[M] MVV-Regionalbuslinien

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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U-Bahn Gern
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

Auer Trambahner hat geschrieben: 22 Okt 2025, 18:41 Wobei das seichte Pastell in verschiedenen Kombis ohne erkennbares System nicht so ganz als einheitlich zu sehen ist.
Da wäre eine Abgrenzung wie in Arlberg mit O R T SBUS Blau und L A N DBUS Gelb sinniger.
Ja. Da hast du Recht. Das neue Design gefällt mir nicht mehr so, aber das alte mit der einheitlich grüngelben Lackierung fand ich immer sehr ansprechend. Auch, weil es eine gute Mischung brachte. Auffällig genug, aber auch simpel genug um auf jedes Fahrzeug zu passen. Und das hat man dort eben auch vorbildlich durchgezogen. Da hatte sogar die dreimal am Tag fahrende Seitentallinie zu einzelnen Höfen einen Sprinter in vollem VVT-Lack und mit passendem Innenraumdesign samt Anzeigen innen und außen. In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:

Die Haltestellenschilder sind dort auch bis auf den letzten Weiler durchgenormt. Klares, einfaches Design, VVT-Logo, Name von Ort und Haltestelle, genormte Fahrplantabelle. Teils stehen sogar an einfachen Haltestellen Info-Bildschirme rum. Manchmal auch an Haltestellen, an denen meist nur stündlich was fährt und man es so eigentlich nicht zwingend bräuchte.

Das Vorarlberger System finde ich aber auch interessant. Die Form der Haltestellenpfeiler und der langgezogene Schriftzug sind einprägsam genug, damit jeder Netzteil seine eigene Farbe bekommen kann und es trotzdem einheitlich bleibt. Die Regiobusse sind grüngelb, der Dornbirner Stadtbus rot, der Feldkircher gelb, der Bludenzer dunkelgrün, der Bregenzer dunkelblau. Und dann gibt es noch die Ortsbusnetze in Lech und Götzis, welche ein hellblaues bzw. hellgrünes Design haben. Sogar der Walserbus, wenn auch isoliert, nutzt den Schriftzug und die Haltestellenschilder. Nur halt in türkis, womit er einen eigenen Netzteil darstellt.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:31In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:
Und wo genau liegt der Vorteil, sich für 3 Fahrten pro (Schul-)Tag ein extra Fahrzeug aufn Hof stellen zu müssen, das ansonsten NIX macht...?
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Nordlicht »

Ich habe lange genug beruflich mit Busunternehmen im ländlichen Niedersachsen zu tun gehabt.
Deren Busse sind in der Regel morgens von 6 bis 9 und mittags zwischen 11:30 und 15:30 im Schülerverkehr im Einsatz gewesen.
Drumherum kann man maximal Schwimmfahrten oder Schulausflugsfahrten legen, sonst stehen die Busse herum und die Fahrer arbeiten dann beim Bauern um die Ecke als Maschinenführer oder haben halt "frei".

Am Wochenende oder in den Ferien steht dann meist maximal SEV oder Betriebsruhe auf dem Programm.

Das bisschen an Alternativprogramm kann man auch mit Bussen im Verbunddesign abdecken, da braucht man keine extra Busse für. Kombibusse werden ja auch kaum noch gekauft von den Unternehmen.

Wer noch eine Reisesparte hat, hat dafür echte Reisebusse - die man aus diversen Gründen eher nicht im Linienverkehr einsetzt (Barrierefreiheit, Vandalismus...)
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Rohrbacher »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04 Ich habe lange genug beruflich mit Busunternehmen im ländlichen Niedersachsen zu tun gehabt.
Deren Busse sind in der Regel morgens von 6 bis 9 und mittags zwischen 11:30 und 15:30 im Schülerverkehr im Einsatz gewesen.
Für mehr sind die (oft gebrauchten) Busse ja oft gar nicht beschafft worden und auch die Fahrer gar nicht angestellt. Es gibt nunmal speziell mit dem Schülerverkehr teils extreme Spitzen. Wenn man zu Schülerzeiten doppelt oder dreimal so viele Busse braucht wie zur NVZ kriegt man die Wagen und Personale schon vom Prinzip her gar nicht gleichmäßig über den Tag ausgelastet.

Übrigens kann je nach Linienlänge und Fahrzeit auch "3x am Tag" einen Fahrzeugumlauf füllen. ;-)

Was die kleinen Busunternehmer wirklich killt sind nicht die Vorgaben für die Busse, nicht dass sich Linien- und Reisebusse seit den 50ern immer mehr auseinanderentwickelt haben oder sowas, sondern einfach der Umstand, dass der MVV heute dann doch meistens Taktverkehr mit selbst einer Dorflinie wie dem 707 mehreren Umläufen nur linienrein mit der kompletten Betreiberverantwortung vergibt. Vier, fünf MVV-Busse ist für viele Betriebe, die überhaupt nur für etwa so viele Wagen ausgelegt sind, halt eine Nummer zu groß. Die Bahnbus-Subunternehmer konnten auch mal mit einem Fahrzeug einen Umlauf haben. Auch bei den schweizer Postauto-Linien werden die Leistungen der selbstständigen Postautohalter meines Wissens nach Umlauf und nicht nach Linie vergeben.

Und viele Firmen hören auch deswegen auf, weil die Unternehmer keine Nachfolger mehr finden oder weil eben der Reiseverkehr kaum noch nennenswert ist. Nicht nur seit Corona. Wann seid ihr das letzte Mal mit eurem Dackelclub auf einen Saufausflug an die Mosel gefahren oder habt im örtlichen Reisebüro eine Busreise in den Harz gebucht? Wenn sich die Freizeit der Leute individualisiert und ins Internet verlagert, dann betrifft das nunmal nicht nur Gasthäuser, Kinos und Vereine, sondern eben auch den örtlichen Busunternehmer. Vom klassischen Reise- und Gelegenheitsverkehr lebt doch heute kaum noch einer. Ohne diese Entwicklung, also die Verlagerung von Kapazitäten aus dem Reise- in den Linienverkehr, wäre es doch gar nicht möglich gewesen, dass die Landkreise jetzt überhaupt was zum Streichen haben.
Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04 Wer noch eine Reisesparte hat, hat dafür echte Reisebusse - die man aus diversen Gründen eher nicht im Linienverkehr einsetzt (Barrierefreiheit, Vandalismus...)
Das regelmäßig zu tun wäre auch viel zu teuer. Zwischen einem "Standardreisebus" Setra S 515 HD und einem typischen Linienwagen Setra S 515 LE liegen heute ein paar mehr Preisstufen und technische Unterschiede als früher zwischen dem durchschnittlichen Setra S 215 H und dem S 215 RL oder UL, was letztlich bis in die Grundabmessungen rein fast das gleiche Auto war.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von andreas »

Tja, früher gehörten die Linien den Busunternehmen und die haben eingesetzt was sie hatten. Wir sind mit unserer Schülerlinie damals mit alles, was der Hadersdorfer an Reisebussen hatte gefahren (in der Woche bevor er ihn in den Wörthersee geschmissen hat sogar mit dem Doppelstock). Heute gehören diese Linien den MVV, der schreibst sie aus und verlangt neue Niederflurbusse....
Ich weiß, unser Busfahrer damals ist in der Früh eine BMW Linie gefahren, dann uns, dann hatte er frei bis Mittag, dann wieder die Linie für die Schüler heim, die BMW Linie und die Spätfahrt der Linie - da hatte er seinen 8 h zusammen, wenn auch halt biss arg verteilt - und der Busfahrer ist das alles mit 'seinem' Reisebus gefahren....
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04Das bisschen an Alternativprogramm kann man auch mit Bussen im Verbunddesign abdecken, da braucht man keine extra Busse für.
Genau das verbietet der mvv in seinen Richtlinien ja. Das macht's ja so irrsinnig.
Kombibusse werden ja auch kaum noch gekauft von den Unternehmen.
Und damit sprichst du gleich das nächste Problem an.
Rohrbacher hat geschrieben: 23 Okt 2025, 11:52 Für mehr sind die (oft gebrauchten) Busse ja oft gar nicht beschafft worden und auch die Fahrer gar nicht angestellt. Es gibt nunmal speziell mit dem Schülerverkehr teils extreme Spitzen. Wenn man zu Schülerzeiten doppelt oder dreimal so viele Busse braucht wie zur NVZ kriegt man die Wagen und Personale schon vom Prinzip her gar nicht gleichmäßig über den Tag ausgelastet.
Und genau hier frage ich mich, wie dringend es nötig ist, dafür alle 6 bis 8 Jahre voll ausgestattete Neufahrzeuge vorzsuchreiben.
Übrigens kann je nach Linienlänge und Fahrzeit auch "3x am Tag" einen Fahrzeugumlauf füllen. ;-)

Was die kleinen Busunternehmer wirklich killt sind nicht die Vorgaben für die Busse, nicht dass sich Linien- und Reisebusse seit den 50ern immer mehr auseinanderentwickelt haben oder sowas, sondern einfach der Umstand, dass der MVV heute dann doch meistens Taktverkehr mit selbst einer Dorflinie wie dem 707 mehreren Umläufen nur linienrein mit der kompletten Betreiberverantwortung vergibt.
Vor allem dann, wenn die Ausschreibung noch dazu handwerklich derart schlecht ausgeführt ist, dass die (sich zu einem 20-Minuten-Takt ergänzenden) Linien 370 und 378 in Geretsried jeweils 23 Minuten Wendezeit haben - aber natürlich separat ausgeschrieben werden... :roll:
Vier, fünf MVV-Busse ist für viele Betriebe, die überhaupt nur für etwa so viele Wagen ausgelegt sind, halt eine Nummer zu groß. Die Bahnbus-Subunternehmer konnten auch mal mit einem Fahrzeug einen Umlauf haben. Auch bei den schweizer Postauto-Linien werden die Leistungen der selbstständigen Postautohalter meines Wissens nach Umlauf und nicht nach Linie vergeben.
Das ist so. Und dadurch lassen sich mit sinnvoller Nutzung von Synergie-Effekten recht gut Kosten einsparen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Nordlicht »

Flo hat geschrieben: 13 Aug 2024, 11:08 Neu in der MVV Ausschreibung:

981 Schongau - Lechbruck - Steingaden, bisher RVO

Die Nummern für den Alpenbus stehen nun auch fest:
X380/X381: Alpenbus West
X990: Alpenbus Ost

Flex Moosburg wird als 6850 geführt
Details zum Alpenbus, von Geldhauser gefahren:
https://www.merkur.de/lokales/region-mi ... 00123.html
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von uferlos »

Flo hat geschrieben: 17 Okt 2025, 23:08 Täusch ich mich oder werden beim 210 in der berichtigten Ausschreibung tatsächlich bloß 12m Busse statt 18m Gelenker gefordert :shock:
Hat man den Fehler gemerkt und geändert:
https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/700775-2025

Jetzt sind Gelenkbusse gefordert, antriebsoffen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Federspeicher »

TramBahnFreak hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:37
U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:31In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:
Und wo genau liegt der Vorteil, sich für 3 Fahrten pro (Schul-)Tag ein extra Fahrzeug aufn Hof stellen zu müssen, das ansonsten NIX macht...?
Gegenfrage: Warum sollte ich einen Kurs an einen Unternehmer vergeben, der in der Lage ist genau ein Fahrzeug zu stellen? Was habe ich davon, wenn das Fahrzeug von diesem Krauter streikt? Betriebsreserve ist für solche Klitschen ja schon finanziell kaum leistbar (neben der Pflicht einen Betriebsleiter nach BOKraft stellen zu müssen noch einer der Gründe, solche Unternehmen abzuwickeln.)

Wer Busunternehmer spielen will, soll sich entscheiden Reiseverkehr oder ÖPNV anzubieten statt mit minimalen Mitteln beides abdecken zu wollen. Wer beides machen will, muss die notwendige finanzielle Leistungsfähigkeit besitzen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von 4002 »

Auch wenn man Ein oder Zwei Kurse stellt, hat man i.d.R auch Reservebusse und wenn ich mir ansehe wie wir deutlich über 99% der bestellten Fahrten abliefern, auf die Nachkommastellen kann ich mich nun nicht festnageln, dann sind kleine Klitschen natürlich gaaaaanz blöd.

Da ein Schulbus so selten fährt, sind die Preise auch entsprechend hoch.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von NÜ313 CNG »

Oft sind die hier so verschrienen kleinen Krauterer deutlich zuverlässiger unterwegs, als mancher Große, bei dem Links nicht weiß, was Rechts grad macht - und warum auch immer das schlecht sein soll, wenn man auf Rand- und Nebenlinien ein gescheit ausgestattetes Fahrzeug, das allen Bedürfnissen gerecht wird, einsetzen kann, solange es barrierefrei und gut ausgeschildert ist inkl. Wiedererkennung zum Verbunddesign, verstehe ich auch nicht wirklich, gerade "weit draußen" geht das bisher ja auch problemlos...
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Okt 2025, 17:06 Gegenfrage: Warum sollte ich einen Kurs an einen Unternehmer vergeben, der in der Lage ist genau ein Fahrzeug zu stellen? Was habe ich davon, wenn das Fahrzeug von diesem Krauter streikt? Betriebsreserve ist für solche Klitschen ja schon finanziell kaum leistbar (neben der Pflicht einen Betriebsleiter nach BOKraft stellen zu müssen noch einer der Gründe, solche Unternehmen abzuwickeln.)

Wer Busunternehmer spielen will, soll sich entscheiden Reiseverkehr oder ÖPNV anzubieten statt mit minimalen Mitteln beides abdecken zu wollen. Wer beides machen will, muss die notwendige finanzielle Leistungsfähigkeit besitzen.
Deine Ausführungen zeigen eine derartig vorurteilsbehaftete Weltfremdheit, dass sich weitere Kommentare erübrigen. Danke fürs Gespräch.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

TramBahnFreak hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:37 Und wo genau liegt der Vorteil, sich für 3 Fahrten pro (Schul-)Tag ein extra Fahrzeug aufn Hof stellen zu müssen, das ansonsten NIX macht...?
Es geht weniger darum, für diese Fahrten ein eigenes Fahrzeug zu beschaffen, sondern mehr darum, für den öffentlichen Linienverkehr gescheite Fahrzeuge bereitzustellen. Klar ist das Tiroler Seitental ein Extrembeispiel, aber auf einer MVV-Linie sollten schon alle Fahrzeuge klar erkennbar das MVV-Design tragen und eine hochqualitative Ausstattung aufweisen (Anzeigen, Bildschirme, Barrierefreiheit). Diese Fahrzeuge kann der Untermehmer dann gerne auch für Schul- und Ausflugsverkehr benutzen, wenn gerade keine Linie zu fahren ist. Nur leider ist der MVV da sehr pingelig und verbietet dies, was ich sehr schade und sinnlos finde. Im neuen Verbundsraum dürfen jetzt unausgestattete, höchstens durch kleine MVV-Sticker markierte Fahrzeuge (Oft noch hochflurig) Linie fahren, aber der hochmoderne C2 im Voll-MVV-Design darf nicht nebenbei auch als Schulbus oder für die Sonntagsfahrt der Senioren verwendet werden.
Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04 Das bisschen an Alternativprogramm kann man auch mit Bussen im Verbunddesign abdecken, da braucht man keine extra Busse für. Kombibusse werden ja auch kaum noch gekauft von den Unternehmen.
Das Zitat hier trifft es sehr gut.

Wenn ich heutzutage ein Busunternehmer wäre, würde ich mich allerdings klar zwischen ÖPNV und Reiseverkehr entscheiden. Letzteres ist heutzutage, wie schon erwähnt, sowieso fast nur noch auf Charterfahrten von Schulen oder Vereinen begrenzt, da leider kaum noch jemand eine klassische Busreise macht. Und für beide Bereiche sind heute grundverschiedene Fahrzeuge nötig. Von daher fände ich es wünschenswert, wenn sich mehr Unternehmen rein auf öffentlichen Linienverkehr fokussieren würden. Und dann eben ihr Auftreten an den Verbund anpassen, sodass eine gute Vereinheitlichung entsteht. Wenn es schon keine großflächigen, regionalen Verkehrsgesellschaften geben kann, dann sollte ein Verbund auf den Fahrgast zumindest so wirken.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Nordlicht »

Ich traue dem MVV durchaus zu, dass man Busse im MVV-Design vertraglich eigentlich nicht anderweitig einsetzen kann, aber ich sehe im Münchner Norden immer mal wieder Busse im MVV-Design auf "Schulbus"-Fahrten und auch im MAN-Werksverkehr dreht ein MVV-Farbener MAN eines örtlichen Unternehmers regelmäßig seine Runden abseits des öffentlichen MVV-Verkehrs.

Auch auf diversen SEVs tauchen immer wieder Busse im MVV-Design auf (gelegentlich ja auch mal im Duett mit AVV-Lack-Bussen für den Kontrast ;-)) - ganz so eng scheint man das also in der Realität wohl doch nicht zu sehen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von uferlos »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 20:43 Ich traue dem MVV durchaus zu, dass man Busse im MVV-Design vertraglich eigentlich nicht anderweitig einsetzen kann, aber ich sehe im Münchner Norden immer mal wieder Busse im MVV-Design auf "Schulbus"-Fahrten und auch im MAN-Werksverkehr dreht ein MVV-Farbener MAN eines örtlichen Unternehmers regelmäßig seine Runden abseits des öffentlichen MVV-Verkehrs.

Auch auf diversen SEVs tauchen immer wieder Busse im MVV-Design auf (gelegentlich ja auch mal im Duett mit AVV-Lack-Bussen für den Kontrast ;-)) - ganz so eng scheint man das also in der Realität wohl doch nicht zu sehen.
Könnte das vielleicht damit zusammenhängen, ob das Unternehmen die Fahrzeuge selbst gekauft hat, oder ob sie geleast für den MVV sind?
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Auer Trambahner »

uferlos hat geschrieben: 23 Okt 2025, 20:48 Die Geldhauser Setra 418LE vom X200 fahren täglich auch Schulbusleistungen und hin und wieder auch SEV.
Auch die DBus fürn 732 werden in der Brunnthaler Ecke auf Schulfahrten eingesetzt.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Auer Trambahner »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 20:43 Ich traue dem MVV durchaus zu, dass man Busse im MVV-Design vertraglich eigentlich nicht anderweitig einsetzen kann,
Dann wären aber die Fahrten z.B. aufm 25er SEV nicht möglich gewesen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

Ich könnte (Achtung: Konjunktiv!) mir auch durchaus vorstellen, dass das den Unternehmen schlicht egal ist.
(Warum sonst sollte es einen Citaro LE in mvv-Farben mit Kühlschrank geben... 8) )
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 20:43 ganz so eng scheint man das also in der Realität wohl doch nicht zu sehen.
Interessant. Beim SEV habe ich das noch nie hinterfragt, weil der ja meist theoretisch auch verbundsinternen ÖPNV darstellt. Die ersetzte S-Bahn ist ja z.B. ebenfalls im MVV integriert. Aber bei nicht öffentlichen Schulbusfahrten habe ich noch nie MVV-Busse gesehen. Larcher z.B. trennt seine Fahrzeugflotte strikt nach Linie und nicht Linie. Den grauen Citaro sieht man als "normaler" Fahrgast so nie von innen. Allerdings hängt das dann wohl von Unternehmer und Gegend ab. Oder es interessiert manche eben einfach nicht. :lol: Ich meine nämlich schon, irgendwann mal etwas von so einer Richtlinie gelesen zu haben.

An sich finde ich es aber äußerst logisch und effizient, wenn sich ein auf MVV-Linien fokussiertes Unternehmen auch nur Busse im MVV-Design anschafft, welche dann nebenbei auch problemlos andere Dienste erfüllen können. Dass auf den öffentlichen MVV-Linien hochqualitative und ansprechende Fahrzeuge unterwegs sind, sollte oberste Priorität für alle haben. Und es kann sich eben nicht jedes Unternehmen eine reine "Flottentrennung" wie z.B. beim Larcher leisten.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

So...

Irgendwie hab ich das Gefühl, wir vermischen hier munter zwei verschiedene Themenbereiche:

a) Was macht attraktiven ÖV (abseits der Schiene) im ländlichen Raum aus? Und wie ist der im Idealfall ausgestaltet?

b) Wie sieht die Realität aus? Und wie führt man das am besten durch?


a) Keine Frage: Ideal ist ein verlässliches, vertaktetes Angebot, von Früh bis Spät an allen Wochentagen.
Hier macht eine einheitliche Corporate Identity Sinn, bezogen auf Fahrzeuge, Infrastruktur, Medien etc...
Und wenn die Fahrzeuge von 6 bis 22 Uhr unterwegs sind, ist es auch sinnvoll, dass diese den entsprechenden Grundsätzen und Vorgaben entsprechen.
Allerdings wird es auch hier immer noch Nachfragespitzen insbesondere im Schülerverkehr geben. Und um diese abzudecken, braucht es zusätzliche Ressourcen, insbesondere bei den Fahrzeugen.

b) Aktuell besteht der ländliche ÖPNV vielerorts nur aus diesen angesprochenen "öffentlichen Schulbussen", mit entsprechend übersichtlichen Fahrplänen und übersichtlichen Einsatzprofilen für die jeweiligen Fahrzeuge.
Und für diese Fahrzeuge halte ich ein 100%-iges Erfüllen irgendwelcher Layout-Vorgaben für absolut nachrangig.

Klar ist: Ziel sollte Zustand a) sein. Solange dies aber nicht der Fall ist, bin ich der Meinung, sollten die vorhandenen Ressourcen lieber in die Erreichung dieses Zustandes gesteckt werden und erst anschliessend in Schönheitskorrekturen.

Wenn ich mich als Kunde zwischen
a) einem verlässlichen Stundentakt mit bunten Bussen
oder
b) 3 Fahrten nur an Schultagen, die aber mit perfekt durchgestylten Bussen
entscheiden muss, weiss ich persönlich, was mir lieber wäre...
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von 4002 »

Wenn man die Fahrzeuge auch anderweitig einsetzen darf, spricht nichts gegen eine reine MVV Flotte.

Modern ist in meinen Augen nicht unbedingt ein Vorteil.
Was spricht gegen einen MAN A21 aus 2009, wie es Ihn bei der MVG noch bis vor 2 Monaten gab und nun bei den Subunternehmern weiterfährt.
Im Gegenteil, die Klimaanlage kennt keinen Ecomodus, die Heizleistung ist ebenfalls besser und absenken können die sich auch tiefer. Dazu schlägt das Fahrwerk nicht hart durch
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

TramBahnFreak hat geschrieben: 23 Okt 2025, 21:36 Wenn ich mich als Kunde zwischen
a) einem verlässlichen Stundentakt mit bunten Bussen
oder
b) 3 Fahrten nur an Schultagen, die aber mit perfekt durchgestylten Bussen
entscheiden muss, weiss ich persönlich, was mir lieber wäre...
Keine Frage. Da stimme ich voll zu. Das große Problem ist nur, dass meistens Zustand a) für die Verantwortlichen gar nicht das Ziel ist. Einer meiner Freunde lebt in einem kleinen Ort nahe Geltendorf. Weniger als 1000 Einwohner. Bis zum MVV fuhr dort ein kleiner Busunternehmer mit seinem Sprinter und sammelte auf einer wilden Zickzack-Linie dreimal am (Werk)tag Leute auf, meist die Schulkinder. Morgens um 6 ging's hin, um 8 kam er nochmal rum und dann noch die Rückfahrt um 15 Uhr. Wochend- und Feiertagsverkehr gab es selbstverständlich keinen.

Dann kam der MVV. Im Gemeinderat wurden große Verbesserungen versprochen. Und? Die Linie heißt jetzt 816 statt 60. Es gibt auch ganze zwei neue Fahrten, um 13 und 17 Uhr. Diese bedienen allerdings nicht einmal den vollen Linienweg, der übrigens auch immer noch ein Topf Spaghetti ist. Natürlich gibt es auch immer noch keinen Wochend- und Feiertagsverkehr. Ein örtliches Taxiunternehmen bietet zwar schon seit längerem ein AST in der Gegend an, das ist allerdings auch nicht immer verfügbar und man muss mindestens eine Stunde vor Fahrtantritt anrufen.

Viele Leute sagen, dass (dicht) getakteter ÖPNV auf dem Land unwirtschaftlich ist wegen zu wenigen Fahrgästen, aber in Wahrheit bringt ein dichterer Takt erst mehr Fahrgäste. Der größte Vorteil des Autos ist und bleibt die Unabhängigkeit, immer einfach aus dem Haus zu gehen und losfahren zu können. Wenn das der ÖPNV mit hoher Taktung ebenfalls schafft, siehe Großstädte, merken das die Leute. Auf dem Land sollte m.M.n. jede Buslinie einen grundsätzlichen Stundentakt zwischen 6 und 20 Uhr haben. Zumindest an Werktagen. Und wenn man Rufbusse/AST einführt, dann bitte mit mehr Flexibilität. Wenn ich spontan in den Nachbarort will, aber nach meinem Anruf eine volle Stunde warten muss, ist das auch schon wieder für die Katz. Vor allem, wenn das mit dem Auto oder manchmal selbst dem Rad in Minuten machbar ist.

Deshalb sollte das Hand in Hand gehen. Neben einem attraktiven Angebot hilft eben auch eine Corporate Identity und gescheite Ausstattung beim Anlocken von Fahrgästen. Auffällige, gut ausgestattete Busse, moderne Haltestellenschilder und ein klares Marketing wären sicher für einige Landbewohner etwas ungewohnt Neues und Interessantes im ÖPNV.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Rohrbacher »

4002 hat geschrieben: 23 Okt 2025, 21:41 Was spricht gegen einen MAN A21 aus 2009, wie es Ihn bei der MVG noch bis vor 2 Monaten gab und nun bei den Subunternehmern weiterfährt.
Das Alter und die Laufleistung. Die Fahrzeuge sind in "optimierten" Taktumläufen oft schnell komplett runtergenudelt. Dazu kommt die Qualität. Die heutigen Linienbusse quasi aller Hersteller sind Ausschreibungsprodukte, die günstig, teils sogar billig gebaut sind, um bei der Anschaffung günstig zu sein und halbwegs 8-10 Jahre Betrieb wirtschaftlich zu sein. Alles danach ist wurscht. Ich habe in den letzten zwei Jahren auf verschiedenen Betriebshöfen um die 10 Jahre alten Busse quasi aller Hersteller gezeigt bekommen, die kamen wegen Durchrostungen gar nicht mehr durch'n TÜV oder/und hatten in wenigen Jahren z.B. den dritten Tank. Das ist eigentlich kein Verschleißteil. Nicht dass man es nicht besser bauen könnte, aber der Markt möchte es so.
U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 22:24 Viele Leute sagen, dass (dicht) getakteter ÖPNV auf dem Land unwirtschaftlich ist wegen zu wenigen Fahrgästen, aber in Wahrheit bringt ein dichterer Takt erst mehr Fahrgäste.
Richtig ist, dass es nicht drauf ankommt, ob irgendjemand eine Gegend als Land oder Stadt lesen möchte, sondern auf die tatsächlich vorhandene Struktur und die Verkehrsströme. Wo keiner wohnt und keiner hinwill, kannst du alle 2 Minuten fahren, es wird dann immer noch keiner wohnen oder hinwollen. Ich hatte doch hier irgendwo schonmal tolle Google-Streetview-Links gepostet von ganz vielen verschiedenen Einfamilienhaus-Siedlungen mit mutmaßlich ähnlicher Bevölkerungsstruktur. Du brauchst nicht nach Geltendorf, auch in Nymphenburg gibt's keinen Quartiersbus, weil da vermutlich ähnlich viel Kundschaft wohnt, auch wenn das Gebiet zur Landeshauptstadt München gehört.

Dazu kommt, dass ein Regionalbus eine völlig andere Aufgabe hat als ein Stadtbus. Die sog. "Nahmobilität" im Alltag, wo man auch mal Strecken fährt, die man auch sehr gut zu Fuß gehen kann, die findet allein wegen fehlender Dichte außerhalb der Großstadt (oder in Nymphenburg) eigentlich komplett ohne den ÖPNV statt, weil der den ohne eine sehr hohe Dichte gar nicht abbilden kann. Der Regionalbus hat eher Aufgaben im Vorort- und Regionalverkehr.
U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 22:24 Auffällige, gut ausgestattete Busse
Typisches Subunternehmer-Fahrzeug vom kleinen, finanziell nicht so leistungsfähigen Familienbetrieb (Baujahr 2012, gerne genommen: die große Maschine, der Wagen dürfte noch was wert sein) bisher vs. MVV-Qualität von 2011. Mh ... ;-)
U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 22:24 moderne Haltestellenschilder und ein klares Marketing wären sicher für einige Landbewohner etwas ungewohnt Neues und Interessantes im ÖPNV.
Sicher, das wird mit dem MVV eh um Welten besser. Jetzt ist es halt so, dass der typische MVV-Mast pro Stück (!) um über 1.000 Euro teurer sein soll als die Standardkomponenten. Die Frage ist, ob im Beispiel der Haltestelle Berg in 20 Jahren zusätzliche Fahrgäste für über 2.000 Euro generiert worden sind und wo die da herkommen sollen. Ich zweifle. Der dortige Fahrplan hat sich meines Wissens nach fast 40 Jahren im MVV kaum geändert. Ferien-Busfahrplan Berg 2025, Mo-Fr:

06:21 617 Freising
14:20 617 Freising
16:53 617 Rudelzhausen
17:07 617 Freising
17:20 617 Rudelzhausen

Berg hatte übrigens mal einen Bahnhalt (sogar mit Wartehäuschen) bis man wegen des zu erwarteten, pro Fahrgastkilometer höheren S-Bahndefizits in München vor allem in Bonn meinte, die "Landbewohner" sollen sich einen BMW 1502 oder einen Glas 1700 kaufen, wenn schon in der Stadt so wenig Platz dafür ist ... Das war übrigens insbesondere Wahlkampfthema der SPD, denn es galt in den 60ern und gilt bei der SPD teils heute noch "Auto für alle = Wohlstand für alle". Nur bevor gewisse Leute, die gleich beim Wort "Bundesbahn" getriggert werden, mit dem rituellen CSU-Bashing anfangen. ;-)

Zugfahrplan Berg 1962, Mo-Fr. Damals war Mainburg noch die dazugehörige Kreisstadt:

06:29 Pto 2622 Wolnzach Bf
07:34 Pto 2623 Mainburg
09:14 Pto 2624 Wolnzach Bf
11:01 Pto 2625 Mainburg
13:57 Pto 2628 Wolnzach Bf
15:01 Pto 2629 Mainburg
16:13 Pto 2630 Wolnzach Bf
17:51 Pto 2631 Mainburg
17:59 Pto 2632 Wolnzach Bf
19:29 Pto 2635 Mainburg

Ja, echt schlimm waren die Zeiten als "die Bundesbahn" keinen Stundentakt hatte. Gut, dass das heute im MVV viel besser ist und so eine Rasenkante auch total barrierefrei. Funfact: Der neue (!) Ausschreibungsfahrplan mit dem teils verdichteten Zweistundentakt auf dem 617 sieht in Berg folgenden Ferienfahrplan vor:

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(bitte dazu dieses Soundfile abspielen)
4002
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von 4002 »

Hängt auch stark von der Pflege ab und ja es ist so. Die aktuellen Busse sind ganz klar für die finanzstarken Erstkäufer gebaut, dass die eben 10 Jahre heben und tschüss. Da hat die Qualität in den letzten Jahren massiv nachgelassen. Die Mercedes Gelenkbusse mit dem 7l Motor haben bei der MVG bspw. massiv mit einer hohen Zahl an Motorschäden zu kämpfen, weit vor 500Tkm.
Da bekommst grob 25.000h Betriebsstunden aus dem Motor. Mal nur 20.000h und mal 30.000h

Wir selbst haben 2 A21 aus 2009 und des sind die mit Abstand am zuverlässigsten laufenden Busse. Da heben die Motoren problemlos 100.000 Betriebsstunden.

Daher hat einer davon erst dieses Jahr eine Rostsanierung und neue Lackierung bekommen.

Mit über 1.Mio Km noch das erste Aggregat drin.

Wenn ich aus Fahrersicht viel negatives über moderne MAN sagen kann, laufen tun sie halt immer. Zumindest bevor es ein Efficient Hybrid wurde und MAN meinte selbstentwickelte Türen einbauen zu müssen.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von 4002 »

Wird halt irgendwann aus den Vorgaben fallen für Ausschreibungen oder Vorgaben der Stadt München.
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

Rohrbacher hat geschrieben: 24 Okt 2025, 14:09 Ich hatte doch hier irgendwo schonmal tolle Google-Streetview-Links gepostet von ganz vielen verschiedenen Einfamilienhaus-Siedlungen mit mutmaßlich ähnlicher Bevölkerungsstruktur. Du brauchst nicht nach Geltendorf, auch in Nymphenburg gibt's keinen Quartiersbus, weil da vermutlich ähnlich viel Kundschaft wohnt, auch wenn das Gebiet zur Landeshauptstadt München gehört.
Als jemand, der in dem Gebiet zwischen Gern und Nymphenburg geboren und aufgewachsen ist, kann ich dir sagen: Die Kundschaft ist da. Es gab bereits etliche Bürgerversammlungen, bei denen eine Buslinie gefordert wurde, weil vor allem ältere Menschen (welche in dem Viertel stark überrepräsentiert sind) sich abgehängt fühlen, da sie zu Tram oder U-Bahn teilweise schon 15-20 Minuten Laufweg haben. Eine Kleinbuslinie a la Wismat im 20- oder zumindest 30-Minuten-Takt zwischen dem U-Bahnhof Gern und dem Romanplatz wäre doch wirklich nicht zu viel verlangt, allerdings wurden alle Begehren konsequent von den Verantwortlichen ignoriert. Weder Bezirksausschuss noch MVG wollten sich mit dem Thema auseinandersetzen. Jetzt sollen in dem Gebiet immerhin ab nächstem Jahr die "Minga"-Shuttles getestet werden, aber inwiefern das ein ausgereiftes System wird ... naja. Wir werden sehen. :roll:
Rohrbacher hat geschrieben: 24 Okt 2025, 14:09 Typisches Subunternehmer-Fahrzeug vom kleinen, finanziell nicht so leistungsfähigen Familienbetrieb (Baujahr 2012, gerne genommen: die große Maschine, der Wagen dürfte noch was wert sein) bisher vs. MVV-Qualität von 2011. Mh ... ;-)
Naja. Dass der Setra-Kombibus qualitativ langlebiger ist als ein Standard-Citaro, ist irgendwie klar. Erstes Fahrzeug würde ich heutzutage trotzdem nicht mehr auf Linie einsetzen, schon alleine nicht wegen der Flurhöhe.
Rohrbacher hat geschrieben: 24 Okt 2025, 14:09 Sicher, das wird mit dem MVV eh um Welten besser. Jetzt ist es halt so, dass der typische MVV-Mast pro Stück (!) um über 1.000 Euro teurer sein soll als die Standardkomponenten.
Gut. Nur die Schilder als Beispiel zu nehmen, war vielleicht etwas irreführend. Natürlich ist im Großen und Ganzen die Infrastruktur der Haltestellen gemeint. Wenn aus sowas das hier wird, ist es für den (potenziellen) Fahrgast doch gleich viel einladender. Das Schild als klare Informationsquelle für Verbund, Linien und Ziele ist aber trotzdem wichtig. Und so eins im MVV-Design ist eben schon mal viel auffälliger und aussagekräftiger als die klassisch weiße Tafel, die schon krumm und verdreckt halb im Gebüsch rumhängt. Die MVV-Schilder gibt es übrigens auch in kompakterer und günstigerer Version als den Standardmast, siehe hier. Klares Marketing und gute Fahrgastinformation sind trotzdem gegeben.
Rohrbacher hat geschrieben: 24 Okt 2025, 14:09 Die Frage ist, ob im Beispiel der Haltestelle Berg in 20 Jahren zusätzliche Fahrgäste für über 2.000 Euro generiert worden sind und wo die da herkommen sollen. Ich zweifle. Der dortige Fahrplan hat sich meines Wissens nach fast 40 Jahren im MVV kaum geändert. Ferien-Busfahrplan Berg 2025, Mo-Fr:

06:21 617 Freising
14:20 617 Freising
16:53 617 Rudelzhausen
17:07 617 Freising
17:20 617 Rudelzhausen
Na mit dem Fahrplan wundert es mich nicht, dass keine zusätzlichen Fahrgäste generiert werden. :lol: Genau mein Beispiel: Der Fahrplan hängt in den 80ern fest. Ich sehe alleine in Laufdistanz dieser isolierten Haltestelle ca. 10 bewohnte Grundstücke. Von diesen benutzen wohl momentan höchstens die Schulkinder, wenn welche vorhanden, den Bus. Weil er eben sichtlich fast nur für diese fährt. Wenn es jetzt aber ab 6:21 einen festen Stundentakt bis sagen wir 19:21 gäbe, würde das vielleicht schon anders aussehen, weil der Bus dann eventuell auch für die restlichen Bewohner nutzbar wäre, die z.B. einfach nur mal mit der Bahn in die Stadt oder zum Einkaufen nach Freising wollen. Und das gilt dann natürlich auch für den Rest der Linie.
Mehr U-Bahn für München!
Schnellerer Netzausbau ab sofort!
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