Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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AK1
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von AK1 »

Und was ist so schwer daran zu verstehen, dass Du bei einem zu hohen Bahnsteig diesen relativ zum Gleis niedriger machst, wenn Du mehr Schotter unter das Gleis packst? Da dürften sich Schotter und Sand nicht unterscheiden. Mit Sand hält es eben nicht so gut aber wenn Du den besser kennst...
ET 412
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von ET 412 »

Es wird nicht der Bahnsteig erhöht, sondern das Gleisniveau. Wenn man das Gleis um 20 cm "hochschottert", den Bahnsteig aber unverändert lässt, sind zwischen Schotter und Bahnsteigkante nicht mehr 96 cm, sondern nur noch 76 cm.
Alex101
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Alex101 »

Das Anheben des Gleises um die Höhe des Bahnsteigs über Schienenoberkante zu verändern ist übrigens auch nicht theoretisch sondern wird u. A. bei der S-Bahn Rhein-Ruhr und bei der S-Bahn Nürnberg praktiziert.

Den Bahnsteig an Gleis 1 in Riem hat man damals mit recht einfach wirkenden Betonplatten auf dem betehenden Bahnsteig erhöht. Im Vergleich zum praktischen Neubau des Mittelbahnsteigs dort ging das in meiner Erinnerung recht schnell. Vielleicht ist das bei entsprechend beschaffenen Bahnsteigen eine schnelle Lösung.

Irgendeinen Aufwand hat man immer denn das Anheben oder Senken des Gleises muss ja auch geplant werden.
Cloakmaster
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Cloakmaster »

AK1 hat geschrieben: 01 Jul 2025, 08:24 Und was ist so schwer daran zu verstehen, dass Du bei einem zu hohen Bahnsteig diesen relativ zum Gleis niedriger machst, wenn Du mehr Schotter unter das Gleis packst? Da dürften sich Schotter und Sand nicht unterscheiden. Mit Sand hält es eben nicht so gut aber wenn Du den besser kennst...
Das war aber nicht die Aussage. Die Aussage war explizit: "Wir schottern die BAHNSTEIGE (nicht die Gleise!) hoch." Ich persönlich würde einen von Betonrandsteinen umfassten Bahnsteigtrog eher mit Sand auffüllen, und dann Gehwegplatten als Deckschicht drüber legen, aber natürlich kann man auch Schotter rein kippen. Fragt sich halt, was billiger ist.

Davon abgesehen, was ist mehr Aufwand? Einen 76cm-Bahnsteig (notfalls, gerade wenn vielleicht nur temoprär benötigt, einfach mittels Holz, Bton ist natürlich länger haltbar) um 20cm auf 96cm zu erhöhen, oder ein Gleis anheben, und so lange Schotter unter das Gleich stopfen, bis das Gleis um 20cm höher liegt, als zuvor, und dann das Gleis wieder runter, und alles fest dengeln, damit es hält? Da muss ja dann auch die Zufahrt zum Bahnsteig langsam ansteigend um bis zu 20cm angehoben werden, und das von beiden Seiten.

Oder mal umgekehrt gedacht: Warum senkt man nicht einfach die Gleise ab, statt die Bahnsteige zu erhöhen, wenn das denn so viel einfacher ist? Gleis hoch, Schottersteine weg, Gleis tiefer runter, fertig! Oder doch nicht?
AK1
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von AK1 »

Das von Dir genannte Zitat gibt es nicht. Bahnsteige und aufschottern kamen zwar im selben Satz vor, sodass man es so verstehen kann, wenn man keine Ahnung von der Materie hat. Fur alle anderen ist klar, wie es gemeint ist.
mapic
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von mapic »

Das mit dem Hochschottern funktioniert aber auch nur dann, wenn sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnsteig keine Weichen, Bahnübergänge, Brücken, Durchlässe usw. befinden, weil dann für die "Rampe" zum Bahnsteig einfach zu wenig Platz ist. Und wenn ich das mal so in Gedanken durchgehe, dann könnte das schon bei etwa jedem zweiten Bahnsteig im Oberland sehr knapp bis unmöglich werden.
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Cloakmaster »

Valentin hat geschrieben: 30 Jun 2025, 21:33
Warum können eigentlich die Bahnsteige nicht gleich mit 96cm gebaut werden und dann mit relativ geringen Kosten auf niedrigere Höhen aufgeschottert werden?
Da Bitte, das zitat, das es angeblich nicht geben soll:

Lässt man die Füllworte weg, ergibt sich der Satz

"Warum können die Bahnsteige nicht mit 96 cm gebaut, und dann auf niedrigere Höhen aufgeschottert werden?"

---> Ergo Bau einen 96 cm Bahnsteig, kippe Schotter auf diesen Bahnsteig (und nicht etwa daneben!) drauf, und dann hast du eine niedrigere Höhe...


Jetzt mal von der Semantik abgesehen: Das funktioniert nur, wenn man das Gleis, bzw. im Zweifel ja eher die Gleise für die Dauer der Bauarbeiten still legt. Wie schnell geht denn so eine Aufschotterung? Ein Bahnsteig ist interimsmäßig schnell mal woanders hingezimmert, Reserve-Gleise liegen aber nicht so viele herum. auch von da her halte ich es für eher unpraktisch, immer 96cm-Bahnsteige zu bauen, und bei Bedarf dann nachträglich das Gleis so weit anzuheben, daß der Bahnsteig die richtige Höhe hat.
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von mapic »

Diese Maßnahme würde man ja im Rahmen der Elektrifizierung durchführen, und da sind die Strecken dann sowieso erst mal lange gesperrt. Das fällt also gar nicht ins Gewicht.

Aber abgesehen davon dürfte Schotter abkippen und Stopfmaschine drüber fahren lassen (ggf. mehrfach) schon fast innerhalb der nächtlichen Betriebsruhe möglich sein.
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Cloakmaster »

mapic hat geschrieben: 01 Jul 2025, 18:31 Diese Maßnahme würde man ja im Rahmen der Elektrifizierung durchführen, und da sind die Strecken dann sowieso erst mal lange gesperrt. Das fällt also gar nicht ins Gewicht.
ok, stimmt auch wieder.
Aber abgesehen davon dürfte Schotter abkippen und Stopfmaschine drüber fahren lassen (ggf. mehrfach) schon fast innerhalb der nächtlichen Betriebsruhe möglich sein.
Echt, so schnell? Ich habe mir das weit aufwändiger vorgestellt.

Kriegt man den Schotter auch in einem ähnlichen Tempo wieder raus, wenn das Gleis wieder tiefer kommen soll?
Martin H.
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Martin H. »

mapic hat geschrieben: 01 Jul 2025, 18:31 Diese Maßnahme würde man ja im Rahmen der Elektrifizierung durchführen, und da sind die Strecken dann sowieso erst mal lange gesperrt. Das fällt also gar nicht ins Gewicht.
Wäre meiner Meinung nach aber auch kaum nötig.
Zwischen Prien und Traunstein wurde die Oberleitung samt Masten unter beinahe rollendem Rad erneuert, beim Elektrifizieren hat man am Gleis selber ja sogar nur die halbe Arbeit.
Aber man macht es sich einfach bzw. macht noch paar Sachen mit.
mapic
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von mapic »

Martin H. hat geschrieben: 02 Jul 2025, 11:55 Wäre meiner Meinung nach aber auch kaum nötig.
Für eine reine Elektrifizierung vielleicht nicht, aber da ist ja noch viel mehr geplant. Wenn ich mir das Konzept so anschaue, dann soll ja fast auf dem gesamten Streckennetz auch die Vmax erhöht werden, sogar auf bis zu 160. Dazu kommt dann komplett neue Stellwerkstechnik für Miesbach, Schaftlach, Tölz und Lenggries, und dann sogar optional noch neue Kreuzungsbahnhöfe. Also das wird sicherlich eine Totalsperrung für mehrere Monate, wenns reicht.
Martin H.
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Re: Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Beitrag von Martin H. »

Ja, dann natürlich, aber sann soll man es nicht Elektrifizierung nennen.
War es ja bei Altomünster auch nicht.
Nur gefühlt Richtung Lindau.
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