Angenommen man nimmt München als Ausgangspunkt, bietet sich der EN 269 Kalman Imre (München – Budapest) an, Abfahrt im Hauptbahnhof ist abends um 23.44 Uhr. Der Zug ist nicht reservierungspflichtig und führt mehrere Sitzwagen.
Früh wird um 06.02 Uhr der Wiener Westbahnhof erreicht, mit der U-Bahn gelangt man zum Südbahnhof. Dort startet um 06.57 Uhr der ÖBB EC 531 Kärntermilch (Wien – Graz), in Wiener Neustadt 07.36 Uhr umsteigen in den Regionalzug, um 08.39 Uhr steigt man endlich - mehr oder weniger ausgeschlafen – im Bahnhof Semmering aus.
Dort ergibt sich genügend Zeit, den spektakulären Streckenteil bis Breitenstein Bahnhof mit Pausen an diversen Foto- und Aussichtspunkten abzulaufen. Der Bahnwanderweg beginnt direkt im Bahnhof Semmering am Hausbahnsteig (mit Ghega Denkmal) und ist mit Entfernungsangaben oft und bestens ausgeschildert.
Muss man abends wieder zum Zug, sollte man spätestens ab 19.34 Uhr in Breitenstein fahren, um am nächsten Morgen München zu erreichen. Ich habe es am Wochenende probiert, hier ein paar Fotos:

An Wochenenden werden einige reguläre Regionalzüge als Erlebniszüge Zauberberge geführt. Das Zugmaterial wechselt ständig, an diesem Wochenende war Reihe 1046.019 im Einsatz.

Seit 1999 gehört die Semmeringbahn zum UNESCO Weltkulturerbe, die ÖBB geht mit diesem Erbe bisher wenig sensibel um. Die Sanierung des Krauselklause Viadukts stößt auf Ablehnung.

Die vor kurzem an die ungarisch/österreichische private Raaberbahn vermieteten Lokomotiven der Reihe 1116 sind auf der Semmeringbahn im Reiseverkehr anzutreffen.

Schwere Güterzüge dürfen in der Regel aufgrund der engen Kurvenradien auf der Semmeringbahn nicht nachgeschoben werden.

Der 184 m lange und 46 m hohe Viadukt "Kalte Rinne" ist das Wahrzeichen der Semmeringbahn. Nur leider sieht man vom Tal Kalte Rinne nicht viel vom Zug. Also gehts rauf:

Vom Portal des Pollerostunnel macht sich der Kurvenradius des Viadukts erst richtig bemerkbar. Nebenbei gesagt: Am Semmering wird links gefahren.

Der Viadukt "Kalte Rinne" schaffte es zusammen mit seinem Erbauer Ghega sogar auf einen 20 Schilling Geldschein. Bei mir auf mehrere Fotos
