2. Wahlumfrage zur Koalitionsbildung

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Dave
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Beitrag von Dave »

MünchnerFreiheit @ 17 Oct 2005, 12:56 hat geschrieben: Aber: wieso soll die Allgemeinheit einzelne Arbeitnehmer "für ihre Qualen" entlasten?
Eine gute Frage - sie wird in der letzten Zeit immer mehr gestellt. Nun, ich versuche es etwas darzustellen: Im Art. 20 des Grundgesetzes ist unwiederuflich festgelegt "Die Bundesrepublik ist ein (...) sozialer Bundesstaat (...)". Dies bedeutet dass der Staat die Rolle übernimmt für einen Ausgleich unter den Menschen hinsichtlich ihrer Lebensbedingungen zu sorgen. Warum gibt es diesen Satz? Weil die Menschheit festgestellt hat dass es das beste für sie ist. Sie kann effizienter arbeiten und sie konnte ihre Moral entwickeln und ausleben.
Jetzt könnte man sagen: Gut ich brauche dass alles nicht. Von mir aus. Wer verzichtet freiwllig? Freiwillig auf alles was den Staat ausmacht! Grundgesetz, Gesetze, soziale Sicherungen aber auch Steuern und Vorschriften! (ich weiß dass ist außer durch Auswandern gar nicht möglich, wenn überhaupt).
Ich denke da kommt aber noch mehr dazu: Der Mensch ist ein zoon politicum, ein politisches Wesen. Was in heutiger Sprechweise ein soziales oder geselliges Wesen bedeutet. Dass heißt wir kommen ohne den Austausch und das Zusammenleben mit anderen gar nicht aus. Das ist unsere Wesensart.
Schließen wir den Bogen. Wenn jemand unter besonders schwierigen Umständen arbeitet (für die Allgemeinheit!) dann sollte er auch von dieser dafür einen Ausgleich bekommen!
Wer auf Polizei, Feuerwehr, medizinischen Notdienst und aber auch öffentliche Verkehrsmittel in den Nachtstunden verzichten möchte kann das gerne tun. Ich aber will es aber nicht und bin deswegen mit dem (unumgänglichen) Gesellschaftsvertrag einverstanden.
Grüße, Dave
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Beitrag von ET 423 »

MünchnerFreiheit @ 17 Oct 2005, 12:56 hat geschrieben: Und warum entlastet die Allgemeinheit mich nicht z.B. dafür, daß ich bei schönem Wetter den ganzen Tag im stickigen Büro sitzen muß?
Warum baut dir dein Arbeitgeber keine Klimaanlage oder eine bessere Belüftung in dein Büro ein? Wer ist schuld am schönen Wetter und warum beschwerst du dich dann nicht, wenn du im Winter bei miesem Wetter im warmen Büro sitzen darfst (oder würdest du dann Abschläge von deinem Gehalt zahlen wollen)? Sorry, aber der Vergleich ist nicht sonderlich gelungen. ;) :D :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von luc »

@ET 423:
Nur weil irgendwas schon immer so war, muß nicht gut sein. Ich würde dir raten, den Beitrag von autolos nochmal genau durchzulesen, der bringts auf den Punkt.
Dave @ 17 Oct 2005, 20:57 hat geschrieben:Wer auf Polizei, Feuerwehr, medizinischen Notdienst und aber auch öffentliche Verkehrsmittel in den Nachtstunden verzichten möchte kann das gerne tun.
Halt!
Es gibt auch Gewerbe, das 24 Stunden durchgehend arbeiten lässt. Und diese Unternehmen werden durch diese Steuerfreiheit subventioniert. Und es sind gar nicht mal so wenige Unternehmen, wie ihr denkt. So wie ihr das Ganze auf den öffentlichen Dienst fokussiert, ist es jedenfalls unerträglich. Also liebe Besitzstandswahrer, hier habt ihr den Salat: Die komplizierteste Steuergesetzgebung der Welt!!!
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Beitrag von drehgestell »

luc @ 17 Oct 2005, 20:53 hat geschrieben: Also liebe Besitzstandswahrer, hier habt ihr den Salat: Die komplizierteste Steuergesetzgebung der Welt!!!
Also ich will hier ja nicht direkt rummotzen, aber warum wird hier das Thema/die Problematik der Steuerfreiheit gleichgesetzt mit den (komplizierten) Steuer, ähh, "Regelungen" in Deutschland??? :angry:

Eine Vereinfachung der Steuergesetze muss nicht unbedingt eine Streichung der Steuerfreiheit der Schichtzulagen sein!!! Sowie auch eine Streichung (allein) nicht unser Steuersystem vereinfacht oder besser macht...

Nur mal so als persönliche Meinung :ph34r:
MfG, drehgestell

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Beitrag von Dave »

luc @ 17 Oct 2005, 21:53 hat geschrieben: Halt!
Es gibt auch Gewerbe, das 24 Stunden durchgehend arbeiten lässt. Und diese Unternehmen werden durch diese Steuerfreiheit subventioniert. Und es sind gar nicht mal so wenige Unternehmen, wie ihr denkt. So wie ihr das Ganze auf den öffentlichen Dienst fokussiert, ist es jedenfalls unerträglich. Also liebe Besitzstandswahrer, hier habt ihr den Salat: Die komplizierteste Steuergesetzgebung der Welt!!!
Da magst du ja auch recht haben, nur: Dann muss man halt nicht alles über einen Kamm scheren und alles sauber trennen. Dann gibt es kein Rasenmäherprinzip sondern Trennung nach sinnvoll und nicht sinnvoll. Das bedeutet viel Arbeit an der die Neoliberalen keine Freude haben. Eine generelle Streichung ist Populismus und Verallgemeinerung höchsten Grades.
Besitzstand wahrend? Ich denke es geht bei medizinischem Notdienst weniger um irdische Reichtümer als um das irdische Leben. Und soziale Aspekte sind generell erst mal ein Schritt gegen die Anhäufung großer Besitztümer.
Grüße, Dave
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Beitrag von luc »

Die Abschaffung dieser Steuerfreiheit ist nur ein Beispiel, wie man das Steuersystem einfacher (und meiner Meinung auch gerechter) machen kann. Es gibt viele Beispiele, autolos hat ein paar Beiträge weiter oben schon welche aufgelistet. Aber wie man sieht: Man kommt nicht durch. Hier ists der öffentliche Dienst (u.a. Tfs), dort die Häusebauer, anderswo die Pendler, ...
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Beitrag von Dave »

luc @ 17 Oct 2005, 22:10 hat geschrieben: Aber wie man sieht: Man kommt nicht durch. Hier ists der öffentliche Dienst (u.a. Tfs), dort die Häusebauer, anderswo die Pendler, ...
Ich wiederhole mich: Mit Verallgemeinern und Populismus kommt man nicht durch. Die Rasenmähermethode entbehrt jeder rationellen Grundlage.
Aber bitte schön: Schaffen wir den Staat ab! Ein jeder handle zum eigenen Vorteil. Packen wir den guten alten Smith wieder als. Oder am besten zurück in die Steinzeit....
Von Menschlichkeit oder solchen Dingen will ich ja gar nicht erst reden.
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Beitrag von drehgestell »

Am wichtigsten sollte erstmal sein, dass man die ganzen Steuerschlupflöcher schließt, denn davon profitieren meist zu sehr die Reichen und auch großen Unternehmen (ganz zu schweigen von deren Steuerzahlerei...oder auch -nichtzahlerei...).
Und vielleicht dieses undurchsichtige Gewusel der Erklärungen vereinfachen.
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Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 17 Oct 2005, 22:10 hat geschrieben:Die Abschaffung dieser Steuerfreiheit ist nur ein Beispiel, wie man das Steuersystem einfacher (und meiner Meinung auch gerechter) machen kann. Es gibt viele Beispiele, autolos hat ein paar Beiträge weiter oben schon welche aufgelistet. Aber wie man sieht: Man kommt nicht durch. Hier ists der öffentliche Dienst (u.a. Tfs), dort die Häusebauer, anderswo die Pendler, ...
Ja, überall Lobbys.

Vielleicht muss man erst die Lobbys abschaffen :D, bis es mal hierzulande wirkliche Reformen gibt.

Für Steuervereinfachungen und -reformen bin ich und es geht auch - wie hier schon richtig gesagt wurde - ohne die Krankenschwestern/-pfleger und Triebwagenführer(innen) schlechter zu stellen.
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Beitrag von Dave »

Ich bin weder gegen Änderungen noch dagegen über das System nachzudenken. Aber genau dass ist a wichtig. Nachdenken, was ist sinnvoll, was nicht. Nicht einfach streichen und dann mal hoffen dass die Wirtschaft so funktioniert wie ich es will...
Von mir aus kann man die Eigenheimzulage und die Pendlerpauschale abschaffen (auch wenn meine Eltern davon profitieren). Eine Entschädigung für den Sanitäter der nachts arbeitet halte ich aber für sinnvoll (auch wenn ich davon nur sehr indirekt profitiere).
Grüße, Dave
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Beitrag von drehgestell »

Dave @ 17 Oct 2005, 21:21 hat geschrieben:Eine Entschädigung für den Sanitäter der nachts arbeitet halte ich aber für sinnvoll (auch wenn ich davon nur sehr indirekt profitiere).
Grüße, Dave
[Pessi an] ...es kann aber jederzeit der Mo0ment kommen, an dem man dann dankbar ist, das es solche Bereitschaften gibt... [/Pessi aus]

Man sollte halt Berufen, die man zwangsläufig auch nachts ausüben muss/halt ausübt, die Steuerfreiheit nicht abschaffen. Anders bei Unternehmen, die dieses "Hintertürchen" benutzen, um dank Vater Staat finanziell besser wegzukommen (wie schon erwähnt) - da sollte man durchgreifen!
MfG, drehgestell

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Beitrag von luc »

Dave @ 17 Oct 2005, 22:21 hat geschrieben:Eine Entschädigung für den Sanitäter der nachts arbeitet halte ich aber für sinnvoll (auch wenn ich davon nur sehr indirekt profitiere).
Keine Angst, als Zivi wirst du überhaupt keine Nachtzuschläge noch Feiertagszuschläge bekommen. Auch wenn mein Bruder die Nachtwachen immer lustig fand (12 Stunden angerechnet bekommen für 2 Stunden arbeiten und 10 Stunden rumhocken).
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Beitrag von drehgestell »

luc @ 17 Oct 2005, 21:34 hat geschrieben: Keine Angst, als Zivi wirst du überhaupt keine Nachtzuschläge noch Feiertagszuschläge bekommen. Auch wenn mein Bruder die Nachtwachen immer lustig fand (12 Stunden angerechnet bekommen für 2 Stunden arbeiten und 10 Stunden rumhocken).
Oder meinte er vielleicht "professionelle" Sanitäter, also als Job/Beruf? :unsure:
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Beitrag von luc »

Oder meinte er vielleicht "professionelle" Sanitäter, also als Job/Beruf?
Klar, war nur so eine kleine Anmerkung von mir.
Man sollte halt Berufen, die man zwangsläufig auch nachts ausüben muss/halt ausübt, die Steuerfreiheit nicht abschaffen. Anders bei Unternehmen, die dieses "Hintertürchen" benutzen, um dank Vater Staat finanziell besser wegzukommen (wie schon erwähnt) - da sollte man durchgreifen!
Eine Entschädigung für den Sanitäter der nachts arbeitet halte ich aber für sinnvoll (auch wenn ich davon nur sehr indirekt profitiere).
Für Steuervereinfachungen und -reformen bin ich und es geht auch - wie hier schon richtig gesagt wurde - ohne die Krankenschwestern/-pfleger und Triebwagenführer(innen) schlechter zu stellen.
Bla bla bla, ich bin für Reformen, aber die, die und die auch noch, die ja ganz toll sind, dürfen nicht schlechter gestellt werden.
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Beitrag von drehgestell »

Ich glaube es geht eher darum, den ganzen Kram zu vereinfachen ohne direkt was-weiss-ich-nicht für welche Berufsgruppen gleich schlechter oder besser dastehen zu lassen!

Und bei der lieben deutschen Bürokratie :P ;) ist da sicherlich einiges drin...
Man kann bestimmt das ganze Steuerprozedere vereinfachen, Deutschland soll in diesem Thema ja zu den "kompliziertesten" Ländern gehören, und wenn ich mir diese ganzen Zettelchen anschaue verstehe ich auch warum :(
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 17 Oct 2005, 21:53 hat geschrieben: @ET 423:
Nur weil irgendwas schon immer so war, muß nicht gut sein. Ich würde dir raten, den Beitrag von autolos nochmal genau durchzulesen, der bringts auf den Punkt.
Keine Sorge, den Beitrag hab ich mir durchgelesen, wie alle anderen hier auch. Aber du meinen wohl nicht, ansonsten hätteste doch merken können, daß es mir mit meinem letzten Beitrag nicht um Steuerfreiheit von irgendwelchen Löhnen ging. ;)
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin dafür, daß Leute, die nachts und an Feiertagen arbeiten, mehr Geld wie sonst erhalten, ganz einfach deswegen, um die erschwerten Umstände ein bißchen schmackhafter zu machen. Wie das läuft, ist mir sch*** egal. Es wäre aber auch unfair, daß wenn jemand, der sich die Nächte um die Ohren schlägt und an Tagen, wo andere Familien zusammen Feste feiern können (Weihnachten, Sylvester, Ostern, usw.), auf Arbeit ist und mit seinen Lieben allerhöchstens via Telefon zusammensein kann. Darum gehts mir und um nichts anderes. Wer das nicht kapiert, ok - wir machen es einfach so, daß ab dem frühen Abend kein Zug mehr fährt, kein Feuerwehrmann mehr arbeitet, keine medizinische Versorgung mehr vorhanden ist und abends/nachts Anarchie herrscht, denn: Polizei is dann auch nicht.
Wenn nicht so, dann halt so.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 17 Oct 2005, 23:02 hat geschrieben:Wer das nicht kapiert, ok - wir machen es einfach so, daß ab dem frühen Abend kein Zug mehr fährt, kein Feuerwehrmann mehr arbeitet, keine medizinische Versorgung mehr vorhanden ist und abends/nachts Anarchie herrscht, denn: Polizei is dann auch nicht.
ET 423, du wirst überhaupt nicht dazu gezwungen, an Sonn- und Feiertagen sowie nachts zu arbeiten. Es gibt auch andere Leute, die gerne Tf werden wollen (sind ja viele Bewerber, dauert halt etwas länger, bis die ausgebildet sind). Bewirb dich doch mal bei einer Supermarktkette als Kassierer, da wirst du nie nachts arbeiten müssen, solange das Ladenschlußgesetz noch existiert. Und ich hoffe, du hast dich nicht wegen den steuerfreien Zuschlägen dafür entschieden, Tf zu werden. Auch als Student wußte ich bei Studiumsbeginn nichts von höheren Belastungen durch Studiengebühren oder die mittlerweile realisierten Verwaltungskostenbeiträge. Ich frage mich sowieso, wieso Weihnachten und Ostern für dich so wichtig sind, wenn du immer behauptest, du wärst aus der Kirche augetreten. Und beim ganzen öffentlichen Dienst ist es so, daß es eigentlich egal ist, ob man einen höheren steuerpflichtigen Betrag erhält oder einen steuerfreien niedrigeren Betrag bekommt. Denn das Geld kommt aus der Staatskasse und wandert dort eventuell wieder hin. Von daher greift das Argument auch nicht.
P.S. Auch ich arbeite an Sylvester und Neujahr, so wichtig ist mir das Datum nicht.
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Beitrag von ET 423 »

Luc, ich habe mich nicht beworben, um steuerfreie Zuschläge zu kassieren. Es geht mir auch nicht um mich, sondern um viele andere:
ET 423 @ 17 Oct 2005, 23:02 hat geschrieben: kein Feuerwehrmann mehr arbeitet, keine medizinische Versorgung mehr vorhanden ist und abends/nachts Anarchie herrscht, denn: Polizei is dann auch nicht.
==> Ich nannte es als Beispiel. Von daher hat sich wohl deine Bemerkung
luc @ 17 Oct 2005, 23:19 hat geschrieben: Ich frage mich sowieso, wieso Weihnachten und Ostern für dich so wichtig sind, wenn du immer behauptest, du wärst aus der Kirche augetreten.
erledigt. Für mich sind diese Daten nicht wichtig, aber für andere wohl schon und um die gehts mir.
luc @ 17 Oct 2005, 23:19 hat geschrieben: Und beim ganzen öffentlichen Dienst ist es so, daß es eigentlich egal ist, ob man einen höheren steuerpflichtigen Betrag erhält oder einen steuerfreien niedrigeren Betrag bekommt.
So wärs ok. Wie ich schon als Beispiel schrieb: Ob jemand als Nachtzuschlag 5€ steuerfrei oder 10€ steuerpflichtig (wo netto noch 5€ übrigblieben) erhält, wäre in meinen Augen erstmal irrelevant. Aber bis ich dir das anschaulich erklärt habe, wählen wir wohl den nächsten Bundestag.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Guido »

luc @ 17 Oct 2005, 23:19 hat geschrieben: ET 423, du wirst überhaupt nicht dazu gezwungen, an Sonn- und Feiertagen sowie nachts zu arbeiten. Es gibt auch andere Leute, die gerne Tf werden wollen (sind ja viele Bewerber, dauert halt etwas länger, bis die ausgebildet sind). Bewirb dich doch mal bei einer Supermarktkette als Kassierer, da wirst du nie nachts arbeiten müssen, solange das Ladenschlußgesetz noch existiert. Und ich hoffe, du hast dich nicht wegen den steuerfreien Zuschlägen dafür entschieden, Tf zu werden. Auch als Student wußte ich bei Studiumsbeginn nichts von höheren Belastungen durch Studiengebühren oder die mittlerweile realisierten Verwaltungskostenbeiträge. Ich frage mich sowieso, wieso Weihnachten und Ostern für dich so wichtig sind, wenn du immer behauptest, du wärst aus der Kirche augetreten. Und beim ganzen öffentlichen Dienst ist es so, daß es eigentlich egal ist, ob man einen höheren steuerpflichtigen Betrag erhält oder einen steuerfreien niedrigeren Betrag bekommt. Denn das Geld kommt aus der Staatskasse und wandert dort eventuell wieder hin. Von daher greift das Argument auch nicht.
P.S. Auch ich arbeite an Sylvester und Neujahr, so wichtig ist mir das Datum nicht.
Sag mal, irgendwie kommst Du mit der fortgeschrittenen Zeit nimmer klar, oder? Da kommt einem glatt die Galle hoch wenn man das ließt.

Weißt Du eigentlich was ein Lokführer für wunderschöne regelmäßige Arbeitszeiten hat? Wenn man gerade mal jedes 3. Wochenende mit Glück mal zu Hause sein darf, und alle anderen Arbeiten, dann möchte dafür auch ein finanzieller Anreiz sein. Und der ist mit Sicherheit nicht da, wenn man die 3 Kröten die man dafür als "Zulage" bekommt auch noch versteuern darf, dann bleibt da nämlich nimmer viel über. Oder wie wärs denn mit 03:00 Dienstbeginn, meinste um die Zeit schleppt sich einer zur Arbeit (mit dem eigenen Auto wohl bemerkt, weil zu der Zeit ja nix fährt) wenn er die 1,50 Euro die es dafür extra gibt auch noch versteuern muß?
Und nun bedenke, es trifft nicht nur die Eisenbahner, es trifft alle Schichtarbeiter.

Vorschlag: Da ja deiner Meinung nach keiner gezwungen wird an Sonntagen oder in der Nacht zu arbeiten, lassen dies einfach mal alle Schichtarbeiter sein, die bei einer Versteuerung aller Zulagen hinterher noch weniger im Portemonaie haben als ohnehin schon, dann kannst Du sehen wie Du zur Arbeit kommst am Sonntag, wo dein Strom herkommt, wo die Feuerwehr bleibt wenn's brennt und soweiter.

Vorschlag2: Da Du, luc, für die Versteuerung bist, kannst Du die Steuern dafür gerne Zahlen, und die aller Schichtarbeiter die davon betroffen sind gleich mit oben drauf. Viel Spaß beim Überstunden schieben.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von luc »

Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:Sag mal, irgendwie kommst Du mit der fortgeschrittenen Zeit nimmer klar, oder? Da kommt einem glatt die Galle hoch wenn man das ließt.
Doch, ich komme sehr wohl damit klar. Sorry, wenns etwas unangenehm zu lesen war, aber so ist halt meine Meinung.
Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:Weißt Du eigentlich was ein Lokführer für wunderschöne regelmäßige Arbeitszeiten hat?
Ja, weiß ich.
Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:Wenn man gerade mal jedes 3. Wochenende mit Glück mal zu Hause sein darf, und alle anderen Arbeiten, dann möchte dafür auch ein finanzieller Anreiz sein.
Und wieso keine Stundengutschriften? Wäre doch viel gesünder. Der Grund: Weil dies dann versteuert werden müßte! Deshalb gibts Stundengutschriften halt bei uns so selten. Aber so, wie`s gerade läuft, bleibt dann halt die Arbeitslosigkeit hoch.
Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:Und nun bedenke, es trifft nicht nur die Eisenbahner, es trifft alle Schichtarbeiter.
Und da könnte einiges vermieden werden an zusätzlicher Nachtarbeit, wenn es die Steuerfreiheit nicht mehr geben würde.
Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:... dann kannst Du sehen wie Du zur Arbeit kommst am Sonntag, wo dein Strom herkommt, wo die Feuerwehr bleibt wenn's brennt und soweiter.
Schon wieder wird alles auf den öffentlichen Dienst fokussiert.(ausgenommen Strom, die Mitarbeiter haben aber richtige Nachtschichten, also ca. von 22Uhr bis 6Uhr)
Guido @ 17 Oct 2005, 23:54 hat geschrieben:Vorschlag2: Da Du, luc, für die Versteuerung bist, kannst Du die Steuern dafür gerne Zahlen, und die aller Schichtarbeiter die davon betroffen sind gleich mit oben drauf. Viel Spaß beim Überstunden schieben.
Wie soll ich das verstehen? Immerhin erhöhen sich dadurch die Staatseinnahmen oder die Einkommenssteuer kann generell etwas abgesenkt werden.
ET 423 @ 17 Oct 2005, 23:40 hat geschrieben:Aber bis ich dir das anschaulich erklärt habe, wählen wir wohl den nächsten Bundestag.
Dann versuchs mir halt zu erklären.
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Beitrag von Rathgeber »

Nix für ungut, aber mit der Polemik der letzten beiden Seiten kommen wir nicht weiter. Dennoch zeigt diese Diskussion exemplarisch, woran es hapert.

Ich gebe gerne zu, daß ich mit der Geschichte der unversteuerten Zeitzuschläge mein Problem habe. Ich habe es in einem Nebensatz bereits erwähnt: das Gesetz hat seinen Ursprung im Dritten Reich, als es darum ging, möglichst viele Arbeitskräfte dazu zu gewinnen, auch nachts und sonntags dem Rüstungswahnsinn gewogen zu machen. Das ist der geschichtliche Hintergrund, der mit dieser Diskussion nicht viel zu tun hat, aber dennoch in meinen Augen nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Es ist auch nicht so, daß sich die Schichtarbeit im öffentlichen Dienst alleine auf die Stromversorgung bezieht. Dazu gehören ebenso Bereiche wie Krankenhäuser ((Not-)Ärzte, Krankenschwestern), Betreuungseinrichtungen wie Altenheime, Behinderteneinrichtungen, etc., ÖPNV und andere - interessanterweise alles Bereiche, die man durch Gründung von privaten GmbHs und Personaleinsparung gesundsparen will. Anders ausgedrückt: das sind die sog. Non-Profit-Bereiche, die dem gemeinen Steuerzahler auf der Tasche liegen. Daß dies Jobs sind, in dem keine Reichtümer zu verdienen sind, sei hier nur ein Nebenaspekt...

Und: ist es nicht so, daß gerade bei diesen Berufen immer wieder heißt: "Das ist toll, was Sie machen, aber ich könnte das nicht machen"? (Das kriege ich immer wieder zu hören, wenn ich Kinder und Jugendliche im Rollstuhl durch Neuhausen schiebe.)
Wären diese Berufe so gut bezahlt, wie so manch anderer für die Gesellschafft irrelevanter Job, würden wir die Diskussion nicht führen...

Daß es genug Arbeitsfelder gibt, die sich im Bereich der (Schein-)Selbständgikeit bewegen, will ich hier nicht verleugnen, weil auch hier ein Ungleichgweicht Klein gegen Groß herrscht (ein grandioses Versäumnis der rot-grünen Regierung, was auch die große Koaltion nicht abstellen wird).

Ich wünsche mir, wenn man den Leuten, die solche Berufe ausüben, nicht vorwerfen würde, sie seien selber schuld, wenn sie diese Jobs erledigen, sondern auch zugestehen würde, daß sie etwas für die Allgemeinheit (Gesellschaft) tun.

Gruß vom
Rathgeber Bild
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 18 Oct 2005, 00:46 hat geschrieben: Und wieso keine Stundengutschriften? Wäre doch viel gesünder. Der Grund: Weil dies dann versteuert werden müßte! Deshalb gibts Stundengutschriften halt bei uns so selten. Aber so, wie`s gerade läuft, bleibt dann halt die Arbeitslosigkeit hoch.
Und wo ist dein Problem daran? Ich frage mich nur deswegen, weil es dich anscheinend nicht stört, daß jeder Arbeitsplatz im Bergbau (als weiteres Beispiel genannt) im Ruhrgebiet mit einem sechsstelligen Betrag subventioniert wird, nur damit die Leute dort ihre Arbeit haben. Desweiteren könnte man ja ein paar Promille der Arbeitslosen zu Lokführern umschulen, würde Querulanten wie Guido und mich überflüssig machen und einige Berufsgruppen mehr für nen Appel (zu hochdeutsch: Apfel) und 'nen Ei arbeiten lassen. :lol:
luc @ 18 Oct 2005, 00:46 hat geschrieben: Und da könnte einiges vermieden werden an zusätzlicher Nachtarbeit, wenn es die Steuerfreiheit nicht mehr geben würde.
Interessant; dann erklär' doch mal, wie du die Arbeiter in den besagten Berufsgruppen einsparen willst, wenn es bei der Nachtarbeit die Steuerfreiheit nicht mehr gibt? Keinen (Not-)Arzt, kein Krankenhauspersonal, keine Feuerwehr, keine Polizei, keine 24h-Pflege, keine Busse, keine Tram, keine U-Bahn, keine DB-Bahn (:lol: ). Ich hoffe, bei dir brennts nie, du brauchst nie einen Arzt außerhalb der Sprechzeiten, hast keine pflegebedürftigen Verwandten, wird nie eingebrochen (oder des Deutschen heiligstes Gutes, das Auto, gefährdet) oder du willst nie abends irgendwohin mitm ÖPNV fahren.
luc @ 18 Oct 2005, 00:46 hat geschrieben: Dann versuchs mir halt zu erklären.
Ich schrieb ja schon - das würde bis zur nächsten Wahl des Bundestages dauern und so viel Zeit habe ich nicht. Ich muß ja noch ins Bett um die Nachtarbeit zu leisten.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von luc »

Ich frage mich nur deswegen, weil es dich anscheinend nicht stört, daß jeder Arbeitsplatz im Bergbau (als weiteres Beispiel genannt) im Ruhrgebiet mit einem sechsstelligen Betrag subventioniert wird, nur damit die Leute dort ihre Arbeit haben.
Habe ich nie geschrieben. Ich bin sogar für einen sehr schnelleren Abbau dieser Subventionen.
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Desweiteren könnte man ja ein paar Promille der Arbeitslosen zu Lokführern umschulen, würde Querulanten wie Guido und mich überflüssig machen und einige Berufsgruppen mehr für nen Appel (zu hochdeutsch: Apfel) und 'nen Ei arbeiten lassen.
Warum nicht? Nicht alle Arbeitslosen sind dumm und faul, so wie du das gerade hinstellst.
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Interessant; dann erklär' doch mal, wie du die Arbeiter in den besagten Berufsgruppen einsparen willst, wenn es bei der Nachtarbeit die Steuerfreiheit nicht mehr gibt? Keinen (Not-)Arzt, kein Krankenhauspersonal, keine Feuerwehr, keine Polizei, keine 24h-Pflege, keine Busse, keine Tram, keine U-Bahn, keine DB-Bahn
Hab ich nicht was vom Gewerbe geschrieben, wo oft unnötigerweise nachts produziert wird? Und da soll sich dann gefälligst der Arbeitgeber für die Nachtarbeit auch etwas mehr belastet werden.
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Ich hoffe, bei dir brennts nie, du brauchst nie einen Arzt außerhalb der Sprechzeiten, hast keine pflegebedürftigen Verwandten, wird nie eingebrochen (oder des Deutschen heiligstes Gutes, das Auto, gefährdet) oder du willst nie abends irgendwohin mitm ÖPNV fahren.
Einen Arzt habe ich in meinem Leben nur zweimal außerhalb der Sprechzeiten gebraucht. Pflegebedürftige Verwandte habe ich auch ned, meine Oma wohnt noch daheim und wird von meiner Mutter und meiner Tante versorgt. Eingebrochen wurde auch noch nie, ich wohn ja nicht im letzten Ghetto. Und ein Auto besitze ich auch nicht.
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Ich schrieb ja schon - das würde bis zur nächsten Wahl des Bundestages dauern und so viel Zeit habe ich nicht. Ich muß ja noch ins Bett um die Nachtarbeit zu leisten.
Anscheinend weißt du nicht weiter, anders kann ich es nicht deuten. Ist mir auch egal.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

QUOTE (ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16)
Desweiteren könnte man ja ein paar Promille der Arbeitslosen zu Lokführern umschulen, würde Querulanten wie Guido und mich überflüssig machen und einige Berufsgruppen mehr für nen Appel (zu hochdeutsch: Apfel) und 'nen Ei arbeiten lassen.
Warum nicht? Nicht alle Arbeitslosen sind dumm und faul, so wie du das gerade hinstellst.
ET 423 meinte sicherlich nicht, dass alle Arbeitslosen dumm und faul sind!!!
Vielmehr wollte er wohl dezent auf das Thema "Lohndumping" ansprechen (wenn nicht, bitte korrigier' mich ;) )...
Und das kann wohl nicht sein, das Menschen unterbezahlt auf der Lok oder sonstwo sitzen!

Krassere Auswüchse dieses Themas sieht man ja schon bei den "LKW-Tf's"*: Die niedrigeren Kostenm werden u.a. durch Überstunden, zu schnelles Fahren, Überschreiten der Lenkzeiten etc. wieder "ausgeglichen". Die Folgen dürften wohl jedem bekannt sein, spätestens dann, wenn mal wieder Verletzte oder sogar Tote dadurch zu beklagen sind, wenn so einer in ein Stauende auf der Autobahn rast!!! :angry: :(

Ausserdem wäre die noch extremere Variante dann Schwarzarbeit... und da Du ja anscheinend sehr hinter den Steuern her bist, wird das wohl erst recht nicht der richtige weg sein. :P ;)

* sorry, wenn der Vergleich hier vielleicht was krass 'rüberkommt, wüsste aber nicht wie es besser ausdrücken könnte...
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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Beitrag von ET 423 »

drehgestell @ 18 Oct 2005, 14:59 hat geschrieben: ET 423 meinte sicherlich nicht, dass alle Arbeitslosen dumm und faul sind!!!
Vielmehr wollte er wohl dezent auf das Thema "Lohndumping" ansprechen (wenn nicht, bitte korrigier' mich ;) )...
Und das kann wohl nicht sein, das Menschen unterbezahlt auf der Lok oder sonstwo sitzen!
Genau so siehts aus und wenigstens du hast das verstanden. ;) In keinem meiner Sätze habe ich Arbeitslose als dumm und faul dargestellt, aber da sieht man halt wieder, wie Beiträge so ausgelegt und interpretiert werden, daß es paßt. :blink:
luc @ 18 Oct 2005, 03:47 hat geschrieben: Hab ich nicht was vom Gewerbe geschrieben, wo oft unnötigerweise nachts produziert wird? Und da soll sich dann gefälligst der Arbeitgeber für die Nachtarbeit auch etwas mehr belastet werden.
Doch klar, hast du. Nur Verkehrsbetriebe produzieren nicht unnötigerweise nachts, die braucht man eben auch nachts und ich denke, hier sollte unterschieden werden.
luc @ 18 Oct 2005, 03:47 hat geschrieben: Einen Arzt habe ich in meinem Leben nur zweimal außerhalb der Sprechzeiten gebraucht. Pflegebedürftige Verwandte habe ich auch ned, meine Oma wohnt noch daheim und wird von meiner Mutter und meiner Tante versorgt. Eingebrochen wurde auch noch nie, ich wohn ja nicht im letzten Ghetto. Und ein Auto besitze ich auch nicht.
Ah, also ein klassischer Schmalspurdenker mit dem Grundgedanke "scheiß auf andere, Hauptsache mir gehts gut". Na da hoffe ich nur, daß dein Leben so weitergeht, scheinst dich damit ja echt wohlzufühlen.
luc @ 18 Oct 2005, 03:47 hat geschrieben: Anscheinend weißt du nicht weiter, anders kann ich es nicht deuten. Ist mir auch egal.
Nö, ich habe einfach keine Lust mehr, über Tage hinweg die gleiche Soße zu diskutieren, wo ich meinen Standpunkt schon mehrfach verdeutlicht habe. Lies dir einfach meine früheren Beiträge nochmal durch, wennst willst (oder auch nicht, ist deine Sache ;)), da stehts drin, was ich meine/gemeint habe.

Gruß und schönen Tag noch

:quietsch:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Ich kann luc's Ansatz ein Stück weit schon verstehen: Es gibt in Deutschland so viel Ausnahmen die wir ja verändern wollen. Noch dazu wenn eigentlich gut gemeinte Gesetze auch Dinge finanzieren welche nicht mehr unbedingt so toll sind. Bei mir hier im mittleren Kochertal fallen mir sofort zwei Fabriken ein welche auch voll Nachts und Sonntags durcharbeiten.
Wenn man jetzt die Löhne für die Nachts arbeitende Bevölkerung heben würde hätten wir ein besseres Ergebnis. So wären solche Berufe wie z.B. ärztlicher Notdienst zwar nachts weniger besteuert, dafür gäbe es aber insgesamt mehr. Nachdem der Arbeitgeber sowieso der Staat ist wäre das Problem des Gewinns und des Verlusts ausgeglichen. Dagegen müssten die Firmen in meiner Nachbarschaft mehr an ihre Mitarbeiter zahlen dafür dass sie auf Kosten deren Gesundheit auch Nachts produzieren. Ansonsten wäre ja Nachtarbeit und Ausbeutung quasi subventioniert.
Jetzt der große Haken: Dazu bräuchte es eine Gesetzesänderung, denn ansonsten würden die Unternhemen natürlich diese Lohnerhöhung nicht freiwillig zahlen. Das Problem: Diese neue Bundesregierung wird, in dieser neoliberal aufgeheizten Stimmung sowieso, dies nie beschließen.
Dann lieber Status quo. Denn die Nachts arbeitende Bevölkerung gehört durchschnittlich sowieso zur sozial untersten Stufe der arbeitenden Bevölkerung.
Und genau dass meinte ich mit vorher überlegen was dabei rauskommt wenn man die Rasenmähermethode ausprobiert. Und genau dass zu missachten und solche Beiträge wie luc hier schrieb sind Populismus. Genauso wenn sie ins persönliche gehen, aber luc: Nachdem ich wahrscheinlich ausgemustert werde und dann ein Jahr eine freiwillige unbezahlte Arbeit (im Gegenteil, ich habe daran soagr Kosten) im Ausland auf mich nehmen werde wäre ich selbst aus dieser persönlichen Sicht eigentlich nicht von der Problematik betroffen.
So luc, und du arbeitest an Silvester durch bis 11Uhr? Und dann gehst du schlafen um an Neujahr natürlich gleich morgends um 7 weiter zu schaffen..... Ich weiß, ist auch Populismus aber du verträgst dass ja.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von luc »

Dave @ 19 Oct 2005, 20:12 hat geschrieben:Jetzt der große Haken: Dazu bräuchte es eine Gesetzesänderung, denn ansonsten würden die Unternhemen natürlich diese Lohnerhöhung nicht freiwillig zahlen. Das Problem: Diese neue Bundesregierung wird, in dieser neoliberal aufgeheizten Stimmung sowieso, dies nie beschließen.
Dann lieber Status quo. Denn die Nachts arbeitende Bevölkerung gehört durchschnittlich sowieso zur sozial untersten Stufe der arbeitenden Bevölkerung.
Hängt bei den Lokführern auch damit zusammen, daß diese nicht stark gewerkschaftlich organisiert sind. Eher bekriegen sich TransNet und GDL gegenseitig. Da kommt dann halt nicht viel für die Lokführer raus. Übrigens: Schmarotzer sind in meinen Augen auch die Arbeitnehmer, die von den Tarifverhandlungen profitieren, aber selber nicht Mitglied in einer Arbeitnehmerinteressensgruppe sind. Und wer fühlt sich jetzt angesprochen und mischt sich ein?
ET 423 @ 19 Oct 2005, 07:41 hat geschrieben:Genau so siehts aus und wenigstens du hast das verstanden.  In keinem meiner Sätze habe ich Arbeitslose als dumm und faul dargestellt, aber da sieht man halt wieder, wie Beiträge so ausgelegt und interpretiert werden, daß es paßt
Ok, dann fasse ich mal deine Interpretationen zusammen:
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Und wo ist dein Problem daran? Ich frage mich nur deswegen, weil es dich anscheinend nicht stört, daß jeder Arbeitsplatz im Bergbau (als weiteres Beispiel genannt) im Ruhrgebiet mit einem sechsstelligen Betrag subventioniert wird, nur damit die Leute dort ihre Arbeit haben.
ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:16 hat geschrieben:Desweiteren könnte man ja ein paar Promille der Arbeitslosen zu Lokführern umschulen, würde Querulanten wie Guido und mich überflüssig machen und einige Berufsgruppen mehr für nen Appel (zu hochdeutsch: Apfel) und 'nen Ei arbeiten lassen.
Schwachsinn, die Bahn wäre dann gezwungen, mehr Azubis einzustellen. Kommt aber nicht, wenn die Bahn und andere Arbeitgeber (siehe die beiden Gewerbebetriebe in Dave`s Nachbarschaft) sehen, daß sie dank steuerfreier Nacht- und Feiertagszuschläge den Staat um ein paar Euros besch***en können.
drehgestell @ 18 Oct 2005, 14:59 hat geschrieben:Krassere Auswüchse dieses Themas sieht man ja schon bei den "LKW-Tf's"*: Die niedrigeren Kostenm werden u.a. durch Überstunden, zu schnelles Fahren, Überschreiten der Lenkzeiten etc. wieder "ausgeglichen". Die Folgen dürften wohl jedem bekannt sein, spätestens dann, wenn mal wieder Verletzte oder sogar Tote dadurch zu beklagen sind, wenn so einer in ein Stauende auf der Autobahn rast!!!
Hängt auch mit laschen Kontrollen und niedrigen Geldbußen für Arbeitgeber zusammen. Selbst wenn die LKW-Fahrer 100€ pro Stunde bekommen würden, der Arbeitgeber wäre anhand des Wettbewerbs gezwungen, diese Lücken auszugleichen. Wäre genauso, wie wenn niemand die Pünktlichkeit der Bahn überprüfen würde. Die würden dann fahren, wenn sie Lust haben.
ET 423 @ 19 Oct 2005, 07:41 hat geschrieben:Ah, also ein klassischer Schmalspurdenker mit dem Grundgedanke "scheiß auf andere, Hauptsache mir gehts gut". Na da hoffe ich nur, daß dein Leben so weitergeht, scheinst dich damit ja echt wohlzufühlen.
Nö, du hast mich doch gefragt, wie oft ich irgendwas in Anspruch nehme. Übrigens kannst du als Tf ganz froh sein, daß du nicht die Arbeitszeiten (und vor allem die Arbeitsmenge) eines Arztes hast.

Noch was: Wußtest du das es sowas wie einen Beamtenstatus bei der Polizei gibt? Bist du dir sicher, daß die Geld zuschlagsfreie Nachtzuschläge bekommen. So sicher bin ich mir da nicht.
Dave @ 19 Oct 2005, 20:12 hat geschrieben:Dann lieber Status quo.
Da muß halt endlich mal der Durchbruch gelingen. Diesen Satz kann ich fast nicht mehr hören. Typisch Deutsch. So gehts mit Deutschland nie aufwärts.
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 20 Oct 2005, 00:53 hat geschrieben: Übrigens kannst du als Tf ganz froh sein, daß du nicht die Arbeitszeiten (und vor allem die Arbeitsmenge) eines Arztes hast.
Bist du dir da so sicher? Aber selbst wenn du Recht hast (wills jetzt mal nicht vergleichen), so bekommt ein Arzt auch ein bißchen ein größeres Grundgehalt wie unsereins. ;) Das mal nur so nebenbei, ansonsten denke ich, ist ja alles gesagt und alle Meinungen sind aufn Tisch gelegt worden, oder? ;)

Gruß

:quietsch:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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ET 423 @ 21 Oct 2005, 00:08 hat geschrieben:Das mal nur so nebenbei, ansonsten denke ich, ist ja alles gesagt und alle Meinungen sind aufn Tisch gelegt worden, oder?
Ja, es ist alles gesagt worden, ich habe nichts mehr hinzuzufügen.
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ET 423 @ 21 Oct 2005, 00:08 hat geschrieben: so bekommt ein Arzt auch ein bißchen ein größeres Grundgehalt wie unsereins. ;)
Da wäre ich mir nicht so sicher. Und 36-Stunden-Schichten haben die Tfs wohl (zum Glück) nicht...
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