Rohrbacher @ 19 Feb 2019, 08:59 hat geschrieben:Ist aber a.) keine neue, zusätzliche Kapazität und b.) war vom derzeitigen Zustand der Strecken genau wegen des konkreten Beispiels und dessen Folgen eben gerade nicht die Rede. Und der direkte Weg von Ulm nach Singen ist nunmal via Mengen - Stockach, eine Strecke die sich von der Trassierung und ihrer Siedlungsstruktur ideal für nicht allzu regionale Verkehre eignet.
Hat sich aber nicht bewährt und würde sich auch weiterhin nicht bewähren. Tuttlingen ist nunmal schneller. Und wenn man da eine ABS draus machen würde, die vlt. eine Woche pro 50 Jahre von ein paar GZ befahren wird, wenn man an der Rheinschiene wieder irgendwelche Tunnel unsachgemäss verbaut, dann wäre das noch grösserer Schwachfug, als die Begradigungen im Allgäu, die immerhin täglich befahren werden würden. :ph34r:
Rohrbacher @ 19 Feb 2019, 08:59 hat geschrieben:Nein, allein schon weil das auch nach allen Ausbauten hochbelastete und für diesen Anwendungsfall extrem umwegige Inntal am allerwenigsten als zusätzliche Kapazität durchgeht. (...) Es geht NICHT drum, was der Status Quo hergibt, du, das wissen wir selbst.
Falsch, durch die neue Unterinntalbahn hat dise Strecke abschnittweise sogar mehr als die doppelte Kapazität und auch westlich von Innsbruck ist die Infrastruktur für zusätzliche Züge mehr geeignet, als z.B. Ulm - Mengen. Leute, kommt einmal zurück in die Realität. Der Status Quo ist nuneinmal das, was vorhanden ist und bei der deutschen Politik kann man abseits der Magistralen keine Ausbauten erwarten, die über reine Elektrifizierungen und damit einhergehend, örtlich unbedingt nötige Massnahmen hinausgehen. Trassenverlegungen und Restaurationen ganzer Bahndämme gehören nicht dazu. :rolleyes:
Rohrbacher @ 19 Feb 2019, 08:59 hat geschrieben:Stichwort Tunnel, ihr Experten wisst schon
wie tief der Bodensee auch zwischen Konstanz und Meersburg ist? Mindestens 150 m. Deswegen wird man sich auch schon rein ingenieursmäßig recht schwer tun, irgendwo Stützen für eine seeüberspannende Brücke hinzustellen. Das ist in der flachen Nord- und Ostsee, die im Bereich Fehmarn/Dänemark selten mehr als 25 m tief ist, geografisch viel einfacher, auch weil die sind Erdbebengebiet sind.

Ganz abgesehen vom Landschafts- und Naturschutz. Und das sind die Tiefen gegenüber dem Wasserspiegel. Das Land ist an der Ostsee nur unwesentlich höher, am Bodenseeufer steigt aber auch das Land und damit der Bezugspunkt gegenüber dem Grund nochmal stark an. Schonmal in Meersburg die Kehren zur Fähre runtergefahren? Da kommen an vielen Stellen locker nochmal 100 m Höhendifferenz über Wasserspiegel dazu. Willst du in einen sehr tiefliegenden Tunnel mit (Gleis-)Wendeln wie bei einer Modellbahn runterfahren?^^
Wenn man jetzt den Aufwand für eine Tunnel-/Brückenkonstruktion durch die ein bisserl ausladendere Ostsee in Relation zum Aufwand und den vergleichsweise kleinen Umweg um den Bodensee rum nimmt, dann erübrigen sich, denke ich, solche Gedankenspiele frühzeitig. Vor allem wenn man z.B. von Ulm via Ablachtal direkt nach Singen, Schaffhausen und Zürich fährst, ist der See gar nicht im Weg. Donnerwetter.
Und was genau hat eine
Strassenbrücke mit Gleisen oder gar Tunneln zu tun?
Die Brücke würde lediglich die Autofähre ersetzen! Beiträge auf die du antwortest bitte richtig lesen. <_<
Rohrbacher @ 19 Feb 2019, 08:59 hat geschrieben:Und noch ein Funfact: Selbst wenn man den Naturpark Obere Donau zweigleisig zubetoniert und einfach mal ignoriert, dass via Immendingen/Tuttlingen - Singen schon die Schwarzwaldbahn von Offenburg und die Gäubahn von Stuttgart gemeinsam nach Singen reinschwenken und man sich damit wieder drei mögliche Umleitungsstrecken in eine einzige Engstelle legen würde (kurz nachdenken, was genau ist das Ziel unseres Geschwätzes hier?), dann fehlt in Singen immer noch eine Verbindungskurve, dass die Züge ohne extrem kapazitätsfressendes Kopfmachen nach Schaffhausen weiterfahren können. Die Ablachtalbahn hätte bis auf den Grenzbahnhof Singen keinen Abschnitt mit Schwarzwald- und Gäubahn gemeinsam. :ph34r:
Von Überlastung kann auf Schwarzwald- und Gäubahn überhaupt keine Rede sein.
Wenn es darum geht, das Kopfmachen zu sparen, für potentielle Verkehre aus Bayern, um die es hier ja geht, dann ist der direkte Weg München - Buchloe - Memmingen - Aulendorf - Friedrichshafen - Radolfzell - Singen und wieder wird deine Ablachtalbahn überflüssig. Na sowas.

Kisslegg - Aulendorf sowie Friedrichshafen - Radolfzell gehören dringenst elenktrifiziert. In Tannheim, Aichstetten, Leutkirch, Rossberg und Bad Waldsee gibt es Kreuzungsbf. die von
bwgt nur in Tagesrandlagen genutzt werden. In Wolfegg gibt es einen weiteren, der jederzeit wieder in Betrieb genommen werden kann. Kapazität ohne Ende. Minimaler Aufwand, maximaler Vorteil. Das nenne ich realistische Perspektiven, die zudem besser sind, als die Fuzzyträumeien, für die so manche hier deutlich mehr Geld zum Fenster rauswerfen würden.
Rohrbacher @ 19 Feb 2019, 08:59 hat geschrieben:Von der (zweigleisigen) Trassierung her wäre die Ablachtalbahn im Grunde für Fernzüge sogar am geeignetsten, die Strecke ist im Gegensatz zur später mit der Wutachtalbahn aus strategischen Gründen gebauten Donautalbahn Inzigkofen - Tuttlingen beispielsweise explizit als (zivile) Hauptbahn (Berlin - Nürnberg -) Ulm - Radolfzell (- Singen - Zürich) gebaut worden. Die Bahnhöfe Schwackenreute und Krauchenwies hat(te) nicht umsonst für eine "Nebenbahn" und die ziemlich kleinen Orte ziemlich stattliche Ausmaße. Es ist auch kein Zufall, dass der RE zwischen Ulm und Inzigkofen recht schnell unterwegs ist, westlich davon aber eher nicht mehr so. Aber ich immer...
Damals hatten auch Strecken wie Kempten - Isny - Leutkirch und Altshausen - Schwackenreute eine höhere Bedeutung. Und jetzt?
Inzigkofen - Tuttlingen ist ebenfalls für zwei Gleise ausgelegt. Eigentlich sogar Ulm - Immendingen. Einzig der Schlossbergtunnel und die direkt anschliessende Donaubrücke in Scheer (zw. Mengen und Sigmaringendorf) geben das nicht her, was zwei Üst an der Stelle davor und dahinter erfordern würde.
Es hat schon gute Gründe, warum die IRE und Umleiter über die Südbahn und die Donaubahn fahren und nicht über die Ablachtalbahn. Der aktuelle Zustand er Ablachtalbahn ist keiner davon.
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Trapeztafelfanatiker @ 19 Feb 2019, 11:57 hat geschrieben:Zwischen Meersburg und Konstanz gibt es eine Fähre, die hat Flair und es macht Spaß mit ihr zu fahren. Das ist absolut ausreichend, zumal es ja auch noch das Schnellboot aus Friedrichshafen gibt.
Die Fähre ist durchaus zeitgemäß bzw. auf der Straße kann man mit etwas Umweg auch dorthin kommen. Eine Brücke über den Bodensee würde kein Mensch durchbringen, zurecht, das würde die komplette Landschaft zerstören und den See verschandeln.
Und die Fähre kostet Zeit und Geld. Für sowas gibt es Ausflugsschiffe und die Romanshorn Fähre auf dem Bodensee. Wer Spass will, soll die nutzen. Alle anderen nehmen die Brücke.
Für Radfahrer ist der Umweg eh viel zu weit.
Trapeztafelfanatiker @ 19 Feb 2019, 11:57 hat geschrieben:Ich habe keine rosa Eisenbahnbrille, aber eine die sich Verlagerung auch mit radikal-restriktiven Maßnahmen, wünscht und natürlich lohnt sich für den Fernverkehr (hier würde ich einen Stundentakt München - Schweiz wünschen) kein NBS-Abschnitt, aber wenn da auch massiv Güterverkehr verlagert wird (auch vom Arlberg weg), dann lohnt sich das schon.
Dass das bei unserer Verkehrspolitik nicht realistisch ist, ist mir auch klar, aber machbar wäre es und würde einen Bruchteil dessen kosten was manche Straßenprojekte kosten.
Mir geht es eigentlich nur um Fahrzeiten vom maximal 3 Stunden und da muss man so viel gar nicht ausbauen. Absolut nicht unrealistisch von der Machbarkeit her.
Dass das "radikal-restriktiv", "nicht realistisch" und Wünsche sind, stimme ich voll zu. Zum letzten Satz mit der Machbarkeit, oh well, machbar wäre auch ein Transrapid. Das Ding könnte im 10 Min, Takt schweben und wäre in unter 1h dort. Ob der Bedarf dafür da ist, ist eine andere Frage. Wenn die EC heuer mit drei Wagen fahren könnten, ohne das dabei jemand stehen müsste, werden auch bei unter 3h ABS/NBS selbst unter Einbezihung aller Reisender, die heuer andere Verkehrsmittel nutzen, keine RABe (Nimmermehr) der SBB im Stundentakt gefüllt.
München - Zürich ist einfach keine Haupachse, eben weil schon 90% die Rheinschiene abnimmt. Daher ist nicht nur die Politik das Problem, sondern der mangelde Bedarf. Wenn man NBS baut, dann sollte schon sowas wie NIM und VdE8 bei rauskommen - von der Zahl der Fahrgäste.