[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

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Beitrag von Hot Doc »

Jean @ 28 Jun 2018, 14:59 hat geschrieben: Dann würde ich aber Laim 6 gleisig ausbauen... oder man baut Laim Süd mit Überwerfungsbauwerk nach Pasing Bhf. Letzteres wäre aber suboptimal
Laim Süd sehe ich nur als Zwischenlösung, bis die Unterfahrung der Streckengleise zum HBF fertig ist. Das wird hier am längsten dauern, da noch keine Planung dafür existiert. Wenn der Bahnhof Laim fertig ist und die Verindung auch zum Südring steht, braucht man keine 6 Gleise mehr.

@Metropolenbahner:
Tatsächlich könnte man mit einem Bahnsteig Laim Süd und einem am Rangierbahnhof schon heute eine Minimallösung für den Südring in einem vernünftigen Takt anbieten, da die Eingleisige Strecke sich dadurch drastisch verkürzen läßt. Allerdings ist das Wenden in Pasing beschwerlich von Nord nach Süd - wenn man einen Verstärker durchbindet spart man sich das.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Südring braucht man vor allem für die Aussenstrecken, dort fehlt die Kapazität. Und am Heimeranplatz West braucht es noch eine Weiche am südlichen Bahnsteigende. Diese ist beim Ausbauprojekt Sendlinger Spange nicht vorgesehen. „Durch das Projekt "Sendlinger Spange" würde diese Möglichkeit nicht verbaut.“ antwortete mir DB Netze.
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Beitrag von Hot Doc »

Stimmt, die Weiche habe ich vergessen. Wenn man das mit den Überwerfungen halbwegs zügig hinbekommt, kann man die sich ggf. auch sparen.
Bringt ja erst was wenn Poccistr. fertig ist.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Genau jetzt braucht man die Weiche, damit man bei Störfällen und Südringumleitung nicht gezwungen wird, bis Ostbahnhof zu gondeln.
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Beitrag von Metropolenbahner »

ralf.wiedenmann @ 28 Jun 2018, 22:23 hat geschrieben: Südring braucht man vor allem für die Aussenstrecken, dort fehlt die Kapazität. Und am Heimeranplatz West braucht es noch eine Weiche am südlichen Bahnsteigende. Diese ist beim Ausbauprojekt Sendlinger Spange nicht vorgesehen. „Durch das Projekt "Sendlinger Spange" würde diese Möglichkeit nicht verbaut.“ antwortete mir DB Netze.
Das ist klar, aber einzeln würde man so ne Weiche auch kaum nachrüsten, Stellwerksänderungen sind doch immer teuer.
Da müsste man zumindest dafür sorgen, dass mit der Sendlinger Spange auch schon die Weiche in der Stellwerkssoftware abgebildet wird - auch wenn sie noch gar nicht eingebaut wäre.

Beim Thema Mehrverkehr auf dem Südring ist halt auch die Frage, ob man da nicht noch Luft z.B. durch LZB hätte. Außerdem werden in Zukunft mehr GZüge über den Nordring geleitet, wenn man die Feldmochinger Lücke geschlossen ist.

Wieviel Züge fahren aktuell pro Stunde über den Südring? Hat man davon Daten?

Notfalls hohl ich wieder die Sparlösung aus dem Fundus: 3 Gleise bis Kolumbusplatz und nur vereinzelte Durchbindungen (1-2x pro Stunde) nach M Ost.
Damit hätte man alle UBahn Stationen der Strecke abgedeckt und wer aus/in den Meridian oder Bob umsteigen will, der kann das in M Süd machen. Keine Ideallösung aber mit Blick auf die Verknüpfungsleistungen und rel. billige Baukosten eventuell ein annehmbarer Kompromiss.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Frage: Hätte ein Fahrgastverband, ein Bezirksausschuss die Stadt München oder der MVV die Möglichkeit, im Planfeststellungsverfahren diese Weiche zu fordern? Je mehr Umsteigmöglichkeiten es gibt, desto weniger Chaos, Überfüllungen und Verspätungen gibt es bei Umleitungen. Man muss ja daran denken, dass zum Unterhalt auch Umleitungen erforderlich sind.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Metropolenbahner @ 29 Jun 2018, 21:03 hat geschrieben:Notfalls hohl ich wieder die Sparlösung aus dem Fundus: 3 Gleise bis Kolumbusplatz und nur vereinzelte Durchbindungen (1-2x pro Stunde) nach M Ost.
Damit hätte man alle UBahn Stationen der Strecke abgedeckt und wer aus/in den Meridian oder Bob umsteigen will, der kann das in M Süd machen. Keine Ideallösung aber mit Blick auf die Verknüpfungsleistungen und rel. billige Baukosten eventuell ein annehmbarer Kompromiss.
Du meinst SOB, nicht BOB.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Neuer MVV-Chef hat keine Ahnung über 2. Stammstrecke
Am 1. Oktober löst Dr. Bernd Rosenbusch, der gegenwärtige Chef der BOB, jenes Unternehmen, welche die Züge von München nach Lengries, Tegernsee und Bayrischzell betreibt, Alexander Freitag als MVV-Geschäftsführer ab. Allerdings verbreitet er in seiner jetzigen Funktion Illusionen über die Zukunft der BOB. Als Argument für die Elektrifizierung der BOB bringt er an, dass er die BOB durch die 2. Stammstrecke führen möchte. Siehe Merkur vom 1.7.2018:
https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/bad...20-9996337.html
Eine Einfädlung der Bayerischen Oberlandbahn in die 2. Stammstrecke ist jedoch unmöglich. Diese taucht bereits vor der Donnersberger Brücke in den Untergrund ab, eine Einmündung der Strecke aus Holzkirchen über Solln ist nicht vorgesehen. Auch über den Ostbahnhof kann die BOB nicht in die 2. Stammstrecke fahren, denn diese erreicht erst am Leuchtenbergring das Ende des Tunnels. Eine Abzweigstelle von der 2. Stammstrecke zur St. Martin-Str. wird zumidest in den nächsten 30 Jahren wohl nicht realisiert.
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Beitrag von Cloakmaster »

Vielleicht möchte er ja gerade daran etwas ändern? Oder es ist ihm egal, so lange er das Geld für die Elektrifizierung bekommt?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Vielleicht ist das ja verkürzt wieder gegeben worden. Im Startkonzept der 2. Stammstrecke sind ja 21 Zugpaare auf der Altstrecke vorgesehen. Damit schafft die zweite Kapazität auf der ersten. Und dass die BOB an der Donnersberger Brücke auf die erste abbiegen kann, ist ja unstrittig.
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 2 Jul 2018, 07:30 hat geschrieben: Vielleicht ist das ja verkürzt wieder gegeben worden. Im Startkonzept der 2. Stammstrecke sind ja 21 Zugpaare auf der Altstrecke vorgesehen. Damit schafft die zweite Kapazität auf der ersten. Und dass die BOB an der Donnersberger Brücke auf die erste abbiegen kann, ist ja unstrittig.
Könnte sein.

Macht aber nur Sinn, wenn die Oberlandstrecken bis dahin elektrifiziert sind oder zumindest irgendwelche Hybrid-Züge die BOB bedienen.

Man wird wohl kaum durch Stamm1 dieseln...


Soll die BOB dann eigentlich am Ostbahnhof enden oder ist da geplant die irgendwo nach Osten weiterzuführen bzw. mit einer aus dem Osten kommenden Regionalbahnlinie zusammenzulegen?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

bestia_negra @ 2 Jul 2018, 08:32 hat geschrieben: Könnte sein.

Macht aber nur Sinn, wenn die Oberlandstrecken bis dahin elektrifiziert sind oder zumindest irgendwelche Hybrid-Züge die BOB bedienen.

Man wird wohl kaum durch Stamm1 dieseln...


Soll die BOB dann eigentlich am Ostbahnhof enden oder ist da geplant die irgendwo nach Osten weiterzuführen bzw. mit einer aus dem Osten kommenden Regionalbahnlinie zusammenzulegen?
Genau das hat er ja in seiner Aussage getätigt.
Viele Grüße
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Info-Veranstaltung der Hans-Seidl-Stiftung zur Münchner S-Bahn
Wir möchten Sie auf eine Informationsveranstaltung am 18. Juli 2018 um 18 Uhr in München aufmerksam machen und herzlich dazu einladen.

Veranstaltungsort: Zentrales Infozentrum zur 2. Stammstrecke, Landschaftsstraße 7, 80331 München

Steigende Bevölkerungszahlen lassen den Schienenverkehr in München und in der gesamten Region an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Bayerische Staatsregierung sieht deshalb gemeinsam mit dem Bayerischen Landtag ein umfassendes Entwicklungsprogramm für den Bahnausbau in der Region München vor. Es soll in verkehrlich sinnvollen Schritten eine zukunftsfähige Ausgestaltung des gesamten Schienenpersonennahverkehrs ermöglichen. Der S-Bahn-Entwicklung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Bereits jetzt befördert die Münchner S-Bahn täglich fast 850.000 Fahrgäste und legt im Jahr über 20 Millionen Kilometer zurück. Sie ist damit eines der größten S-Bahn-Systeme in Deutschland. Die 2. Stammstrecke wird dringend benötigt, denn nur mit ihr kann die Entwicklung des ÖPNV mit der Entwicklung der Metropolregion Schritt halten. Durch den Bau des 2. Stammstreckentunnels soll das Nadelöhr des Münchner S-Bahn-Systems beseitigt werden.

Wir wollen Sie im zentralen Infozentrum am Münchner Marienhof über den Nutzen, das Projekt und die Projektfortschritte sowie den Zeitplan informieren und freuen uns über Ihre Teilnahme.

Zur Online-Anmeldung:
https://www.hss.de/veranstaltungen/veransta...ern-evtreg2685/
Programm als pdf-Datei:
https://www.hss.de/download/programme/030118905.pdf

Über Ihre Anmeldung freuen wir uns. Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerplätze für diese Veranstaltung begrenzt sind.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Guggenberger

Hanns-Seidel-Stiftung e.V.
Lazarettstr. 33
80636 München
E-Mail ref0301@hss.de
Sachbearbeiterin III /01: Andrea Guggenberger
Telefon +49 (0)89 1258-235
Telefax +49 (0)89 1258-338
Internet: www.hss.de



Hanns-Seidel-Stiftung e.V.
Vorsitzende: Prof. Ursula Männle,
Staatsministerin a.D.
Generalsekretär: Dr.Peter Witterauf
Lazarettstr. 33, D-80636 München
+49 (0)89 1258-0
www.hss.de (mailto): info@hss.de
VReg. beim AG München Nr. 7741
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Beitrag von Hot Doc »

Na, das wird mal interessant. Da spricht der DB-Hans in einer CSU-Stiftung.
Da kannste auch den Dealer über die Vorzüge der Drogen referieren lassen.
Macht schon irgendwie Sinn, aber so richtig objektiv wirds nicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Morgen ist der Sachstand 2. Stammstrecke im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung Thema.

Folgendes ist dazu nun im RIS online
insbesondere Sitzungsvorlage und Anlagen zur Sitzungsvorlage

Unter anderen für mich (rein subjektiv und willkürlich ausgewählt) interessant:
Von der DB Netz AG als Vorhabenträgerin der 2. Stammstrecke war zu erfahren, dass derzeit Anpassungen für die Stationen Hauptbahnhof und Marienhof mit dem Ziel einer kompakteren Bauweise und eines geringeren technischen Aufwandes einer näheren Überprüfung unterzogen würden. Eine solche Vorgehensweise sei im Rahmen der langjährigen Planungsprozesse üblich und diene einer wirtschaftlicheren Bauweise
Die bauvorbereitenden Maßnahmen am S-Bahnhof Laim haben im Februar 2018 begonnen. Sie sollen ca. ein Jahr dauern. Im Bereich des Stadtbezirkes Nymphenburg-Laim wurde von der Laimer Unterführung bis zur Baustelleneinrichtungsfläche am Funkturm Anfang 2018 eine durchgehend asphaltierte Baustraße nördlich, parallel zur Gleislage hergestellt. Es ist geplant, den Baustellenverkehr weitestgehend parallel zum Radweg abzuwickeln, um die durchgängige Befahrbarkeit größtmöglich zu erhalten. Diese Baustraße wurde vorrangig errichtet, um das öffentliche Wegenetz von Materialzu- und -abfuhren so weit wie möglich zu entlasten. Mit dem eigentlichen Umbau der Bahnsteige soll laut Aussage der DB Netz AG ab Herbst 2019 begonnen werden, damit die Fahrgäste zukünftig stadteinwärts und stadtauswärts am selben Gleis umsteigen können.
Neben diesen Planungen soll auch untersucht werden, ob im Rahmen der Baumaßnahme zur 2. Stammstrecke eine Vorhaltemaßnahme für einen künftigen U-Bahnhof der U9 Entlastungsspange am Hauptbahnhof vorgesehen werden kann, vgl. Beschluss der Vollversammlung vom 24.01.2018
Mit den vorbereitenden Baumaßnahmen für die 2. Stammstrecke am Bahnhof Laim, die ca. ein Jahr dauern werden, wurde bereits Anfang 2018 begonnen. Die Hauptbaumaßnahme mit dem Komplettumbau der Bahnsteige soll laut Terminplan der DB Netz AG im Herbst 2019 unter laufendem Betrieb starten. Der Baubeginn der UVR ist laut Terminplan der DB Netz AG für Ende 2018 vorgesehen.
Aussagen, nach denen ein Südring schnell und kostengünstiger realisiert werden kann, sind fachlich nicht nachvollziehbar.
Dies ist eine Aussage des städtischen Referats für Stadtplanung und Bauordnung und nicht von DB oder dem Freistaat.
Als betrieblich gesichert gilt, dass der derzeit erreichte Planungsstand für das Startkonzept als Mindestangebot umgesetzt werden kann. Ob darüber hinaus weitere Angebotsverbesserungen betrieblich umsetzbar sind, wird - wie bei allen anderen Infrastrukturmaßnahmen auch - zeitnah vor einer Inbetriebnahme geprüft werden. In den jeweiligen Verkehrsverträgen werden diesbezüglich entsprechende Optionen bereits mit berücksichtigt
immerhin, auch wenn ich persönlich befürchte, dass es wie immer bei Thema Verkehr erst mal zum Mindestangebot kommt. War ja auch auf allen zuletzt eröffneten Trambahnen und U-Bahn Verlängerungen so.
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Beitrag von viafierretica »

Das Planungsreferat hat nicht die geringste Lust, sich mit innerstädtischem Schienenenverkehr auseinanderzusetzen und schreibt schön brav alle Textbausteine des Freistaats ab.
NatchO
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Beitrag von NatchO »

wie will man denn die Haltestelle Marienhof kompakter gestalten? spart man sich Verbindungstunnel zur Ubahn? Bringt das was?
Ich frage für einen Freund
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Beitrag von Hot Doc »

Von der DB Netz AG als Vorhabenträgerin der 2. Stammstrecke war zu erfahren, dass derzeit Anpassungen für die Stationen Hauptbahnhof und Marienhof mit dem Ziel einer kompakteren Bauweise und eines geringeren technischen Aufwandes einer näheren Überprüfung unterzogen würden. Eine solche Vorgehensweise sei im Rahmen der langjährigen Planungsprozesse üblich und diene einer wirtschaftlicheren Bauweise
Am Marienhof weiß ich nicht, worum es geht, und ich nehmen den Planern ab, dass es hier tatsächlich Optimierungsmöglichkeiten gibt. Diese sollte man prüfen und ggf. umsetzen.
Am HBF mag es solche Möglichkeiten auch geben, und auch hier sollte eine Prüfung und eine Umsetzung erfolgen. Sollte allerdings die komplette Verschiebung des Bahnhofes unter dem Deckmantel der Optimierung fallen, wäre das mehr als nur ein schlechter Scherz!
Aussagen, nach denen ein Südring schnell und kostengünstiger realisiert werden kann, sind fachlich nicht nachvollziehbar.
Dies ist eine Aussage des städtischen Referats für Stadtplanung und Bauordnung und nicht von DB oder dem Freistaat.
Ändert überhaupt nichts. Das städtische Referat (und auch Großteile der Stadtregierung) haben den Tunnel immer befürwortet, und dafür auch so abenteuerliche Behauptungen vorgebracht, dass man keinen Städtischen Grund abgeben könnte, dass man die Brückenerneuerungen nicht bezahlen würde etc.
Nebenbei kann man ja über das "schnell" streiten, aber "kostengünstiger" ist der Südring definitiv.
Für mich ist das mal wieder so ein Satz der Marke "Jetzt haben wir aber mal genug diskutiert, deshalb setzen wir nochmal einen dicken Punkt dahinter!".


3 Schmankerl hab ich noch gefunden:
Bei einem Ausbau des Südrings würde dagegen nur eine geringe Entlastung der bestehenden S-Bahn-Stammstrecke erfolgen und Pendelzüge zwischen dem Ostbahnhof und Pasing wären außerhalb der Hauptverkehrszeit notwendig, aber nur unzureichend ausgelastet.
Den ersten Teil kann ich noch nachvollziehen. Warum aber beim Südring Pendelzüge fahren sollten bleibt mir ein Rätsel. Die Anzahl der S-Bahnen wäre bei Südring und Tunnel gleich. Nur etwas mehr im Stamm1 bei der Südringlösung. Aber klar, wirgendwas muss man ja rechnen um den NKF vom Ring kleinzukriegen.
Eine Entlastung der Hauptverkehrsknoten Hauptbahnhof und Marienplatz würde bei einem Ausbau des Südrings nicht erfolgen...
Jetzt wirds ganz kurios. Weiter unten schreibt man noch die Entöastung des alten Stammtunnels wäre beim Südring nicht so groß wie bei Stamm2, jetzt plötzlich gibt es gleich gar keine Entlastung mehr. So wie es hier steht ist es gleich totaler Blödsinn, da mit dem Stamm2 vielleicht der alte Stamm entlastet wird, die Knoten HBF, Marienhof und Ostbahnhof aber zweifelsohne MASSIV zusätzlich belastet werden. Die zugtausend neuen Fahrgäste wollen ja schließlich irgendwo auch um- bzw. aussteigen.
Also wird andersrum ein Schuh draus: Stamm2 belastet die Knoten deutlich mehr. Der Sürding entlastet sie, entlastet aber den alten Stamm weniger.

Der NKF von Stamm2 wird mit 1,05 angegeben (ein Schelm wer da eine optimistische Berechnung vermutet). Das ist haarscharf an der Kante. Nicht nur, dass der Südring da deutlich besser abschneidet, schon bei der leisesten Verteuerung bauen wir hier ein nicht lohnendes Projekt. (Und in diesem Fall gibt es Alternativen zu Hauf!)
Schön zu sehen in den von Iarn verlinkten Anlagen zur Sitzungsvorlagen, wie sich die Kosten bei anderen Tunnelprojekten entwickelt haben: von 160% bis 215% ist alles dabei. Wir sollten Wettern abschließen, wie schlimm es bei uns wird!!!
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 3 Jul 2018, 12:56 hat geschrieben: Nicht nur, dass der Südring da deutlich besser abschneidet
nur in Alternativplanungen
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 3 Jul 2018, 14:50 hat geschrieben: nur in Alternativplanungen
Dann sowieso.
Aber nein, selbst in der "offiziellen" Planung, wenn man die eklatanten und nachgewiesenen Rechenfehler berichtigt.
(Ich zähle die 3 größten Brocken nochmal auf: Schallschutzfenster mit 2500€/Stück berechnet, keine "Sowiesokosten"-für die Brücken abgezogen, Planungskosten prozentual auch auf Grundstückserwerbskosten angerechnet. - Das kann jeder von Euch nachrechnen und nachprüfen. Da braucht man kein Ingenieur zu sein und auch nicht Mathe oder BWL studiert haben!!! Aber man muss es halt mal auch machen.)
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Beitrag von Iarn »

Ich habe meiner Meinung nach interessante Textstelle in einer städtischen Beschlussvorlage zum Bahnknoten München gefunden
Dabei hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung unter
anderem vorgebracht, dass das derzeit geplante Startkonzept für die 2. Stammstrecke
dringend überarbeitet werden muss, da es auf nicht mehr aktuellen (Arbeitsplatz- und)
Bevölkerungsprognosen beruht. Beim Bevölkerungswachstum wird im bisherigen
Bahnknotenkonzept von einer Steigerung auf 1,556 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner
bis 2025 in der Landeshauptstadt München ausgegangen. Nachdem diese Einwohnerzahl
bereits erreicht ist, ist es dringend notwendig, die neuesten Prognosen für die
Landeshauptstadt München (ca. 1,85 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner bis 2035) und
das für Umland bei der Überarbeitung des Startkonzeptes zu berücksichtigen.
RIS

Gut vor fremden Haustüren sieht man mehr Dreck, als vor der eigenen :lol:
Trotzdem zeigt es, dass die Förderung, dass Angebot im Startkonzept wegen dem steigenden Bedarf allein durch Einwohnerzahlen zu optimieren, jetzt nicht alleiniger Freak Wunsch ist, sondern von dem zuständigen städtischen Referat geteilt wird.
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Beitrag von Iarn »

BR Umplanungen zweite Stammstrecke: Bahn verspricht geringere Kosten
Heute gingen die Bahnverantwortlichen an die Öffentlichkeit und betonten, dass durch die "Optimierung" die Kosten des Projekts gesenkt und die Bauarbeiten verkürzt werden könnten
Klingt ja alles ganz gut
Die Verlegung der Tiefhaltestelle am Münchner Hauptbahnhof um 80 Meter nach Westen ermöglicht es, nur eine Baugrube anzulegen statt zweier Schächte. Das geht, weil ein Parkhaus der Bahn abgerissen werden kann. Der Brandschutz sei damit sogar besser als mit der früheren Lösung, so die Bahn. Auch am Marienhof hinter dem Münchner Rathaus soll nur eine Baugrube entstehen. Die Bahn verspricht sich von der Umplanung auch weniger LKW-Fahrten beim Bau der zweiten Stammstrecke. Auch für den Bereich des Münchner Ostbahnhofs kündigte die Bahn Optimierungen an, die Hauptbaugrube unter dem Orleansplatz werde aber bleiben.
Ein bisschen frage ich mich schon, wieso die Idee jetzt erst hochkommt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von Hot Doc »

Zusammenfassung: weil wir den Bahnhof nicht näher am Stachus bauen können - was ursprünglich mal ein hart umkämpfter Kompromiss war - lassen wir diese kleine Verschlechterung links liegen und freuen uns, was man so alles sparen kann.

Ich hab noch ein paar Vorschläge:
Einfach die Station Marienhof weglassen, dann erpart man sich auch noch die letzte Baugrube. Billiger wirds und man spart sich auch noch ein wenig Zeit von Ost- zum Hauptbahnhof.
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modercol
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Beitrag von modercol »

Die Änderungen laut SZ zusammengefasst:
  • Ausgang Schützenstraße fällt weg. Er wird als Rettungsweg bezeichnet. (Fraglich ob damit auch folgende Option weg fällt, die auf der offiziellen Projektseite zusätzlich beim Punkt Schützenstraße aufgeführt wird: "öffentlich nutzbarer Feuerwehraufzug vom Mittelbahnsteig zum östlichen Bahnhofsvorplatz")
  • Verbindung zur U1/U2 beinahe direkt mit einer Rolltreppe. Umsteigezeit verringert sich um bis zu 2 Minuten.
  • Parkhaus am Hbf kann mit abgerissen werden, weil festgestellt wurde, dass genügend Stellplätze verbleiben. Dadurch ergibt sich eine Einsparung von insgesamt 30.000 LKW-Fahrten.
  • Am Marienhof wird mit einer großen Baugrube gearbeitet, anstatt mehrerer. Dadurch ergibt sich eine Einsparung von insgesamt 3.000 LKW-Fahrten
Iarn @ 12 Jul 2018, 14:47 hat geschrieben:Ein bisschen frage ich mich schon, wieso die Idee jetzt erst hochkommt.
Beim Marienhof kann ich mir vorstellen, dass es zwischenzeitlich eben bessere technische Verfahren gibt und so die anderen Baugruben eingespart werden konnten.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 12 Jul 2018, 14:47 hat geschrieben: Ein bisschen frage ich mich schon, wieso die Idee jetzt erst hochkommt.
Naja, mittlerweile sind die Praktiker in Form der Baufirmen involviert, möglich, dass die etwas mehr wissen, als die Ingenieure der DB. Näher dran sind sie in jedem Fall.

Was ich nicht ganz verstehe: Wieso spricht man von LKW-Farten? Bekommt mans wirklich nicht gebacken an nem Hbf übergangsweise Güterzüge zu beladen? Irgendwie auch ein Armutszeugnis...
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Beitrag von Dark Angel »

Metropolenbahner @ 12 Jul 2018, 20:57 hat geschrieben: Was ich nicht ganz verstehe: Wieso spricht man von LKW-Farten? Bekommt mans wirklich nicht gebacken an nem Hbf übergangsweise Güterzüge zu beladen? Irgendwie auch ein Armutszeugnis...
Da gibts sicher ein Rampe, über die die LKW an den Ort des Geschehens gelangen.
Für Güterzüge musst Du den Schutt ja erstmal aus dem 97. Kellergeschoß an die Oberfläche schaffen und Förderband wurde ja schon ausgeschlossen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zudem am Hauptbahnhof die Baustelle recht weit weg ist von den Gleisen. Dann musst sowie auf einen LKW laden um zu den Gleisen zu kommen. Dann kannst gleich den LKW aus der Innenstadt raus fahren und draußen verladen.
Und dann sind die Gleise halt doch deutlich über Straßenniveau.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 13 Jul 2018, 08:07 hat geschrieben: Zudem am Hauptbahnhof die Baustelle recht weit weg ist von den Gleisen. Dann musst sowie auf einen LKW laden um zu den Gleisen zu kommen. Dann kannst gleich den LKW aus der Innenstadt raus fahren und draußen verladen.
Und dann sind die Gleise halt doch deutlich über Straßenniveau.
Schon klar, aber wie kommts auf den LKW? Gibts da echt Rampen bis ins tiefste Kellergeschoss mit LKW Anschluss? Dachte, dass man dafür sowieso schon Förderbänder anlegen würde, welche dann auch zu nem Gleis verlängert werden könnten.

Aber vermutlich wäre die Behinderug durch ein oder gar mehrere Förderbänder am Querbahnsteig zu stark, das wird so oder so schon während der HVZ ein "nettes" Chaos in der Umbauphase.

Andere Frage:

Was passiert eigentlich mit dem Sicherheitspuffer? Angenommen, die 600 Mio bleiben am Ende wirklich übrig, könnte man mit denen dann gleich das nächste Münchner Bauprojekt durchführen, oder kommt das zurück in den Bundestopf?
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modercol
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Beitrag von modercol »

Ab einer bestimmten Tiefe werden die sicherlich einen bzw mehrere Seilbagger benutzen. Siehe auch einen Beitrag der MVG zur U3-Baustelle damals: https://www.mvg-mobil-blog.de/baustellen/u3...les-passen.html
Rampen für LKW würden ja eine zu große Fläche verbrauchen, wenn man bis -40 Meter runter will.
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