146225 hat geschrieben: ↑15 Jul 2023, 18:31
Ist das Bayern-induziertes Verhalten, dass man von erneuerbaren Energien keine Ahnung hat?
Ist das dummes Geschwätz, wenn's von dir kommt?
Martin H. hat geschrieben: ↑15 Jul 2023, 12:21
"Ich fahre lokal emissionsfrei - dank Kohlestom."
Deswegen heißt es ja lokal emissionsfrei. Eigentlich müsste es auch "lokal fair gehandelt" geben.
Grundsätzlich kommt's aber drauf an: Wenn der E-Roller Fußwege = Nullemission ersetzt und nach der dritten Benutzung im naheliegenden Gewässer landet, ist das doof. Wenn der E-Scooter (Akkukapazität um die 500 Wh) mit ein paar Watt Kohlestrom aber die Emissionen von 8,5 kWh je Liter Benzin in einem Moped ersetzt, die für ihre Größe dann doch ganz schön am Saufen sind, ist das sicherlich auch wieder ein Fortschritt, zumal ein E-Scooter bauartbedingt vermutlich sogar deutlich weniger Produktionsenergie verursacht.
Edit: Unser Problem ist aber gesamtgesellschaftlich, dass wir jeden energetischen Fortschritt im bekannten Rebound-Effekt verpuffen lassen. Wenn der neue Stadtbus nicht die Autofahrer mitnimmt, sondern die früheren Radfahrer und Fußgänger, dann bringt das energetisch eher genauso viel wie wenn wir die Effizienzsteigerungen bei Verbrennungsmotoren seit etwa drei Jahrzehnen nur dazu nutzen, um mit der etwa gleichen Energie immer schwerere und schnellere Autos immer öfter zu fahren. Moderne Verbrenner mit im Massenmarkt 50-120 PS und 700 bis 1.100 kg Fahrzeuggewicht wie anno 1990 und dem Nutzungsverhalten und der Flottengröße von 1990 hätten die Emissionen des privaten Autoverkehrs ja auch ohne Elektrifizierung schon weit gesenkt gegenüber 1990.
Hübsches Vergleichsbild, wenngleich natürlich ein bisschen populistisch, weil die Wagen natürlich nicht die gleiche Klasse oder noch zielführender die gleiche relative Häufigkeit am Markt der jeweiligen Zeit repräsentieren.
Jean hat geschrieben: ↑14 Jul 2023, 06:45
Aber wir haben ja bald auf allen Autobahnen Oberleitungen damit die LKW's mit Strom aus Kohle CO2 neutral fahren...
Haben wir? Mit den aktuellen Akku- und Brennstoffzellen-Lkw dürfte der E-Highway mit fahrzeugseitig wohl deutlich kompizierteren und außerhalb von Deutschland dann nicht sinnvoll einsetzbaren Diesel-Elektro-Hybrid-Lkw eigentlich eh bereits überholt sein. Mit derzeit
bis zu 1.000 kWh, die blöderweise in keinen Regionalbus reinpassen, kann man theoretisch oft schon so weit fahren wie ein Lkw-Fahrer legal Lenkzeit hat. Es ist nur noch ziemlich teuer. Aber das ist der E-Highway auch und erfordert neben den Lkw zusätzlich sehr viel Infrastruktur. Damit ist der E-Highway vermutlich jetzt schon den Weg des Transrapid gegangen ...
Markus hat geschrieben: ↑13 Jul 2023, 22:35
Angeblich wird bei der DB ein Rückzug aus dem Einzelwagenverkehr diskutiert.
Das war zu erwarten und in irgendeinem Beitrag müsste ich es ja neulich schon so beschrieben haben, dass DB Cargo sich demnächst die Pistole auf die eigene Brust setzt und der Politik droht abzudrücken. Jetzt ist es soweit. DB Cargo macht damit seit Bestehen große Verluste, "der Markt" interessiert sich nicht für Einzelwagen und wird sich für gesellschaftliche oder Staatsziele systembedingt auch nie interessieren, also will DB Cargo jetzt eine Entscheidung von der Politik. Entweder ihr wollt und finanziert das entsprechend oder wir machen den Laden eben komplett zu. 90% des Einzelwagenverkehrs von 1985 sind ja schon zu, was übrigens auch Teil des Problems sein dürfte. Es mag zwar sein, dass die Zubringer Verluste machen, dadurch dass man vor allem
nach der Bahnreform (und der gleichzeitigen Liberalisierung des Lkw-Verkehrs) die Zubringer stark zurückgefahren hat, machen jetzt wohl auch die Langstreckenteile, Rangierbahnhöfe etc. mangelns Auslastung immer mehr Verluste bzw. sind einfach nicht mehr konkurrenzfähig, wenn der "Dg" nicht mehr jede Stunde fährt, sondern vielleicht noch zweimal am Tag und die Zustellung nur noch jeden zweiten, dritten oder siebten Tag in der Woche mit den dann entsprechend langen Anschlusszeiten (auch weil die Beförderung einfach mit dem nächsten Schülerzug ja auch nicht mehr geht), die dann auch die allerletzte Chaos-Spedition locker unterbieten kann. Das war abzusehen.
"Der Markt" würde es wegen des Personalmangels wahrscheinlich sogar gutheißen, wenn bei DB Cargo tatsächlich 8.400 Stellen wegfallen würden. Nicht nur die NE-Güterbahnen kreisen schon wie die Geier ... Das typische Bahnreform-induzierte Marktverhalten. Grüße nach Muss-man-mögen-Duisburg. Du hast es immer so gewollt!