[EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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karhu
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[EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Als es mal wieder eine Rabatt Aktion gab, diesesmal mit -25% Rabatt hab ich mir mal wieder einen Interrail Pass gegönnt, dieses Mal 15 Tage in 2 Monaten um 389€ (normal sind es €553). Das sind also etwa 26€ pro Tag, bei billigeren Fahrten hab ich also normale Tickets gekauft.

So also dann auch für Tampere - Turku und mit Vikingline über Nacht Turku - Stockholm. Vikingline bietet Interrail Rabatt -30% sowieso nur für die Tagfähre an. Den ersten Interrail Ticket Tag hab ich also erst in Stockholm Central aktiviert. Lange war ich nicht mehr in Göteborg, um die Reservierung zu sparen ging es mit dem großteils bequemen SJ Regional erstmal direkt von Stockholm nach Göteborg. Num Glück war der Zug nicht sehr voll und ich hatte den Vierer für mich alleine und musste mich nicht hinter den Vierer auf den Einzelsitz quetschen.

Bild

Von Göteborg selber gibts viele Fotos schon im Forum. Ich halte mich also hier eher kurz. Die Schleißfächer in Bahnhöfen sind in Schweden so unverschämt teuer geworden. Zum Glück gibt es Alternativen z.B. in Einkaufzentren.

Als ich den Nachmittag dort verbrachte ging es mit dem Öresundtåg nach Lund um dort den SJ Euronight nach Hamburg zu nehmen. Mein 6er Abteil im uralten Liegewagen war in Lund schon mit 5 Personen belegt, und das an einem Werktag und in der Nebensaison (!). Recht schnell und mit nur 2 Interrail reise Tagen wollte ich soweit nach Süden wie möglich.

Lund Central 22:22

Echtzeitinformation22:39
Echtzeitinformation23:41
Malmö Central

Echtzeitinformation00:10
Echtzeitinformation00:10
Koebenhavns Lufthavn st


Echtzeitinformation03:28
Echtzeitinformation03:52
Padborg st

Echtzeitinformation06:00
Hamburg Hbf

Wenn man den Fahrplan anschaut sollte man denken da sind so riesige Reserven im Fahrplan der Nachtzug sollte doch pünktlich um 6 Uhr in Hamburg ankommen und der ICE nach München um 6.19 Uhr ereichbar sein (und dann auch noch Zeit für Fotos zu haben).
Ankunft war dann um 6.40 Uhr weil wir ewig rumgeschlichen sind vor Hamburg Hbf.
Also Plan B, mit dem EC um 6.48 Uhr nach Berlin dort einen 9 Minuten Umstieg und mit dem ICE Sprinter nach München mit Ankunft 13.09 Uhr. Das hat erstmal genau so geklappt und alles war pünktlich. Dann aber in Bamberg auserplanmäßiger Halt, Betriebstörung eingleisiger Betrieb, hm sollte ja kein riesen Problem sein, vlt. 15- 20 Minuten dachte ich.
Wir standen in Bamberg dann fast 70 Minuten (!) rum, mit über +70 war dann auch Ankunft in München Hbf.

In München hatte ich eigentlich den Railjet nach Bologna um 13.44 nehmen wollen. Ja das war dann nix, 2 Stunden später dann erst, aber dieser Railjet nur bis Verona.
Railjet in München Ost:

Bild

Das ist der brandneue Railjet, da gibt es auch Abteile und ich hatte eines für mich alleine mit viel Platz bis Verona, nach dem Stress mit den Verspätungen war das eine echte Wohltat. Mit den Mülleimern hat man leider das Prinzip wie in Finnland, Schweden und Dänemark übernommen und statt Mülleimer gibt es nur Mülltüten, Sinn macht das keinen. Aber sonnst mag ich den Zug sehr gerne.
Ja Signalstörung und so war in Rosenheim schonmal +18, wird also mal wieder knapp mit dem Anschluss in Verona.
Ober dank der ÖBB und Trenitalia war die Ankunft in Verona bei -1. Tolle Leistung muss ich sagen, den Regionalzug nach Bologna bekommen und dort dann mein Nachtzug bis Siracusa.
Eigentlich wollte ich in Bologna bei einem planmäßigen Aufenthalt von 2.32 Stunden mir ne Pizza gönnen. Dann waren es leider nur 7 Minuten am Ende.

Aber ich bin pünktlich um 22.48 Uhr im Nachtzug zum Glück, teilweise hatte ich ja keine Hoffnung mehr diesen noch zu ereichen. In Italien gibt es nur 4er Liegewagen, 3 waren schon im Abteil, aber gleich so viel mehr Platz mit nur 4 Personen. Da habe ich mal richtig ausschlafen können. Der Zug wurde in Villa S.Giovanni auf das Schiff rangiert für die Überfahrt nach Messina. Mittlerweile einmalig in Europa, mit dem Bau einer Brücke wurde dieses Jahr begonnen.

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In Messina sind die anderen 3 ausgestiegen und mal wieder hatte ich das Abteil bis Siracusa für mich allein.
Weil es ein Nachtzug ist musste ich keinen neuen Tag im Interrail aktivieren und konnte so die Strecke Stockholm - Siracusa mit nur 2 Interrail Tagen nutzen, das war fast maximale Ausnutzung was geht :mrgreen:
Ankunft in Siracusa pünktlich um 15.48 Uhr, eine sehr späte Ankunft für einen Nachtzug.

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So obwohl es die leider üblichen Verspätungen und Anschlussverluste in Deutschland gab war ich am Ende zu exakt geplannten Ankunftzeit in Siracusa. In Russland (nein ich bin defintiv kein Putin Freund) kann man diese Distanz in einem einzigen Zug zurücklegen und hätte den Stress wegen Anschlüssen nicht. Deswegen ist diese Verbindung leider für den "normalen" Fahrgast sicherlich nichts, war recht riskant, aber den Versuch wert. Vom noch grauen und kalten Stockholm, und dann wurde die Natur immer grüner und wärmer, in Siracusa war T-Shirt Wetter dann.

Um dann nicht zu viel Risko einzugehen, denn teoretisch hätte ich auch noch nach Malta am gleichen Tag weiterreisen können, habe ich eine Nacht in Siracusa übernachtet.
Am nächsten Tag Nachmittags also weiter mit dem SEV- Bus nach Pozzallo. An der Bahnstrecke wurde leider gearbeitet.

Bahnhof von Siracusa:

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Von Pozzallo Hafen gibt es mit Virtu - Ferries eine Verbindung nach Valletta, die Überfahrt dauert etwas unter 2 Stunden. Interrail- Rabatt gibt es keinen, und im Vergleich zur viel längeren Strecke Turku - Stockholm (29€) sind die Tickets nicht gerade billig, trotz früher Buchung fast 45€ für die Überfahrt.

Nein wegen dem ÖPNV muss man nicht nach Malta. Eine Metro ist schon lange in Diskusion aber da tut sich noch nichts. War schonmal 2018 dort, da hat sich kaum was verändert, damals hatte ich den ÖPNV mehr dokumentiert, müssten noch Bilder hier im Forum sein, deswegen gibts nur ein Bild diesesmal:

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Das ist der typische Bus in Malta, weils in den Städten und Dörfern eng zu geht eignen sich Gelenkbusse dort nicht. Dieses Bild ist von der Nachbarinsel Gozo, obwohl Malta klein ist braucht man von dem einen westlichen Ende in Gozo bis zum anderen östlichen Ende von Malta durchaus 2,5 Stunden.
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karhu
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Nach einer guten Woche Malta wollte ich am späten Nachmittag wieder zurück nach Pozzallo und dann weiter nach Catania. Aber wegen Sturm hat Virtu-Ferries die Überfahrt gestrichen, Pech gehabt, sonnst hatte ich recht gutes Wetter. Das heisst eine Nacht mehr auf Malta und am nächsten Tag im frühen Morgen dann Abfahrt.
Im strömenden Regen bin ich dann zum Fährterminal, aber zum Glück war kein Sturm mehr und alles war wieder planmäßig. Von Pozzallo diesesmal mit dem normalen ÖPNV Bus nach Siracusa. Der Busverkehr ist auf Sizilien nicht gut ausgebaut und ja die Webpage von AST ist irgendwie in den 90er Jahren stehen geblieben: http://www.aziendasicilianatrasporti.it:8080/ Aber dafür sind die Tarife günstig jedenfalls.

In Siracusa konnte ich weiter mit dem Regionalzug nach Catania, und der Regen hat zum Glück auch nachgelassen

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Am nächsten Tag wollte ich auf den Etna, da geht nur eine Busverbindung mit genau einem Bus der AST am Tag, sehr schlechtes Angebot und überhaubt nicht der großen Nachfrage entsprechend. Und obwohl ich sehr früh am Busbahnhof war, war dort schon eine Schlange von Menschen. Und dann ist da auch noch eine Schulklasse aufgetaucht. Da war der Bus schnell voll und konnte nicht mehr mit. Für den nächsten Tag habe ich mir dann eine Gruppen-tour mit Fahrer gebucht, war natürlich teurer als der ÖPNV Bus aber lohnend und zuverlässiger.

Ja auch hier ging nicht alles 100% nach Plan und war eine Nacht länger in Catania zum Glück bin ich mit Interrail flexibel.
Ja einen Tag später als geplannt ging es dann mit dem IC nach Neapel.
Beim Nachtzug wurde die Lok nicht übergesetzt. Und auch bei meinen letzten Besuch 2018 war das nicht der Fall beim IC. Jetzt macht man das anders und die Lok des IC hat einen Hilfsdiesel oder Akku. Damit spart man sich doch einiges an Rangieraufwand.

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Auf dem Schiff werden die Akkus der Wagen aufgeladen

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In Villa S. Giovanni auf dem Festland werden die IC Teile aus Sircusa und Palermo mit den 2 Loks zusammengekupplet und im Sandwich geht es nach Neapel.

Die Nachtzüge werden mit Rangierdiesellok zusammen mit 2 Güterwagons sowie einem alten Regionalzugwagen rangiert.

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Vermutlich macht man das mit den Güterwagen und dem Regionalzugwagen um mehr Bremshunderstel zu haben, sicher bin ich mir da nicht. Hat jmd. eine Erklärung dazu?
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rautatie
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von rautatie »

Toller Bericht. Was mich interessieren würde: kann man als Inhaber eines Interrail-Tickets einfach so in die Züge einsteigen? Wahrscheinlich nicht, weil man reservieren muss, oder? Welche Erfahrungen hast du denn mit den Reservierungen gemacht, wo macht man sie (wahrscheinlich online?) und was kostet das?
Wo ist das Problem?
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von 146225 »

Zur Fährüberfahrt: die Wagen sind an die Bordenergieversorgung des Schiffes angeschlossen, damit Verbraucher wie z.B. Beleuchtung und Klimaanlage weiterlaufen können.

Die Schutzwagen vor der Rangierlok sind dazu da, dass die (schwerere) Rangierlok nicht selbst auf die Fähre auffahren muss, sondern nur der leichtere Schutzwagen. Das Gewicht gleichmäßig zu verteilen ist ja nicht ganz unwichtig, wenn man mit schweren Objekten wie Schienenfahrzeugen auf ein Schiff be- oder entlädt.

Insoweit bin ich auch überrascht, dass die E464 mit trajektiert werden, das sind zwar "Leichtgewichte" mit 72t, aber trotzdem ja etwas anderes wie antriebslose Reisezug- oder Güterwagen. Ich denke aber, dass auch die E464 mit Hilfe von Rangierlok + Schutzwagen an und von Bord der Fähre gebracht werden, eine Version mit Akku oder Last-Mile-Diesel wäre mir nämlich nicht bekannt. Klar kann man bei über 700 Loks nicht alle Besonderheiten kennen, aber auch im italienischsprachigen Web habe ich dazu nix gefunden. Ich bin mir also was das angeht nicht 100%, aber schon 99% sicher.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

rautatie hat geschrieben: 13 Jun 2024, 12:18 Toller Bericht. Was mich interessieren würde: kann man als Inhaber eines Interrail-Tickets einfach so in die Züge einsteigen? Wahrscheinlich nicht, weil man reservieren muss, oder? Welche Erfahrungen hast du denn mit den Reservierungen gemacht, wo macht man sie (wahrscheinlich online?) und was kostet das?
Danke :) Ja das ist bei jeder Bahngesellschaft etwas anders. Bei Trenitalia kann man in Regionalzüge einfach so spontan einsteigen. Der IC kostet 3€ Reservierung, die Frecce Hochgeschwindigkeitzüge 10€, die man am Schalter oder auch online über Interrail kaufen kann. Da ich in der Nebensaison unterwegs war, war es kein Problem spontan die Reservierung am Schlater für die gewüntschten Züge zu erwerben.

Der Railjet nach Verona und Bologna wird von den ÖBB betrieben, im Netz der Trenitalia kostet aber auch dieser 10€ Reservierung.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von TramBahnFreak »

Sehr Spannend! Hat dein Rücken die SEV-Fahrt auf Sizilien überlebt? Meiner hat da noch sehr holprig-schmerzhafte Erinnerungen... :lol:
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

146225 hat geschrieben: 13 Jun 2024, 20:17 Zur Fährüberfahrt: die Wagen sind an die Bordenergieversorgung des Schiffes angeschlossen, damit Verbraucher wie z.B. Beleuchtung und Klimaanlage weiterlaufen können.

Die Schutzwagen vor der Rangierlok sind dazu da, dass die (schwerere) Rangierlok nicht selbst auf die Fähre auffahren muss, sondern nur der leichtere Schutzwagen. Das Gewicht gleichmäßig zu verteilen ist ja nicht ganz unwichtig, wenn man mit schweren Objekten wie Schienenfahrzeugen auf ein Schiff be- oder entlädt.

Insoweit bin ich auch überrascht, dass die E464 mit trajektiert werden, das sind zwar "Leichtgewichte" mit 72t, aber trotzdem ja etwas anderes wie antriebslose Reisezug- oder Güterwagen. Ich denke aber, dass auch die E464 mit Hilfe von Rangierlok + Schutzwagen an und von Bord der Fähre gebracht werden, eine Version mit Akku oder Last-Mile-Diesel wäre mir nämlich nicht bekannt. Klar kann man bei über 700 Loks nicht alle Besonderheiten kennen, aber auch im italienischsprachigen Web habe ich dazu nix gefunden. Ich bin mir also was das angeht nicht 100%, aber schon 99% sicher.
Ah interressant, danke für deine Antwort.
Doch der Schaffner der FS erklärte mir das die Lok ohne Rangierlok selber auf das Schiff fahren kann und dadurch jetzt doch einiges an Zeit eingespart wird.
Ich selber habe jetzt das hier noch an Infos gefunden, nach ner Weile googlen: Va detto che la comodità della batteria non risiede unicamente nella possibilità per queste macchine di traghettare in autonomia i treni che interessano la Sicilia, ma anche la possibilità di spostarsi autonomamente e in sicurezza nelle zone non elettrificate dei depositi. https://www.ferrovie.info/index.php/it/ ... trenitalia
Es ist also ein Akku, kein Hilfsdiesel, wurde auf einigen Loks nachgerüstet.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

TramBahnFreak hat geschrieben: 13 Jun 2024, 23:31 Sehr Spannend! Hat dein Rücken die SEV-Fahrt auf Sizilien überlebt? Meiner hat da noch sehr holprig-schmerzhafte Erinnerungen... :lol:
Ja ging so :lol: Ich hoffe das die Strecke nach Pozzallo bald wieder per Zug bedient wird, SEV ist wirklich kein Vergnügen.

Ja eigentlich wollte ich in Neapel 2 Nächte bleiben, aber irgendwie hatte ich das Gefühl ich will lieber längere Zeit bei meinem Kumpel in Treviso verbringen. Also bin ich mit dem Frecciarossa gleich weiter nach Venezia Mestre und von dort mit dem Regio nach Treviso, war dann nach 23 Uhr als ich dort war, ja Italien ist ein langes Land. War ne lange interressante schöne Zugfahrt, vorallem auf Sizilien und in Süditalien führt die Bahnstrecke schön an der Küste entlang.

Nach einigen Tagen in Treviso ist mein nächstes Ziel der Bled See im Westen Sloveniens, mein vierter Interrail Reisetag.
Mit dem Regio nach Gorizia Centrale, Ankunft 10.17 Uhr. Ja leider gibt es da keine Bahnstrecke, oder zumindest keine Zugverbindung nach Nova Gorica. Auch der Stadtbus von Gorizia fährt nicht direkt dahin aber zummindest verkürtzt sich der Fußweg um einiges.

Der Bahnhof von Nova Gorica, die offene EU innen Grenze Italien - Slovenien verläuft in der Mitte von dem Steinring. Ja wenn man reist und unterwegs ist sieht man was man von der EU hat, will mir das nicht vorstellen mit Stacheldraht und Grenzpolizei.

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Auf der Bahnsteigseite wird noch einiges renoviert und mein (leider verschmierter) Zug wartet bei einem Behelfsbahnsteig. Abfahrt 11.20, zumindest hat man die Fahrpläne so abgestimmt das man ohne Stress weiterfahren kann. Vom italienischen Bahnhof Gorizia Centrale zum Bahnhof Nova Gorica reicht die Stunde gut.

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Die Bahnstrecke ist eine schöne Gebirgsbahn durch die Alpen. Mit +8 Verspätung Ankunft im Bahnhof Bled Jezero. Den Nachmittag nutze ich um in der Gegend vom Bled See etwas zu wandern.

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Am Abend geht es mit Umstieg in Jesenice nach Ljubljana. Der Regionalzug in Ljubljana:

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Das Bahnhofsgebäude von Ljubljana

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von 146225 »

karhu hat geschrieben: 13 Jun 2024, 23:38 Doch der Schaffner der FS erklärte mir das die Lok ohne Rangierlok selber auf das Schiff fahren kann und dadurch jetzt doch einiges an Zeit eingespart wird.
Ich selber habe jetzt das hier noch an Infos gefunden, nach ner Weile googlen: Va detto che la comodità della batteria non risiede unicamente nella possibilità per queste macchine di traghettare in autonomia i treni che interessano la Sicilia, ma anche la possibilità di spostarsi autonomamente e in sicurezza nelle zone non elettrificate dei depositi. https://www.ferrovie.info/index.php/it/ ... trenitalia
Es ist also ein Akku, kein Hilfsdiesel, wurde auf einigen Loks nachgerüstet.
Spannend - da sag ich danke fürs Ausgraben.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

In Ljubljana hab ich auch das slovenische Eisenbahnmuseum besucht. Groß ist es nicht, es besteht aus einem Ringlokschuppen und einer Halle mit alter Stellwerkstechnik sowie zur Geschichte der jugoslavischen Staatsbahn die dann in eigenständische Bahnunternehmen aufgeteilt wurde.

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In der Halle sind ausschleißlich Dampfloks ausgestellt, alle in gutem Zustand. Wegen den schwierigen Lichtverhältnissen in der Halle habe ich leider kaum brauchbare Fotos machen können. Das beste ist noch das hier:

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Dann gibt es noch einen recht großen Außenbereich, da ist der Zustand der Fahrzeuge leider nicht der beste. Die einzige E-Lok im Museum war diese hier:

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So wie der Ticketverkäufer im Museum sagte gibt es in Slovenien seit Corona leider keine Museumssonderfahrten mehr.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Nach Ljubljana geht die Reise im EC weiter nach Zagreb, überrasched wenig Direktverbindungen gibt es zwischen diesen beiden Städten. Die Lok ist von den ÖBB die Wagen zur Hälfte von der Slovenske železnice und HŽPP.
Gemütliche alte Abteilwägen werden eingesetzt. Und sogar Reservierungzettel aus Papier gibt es noch, das hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Der Zug ist gut besetzt aber zum Glück sind in diesem Abteil vier Leute in Ljubljana ausgestiegen. Für diesen Zug nehme ich meinen fünften Reisetag im Interrail.

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Die Strecke ist interresannt und geht zu großen Teilen kurvenreich durch ein enges Tal

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Obwohl die ÖBB Lok mehrsystemfähig ist wurde eine kroatische Lok angekuppelt. In Zagreb bin ich ausgestiegen, der Zug fährt nach kurzem Aufenthalt noch weiter bis Vinkovci in Ostkroatien

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Nach 3 Tagen in Zagreb möchte ich auch etws den Süden des landes kennenlernen.

Nach Split fahren diese auch in Deutschland wohlbekannten Treibwagen als ICN. Diese sind reservierungspflichtig. Weil die reguläre Fahrkarte nichtmal 15€ kostet kaufe ich diese und spare mir einen Interrailreisetag. Scheinbar gibt es auf dieser Strecke keinen großen Bedarf denn von Zagreb nach Split gibt es nur zwei Verbindungen am Tag. In der Nacht gibt es einige Nachtzugverbindungen die allerding großteils nur in der Sommersaison.
Innen sind die Fahrzeuge eigentlich fast die gleichen als die der DB, sogar die gleichen blauen Sitze. Ja also von Fernverkehrskomfort kann da keine Rede sein.

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Manche werden sich hier natürlich fragen wie ich mir nur so eine sechstündige Fahrt im 612er antuen kann :mrgreen:
Da die Bahnstrecke sehr abwechslungsreich ist, wars dann gar nicht so schlimm. Und ne kurze Pause gabs auchmal um auf einen Gegenzug zu warten.

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Im Eisenbahnknotenpunkt Perković steige ich in einen Zug nach Šibenik um, mittlerweile ist es schon dunkel deswegen keine brauchbaren Fotos von der Hinfahrt. Šibenik erreiche pünktlich um 21.46 Uhr.

Der Busbahnhof in Šibenik, von dort gibt es Busverbindungen zum Nationalpark Krka.

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Nach 3 Nächten dort, geht es dann frühmorgens nach Split. Heute nutze ich einen Interrailreisetag.
Der kleine Treibwagen wartet im Bahnhof von Šibenik. Vermutlich wurden diese von der schwedischen Staatsbahn SJ gebraucht erworben.

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In Perković dann Umstieg wieder in einen 612er nach Split. Ja das hat alles sehr Nebenbahnromantik dort.

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Split erreiche ich mit +6, und hab fast den ganzen Tag für die Stadt.
Anfang Mai gibt es jetzt einen direkten Nachtzug von Split nach Wien, ich habe mit Interrail einen Platz im Liegewagen mit 4er Belegung.
Hier werden die Autotransportwagen an den Zug rangiert

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Kurz vor der Abfahrt in Split. Das der Zug mit nur einer Diesellok ziemlich untermotorresiert ist bekommt man schnell mit, denn die Strecke steigt stark an. Hier sind immerhin ein Sitzwagen, ein Liegewagen, drei Schlafwagen und zwei Autotransportwagen am Haken, zudem muss die arme Lok auch noch die Energieversorgung übernehmen.

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Eine der besten Zugfahrten die ich je machte steht bevor über eine wunderschöne Strecke in den Sonnenuntergang, da stehe fast die ganze Zeit am Fenster. Die Lok quält sich langsam mit lautem Dieselmotor über die steile Strecke, ja die Klimabilanz ist da jetzt nicht die beste. In der Steigung werden vermutlich kaum 50 km/h erreicht, ein riesen Unterschied zum 612er, da war die Fahrt schon um einiges schneller.

Ja das ich da so lange am Fenster stand ohne Schutzbrille war dann doch ein Fehler, den ich erst am nächsten Tag bemerkte.

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Gut geschlafen habe ich doch mein linkes Auge fühlt sich komisch an. Auf dem Klo spüle ich es mit Wasser, dann ist es etwas besser. Es geht über den Semmering, so schön wie die Bahnfahrt began endet sie dann mit +13 in Wien Hbf. Die ÖBB haben zwei Elektroloks angehängt, warum die HŽPP da nur eine Diesellok anhängt anstatt zwei verstehe ich nicht, denn wenn man da immer an der absoluten Belastungsgrenze fährt wird dem Motor nicht gut tun.

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Ja es hilft nichts ich muss zum Augenarzt in Wien. Ein kleiner Rußpatikel von der Diesellok ist ins Auge eingedrungen, zum Glück nichts dramatisches und nachdem es dort gut gereingt wurde konnte ich zum Glück später weiterreisen. Ja in Zukunft nur noch mit Sonnen/ Schutzbrille am offenen Fenster.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Bin dann weiter in meine alte Heimatstadt Stuttgart.
War nen Kind als ich das letzte Mal in einem Silberling in Orginalausstattung mit Klotzbremsen mitgefahren bin, da wurde es mal wieder Zeit :mrgreen: An dem Wochenende wo ich dort war gab es einen Museumszug von Stuttgart nach Nördlingen.

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Echt gut das es wenige Exemplare gibt die nicht modernisiert wurden

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In Nördlingen waren vieler dieser Treibwagen abgestellt, weiß jmd. von wo die stammen?

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Ein Wochenende später ein anderer Ausflug, diesesmal auf der Localbahn Amstetten - Gerstetten. Dort findet immer Sonntags im Sommer Ausflugsverkehr statt.
Ein NE81 in Amstetten.

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In Gussenstadt:

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Im Endbahnhof Gerstetten

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von TramBahnFreak »

Die abgestellten (und verschmierten) Triebwagen sehen mir nach VT2E der AKN aus.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Ah, war bisher ein völlig unbekanntes Fahrzeug für mich. Da fragt man sich was die in Nördlingen jetzt bei der Bayern Bahn machen. Die sind da in recht großer Anzahl abgestellt und wohl seit Jahren ungenutzt.

Als Europäer sollte mal auch in der Haubtstadt vorbeischauen. Vom Stuttgarter Raum gehts also nach Brüssel.

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Großbritanien will mit der EU nichts mehr zu tun haben und schottet sich ab. So z.B mit viel Stacheldraht am Eurostar Bahnsteig in Brüssel - Midi von wo die Züge Richtung London abfahren.

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Straßenbahn in Brüssel

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Am nächsten Tag nachmittgas gehts nach kurzer Fahrt nach Antwerpen weiter, die Fahrkarte kostet 8,90€, da lohnt sich ein InterRail Tag nicht.

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Das ist einer der schönsten Bahnhöfe in Europa

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Nach 2 Nächten dort geht es weiter über Lile nach Amiens.

TER in Lile-Flanders

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In Amiens übernachte ich für eine Nacht, das ist um einiges billiger als in Paris.

Am nächsten Morgen geht es weiter. Um die teueren Reservierungskosten für den TGV zu sparen und auch um das stressiges Umsteigen in Paris zu vermeiden umfahre ich Paris über nördliche Strecken mit TER Zügen.

Dieser Zug bringt mich nach Rouen.

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In Rouen kurzer Umstieg (leider keine Zeit für Fotos daher) in zwei Wale nach Caen. Diese Strecke ist in einem kurzen Abschnitt noch nicht elektrifiziert.

In Caen war ein etwas längerer Aufenthalt. Straßenbahn vor dem Bahnhof dort

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Dann weiter nach Cherbourg an der Nordküste, da geht es dann leider mit dem Zug nicht mehr weiter. Meine Reise ist damit aber noch lange nicht vorbei ;)

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Weiter geht es mit der Stena Line Fähre von Cherbourg nach Rosslare. Stena Line gibt für Interrail -30%.
Auf Google Maps sieht es danach aus das der Hafen nicht weit weg ist vom Bahnhof. Aber die Realität ist eine völlig andere, man muss unnötig um die 20 Minuten an einem langen massiven Zaun entlang laufen um auf der anderen Seite dieses unötigen Zaunes wieder fast die gleiche Strecke zurück zu laufen um überhaubt ins Terminal zu kommen.
Ich bin ja die Fähren in Nordeuropa gewohnt wo es diese Fußgängerbrücken gibt um auf die Fähren zu kommen. Das geht schnell und einfach, wie hier in Turku Hafen.

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Den ich nach der Reise als einen der besten in Europa bezeichnen würde. Denn nach nur kurzem Fußweg hat man Bahnanschluss und die Züge sind auf die Fähren so abgestimmt das genug Zeit zum umsteigen vorhanden ist.

Cherbourg Hafen ist da leider ganz schlecht. Denn nach dem Einchecken im Terminal muss man auf einen Bus warten der dann auf das Autodeck der Fähre fährt. Alles ein langwieriger Prozess. Und weil leider Irland noch nicht im Schengen ist wurde das einzige Mal auf der gesamten Reise mein Ausweis auch kurz kontrolliert.
Nunja die Fähre ist sowiet ganz nett und am nächsten Morgen bin ich in Rosslare Europort. Weil Großbritanien aus der EU raus ist, hat sich der direkte Fährverkehr zwischen Irland und Frankreich vervielfacht. Rosslare Europort wird daher stark ausgebaut

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Auch hier geht es wieder mit einem Bus vom Autodeck zum Terminal. In Rosslare Europort ist zum Glück der Bahnhof, wie in Turku, nicht weit vom Terminal und der IC nach Dublin steht schon bereit.

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Die Inneneinrichtung

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Meine allerersten Kilometer auf irischer Breitspur 1600mm beginnen.
IC Geschwindigkeiten kann man aber auf dieser Strecke nicht erwarten. In Wexford geht es straßenbahnartig durch die Stadt mit nicht mehr als 10km/h

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Die Bahnstrecke ist recht abwechslungsreich durch hügelliche Landschaft und dann an der Küste entlang wo dann auch die Elektrifizierung beginnt. Leider hat man Irland, wie auch in Estland und Lettland, nur die Strecken des Nahverkehrs um die Haubtstadt elektrifiziert. Im Rest ist also nur Diesel.

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Trotz ziemlicher Schleicherei vor Dublin erreichen wir ziemlich pünktlich Dublin.

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In Dublin fahre ich dann auch das erstemal Straßenbahn auf der linken Seite.

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Am Anfang etwas ungewohnt, aber recht schnell hat man sich daran gewohnt.

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

In und um Dublin gibt es ein S-Bahn ähnliches Netz mit dem Namen Dart. Das sind die einzigen Züge in Irland die elektrisch fahren. Obwohl man das erst 1984 eingerichtet hat, hatte man sich damals für das veraltete Gleichstromsystem von 1500V entschieden anstatt 25kV~ 50Hz.

Ein Dart Zug in Dublin Connolly
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Der 80er Style grüßt auch im Innenraum

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In der Endstation Howth. Irgendwie hab ich das Gefühl das die Fahrleitung aus irgendwelchen Gründen extrem niedrig installiert wurde. Doppelstockzüge kann man daher in Irland nicht einsetzen.

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Dart in Dublin Pearse

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Auch Nahverkehrszüge mit Dieseltriebwagen gibt es. Hier in Dublin Connolly

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In der Station Dublin Ashtown gibt es sogar noch ein Bahnübergang mit Schrankenwärter. Das sind aber keine Schranken die nach oben geöffnet werden sondern die werden zur Seite hin geöffnet, und auch das ohne Seilzug sondern ganz manuell wie eine Tür. Hier bei YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=VLCEg4NvLiM

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Fast alle Busse in Dublin sind Doppeldeckerbusse, hier in Ashtown

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Wie in Berlin fahren die Züge auf einer Hochbahn durch die Stadt. Hier ein IC in Dublin.

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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Heute hab ich wieder Zeit noch mal ein paar Bilder aus Irland hier einzustellen. Bilder von Irland sind ja hier im Forum noch nicht viele gewesen.

An diesem Tag machte ich eine größere Tour mit dem Zug, da lohnt sich das Interrail.
Von Dublin Heuston geht es mit dem IC nach Galway an der Westküste.

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In Galway verbringe ich ein paar Stunden dann geht es von dort weiter über Athenry nach Limerick Junction auf einer der wenigen Bahnstrecken die nicht Richtung Dublin ausgerichtet ist. Limerick Junction ist ein wichtiger Bahnknoten in Westirland, von der Stadt Limerick aber ein ganzes Stück weg, diese Stadt hat einen eigenen Stadtbahnhof auch.

Regionalzug in Limerick Junction

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Der IC nach Cork fährt in Limerick Junction ein. Dieser Dublin - Cork IC ist neben Dublin - Belfast in Nordirland die einzigste Zugverbindung die mit Lok und festgekuppleter 8-teiliger Wagengarnitur mit Steuerwagen gefahren wird. Sonst werden nur Triebwagen eingesetzt. Diese Loks werden auch für den Güterverkehr genutzt, allerdings habe ich nur einen einzigen Güterzug gesehen. Der Güterverkehr dürfte in Irland also recht gering sein.

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Interresannt war die Kupplung zwischen Lok und Wagen, auf die Schraubenkupplung ist diese besondere Art SA3-Kupplung aufgesetzt, die irgendwie anders aussieht wie die üblichen SA3-Kupplungen. Hab ich so auch noch nie gesehen.

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Ankunft in Cork, der Bahnhof liegt in einer engen Kurve.

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Der Bahnhof in Cork, Ausfahrt hat ein Regionalzug nach Tralee. Der IC von Dublin ist bereits auf dem Abstellgleis.

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Am nächsten Tag bin ich von Cork mit dem Nahverkehrszug nach Cobh. Der Bahnhof liegt direkt am Hafen wo gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff ist.

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Ein Nahverkehrszug von Cork fährt ein

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30 Jahre sind diese Züge jetzt alt. Im Bahnhof Cork war einer in der alten Lackierung abgestellt.

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Nach 2 Nächten in Cork geht es mit dem Schiff (Stena-Line) zurück nach Cherbourg. Lieder gibt es keine sinnvolle Bahnverbindung von Cork nach Rosslare Europort, deswegen nehme ich dafür den Fernbus.

Noch ein Abschiedsbild vom Schiff mit dem IC von Rosslare Europort nach Dublin

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Der Bahnverkehr in Irland hat mich stark an die baltischen Staaten erinnert. Fast alles ist auf die Haubtstadt ausgerichtet und nur dort fährt man elektrisch im Nahverkehr. Vorallem die wichtigste Strecke von Dublin nach Cork sollte elektrifiziert werden um den Zug als umweltfreundliche Alternative anzubieten.
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Entenfang
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von Entenfang »

In der Tat gibt es recht wenig über Schienenverkehr in Irland, danke für die interessanten Eindrücke! Besonders gut scheint die Eisenbahn dort nicht ausgebaut zu sein und auch städtischen Schienenverkehr gibt es ja nur in Dublin. Ist nicht Dublin sogar eine der größten Städte Europas ohne U-Bahn?
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karhu
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Ja Dublin dürfte mit Vilnius einer der größten Städte in Europa ohne U-Bahn sein. Und die Straßenbahn in Dublin besteht nur aus zwei Linien.

Kommen wir zum letzten Teil von meinem Reisebericht, noch etwas von meiner Rückreise nach Tampere.

Die Rückreise machte ich wieder über Rosslare Europort nach Cherbourg mit Stena Line, Interrail gibt dafür -30% Rabatt.
Wie bei der Hinreise war die Abfertigung langsam und was ich von den Fähren in Nordeuropa kenne sehr weit weg vom Standart her. Die Abfahrt sollte um 17 Uhr erfolgen das wurde ohne Ankündigung auf 18 Uhr verschoben. Damit schmilzt mein geplanter Puffer um den Zug zu bekommen in Cherbourg von 2 Stunden auf nur noch 1 Stunde.
Alle Passagiere mussten durch ein kleines Treppenhaus vom Autodeck nach oben, auch das alles sehr langsam.

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Die Nachtüberfahrt mit der Fähre war entspannt. Die Kabinen sind leider sehr teuer wenn man alleine unterwegs ist. Ich hatte einen Schlafsack dabei und habe auf einem Sofa im Restaurantbereich geschlafen.
Die Ankunft in Cherbourg war aus unerklärlichen Gründen schonmal 25 Minuten verspätet nach ursprünglichem Fahrplan 1.25 Stunden. Auch hier alles wieder sehr langsam bis ich im Terminal war, war es schon über 14 Uhr. Der Anschlusszug war weg. Ein anderer TER-Zug geht noch um 14.39 Uhr und dann erst wieder was nach 17 Uhr. Und ich will heute bis Lile noch.
Mit anderen Reisenden haben wir ein Taxi organisiert und gerade noch den Zug um 14.39 Uhr bekommen.

Mein ursprünglicher Plan war wieder nördlich Paris zu umfahren, mit dem späteren Zug war das aber leider von den Verbindungen nicht möglich.
Der TER von Cherbourg durchgängig bis Paris Saint-Lazare dürfte einer der längsten TER Umläufe in Frankreich sein. Und auch der einzigste TER mit Reservierungspflicht, mit Interrail für 1,70€.

Also dann doch das nervige Umsteigen in den gestressten Menschenmassen von Paris. Um von Paris Saint-Lazare nach Paris Gare de Nord zu kommen nehme ich einen RER Nahverkehrszug. Hat ne coole Innenraumgestaltung muss ich sagen

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Die TER Verbindung von Paris nach Lile ist langsam und hat schlechte Umsteigezeiten und ich würde sehr spät dort ankommen. Also nehme ich den TGV auch wenn der mit 20€ Reservierungsgebühr zuschlägt.

Nach der Nacht in Lile im Hostel geht es mit der belgischen Gumminase von Lile nach Antwerpen-Berchem. Anders als bei den dänischen Gumminasen kann der Füherstand nicht weggeklappt werden um einen Reisendenübergang bei gekuppelten Zügen zu ermöglichen.

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Dort im Schienennetz gibt es immer wieder diese wellenartigen Stahlkonstruktionen. Für was soll das gut sein? Ist das irgendeine Antenne? Kennt sich da jmd. mit aus wie das funktioniert?

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Nahverkehrszug im Bahnhof Antwerpen-Berchem

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Von dort geht es pünktlich weiter mit dem IC nach Amsterdam der im Sandwich mit recht alten Wagen betrieben wird. Leider gab es eine Betriebsstörung im Bahnhof Noorderkempen.

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Die war aber nach 25 Minuten behoben, und Amsterdam erreiche mit +15. Mit dem IC nach Osnabrück da Umstieg und weiter nach Hamburg wo ich bei Freunden übernachte.

Am nächsten Tag, das ist mein letzter Interrailticket Reisetag, am Nachmittag mit dem sehr vollen IC nach Kopenhagen, der ist neuerdings Reservierungpflichtig. Da mir das aber vorher nicht bekannt war bin ich einfach so mitgefahren, der Schaffner hat zum Glück keine Reservierungen kontrolliert.

Die IC Hamburg - Kopenhagen werden nicht mehr mit den Dieselgumminasen gefahren sondern mit IC Wagen (leider ohne Bord Bistro) und diesen DSB Vectron Lokomotiven

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Die DSB vertraut scheinbar nicht dem Türschließsystem denn alle Türen werden von den Schaffnern nach dem Schließen noch mit einem Vierkantschlüssel manuel verschlossen, sehr merkwürdig.

Weiter geht es nach Malmö und dann mit dem SJ Nachtzug nach Stockholm der sehr früh dort um 5.45 Uhr ankommt, passend für die Fähren von Silja Line und Viking Line nach Turku. In Turku Hafen hat man nur 200m Fussweg zum Hafenbahnhof und der IC der VR bringt mich pünktlich nach Tampere.

Leider muss ich wieder DB-Bashing machen denn im Netz der DB gab es auf der ganzen Reise die größte Zug - Verspätung. Der ICE Sprinter von Berlin nach München Hbf, mit Ankunft in München mit über +70. Den zweiten Platz bekommt die SNCB / NS mit +15, den dritten Platz die SŽ mit +8.
Mit Stena Line war ich allerdings auch nicht ganz zufrieden auch wenn die langsame Abfertigung großteils an den schlecht für Passagierbetieb ausgerüsteten Häfen liegt. Hoffentlich bessert sich das wenn die Ausbauarbeiten irgendwann mal fertig sind.

Damit geht eine anderhalbmonatige Reise zu Ende, aufjedenfall werde ich das irgendwann wieder mal machen wenn ich die Möglichkeit wieder habe so lange frei zu machen.
Für mich die beste Art zu Reisen, eine komplett durchorganisierte Reise mit dem Kreuzfahrtschiff ist nichts für mich.

Ich hoffe der Reisebericht hat euch gefallen und ich hoffe auch bald von anderen wieder was neues aus Europa zu sehen.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von TramBahnFreak »

karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Die DSB vertraut scheinbar nicht dem Türschließsystem denn alle Türen werden von den Schaffnern nach dem Schließen noch mit einem Vierkantschlüssel manuel verschlossen, sehr merkwürdig.
Vor allem auch vom Sicherheitsaspekt sehr fragwürdig. :shock:
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von panurg »

karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Dort im Schienennetz gibt es immer wieder diese wellenartigen Stahlkonstruktionen. Für was soll das gut sein? Ist das irgendeine Antenne? Kennt sich da jmd. mit aus wie das funktioniert?
Das sind Kontakte der in Nordfrankreich und Belgien noch immer zum Einsatz kommenden Zugsicherung Crocodile
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von TramBahnFreak »

karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Damit geht eine anderhalbmonatige Reise zu Ende, aufjedenfall werde ich das irgendwann wieder mal machen wenn ich die Möglichkeit wieder habe so lange frei zu machen.
Für mich die beste Art zu Reisen, eine komplett durchorganisierte Reise mit dem Kreuzfahrtschiff ist nichts für mich.

Ich hoffe der Reisebericht hat euch gefallen und ich hoffe auch bald von anderen wieder was neues aus Europa zu sehen.
Vielen Dank fürs Mitnehmen! :)
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

TramBahnFreak hat geschrieben: 04 Jul 2024, 15:24
karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Die DSB vertraut scheinbar nicht dem Türschließsystem denn alle Türen werden von den Schaffnern nach dem Schließen noch mit einem Vierkantschlüssel manuel verschlossen, sehr merkwürdig.
Vor allem auch vom Sicherheitsaspekt sehr fragwürdig. :shock:
Juu hab mir als dieses dänische Video angeschaut, kann jmd. dänisch hier im Forum? https://www.youtube.com/watch?v=qLM-eLkA_xg Bei Minute 6.50 kann man das sehen das die Türen manuell mit Vierkant verschlossen werden.
Die automatische englische Übersetzung meint das die Vectron immer beide Seiten freigibt, also auch die Türen die sich nicht am Bahnsteig befinden. Bei so einer modernen Lok kann ich mir das aber nicht vorstellen das man da die Seite, die sich nicht am Bahnsteig befindet, nicht blockieren kann.
Deswegen müssen alle Türen die nicht am Bahnsteig befinden mit dem Vierkant manuell verschlossen werden.
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von 146225 »

Ja Dublin dürfte mit Vilnius einer der größten Städte in Europa ohne U-Bahn sein. Und die Straßenbahn in Dublin besteht nur aus zwei Linien.
Ist das so? Dublin hat etwa 593.000 Einwohner, und in der Größe oder drüber gibt es schon auch noch ein paar andere Städte in Europa ohne U-Bahn:

- Riga mit ca. 611'000
- Bremen mit ca. 577'000
- Birmingham mit ca. 1'157'000
- Dresden mit ca. 566'000
- Kraków mit ca. 780'000
- Łódź mit ca. 670'000
- Wrocław mit ca. 673'000
- Lwiw mit ca. 717'000
- Zagreb mit ca. 759'000
- Palermo mit ca. 635'000

Nur mal was mir so spontan einfällt, ist bestimmt noch nicht vollständig. Insbesondere dann nicht, wenn auch noch all die Städte dazu kommen, die nur teilweise in Tunneln verlaufende Stadtbahnsysteme betreiben, was nach hier öfters zu lesender Forenmeinung ja keine U-Bahn ist...
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von Entenfang »

karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Mein ursprünglicher Plan war wieder nördlich Paris zu umfahren, mit dem späteren Zug war das aber leider von den Verbindungen nicht möglich.
Der TER von Cherbourg durchgängig bis Paris Saint-Lazare dürfte einer der längsten TER Umläufe in Frankreich sein. Und auch der einzigste TER mit Reservierungspflicht, mit Interrail für 1,70€.
Ich biete noch Mulhouse - Paris Est und leider neuerdings auch mit Reservierungspflicht.
karhu hat geschrieben: 04 Jul 2024, 13:37 Am nächsten Tag, das ist mein letzter Interrailticket Reisetag, am Nachmittag mit dem sehr vollen IC nach Kopenhagen, der ist neuerdings Reservierungpflichtig. Da mir das aber vorher nicht bekannt war bin ich einfach so mitgefahren, der Schaffner hat zum Glück keine Reservierungen kontrolliert.
War der nicht die letzten Jahre in den Sommermonaten auch schon immer reservierungspflichtig?
Die DSB vertraut scheinbar nicht dem Türschließsystem denn alle Türen werden von den Schaffnern nach dem Schließen noch mit einem Vierkantschlüssel manuel verschlossen, sehr merkwürdig.
Du hast die richtge Erklärung in deinem späteren Beitrag gefunden - die Dänen sind mit Türfreigabe auf beiden Seiten offenbar derart überfordert, dass alle Türen der Nicht-Bahnsteigseite manuell verschlossen werden müssen.
Leider muss ich wieder DB-Bashing machen denn im Netz der DB gab es auf der ganzen Reise die größte Zug - Verspätung. Der ICE Sprinter von Berlin nach München Hbf, mit Ankunft in München mit über +70. Den zweiten Platz bekommt die SNCB / NS mit +15, den dritten Platz die SŽ mit +8.
Wow, das waren aber wirklich gute anderthalb Monate!
Ich hoffe der Reisebericht hat euch gefallen und ich hoffe auch bald von anderen wieder was neues aus Europa zu sehen.
Aber ja, in deinem Bilderbogen war für mich auch einiges Neues dabei, sehr interessant!


@146 225: Du hast Recht, ich hatte Dublin eher in der Kategorie 1 Mio. eingeordnet, liege damit aber offenbar ziemlich daneben. Da sieht man, dass das ein absolut weißer Fleck auf meiner Landkarte ist...
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Re: [EU] Interrail 15.4. - 4.6.2024

Beitrag von karhu »

Entenfang hat geschrieben: 08 Jul 2024, 21:34 War der nicht die letzten Jahre in den Sommermonaten auch schon immer reservierungspflichtig?
Möglicherweise, ich hab das nicht weiter verfolgt denn ich war bisher noch nie in den Sommermontaten auf dieser Strecke unterwegs. Auffällig war das es einen großen Unterschied in der Auslastung gibt. War da mal Ende Januar unterwegs und die ganze Reise ein 6er Abteil für mich allein.
Wow, das waren aber wirklich gute anderthalb Monate!
Ja kann mich nicht beschweren soweit, vorallem von der kroatischen Bahn hab ich von Bekannten schon von großen Verspätungen gehört. War aber alles auf die Minute pünktlich bei mir. Auch die ÖBB, VR, SJ, Trenitalia und IrishRail waren sehr pünktlich unterwegs.
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