gmg @ 19 Nov 2018, 23:16 hat geschrieben: Die Kurve in dem Video ist doch gar nicht so aufwendig! In der untersten Etage fahren die besetzten Aufwärts-Sessel. In der mittleren Etage kehrt ein anderer Lift um, der mit der Sesselbahn nichts zu tun hat. In der obersten Etage fahren die leeren Abwärts-Sessel. Das Video bestätigt meine These, dass eine Kurve gar nicht sooo aufwendig ist. Klar ist allerdings, dass bei einer schnelleren Bahn die Kurven nicht so eng sein dürfen.
Das sagt einiges über deinen technischen Sachverstand aus...
In der untersten Etage fähr der Sessellift aufwärts, in der mittleren Etage kommt der Sessellift von oben und wendet im Uhrzeigersinn wieder nach oben in die Verlängerung des unteren Abschnittes, wendet dann weiter oben noch einmal um dann wieder in der 3. Etage an der selben Stelle wieder den unteren Abschnitt bergab zu führen.
Diese aufwändige Konstruktion daher, dass eine Außenkurve deutlich einfacher zu realisieren ist als eine Innenkurve. Daher lieber 2 Außenkurven mit insgesamt knapp unter 360°.
Der Unterschied hierbei ist, dass die Sessel unbesetzt diese Kurven befahren, für eine Stadtseilbahn, die in beiden Richtungen Fahrgäste befördern muss, und wo weder solche Türme noch extra Platz für so eine Extraschleife ist, fällt so eine Konstruktion natürlich aus.
Aber auch die Außenkurve, also die Kurve bergauf, ist nicht so trivial.
6 normale gerade Rollen zu Beginn, dann insgesamt fünf 4er-Packs von horizontalen Rollen gefolgt von jeweils einer weiteren senkrechten Tragerolle. Am Ende nochmal 6 senkrechte Abklenkrollen um die Steigung wieder aufzunemen und 2 Gegenrollen.
Zusammen 39 Rollen. Das ist schon nicht so ohne für einen einfachen leichten Doppelsessellift mit 2,3m/s. Jetzt skalieren wir das einmal hoch, wenn wir da große Gondeln mit mindestens 8 (oder sogar bis zu 32 Passagieren) dranhängen wollen und dann die Geschwindigkeit doppel bis dreifach zu hoch sein soll, wirken da ganz andere Kräfte auf das Seil und die Gondeln. Sowohl was die Seitenbeschleunigung angeht (d.h. die Kruve braucht insgesamt einen deutlich größeren Radius) als auch was die Gewichtskraft angeht (d.h. es braucht mehr Halterollen damit das Seil nicht nach unten aus den horizontalen Ablenkrollen springt).
Das technische Ergebnis kann man in dem von mir verlinken Video sehen. Wo man das mit schrägen Rollen umsetzt und einer bewußten Berg-und-Tal-Kombination kombiniert um den Druck des Seils auf die Rollen zu optimieren.
Das FloSch schreibt, ist schon wahr: es ist nicht so einfach und je größer die Lifte/Gondeln, desto schwerer wird es.
Eckschlepper gibts wie Sand am Meer (vor allem die sehr einfachen französischen Bauarten).
Ecksesselbahnen gibts ein paar mit unterschiedlichen Lösungen, die aber alle nicht so leicht skalierbar sind und nie in der in München geplanten Geschwindigkeit.
Eckgondeln gibt es maximal eine Handvoll. Entweder sind die Kurven vernachlässigbar oder die Konstruktionen sind sehr aufwändig.