Ausbau der S4 West in München

[ralf.wiedenmann]

DB InfraGo schreibt Projektsteuerung Leistungsstufe 1; München 4-gleisiger Ausbau Pasing - Fürstenfeldbruck aus. Siehe TED, 25.7.25: https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/488987-2025
Geschätzte Dauer
Datum des Beginns: 12/01/2026
Enddatum der Laufzeit: 31/12/2028
Hier ist noch der Link zum Bieterportal der DB: https://bieterportal.noncd.db.de/everga ... 7b/details
Was heisst das jetzt genau? Normalerweise werden Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung ausgeschrieben.
Ich zitiere aus Anlage 1, Projektbeschreibung und Vorbemerkungen (link in meine Onedrive: https://1drv.ms/b/c/f92f0564d93135db/Eb ... A?e=9w8R4T):

Die hohe Streckenauslastung der im Mischbetrieb betriebenen 2-gleisigen VzG-Strecke 5520
im Bereich München-Pasing - Geltendorf lässt keine weiteren wesentlichen
Angebotsverbesserungen zu. Durch die Herstellung einer Viergleisigkeit im Bereich Pasing
West bis Fürstenfeldbruck und der dadurch ermöglichten Entflechtung des S-Bahn-Verkehrs
in diesem Bereich, sowie einer Geschwindigkeitserhöhung zwischen Buchenau und
Geltendorf, soll eine maßgebliche Qualitätsverbesserung im Betriebsablauf als auch die
Möglichkeit für zukünftige Angebotsverbesserungen geschaffen werden.
Die zu planende Baumaßnahme umfasst:
- Den Neubau einer 4-gleisigkeit zwischen Pasing und Fürstenfeldbruck. Hierbei sind
zwei gleichwertige Vorplanungen durchzuführen:
1. Vorplanung für innenliegende S-Bahngleise mit Mittelbahnsteigen.
2. Vorplanung außenliegende S-Bahngleise mit Außenbahnsteigen.
- Planung der 5 Personenbahnhöfe bzw. Haltepunkte (jeweils als Mittel- und
Außenbahnsteig:
1. Hp Leienfelstraße
2. Hp Aubing
3. Bf. Puchheim
4. Hp. Eichenau
5. Neuer Hp. Emmering
 Erneuerung folgender Kreuzungsmaßnahmen:
1. PU Leienfelsstraße
2. EÜ Limesstraße
3. EÜ Hellesteinstraße
4. EÜ Germeringer Weg (Ersatz für BÜ)
5. EÜ-Waldschranke (aufgrund Auflassung BÜ-Waldschranke)
6. EÜ Würm und Hermann-Hesse-Weg
7. EÜ Pippinger Straße
8. EÜ Gröben-bach
9. BUF Bfu Puchheim
10. Kreuzungs-bauwerk 1a (Überquerung 3 Gleise S5/S6)
11. Kreuzungs-bauwerk 1b (Überquerung 3 Gleise S5/S6)
12. Kreuzungs-bauwerk 2 (Überquerung Gleis 310 Bfu Pasing)
13. EÜ St2069 -Strecke 5520 Km 17,6+72
14. EÜ Starzelbach
15. EÜ Gut Roggenstein
16. SÜ Gröbenbach
17. SÜ Kreisstraße FFB 11
18. Bstg.U Hp Mü-Leienfelstraße
19. Bstg.U Hp Mü-Aubing
20. BÜ Waldweg
21. BÜ Rodelbahnstraße
22. BÜ Steinwerk

Und aus der verkehrlichen Aufgabenstellung (https://1drv.ms/b/c/f92f0564d93135db/EV ... g?e=VzxRrk)

1.3 Korrespondierende verkehrliche Anforderungen und Rahmenbedingungen):
• Umbau „Knoten München - Westkopf Pasing“
• Neubau Nordbahnsteig München-Pasing zwischen Gleis 12 und 14
• Neubau Gleis 1 mit Südbahnsteig in München-Pasing
• Starterpaket DSD ScanMed-Korridor – Netzbezirk München-Pasing
•2 . S-Bahn-Stammstrecke München
• Netzergänzende Maßnahme (NeM) 18 – LZB/ETCS westliche S-Bahn Zulaufstrecken
• München-Pasing Bbf: neues S-Bahn Betriebswerk mit zusätzlichen Weichen im Zulauf
• DSTW Pasing Bbf
• Verlängerung Wendegleis Buchenau auf 210 m
• Neubau seitenrichtiges Wendegleis (210 m) im Bf Geltendorf
• Anpassung Gleisanlagen am Instandhaltungsstandort „Varnhagenstraße“
• Netzergänzende Maßnahme (NeM13) - niveaufreie Verzweigung Bft München-Westkreuz

In der VAST sind auch die Sollzugzahlen ab S. 10 (pdf-Nummerierung 15) dargestellt. Mit S14x udn S24x.

Viel Spass beim Studieren.

[Iarn]

Ich möchte nicht wissen, wie viele Millionen für den Populismus S-Bahn Bahnsteige außen vepulvert werden.

[Jean]

Ich möchte nicht wissen, wie viele Millionen für den Populismus S-Bahn Bahnsteige außen vepulvert werden.

Warum man an allen Stationen Seiten + Mittelbahnsteige baut kann nur der Verantwortliche erklären...
Aber ist doch schön wenn man ausnahmsweise die Maximimallösung baut....

[Lazarus]

Neubau Gleis 1 Pasing kommt eh erstmal nicht. Da muss die U-Bahn zuvor erstmal fertig werden. Das dauert noch 10 Jahre.

[ralf.wiedenmann]

Martin Zeil hat Millionen verschleudert und das Projekt um Jahrzehnte verzögert, als er die Umplanung von vier auf drei Gleise angeordnet hat und das als Optimierung verkauft hatte. Das war am 22.3.2012: https://1drv.ms/b/c/f92f0564d93135db/Ed ... SthXhXuPHg

Hätte man damals die Planung 4-gleisig weiter vorangetrieben und als GVFG-Projekt beim Bund angemeldet, wäre es längst gebaut. Denn über Jahre hinweg wurde das Programm nicht ausgeschöpft.

Es kann ja wohl nicht so schwierig sein, von 3 Gleisen mit Aussenbahnsteigen auf 4 Gleise umzuplanen.

[Iarn]

Neubau Gleis 1 Pasing kommt eh erstmal nicht. Da muss die U-Bahn zuvor erstmal fertig werden. Das dauert noch 10 Jahre.

Die S4 wird vermutlich deutlich länger brauchen als das Gleis in Pasing.

[ralf.wiedenmann]

Warum man an allen Stationen Seiten + Mittelbahnsteige baut kann nur der Verantwortliche erklären...
Aber ist doch schön wenn man ausnahmsweise die Maximimallösung baut....

Es sollen ja nicht sowohl als auch, sondern entweder oder Seiten- bzw. Mittelbahnsteige für die S-Bahn gebaut werden.

Ich habe die Verkehrliche Aufgabenstellung noch etwas genauer studiert, siehe: https://1drv.ms/b/c/f92f0564d93135db/EV ... g?e=csgdsQ:
Es soll also zwischen München Pasing und Fürstenfeldbruck zwei Strecken geben: 5520 wie bisher und neu 7942. Ab Fürstenfeldbruck gibt es dann nur noch die 5520. Auf 7942 sind pro Richtung 8 ECE nach Zürich vorgesehen, 27 Regionalzüge und 10 Güterzüge. Ausserdem soll es 3 Güterzüge geben, die bis Fürstenfeldbruck auf der Strecke 5520 verkehren (wahrscheinlich lokale Güterzüge). Siehe S. 10 (bzw. 15 nach pdf-Nummerierung).
Interssant auf S. 12: für S4, S14X und S24X sind die neuen Fahrzeuge mit 203m Länge vorgesehen.
München-Füssen ist zwar im Deutschlandtakt nicht mehr vorgesehen, aber:

Die heutige Linie RB 68 ist nicht Teil des Abschlussberichts des Deutschlandtakts im Bayerischen Regionalverkehr. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch zukünftig, aufgrund der touristischen Nachfrage, Züge in Einzellagen auf dieser Linie zwischen München Hbf und Füssen verkehren werden.

Die Anforderungen für den Störbetrieb:

• Alle zweigleisigen Strecken sind mit Gleiswechselbetrieb auszustatten
• Auf zweigleisigen Strecken sollen die Achszähler der Regelgleisblockteilung für eine Blockteilung im Gegengleis genutzt werden.
• Für den Levelwechsel muss bei Scheitern des Einwahlprozesses gewährleistet sein, dass das zeitnahe Räumen des Streckengleises in den nächsten Bahnhof möglich ist.
• Im Bau- und Störbetrieb müssen sich die VzG-Strecken 5520 und 7942 vertreten können (Umleiten unter erleichterten Bedingungen).
• Es ist die Möglichkeit eines Wechsels zwischen den Strecken mindestens in den Betriebs-stellen München-Pasing West, Puchheim und Fürstenfeldbruck vorzusehen.
• Die Vorzugsvariante seitens der DB InfraGO ist ein viergleisiger Ausbau mit innenliegenden Gleisen für den S-Bahnverkehr, näheres siehe Punkt 6.

Sonstige Anforderungen

Bf Puchheim:
• Sämtliche Überleitverbindungen sind mit mindestens 100km/h auszuführen.
• Es muss möglich sein in beiden Fahrtrichtungen zwischen allen Streckengleisen wechseln zu können.
• Es muss möglich sein an beiden Bahnsteigen S-Bahnen aus beiden Fahrtrichtungen zu wenden. Bei der Rückfahrt muss das Regelgleis erreichbar sein.

Wäre viel besser als heute. Bei 1-gleisigen Betrieb zwischen Puchheim und Fürstenfeldbruck ist heute KEIN Wenden in Puchheim möglich. Deshalb auch ab Puchheim im Juni und August 2025 nur Stundentakt während Bahnsteigbauarbeiten in Eichenau. Für den Bahnhof Fürstenfeldbruck gilt genau das gleiche.
Zu Gleisnutzlängen in Puchheim und Fürstenfeldbruck werden die Varianten für innenliegende und aussenliegende S-Bahngleise berücksichtigt.
Bei innenliegenden S-Bahngleisen sollen Gleise 1 und 4 740 m lang sein, um Güterzüge überholen zu können. Der Regional- bzw. ECE-Zug muss dann auf die S-Bahngleise ausweichen.
Bei aussenliegenden S-Bahngleisen sind dann die Gleise 2 und 3 740 m lang werden.
Nur im Bahnhof Fürstenfeldbruck soll die Bahnsteiglänge 280 bzw. 320 m betragen, ansonsten 210 m.
Interessant sind auch die mittleren Verspätungen zwischen 1.10.2024 und 31.10.2024 auf den Seiten 29 bis 32 für die Linien S4, RE72, RB74 und EC88. Warum gerade diese Zeitraum gewählt wurde, bleibt allerdings ein Rätsel.
Hier ist auch noch die Begründung zu lesen, weshalb Bund und DB innenliegende S-Bahngleise bevorzugen:

6 Vorschläge zur Infrastrukturgestaltung
Vom Freistaat Bayern als Auftraggeber der Planung ist für den viergleisigen Ausbau München-Pasing West - Fürstenfeldbruck die Untersuchung von zwei Varianten gewünscht. Eine Variante mit innenliegenden Streckengleisen für den S-Bahnverkehr und eine andere mit außenliegenden Streckengleisen für den S-Bahnverkehr.
Vorschläge zum Soll-Spurplan für beide Varianten liegen als Anlagen 2 und 3 bei.
Vorzugsvariante aus Sicht der DB InfraGO AG ist im Bereich München-Pasing West - Fürstenfeldbruck eine Infrastruktur mit innenliegenden Gleisen für den S-Bahnverkehr.
Begründung:
Für die Durchführung des S-Bahnverkehrs auf den außenliegenden Streckengleisen wären aufgrund des geplanten Umbaus des Westkopf München-Pasing zusätzliche Überwerfungsbauwerke zwischen München-Pasing West und dem Hp Leienfelsstraße notwendig. Zusätzlich wären im Bf Puchheim für eine gleichwertige betriebliche Durchführung der Verkehre im Bau- und Störgeschehen, im Vergleich zur Infrastruktur bei innenliegenden Streckengleisen für den S-Bahnverkehr, zusätzliche Weichenverbindungen bei außenliegenden Streckengleisen für den S-Bahnverkehr notwendig.
Auch in Hinblick der Aufwärtskompatibilität für eine etwaig zukünftige Erweiterung der Viergleisigkeit bis Buchenau (Obb) sind innenliegende Streckengleise für den S-Bahnverkehr für das planmäßige Wenden potenziell mit einer mittig liegenden Wende- und Abstellanlage von Vorteil.
Aus Sicht der Reisendenlenkung sind innenliegende Bahnsteige zu bevorzugen, da bei kurzfristigen Gleiswechseln die Reisendeninformation leicht verständlich ist (Ansage: „Bahnsteig direkt gegenüber“) und für die Reisenden kein Wechsel des Bahnsteigs erforderlich wird.
Bei der Variante mit außenliegenden Streckengleisen für den S-Bahnverkehr kommt es auch trotz der zusätzlichen Infrastruktur zu zusätzlichen Fahrstraßenausschlüssen die im Bau- und Störgeschehen voraussichtlich zu einer erheblichen Verspätungsübertragung auf den SPNV, SPFV und SGV führen werden. Dies betrifft vorwiegend folgende betriebliche Situationen, die dargestellten Situationen sind für beide Fahrtrichtungen identisch anwendbar: