Union und FDP wollen Netz und Betrieb trennen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Wirklichkeit @ 29 Jul 2005, 17:22 hat geschrieben: Na, überzeugt? Dann gibt doch der FDP deine Stimme.
Ganz bestimmt net....
Ich brauch doch keine Partei an der Regierung
  • die bei jedem Bahnprojekt rummeckert, man würde die Strasse diskrimieren
  • die einen Flughafenchef zum Bahnchef machen will
  • die "freie Fahrt für freie Bürger" fordert
  • die uns einen Witzbold als Auzssenminister beschert
  • usw...
Ganz ehrlich, bei jeder Rede des Herrn Vespawelle...äh Westerwelle liefert er mir einen weiteren Grund, ihn nicht zu wählen. Gerade du als selbsternannter Eisenbahnfan solltest erkennen, dass eine Regierung aus CDU/CSU/FDP schädlich für eine weitere Entwicklung der Bahn sein wird.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Wirklichkeit @ 29 Jul 2005, 17:22 hat geschrieben: Liberal denken heißt den Zusammenhang erkennen zwischen

INDIVIDUALITÄT
FREIHEIT
VERANTORTUNG

Die Menschen sind nicht alle gleich, daher kann niemand, auch nicht der Staat, wissen, was gut für einen ist, daher brauchen wir Freiheit. Und wer selbst entscheiden kann, der ist verantwortlich für seine Entscheidungen.

Na, überzeugt? Dann gibt doch der FDP deine Stimme.
Dann weiß ich ja, was du wählen wirst und das ist auch dein gutes Recht. ;) Aber mich bekehrst du nicht, du wirst mich töten müssen :lol: (Zitat Star Wars Episode VI) *G*. Außerdem können sich die FDP sowieso nur Spitzenverdiener leisten und ihre kleine Schwesterpartei, die CDU :P B) , zählt da durch ihr neues Wahlprogramm auch dazu. So, und jetzt kannste dir ja ausdenken/überlegen, wem ich dieses Mal meine Stimme gebe. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Chep87
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2796
Registriert: 20 Apr 2003, 11:45
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von Chep87 »

Aujaaaa. Politik *freutz* :)

Meine Meinung:
Jeder sollte für seine eigene Rente vorsorgen. Es gibt immer eine Grundrente die vom Staat (durch Steuern!) bezahlt wird. Wenn jemand nimma arbeiten will, fragt er bei seiner versicherrung an wie viel Geld er bekäme und hört dann eventuell auf. Wirds im langweilig, fängt er wieder an. Ohne abzüge.

Das Arbeitslosengeld ist immernoch zu hoch... Wenn Leute einfach nicht arbeiten, weil sie durch den Staat besser leben als wenn sie arbeiten, dann ist da was falsch. Auch ein Proffessor *was weiß ich* kann als Putzmann arbeiten. Jeder arbeitslose liegt jemand anderem auf der Tasche.

Und das ist das, was die FDP auch ändern will.
-
Das Reformen nötig sind ist auch klar. (eigentlich seit 30 jahren.. aber egal).
Wir haben (wenn ich mich richitg erinnere) 2010 genauso viele Schulden wie Afrika (wenn wir so weiter machen). Wenn ich 30 bin darf ich für und eine andere Person (teilweise wird geschrieben ich alleine) für die Rente einer anderen Person aufkommen. Dann soll ich meine eigene Rente vorsorgen, meine eventuelle Familie durchfüttern und ich selber will mir auch noch einen gewissen Luxus leisten.
Prost Mahlzeit...

Gruß
BR 146
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Tja, darum bin ich der Auswanderungsmethode auch nicht mehr unaufgeschlossen. Bevor ich mich hier kaputt arbeite und letzten Endes nichts mehr rauskriege, geh ich woanders hin.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Wittekind
Doppel-Ass
Beiträge: 131
Registriert: 30 Dez 2004, 15:23

Beitrag von Wittekind »

BR 146 @ 29 Jul 2005, 20:34 hat geschrieben: Das Arbeitslosengeld ist immernoch zu hoch... Wenn Leute einfach nicht arbeiten, weil sie durch den Staat besser leben als wenn sie arbeiten, dann ist da was falsch. Auch ein Proffessor *was weiß ich* kann als Putzmann arbeiten. Jeder arbeitslose liegt jemand anderem auf der Tasche.
Auch die Eisenbahner "liegen jemand anderem auf der Tasche", wenn Du es so ausdrücken willst. Für jemanden, dessen Lohn zu einem großen Teil aus staatlichen Subventionen bezahlt wird, lehnst Du Dich ganz schön weit aus dem Fenster. :angry:
Chep87
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2796
Registriert: 20 Apr 2003, 11:45
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von Chep87 »

Welchen Lohn? Ich gehe freiwillig! zur Schule und bekomme kein geld.
Wittekind
Doppel-Ass
Beiträge: 131
Registriert: 30 Dez 2004, 15:23

Beitrag von Wittekind »

BR 146 @ 29 Jul 2005, 21:06 hat geschrieben: Welchen Lohn? Ich gehe freiwillig! zur Schule und bekomme kein geld.
Tut mir leid, ich hatte Dich für einen Eisenbahner gehalten.

Wer finanziert denn Deine Schule und wer zahlt Dir den Lebensunterhalt? Sicher, daß Du niemandem "auf der Tasche liegst"?
Chep87
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2796
Registriert: 20 Apr 2003, 11:45
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von Chep87 »

In England würde ich weniger stark den leuten auf der Tasche liegen, hätte aber eine bessere schulische ausbildung...
chrisfdl
Jungspund
Beiträge: 21
Registriert: 09 Feb 2005, 22:32
Wohnort: Nähe Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von chrisfdl »

@wittekind

Dann solltest du mal die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres anschauen. Und dann wirst du was feststellen. Wir als Eisenbahner liegen dem Steuerzahler alles andere als auf der Tasche. Die DB hat letztes Jahr ihr komplettes(!) Geschäft ohne Zuschüsse durch den Staat bestritten. Und dann noch Gewinn erzielt. Und das der Staat in neue Verkehrswege investiert, also auch in die Schiene, dass hat wohl kaum was mit Subventionen zu tun. denn den Autobahnbau finaziert ja wohl auch der Staat.

Wenn ich sowas lese, dass die Eisenbahner ja eh nur aus Steuergeldern bezahlt werden und ja sowieso überbezahlt sind, dann platzt mir echt jedesmal der Kragen!!! Denn kaum einer von denen, die das behaupten, bedenkt die Verantwortung, die ein Tf oder ein Fahrdienstleiter jeden Tag hat, von den Arbeitszeiten, nämlich rund um die Uhr Schichtdienst, 7 Tage die Woche sogar mal ganz abgesehen. Und ich denke mal, da geben mir die zahlreichen Kollegen hier recht, dass es bestimmt weitaus weniger stressige Berufe gibt, in denen man vielmehr Geld verdienen kann.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

BR 146 @ 29 Jul 2005, 21:30 hat geschrieben: In England würde ich weniger stark den leuten auf der Tasche liegen, hätte aber eine bessere schulische ausbildung...
Dann können wir da irgendwann zusammen hingehen, mir reichts hier nämlich auch bald. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

chrisfdl @ 29 Jul 2005, 23:35 hat geschrieben:
Wenn ich sowas lese, dass die Eisenbahner ja eh nur aus Steuergeldern bezahlt werden und ja sowieso überbezahlt sind, dann platzt mir echt jedesmal der Kragen!!! Denn kaum einer von denen, die das behaupten, bedenkt die Verantwortung, die ein Tf oder ein Fahrdienstleiter jeden Tag hat, von den Arbeitszeiten, nämlich rund um die Uhr Schichtdienst, 7 Tage die Woche sogar mal ganz abgesehen. Und ich denke mal, da geben mir die zahlreichen Kollegen hier recht, dass es bestimmt weitaus weniger stressige Berufe gibt, in denen man vielmehr Geld verdienen kann.
Meine Meinung, vor allem die letzte Zeile!
Ich glaub aber, Wittekind hat das nicht so krass gemeint.

Aber das was BR 146 gesagt hat, trifft meine Meinung auch. Es kann nicht sein, dass manche faulen Säcken Kohle in den A**** geschoben wird, für die andere hart schufften müssen. Hab erst neulich wieder einen Bericht im TV gesehen, in dem zwei Personen gleichen Alters (ca. 25) verglichen wurden. Der eine ist gelernter Zimmermann, hat in seinem Job keinen Platz mehr gefunden. Jetz verdient er sich als Hilfsarbeiter seinen Lohn auf dem Bau. Motto: Hauptsache Arbeit. Der andere bringt in seinem Leben nix auf die Reihe, pennt bis Mittag und steht nur auf weil er zum Sozial- u. Arbeitsamt muss, bevor sie zu machen. Jeden angebotenen Job schmeißt man nach ein paar Tagen hin, weil einmal der Rücken weh tut, und das andere mal "wars halt einfach nix für mich", und oh Gott: das frühe Aufstehen!
Und das schlimme ist: Von dieser Sorte Mensch gibt es mehr als man denkt.
Arbeit gibts genug, man muss nur wollen.
Meine Mutter ist auch gelernte Versicherungskauffrau. Nach der Geburt meines Bruders fand sie auch keinen Platz mehr in ihrem alten Beruf. Und was macht sie jetz? Sie hat zwei Jobs: mobiler Pflegedienst und geht putzen. So versorgt sie sich und noch zwei Kinder.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Wittekind @ 29 Jul 2005, 21:19 hat geschrieben: Tut mir leid, ich hatte Dich für einen Eisenbahner gehalten.
Und ich halte dich immer mehr für ein ähm, egal. :angry:
Der andere bringt in seinem Leben nix auf die Reihe, pennt bis Mittag und steht nur auf weil er zum Sozial- u. Arbeitsamt muss, bevor sie zu machen. Jeden angebotenen Job schmeißt man nach ein paar Tagen hin, weil einmal der Rücken weh tut, und das andere mal "wars halt einfach nix für mich", und oh Gott: das frühe Aufstehen!
Ja, so eine Reportage hab ich auch mal gesehen, ist aber schon ein Weilchen her. Bei sowas kommt mir die Kotze hoch, ehrlich.
Meine Mutter ist auch gelernte Versicherungskauffrau. Nach der Geburt meines Bruders fand sie auch keinen Platz mehr in ihrem alten Beruf. Und was macht sie jetz? Sie hat zwei Jobs: mobiler Pflegedienst und geht putzen. So versorgt sie sich und noch zwei Kinder.
Ich sehe auch keinen Grund, warum ein arbeitsloser gelernter Dipl-Ing. sich nicht auch mal die Hände bei der Müllabfuhr oder so schmutzig machen sollte. Für ihn räumt man ja auch den Dreck weg, also warum sollten solche Leute net auch mal ran müssen. :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Wittekind
Doppel-Ass
Beiträge: 131
Registriert: 30 Dez 2004, 15:23

Beitrag von Wittekind »

Es ist schlimmer, als ich dachte. Vereint hetzen hier die subventionsfinanzierten Eisenbahner gegen Arbeitslose. Aus dem Glashaus heraus lässt sich anscheinend trefflich Steine werfen.

Das ist einfach unerträglich. Ein Grund mehr, Euch die Subventionen endlich zu streichen, damit Ihr dann mal am eigenen Leibe erfahren könnt, wie es ist, arbeitslos zu sein! :angry:
Benutzeravatar
Froschkönig
Haudegen
Beiträge: 683
Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
Wohnort: München

Beitrag von Froschkönig »

Wir brauchen nicht darüber zu streiten, dass es sicher eine ganze Menge Sozialschmarotzer gibt.
Nur leider hat noch niemand eine brauchbare Lösung angeboten, wie man die herausfiltern kann.
Die alleinerziehende Mutter, die Rentnerin mit Mini-Rente, der durch Krankheit Arbeitsunfähige, der Arbeitslose mit ehemals gutem Job, der jetzt einen Berg von laufenden Kosten zu bewältigen hat - sie alle würde man genauso treffen, würde man das Soziale Netz weitmaschiger machen.
Kontrolle gibt es ja, doch wer das will, kann dem Menschen vom Amt allemal was vormachen, wenn der für eine halbe Stunde auftaucht.
Es wird sogar so sein, dass dieser im Amtsdschungel schon so gut klar kommt, dass er sich seine Leistungen erstreitet, während das arme Mutterl mit Minirente sich geschlagen gibt.
Und zur Eisenbahn:
Nur weil die Bahn öffentliche Gelder erhält, sind das noch lange keine Subventionen.
Wenn der Staat ein neues Regierungsviertel haben will, muss er die Baufirmen auch bezahlen, da spricht niemand von Subventionen.
Der Staat möchte, dass auch auf defizitären Strecken Eisenbahnverkehr stattfindet, also bezahlt er die Bahn dafür, dass sie dort fährt.
Tut er das nicht, wird eben nicht gefahren. Bezahlt er die Baufirma nicht, regiert der Kanzler auf der Parkbank, sofern er die Gartenbaufirma für die Aufstellung "subventioniert" hat.
chrisfdl
Jungspund
Beiträge: 21
Registriert: 09 Feb 2005, 22:32
Wohnort: Nähe Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von chrisfdl »

genau so sehe ich das auch. wenn der staat ne neue autobahn mit 6 spuren in die landschaft pflastert, dann subventioniert er damit doch auch nicht gleich automatisch die speditionen oder so, nur weil er ihnen eine neue betonpiste finanziert. die bahn erhält natürlich mittel aus dem bundeshaushalt (siehe verkehrswegeplan etc.) genauso wie jedes bundesland auch für den straßenbau z.b. und das wars dann auch. nix mit subventionen. falls du es immernoch nicht glaubst wittekind, kann ich dirs auch gern schriftlich suchen, das die bahn letztes jahr keine subventionen kassiert hat, sondern allein gewinn erwirtschaftet hat...und das durch alle mitarbeiter, angefangen von bahnreinigung bis hin zu lokführern und fahrdienstleitern.

ich meine dass es viele gibt, die denken als tf geradeaus fahren und auf ein paar signale gucken, bzw als fahrdienstleiter im estw ein paar mausklicks machen oder draussen an der strecke ein paar weichen stellen kann ja so schwer nicht sein. aber so ist es eben nicht und die kollegen werden mir da bestimmt recht geben. also wittekind, erstmal richtig informieren, dann mal nachdenken was die eisenbahner da eigentlich tagtäglich machen, und dann mal überlegen was das mit schimpfen soll.

achja, und falls du auf die zuschüsse im regionalverkehr rauswillst. die sind aus steuermitteln. aber nich nur für die db. denn die privaten erhalten diese zuschüsse auch, wenn sie den zuschlag für die strecken bekommen. also auch nix mit ausschließlich subventionierter db.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Wittekind @ 30 Jul 2005, 08:36 hat geschrieben: Es ist schlimmer, als ich dachte. Vereint hetzen hier die subventionsfinanzierten Eisenbahner gegen Arbeitslose. Aus dem Glashaus heraus lässt sich anscheinend trefflich Steine werfen.
:blink: :lol: Da fällt mir nix mehr zu ein. :D
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Supertom
Haudegen
Beiträge: 621
Registriert: 01 Mär 2005, 18:14
Wohnort: Freising

Beitrag von Supertom »

Liberal denken heißt den Zusammenhang erkennen zwischen

INDIVIDUALITÄT
FREIHEIT
VERANTORTUNG

Die Menschen sind nicht alle gleich, daher kann niemand, auch nicht der Staat, wissen, was gut für einen ist, daher brauchen wir Freiheit. Und wer selbst entscheiden kann, der ist verantwortlich für seine Entscheidungen.

Na, überzeugt? Dann gibt doch der FDP deine Stimme.
Nette Theorien, hat aber mit dem genauen Gegenteil, dem Kommunismus, eins gemeinsam: so einfach ist es nicht. Auf was es ankommt, ist die praktische Umsetzung: und hier stehen Steuersenkungen für Besserverdienende und weniger Sozialleistungen vom Staat auf der Tagesordnung. Hauptsache, die wohlhabenden (die FDP-Clientel) werden noch reicher. Soll doch die Friseuse im Osten schauen, wie sie mit ihrem kargen Gehalt auskommt! Und Verantwortung ist relativ: nehmen wir an, die Krankenversicherungspflicht fällt (schon heute gibt es genug Menschen ohne Krankenversicherung!): die einen werden eine private Versicherung abschließen, um dieses Risiko abzufedern. Die anderen werden keine abschließen, weil sie kein Geld haben bzw. sich das Geld sparen wollen. Und was passiert dann, wenn diese Leute krank werden? Sie alles selber zahlen lassen, wird kaum funktionieren, da bei einer schweren Krankheit das Geld sehr schnell aufgebraucht ist. Und wer kommt dann dafür auf? Heute ist es zur Not der Staat und damit wir alle. Wir kommen dafür auf, dass einer sein Geld lieber verbraten hat als sinnvoll vorzusorgen. Dieses Beispiel lässt sich im Prinzip auch auf alle anderen Gebiete ausdehnen. Die FDP fordert eine Umverteilung von unten nach oben und ist damit für mich unwählbar.

Die Trennung von Netz und Betrieb halte ich dennoch für sinnvoll. Das Netz sollte dem Bund gehören, der Betrieb privat organisiert sein. Über die Gebühren für die Nutzung einzelner Strecken kann man auch die flächendeckende Versorgung sicherstellen (niedrige oder gar keine Gebühren für die Nutzung von schwächer frequentierten Nebenbahnen; da die Instandhaltung der Bund bezahlt, ist das quasi eine indirekte Subvention). Von der Organisation her wäre die Schiene damit der Straße gleichgestellt. Ein Unternehmer, der einen LKW von A nach B schickt, muss auch die Spritkosten, KFZ-Steuer und Maut tragen, wer Güter auf der Schiene transportiert, muss analog dazu einen Zug von A nach B schicken und die Fahrtkosten und Trassennutzung bezahlen. In so einem Wettbewerb kann meiner Meinung nach die Bahn auch besser bestehen als wenn die DB allein entscheidet, wann sie was wie schnell und zu welchem Preis wohin transportiert.

Tom
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Wittekind @ 30 Jul 2005, 08:36 hat geschrieben: Es ist schlimmer, als ich dachte. Vereint hetzen hier die subventionsfinanzierten Eisenbahner gegen Arbeitslose. Aus dem Glashaus heraus lässt sich anscheinend trefflich Steine werfen.

Das ist einfach unerträglich. Ein Grund mehr, Euch die Subventionen endlich zu streichen, damit Ihr dann mal am eigenen Leibe erfahren könnt, wie es ist, arbeitslos zu sein! :angry:
1.
Hetzt hier niemand gegen Arbeitslose, sondern nur gegen faule Langzeitarbeitslose, bzw die, die sich zu fein sind etwas unter ihrem erlernten zu tun. Keiner würde sich über jemanden aufregen, der ein Jahr arbeitslos ist, und der sich um einen Arbeitsplatz wirklich bemüht. Aber manche müssen das natürlich wieder mal falsch verstehen, und es muss jeder Buchstabe einzeln erklärt werden.

2.
Es finden innerhalb der DB (noch) Quersubventionierungen statt. Aber das hat nix mit Staat und Steuergeldern zu tun. Deshalb möchte ich jetz von dir wissen, wo die Eisenbahn subventioniert wird! (Nochmal der Hinweis: Bestellung von Nahverkehr sind Dienstleistungseinkäufe!)
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Flok @ 30 Jul 2005, 13:48 hat geschrieben:1.
Hetzt hier niemand gegen Arbeitslose, sondern nur gegen faule Langzeitarbeitslose, bzw die, die sich zu fein sind etwas unter ihrem erlernten zu tun. Keiner würde sich über jemanden aufregen, der ein Jahr arbeitslos ist, und der sich um einen Arbeitsplatz wirklich bemüht. Aber manche müssen das natürlich wieder mal falsch verstehen, und es muss jeder Buchstabe einzeln erklärt werden.
Flok, das hätten wir uns doch denken können, daß es so rüberkommt.
Flok @ 30 Jul 2005, 13:48 hat geschrieben: 2.
Es finden innerhalb der DB (noch) Quersubventionierungen statt. Aber das hat nix mit Staat und Steuergeldern zu tun. Deshalb möchte ich jetz von dir wissen, wo die Eisenbahn subventioniert wird!
Ich schätze auch mal, daß es die (noch) lange geben wird, da ansonsten zumindest ein Geschäftsbereich bankrott gehen würde.
Flok @ 30 Jul 2005, 13:48 hat geschrieben: (Nochmal der Hinweis: Bestellung von Nahverkehr sind Dienstleistungseinkäufe!)
Meinst du, er hat es jetzt kapiert? :lol:

Lieben Gruß :)

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Wittekind
Doppel-Ass
Beiträge: 131
Registriert: 30 Dez 2004, 15:23

Beitrag von Wittekind »

@chrisfdl: Ich habe nirgendwo behauptet, daß der Job eines Eisenbahners besonders leicht sei. Ich gehe nur an die Decke, wenn gegen Arbeitslose gehetzt wird, was in diesem Strang definitiv geschehen ist.

@Flok
1. Hetzt hier niemand gegen Arbeitslose, sondern nur gegen faule Langzeitarbeitslose, bzw die, die sich zu fein sind etwas unter ihrem erlernten zu tun. Keiner würde sich über jemanden aufregen, der ein Jahr arbeitslos ist, und der sich um einen Arbeitsplatz wirklich bemüht. Aber manche müssen das natürlich wieder mal falsch verstehen, und es muss jeder Buchstabe einzeln erklärt werden.
Hab erst neulich wieder einen Bericht im TV gesehen, in dem der Arbeitsalltag eines Fahrdienstleiters gezeigt wurde. Den lieben langen Tag lang sitzt der pfurzend in seinem Bürosessel und reisst Zoten zusammen mit seinen Kollegen. Wenn er will, kann er seinen Arbeitsplatz verlassen, z.B. wenn er etwas einkaufen oder zum Arzt gehen will. Das merkt keiner, seine Kollegen springen für ihn ein. Es ist ja auch wirklich nichts zu tun, ab und zu mal mit der Maus klicken, das war's. Die übrige Zeit wird am Computer gespielt oder am Internet gesurft.

Und das schlimme ist: Von dieser Sorte Eisenbahner gibt es mehr als man denkt. Es kann nicht sein, daß diesen faulen Säcken Kohle in den A**** geschoben wird, für die andere hart schuften müssen. Da fehlt es einfach an der Arbeitsmoral!

Das war jetzt natürlich keine Hetze gegen Eisenbahner, sondern nur gegen faule Fahrdienstleiter bzw. die die sich zu fein sind, zu arbeiten. Keiner würde sich über Eisenbahner aufregen, die ihren Job tun. Aber manche müssen das natürlich wieder mal falsch verstehen, und es muss jeder Buchstabe einzeln erklärt werden.

Und falls jetzt jemand einwenden will, daß der von der mir geschilderte Arbeitsalltag eines Fahrdienstleiters nicht der Realität entspricht: Das haben "TV-Berichte" so an sich, daß sie lügen, daß die Balken biegen!

Zum Thema Subventionen sage ich in diesem Strang nichts mehr, mir ist gründlich die Lust vergangen. :angry: Aber das Thema taucht sowieso immer mal wieder auf.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Es ist wirklich so, dass TV Berichte nicht immer die Realität wiederspiegeln - vor allem was die privaten Sensationssender angeht.

Diese von mir beschriebenen faulen Langzeitarbeitslosen gibt es nachweislich zu genüge. Die Beweise liegen in den Ämtern, und wer will, kann Arbeitgeber fragen, die sich mit freien Stellen ans Arbeitsamt gewendet haben. Die Leute kommen, holen sich den Stempel dass sie da waren, und schon bekommen sie für den nächsten Zeitraum ihre Kohle.

Was die Fdl´s angeht: Es ist in der Tat so, dass auf modernen ESTW´s alles automatisch per Zuglenkung und Selbststeller funktioniert, solang der Betrieb planmäßig läuft. da kann man es sich auch erlauben, mal kurz zum "einkaufen" zu gehen, wenn die anderen Kollegen die Überwachung für 15 Min mit übernehmen können.
Das läuft überall so. Egal ob in der Tankstelle, oder in anderen Firmen. Jeder hat bestimmt schonmal etwas länger Pause gemacht, wenns nicht auffällt.
Jeder kennt aber die Bahn und weiß, dass es oft genug rund geht. Auf einem Stellwerk geht selten mal eine Schicht glatt, ohne dass irgendetwas ausergewöhnliches vorkommt. Es braucht nur ein spontan eingelegter Sonderzug (Fahrplanerstellung bis drei Stunden vor Abfahrt!) auftauchen, und der Fdl muss zusehen, wie er ihn zwischen den ganzen Planzügen durchbringt.
Es kommt sicherlich auch auf das Stellwerk an. Ein Fdl an einer Nebenbahn, an der sich jede Stunde zwei Züge kreuzen, hat mit Sicherheit weniger zu tun, als einer auf einem Großstellwerk.
Auch muss man sagen: Es gibt natürlich solche und solche Fdl´s, wie es sie bei den Arbeitslosen auch gibt ;)
Zum Thema Subventionen sage ich in diesem Strang nichts mehr, mir ist gründlich die Lust vergangen.  Aber das Thema taucht sowieso immer mal wieder auf.
Alles klar!
Chep87
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2796
Registriert: 20 Apr 2003, 11:45
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von Chep87 »

Supertom @ 30 Jul 2005, 13:43 hat geschrieben: Nette Theorien, hat aber mit dem genauen Gegenteil, dem Kommunismus, eins gemeinsam: so einfach ist es nicht. Auf was es ankommt, ist die praktische Umsetzung: und hier stehen Steuersenkungen für Besserverdienende und weniger Sozialleistungen vom Staat auf der Tagesordnung. Hauptsache, die wohlhabenden (die FDP-Clientel) werden noch reicher.
Es ist so, das 10% der Deutschen Bürger 80% der Steuereinnahmen zahlen. Wo also werden sie ungenügend belastet?
nehmen wir an, die Krankenversicherungspflicht fällt (schon heute gibt es genug Menschen ohne Krankenversicherung!): die einen werden eine private Versicherung abschließen, um dieses Risiko abzufedern. Die anderen werden keine abschließen, weil sie kein Geld haben bzw. sich das Geld sparen wollen. Und was passiert dann, wenn diese Leute krank werden? Sie alles selber zahlen lassen, wird kaum funktionieren, da bei einer schweren Krankheit das Geld sehr schnell aufgebraucht ist. Und wer kommt dann dafür auf? Heute ist es zur Not der Staat und damit wir alle.
Also. In England funktioniert es so:
Es gibt keine Krankenversicherrung. Jegliche Grundversorgung wird vom Staat aus STEUERGELDER übernommen. Alle Zusatzleistungen kann man sich Privat dazukaufen. Und das deutsche Krankensystem ist nicht mehr all zu weit vom Englischen Entfernt (von der Qualität der Behandlung bei Staatlichen Kassen).
Als Beispiel: Jemand bricht sich seinen Arm. Gut: Er geht ins Krankenhaus, wird untersucht und bekommt seinen Gips, wenn nötig wird er operiert und kommt ein ein Gruppenzimmer! Damit er aber - wenn er mal operiert wird - nicht in ein Gruppenzimmer kommt sondern ein Einzelzimmer bekommt, kann er eine Zusatzversicherrung abschließen die ihm das bezahlt. So fällt aber wirklich KEINER durch das Versorgungsnetz.
Im übrigen Frage ich mich wieso wir in Deutschland so viele Gesetzliche Versicherrungen haben... eine würde auch reichen... gehören ja eigentlich eh allem dem Staat... <_<
Die FDP fordert eine Umverteilung von unten nach oben und ist damit für mich unwählbar.
Sehe ich nicht so... aber wenn du meinst.

Deinem restlichen Beitrag kann ich dir aber nur zustimmen.

Gruß
BR 146
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Wittekind @ 30 Jul 2005, 17:05 hat geschrieben: Hab erst neulich wieder einen Bericht im TV gesehen, in dem der Arbeitsalltag eines Fahrdienstleiters gezeigt wurde. Den lieben langen Tag lang sitzt der pfurzend in seinem Bürosessel und reisst Zoten zusammen mit seinen Kollegen. Wenn er will, kann er seinen Arbeitsplatz verlassen, z.B. wenn er etwas einkaufen oder zum Arzt gehen will. Das merkt keiner, seine Kollegen springen für ihn ein. Es ist ja auch wirklich nichts zu tun, ab und zu mal mit der Maus klicken, das war's. Die übrige Zeit wird am Computer gespielt oder am Internet gesurft.

Und das schlimme ist: Von dieser Sorte Eisenbahner gibt es mehr als man denkt. Es kann nicht sein, daß diesen faulen Säcken Kohle in den A**** geschoben wird, für die andere hart schuften müssen. Da fehlt es einfach an der Arbeitsmoral!
Ich hab auch schon Reportagen über Beamte in Büros gesehen - das sind ähnliche Zustände wie die, die da in deiner Reportage dargestellt wurden, nur mit dem Unterschied, daß die überhaupt nix gemacht haben. "Wenn das Telefon läutet, laß ich es läuten - ich habe einfach oft keine Lust und wenn jemand ins Zimmer kommt, tu ich so, als ob ich telefoniere." (Zitat Sachbearbeiter für Kindergeldanträge)
Erinnerst du dich zufällig noch, welches Stellwerk da besucht wurde? Ich würde dir mal das Stellwerk eines Hauptbahnhofes empfehlen. Da gehts nämlich ordentlich rund, auch ohne Störungen. Hat aber dann dummerweise noch ein Zug eine Verspätung, muß man anfangen, zu jonglieren. Oberstes Gebot ist dann, daß sich die Verspätung so wenig wie möglich auf andere Züge auswirkt (Blockieren der Fahrstraßen, usw.), man muß schauen, ob und welches Gleis frei ist und aufpassen, ob das Gleis geeignet ist (nicht jeder Bahnsteig hat die gleiche Länge oder verträgt Lademaßüberschreitungen!), etc. Hinzu kommt die Informierung der Reisenden (das macht auf großen Stellwerken normalerweise ein Ansager).
Aber auch auf Estw kann es rund gehen (und ich schätze, das war so ein Stellwerk, über das in deiner Sendung berichtet wurde), nämlich dann, wenn mal wieder ein Rechner streikt, ein Signal kaputt geht usw. Da wäre sehr das Estw Stammstrecke zu empfehlen. Schau dir mal an, wie es da abgeht, wenn ein Notprogramm eingeführt wird.
BR 146 @ 30 Jul 2005, 17:38 hat geschrieben: Also. In England funktioniert es so:
Es gibt keine Krankenversicherrung. Jegliche Grundversorgung wird vom Staat aus STEUERGELDER übernommen. Alle Zusatzleistungen kann man sich Privat dazukaufen. Und das deutsche Krankensystem ist nicht mehr all zu weit vom Englischen Entfernt (von der Qualität der Behandlung bei Staatlichen Kassen).
Als Beispiel: Jemand bricht sich seinen Arm. Gut: Er geht ins Krankenhaus, wird untersucht und bekommt seinen Gips, wenn nötig wird er operiert und kommt ein ein Gruppenzimmer! Damit er aber - wenn er mal operiert wird - nicht in ein Gruppenzimmer kommt sondern ein Einzelzimmer bekommt, kann er eine Zusatzversicherrung abschließen die ihm das bezahlt. So fällt aber wirklich KEINER durch das Versorgungsnetz.
Im übrigen Frage ich mich wieso wir in Deutschland so viele Gesetzliche Versicherrungen haben... eine würde auch reichen... gehören ja eigentlich eh allem dem Staat...  <_<
Das klingt nach einem durchweg guten System - und bei uns isses ja genauso. Als gesetzlich Versichterter kriegst du heutzutage (noch vor ein paar Jahren war das anderes) nur noch das, was du wirklich brauchst und selbst da wirste noch zur Kasse gebeten (Rezeptzuschlag, auch bei chronisch Kranken!, die "Hallo-Gebühr").
Diese Zusatzversicherung für Einzelzimmer hatte meine Mutter, aber auch da mußte je nach Klinik sogar noch draufzahlen, daher habe ich das sowieso net. In ein Krankenhaus bekommt man mich sowieso nur, wenn ich bewußtlos bin und dann isses mir egal, ob ich mein Zimmer mit niemandem oder 5 Personen teile. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Wittekind
Doppel-Ass
Beiträge: 131
Registriert: 30 Dez 2004, 15:23

Beitrag von Wittekind »

@Flok
Diese von mir beschriebenen faulen Langzeitarbeitslosen gibt es nachweislich zu genüge. Die Beweise liegen in den Ämtern, und wer will, kann Arbeitgeber fragen, die sich mit freien Stellen ans Arbeitsamt gewendet haben. Die Leute kommen, holen sich den Stempel dass sie da waren, und schon bekommen sie für den nächsten Zeitraum ihre Kohle.
Was denn für Beweise? Wenn Langzeitarbeitslose angebotene Arbeit ablehnen, bekommen sie ihre Leistungen erst gekürzt und dann gestrichen, so ist die Gesetzeslage. Deshalb glaube ich nicht, daß die Ämter Beweise haben, sonst würden sie ja tätig werden.

P.S.: Ich glaube Dir natürlich, daß es unmotivierte oder arbeitsunwillige Langzeitarbeitslose gibt. Ich finde das auch nicht schlimm, sondern ganz natürlich. Nicht jeder will jeden Job machen. Und wenn es dem Arbeitgeber nicht ausreicht, wenn der Arbeitslose sich lustlos aber vorschriftsmässig bei ihm bewirbt, dann scheint er wohl keinen Mangel an Bewerben zu haben.

@BR 146
Es ist so, das 10% der Deutschen Bürger 80% der Steuereinnahmen zahlen. Wo also werden sie ungenügend belastet?
Dafür hätte ich ganz gerne mal eine Quelle, sonst glaube ich das nämlich nicht. ;) Ich habe gehört, daß 10% der Einkommenssteuerpflichtigen 50% des Einkommensteueraufkommens beitragen. Das wäre dann aber nur die Einkommensteuer, was ist mit der Mehrwertsteuer oder der Mineralölsteuer? Was ist mit den Sozialversicherungsbeiträgen? Die werden nicht progressiv erhoben wie die Einkommensteuer, bei der Mehrwertsteuer hängt es von der Konsumquote ab, bei der Mineralölsteuer davon, wie schluckfreudig das Auto ist, das man fährt. Bei diesen Steuern zahlen die Reichen nicht viel mehr als die Armen, bei den Sozialversicherungsbeiträgen gibt's dann sogar noch die Beitragsbemessungsgrenze.

Wenn die Reichen in Deutschland über Gebühr belastet werden, wie kann es dann sein, daß - gemäß dem Wohlstandsbericht der Bundesregierung - die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht? Und warum reicht es nicht, wenn der Spitzensteuersatz unter Rot-grün von 53% auf 42% gesenkt wurde, daß die CDU ihn nun auf 39%, die FDP sogar auf 35% (Solmsmodell) senken will? Unter Konrad Adenauer lag er noch bei 63%.

@ET 423
Erinnerst du dich zufällig noch, welches Stellwerk da besucht wurde? Ich würde dir mal das Stellwerk eines Hauptbahnhofes empfehlen. Da gehts nämlich ordentlich rund, auch ohne Störungen.
Ich habe keinen derartigen TV-Beitrag gesehen, ich wollte nur Flok demonstrieren, daß sein Beitrag, den ich ja teilweise wörtlich übernommen und auf Fahrdienstleiter umgemünzt habe, leicht als hetzerisch empfunden werden kann.
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Ich will das Thema jetzt nichzt neu aufmischen, aber doch ein Kommentar zum neuen englischen Gesundheitssystem: Ich halte es für moralisch nicht richtig Menschen ab einem bestimmten Alter lebenswichtige Operationen nicht mehr zu bezahlen. In Deutschland widerspricht dass dem Grundgesetz.
Es gibt in England zwei Arten von Ärzten: Normale, überfüllte Arztpraxen (staatliches System) sowie die für die Menschen mit Einkommen und Zusatzversicherung (Privatparxen). Gerade Menschen mit geringerem Einkommen (auch Eisenbahner) trifft dieses System sehr hart. Noch ein Hinweis: Jeder wird mal alt. Vielleicht verzichte ich dann freiwillig auf irgendeine Operation, aber niemals darf ein Staat mich dazu zwingen! Alle Menschen sind GLEICH zu behandeln! Und da hört für mich dann auch die Wählbarkeit der FDP auf. Liberal ist das nicht, nur wirtschaftlich liberal.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
MünchnerFreiheit
Haudegen
Beiträge: 641
Registriert: 05 Dez 2002, 11:09
Wohnort: 80802 Schwabing

Beitrag von MünchnerFreiheit »

@ Dave: das englische esundheitssystem mit den Vorschlägen der FDP zu vergleichen halte ich aber für wirklich ziemlich absurd. Kurz gesagt, will die FDP eine Versicherungspflicht, und der kann man dann bei den konkurrienden Kassen nachkommen. Finaziell schwache Mitbürger werden dabei vom Steuerzahler unterstützt, wer normal verdient, zahlt halt selbst. Dabei ist dann jeder versichert, und jeder erhält die normalen Leistungen. Wer Einbettzimmer & Chefarzt will, kann mehr zahlen - das ist ja nun beileibe nicht medizinisch notwendig.

In GB ist der NHS (National Health Service) für die gesamte Gesundheitsversorgung zuständig, d.h. im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenversicherungen in D ist er nicht nur für die finazielle, sondern auch für die organisatorische Abwicklung zuständig. Folge: Ärzte sind beim NHS quasi angestellt, und dadurch ist der Arztberuf in GB sehr lange Zeit sehr unattraktiv gewesen, was zu einem ÖÄrztemangel führte. Dazu kommen diverse bürokratische Nettigkeiten (man muß sich zunächst einmal bei einer Praxis registrieren - so die einen nimmt und nicht gerade wegen Überfüllung geschlossen hat) bevor man behandelt wird (Notfälle außen vor).

Im Krankenhausbereich sah man die nachteile von staatlicher Wirtschaft: keine Konkurrenz, keine Notwendingkeit von wirtschaftlichem Handeln --> unwqirtschaftliche, schlecht geführte Kolosse, welche ein vielfaches an Geld verglichen mit unserem System verbrauchten. Da das Geld in den wirtschaflich schlechten Zeiten der 80er in GB auch nicht auf der Straße lag, führte die Sparbemühungen dann zu einem eklatanten Mangel an Betten und Ärzten -> darus resultieren auch heute noch die für uns gruselig erscheinenden Krankenhaus- und Ärztestories von dort.

Daneben gibt es natürlich auch Ärtzte und Kliniken, die rein privat verrechnen - und die sind wirklich teuer und sicher halt nur einem kleinen Kreis von Bürgern zugänglich. Die Mängel im NHS liegen aber weder an den reichen Bürgern, noch an diesen Ärtzten, sondern sind dem steuerfinazierten NHS-Koloss zuzuschreiben.

Ich werde mit sehr viel Werbung der FDP bombardiert, kann mich aber nicht daran erinnern, daß die FDP eine staatlich durchorganisierte, staatlöich verwaltete und komplett aus Steuermitteln finanzierte Gesundheitsversorgung fordert - oder jemals gefordert hat. Das System NHS geht weit über die Forderungen jedweder z.Zt. als Fraktion im Bundestag vertretenen Partei hinaus - lediglich für die "Die Linke" kann ich nichts dazu sagen, da ich deren Programmatik nicht wirklich kenne.

Gruß Flo

P.S. ich frage mich manchmal schon, woher eigentlich diese ganzen FDP-Horrorstories kommen, und warum (scheinbar) des Lesens mächtige Menschen nicht in der Lage sind, sich - bevor sie komische Behauptungen in die Welt setzen - vorher einmal selbst anhand von Quellen schlau zu machen...

Gruß Flo
Of Course I'm for Monogamy: I'm Also for Everlasting Peace and an End to Taxes
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16213
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

MünchnerFreiheit @ 5 Aug 2005, 13:15 hat geschrieben: Im Krankenhausbereich sah man die nachteile von staatlicher Wirtschaft: keine Konkurrenz, keine Notwendingkeit von wirtschaftlichem Handeln --> unwqirtschaftliche, schlecht geführte Kolosse, welche ein vielfaches an Geld verglichen mit unserem System verbrauchten. Da das Geld in den wirtschaflich schlechten Zeiten der 80er in GB auch nicht auf der Straße lag, führte die Sparbemühungen dann zu einem eklatanten Mangel an Betten und Ärzten -> darus resultieren auch heute noch die für uns gruselig erscheinenden Krankenhaus- und Ärztestories von dort.
Und die deutschen Krankenhäuser sind, seit diese immer krampfhafter wirtschaftlich orientiert arbeiten müssen, auf dem besten Weg dorthin. Betten werden gestrichen, Ärzte müssen Überstunden machen wie blöd.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

@MünchnerFreiheit: Vorsicht! Ich wollte eigentlich nicht behaupten dass die FDP ein staatliches System wie in GB fordert - sowas lehnt sie ja ab. Die Resultate aber, schlechte Praxen für die Mehrheit und gute für die Klientel wären aber die gleichen bzw. schlimmer.
Wer sich mal das Programm der FDP ohne die amerikanische, neoliberale Brille anschaut wird sehen dass diese Partei sich von einem Teil ihrer Wurzeln, den Linksliberalen vollkommen losgesagt hat. Die FDP heute verlangt eine Welt die noch ungerechter ist, weniger Staat und weniger Gemeinsamkeit der Menschen. Von alten Rheinischen Kapitalismus und ihren bürgerechtlichen Wurzeln ist nichts mehr da. Die Partei fordert amerikanische Zustände und vernebelt das ganze durch Spaßaktionen und Westerwelle. Für die Bürgerechte streiten sie manchmal noch, den Großteil dieser Aufgabe haben sie aber an eine andere Partei abgegeben (welche sich aber von ihrem Koalitionspartner zu diesem Thema viel zu oft überumpeln lässt).
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Chep87
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2796
Registriert: 20 Apr 2003, 11:45
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von Chep87 »

Die USA und die Engländer haben aber auch keine 1.474.883.969.805 (Stand 16:19:30) € Schulden!
(Das sind 1 Billionen, 474 Milliarden, 883 Millionen, 969 Tausend 805 €!!!)

Wenn wir so weiter machen sind wir 2010 genauso verschuldet wie Afrika!

Daher finde ich den Ansatz der FDP richtig und gut:
Weniger Bürokratie durch den Staat, mehr Eigenverantwortung!

Es muss doch nicht sein, das 50% aller in Deutschland fließenden Gelder durch Hände einer Deutschen Behörde oder sonstigen Deutschen Einrichtung fließt. Oder?

Gruß
BR 146 - Der leider nicht wählen darf bei der eventuellen nächsten Wahl im September
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

BR 146 @ 15 Aug 2005, 16:22 hat geschrieben: Die USA und die Engländer haben aber auch keine 1.474.883.969.805 (Stand 16:19:30) € Schulden!
Komisch nur, daß mir bisher noch keiner erklären konnte, WO wir diese Schulden haben? :blink: :unsure: Es gibt keinerlei Gegenwert zu den Schulden - alles a bissal seltsam.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Antworten