[BY] Unfall BOB - PKW

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
elba

Beitrag von elba »

DT810 @ 20 Jul 2005, 12:57 hat geschrieben:Seit heute kursieren die Beiträge im BOB-Forum, daß sich die Fahrgäste über die mangelnde Informationen beschwert haben sollen.

http://213.144.23.66/frameset/phorum/board.php

Vielleicht kann einer von Euch den dortigen Forenschreibern mal verklickern, daß solche Beschwerden über die mangelnde Infos unnötig sind!? :blink:
Na ja, lieber die Leute lassen im Forum Dampf ab, als daß sie aufs Auto umsteigen und dann irgendwann einem Integral im Weg stehen. Wahrscheinlich ist es für die meisten Fahrgäste angesichts der Umstände akzeptabel abgelaufen, aber ein paar hat man vielleicht doch ohne Info rumstehen lassen. Und wenn der FdL dann Stress hat, gibt er vielleicht auch mal eine nicht so höfliche Antwort (wie da der Informationsfluß zwischen DB und BOB ist, wäre auch noch zu klären).

Das Ganze gegen die Tragik des Geschehens hochzurechnen (siehe 'fassungslos' im BOB-Forum) halte ich für unangemessen, da es bedeuten würde, je schlimmer der Unfall, umso schlechter darf die Information sein. Natürlich sind die Prioritäten an der Unfallstelle und bei den unmittelbar Betroffenen. Aber selbst bei einem solchen Geschehen müssen auch die Aufgaben niedriger Priorität so gut als möglich abgearbeitet werden. Und was "so gut als möglich" heißt, dazu gibt es bekannterweise unter beliebigen Randbedingungen unterschiedliche Auffassungen.

Bedenklich finde ich auch Diskussionen wie hier wo dann die Schuldzuweisung doch recht stark Richtung Bahn läuft, die BÜs als "Todesfallen" unterhält. Mit jeder Unfallstatistik kann man leicht nachweisen, daß in erster Linie Straßen und Autos "Todesfallen" sind (gerne in Kombination mit wenig Fahrpraxis und/oder Alkohol). Ok, bin ein bisserl :offtopic: geworden.

Edmund
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

elba @ 21 Jul 2005, 14:43 hat geschrieben: Der Merkur ist da wohl diesmal schlechter. Im Artikel heißt es "Der 46-jährige Zugführer erlitt einen Schock".
Im selben Artikel steht auch der Satz: "In diesem Augenblick rauschte die BOB der Linie Bayrischzell - Holzkirchen heran und erfasste den Zug".

Aha, Zusammenstoß zwischen BOB und Zug...
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Aha, Zusammenstoß zwischen BOB und Zug
Dann hatte das Auto einen Anhänger... ;)
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423176
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Beitrag von 423176 »

Mich haben alle Zeitungsartikel schockiert, die ich gelesen habe. Ich war auch überrascht, das meine Lieblings-Feind-Zeitung so sachlich und durchaus auch gut geschrieben hat.
Ich möchte gar nicht dran denken, das mir sowas auch passieren könnte...sowas ist dramatischer als ein "normaler" PU.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Laut diesem Artikel ist der Lokführer mit seinem Betreuer am Zug geblieben. Mir hat aber mal ein BOB-Mitarbeiter bei einem Tag der offenen Tür gesagt, daß in so einem Fall der Lokführer sofort vom Zug wegkommt. Wie wird denn das bei der S-Bahn gehandhabt?
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423176
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Beitrag von 423176 »

VT 609 @ 21 Jul 2005, 15:37 hat geschrieben: Laut diesem Artikel ist der Lokführer mit seinem Betreuer am Zug geblieben. Mir hat aber mal ein BOB-Mitarbeiter bei einem Tag der offenen Tür gesagt, daß in so einem Fall der Lokführer sofort vom Zug wegkommt. Wie wird denn das bei der S-Bahn gehandhabt?
Also erstmal ist der Tf die erste Ansprechperson am Unfallort...bis der Unfallmanager der S-Bahn kommt. Man macht aber keine Angaben außer die zu den Personalien - denn alles andere kann gegen dich (also den Tf) verwendet werden, wenn du vielleicht etwas falsches aussagst.
Bei uns ist es meist so, das man eigentlich bis zum Schluß an der Unfallstelle ist, da man mit dem Unfallmanager dann nach Hause fährt. Entweder setzen sie einen dann in ein Taxi oder bringen einen direkt zur Wohnung. Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich auch nicht einfach von da weg wollen würde...liegt vielleicht daran, weil man eben die verantwortung für den Zug hatte und im Unterbewußtsein die Neugier auf das Folgende da ist.
Ich war damals auch bis zum Schluß da und habe mir das angesehen...man kommt auch immer in die Zwickmühle beim nachgucken, was passiert ist. Zum einen soll man sich davor Schützen, zum anderen könnte es wenn nur Verletzungen vorliegen bei "komischen" Staatsanwälten auch als unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden :( Soll es alles schon gegeben haben.
Naja, man sollte nicht zu viel daran denken - nur mal damit auseinander setzen. Man weiß nie wie man reagiert, außer die Erfahrung hat mehrmals zugeschlagen.
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Dave
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Beitrag von Dave »

423176 @ 21 Jul 2005, 15:44 hat geschrieben: Also erstmal ist der Tf die erste Ansprechperson am Unfallort...bis der Unfallmanager der S-Bahn kommt. Man macht aber keine Angaben außer die zu den Personalien - denn alles andere kann gegen dich (also den Tf) verwendet werden, wenn du vielleicht etwas falsches aussagst.
Das gilt sowieso generell für jeden, egal ob bei einem Autounfall oder einem sonstigen Unglück wo man beteiligt ist: Direkt nach dem Unfall nie irgendein Schuldeingeständnis machen! Dazu gibt es dann die Zeit wenn man sich nach ein paar Tagen wieder beruhigt hat und nicht mehr unter Schock steht. Falls es nämlich unklar war wer schuld war, kann ein solches, nicht wirkliches Schuldeingeständnis (z.B. "ich wussts doch, irgendwann mach ich sowas...") gegen einen verwendet werden! Also, bei Unfällen aller Art sichert die Unfallstelle ab, leistet Erste Hilfe und alarmiert den Notdienst, aber führt weder eine Diskussion über den Unfallhergang noch bezichtigt euch selbst.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ich hatte nur einen Unfall mit dem Auto bisher - ist niemandem was ernsthaftes passiert, aber ich stand unter einem gehörigen Schock und habe aber trotzdem keine Schuldgeständnisse gemacht. Zumal sowieso der Motorradfahrer schuld war, was er auch zugab. Man kann auch Blackouts haben, so erinnere ich mich nicht mehr, ob ich den Motor ausgeschaltet und die Warnblinkanlage einschaltete und wie ich aus dem Auto kam (die Fahrertür ließ sich nicht mehr öffnen, da sich der Kotflügel verzog). Das nächste, an was ich mich nach dem Zusammenstoß erinnere, war, wie ich auf der Straße stand und mit dem Handy 110 wählte. :unsure: :ph34r:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Wenn es um die Unfälle geht, ohne daß man als Autofahrer sich schuldig fühlt, wenn er nachweislich unschuldig ist. Aber wieso sind es die meisten Tf's, die sich schuldig fühlen müssen, obwohl sie wissen, daß sie selbst an dem Bü-Unfall nicht schuld sind? :blink:
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

DT810 @ 22 Jul 2005, 05:50 hat geschrieben: Aber wieso sind es die meisten Tf's, die sich schuldig fühlen müssen, obwohl sie wissen, daß sie selbst an dem Bü-Unfall nicht schuld sind?  :blink:
Weil man in einem Schockzustand ist, in dem man am liebsten nicht wäre. Darum denk man auch darüber nach, ob man das nicht hätte verhindern können. Konnte man natürlich nicht, aber in so nem Moment kann man nicht klar denken.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

DT810 @ 22 Jul 2005, 05:50 hat geschrieben: Aber wieso sind es die meisten Tf's, die sich schuldig fühlen müssen, obwohl sie wissen, daß sie selbst an dem Bü-Unfall nicht schuld sind? :blink:
Das ist ja das Phänomen. Man weiß, daß man nichts dafür kann, fühlt sich aber trotzdem so. :(
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