Piep, piep, piep. Der Wecker reißt mich unsanft aus meinem Schlaf, 5 Uhr morgens.
Nachdem Entenfang vor zwei Jahren lernen mussten, dass 6 Stunden InnoTrans nicht ausreichen, bin ich diesmal früher unterwegs zur Messe. Und so sitze ich um 5:30 im RegioJet Bus nach Berlin. Ich wusste nicht, dass der Berliner Verkehr an einem Donnerstagmorgen um 8 so schlimm ist. Kaum sind wir am Flughafen Schönefeld vorbei stehen wir quasi nur noch. Ich fürchte um meine wertvolle Besuchszeit und so steige ich schon am Südkreuz aus. Mit der S-Bahn bin ich in 20 Minuten an der Messe, und damit immer noch 15 Minuten vor dem Bus.
Die Ringbahn ist nur mäßig ausgelastet, ich bekomme sogar einen Sitzplatz. Am Westkreuz steige ich aus und gehe die Treppen runter zu den Bahnsteigen der Stadtbahn. Uff... Der Bahnsteig ist ganz schön voll. Der 4/4-Zug der dann ankommt toppt allerdings jede Vorstellung. Formschlüssig stehen die Fahrgäste im Innenraum. Ich jogge den Bahnsteig am Zug entlang nach hinten. An einer Stelle sehe ich eine Lücke in die ich gerade so reinpasse. Insgesamt bleiben aber sicherlich 100 Leute auf dem Bahnsteig zurück. Mangels Fahrzeugen ist man bei der S-Bahn Berlin scheinbar nicht in der Lage die Linien zur Messe zu verstärken. BeBerlin eben.
Als wir an der Messe Süd ankommen ergießt sich der Inhalt des Zuges auf den Bahnsteig.

Hier kriegt man einen Eindruck warum die Eisenbahn ein Massenverkehrsmittel ist. Alle Menschen auf diesem Bild sind mit einem einzigen 4/4-Zug der BR 481 angereist.
In diesem Sinne

Los geht es im LightRail-Bereich.
Ich beginne meinen Weg durch die 3500 m Gleisdisplay. Gleich zu Beginn steht der Silkworm. Eine 100 % Niederflurige Straßenbahn des türkischen Herstellers Durmazlar.

Genau wie bei der vor zwei Jahren vorgestellten türkischen Niederflurtram sieht auch hier wieder jeder Drehgestellwagen so aus.

Abgesehen davon macht die Bahn einen durchaus wertigen Eindruck.
Da es mir in der türkischen Bahn zu warm wird, gehe ich zügig weiter. Als nächstes stoße ich auf den Avenio Ulm.



Der Zug verfügt über 4 Doppeltüren sowie zwei Einzeltüren an den Enden. Äußerlich unterscheidet er sich kaum von den Avenios in München. Er ist allerdings aufgrund des kleineren Lichtraumprofils auf der Meterspur 20 cm schmaler. Auch sonst haben die beiden Fahrzeuge wenig gemeinsam. Der Wagenkasten des Ulmer ist aus Aluminium, während der Münchener aus Stahl gefertigt ist. Auch die verbaute Antriebstechnik ist nicht identisch. Um es mit den Worten des Siemens Mitarbeiters zu formulieren: „Er sieht gleich aus, aber das war es auch schon mit Gemeinsamkeiten.“
Der Zug verfügt über USB-Ladestellen.


Diese sind allerdings an den Haltestangen angebracht, sodass Konflikte mit stehenden Fahrgästen vorprogrammiert sind. Wenn man sie schon einbaut, hätte man sie besser unter die Sitze gebaut.
Ein großes Plus sind meiner Meinung nach die Lichtbalken an den Türen.
