MVG im freien Fall?
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Re: MVG im freien Fall?
Antwort der Nürnberger Kollegen: in dem heutigen Wissen würden wir nicht nochmal auf vollautomatischen Betrieb umstellen. Man spart defacto nichts ein, holt sich aber größere Kosten und eine komplexere Organisation/Betriebsführung ins Haus.
Es ist zwar nur ein Beispiel und blendet einige andere Aspekte aus, aber es zeigt: mit "muss man einfach mal machen" ist es eben nicht getan. Das ist der Unterschied zwischen blumiger Theorie hier im Forum und ernüchternder Realität in der Praxis.
Und noch ein Hinweis: die Infrastruktur der Münchner U-Bahn ist baulich gar nicht für einen 2 Minuten Takt ausgelegt, sollte man vielleicht auch im Hinterkopf haben.
Es ist zwar nur ein Beispiel und blendet einige andere Aspekte aus, aber es zeigt: mit "muss man einfach mal machen" ist es eben nicht getan. Das ist der Unterschied zwischen blumiger Theorie hier im Forum und ernüchternder Realität in der Praxis.
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Re: MVG im freien Fall?
Die Erkenntnis ist in Nürnberg aber nicht erst die letzten Monate gekommen.
Das wußte man schon relativ schnell nach Einführung.
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Re: MVG im freien Fall?
Dann wäre auch das Problem reduziert, dass die U7 bei jeder Störung der U2 oder U5 sofort verkürzt wird, um den Hauptlinien wieder freie Bahn zu ermöglichen. Die U7 ist deshalb zwar nett gedacht, aber schlecht umgesetzt.U-Bahn Gern hat geschrieben: ↑16 Mai 2025, 17:29Stimme da als Pendler zwischen Gern und Wettersteinplatz voll und ganz zu. Der Ast zum Mangfallplatz braucht unbedingt einen Takt 5. Würde mich generell lieber vom U7/U8-Konzept verabschieden und stattdessen das Netz auf die 6 Hauptlinien begrenzen.
Ein Streichen der U7 und statt dessen ein 5-Minuten-Takt in der HVZ auf der U1 würde den Betrieb klar vereinfachen und den Südast der U1 erheblich aufwerten.
Ich pendle zur Fraunhoferstraße und eine reduzierte U7 ist für mich und viele andere, die weiter als nur bis zum Sendlinger Tor müssen, untauglich. In eine bereits gut gefüllte U2 umsteigen zu müssen (egal ob am Hbf oder Sendlinger Tor), heißt meist, dass man mehr Streß hat, und zeitlich praktisch kaum Vorteile hat.
Re: MVG im freien Fall?
Giesing Bhf. kann durchaus in der HVZ ein 3/4 Minuten Takt gebrauchen...
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Re: MVG im freien Fall?
ja, die U1 ist gewissermaßen eine Fehlgeburt im U-bahnnetz - so wie sie ist ist sie zwar nötig, aber der kurze gemeinsame Abschnitt mit der U2 macht das alles unglaublich anfällig und nimmt der U2 Platz weg. eine U1 vom HBF über Goetheplatz zum Candidplatz um U1 und U2 zu trennen wäre dringend nötig, aber wohl unbezahlbar und die ganzen Lazarusse werden sagen, geht ja nicht, kann man ja nicht machen, da müßte man ja unterbrechen und überhaupt und sowieso...
Re: MVG im freien Fall?
Ich sehe das eher so, das nach der U-Bahn nach Pasing erstmal längere Zeit kein Geld mehr da sein wird. Daher sollte man sehen, was man an der Oberfläche machen kann, um U-Bahnen zu entlasten. Ich denke da z.b. an eine Reaktivierung des alten 17er Süd bis zum Kolumbusplatz.
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Re: MVG im freien Fall?
was halt der Stadt fehlt ist ein echter Plan für die Zukunft, U5, Westtangente, Nordtangente, Johanneskirchen sind ja noch alles Dinge, die vor 40 Jahren beschlossen wurden. Was hat man sonst? Die Kasernentram und die U9. Alles andere sind vage Gedanken und Ideen....
Aber nichts konkretes, nichts was man wirklich schon beschlossen ist oder?
Es gäbe so viel brachliegendes Potential, will man mehr Leute in den ÖPNV muß man halt mehr Geld ausgeben und sich nicht mit Feigenblättern wie Stamm 2, die keine Probleme lösen sondern die noch verschärfen rausreden.
Aber unsere Politik streitet lieber um jeden Parkplatz oder Radweg anstatt in die Zukunft zu schauen....
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Re: MVG im freien Fall?
Ein modernes U-Bahn-System kann technisch gesehen alle 100 Sekunden einen Zug ertragen. Da könnte man U1 und U2 auch locker weiter zusammen laufen lassen, wenn beide im Takt 5 fahren würden. Das eigentliche Problem ist, dass durch Fahrzeug- und Fahrermangel (sowie dem Fehlen der längst überfälligen Vollautomatisierung) logistisch kein solcher Betrieb möglich ist.andreas hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 17:24 ja, die U1 ist gewissermaßen eine Fehlgeburt im U-bahnnetz - so wie sie ist ist sie zwar nötig, aber der kurze gemeinsame Abschnitt mit der U2 macht das alles unglaublich anfällig und nimmt der U2 Platz weg. eine U1 vom HBF über Goetheplatz zum Candidplatz um U1 und U2 zu trennen wäre dringend nötig, aber wohl unbezahlbar und die ganzen Lazarusse werden sagen, geht ja nicht, kann man ja nicht machen, da müßte man ja unterbrechen und überhaupt und sowieso...
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Re: MVG im freien Fall?
Von der U9 würde ich mich eher mal verabschieden. So lange Bund und Freistaat da nicht kräftig mithelfen, dürfte die für die Stadt allein nicht finanzierbar sein. Weil da bewegen wir uns etwa im Kostenrahmen von Stamm2.andreas hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 17:46 was halt der Stadt fehlt ist ein echter Plan für die Zukunft, U5, Westtangente, Nordtangente, Johanneskirchen sind ja noch alles Dinge, die vor 40 Jahren beschlossen wurden. Was hat man sonst? Die Kasernentram und die U9. Alles andere sind vage Gedanken und Ideen....
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Es gäbe so viel brachliegendes Potential, will man mehr Leute in den ÖPNV muß man halt mehr Geld ausgeben und sich nicht mit Feigenblättern wie Stamm 2, die keine Probleme lösen sondern die noch verschärfen rausreden.
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Re: MVG im freien Fall?
Noch dazu ist das auch so ein weiteres Jahrhundertprojekt. Die Idee gibt's schon seit mindestens einem Jahrzehnt, jetzt werden mal erste Bodenmessungen vorgenommen und mit Glück würde man dann mal in 1-2 Jahren mit der eigentlichen Planung anfangen, wenn denn die Finanzierung steht. Also bei deutschem Bautempo Eröffnung 2045.

So dumm es auch klingen mag das zu sagen, können wir hierzulande durch die ganze Anti-ÖPNV-Politik und den Bürokratiedschungel einfach keine großen Verkehrsprojekte mehr anfangen. Denn alles entwickelt sich am Ende zu einer Jahrhundertbaustelle und Geldgrube, die eine Stadt für 10-20 Jahre sowohl physisch als auch finanziell zerstört. Siehe Hauptbahnhof und Marienhof. Nur leider brauchen wir eben Projekte, deren Verbesserungen noch die heutige Generation spüren kann und nicht erst deren Urenkel.

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Re: MVG im freien Fall?
und ein 50 Jahre altes System? Mit unserer TAB?U-Bahn Gern hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 18:19Ein modernes U-Bahn-System kann technisch gesehen alle 100 Sekunden einen Zug ertragen. Da könnte man U1 und U2 auch locker weiter zusammen laufen lassen, wenn beide im Takt 5 fahren würden. Das eigentliche Problem ist, dass durch Fahrzeug- und Fahrermangel (sowie dem Fehlen der längst überfälligen Vollautomatisierung) logistisch kein solcher Betrieb möglich ist.andreas hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 17:24 ja, die U1 ist gewissermaßen eine Fehlgeburt im U-bahnnetz - so wie sie ist ist sie zwar nötig, aber der kurze gemeinsame Abschnitt mit der U2 macht das alles unglaublich anfällig und nimmt der U2 Platz weg. eine U1 vom HBF über Goetheplatz zum Candidplatz um U1 und U2 zu trennen wäre dringend nötig, aber wohl unbezahlbar und die ganzen Lazarusse werden sagen, geht ja nicht, kann man ja nicht machen, da müßte man ja unterbrechen und überhaupt und sowieso...
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Re: MVG im freien Fall?
Viel Spaß, dann läuft das System auf einer 100% Auslastung ohne Erholungsreserve. Funktioniert schon bei der S-Bahn so super, also bei der U-Bahn direkt die selben Fehler wiederholen. Das muss diese Deutsche Ingenieurkunst sein - sehenden Auges in den Abgrund...U-Bahn Gern hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 18:19Ein modernes U-Bahn-System kann technisch gesehen alle 100 Sekunden einen Zug ertragen.andreas hat geschrieben: ↑17 Mai 2025, 17:24 ja, die U1 ist gewissermaßen eine Fehlgeburt im U-bahnnetz - so wie sie ist ist sie zwar nötig, aber der kurze gemeinsame Abschnitt mit der U2 macht das alles unglaublich anfällig und nimmt der U2 Platz weg. eine U1 vom HBF über Goetheplatz zum Candidplatz um U1 und U2 zu trennen wäre dringend nötig, aber wohl unbezahlbar und die ganzen Lazarusse werden sagen, geht ja nicht, kann man ja nicht machen, da müßte man ja unterbrechen und überhaupt und sowieso...
Du kannst uns dann sicher auch darlegen, wie du die 36 Züge pro Stunde und Richtung im Fall einer ad hoc Störung im Stammstreckenbereich wegdisponieren willst. Gibt schließlich vor und nach jedem Bahnhof ein Weichentrapez einschließlich Wendeanlagen - oh, Moment ...
Nicht alles was technisch machbar ist, ergibt betrieblich einen Sinn. Der Kunde schaut dann freudig, dass die Qualität weiter in die Knie geht. Moderne Netze sind anders konzipiert als das Münchner Netz.
Zuletzt geändert von Federspeicher am 17 Mai 2025, 20:58, insgesamt 2-mal geändert.
Re: MVG im freien Fall?
Nein. Zu den relevanten Planungs- und Entscheidungszeitpunkt und auch lange Jahre im Betrieb war die U1 IMO sinnvoll wie sie gebaut wurde.
Vergessen wir nicht, die ist lange lange Jahre zur Taktverdichtung annähernd ganztags bis Neuperlach oder Innsbrucker Ring gefahren
und hat damit die teuren Tunnel gut ausgenutzt. Das Problem kam erst mit Abzweig der U1 nach Harlaching.
Der Fehler war, nicht rechtzeitig weiterzuplanen und bauen für den Fall massiv steigender Fahrgäste, um die U1 und U2 dann zu entmischen.
Gleiches Problem U3/U6-Entmischung.
Dito bei der S-Bahn; auch da wurde viel zu zaghaft über eigene S-Bahngleise auf vielen Aussenstrecken nachgedacht und jahrzehntelang gestritten, wie man die durch die Stadt dann bringen will.
Resultat: überlaufene Infrastruktur, erschlagen vom eigenen Erfolg.