Von der DB Netz AG als Vorhabenträgerin der 2. Stammstrecke war zu erfahren, dass derzeit Anpassungen für die Stationen Hauptbahnhof und Marienhof mit dem Ziel einer kompakteren Bauweise und eines geringeren technischen Aufwandes einer näheren Überprüfung unterzogen würden. Eine solche Vorgehensweise sei im Rahmen der langjährigen Planungsprozesse üblich und diene einer wirtschaftlicheren Bauweise
Am Marienhof weiß ich nicht, worum es geht, und ich nehmen den Planern ab, dass es hier tatsächlich Optimierungsmöglichkeiten gibt. Diese sollte man prüfen und ggf. umsetzen.
Am HBF mag es solche Möglichkeiten auch geben, und auch hier sollte eine Prüfung und eine Umsetzung erfolgen. Sollte allerdings die komplette Verschiebung des Bahnhofes unter dem Deckmantel der Optimierung fallen, wäre das mehr als nur ein schlechter Scherz!
Aussagen, nach denen ein Südring schnell und kostengünstiger realisiert werden kann, sind fachlich nicht nachvollziehbar.
Dies ist eine Aussage des städtischen Referats für Stadtplanung und Bauordnung und nicht von DB oder dem Freistaat.
Ändert überhaupt nichts. Das städtische Referat (und auch Großteile der Stadtregierung) haben den Tunnel immer befürwortet, und dafür auch so abenteuerliche Behauptungen vorgebracht, dass man keinen Städtischen Grund abgeben könnte, dass man die Brückenerneuerungen nicht bezahlen würde etc.
Nebenbei kann man ja über das "schnell" streiten, aber "kostengünstiger" ist der Südring definitiv.
Für mich ist das mal wieder so ein Satz der Marke "Jetzt haben wir aber mal genug diskutiert, deshalb setzen wir nochmal einen dicken Punkt dahinter!".
3 Schmankerl hab ich noch gefunden:
Bei einem Ausbau des Südrings würde dagegen nur eine geringe Entlastung der bestehenden S-Bahn-Stammstrecke erfolgen und Pendelzüge zwischen dem Ostbahnhof und Pasing wären außerhalb der Hauptverkehrszeit notwendig, aber nur unzureichend ausgelastet.
Den ersten Teil kann ich noch nachvollziehen. Warum aber beim Südring Pendelzüge fahren sollten bleibt mir ein Rätsel. Die Anzahl der S-Bahnen wäre bei Südring und Tunnel gleich. Nur etwas mehr im Stamm1 bei der Südringlösung. Aber klar, wirgendwas muss man ja rechnen um den NKF vom Ring kleinzukriegen.
Eine Entlastung der Hauptverkehrsknoten Hauptbahnhof und Marienplatz würde bei einem Ausbau des Südrings nicht erfolgen...
Jetzt wirds ganz kurios. Weiter unten schreibt man noch die Entöastung des alten Stammtunnels wäre beim Südring nicht so groß wie bei Stamm2, jetzt plötzlich gibt es gleich gar keine Entlastung mehr. So wie es hier steht ist es gleich totaler Blödsinn, da mit dem Stamm2 vielleicht der alte Stamm entlastet wird, die Knoten HBF, Marienhof und Ostbahnhof aber zweifelsohne MASSIV zusätzlich belastet werden. Die zugtausend neuen Fahrgäste wollen ja schließlich irgendwo auch um- bzw. aussteigen.
Also wird andersrum ein Schuh draus: Stamm2 belastet die Knoten deutlich mehr. Der Sürding entlastet sie, entlastet aber den alten Stamm weniger.
Der NKF von Stamm2 wird mit 1,05 angegeben (ein Schelm wer da eine optimistische Berechnung vermutet). Das ist haarscharf an der Kante. Nicht nur, dass der Südring da deutlich besser abschneidet, schon bei der leisesten Verteuerung bauen wir hier ein nicht lohnendes Projekt. (Und in diesem Fall gibt es Alternativen zu Hauf!)
Schön zu sehen in den von Iarn verlinkten Anlagen zur Sitzungsvorlagen, wie sich die Kosten bei anderen Tunnelprojekten entwickelt haben: von 160% bis 215% ist alles dabei. Wir sollten Wettern abschließen, wie schlimm es bei uns wird!!!