Trambahngleis mit Fahrrad/Tritt Sicherung

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
Antworten
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24635
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Auf der Innotrans wurde ein Trambahngleis vorgestellt, welches durch eine schließende Metall/Gummi Konstruktion Fahrradreifen und Fussgänger vor einem Verhaken in der Gleisrille schützen soll.

Sollte sich das langfristig bewähren, eine gute Idee, um Unfälle zu vermeiden und um manchen Bedenkenträgern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Das System wurde in Zürich wohl auch recht ausgiebig getestet und ausgereift.
Erstmals hat Dätwyler das System im Jahr 2013 in Zürich getestet - deshalb auch die Bezeichnung "velosicher". Dabei hätten sich einige Mängel gezeigt, weshalb das System noch einmal komplett überarbeitet worden sei. Die neue Version ist seit etwa einem Jahr bei einem Verkehrsbetrieb im Einsatz. Nach 220.000 Überfahrten gebe es so gut wie keinen Verschleiß.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Es gab dazu schon mal einen StR-Antrag, den ich allerdings nicht finde. Tenor, wenn ich mich erinnere war jedenfalls, dass man diese Thematik nicht als Hauptproblem des Münchner Radverkehrs (und erst recht nicht des Straßenbahnbetriebes) sieht. Zudem lagen seinerzeit keine Dauererfahrungen vor und der Einbau ist wohl auch nicht in Bestandsgleise möglich. Auch ist das Gefährdungspotenzial der Züricher Tramgleise wegen Meterspur und damit geringerem Rillenabstand höher als bei Normalspur.

[Und Privatmodus an:] Wenn man als Jugendlicher mal eine entsprechend schmerzhafte Erfahrung gemacht hat, hilft das im weiteren Leben auch ungemein bei der Vermeidung weiterer solcher Unglücke :rolleyes:. [/aus]
Gruß vom Wauwi
P-fan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3389
Registriert: 02 Mai 2007, 13:21

Beitrag von P-fan »

Meiner Erinnerung nach gab es etwas Ähnliches bereits vor etwa 30 Jahren im Bereich der damaligen Meterspur-Wendeschleife Sonnenberg in Stuttgart zwischen Möhringen und Degerloch.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5620
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

Ich finde, Tramgleise zu kreuzen oder einen abgesenkten Bordstein hinaufzufahren, sind so Manöver, die Radfahrer einfach zu lernen haben.
Und wer das nicht hinkriegt, den schickt ihr am besten einfach zu mir.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24635
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

MVG-Wauwi @ 20 Sep 2018, 16:50 hat geschrieben: [Und Privatmodus an:] Wenn man als Jugendlicher mal eine entsprechend schmerzhafte Erfahrung gemacht hat, hilft das im weiteren Leben auch ungemein bei der Vermeidung weiterer solcher Unglücke :rolleyes:. [/aus]
Stimmt, aus Gehirnerschütterungen und Schädelbrüchen lernt man besonders gut.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
krylosz
Mitglied
Beiträge: 35
Registriert: 17 Apr 2013, 21:38

Beitrag von krylosz »

Ich bin mal vor Jahren mit dem Vorderrad meiner Vespa in die Trambahngleis rein gerutscht. Zum Glück hatte das damals keinen Sturz zur FOlge, aber ich war überrascht, dass das breite Rad von der Vespa überhaupt da rein gepasst hat.
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8152
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

MVG-Wauwi @ 20 Sep 2018, 17:50 hat geschrieben:Auch ist das Gefährdungspotenzial der Züricher Tramgleise wegen Meterspur und damit geringerem Rillenabstand höher als bei Normalspur.
Das macht keinen Sinn. Je enger die Spurrille, desto ungefährlicher. Gibt schon Gründe dafür, warum bei der Straßenbahn eine viel kleinere Spurrille als bei der Eisenbahn verwendet wird.
[Und Privatmodus an:] Wenn man als Jugendlicher mal eine entsprechend schmerzhafte Erfahrung gemacht hat, hilft das im weiteren Leben auch ungemein bei der Vermeidung weiterer solcher Unglücke  :rolleyes:. [/aus]
Na klar! Und wer einmal mit dem Schädel gegen das Lenkrad gekracht ist, baut zukünftig keine Unfälle mehr. Airbags braucht nun wirklich kein Mensch. :wacko:

@Iarn: Hast du mehr Infos dazu? Ich finde das einen interessanten Ansatz.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

In Berlin denkt man auch über sowas nach - übrigens nach einem definitiv selbstverschuldeten Unfall: Straßenbahn und restlicher Verkehr sind dort aus guten Gründen getrennt...
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24635
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Entenfang @ 22 Sep 2018, 11:48 hat geschrieben: @Iarn: Hast du mehr Infos dazu? Ich finde das einen interessanten Ansatz.
Leider nein, bin nur zufällig über den Artikel gestolpert.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5620
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

JeDi @ 22 Sep 2018, 13:05 hat geschrieben: Straßenbahn und restlicher Verkehr sind dort aus guten Gründen getrennt...
So ganz geht das nie. Z.B. an Kreuzungen geht das auch in Prenzlauer Berg nicht.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

gmg @ 22 Sep 2018, 12:32 hat geschrieben: So ganz geht das nie. Z.B. an Kreuzungen geht das auch in Prenzlauer Berg nicht.
Grade an dieser Kreuzung geht das - sonst hätte man das ja nicht umgesetzt.
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5620
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

JeDi @ 22 Sep 2018, 13:52 hat geschrieben: Grade an dieser Kreuzung geht das - sonst hätte man das ja nicht umgesetzt.
Aber er ist doch in die Schiene geraten. Also wie soll das getrennt sein?
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

gmg @ 22 Sep 2018, 12:57 hat geschrieben: Aber er ist doch in die Schiene geraten. Also wie soll das getrennt sein?
Er ist auf einem Stück gefahren, wo er nichts zu suchen hatte (Haltestellenbereich mit Sperrfläche). Erkennt man doch auch gut auf dem Zeitungsartikelbild - hast du den Link überhaupt angeklickt?
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Entenfang @ 22 Sep 2018, 12:48 hat geschrieben:
MVG-Wauwi @ 20 Sep 2018, 17:50 hat geschrieben:Auch ist das Gefährdungspotenzial der Züricher Tramgleise wegen Meterspur und damit geringerem Rillenabstand höher als bei Normalspur.
Das macht keinen Sinn. Je enger die Spurrille, desto ungefährlicher. Gibt schon Gründe dafür, warum bei der Straßenbahn eine viel kleinere Spurrille als bei der Eisenbahn verwendet wird.
Mit Rillenabstand meinte ich nicht die Breite einer Rille, sondern dass der Schienenabstand bei Meterspur naturgemäß ein ganzes Stück kleiner ist, was beim Radfahren noch einmal mehr Konzentration als bei einem Normalspurgleis erfordert. Bei einem Normalspurgleis ist es kein Problem, in der Gleismitte zu fahren - bei Meterspur würde ich das nicht tun.
Na klar! Und wer einmal mit dem Schädel gegen das Lenkrad gekracht ist, baut zukünftig keine Unfälle mehr. Airbags braucht nun wirklich kein Mensch.
Das habe ich nicht geschrieben. Unbestritten ist nach diesem Vorfall aber der deutliche Lerneffekt, dass die Kombination Straßenbahngleise und Radfahren eine ganz besondere Aufmerksamkeit erfordert, was sich bislang auch sehr positiv ausgezahlt hat.
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5620
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

JeDi @ 22 Sep 2018, 16:15 hat geschrieben: Erkennt man doch auch gut auf dem Zeitungsartikelbild
Nein
- hast du den Link überhaupt angeklickt?

Ja
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

Das einzige, was wirklich von der Straße trennt, ist die Berliner U-Bahn, das auf der Brücke über die Kreuzung führt, sonst ist die Trennung bei der Straßenbahn nicht zu erkennen. Auch in der Schönhauser Allee sieht man es ganz gut, daß das Straßenbahngleis mit dem MIV teilt und neben der U-Bahn-Brücke führt (Blick in die nördliche Richtung). - Und da hilft an die im Artikelfoto markierte Unfallstelle keine markierte Sperrfläche.

Nicht unerwähnt bleiben darf die Gefahr durch parkende Autos. Derjenige, der meint, die Verantwortung auf die Radfahrer schieben zu müssen, sollte bitte daran denken: Es sind immer noch die Autofahrer, die für den Unfall eines Radfahrers verantwortlich sind. Nämlich: Wenn sie rechts neben dem Radweg parken und für die Radfahrer unvermittelt die Tür öffnen, müssen die Radfahrer zwangsläufig nach links ausweichen, um nicht mit der geöffneten Autotür zu kollidieren. Wenn er Glück hat, fährt er unbehelligt weiter. Im schlimmstensfalls kann er unbewußt in die Straßenbahnschiene geraten und umfallen.

Zurück zum Thema: Vor 5 Jahren gab es zwei Artikeln, in denen es um die Sicherheit für die Radfahrer auf/an Straßenbahngleisen ging: Die Erste Fahrt auf dem Velosicheres Gleis, Das Velosichere Gleis.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

gmg @ 22 Sep 2018, 16:54 hat geschrieben: Nein
Doch, man sieht eine abzweigende Straße und dahinter eine beginnende Sperrfläche.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 22 Sep 2018, 20:34 hat geschrieben: Das einzige, was wirklich von der Straße trennt, ist die Berliner U-Bahn, das auf der Brücke über die Kreuzung führt, sonst ist die Trennung bei der Straßenbahn nicht zu erkennen. Auch in der Schönhauser Allee sieht man es ganz gut, daß das Straßenbahngleis mit dem MIV teilt und neben der U-Bahn-Brücke führt (Blick in die nördliche Richtung). - Und da hilft an die im Artikelfoto markierte Unfallstelle keine markierte Sperrfläche.
Wer redet denn von der Schönhauser Allee? Der Unfall fand in der Kastanienallee statt - wie man im Google Maps-Luftbild eindeutig erkennen kann, gibt es da eine Sperrfläche im Bereich der Straßenbahnhaltestelle, alles andere wird rechts um die Haltestelle drumrum geführt. Interessiert halt leider nur wenige.
Antworten