Nächster Triebwagen der S-Bahn München

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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JanH
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Beitrag von JanH »

Didy @ 11 Feb 2019, 15:06 hat geschrieben:Neben technischem und finanziellem ist dann immer noch die Frage, ob man es zugelassen bekommt. Karlsruhe wollte seine ET2010 auch mit den alten Zweisystemern traktionsfähig haben und hat es entsprechend ausgelegt. Meines Wissens aber nach wie vor nicht zugelassen.
Angeblich [1] soll die Zulassungsbehörde unter anderem gefordert haben, dass in so einem Fall die Anforderungen der neuen Crashnormen zumindest bezüglich Führerstände auf den gesamten Zugverband anzuwenden seien. Da ein Umbau der alten Fahrzeuge natürlich illusorisch ist, wären also nur Zugverbände mit einem ET2010 als führendem Fahrzeug möglich gewesen. Da in der Form kein sinnvoller Einsatz mehr möglich ist (Doppeltraktionen nur in eine Richtung oder mit Umrangieren bei jeder Wende, Dreifachtraktionen mit Altfahrzeug in der Mitte sind im BOStrab-Bereich wiederum fast nirgendwo einsetzbar), hat man das ganze dann auch deswegen aufgegeben.

[1] Und die Geschichte hat jemand erzählt, der an der Fahrzeugneubeschaffung mitbeteiligt war, es sollte also eigentlich schon was dran sein, auch wenn es bescheuert klingt.
Jo B.
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Beitrag von Jo B. »

Rohrbacher @ 26 Feb 2019, 22:36 hat geschrieben: Schon richtig. Aber du hast mich davon überzeugen können, dass diese "Komfortmerkmale" in Bayern ziemlich münchnerisch sind und damit zur Vereinheitlichung meiner eigenen Logik folgend abgeschafft werden müssen. :D Also müssten WCs, 1. Klasse und Zugbegleiter rein. Letztere gewissermaßen wieder. Es kann ja nicht sein, dass die S-Bahn München was nicht hat, was anderswo bei "S-Bahnen" ganz normal ist. Man könnte es aber auch von der Seite her sehen, dass der Begriff "S-Bahn" mancherorts einfach komplett unpassend für ganz normale Regionalbahnen verwendet wird. Ob man zu Vereinheitlichung des Produkts "S-Bahn" das eine oder das anderes ändert oder den Begriff zur Regio-Resterampe deklariert für alles, was kein anderes Spitzenprodukt ist, ist mir eigentlich egal. Nur überall einen Begriff zu verwenden, der überall was anderes bedeutet, finde ich halt behämmert. Dann könnte man auch jeden Zug egal nach welchem Tarif einfach ICE nennen, wenn's nur um die Nutzung einer bekannten Marke geht.

Die "grenznahen", aus dem Ausland einbrechenden S-Bahnen braucht man natürlich nicht an der Grenze umbauen, so wie auch bwegt-Züge auch mit den falschen Löwen nach Bayern dürfen, wenn's sein muss. ;)
Die Begriffe S-Bahn, Stadtbahn und auch U-Bahn sind nicht rechtsverbindlich definiert, insofern kann da in jeder Region etwas anderes darunter verstanden werden.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Jo B. @ 4 Apr 2019, 02:23 hat geschrieben: Die Begriffe S-Bahn, Stadtbahn und auch U-Bahn sind nicht rechtsverbindlich definiert, insofern kann da in jeder Region etwas anderes darunter verstanden werden.
Das ist richtig, aber eben doof. :rolleyes:
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Die SZ hat einen Artikel über den ungeliebten 15-Mintakt, dazu liefert sie dann auch Spekulationen zu den nächsten Fahrzeugen:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muench...-takt-1.4585045
Noch offen ist, welche Züge eigentlich das erweiterte Angebot leisten sollen. Die neuen Bahnsteige sind wie die des alten Tunnels jeweils 210 Meter lang, die Bahn hat dennoch kürzlich eine Kapazitätssteigerung um 25 Prozent gegenüber den bisherigen Plänen für die zweite Stammstrecke in Aussicht gestellt. Ein solches Plus an Passagier-Plätzen könnte durch einen Verzicht auf das bisherige Kuppel-Prinzip zustandekommen: zwei Kurzzüge mit jeweils vier Waggons machen einen Vollzug, drei Kurzzüge einen Langzug. Noch. Werden die Züge gleich, wie die neuen U-Bahnen, auf nicht mehr teilbare und auf kompletter Länge begehbare Langzüge ausgelegt, kann man sich mehrere Führerstände sparen, die sonst ungenutzt mitfahren und Platz beanspruchen.
Der Hauptnachteil wird dann auch genannt: Viele Stationen haben keine 210m-Bahnsteige, sondern nur 140.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Sind das wirklich noch so viele?

Wie weit kommt man denn aktuell mit Langzügen?

meine Schätzung:
- Freising/Flughafen
- Dachau
- Nannhofen
- Geltendorf
- Germering-U.
- Tutzing
- Höllriegelskreuth

- Deisenhofen
- Höhenkirchen-S.
- Grafing BF
- Markt Schwaben
- Flughafen
ET 412
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Beitrag von ET 412 »

Cloakmaster @ 3 Sep 2019, 14:31 hat geschrieben: Sind das wirklich noch so viele?

Wie weit kommt man denn aktuell mit Langzügen?

meine Schätzung:
(...)
- Höllriegelskreuth

- Deisenhofen
(...)
Auf der S7 West kommt man meines Wissens mit Langzügen nur bis Solln. Auf der S3 Ost können Langzüge bis Holzkirchen fahren.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Statt Grafing müsste Ebersberg gehen, nach Holzkirchen kommt man auch (anstatt Deisenhofen). Bei Petershausen und Herrsching bin ich mir nicht so ganz sicher, ob es nicht doch längenmäßig reichen könnte.
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Beitrag von uferlos »

Tegernseebahn @ 3 Sep 2019, 14:49 hat geschrieben: Statt Grafing müsste Ebersberg gehen, nach Holzkirchen kommt man auch (anstatt Deisenhofen). Bei Petershausen und Herrsching bin ich mir nicht so ganz sicher, ob es nicht doch längenmäßig reichen könnte.
es können alle Strecken außer Markt Schwaben - Erding, Solln-Wolfratshausen und Höhenkrichen-S - Kreuzstraße mit Langzügen gefahren werden.
mfg Daniel
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auf Dachau Bf - Altomünster könnte es aber schon auch eng werden. ;)
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Rohrbacher @ 3 Sep 2019, 15:28 hat geschrieben: Auf Dachau Bf - Altomünster könnte es aber schon auch eng werden. ;)
stimmt an die Nebenbahn hab ich jetzt gar nicht gedacht... Dort sind natürlich auch nur Vollzüge möglich.
mfg Daniel
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Beitrag von Cloakmaster »

Na um so besser, damit wären nur 1,5 Linien betroffen, die mit einer "XXL-S-Bahn" nicht gefahren werden könnten.

Natürlich könnte man auch 105-Meter Züge bestellen, und statt dreifach- nur zweifach Traktion fahren.

Oder verschiedene Zuglängen: 140 Meter Züge, und 210 Meter Züge, jeweils durchgängig. Ist natürlich mehr Aufwand für die Umlaufplanung.

Nach Erding könnte man den Ausbau wohl angehen, Wolfratshausen ggfs im Zusammenahng mit Geretsried. Nur für Höhenkirchen-Kreuzstraße dürfte es eher keine Begeisteung geben, da nennenswert Geld rein zu stecken.
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Cloakmaster @ 3 Sep 2019, 16:09 hat geschrieben: Na um so besser, damit wären nur 1,5 Linien betroffen, die mit einer "XXL-S-Bahn" nicht gefahren werden könnten.



Richtig, nur die "neue (alte)" S7 und der Abschnitt nach Altomünster. Die Strecke nach Erding übernimmt ja dann die S3, welche zwingend Langzüge braucht.
Natürlich könnte man auch 105-Meter Züge bestellen, und statt dreifach- nur zweifach Traktion fahren.
105m reichen aber nicht für die S7, da muss man die 140m schon ausnutzen.
Oder verschiedene Zuglängen: 140 Meter Züge, und 210 Meter Züge, jeweils durchgängig. Ist natürlich mehr Aufwand für die Umlaufplanung.
Einen Mix aus 140m und 210m sehe ich als nicht kompliziert an, da die Baureihen ja linienrein fahren werden.
S7 MGES-MKZ, S2 MAMT-MDS (Takt 10 Verstärker) und die S20 MP-MHRK. Der Rest dann mit "210ern".
Kaum lösbär wäre die Kombi aus 70m und 140m... dort dann die Fahrzeuge in den Abstellungen immer passend zu haben ist planerisch eine richtige Herausforderung.
Nach Erding könnte man den Ausbau  wohl angehen, Wolfratshausen ggfs im Zusammenahng mit Geretsried. Nur für Höhenkirchen-Kreuzstraße dürfte es eher keine Begeisteung geben, da nennenswert Geld rein zu stecken.
Erding sollte eh umgebaut werden im Rahmen des Erdinger-Ringschlusses, außerdem muss für Takt 15 dort die Infrastruktur angepasst werden.
mfg Daniel
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 3 Sep 2019, 16:09 hat geschrieben: Natürlich könnte man auch 105-Meter Züge bestellen, und statt dreifach- nur zweifach Traktion fahren.

Oder verschiedene Zuglängen: 140 Meter Züge, und 210 Meter Züge, jeweils durchgängig. Ist natürlich mehr Aufwand für die Umlaufplanung.
Ja, aber da gibts dann ja auch noch Nebenzeiten, da will man gerne mit weniger fahren.

Ich fände jetzt 105+70m ganz chic. Für die 210m-Umläufe halt 2 Lange, für die 140er 2 Kurze und im Notfall ginge auch noch Kurz+Lang mit 175m oder wie bisher auch schon 3x kurz.

Als Reservefahrzeuge würde ich hauptsächlich die billigeren 70er bestellen.

210+70m ginge theoretisch auch, aber die Idee gefällt mir nicht, da gleich die kompletten 210m Zug fehlen würden, falls irgendwas kaputt ist. Außerdem wäre nicht viel gespart, der Zug bestünde konstruktiv vermutlich doch aus zwei 105m Zügen, nur halt ohne Führerstand und dafür mit Übergang.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

uferlos @ 3 Sep 2019, 16:26 hat geschrieben:Einen Mix aus 140m und 210m sehe ich als nicht kompliziert an, da die Baureihen ja linienrein fahren werden.
Mal abgesehen von der unsäglichen Fuhrpark-Fragmentierung, wie genau stärkt und schwächt man die 140m-Züge dann? Oder fährt man die volle Kapazität den ganzen Tag sinnlos in der Gegend rum, braucht dann mehr Züge und/oder hat kleinere Wartungsfenster? Gerade mit der Verlängerung nach Landshut oder Buchloe, wo man garantiert in Tagesrandlagen beispielsweise nicht in S-Bahn und "Express" trennen wird, sondern die S-Bahn einfach hinter Geltendorf weiterfährt, bekommt man sehr große Linienlängen und sehr ungleicher Auslastung. Im Gegensatz zu den meisten RE-Linien, die oft zwischen Knotenpunkten mit vergleichsweise großer Zahl an durchfahrenden Fahrgästen fahren endet die S-Bahn von der Kapazität her gesehen ja immer "stumpf", sie nimmt immer mehr ab, umso weiter man von der Stammstrecke weg ist. Genau deswegen hat man bei der Erfindung des S-Bahnsystems die standardisiert-variable Zuglänge erfunden, sodass man einen Teil der teuren Kapazitäten früher immer auch nur zwischen Oberschleißheim und dem Ostbahnhof pendeln lassen konnte. Die Vollzüge durchgehend von Freising bis Kreuzstraße laufen zu lassen, hätte erheblich mehr Wagen und durchgehend auch bis z.B. Erding lange Bahnsteige erfordert.

Auch weil man zukünftig sicher mal was flügeln will, wäre sicherlich ein einheitlicher etwa 100 m langer Zug nicht verkehrt. Im Gegensatz zu längeren Einheiten ist das auch noch vernünftig wartbar und mit einem Wagenlayout wie beim Flirt3 XL mit verlängerten Wagenkästen als fünfteilige Einheit realisierbar, du bräuchtest genau ein Drehgestell und einen Wagenkasten mehr als beim deutlich kürzeren 423, hättest aber schon 50% mehr Länge und neben weniger Führerständen, auch weniger Wagenübergänge. Mit den langen Wagenkästen erhöht man zudem nebenbei das Gewicht auf den Achsen, was sich bei Traktion und Bremsleistung sicher positiv bemerkbar machen würde. Ein Zuglayout mit ungerader Wagenzahl hätte auch den Vorteil, dass man es symetrisch aufbauen kann, sodass z.B. Mehrzweckbereiche und ggf. WC zuverlässig genau in der Zugmitte wäre, egal wie rum man den Zug grad laufen hat. So könnte man auch zuverlässig mit Bodenmarkierungen auf dem Bahnsteig arbeiten.

Mit unterschiedlichen Zugkonfigurationen könnten wir auch zu Einzelwagen zurück.

Ach und wenn man ganze Tunnel bauen kann, kann man auch ein paar Bahnsteige um 60-70 m verlängern. Gerade weil das fast alles eigleisige Abschnitte sind, sind das gar nicht so viele Bahnsteige. :ph34r:

Wenn man anfängt, den Betrieb dauerhaft "linienrein" zu trennen, auf Takt30 umzubauen und Express zu spielen, dann kann man die S-Bahn in Teilen auch gleich eindampfen. Dann kann ich die S2 bis Altomünster laufen lassen, Hebertshausen, Röhrmoos und Vierkirchen-Esterhofen mit den dazwischenliegenden Haltabständen könnte dann auch die sehr geräumige RB bedienen, dann fährt man da halt einen Zug die Stunde mehr bis Pfaffenhofen, aber die BEG könnte wohl einiges an Zugkilometern sparen ohne dass das Angebot wirklich schlechter wird. Okay, von Pfaffenhofen her würde der Zug vielleicht 6-8 Minuten länger brauchen, dafür ist man von den ex-S-Bahnhalten mehr als diese Zeit schneller und käme umsteigefrei auch nach Norden. Ganz nebenbei würde es Platz auf der Fernbahn schaffen. Wenn man es mal weiterdenkt, stellt sich schon die Frage, braucht man zwischen Dachau und Petershausen eigentlich diesen Parallelverkehr durch eine S-Bahn überhaupt und könnte man die ein, zwei Gleise nicht nutzen, um auf der Fernbahn Platz zu schaffen bzw. als Basis für einen flexiblen 3- bis 4-gleisigen Ausbau der südlichen NIM? Da fahren auf Deutsch gesagt Leicht-ET auf eigenen Gleisen rum, während schwere Güterzüge, bis zu 10-teilige Twindexx und nahezu alle ICE-Generationen sich auf kaum mehr Gleismetern im Weg rumstehen.

So rein netzmäßig: Okay, dann fährt die S-Bahn eben nicht ganz 20 und keine 40 km weit raus. Zwischen Markt Schwaben und Dorfen macht man es aus anderen Gründen de facto ja genauso und spart sich die S2. Gerade die Petershausener Strecke ist ja ein bekanntes Beispiel, wo man schon die Frage stellen muss, ob die S-Bahn das richtige Produkt ist, dass die Leute da hinten haben wollen. In Pfaffenhofen verweigert so mancher Rat aus Angst die RE zu verlieren und eine langsame S-Bahn zu kriegen die Zustimmung zum teuren MVV, während die Pendler in Petershausen die in der HVZ teilweise eh häufiger fahrenden RB/RE stürmen. ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Da ja die 423 in Teilen ja noch eine Weile fahren sollen, sehe ich kein Problem darin, zusätzlich noch 210 m Züge für die ganzen kapazitätsstarken Strecken zu beschaffen. Auf den Strecken mit 140 m Bahnsteigen und da wo man stärkt und schwächt nimmt man halt weiter die 423.
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Didy
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Beitrag von Didy »

Ääääh nein. Was als nächstes beschafft wird, dient nicht nur der Kapazitätserweiterung, sondern auch der Ablösung der 423.
Bis das Lastenheft fertig ist, das Ding ausgeschrieben, entwickelt, Prototypen gebaut und zugelassen sind, gehen noch einige Jahre ins Land. Die ersten wird man dann sicher ne Weile in der Praxis erproben - sowas wie bei den meisten Betreiberwechseln mit Neufahrzeugen passiert, kannst du dir bei der S-Bahn München kaum leisten.
Dann schätze ich werden die ersten paar Dutzend zur Kapazitätserweiterung sein, dann werden die 420er abgelöst. Und bis dahin sind die ersten 423er dann auch schon 30.

Insofern: Deine Idee geht allenfalls für einen ganz ganz kurzen Übergangszeitraum. Keinesfalls als Dauerlösung. Dafür muss die nächste Baureihe(nfamilie) auf jeden Fall auch eine Lösung parat haben.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Erstmal dürften die 420er dran glauben und der Rest dürfte in die Erweiterung der Takte gehen. Wann die 423er mal dran sind, da würde ich mich jetzt nicht festlegen wollen. Bis dahin kann noch viel passieren. Weil dafür müssen erstmal ausreichend Nachfolger da sein und das kann locker noch 20-25 Jahre dauern, bis keine 423er mehr fahren.
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Beitrag von Rev »

Das stimmt so sicherlich nicht...

Die 420 waren aus München auch innerhalb von wenigen Jahren verschwunden. Und so wird es auch mit den 420/423 passieren. Man möchte sich in München wieder ein Artenreines Netz aufbauen... Da wird man sicherlich nicht noch ewig mit den 423 rumfahren... Zumal man den Nachfolger auch ned beliebig nachbestellen können wird.
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Sollte das S-Bahnnetz scheibchenweise an verschiedene EVUs vergeben werden, wäre es evtl. egal -- solange jeder Betreiber eine homogene Flotte hat.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Rohrbacher @ 3 Sep 2019, 18:03 hat geschrieben:Ach und wenn man ganze Tunnel bauen kann, kann man auch ein paar Bahnsteige um 60-70 m verlängern. Gerade weil das fast alles eingleisige Abschnitte sind, sind das gar nicht so viele Bahnsteige. :ph34r:
1 Altomünster (nur 1 weil Mittelbahnsteig)
1 Kleinberghofen
2 Erdweg
1 Arnbach
1 Markt Indersdorf
1 Niederroth
2 Schwabhausen
1 Bachern
1 Dachau Stadt
1 Dachau Bf Gleis 2
1 Wolfratshausen (nur 1 weil Mittelbahnsteig)
2 Icking
1 Ebenhausen-Schäftlarn (nur 1 weil Mittelbahnsteig)
1 Hohenschäftlarn
2 Baierbrunn
1 Buchenhain
2 Höllriegelskreuth
2 Pullach (und 1 böser Bü)
1 Großhesselohe-Isartalbahnhof (nur 1 weil Mittelbahnsteig)
1 Kreuzstraße
1 Großhelfendorf
1 Peiß
2 Aying
1 Dürrnhaar
1 Erding (nur 1 weil Mittelbahnsteig)
2 Altenerding
1 Aufhausen
1 St. Koloman
1 Ottenhofen (nur 1 weil Mittelbahnsteig)

Ergibt in Summe 37 Bahnsteige.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Verlängerung der Bahnsteige ist kostentechnisch ein Witz gegenüber den Kosten der zweiten Stammstrecke.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Erding wird ja durch einen neuen Bahnhof ersetzt, Altenerdings soll ja auch im Zuge des Begegnungsabschnitts umgebaut werden. Dito St. Koloman, auch wenn da in den Maßnahmen explizit nicht von einer Verlängerung die Rede ist, würde es sich da doch dringend anbieten, das gleich mit zu machen.

Allerdings hat man dann immer noch das Problem, dass man auf einigen Strecken viel klimatisierte Luft spazieren fährt. Altomümster und Kreuzstraße mit Langzügen ist einfach keine gute Idee. Aber vielleicht könnte man nach Ausbau der anderen Äste die beiden miteinander verknüpfen und dort hält einen kuppelbaren o0m Zug wie bisher einsetzen und halt in Dachau und Höhenkirchen flügeln/schwächen.
Erding kann auf jeden Fall Langzühe brauchen, einige andere Äste evtl auch.
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Vielleicht kann man die S7 ja mal von der Kreuzstraße bis Holzkirchen verlängern.

Die Fahrzeit nach München ist zwar etwas länger, aber trotzdem dürften die Züge dann zumindest etwas weniger leer sein, auch wenn man sicher trotzdem keine Langzüge brauchen würde.



Die Frage ist, ob es zwingend nur ein Zugtyp sein darf. Dann müsste man entweder tatsächlich alles auf Langzüge umstellen oder eben wieder 70m-Züge nehmen.

Wenn es mehr als ein Zugtyp sein darf, dann wäre ich für 140m und 70m. Im Normalfall fährt man dann gekoppelt mit 210m. Strecken, die dafür nicht tauglich sind, kann man mit einem 140er fahren und im Fall der Fälle kann man auch jederzeit 2 oder 3 70m-Züge koppeln. Dadurch kann man auch weiterhin Stärken und Schwächen und in Schwachlastzeiten mit kürzeren Zügen fahren, als wenn man nur 210m-Züge hat.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Viele Holzkirchener nutzen aufgrund der Fahrzeiten sowieso die BOB nach München. Insofern nutzen meist Leute die S2, die ein Ziel an der S-Bahn haben. Bei einer S7 Holzkirchen wird das nicht anders sein, die würde halt von Leuten genutzt, die ein Ziel im S7 Einzugsbereich haben. Ich denke der Sinn einer S7 Verlängerung nach Holzkirchen wäre eher Anrainern der S7 direkte Verbindung nach Holzkirchen zu geben. Erstens sind dort auch ein paar Arbeitsplätze und zweitens gibt es halt dort auch Umsteigemöglichkeiten. Vielleicht will auch jemand mal aus Aying nach Miesbach oder von Höhenkirchen zum Tegernsee.

Ich glaube wenn man zwei Typen haben will, wäre 70m und 210 m nicht so verkehrt. Bei 70 m und 140m ist beim Stärken/Schwächen gerne das Problem, dass die Zugteile falsch herum stehen. Genauso gibt es genug Linien, da lohnt 210m schon jetzt ganztags.
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Beitrag von Cloakmaster »

Meinst du, daß eine 70/140-er Einheit nur mit dem 140-er Teil voran fahren könnte? Warum sollte das so sein? Also wenn, dann müssen die schon beliebig kuppelbar sein, sonst kann man es gleich lassen. In Bremen setzt die NWB ja 3-teiler und 5-teiler ein. Und da fährt auch mal der 3-teiler vorne, und mal der 5-teiler. Ich habe auch schon 3+3 gekuppelt gesehen, aber 5+5 noch nicht - vermutlich mangels Bahnsteiglängen.

70 und 210 macht in meinen Augen absolut gar keinen Sinn. Wenn Mischflotte, dann würde 70 und 140, oder 140 und 210 bestellen. Einzelne 70er-Einheiten wird man so gut wie gar nicht benötigen, wozu also diese? Um damit 140er Einheiten zu bilden, wenn man keine 210 benötigt?

Wie siehts eigentlich bei der MVG? aus? Da ist doch schon der Plan, daß irgendwann nur noch "Langzüge" verkehren, oder? .
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Beitrag von Iarn »

Cloakmaster @ 4 Sep 2019, 10:51 hat geschrieben: Meinst du, daß eine 70/140-er Einheit nur mit dem 140-er Teil voran fahren könnte? Warum sollte das so sein? Also wenn, dann müssen die schon beliebig kuppelbar sein, sonst kann man es gleich lassen.
Nein aber am Ostbahnhof zum Beispiel musst Du Richtung Kreuzstraße so kuppeln, dass der 140m ist Westen und der 70m ist Osten steht. In Markt Schwaben schwächst Du mit 70m ist Westen und 140m ist Osten. Das Problem meinte ich.
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 4 Sep 2019, 10:26 hat geschrieben: Ich glaube wenn man zwei Typen haben will, wäre 70m und 210 m nicht so verkehrt. Bei 70 m und 140m ist beim Stärken/Schwächen gerne das Problem, dass die Zugteile falsch herum stehen. Genauso gibt es genug Linien, da lohnt 210m schon jetzt ganztags.
Tatsächlich?

Das kann ich nicht gut genug beurteilen. Dafür bin ich nicht oft genug in verschiedenen Teilen des S-Bahn-Netzes unterwegs.

Die Frage ist, ob bei einem ganztägigen Takt 10 oder 15 tatsächlich auf vielen Linien außerhalb der HVZ Langzüge sinnvoll sind. Und die Möglichkeit nach Ende der HVZ zu schwächen und vor der Nachmittags-HVZ wieder zu stärken, würde man sich mit 210m-Zügen nehmen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Iarn @ 4 Sep 2019, 11:53 hat geschrieben: Nein aber am Ostbahnhof zum Beispiel musst Du Richtung Kreuzstraße so kuppeln, dass der 140m ist Westen und der 70m ist Osten steht. In Markt Schwaben schwächst Du mit 70m ist Westen und 140m ist Osten. Das Problem meinte ich.
Ah, verstehe. Ja, wenn man mit dem 140er-Teil weiter fahren möchte, und den 70er Teil abhängen, und nicht umgekehrt, hast du natürlich recht. Oder man bräucht noch ein zusätzliches Abstellgleis, in das der abzustellende 70er Teil zuerst den Bahnsteig räumt, und dann der 140er Teil die Fahrt fortsetzt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wieso geht ihr eigentlich davon aus dass die 25% Kapazitätssteigerung durch den Wegfall von Führerständen entstehen? Klar, wenn man auf Führerstände verzichtet gewinnt man natürlich etwas Platz, aber garantiert nicht 25%.

Die 25% Kapazitätssteigerung scheint sich auf die Kapazität der Bahnhöfe der Stammstrecke zu beziehen, man rechnet also mit 25% mehr Fahrgästen, und legt darauf die Zugangsbauwerke aus. Ich persönlich denke dass die Steigerung durch verschiedene Effekte entstehen, ich nehme an u.a. dichterer Takt, weniger Sitzplätze, Langzüge statt Vollzüge.

An 210m-Züge ohne Trennmöglichkeit glaube ich eher nicht, das würde in der Werkstatt, Disposition etc. zu viele Probleme machen. Und wie gesagt, so wahnsinnig viel Platz gewinnt man dadurch jetzt ja auch nichtf.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Boris Merath @ 4 Sep 2019, 12:07 hat geschrieben: Wieso geht ihr eigentlich davon aus dass die 25% Kapazitätssteigerung durch den Wegfall von Führerständen entstehen? Klar, wenn man auf Führerstände verzichtet gewinnt man natürlich etwas Platz, aber garantiert nicht 25%.

Die 25% Kapazitätssteigerung scheint sich auf die Kapazität der Bahnhöfe der Stammstrecke zu beziehen, man rechnet also mit 25% mehr Fahrgästen, und legt darauf die Zugangsbauwerke aus. Ich persönlich denke dass die Steigerung durch verschiedene Effekte entstehen, ich nehme an u.a. dichterer Takt, weniger Sitzplätze, Langzüge statt Vollzüge.

An 210m-Züge ohne Trennmöglichkeit glaube ich eher nicht, das würde in der Werkstatt, Disposition etc. zu viele Probleme machen. Und wie gesagt, so wahnsinnig viel Platz gewinnt man dadurch jetzt ja auch nichtf.
@boris:

In diesem Artikel steht das von den 25%: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/zweite...nzial-1.4539518
Alles werde besser und aufnahmefähiger als ursprünglich geplant, Bahnsteigbreiten, Fluchtwege, Aufzüge, Rolltreppen. Das sei auch dringend nötig, denn die Fahrgastzahlen steigen schneller als zu Projektbeginn erwartet, die Züge fassen künftig 25 Prozent mehr Menschen.

Wird sicher nicht ausschließlich über die Führerstände geschehen, sondern wohl vor allem über weniger Sitze...
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