Bahnstreiks 2023/2024

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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

DB:

Kooperation statt Konfrontation: Deutsche Bahn macht GDL in erster Runde ein Angebot
DB setzt auf Lösung am Verhandlungstisch • Volumen des Abschlusses im Öffentlichen Dienst (Bund) GDL-spezifisch ausgestalten: insgesamt rund 11 Prozent Lohnerhöhung, bis zu 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie, lange Laufzeit • Fahrplan für weiteren Verhandlungsweg • 35-Stunden- / 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich „falscher Weg“ • Ziel: vor Weihnachten fertig werden
Die Deutsche Bahn (DB) hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt. DB‑Personalvorstand Martin Seiler: „Wir setzen weiter auf Kooperation statt Konfrontation. Deshalb haben wir der Gewerkschaft einen Tarifabschluss im Volumen des öffentlichen Dienstes des Bundes angeboten.“ Das bedeutet eine nachhaltige Entgelterhöhung von insgesamt rund 11 Prozent.

Das Angebot sieht außerdem eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2.850 Euro vor. Die Laufzeit solle sich an den bisherigen Verträgen mit der GDL orientieren: Zuletzt waren es 32 Monate. „Damit ist ein klarer Rahmen gesteckt, die Details gilt es nun gemeinsam GDL-spezifisch auszugestalten“, so Seiler. Die Lokführergewerkschaft hatte in der Bundestarifkommission des Deutschen Beamtenbundes das Tarifergebnis im Öffentlichen Dienst maßgeblich mitgestaltet.

„Mit einem derartigen Angebot gleich in der ersten Runde sind wir einen großen Schritt auf die
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zugegangen. Jetzt zeigt sich, ob die GDL wirklich an ernsthaften Verhandlungen interessiert ist“, sagte Seiler. Die DB setzt auf eine Lösung am Verhandlungstisch. „Das sind wir unseren Mitarbeitenden und unseren Fahrgästen schuldig. Tarifverhandlungen sind dafür da, miteinander zu reden und Lösungen zu finden. Das gilt umso mehr, je komplexer und umfassender die Forderungen sind.“ Das DB-Angebot enthält ebenfalls inhaltliche Schwerpunkte und einen Fahrplan für den weiteren Verhandlungsweg. Klares Ziel müsse es sein, noch vor Weihnachten fertig zu werden. Die DB hatte der GDL bereits vor Beginn der Tarifrunde angeboten, moderierte Verhandlungen zu führen. Dieser Vorschlag gilt nach wie vor.

Die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bezeichnete Seiler als „falschen Weg“. Eine 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich sei „nicht machbar“, weder was die Kosten noch was die Kapazität angehe. Die DB müsste allein 10 Prozent mehr Mitarbeitende einstellen, um diese Lücken zu schließen, und das bei einem historisch engen Arbeitsmarkt. Arbeitszeitverkürzung ist damit auch nicht Gegenstand des DB-Angebots.

Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.

Die DB hat bereits Ende August einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.

Weitere Informationen: www.deutschebahn.com/tarif

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Iarn
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Iarn »

Bei der Reduktion der Stundenzahl bin ich auf der DB. gesetzt den Fall, die GDL setzt sich da durch, wie soll das aussehen? Gibt ja jetzt schon flächendeckend zu wenig Personal.
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Münchner
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Münchner »

Iarn hat geschrieben: 09 Nov 2023, 12:41 Bei der Reduktion der Stundenzahl bin ich auf der DB. gesetzt den Fall, die GDL setzt sich da durch, wie soll das aussehen? Gibt ja jetzt schon flächendeckend zu wenig Personal.
Es sieht zumindest danach aus, als ob man die nächsten Monate die Bahn gleich gar nicht in seine Planung einbezieht.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

DB:
Nach 11-Prozent-Angebot: DB und GDL setzen Verhandlungen nächste Woche fort
Seiler: „Begrüßen die Fortsetzung der Verhandlungen auf Grundlage unseres Angebots“ • Vier weitere Termine im Wochenrhythmus vereinbart • DB-Angebot mit Volumen wie im Öffentlichen Dienst des Bundes • Klares Nein zur Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bleibt
Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich nach der Auftaktrunde vertagt. Auf Grundlage des heutigen DB-Angebots werden die Verhandlungen fortgesetzt. Dafür wurden vier weitere Termine im Wochenrhythmus vereinbart. Der Konzern hatte in der heutigen Auftaktrunde ein Angebot gemacht und eine Lohnerhöhung von insgesamt rund 11 Prozent sowie bis zu 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie in Aussicht gestellt.

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage unseres Angebots weiterverhandeln will. Damit ist ein klarer Rahmen gesetzt. Es muss nun um Lösungen für Mitarbeitende und Kunden gehen, und zwar am Verhandlungstisch. An unserem klaren Nein zur Arbeitszeitverkürzung hat sich nichts geändert.“

Im Laufe der heutigen Verhandlungen ist die DB erneut auf die Lokführergewerkschaft zugegangen und hat angeboten, 1.500 Euro der Inflationsausgleichsprämie vorab noch im Dezember zu bezahlen. Voraussetzung dafür wäre eine Friedenspflicht bis zum Ende der Weihnachtsferien gewesen. Dies hat die GDL abgelehnt und damit auf diesen Vorschlag verzichtet.

Die vier Verhandlungstermine: 16./17. November (Berlin), 23./24. November (Berlin), 5./6. Dezember (Potsdam), 14./15. Dezember (Berlin). Ziel der DB ist es, mit diesem Fahrplan noch vor Weihnachten fertig zu werden.

Das DB-Angebot orientiert sich am jüngsten Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst des Bundes. Dieser kam nach etlichen Warnstreiks und einer Schlichtung zustande, und die GDL hat diesen in der Bundestarifkommission des Deutschen Beamtenbundes (dbb) selbst maßgeblich mitgestaltet.

Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.

Bereits Ende August hat der Konzern einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.

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146225
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Iarn hat geschrieben: 09 Nov 2023, 12:41 Bei der Reduktion der Stundenzahl bin ich auf der DB. gesetzt den Fall, die GDL setzt sich da durch, wie soll das aussehen? Gibt ja jetzt schon flächendeckend zu wenig Personal.
Auch wenn es nicht im vollen Umfang kommt, irgendetwas in dieser Richtung wird die DB der GdL wohl anbieten müssen, spätestens dann, wenn andere EVU mit der GdL Vereinbarungen in dieser Richtung treffen.
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Entenfang
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Entenfang »

Iarn hat geschrieben: 09 Nov 2023, 12:41 Bei der Reduktion der Stundenzahl bin ich auf der DB. gesetzt den Fall, die GDL setzt sich da durch, wie soll das aussehen? Gibt ja jetzt schon flächendeckend zu wenig Personal.
Das haben die Kohleminenbetreiber vor 200 Jahren bestimmt auch gesagt, als die Arbeiter für ihren freien Sonntag gekämpft haben.

Ich finde es ja wirklich sehr amüsant - permanent liest man in der Presse Artikel darüber, dass bestimmt bald KI die Jobs der Akademiker ersetzen wird, genauso wie man bei jedem Bahnstreik liest, dass die Züge in 5 Jahren ohnehin automatisch fahren werden und drölfzig Milliarden in die Digitalisierung investiert werden. Tatsächlich hat man selbst bei einfachen Jobs, die sich vergleichsweise leicht automatisieren ließen (U-Bahn...), einen eklatanten Personalmangel. Da frage ich mich immer, wie passt das zusammen?
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

Weiß man eigentlich schon, ob ein GDL-Streik einen kompletten Stillstand aller Züge auslösen könnte, oder ob es eher auf eine Ausdünnung oder Einschränkung des Angebots rauslaufen würde?
Wo ist das Problem?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Spontan würde ich vermuten, dass es ein eingeschränktes Angebot geben würde. Bei den letzten GDL-Streiks vor zwei Jahren wurde bei der S-Bahn München ein Stundentakt gefahren und im Regionalverkehr teilweise auch. Die Beamten werden natürlich weniger, daher weiß ich nicht, ob jetzt noch für ein vergleichsweise gutes Angebot reichen würde. Einen kompletten Stillstand würde es denke ich nicht geben.
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

rautatie hat geschrieben: 10 Nov 2023, 13:33 Weiß man eigentlich schon, ob ein GDL-Streik einen kompletten Stillstand aller Züge auslösen könnte, oder ob es eher auf eine Ausdünnung oder Einschränkung des Angebots rauslaufen würde?
Früher war das tatsächlich möglich. Heute nicht mehr.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Lazarus hat geschrieben: 10 Nov 2023, 14:36 Früher war das tatsächlich möglich. Heute nicht mehr.
Es reicht ja auch wenn in Pasing ein, zwei S-Bahnen weniger fahren damit du brüllst wie am Spieß.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Deutsche Bahn
Provokation und kaum Verhandlungsbereitschaft
10. November 2023

Keine zufriedenstellende Auftaktrunde

Mit der Auftaktrunde am 9. November 2023 starteten in Berlin die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband MOVE und der Deutschen Bahn. Bereits im Vorfeld hat der Arbeitgeber über die Medien ein erstes Angebot angekündigt. Dieses von Herrn Seiler als „abschließend“ bezeichnete Angebot ist aber eine klare Provokation in Richtung GDL.

Zunächst wurde ein Entgeltangebot in Höhe des letzten Abschlusses für den öffentlichen Dienst in Aussicht gestellt. Mit der Übergabe des Angebotes wurden zeitgleich die Medien über elf Prozent Entgelterhöhung informiert. Dazu soll es 2 850 Euro Inflationsausgleichsprämie (anteilig für Teilzeitarbeitnehmer) geben. Sonst beinhaltet dieses Angebot fast nur „Reformvorschläge“ zu Lasten der GDL-Mitglieder. Die Laufzeit soll mindestens 30 Monate betragen.

Die Forderung der GDL, schon in der ersten Verhandlungsrunde eine Inflationsausgleichsprämie zu vereinbaren, griff der Arbeitgeber zwar auf, allerdings sollte mit einer Zahlung von 1 500 Euro die Bedingung verknüpft sein, dass es eine absolute Friedenspflicht bis in das nächste Jahr hinein geben soll. Das lehnte die GDL entschieden ab, denn ihre Rechte und ihre Handlungsfähigkeit sind nicht käuflich!

Immerhin gab es einen kleinen Fortschritt: Nach der ursprünglich gezeigten Arbeitsverweigerung der DB steht nun ein Verhandlungsfahrplan mit Terminen im wöchentlichen Rhythmus. Der nächste Verhandlungstermin folgt nun bereits am 16. und 17. November 2023.

Die GDL will dann über ihre Kernforderungen verhandeln. Neben dem Entgelt sind das vor allem die Arbeitszeitverkürzung, die Verbesserungen bei Ruhetagen und Tarifverträge für den Netzbetrieb sowie die Netzinstandhaltung. Der Arbeitgeber weiß das! AGV MOVE und DB betonen mehrfach, dass es keine Verhandlungsbereitschaft zur Arbeitszeitverkürzung und zu Tarifverträgen für neue Berufsgruppen gibt.

Auch wenn der Arbeitgeber bewusst provoziert, wird die GDL keinesfalls über das hingehaltene Stöckchen springen. Behält er seine Blockade-Haltung bei, muss er sich weiterhin auf Arbeitskämpfe einstellen!
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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Entenfang hat geschrieben: 10 Nov 2023, 13:21
Iarn hat geschrieben: 09 Nov 2023, 12:41 Bei der Reduktion der Stundenzahl bin ich auf der DB. gesetzt den Fall, die GDL setzt sich da durch, wie soll das aussehen? Gibt ja jetzt schon flächendeckend zu wenig Personal.
Das haben die Kohleminenbetreiber vor 200 Jahren bestimmt auch gesagt, als die Arbeiter für ihren freien Sonntag gekämpft haben.

Ich finde es ja wirklich sehr amüsant - permanent liest man in der Presse Artikel darüber, dass bestimmt bald KI die Jobs der Akademiker ersetzen wird, genauso wie man bei jedem Bahnstreik liest, dass die Züge in 5 Jahren ohnehin automatisch fahren werden und drölfzig Milliarden in die Digitalisierung investiert werden. Tatsächlich hat man selbst bei einfachen Jobs, die sich vergleichsweise leicht automatisieren ließen (U-Bahn...), einen eklatanten Personalmangel. Da frage ich mich immer, wie passt das zusammen?
Wie ist es jetzt eigentlich - die GDL fordert 35 h Woche bei 4 Arbeitstagen - heute hat man 38 h bei 5 Arbeitstagen richtig? das würde doch dann die jeweiligen Arbeitstage für die Arbeitnehmer verlängern oder?
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

andreas hat geschrieben: 11 Nov 2023, 08:12 Wie ist es jetzt eigentlich - die GDL fordert 35 h Woche bei 4 Arbeitstagen - heute hat man 38 h bei 5 Arbeitstagen richtig? das würde doch dann die jeweiligen Arbeitstage für die Arbeitnehmer verlängern oder?
Auf den ersten Blick ist ein Arbeitstag mit 7,6 Stunden natürlich kürzer als ein Arbeitstag mit 8,75 Stunden. Auf den zweiten Blick heißt 8,75 Stunden aber auch, es sind weniger Überstunden möglich, weil man pro Tag schon näher an den Tageshöchstgrenzen ist und die eben nur vier statt fünf Mal zur Verfügung stehen. ;-)

Würde sich die 4-Tage-Woche flächendeckend durchsetzen, würde übrigens der Pendlerverkehr um 20% sinken.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Endlich passiert mal was 8)


GDL

Deutsche Bahn
Streik in „blauen Betrieben“? Na klar – und ausdrücklich ja!
13. November 2023

Mit miesen Tricks versuchen DB und evg, die GDL zu schwächen – vergeblich.

DB AG und evg wollen unseren Mitgliedern suggerieren, dass man in den arbeitgeberseitig gewillkürten evg-Mehrheitsbetrieben, oder wo es noch keinen GDL-Tarifvertrag gibt, nicht zu streiken bräuchte. Teilweise wird sogar behauptet, man dürfe als GDL-Mitglied in einem „blauen Betrieb“ gar nicht streiken. Das ist schlichtweg falsch und einfach nur gelogen!

Klare Antwort: Das Streikrecht für GDL-Mitglieder gilt in allen Betrieben!

Wie groß muss die Angst sein, wenn man mit miesen Tricks versucht, den GDL-Zusammenhalt zu unterlaufen um die GDL – aussichtslos – zu schwächen. Offenkundig will man in gewohnter trauter Zweisamkeit verhindern, dass die GDL einen besseren Tarifabschluss erzielt. Um bei möglichen Streiks die Beteiligung zu senken, werden GDL-Mitglieder aktiv angesprochen: „Es lohnt sich nicht, in einem blauen Betrieb zu streiken, weil der GDL-Tarif dort gar nicht gelte,“ heißt es. Das Ziel ist die Schwächung der GDL.


Klare Antwort: Dieser Plan wird nicht aufgehen!


Mit dem Zusammenhalt und der Geschlossenheit aller GDL-Mitglieder werden wir wie immer bessere Arbeitsbedingungen und mehr Entgelt erreichen. Und dann schauen wir gemeinsam, wie die DB diesmal mit dem GDL-Tarifabschluss umgehen wird. Schenkt sie den GDL-Tarifabschluss wie gewohnt der evg? Oder will sie weiter in „blau und grün“ spalten und ihre eigene Belegschaft noch mehr gegen sich selbst aufwiegeln?

Ob kurz oder lang, es führt kein Weg an besseren Tarifab-schlüssen für die Eisenbahner vorbei. Und die gibt es eben nur mit einer starken GDL! Nur bei uns stehen die Interessen und Nöte der Eisenbahner an erster Stelle! Es bleibt also wichtig, dass wir – egal in welchem Betrieb – wenn nötig, für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch gemeinsam in den Arbeitskampf ziehen.

Quelle

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DB

GDL beschließt Streiks – trotz 11-Prozent-Angebot und vereinbartem Verhandlungsfahrplan
Streikbeschluss zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde „ein Unding“
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat der Deutschen Bahn (DB) heute Nachmittag – zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde – einen Streikbeschluss übermittelt. Damit ist jetzt schon klar, dass die GDL streiken wird. Unklar ist nur noch, wann die GDL streiken wird.

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Jetzt zeigt die Spitze der Lokführergewerkschaft ihr wahres Gesicht, sie war nie an Lösungen interessiert. Der Streikbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Unding. Wir haben gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Lokführergewerkschaft vereinbart, wir haben bereits in der Auftaktrunde ein 11-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Sollte die Lokführergewerkschaft tatsächlich vor den unmittelbar bevorstehenden Verhandlungen streiken, würde sie Millionen Menschen in Haftung nehmen und die Sozialpartnerschaft mit Füßen treten.“

Ende letzter Woche wurden gemeinsam von DB und der Lokführergewerkschaft diese Verhandlungstermine im Wochenrhythmus vereinbart: 16./17. November (Berlin), 23./24. November (Berlin), 5./6. Dezember (Potsdam), 14./15. Dezember (Berlin).

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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Streik YES! 8)

GDL

Verhandlungen über Kernforderungen verweigert
Wer nicht hören will…
14. November 2023

Da die Arbeitgeber Verhandlungen über zentrale Bestandteile der Forderungen kategorisch ausschließen, ruft die GDL ihre Mitglieder zu Streiks auf.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist mit offenem Visier in die Tarifrunde 2023 mit rund 60 Tarifpartnern eingetreten. Um Planungssicherheit herzustellen, hat sie frühzeitig Terminvorschläge gemacht und den Arbeitgebern – ebenso frühzeitig – ihre Kernforderungen mitgeteilt. Doch offenbar haben die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL falsch verstanden, vielleicht sogar als Schwäche ausgelegt. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass die Deutsche Bahn AG, der Transdev-Konzern, die City-Bahn Chemnitz sowie acht Personaldienstleister für Lokomotivführer Verhandlungen über die Absenkung der Arbeitszeit – einem unverzichtbaren Bestandteil des GDL-Forderungskataloges – verweigern.

Verhalten der DB ein Unding

Der Arbeitgeber DB hat beispielsweise in der ersten Runde klar ausgedrückt, dass er nicht dazu bereit ist, über die wesentlichen Kernforderungen der GDL zu sprechen. Stattdessen strebt er an, weitreichende Verschlechterungen für die GDL-Mitglieder im Konzern herbeizuführen – ein Unding. Ähnlich hartleibig agieren die Verhandlungsführer des Transdev-Konzerns: In zwei Verhandlungsrunden verweigerten sie sich Verhandlungen über die Arbeitszeitabsenkungen. Ein zwölfstündiger Warnstreik mit annähernd hundertprozentiger Beteiligung der GDL-Mitglieder am 21. Oktober 2023 schürte die Hoffnung auf ein Einlenken, doch auch in der dritten Runde hielt der Arbeitgeber an seiner Verweigerungshaltung fest. Auch die City-Bahn Chemnitz zeigte keine Bereitschaft, über die Arbeitszeitabsenkung zu verhandeln, weshalb die GDL die Verhandlungen abbrach.

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

All das geschah, obwohl bereits erste Unternehmen im Eisenbahnverkehrsmarkt gemeinsam mit der GDL versuchen, diesen Weg zu gehen, in der festen Überzeugung nur so – miteinander – dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen zu können. Es wird also nicht darüber gesprochen, ob es eine Arbeitszeitverkürzung geben soll, sondern, wann und in welchen Schritten diese umgesetzt werden soll. „Das ist eine ganz andere, absolute positive Qualität, um den Anteil der Tarif- und Sozialpartner an der Verkehrswende zu leisten,“ so GDL-Bundevorsitzender Claus Weselsky. Nicht nur andere Gewerkschaften wie ver.di und die IG Metall denken laut über die Einführung einer 32-Stunden-Woche nach, sondern auch die Berliner Verkehrsbetriebe – einer der größten Arbeitgeber in der Verkehrsbranche – bringen eine Vier-Tage-Woche ins Spiel.

GDL und dbb stehen fest zusammen

Dabei stehen der dbb beamtenbund und tarifunion und die GDL fest zusammen. Ein Auseinanderdividieren, wie es auf unsägliche Weise der Staatskonzern DB in den letzten Tagen versucht hat, ist und bleibt erfolglos. „Wie die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner haben auch die Beschäftigten im Bereich der Länder eine echte und spürbare Wertschätzung verdient,“ bekräftigt Weselsky. Die Zusammenarbeit zwischen dbb beamtenbund und tarifunion und GDL wird zudem durch öffentliche Veranstaltungen, über die wir in Kürze gesondert informieren, dokumentiert.

Sollten die Arbeitgeber also glauben, die GDL am Nasenring durch die Manege führen zu können, haben sie sich geirrt. Die GDL-Mitglieder belehren sie gerne eines Besseren, auch gemeinsam mit Mitgliedern anderer Gewerkschaften.

Die GDL ruft Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten in allen Unternehmen und zusätzlich Fahrdienstleiter und weitere Berufsgruppen bei DB Netz zum Streik auf:

Vom 15. November 2023, 22 Uhr bis 16. November 2023, 18 Uhr

„Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim“, so Weselsky. „Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum. Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub!“

Quelle

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DB

„Zumutung für Bahnreisende“: Kurzfristiger und völlig unnötiger GDL-Streik
Lokführergewerkschaft ignoriert Absprachen – Erst gemeinsam Verhandlungsfahrplan verabreden und jetzt streiken
Zum kurzfristig angekündigten GDL-Streik sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig. Wir haben am Donnerstag und Freitag Verhandlungen im Kalender, die wir gemeinsam vereinbart haben. Die Lokführergewerkschaft ignoriert Absprachen und handelt verantwortungslos.“ Auf dem Tisch liegt bereits ein 11-Prozent-Angebot der DB aus der Auftaktrunde mit einer zusätzlichen Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2.850 Euro.

Die DB geht von massiven Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb aus. Die DB wird so schnell und umfassend wie möglich informieren.

Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.

Die DB hat bereits Ende August einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.

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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

DB

GDL-Streik wird Bahnverkehr massiv beeinträchtigen
DB bittet Fahrgäste, nach Möglichkeit ihre Reise zu verschieben • Kulanz der Bahn gegenüber Kunden
Die GDL hat kurzfristig einen flächendeckenden Streik von Mittwoch, 15.11., 22 Uhr bis Donnerstag, 16.11., 18 Uhr angekündigt. Der Streik wird sich massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.

Die DB bedauert sehr, dass dadurch die Reisepläne von Millionen Bahnkund:innen betroffen sind. Die Fahrgäste werden gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB zu verzichten oder die Reise zu verschieben. Auch im Schienengüterverkehr wird die DB alles daransetzen, die Auswirkungen des GDL-Streiks auf Industrie und Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.

Die DB hat für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten erarbeitet. Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden.

Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark. In jedem Fall wird es auch im Regionalverkehr massive Einschränkungen geben.

Alle Fahrgäste, die ihre für den 15.11. oder 16.11. geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Fahrkarte gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

Die DB wird so schnell wie möglich über die Auswirkungen des GDL-Streiks auf bahn.de und in der App DB Navigator informieren. Dort sollten sich Reisende auch vor Fahrtantritt informieren. Darüber hinaus wird die DB am morgigen Vormittag eine kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33 einrichten.

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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Inzwischen ist im RIS der Streikfahrplan für die S-Bahn hinterlegt. Es verkehren die bekannten Stunden-S-Bahnen wie bei den letzten GDL-Streiks. Allerdings gilt der Streikfahrplan offenbar auch nach Streikende bis zum Betriebsschluss des morgigen Donnerstag (also Freitag früh 2 Uhr). Weiß jemand, warum? Ist es vorsichtshalber, weil man nicht weiß, wie schnell die streikenden Tf den Dienst wieder aufnehmen? Oder weil die streikenden Tf erstmal zu ihren Zügen kommen müssten, die verständlicherweise nicht alle am Ostbahnhof abgestellt werden? Oder ist es der DB zu aufwendig, ab 18 Uhr den Betrieb wieder hochzufahren?
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Wieder einmal nur spärliche Infos. Wie von der DB nicht anders zu erwarten...
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

Lazarus hat geschrieben: 15 Nov 2023, 19:32 Wieder einmal nur spärliche Infos. Wie von der DB nicht anders zu erwarten...
Juhu.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Lazarus hat geschrieben: 15 Nov 2023, 19:32 Wieder einmal nur spärliche Infos. Wie von der DB nicht anders zu erwarten...
Vorschlag: du vermittelst zwischen GDL und Bahn...mal schauen was dann raus kommt...
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uferlos
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von uferlos »

ET 415 hat geschrieben: 15 Nov 2023, 19:29 Inzwischen ist im RIS der Streikfahrplan für die S-Bahn hinterlegt. Es verkehren die bekannten Stunden-S-Bahnen wie bei den letzten GDL-Streiks. Allerdings gilt der Streikfahrplan offenbar auch nach Streikende bis zum Betriebsschluss des morgigen Donnerstag (also Freitag früh 2 Uhr). Weiß jemand, warum? Ist es vorsichtshalber, weil man nicht weiß, wie schnell die streikenden Tf den Dienst wieder aufnehmen? Oder weil die streikenden Tf erstmal zu ihren Zügen kommen müssten, die verständlicherweise nicht alle am Ostbahnhof abgestellt werden? Oder ist es der DB zu aufwendig, ab 18 Uhr den Betrieb wieder hochzufahren?
Ein Hochfahren nach 18 Uhr macht nur sehr bedingt Sinn. Bis die Tfs bei ihren Zügen wären, plus die Vorbereitungsdienste ist man locker bei 20 Uhr. Um 22 Uhr beginnt die Baustelle fürs ESTW Ostbahnhof mit massiven Auswirkungen auf allen Linien. Da würde ein Hochfahren nur für noch mehr Chaos sorgen.
Wichtig ist da eher am Freitag sauber starten zu können! Abends nach Streik sind sicher auch kaum mehr Fahrgäste unterwegs.
mfg Daniel
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Ok, das ist nachvollziehbar. Die Baustelle für das ESTW Ostbahnhof hatte ich nicht auf dem Schirm.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Deutsche Bahn
Arbeitgeber verweigert Verhandlungen
15. November 2023

Die Deutsche Bahn verweigert sich bereits fest vereinbarten Verhandlungen und zeigt so ihr wahres Gesicht. GDL und dbb demonstrieren am Donnerstrag in Berlin und Schwerin.

Scheinheiliger geht es kaum: Da wirft die Deutsche Bahn der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vor, die Sozialpartnerschaft „mit Füßen zu treten“, hat diese aber durch ihr tägliches Handeln längst einseitig und gegen die GDL-Mitglieder im Konzern aufgekündigt. Somit muss die GDL – als weiteren Mosaikstein – zur Kenntnis nehmen, dass dieser Arbeitgeber mit seinen hochbezahlten Managern offenkundig selbst in den Streik getreten ist.

GDL stellt sich der Verantwortung

Anders jedenfalls ist die arbeitgeberseitige Absage der zweiten Verhandlungsrunde vom heutigen Tage nicht zu erklären. „Ganz eindeutig ist es der Bahnvorstand, welcher kein Interesse an einer Lösung am Verhandlungstisch hat,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Die GDL wird trotz der Verweigerung der DB wie vereinbart am Donnerstag ab 11 Uhr am Verhandlungsort (Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz 1 in Berlin) erscheinen, um sich ihrer Verantwortung im Sinne der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, aber auch der Fahrgäste zu stellen, und wie zugesagt für Verhandlungen bereitstehen. „Anstatt die GDL öffentlich zu diffamieren, sollten Herr Seiler und seine Getreuen keine weitere Arbeitsverweigerung begehen, denn anders als Arbeitnehmer, die ein grundgesetzliches Streikrecht innehaben, besteht dieses bei Vorständen ausdrücklich nicht,“ so Weselsky weiter.

Keine „einmalige Eskalation“

Würde die DB einseitig keine Verhandlungen wollen, würde sie Verabredungen brechen. Verhandlungen und Warnstreik im zeitlichen Zusammenhang sind keine „einmalige Eskalation“, sondern übliche und gängige Praxis während einer Tarifauseinandersetzung. Sollte der Bahnvorstand dieser Belastung nicht gewachsen sein, müsste der Eigentümer die daraus notwendigen Schlüsse ziehen.

Gemeinsame Demonstrationen von dbb und GDL

Die Verbundenheit zwischen dbb beamtenbund und tarifunion und der GDL wird auch durch solche perfiden arbeitgeberseitigen Taktierereien nicht untergraben. Denn auch bei den Tarifverhandlungen der Länder begehen die Arbeitgeber bedauerlicherweise Arbeitsverweigerung. Aus diesem Grund wird nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden dort ebenfalls zu Warnstreiks aufgerufen. Weselsky: „Das ist ein völlig normaler Vorgang im Tarifgeschäft, wenn die Arbeitnehmer feststellen müssen, dass die andere Seite Nachhilfe benötigt.“

Aus diesem Grund finden am 16. November zwei gemeinsame Demos von dbb beamtenbund und tarifunion in Berlin und Schwerin sowie viele weitere Aktionen im gesamten Bundesgebiet statt.

1. Großdemo in Berlin am Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz 1 ab 10:00 Uhr mit den stellvertretenden GDL-Bundesvorsitzenden Mario Reiß und Lars U. Jedinat und dem DPolG-Bundesvorsitzenden Rainer Wendt.

2. Großdemo in Schwerin ab 11:00 Uhr mit Demonstrationszug vom Intercity-Hotel am Hauptbahnhof durch die Innenstadt zur Staatskanzlei mit dem GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky und dem dbb-Landesbundvorsitzenden Mecklenburg-Vorpommern Dietmar Knecht.

Die Ansprechpartner stehen am Rande der Veranstaltungen jeweils für Presseanfragen zur Verfügung.


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ET 415
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Jetzt versucht die GDL, den Spieß umzudrehen. Die GDL war es, die trotz vereinbarter Tarifverhandlungen zum Streik aufgerufen hat und sich damit ernsthaften Verhandlungen verweigert hat. Dass Herr Weselsky kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen hat, hat man schon im Oktober gemerkt, als er angekündigt hat, bald streiken zu wollen. Er hatte es sich also schon vorgenommen, weil er sich in seiner letzten Tarifrunde ein "Denkmal" setzen will.

Glaubt die GDL ernsthaft, auf diese Darstellung fällt jemand rein?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Federspeicher »

ET 415 hat geschrieben: 15 Nov 2023, 21:08 Glaubt die GDL ernsthaft, auf diese Darstellung fällt jemand rein?
Wenn man die Äußerungen des Personalvorstands Seiler, insbesondere in der internen DB AgitProp Welt, wahrnimmt kann man der GDL nur maximale Erfolge wünschen. Sollen sie streiken bis es quietscht und der ganze DB Vorstand geschlossen rausgeschmissen wird! Starke Schiene, neues Netz für Deutschland, Wir machen die Eisenbahn neu - alles nur Blödsinn und nur leere Worthülsen.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Federspeicher hat geschrieben: 15 Nov 2023, 21:48

Wenn man die Äußerungen des Personalvorstands Seiler, insbesondere in der internen DB AgitProp Welt, wahrnimmt kann man der GDL nur maximale Erfolge wünschen. Sollen sie streiken bis es quietscht und der ganze DB Vorstand geschlossen rausgeschmissen wird! Starke Schiene, neues Netz für Deutschland, Wir machen die Eisenbahn neu - alles nur Blödsinn und nur leere Worthülsen.
Dann sollte man sich aber auch darauf einrichten, das die Akzeptanz in der Bevölkerung aufgrund der Gesamtsituation in Deutschland gegen 0 tendiert. Viele haben weniger als manche Eisenbahner und dürfen jetzt auch noch Urlaub opfern, damit sie ihre Jobs behalten...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Lazarus hat geschrieben: 15 Nov 2023, 22:13 Viele haben weniger als manche Eisenbahner und dürfen jetzt auch noch Urlaub opfern, damit sie ihre Jobs behalten...
Falscher Job, falsche oder keine Gewerkschaft? Dagegen lässt sich in der Regel etwas tun. Wer nicht völlig unqualifiziert ist, sollte sich im Jahr 2023 bei Personalmangel quer durch Branchen und Berufsfelder von A bis Z keine Sorgen mehr um seinen Job machen müssen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Ich sehe es übrigens - auch wenn für mich aufgrund persönlicher Termine der Zeitpunkt etwas ungeschickt ist - auch so, dass die GdL ruhig streiken soll, um für ihre Mitglieder ein brauchbares Ergebnis zu erzwingen, wenn das auf dem Verhandlungsweg allein nicht möglich ist.

Denn was passiert denn, wenn die Arbeitsbedingungen in Berufen der Betriebseisenbahner nicht attraktiver werden? Immer noch weniger Menschen üben diese Berufe aus, und nicht alles an diesem Defizit ist durch Technik wieder aufzufangen, zumindest nicht zeitnah. Also fallen Züge aus, nicht für ein paar Stunden oder Tage wegen Streik, sondern dauerhaft. Das wiederum führt eines Tages dazu, dass die Fahrpläne "angepasst" werden, sprich: das Angebot dauerhaft verschlechtert, und der durchschnittliche deutsche SPNV-Aufgabenträger freut sich dann noch über "gespartes" Geld, welches für irgendwas anderes, sinnvoll oder nicht, ausgegeben wird.

Die Mitarbeitenden im Betriebsdienst können den Personalmangel nicht ändern, dieser wird auf deren Rücken (Überstunden, Überstunden...) ausgetragen. Vielmehr sollten all jene, deren Aufgabe es wäre, dem entgegen zu wirken - also zum Beispiel der Personalvorstand der DB - unverzüglich entlassen werden, wenn sie keine brauchbaren, nachhaltig wirksamen Konzepte haben. Platz gemacht für jemanden, der es besser kann!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

da werden aber Weselkys Forderungen nichts dran ändern - der Beruf wird auch mit weniger Arbeitszeit und mehr Geld nicht wirklich attraktiv. Die Medien konditionieren die Jugend schon seit Jahren auf Bürojobs und die paar wenige, die sowas nicht wollen haben so viel Auswahl - da gibts so viel attraktiveres und interessanteres als Lokführer. Jeder Beruf mit ungünstigen Arbeitszeit scheitert an den Arbeitszeiten, denn die Zeiten, daß sich die Leute ihr Leben um den Job rumplanen sind vorbei - heute muß der Job ins Leben passen.

Und zum Streik: das wird ein langer, harter Arbeitskampf, die Bahn hat die Verhandlungen abgesagt, weil sie zurecht sagt, wer Streikt will nicht verhandeln...
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

andreas hat geschrieben: 16 Nov 2023, 07:33 Und zum Streik: das wird ein langer, harter Arbeitskampf, die Bahn hat die Verhandlungen abgesagt, weil sie zurecht sagt, wer Streikt will nicht verhandeln...
Richtig, so sehe ich es auch.
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