Bahnstreiks 2023/2024

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

Lazarus hat geschrieben: 26 Jan 2024, 09:24 Mit diesen Reformen würde man das Streikrecht quasi abschaffen
Das habe ich jetzt nicht verstanden. was ist denn an den Reformvorschlägen vorrangig besonders kritikwürdig und abzulehnen und wie könnte man es begründen?
Wo ist das Problem?
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Lazarus »

rautatie hat geschrieben: 26 Jan 2024, 09:28
Lazarus hat geschrieben: 26 Jan 2024, 09:24 Mit diesen Reformen würde man das Streikrecht quasi abschaffen
Das habe ich jetzt nicht verstanden. was ist denn an den Reformvorschlägen vorrangig besonders kritikwürdig und abzulehnen und wie könnte man es begründen?
Du schreibst, man sollte vor einem Streik verpflichtende Verhandlungstage einführen. Die kämen aber in dem Fall viel zu spät, weil es bereits eine Urabstimmung gegeben hat. Was bedeutet, die GDL könnte sogar einen unbefristeten Streik ausrufen ohne das es rechtswidrig wäre. Aber mal abgesehen davon, für Verhandlungen müsste ein Arbeitgeber erstmal ein verhandlungsfähiges Angebot machen.

Ach so allgemein sehe ich keinen Grund, am derzeitigen Status etwas zu ändern. Wer bei der Bahn keine Streiks will, muss diese schlicht wieder verstaatlichen. Ganz einfach.
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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

218 466-1 hat geschrieben: 25 Jan 2024, 17:51
ET 415 hat geschrieben: 25 Jan 2024, 09:51 Ich hätte mehr Verständnis für den Streik und würde "den Ball flachhalten", wenn der Streik verhältnismäßig wäre. Das ist er aber in meinen Augen nicht. Streik sollte immer das letzte Mittel sein. Bei Weselsky ist er aber das erste Mittel, weil er gleich nach der ersten Verhandlungsrunde zum Warnstreik aufgerufen hat und gleich nach der zweiten Verhandlungsrunde das Scheitern verkündet hat und zur Urabstimmung aufgerufen hat. Er war von vornherein auf Eskalation aus.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Das Streikrecht ist ein hohes Gut und ich lehne eine Einschränkung des Streikrechts strikt ab! Allerdings muss man als Gewerkschaft mit dem Streikrecht auch verantwortungsvoll umgehen. Das tut Weselsky gerade nicht, weil er nur streiken will und nicht verhandeln. Damit tut er sich selbst keinen Gefallen und auch anderen Gewerkschaften nicht, weil angesichts des aktuellen GDL-Streiks mal wieder die Rufe nach einer Einschränkung des Streikrechts lauter werden, vor allem aus den Unionsparteien. Diese Forderungen würde es sicher nicht geben, wenn Weselsky mit dem Streikrecht verantwortungsvoller umgehen würde.

Dein Vergleich mit den "sonstigen Ausfällen" geht am Thema vorbei, weil das zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Was haette Weselsky denn sonst machen sollen, wenn Seiler Verhandlungen zur Arbeitszeit verweigert? Kaffe trinken und ueber ueber das Wetter reden?
Wenn Weselsky so sehr auf Streik aus ist, warum hat er dann nicht bei den anderen Bahnen gestreikt, die verhandlungbereit waren?
Seiler ist das Problem, Seiler! Nicht Weselsky. S e i l e r! Was ist daran so schwer zu verstehen???
weil die anderen Bahnen mit ihrer Zustimmung unter Vorbehalt den schwarzen Peter jetzt der Bahn zugeschoben haben? Sie sind fein raus, weil sie haben ja zugestimmt (wenns Branchenstandard wird), die GDL kann mit 'Abschlüssen' hausieren, die keine sind und hat sich somit in die Sackgasse manövriert, daß sie gar nicht mehr anders können als auf ihren Forderungen zu beharren.... Hat denn Fairtrain die 10000 Lokführer, die die Bahn angeblich dann braucht?
Zuletzt geändert von andreas am 26 Jan 2024, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von ET 415 »

andreas hat geschrieben: 26 Jan 2024, 12:06
218 466-1 hat geschrieben: 25 Jan 2024, 17:51 Wenn Weselsky so sehr auf Streik aus ist, warum hat er dann nicht bei den anderen Bahnen gestreikt, die verhandlungbereit waren?
Seiler ist das Problem, Seiler! Nicht Weselsky. S e i l e r! Was ist daran so schwer zu verstehen???
weil die anderen Bahnen mit ihrer Zustimmung unter Vorbehalt den schwarzen Peter jetzt der Bahn zugeschoben haben? Sie sind fein raus, weil sie haben ja zugestimmt (wenns Branchenstandard wird), die GDL kann mit 'Abschlüssen' hausieren, die keine sind und hat sich somit in die Sackgasse manövriert, daß sie gar nicht mehr anders können als auf ihren Forderungen zu beharren.... Hat denn Fairtrain die 10000 Lokführer, die die Bahn angeblich dann braucht?
Das trifft es auf den Punkt: Weselsky HAT ein Problem, weil die anderen Bahnen Absenkung der Arbeitszeit daran geknüpft haben, dass die GDL mit der DB den gleichen Abschluss erzielt. Weselsky steht also jetzt unter Druck, dass er die 35-Stunden-Woche bei der DB unbedingt durchboxen muss, weil sonst die Abschlüsse mit den anderen Bahnen nichts mehr wert sind und diese nachverhandeln können.
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Rohrbacher »

ET 415 hat geschrieben: 26 Jan 2024, 12:09 weil die anderen Bahnen Absenkung der Arbeitszeit daran geknüpft haben, dass die GDL mit der DB den gleichen Abschluss erzielt. Weselsky steht also jetzt unter Druck, dass er die 35-Stunden-Woche bei der DB unbedingt durchboxen muss, weil sonst die Abschlüsse mit den anderen Bahnen nichts mehr wert sind und diese nachverhandeln können.
Wer ist eigentlich auf so eine Idee gekommen? Für die GdL ist das ja tatsächlich doof, für die NE-Bahnen aber eine super Sache, weil sie quasi den Arbeitskampf in die DB auslagern können und schauen, was da so passiert. :lol:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von einen_Benutzernamen »

SBB Deutschland und bwegt als „ Streikbrecher“. Bwegt hat Extrafahrten zwischen Basel und Freiburg: Schweizer Tagesschau, 24.1.24: https://www.srf.ch/play/tv/quicklink/ff ... d4c9e427a9
Die Westbahn fährt auch.
Wäre es nicht für Regiojet ein Geschäft wenn die ihre überschüssigen Wagen rüber bringen? 8)
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Einstieg in Verhandlungen – Streiks werden vorzeitig beendet
GDL und DB nehmen Tarifverhandlungen wieder auf
27. Januar 2024

GDL und DB nehmen die Tarifverhandlungen wieder auf. Die GDL bricht die Arbeitskämpfe vorzeitig ab, bis zum Abschluss herrscht Friedenspflicht.

Die Deutsche Bahn AG hat ihre Blockadehaltung aufgegeben und Verhandlungsbereitschaft für die Kernforderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) schriftlich vereinbart. Die Tarifvertragsparteien nehmen auf der Basis der schriftlichen Vereinbarung die Verhandlungen wieder auf.

Infolgedessen beendet die GDL den laufenden Arbeitskampf im Güterverkehr vorzeitig am 28. Januar 2024 um 18:00 Uhr und den Streik im Personenverkehr (inklusive der City-Bahn Chemnitz) am 29. Januar 2024 um 02:00 Uhr. Ursprünglich sollten die Arbeitskämpfe in allen Unternehmen der DB AG und der City-Bahn Chemnitz erst am 29. Januar um 18:00 enden.

Vertraulichkeit der Verhandlungen vereinbart

Zur Durchführung der Verhandlungen haben sich die Tarifvertragsparteien eine Frist vom 5. Februar bis 3. März 2024 gesetzt. In diesem Zeitraum herrscht Friedenspflicht. Bis zum Abschluss der Verhandlungen erfolgt keine Kommunikation. Alle Inhalte, Zwischenstand, Zwischenergebnisse etc. unterliegen der strengen Vertraulichkeit und werden nicht nach außen getragen.

Wichtiger Schritt zur richtigen Zeit

Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky bezeichnete die Bereitschaft, über sämtliche Forderungen zu verhandeln und damit die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zu ermöglichen, als einen wichtigen Schritt zur richtigen Zeit: „Insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter ist zentral bedeutsam. Die Bereitschaft, auch über einen Tarifvertrag für die Infrastruktur zu verhandeln, ist nunmehr vorhanden. Im Falle einer Einigung wäre das ein starkes Signal für das gesamte Eisenbahnsystem und ein Schub hin zur Attraktivitätssteigerung der Eisenbahnberufe.“

Weitere Verhandlungsthemen sind unter anderem die GDL-Forderungen nach einer Entgelterhöhung und einer Inflationsausgleichsprämie sowie einem Bundesrahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung und der Tarifierung der Arbeitnehmer im Netzbetrieb.

Pressekonferenz der GDL

Anlässlich der Beendigung unserer Streikmaßnahme lädt die GDL zu einer Pressekonferenz ein.

Diese findet statt am

Montag, 29. Januar 2024, 11:00 Uhr in der GDL-Geschäftsstelle Mohrenstraße 59, 10117 Berlin

Bitte beachten: Die zuvor für 18 Uhr angekündigte Pressekonferenz entfällt.

Quelle

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DB

Streik endet vorzeitig: DB und GDL nehmen Verhandlungen wieder auf
Gute Nachrichten für Fahrgäste und Wirtschaft • Vertrauliche Gespräche bringen Bewegung • DB-Personalvorstand Seiler: „Endlich wird wieder verhandelt“ • Keine Streiks bis mindestens 3. März • 1.500 Euro Inflationsausgleich noch im März • Weitere Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit • Weitgehend regulärer Fahrplan im Laufe des Montags im Fern- und Regionalverkehr
Millionen Bahnkunden können aufatmen: Der ursprünglich für sechs Tage angesetzte GDL‑Streik endet vorzeitig. In vertraulichen Gesprächen haben die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen Wiedereinstieg in die Tarifverhandlungen gefunden. „Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen“, sagte DB‑Personalvorstand Martin Seiler. „In konstruktiver Atmosphäre wurden alle Themen besprochen und in einen Fahrplan für die abschließenden Verhandlungen gegossen.“

Beide Tarifpartner haben vereinbart, in den kommenden fünf Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu verhandeln. Die Verhandlungen werden von den Tarifvertragsparteien selbst geführt. Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmeldet, werden unmittelbar zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen. Bis mindestens 3. März wurde eine Friedenspflicht vereinbart, das heißt bis dahin gibt es keine Streiks. Erklärtes Ziel beider Seiten ist es, in der festgelegten Zeit einen Tarifabschluss zu erzielen. Eine Verlängerung ist möglich.

Weitere Vereinbarungen:

Inflationsausgleichsprämie: 1.500 Euro werden vorab bereits im März gezahlt.
Entgelt: Bereitschaft, Festbeträge zu vereinbaren.
Arbeitszeit: Bereitschaft, Modelle zur Arbeitszeitverkürzung innerhalb der Gruppe der Schichtarbeitnehmenden zu verhandeln.
Tarifierung des Netzbetriebes bei DB InfraGO: Keine Einigkeit, es bedarf der weiteren Erörterung in den Verhandlungen.
Der Streik endet im Personenverkehr vorzeitig am Montag um 2 Uhr. Damit können die Züge der DB schon am Montag wieder nach dem regulären Fahrplan unterwegs sein. Dennoch wird es im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen. Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen. Wir bitten unsere Fahrgäste, sich am Montag rechtzeitig vor Fahrtantritt noch einmal in den digitalen Auskunftsmedien der DB zu informieren. Die DB dankt allen Fahrgästen dabei für Geduld und Verständnis: Pro Tag gibt es bei der Deutschen Bahn rund 23.000 Zugfahrten im Personenverkehr. Jede Zugfahrt hat einen eigenen Fahrplan, der ab sofort neu in die digitalen Auskunftssysteme eingearbeitet wird. Hierzu müssen auch kurzfristig die Dienst- und Einsatzpläne für viele tausend Mitarbeitende der DB neu geplant werden.

Alle Fahrgäste, die ihre ursprünglich für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Daneben gelten die weiteren tariflichen bzw. gesetzlichen Fahrgastrechte.

Der Streikaufruf für den Schienengüterverkehr endet am Sonntagabend um 18 Uhr. Das hilft, um in den Rangieranlagen den Stau von Güterzügen schon in den Nachtstunden aufzulösen. Kunden der Industrie und Wirtschaft können so einen Tag früher bedient werden. Erfahrungsgemäß dauert es aber mehrere Tage, bis die Güterverkehre wieder im Regelverkehr rollen können.

Mehr Infos unter www.deutschebahn.com/tarif

Quelle
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Lazarus »

Wirklich genial, der Streik endet und die S-Bahn München ist wieder einmal wie schon bei Schnee Chaos völlig überfordert. Derzeit ist nicht einmal klar, welcher Fahrplan dann gefahren werden soll, weil man den Notfahrplan Sonntag Abend ausser Kraft setzt. Man nähert sich echt in immer schnelleren Schritten dem unsäglichen Kundenverhalten der MVG an...
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Minga Jung
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

Lazarus hat geschrieben: 28 Jan 2024, 16:26 Wirklich genial, der Streik endet und die S-Bahn München ist wieder einmal wie schon bei Schnee Chaos völlig überfordert. Derzeit ist nicht einmal klar, welcher Fahrplan dann gefahren werden soll, weil man den Notfahrplan Sonntag Abend ausser Kraft setzt. Man nähert sich echt in immer schnelleren Schritten dem unsäglichen Kundenverhalten der MVG an...
Weiß jemand anderes, was dieser Autor uns sagen will?
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von ET 415 »

Lazarus hat geschrieben: 28 Jan 2024, 16:26 Wirklich genial, der Streik endet und die S-Bahn München ist wieder einmal wie schon bei Schnee Chaos völlig überfordert. Derzeit ist nicht einmal klar, welcher Fahrplan dann gefahren werden soll, weil man den Notfahrplan Sonntag Abend ausser Kraft setzt. Man nähert sich echt in immer schnelleren Schritten dem unsäglichen Kundenverhalten der MVG an...
Ich habe gehört, dass es den Übergang zum Normalfahrplan ab Dienstag erleichtert, wenn die in Pasing verkehrenden S-Bahn-Linien am Montag vorübergehend eingestellt werden. Es ist verkraftbar, wenn morgen nur die Regionalzüge von Go-Ahead und der BRB und die Tram 19 fahren.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Jean »

Ich habe gehört unser Herr aus Pasing will heute bei der S-Bahn helfen damit heute wieder nach Plan gefahren wird. :P
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

[url]https://www.spiegel.de/wirtschaft/volke ... ff06146b5c[\url]

Bundesverkehrsminister Wissing ruft DB und GdL zu "ernsthaften" Gesprächen auf. Aha.

Seit wir vielen Jahrzehnten wartet Deutschland bereits auf einen Bundesverkehrsminister, der ernsthafte Bahnpolitik betreibt, welche die Infrastruktur und am Ende das Land voran bringen? Also: mehr Ernsthaftigkeit bei der Arbeit bitte, Herr Wissing.
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BahnMarkus
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von BahnMarkus »

https://bahnblogstelle.com/211530/verdi ... endern-auf
Und die Streik-Party geht weiter. Dieses Mal im innerstädtischen Verkehr.
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

Ich glaube, ich leg mich jetzt einfach ins Bett und stehe nicht mehr auf. Mir als Fahrgast wird es allmählich wirklich zu viel. Ich habe irgendwie keine Kraft und keine Energie mehr, mich unentwegt mit Streiks und anderen Stillstandsgründen befassen zu müssen. Gefühlt bin Ich inzwischen fast pausenlos damit beschäftigt, Umgehungslösungen zu finden und irgendwas zu organisieren, damit mein Alltag weiter funktioniert.
Wo ist das Problem?
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Martin H. »

Zumindest Bayern ist lt. Artikel nicht betroffen.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

rautatie hat geschrieben: 29 Jan 2024, 16:28 Ich glaube, ich leg mich jetzt einfach ins Bett und stehe nicht mehr auf. Mir als Fahrgast wird es allmählich wirklich zu viel. Ich habe irgendwie keine Kraft und keine Energie mehr, mich unentwegt mit Streiks und anderen Stillstandsgründen befassen zu müssen. Gefühlt bin Ich inzwischen fast pausenlos damit beschäftigt, Umgehungslösungen zu finden und irgendwas zu organisieren, damit mein Alltag weiter funktioniert.
Na siehst du, und so wie du gerne hättest, dass jemand deine Interessen berücksichtigt, so hätten es die Beschäftigten - in dem Fall diejenigen des kommunalen Nahverkehrs - auch gerne, dass ihnen jemand zuhört und ihre Probleme ernst nimmt.

So unterschiedlich wie bei den Betriebseisenbahnern ist die Ausgangslage übrigens gar nicht, denn auch bei Bus- und Tramfahrerinnen und -fahrern brennt die Hütte wegen Personalmangel lichterloh, die Überstundenberge wachsen an. Das geht auf Dauer natürlich "auf die Knochen", also steigt die Rate der krank geschriebenen Mitarbeitenden deutlich an. Folge: Ausfälle von Fahrten bzw. inzwischen in etlichen Städten gekürzte "Notfahrpläne". Mancherorts wurden/werden Takte ausgedünnt, mancherorts Linien eingestellt, manchmal auch beides gleichzeitig. Das geht quer durch, landauf und landab, Köln ist dabei, Frankfurt (Main), die RNV dortzumetropolregionens, Potsdam, Kassel, Heilbronn, Weltkulturerbe BVG Berlin, JeNa(h), Münster, Nürnberg, Bonn, Oberhausen,... - ohne Anspruch auf Vollzähligkeit, Änderungen jederzeit möglich. Ein kleines Problem sieht jedenfalls anders aus.

Und eines ist sicher, es braucht bessere Antworten als in Oberhausen, wo der Stadtrat jetzt ob der Angebotskürzungen "verärgert" die GF der STOAG einbestellt hat, um "Antworten" zu verlangen. Klar, Oberhausen ist keine reiche Stadt, aber wetten dass genau derselbe Stadtrat in der Vergangenheit ausreichende Mittelzuweisungen für den kommunalen Verkehrsbetrieb für verzichtbar gehalten hat?

Disclaimer auch noch, aus Gründen: es handelt sich weit überwiegend um die Beschäftigten von Kommunalbetrieben, nicht um "Wettbewerbsopfer".
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von BahnMarkus »

Martin H. hat geschrieben: 29 Jan 2024, 16:48 Zumindest Bayern ist lt. Artikel nicht betroffen.
Schön, aber das hier ist kein rein bayerisches Forum.
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 29 Jan 2024, 20:52 [

Na siehst du, und so wie du gerne hättest, dass jemand deine Interessen berücksichtigt, so hätten es die Beschäftigten - in dem Fall diejenigen des kommunalen Nahverkehrs - auch gerne, dass ihnen jemand zuhört und ihre Probleme ernst nimmt.

Man sollte halt auch mitbedenken, dass auch die meisten Fahrgäste einfache, normale Angestellte in normalen Jobs sind. Die ständigen Streiks können die ganz normalen Leute immer wieder in die Bredouille bringen, obwohl sie keiner der beiden Konfliktparteien angehören. Die Fahrgäste kassieren keine Boni und sind nicht an der Entwicklung der Tarife und DIenstpläne der Bahnangestellten beteiligt. Trotzdem gehören sie zu den Personengruppen, die die stärksten Einschränkungen abbekommen.

Blöd ist es, wenn man - wie ich - kein Auto hat. Deswegen kann ich beispielsweise nicht einfach mal mit dem Auto meine Ziele erreichen. Das bedeutet aber nicht, dass meine Fahrten belanglos wären und jederzeit ausfallen könnten. Unter anderem müsste ich regelmäßig zu meiner pflegebedürftigen Mutter fahren, was in den letzten Wochen immer wieder ausfallen musste. Meine Mutter ist schon etwas dement und sie versteht oft nicht, warum ich sie nicht besuchen komme.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Martin H. »

BahnMarkus hat geschrieben: 30 Jan 2024, 07:30
Martin H. hat geschrieben: 29 Jan 2024, 16:48 Zumindest Bayern ist lt. Artikel nicht betroffen.
Schön, aber das hier ist kein rein bayerisches Forum.
Schön, aber rautatie lebt in München.

Und immerhin einiges an Fläche von Deutschland ist somit schon mal raus, was den anderen Einwohnern freilich nicht hilft, das ist klar.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von BahnMarkus »

Martin H. hat geschrieben: 30 Jan 2024, 08:55
BahnMarkus hat geschrieben: 30 Jan 2024, 07:30
Martin H. hat geschrieben: 29 Jan 2024, 16:48 Zumindest Bayern ist lt. Artikel nicht betroffen.
Schön, aber das hier ist kein rein bayerisches Forum.
Schön, aber rautatie lebt in München.

Und immerhin einiges an Fläche von Deutschland ist somit schon mal raus, was den anderen Einwohnern freilich nicht hilft, das ist klar.
Schön, aber auch Bauern wollen eventuell mal raus aus ihrem Königreich Bauern und dann betrifft es diese Menschen eben doch. Mitdenken hilft.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Martin H. »

Ja, Mitdenken würde manchen echt nicht schaden.....
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Martin H. »

BahnMarkus hat geschrieben: 30 Jan 2024, 09:02 Beleidigung Level over 9.000.
Deins empfand ich mindestens ebenso als Beleidigung und hätte in dem Moment lieber ganz andere Dinge gemacht.

Er wohnt soweit ich weiß am Arnulfpark irgendwo, für den direkten Alltag macht das nix, Reisen außerhalb Bayerns ist halt trotzdem doof, das weiß ich.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

Martin H. hat geschrieben: 30 Jan 2024, 15:13

Er wohnt soweit ich weiß am Arnulfpark irgendwo, für den direkten Alltag macht das nix, Reisen außerhalb Bayerns ist halt trotzdem doof, das weiß ich.
Es ist so, dass ich nicht immer nur aus der persönlichen Perspektive heraus formuliere. Auch wenn ein Streik mich selbst verschont, mache ich mir dennoch Gedanken. Dazu kommt, dass ich aus privaten Gründen mit anderen Bundesländern verbunden bin, und somit bekomme ich die Auswirkungen ggf. auch dann mit, wenn es nicht mich persönlich betrifft.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von BahnMarkus »

rautatie hat geschrieben: 30 Jan 2024, 15:17
Martin H. hat geschrieben: 30 Jan 2024, 15:13

Er wohnt soweit ich weiß am Arnulfpark irgendwo, für den direkten Alltag macht das nix, Reisen außerhalb Bayerns ist halt trotzdem doof, das weiß ich.
Es ist so, dass ich nicht immer nur aus der persönlichen Perspektive heraus formuliere. Auch wenn ein Streik mich selbst verschont, mache ich mir dennoch Gedanken. Dazu kommt, dass ich aus privaten Gründen mit anderen Bundesländern verbunden bin, und somit bekomme ich die Auswirkungen ggf. auch dann mit, wenn es nicht mich persönlich betrifft.
Sag ich ja. Es kann auch Menschen betreffen, die auf den ersten Blick eigentlich nicht betroffen sind.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

rautatie hat geschrieben: 30 Jan 2024, 08:35 Man sollte halt auch mitbedenken, dass auch die meisten Fahrgäste einfache, normale Angestellte in normalen Jobs sind. Die ständigen Streiks können die ganz normalen Leute immer wieder in die Bredouille bringen, obwohl sie keiner der beiden Konfliktparteien angehören. Die Fahrgäste kassieren keine Boni und sind nicht an der Entwicklung der Tarife und DIenstpläne der Bahnangestellten beteiligt. Trotzdem gehören sie zu den Personengruppen, die die stärksten Einschränkungen abbekommen.
Schön. Wenn - und das ist m.E. auch schon überfällig - Ver.di eines Tages die Gangart im Einzelhandel (vom Großhandel mal ganz zu schweigen) verschärfen sollte, dann kannst du dich ärgern, weil im Supermarkt deines Vertrauens die Regale leerer als gewohnt sind. Würden andere bis aufs Zahnfleisch geschundene Berufsgruppen wie z.B. Pflegepersonale / medizinische Assistenzberufe sich mal vernünftig organisieren, würden eine Zeitlang eben nur akute Notfälle betreut und ansonsten die Wartezeiten noch länger. Und so weiter. Die Vorstellung, dass Deutschland nur funktionieren kann, wenn eine (gefühlte) Mehrheit sich auf das willige Ausbeuten von Massen ja nicht aufbegehrender Arbeitskräfte verlassen kann, ist leider dringend reformbedürftig. Man kann das ignorieren und sich über Frechheit und Faulheit streikender Arbeitnehmer aufregen, dann kommt die Änderung trotzdem, halt nur über die Zeit: das, was wir heute als Personalmangel beklagen, wird uns dereinst wie üppige Fülle vorkommen. Wenn du meinst, dass das besser ist, und niemand sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen darf, wenn das bedeutet, dass andere es mitbekommen, dann beschwere dich bitte nicht über die Folgen. Was gäbe es denn wohl in deinem Beruf, in "deiner" Branche zu verbessern?
rautatie hat geschrieben: 30 Jan 2024, 08:35 Blöd ist es, wenn man - wie ich - kein Auto hat. Deswegen kann ich beispielsweise nicht einfach mal mit dem Auto meine Ziele erreichen. Das bedeutet aber nicht, dass meine Fahrten belanglos wären und jederzeit ausfallen könnten. Unter anderem müsste ich regelmäßig zu meiner pflegebedürftigen Mutter fahren, was in den letzten Wochen immer wieder ausfallen musste. Meine Mutter ist schon etwas dement und sie versteht oft nicht, warum ich sie nicht besuchen komme.
Kein Auto zu haben ist nicht "blöd", soviel gesellschaftlicher Anstand sollte im Jahre 2024 zumindest bei Großstadtbewohnern normal sein. Ich habe ja auch keines. Ja, man muss bei den allfälligen Ausfällen - die gibt es ja auch ohne Streik oft genug - schon lernen, flexibel zu sein und auch von jetzt auf gleich Pläne abzuändern. Dank Smartphone heute so einfach wie nie. Ist nicht so, dass mir das nie Termine zerschossen hätte oder mir dringliche Erledigungen erschwert hätte, stimmt. Wird sich aber auch nicht verändern, wenn ich mich jedes Mal darüber aufrege. Gerade in NRW hätte ich sonst verdammt viel zu tun. Und vor allem: ich erkenne an, dass meine Mitmenschen ebenfalls Rechte haben und sich für diese einsetzen dürfen.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

rautatie hat geschrieben: 30 Jan 2024, 15:17 Es ist so, dass ich nicht immer nur aus der persönlichen Perspektive heraus formuliere. Auch wenn ein Streik mich selbst verschont, mache ich mir dennoch Gedanken. Dazu kommt, dass ich aus privaten Gründen mit anderen Bundesländern verbunden bin, und somit bekomme ich die Auswirkungen ggf. auch dann mit, wenn es nicht mich persönlich betrifft.
Dann freue dich für dieses Mal - mich erwischt es in vollem Umfang, hier im "VRR-Land" gibt es eigentlich keinen der größeren Kommunalbetriebe, welcher nicht bestreikt wird. Trambahnen dürften komplett im Ausfall sein, Busverkehre je nach Stadt unterschiedlich. Duisburg regelt es z.B. so, dass
die DVG die 6 "NachtExpress" - Buslinien alle 60 Minuten auch tagsüber durch die Stadt verkehren lässt (vermutlich gefahren durch Subunternehmer). Also essentiell alle 60 Minuten ein Bus in einem sehr grobmaschigen Netz für die Fläche einer Stadt, die immerhin 75% der Fläche von München bedeckt. Dazu kommt evtl. die Ruhrbahn mit dem NE 9 von Mülheim, das ist Stand jetzt noch nicht sicher. Die STOAG aus dem benachbarten Oberhausen bietet durch Sub-Einsatz über den Tag verteilt 8 Fahrten auf der Linie 935 an, die Duisburg in den Stadtteilen Neumühl, Hamborn und Marxloh berührt. Die NIAG, welche v.a. im linksrheinischen Duisburg eine gewisse Bedeutung hat, verkündet, dass alle Kurse welche von der Tochter Look-Reisen gefahren werden können, fahren sollen - Detailumfang Stand heute ungewiss. Und das war es dann bis auf S-Bahn und Regionalzüge auch.

Ich hätte also allen Grund mich zu ärgern, passe statt dessen aber halt meine Pläne entsprechend an und spare mir den Ärger. Es ist nur ein Tag. Wenn das mithilft, dass die Verkehre nicht langfristig grundsätzlich reduziert werden müssen, weil das Personal für alles andere fehlt, dann bezahle ich diesen Preis.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von TramBahnFreak »

146225 hat geschrieben: 30 Jan 2024, 19:37Ich hätte also allen Grund mich zu ärgern, passe statt dessen aber halt meine Pläne entsprechend an und spare mir den Ärger.
Dann freuen wir uns alle für dich und mit dir, dass dir das möglich ist.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

RTB CARGO
Der Arbeitgeber hat die Wahl: Ein Angebot oder längere Streiks?
29. Januar 2024

Zwei wirkungsvolle Warnstreiks haben der RTB Cargo gezeigt, dass die GDL-Mitglieder geschlossen hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen. Mit einem verhandelbaren Angebot hat es der Arbeitgeber in der Hand, weitere Arbeitskämpfe zu verhindern.

Die GDL ist stolz auf ihre Mitglieder bei der RTB CARGO. Sie haben ihrem Arbeitgeber mit zwei sehr wirkungsvollen Warnstreiks gezeigt, dass sie hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen. Der Zusammenhalt der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der RTB CARGO ist eindeutig zu spüren.

Nun ist die Frage, ob der Arbeitgeber aus den beiden Streiks der vergangenen Wochen gelernt hat. Die GDL hat ihn dazu aufgefordert, ein neues Angebot abzugeben, das sich ernsthaft an den Forderungen der GDL orientiert und damit auch verhandlungsfähig ist.
Sollte der Arbeitgeber in den verbleibenden Tagen bis zum Verhandlungstermin am 2. Februar 2024 kein neues Angebot abgeben, wird die Arbeitgeberseite allein am Tisch sitzen, denn die GDL verhandelt nur dann, wenn es auch etwas zu verhandeln gibt!

Die GDL hat der RTB CARGO bereits im Dezember 2023 deutlich gemacht, dass das, was sie bisher angeboten hat, nicht den Namen Angebot verdient. Während die GDL inzwischen seit mehreren Wochen auf ein verbessertes Angebot wartet, hat die Geschäftsführung der RTB CARGO dem Betriebsrat ein Papier auf den Tisch gelegt, mit dem Entgelterhöhungen und weitere Verbesserungen vereinbart werden sollten. Der Betriebsrat hat die Unterzeichnung dieser Betriebsvereinbarung im Rahmen seiner rechtlichen Möglichkeiten abgelehnt, denn er ist nicht einmal dazu befugt, diese zu unterzeichnen! Vielleicht setzt beim Arbeitgeber nun doch die Lernkurve ein und er legt der GDL ein konkretes Angebot vor.

Sollte die Geschäftsführung kein verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, wird die GDL nicht nur den kommenden Verhandlungstermin absagen, sondern auch zu längeren und härteren Streiks aufrufen. Dazu bereitet die GDL derzeit die Urabstimmung für ihre Mitglieder bei der RTB CARGO vor. Der Ball liegt mal wieder bei der Arbeitgeberseite, nicht bei der GDL!

Quelle
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Nachtrag zu DB:
218 466-1 hat geschrieben: 27 Jan 2024, 16:54 Pressekonferenz der GDL

Anlässlich der Beendigung unserer Streikmaßnahme lädt die GDL zu einer Pressekonferenz ein.

Diese findet statt am

Montag, 29. Januar 2024, 11:00 Uhr in der GDL-Geschäftsstelle Mohrenstraße 59, 10117 Berlin
Pressekonferenz der GDL (Video 25 Min.)
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 30 Jan 2024, 19:37

Ich hätte also allen Grund mich zu ärgern, passe statt dessen aber halt meine Pläne entsprechend an und spare mir den Ärger.
Wenn es dir jederzeit möglich ist, bei allen Streiks deine Pläne flexibel anzupassen - wunderbar. Toll, wenn man das Leben so flexibel gestalten kann. Perfekt!

Viele Leute haben halt letztlich doch nur eine eingeschränkte Flexibilität. Nicht immer spielt der Arbeitgeber mit, oder man muss beispielsweise zu Terminen reisen, deren Verschiebung man selbst nicht in der Hand hat. Häufig besteht dann die einzige Möglichkeit darin, abzusagen. Hin und wieder kann man das machen, sofern der Termin nicht sehr wichtig wäre, aber wenn es sich häuft, ist es halt doch für viele Menschen ungünstig.
Wo ist das Problem?
146225
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Wie bereits geschrieben haben mich Zugausfälle, aus welchen Gründen auch immer, auch schon in Engpässe gebracht, wo es dann für geplante Aktivitäten zu knapp wurde bzw. Termine nicht wie gewünscht eingehalten werden konnten. Und bei längeren Fahrten mit Beteiligung von DB Fernverkehr ist der Satz "Gib mal n' Zehner" schon legendärer als es mir lieb wäre.

Arbeit ist zum Glück so vernünftig liberal, dass allen klar ist, dass ein Team von rund 400 Leuten, die sich betreffend dem Wohnort in NRW von Mönchengladbach bis Recklinghausen verteilen, völlig unabhängig vom Transportmittel der Wahl nicht immer auf die Minute exakt pünktlich sein kann. Dafür schaut hier auch keiner auf die Stechuhr um ja keine Sekunde zu spät Feierabend zu machen. Die Arbeit wird von guten Leuten erfolgreich getan, das zählt am Ende. Und nicht, ob der Zug heute +27 hatte oder auf irgendeiner Autobahn wie jeden Tag Stau war. So lange es nicht völlig aus dem Rahmen läuft, ist es vergeudete Energie, darüber nachzudenken.

Also: Gelassenheit lässt sich lernen. Vor allem bei Dingen, die man selbst nicht ändern kann.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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