖPNV war.

Das Problem mit der MVG ist die mit der Eigenwirtschaftlichkeit einhergehende Arroganz bzw der Stolz kein Geld zu benötigen.
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