MVG im freien Fall?

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cretu
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von cretu »

146225 hat geschrieben: 07 Jun 2024, 11:48 Genderverbote und am Verbrennungsmotor nuckeln haben schon gegen Hochwasser nix geholfen. Aber klar, die CSU wird den Personalmangel im Münchner Nahverkehr wie durch Zauberei auflösen.
Und die Grünen gendern dann Hochwasser und sprechen im Plural von: Hochwasser*innen?!? :lol: :lol: :lol:
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

cretu hat geschrieben: 08 Jun 2024, 09:24 Und die Grünen gendern dann Hochwasser und sprechen im Plural von: Hochwasser*innen?!? :lol: :lol: :lol:
Wohl kaum. Hass bringt aber auch niemanden weiter, in keiner Situation.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von cretu »

146225 hat geschrieben: 08 Jun 2024, 09:34 Hass bringt aber auch niemanden weiter, in keiner Situation.
Empfindest Du jetzt bei meinem Kommentar irgendeinen Hass??? Wenn ja, war dies von mir so nicht beabsichtigt. In meinen Augen bin ich eher sogar im leicht scherzhaften Tonfall auf Dein negatives Kommentar zur CSU-Zauberei eingegangen, das durch das Wort "nuckeln", wie man es bei einem Kleinkind verwendet, schon fast spöttisch und damit leicht beleidigend wirkt.

Anmerkung: parteipolitisch bin ich ohne Parteibuch und wähle seit Jahren immer unterschiedlich. Zudem lese ich bei manchen Parteien auch die Wahlprogramme - zumindest auszugsweise. Bitte unterstelle mir daher nicht, dass ich CSU-Parteigänger bin. Das stimmt definitiv ned. Nur dieses verbreitete einseitige CSU-bashing und an der Kommentare, die in meinen Augen an der Grenze der Bösartigkeit sind, gehen mir sowas auf den S.... Was aber auch bei jeder anderen Partei wäre, wenn diese einseitig beschimpft wird.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

Du warst nicht gemeint. Aber gibt ja andere, die mit großem Beißreflex ständig gegen "Grün" hetzen müssen.

EDIT: Grundsätzlich gebe ich dir sogar Recht, dass es auch nicht besser ist, die CSU ständig lächerlich zu machen. Aber sie betteln halt mit ihrer Politik von und für vorgestern so sehr darum, verspottet zu werden.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von cretu »

146225 hat geschrieben: 08 Jun 2024, 10:43 EDIT: Grundsätzlich gebe ich dir sogar Recht, dass es auch nicht besser ist, die CSU ständig lächerlich zu machen. Aber sie betteln halt mit ihrer Politik von und für vorgestern so sehr darum, verspottet zu werden.
Eine kleine Gedankenanregung dazu evtl. noch: indem Du die CSU lächerlich machst, machst Du dich meines Erachtens auch indirekt über die Personen lächerlich, die am vergangen Wahltag ihr Kreuzchen genau bei dieser Partei gesetzt haben. Indem Du die CSU verspottest, verspottest Du daher zumindest indirekt auch eben jenen Wählerkreis. So sehe ich dies. Du verspottest also grob gesagt 1/3 der bayrischen Bevölkerung.

Das mag in Deinen Augen ja passend sein, jedoch ist eine Diskussion auf Augenhöhe mit stichhaltigen Argumenten politisch wie auch menschlich, beruflich wie auch privat, sicher zielführender als Spott und Hohn. Zudem tut ein gewisses Niveau der Gesprächskultur und Sprachkultur in unserem Lande sicher auch recht gut. Was in manchen Medien da abgeht, ist ja schon sehr grenzwürdig.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Lazarus »

146225 hat geschrieben: 08 Jun 2024, 10:43 Du warst nicht gemeint. Aber gibt ja andere, die mit großem Beißreflex ständig gegen "Grün" hetzen müssen.

Ich beiße niemand. Nur sind die Grünen für mich derzeit schlicht unwählbar aufgrund ihrer Sicherheits- und Migrationspolitik. Mehr gibt es da nicht zu sagen. Achso und ich wähle ebenso immer unterschiedlich. Die einzige Partei, die ich von den großen nie gewählt habe, ist die AfD.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

Ich habe mich nicht umsonst zurück gehalten...
Schon interessant wie einige (Grüne) ticken. Und ja, ich kin immer noch sauer auf die Grünen! Sie haben sich als unfähig erwiesen! So schlimm war es in München noch nie!
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Jean hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:13 Sie haben sich als unfähig erwiesen! So schlimm war es in München noch nie!
Bei allem Schaum vor dem Mund sollte man sich trotzdem immer anschauen, welche Entscheidungen oder Fehler zu welchem Zeitpunkt gemacht wurden. Und von wem.
Welche Probleme führst du konkret auf die Grünen zurück? Welche auf die SPD? Welche auf die schwarz-rote Zeit?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Auch wenn ich die Grünen nicht ganz so kritisch sehe wie Jean, habe ich folgende Punkte:

Große Ankündigungen zur Mobilität im Wahlkampf, die nicht ansatzweise umgesetzt wurden

Geld wird für allen möglichen Firlefanz ausgegeben, die Grundbedürfnisse wie Mobilität werden hinter ideologische Befriedigung der eigenen Klientel hinten angestellt.

Mobilitätsreferent Dunkel geht auf das Konto der Grünen und entpuppt sich als katastrophale Fehlbesetzung

Ansonsten habe ich wie Lazarus in den letzten Jahren alle großen Parteien außer der AfD gewählt und erachte mich als parteipolitisch ungebunden.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Lazarus »

Moilität heißt im grünen Jargon Fahrrad oder zu Fuss gehen. Was anderes kennt man nicht. Sieht man ja auch deutlich daran, wie der ÖPNV Ausbau in München voran geht.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:58 Mobilitätsreferent Dunkel geht auf das Konto der Grünen und entpuppt sich als katastrophale Fehlbesetzung
Entpuppt er sich?
Ich finde gerade seine ruhige und seriöse Art gut geeignet, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Wie wenig weit Poltern und Populismus auch bei den Grünen führt, konnte man bei den Verkehrssensatorinnen in Berlin beobachten.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Jean »

Iarn hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:58 Große Ankündigungen zur Mobilität im Wahlkampf, die nicht ansatzweise umgesetzt wurden
Genau das ist es! Die anderen Parteien (CSU) wollen ja keine Verkehrswende...und wer was verspricht, muss sich auch daran messen was er realisiert hat!
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 08 Jun 2024, 13:14
Iarn hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:58 Mobilitätsreferent Dunkel geht auf das Konto der Grünen und entpuppt sich als katastrophale Fehlbesetzung
Entpuppt er sich?
Ich finde gerade seine ruhige und seriöse Art gut geeignet, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Wie wenig weit Poltern und Populismus auch bei den Grünen führt, konnte man bei den Verkehrssensatorinnen in Berlin beobachten.
Nach den Kriterien kann man auch eine Bronze Statue zum Mobilitätsreferenten machen. Die ist tatsächlich ruhig und seriös und verursacht vermutlich sogar weniger laufende Kosten.

Seit dem Dunkel da ist, hat er null Akzente gesetzt, die Abstimmung zu den anderen Referaten ist eine Katastrophe und zu den Stadtwerken auch.Vor ihm lief es deutlich runder.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn hat geschrieben: 08 Jun 2024, 15:19 Seit dem Dunkel da ist, hat er null Akzente gesetzt, die Abstimmung zu den anderen Referaten ist eine Katastrophe und zu den Stadtwerken auch.Vor ihm lief es deutlich runder.
Er war ja schon „vor ihm“ bei Verkehrsthemen für die Abstimmung zwischen den Referaten und Stadtwerken zuständig. Wo liegen also seitdem die konkreten Versäumnisse und Unterschiede, die es nicht schon vorher gab?
Seit 2020 wird im städtischen Verkehrsraum überhaupt mal so geplant und umgebaut, daß nicht zu 100% alles gleich bleiben muss, damit alle Fahrspuren für die Autos erhalten bleiben. Daß da so manches anderes Referat nicht mitspielt (z.B. die BMW-Tunnel verliebten Planungs- und Baureferate), sollte klar sein.

Welche Akzente erwartest du dir von einem Mobilitätsreferenten? In Berlin hat man nur einzelne Leuchtturmprojekte erzwungen, die am Ende nicht mal richtlinienkonform waren und wieder abgebaut werden mussten.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von 146225 »

Naheliegender Weise sehe ich das ganze Thema etwas globaler und nicht ganz so München-zentriert wie die meisten hier im Forum. Obwohl ich glaube, dass die Symptome und deren Ursachen in München als wie auch im übrigen Bayern sehr ähnlich sind.

Es ist schon richtig, dass die CSU bei den letzten Landtagswahlen im Freistaat einen Anteil von 37% geholt hat, auch, laut Umfrageergebnissen, um es " denen in Berlin" mal zu zeigen. Aber was wurde eigentlich seitdem gezeigt? Also substantiell? Wenn man dem Medienecho der CSU folgt, dann regiert die Mottenkiste: Atomkraft, Genderverbote, Wehrpflicht, Verbrennungsmotor, Neid gegenüber sozial Schwächeren und gutbürgerlich getünchte Hetze gegen Migration. Grenzkontrollen sowieso, als hätte es das Schengen- Abkommen nie gegeben. Und bloß keine Veränderungen, versteht sich. Bayern muss ja Bayern bleiben! Oder?

Darf man da nicht die Frage aufwerfen, ob einem um die Zukunft Bayerns nicht eher Angst und Bange werden muss?

Diese Grundhaltung "bloß keine Veränderungen (oder zumindest nicht bei mir)" mag ja im Sinne der CSU erfolgreich sein, sie bedient offenbar die relevante Zielgruppe. Daher die 37%. Sie sorgt aber auch für zähe Lösungen anstehender Probleme und verkennt die Herausforderungen der Zukunft. Das jüngste Unwetter dürfte in Bayern Schaden in Milliardenhöhe verursacht haben. Wenn "die Wissenschaft" mit ihren unangenehmen Fakten richtig liegen, werden die Abstände zwischen derartigen Extremwetter-Ereignissen kürzer. Wie oft möchte sich Bayern denn solche Schäden in den nächsten 10 Jahren leisten können? Und dabei Geld verlieren, welches dann für andere Aufgaben - also auch den Nahverkehr im Freistaat - fehlt?

Das waren die großen Linien. Aber auch im "Kleinen" kann man gleich hier im Forum zig Beispiele finden, wo dies Auswirkungen hat. Der Nahverkehr, gleich ob SPNV oder jener in München wird so sehr (auch finanziell) kurz gehalten, so dass es eher mit Ach und Krach als in der gebotenen Qualität funktioniert. Sinnvolle Investitionen wie Westtangente oder Gartentram können so nicht oder nur ewig später realisiert werden.

In die gleiche Kategorie gehört auch, dass wir uns morgen Abend von den Tram-Plänen für Erlangen und Regensburg auf Jahre hinaus verabschieden werden müssen. Auch eine Folge der oben beschriebenen, von der CSU gelebten und vermittelten Werte.

Also: auch abseits jeglichen Spotts finden sich offene Fragen und ungelöste Probleme.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Flogg »

Tram-Bahni hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:48
Jean hat geschrieben: 08 Jun 2024, 12:13 Sie haben sich als unfähig erwiesen! So schlimm war es in München noch nie!
Bei allem Schaum vor dem Mund sollte man sich trotzdem immer anschauen, welche Entscheidungen oder Fehler zu welchem Zeitpunkt gemacht wurden. Und von wem.
Welche Probleme führst du konkret auf die Grünen zurück? Welche auf die SPD? Welche auf die schwarz-rote Zeit?
Man sollte eher schauen, wie man die Zuverlässigkeit des ÖPNV künftig hinbekommt und stärkt. Was hilft es einem heute, irgendwann in der Zukunft zu wissen, wer irgendwann mal früher für eine derzeitige Situation verantwortlich ist/war.

Personalmangel mal ausgeklammert. Was z.B. bei der U-Bahn seit über einem halben Jahr gezeigt wird, hat sicher mehr mit der grün-roten Stadtpolitik zu tun als mit einer CSU/FDP/FW/AFD/BSW.... Man kann es keinem vergrämen, die ach so hoch gesteckten und gebetsartig vorgetragenen Ziele der beiden erstgenannten Parteien in Zweifel zu ziehen. Da hängen zum Beispiel Plakate mit „Danke, dass Sie öffentlich fahren“ an Stationen wie der Maillingerstraße. Dort, wo es seit Monaten in der HVZ schwer oder teils unmöglich ist, überhaupt in den kommenden Zug zu passen.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Flogg hat geschrieben: 08 Jun 2024, 18:25 Man sollte eher schauen, wie man die Zuverlässigkeit des ÖPNV künftig hinbekommt und stärkt. Was hilft es einem heute, irgendwann in der Zukunft zu wissen, wer irgendwann mal früher für eine derzeitige Situation verantwortlich ist/war.
Wenn man die aktuelle Politikmehrheit oder eine Partei dieser Mehrheit aufgrund der jetzt erst auffallenden Auswirkungen früherer Entscheidungen als unfähig darstellt, sollte man schon wissen, wer für die derzeitige Situation verantwortlich ist. Wer sich die „gute alte Zeit“ unter Schwarz-Rot 2014-2020 zurückwünscht und dadurch Wahlentschiedungen trifft, kriegt am Ende wieder das selbe Ergebnis wie jetzt.

Die meisten großen Entscheidungen in der Stadtpolitik wirken sich meistens erst eine Wahlperiode später aus, das ist auch für die Politiker Fluch und Segen. Die Auswirkungen der Lethargie von Rot-Grün 2008-2014 haben wir ab den 2010ern bzw. konkret rund um 2014 gespürt, gleichzeitig war man 2014-2020 so verschwenderisch und hat gleichzeitig alle Prioritäten und Kapazitäten in den städtischen Referaten so vom ÖPNV entfernt, daß z.B. das Werkstattchaos bei Tram und U-Bahn durch unterlassenen Neubau (oder regelmäßige Verschiebung der Umsetzung) überhaupt erst entstanden ist. Man kann nicht dutzende neue Fahrzeuge kaufen, ohne die Infrastruktur dafür vorzuhalten. Das gilt für U-Bahn, wie für die Tram.
Wenn eine CSU „an der Macht“ bis 2020 hinten rum den Betriebshofneubau sabotiert hat und sich das mittlerweile in der Opposition bei U-Bahn und Tram auch öffentlich traut, sollte man das schon darstellen. Da kann sich Grün-Rot jetzt auf den Kopf stellen, Neuperlach und die für die aktuelle Zuganzahl nötigen Werkstätten gibt es erst in vielen Jahren.
Ganz zu schweigen von der Technischen Aufsichtsbehörde, die mit ihrer Bürokratie und Unterbesetzung ebenfalls für große Teile der Situation verantwortlich ist. Darauf hat aber keine Stadtratsfraktion Einfluss, egal welcher Farbe.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Lazarus »

Mag ja alles soweit richtig sein. Was du aber völlig unter den Tisch fallen lässt, wie lange hat Rot Schwarz regiert und wie lange Rot Grün. Da hat Rot Grün deutlich mehr Zeit gehabt, was umzusetzen. Egal, ob es sich erst später auswirkt...
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Deine Äußerungen dazu sind irrelevant, besonders weil du eh nur die Hälfte (wenn überhaupt) liest und gelesen hast.
Es geht um konkrete Probleme die sich 2024 auswirken, weil die Fehler dazu in den letzten 10-15 Jahren passiert sind.
Es ging in den letzten Beiträgen nicht um Wagenmangel bei der Tram, fehlende Neubaustrecken der Tram oder Gleisverbindungen, nicht um eine fehlende U9 und auch nicht um fehlende attraktive Takte oder Erschließung, das sind Probleme die mir aus den 2000ern einfallen würden.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Flogg »

Tram-Bahni hat geschrieben: 08 Jun 2024, 18:50 aufgrund der jetzt erst auffallenden Auswirkungen früherer Entscheidungen als unfähig darstellt...
Bitte um Verzeihung. Fahrzeugausfälle usw. sind doch seit vielen Jahren oder gar einem Jahrzehnt an der Tagesordnung und jeder hier bekommt es mit. Kein Wort dazu aus der Stadtspitze. Jedoch ist/war München halt überwiegend grün/rot regiert. Seit vielen Jahren. Daher müssen die sich auch die Frage gefallen lassen, wie es zu All dem kommen konnte und warum es unter ihnen bei dem Thema null Fortschritte sogar eher Rückschritte gibt.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Lazarus »

Das ist halt das Problem, das Rot Grün oder Grün Rot mehr damit beschäftigt ist, alles was schief läuft, der CSU in die Schuhe zu schieben. Nur glauben das halt immer weniger Wähler, wie man bei den letzten Wahlen recht gut gesehen hat...
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Flogg hat geschrieben: 08 Jun 2024, 19:30 Bitte um Verzeihung. Fahrzeugausfälle usw. sind doch seit vielen Jahren oder gar einem Jahrzehnt an der Tagesordnung und jeder hier bekommt es mit. Kein Wort dazu aus der Stadtspitze.
Aber der Grund ist ein anderer. Man hat den Mangel an Fahrzeugen durch die Bestellung einer Masse an Fahrzeugen lösen wollen, aber gleichzeitig massiv gegen den Ausbau der Werkstätten und Abstellflächen opponiert.
Bei der Tram gab es viele Jahre Ausfälle, weil man mit einer unterdurchschnittlichen Reserve gearbeitet hat und stets zu wenig Wagen zur Verfügung standen. Später kamen dann noch die Zulassungsprobleme dazu.
Heute gibt es über 150 Trambahnen bei unter 100 Fahrzeugkursen (!!) und trotzdem kriegt man die tägliche Fahrzeugzahl nicht gestemmt. Unterschiedliche Probleme zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus unterschiedlichen Gründen, am Ende halt die selbe Auswirkung.

Bei der U-Bahn recht ähnlich, dort sind die Werkstätten und ihre Abläufe einfach nicht auf diese Vielzahl von Gliederzügen ausgelegt. In den 2010er-Jahren gab es die Ausfälle nicht aus diesem Grund. Vom Personalmangel in den Werkstätten ganz zu schweigen, aber das hat nichts mit Stadtpolitik zu tun.

Bei der S-Bahn redet ja auch niemand mehr von den zugeschneiten vereisten Taschenschiebetüren wenn die S-Bahn nicht kommt, trotzdem fällt die S-Bahn aus.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 08 Jun 2024, 17:38
Iarn hat geschrieben: 08 Jun 2024, 15:19 Seit dem Dunkel da ist, hat er null Akzente gesetzt, die Abstimmung zu den anderen Referaten ist eine Katastrophe und zu den Stadtwerken auch.Vor ihm lief es deutlich runder.
Er war ja schon „vor ihm“ bei Verkehrsthemen für die Abstimmung zwischen den Referaten und Stadtwerken zuständig. Wo liegen also seitdem die konkreten Versäumnisse und Unterschiede, die es nicht schon vorher gab?
Seit 2020 wird im städtischen Verkehrsraum überhaupt mal so geplant und umgebaut, daß nicht zu 100% alles gleich bleiben muss, damit alle Fahrspuren für die Autos erhalten bleiben. Daß da so manches anderes Referat nicht mitspielt (z.B. die BMW-Tunnel verliebten Planungs- und Baureferate), sollte klar sein.

Welche Akzente erwartest du dir von einem Mobilitätsreferenten? In Berlin hat man nur einzelne Leuchtturmprojekte erzwungen, die am Ende nicht mal richtlinienkonform waren und wieder abgebaut werden mussten.
Ich erwarte mir von einem Referenten, dass er Dinge anschiebt, die ohne ihn nicht passieren würden. Ansonsten wäre aus meiner Sicht zu hinterfragen, wieso es diese hoch besondere Stelle überhaupt gibt.
Insofern, was hat Dunkel in seiner Zeit als Referent getan, was ihn auf dem Posten rechtfertigt?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 08 Jun 2024, 18:50 Ganz zu schweigen von der Technischen Aufsichtsbehörde, die mit ihrer Bürokratie und Unterbesetzung ebenfalls für große Teile der Situation verantwortlich ist. Darauf hat aber keine Stadtratsfraktion Einfluss, egal welcher Farbe.
Man macht es der technische Aufsichtsbehörde aber auch sehr leicht, sich in ihrer unkonstruktiven Rolle auszuruhen.
Bestes Beispiel die Tram Johanneskirchen, hätte man da die passenden Unterlagen rechtzeitig gehabt, wäre man nicht so blamabel gescheitert.
Johanneskirchen ist für mich auch das Beispiel für das Versagen von Dunkel. So was darf ich passieren und wenn es passiert, muss es zur Chefsache gemacht werden, damit so etwas nicht noch mal passiert. Und was waren die Konsequenzen? Man ist an der Ammerseestraße wieder in die nächste Planungs Katastrophe mit fehlenden Genehmigungen gerutscht.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn hat geschrieben: 09 Jun 2024, 09:10 Man macht es der technische Aufsichtsbehörde aber auch sehr leicht, sich in ihrer unkonstruktiven Rolle auszuruhen.
Bestes Beispiel die Tram Johanneskirchen, hätte man da die passenden Unterlagen rechtzeitig gehabt, wäre man nicht so blamabel gescheitert.
Das ist aber die Regierung von Oberbayern gewesen, die TAB hatte den Plänen in der Vorabstimmung ja ihren Segen gegeben.
Daß die Regierung von Oberbayern plötzlich eine Zugzahl der Bahnstrecke im Schallschutzgutachten auf Basis eines noch nicht planfestgestellten Ausbaus berücksichtigt haben möchte, ist ein deutschlandweiter Präzedenzfall sondergleichen. Außerdem fand die Regierung die Wegführung nicht sicher genug, jetzt fällt die direkte Wegverbindung (und die Ausstiegshaltestelle) halt weg.
Kommunikativ haben sich die SWM da mehrfach verrannt, aber eigentlich war ihr Standpunkt ganz richtig. Jetzt haben sie halt die Kröte geschluckt, anstatt es auf einen jahrelangen Prozess ankommen zu lassen. Es geht ja dann doch nur um ein paar Fenster, aber woanders könnte so ein Gefälligkeitsspielchen ein Projekt zum Scheitern bringen.

Betreuungsreferat für die SWM-MVG ist übrigens das Referat für Arbeit und Wirtschaft. Dunkel darf sich also nicht mal in solche Themen einmischen, ohne seine Kompetenzen zu überschreiten. Irgendwelche Studien erstellen oder fachliche Fragen beantworten darf das Mobilitätsreferat im Zusammenhang mit der SWM-MVG, Anweisungen geben bzw. die Verantwortung tragen aber nur das Wirtschaftsreferat. Johanneskirchen hätte also Baumgärtner zur Chefsache machen müssen, als die SWM sich mehrfach in der Kommunikation verheddert haben.

An der Ammerseestraße hat das Mobilitätsreferat relativ spät Bedenken bekommen. Aber auch nur, weil die Autobahn GmbH trotz geltendem Baurecht für das Projekt (also die Regierung von Oberbayern hatte die Bauführung akzeptiert und genehmigt) die Anpassung der Verkehrsführung auf ihren Straßen und Flächen verweigert hat. Das ist peinlich, aber noch keine Planungskatastrophe.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 09 Jun 2024, 13:09 Das ist peinlich, aber noch keine Planungskatastrophe.
Drei Monate sinnloser SEV ohne Baustelle IST eine Planungskatastrophe.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Beobachter2 »

Tram-Bahni hat geschrieben: 09 Jun 2024, 13:09
Iarn hat geschrieben: 09 Jun 2024, 09:10 Man macht es der technische Aufsichtsbehörde aber auch sehr leicht, sich in ihrer unkonstruktiven Rolle auszuruhen.
Bestes Beispiel die Tram Johanneskirchen, hätte man da die passenden Unterlagen rechtzeitig gehabt, wäre man nicht so blamabel gescheitert.
Das ist aber die Regierung von Oberbayern gewesen, die TAB hatte den Plänen in der Vorabstimmung ja ihren Segen gegeben.
Daß die Regierung von Oberbayern plötzlich eine Zugzahl der Bahnstrecke im Schallschutzgutachten auf Basis eines noch nicht planfestgestellten Ausbaus berücksichtigt haben möchte, ist ein deutschlandweiter Präzedenzfall sondergleichen. Außerdem fand die Regierung die Wegführung nicht sicher genug, jetzt fällt die direkte Wegverbindung (und die Ausstiegshaltestelle) halt weg.
Kommunikativ haben sich die SWM da mehrfach verrannt, aber eigentlich war ihr Standpunkt ganz richtig. Jetzt haben sie halt die Kröte geschluckt, anstatt es auf einen jahrelangen Prozess ankommen zu lassen. Es geht ja dann doch nur um ein paar Fenster, aber woanders könnte so ein Gefälligkeitsspielchen ein Projekt zum Scheitern bringen.
Zugzahl? Worum geht es da genau? Die ganze Zeit hieß es doch, Ursache des Baustopps sei, dass die Genehmigung der Baumfällungen nicht bei der zuständigen Stelle beantragt worden sei. Und kann man bitte - Zitat: "Es geht ja dann doch nur um ein paar Fenster" ein wenig präzisieren? Vielen Dank im Voraus!

Die TAB ist doch Teil der Regierung von Oberbayern, aber so wie Du hier schreibst, erweckt es den Eindruck, die TAB sei aus Sicht der Regierung von Oberbayern etwas Externes!?
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Tram-Bahni »

Die Regierung von Oberbayern hat im Verfahren einem Einwand Recht gegeben, daß die SWM bei den Schallschutzgutachten die zu erwartende Anzahl der Züge nach Inbetriebnahme des Brenner-Basistunnels berücksichtigen müssen. Normalerweise sind nicht planfestgestellte irgendwann in der Zukunft zu erwartende Prognosen oder Planungen für so ein Verfahren irrelevant. Aus diesem Grund wurde eine Tektur nötig, die die SWM erst erarbeiten mussten. Normalerweise wäre so ein Präzedenzfall Anlass für eine Klage gegen die ROB, die gute Aussichten auf Erfolg hätte. Da es am Ende aber nur um den Einbau von ein paar mehr Schallschutzfenstern geht, schlucken die SWM diese Kröte eben. Ansonsten wäre das Projekt ja auf Jahre verschoben.
All das hat zu einer Verzögerung des Planfeststellungsbeschlusses geführt (über den heutigen Tag hinaus), weshalb eine Vorgenehmigung für Baumfällungen nötig wurde, wo dann die bekannten Probleme passiert sind. Mit ein Grund ist da aber auch (Iarn nennt es passend unkonstruktive Rolle), daß die Regierung von Oberbayern sich über die Zuständigkeit mehrere Monate nicht gegenüber den SWM geäußert hat. Die Haltung der Regierung von Oberbayern war nur über Äußerungen vom CSU-Landtagsabgeordneten Brannekämper zu erfahren. Sowas führt aber auch nur in Bayern nicht zu einem handfesten öffentlichen Skandal.

Iarn meinte, die SWM machen es der Technischen Aufsichtsbehörde leicht. Richtig ist hier aber eher, daß sie es der Regierung von Oberbayern leicht machen. Die Technische Aufsichtsbehörde sitzt im selben Haus, ist aber nicht planfeststellend. Von daher können die sich auch mal unterschiedlich verhalten.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni hat geschrieben: 09 Jun 2024, 20:00 Iarn meinte, die SWM machen es der Technischen Aufsichtsbehörde leicht. Richtig ist hier aber eher, daß sie es der Regierung von Oberbayern leicht machen. Die Technische Aufsichtsbehörde sitzt im selben Haus, ist aber nicht planfeststellend. Von daher können die sich auch mal unterschiedlich verhalten.
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Re: MVG im freien Fall?

Beitrag von TramBahnFreak »

Jean hat geschrieben: 08 Jun 2024, 14:05 Genau das ist es! Die anderen Parteien (CSU) wollen ja keine Verkehrswende...und wer was verspricht, muss sich auch daran messen was er realisiert hat!
Dass ein „Das bleibt hier alles genau so wie es ist!“ signifikant einfacher umzusetzen ist als grundlegende Veränderungen, liegt in der Natur der Sache.
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