Das ist deine Meinung, die darfst du gerne haben. Ob sie der Realität entspricht kannst du vermutlich gar nicht beurteilen. Wie die ganzen Meckerköpfe hier so vieles nicht beurteilen können, weil ihnen das Wissen, die Qualifikation und der Einblick in das System fehlt. Wenn wenigstens Verbesserungsvorschläge erkennbar wären, aber da ist fast nie Ziel der Diskussion. Und selbst die Insiderinformationen, die ihr hier bekommt, werden erstmal grundsätzlich zerredet oder in Frage gestellt.gmg hat geschrieben: ↑20 Nov 2025, 00:14Was ich hier mal wieder sehe, ist, dass du nicht in der Lage bist, die Bedürfnisse und Erwartungen der Fahrgäste zu sehen. Und das sehe ich öfter in deinen Aussagen.Federspeicher hat geschrieben: ↑19 Nov 2025, 12:42Also wie immer bei diesem UserIch tröste mich mit dem Gedanken, mehr Ahnung und Möglichkeiten zu haben, etwas mitzugestalten, als diese Meckerköpfe ohne Verbesserungsvorschläge
Darum ging es mir. Wenn es ET412 um etwas anderes ging, bitte. Das ändert aber nichts an meinen Beobachtungen.
Im Gegensatz zu dir muss ich aber mit dem beschissenen System, was uns eine ganze bestimmte Art von kompetenten Boomern hinterlassen hat, arbeiten. Ich und vermutlich auch die anderen Kollegen, die hier schreiben und bei Verkehrsunternehmen tätig sind, hätten auch gerne andere Voraussetzungen und kein System, dass nur noch mit Selbstverwaltung beschäftigt ist und gefühlt jeden Tag aufs Neue kurz vor dem Zusammenbruch steht. Planbar ist da fast nichts mehr.
Die DB Infrago in Bayern steht beispielsweise kurz vor der zentralen Verwaltung aus der Zentrale in Frankfurt, für den Bereich Fahrplan und Kapazität ist das wohl sogar schon der Fall... Auch der Garmisch Prozess schlägt inzwischen voll durch, kein Mitarbeiter wird mehr für diesen Arbeitgeber seinen Kopf hinhalten. Und deswegen funktioniert die Strategie der letzten 30 Jahre, die Grenzen des Systems immer weiter auszureitzen und dadurch das System irgendwie am Laufen zu halten, auch nicht mehr. Dieser Zustand ist das Ergebnis von 30 Jahren Neoliberalismus, Geiz ist Geil und konservativer "für ÖPNV ist kein Geld da" Politik. Und das immer bestens Bayern aller Zeiten, wo doch angeblich alles so toll und erhaben über jede Kritik ist ...
Ich sage und sehe nur, was realistisch möglich ist und was bei allen berechtigten Wünschen nicht geht. Mit der aktuellen Ausstattung, sowohl finanziell als auch personell, geht das nicht mehr lange gut. Zumal gefühlt alle bayerischen ÖPNV Unternehmen massive Probleme mit Fachkräften hat: der Wissensstand, mit dem in den Unternehmen gearbeitet wird, ist erschreckend veraltet und läuft dem Stand und den anerkannten Regeln der Technik teilweise Jahre bis Jahrzehnte hinterher... Auch da fragt man sich: was haben Generationen von Boomern eigentlich die letzten 30 Jahre gemacht, außer sich selbst zu beweihräuchern und über vermeintlich faule und unfähige Nachwuchskräfte jüngerer Generationen zu witzeln?
Ich dachte bisher, dass unsere ostdeutschen Verkehrsbetriebe und -unternehmen der Zeit hinterherlaufen. Aber das ist fast nichts im Vergleich zu dem, was ich im Bayern erlebe. Und im Gegensatz dazu hat man im Oster erkannt, wie essentiell wichtig es ist, mit Technischen Universitäten und Hochschule zu kooperieren, um dadurch Wissen und Know-How zu heben und Fachkräfte zu binden.
Was dir negativ auffällt ist vermutlich der Fakt, dass ich von Jammerlappen nichts halte und ein Mindestmaß an gesunden Menschenverstand bei unseren Fahrgästen voraussetze - selbst wenn dieses Forum bereits Zweifel daran weckt.
Klar könnt ihr gerne motzen, klar könnt ihr auch unsere Kolleg*innen draußen im Fahr- und Aufsichtsdienst anmachen. Das alles ändert nichts an der Situation und führt auch nicht dazu, dass die letzten Mitarbeiter mit Herzblut weiterhin mit Leidenschaft dabei sind.
Meine einfache Bitte: sagt doch einfach, was euch stört und wie ihr es gerne anders hättet. Dann kann man darüber auch diskutieren. Oder fragt einfach mal nach, warum bestimmte Dinge so sind, bevor die üblichen Verdächtigungen direkt Unwillen und Unfähigkeit unterstellen.