[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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luc
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:40 hat geschrieben:Na also da kann ich mich nur wegwerfen vor lachen - Pro Bahn gleichzustellen mit Bahnfreunden wäre so, wie wenn ich Ebbe und Flut gleichsetzen wollte...
Naja, es sind sicher keine Freunde von "der Bahn", aber Freunde von Privatbahnen und ausländischen Staatsbahnen sind es schon. Fairerweise muß man aber sagen, daß sich sowohl die Grünen als auch ProBahn im Vergleich zu den Einwohnern von Au schon in der Entscheidungsphase für den Südring stark gemacht haben. Sie haben also nicht erst los gemeckert, als es ernst wurde.

Trotzdem finde ich den 2.Tunnel besser, wenn man den Bereich Leuchtenbergring-Ostbahnhof nicht zum Nadelöhr macht. Wenn der Linksbetrieb zwischen Giesing und Ostbahnhof aufrechterhalten wird, was wohl leider nach den gezeichnteten Plänen von Boris nicht der Fall sein wird, wäre sogar ein bahnsteiggleiches Umsteigen zu den Zügen der "alten" Stammstrecke möglich. Das Überführungsbauwerk in Giesing ist ja auch für den Rechtsbetrieb nach Gleisumbau geeignet.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Man hätte einfach am Max-Weber-Platz eine Station einfügen sollen. Ich halte das für sehr sinnvoll und das würde auch die Argumente der Gegner etwas schwächen. Ich finde auch, dass zwei Bahnhöfe zu wenig sind. Fünf sind natürlich zu viel. Aber drei Stück wären agemessen.
elchris
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Beitrag von elchris »

ET 423 @ 18 Oct 2005, 03:40 hat geschrieben: Na also da kann ich mich nur wegwerfen vor lachen - Pro Bahn gleichzustellen mit Bahnfreunden wäre so, wie wenn ich Ebbe und Flut gleichsetzen wollte...
Bei Beidem wird man irgendwann nass gemacht - nur muss man bei dem Einen ein bisschen weiter gehen...
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

luc @ 17 Oct 2005, 22:43 hat geschrieben: Ich wüßte nur zu gerne, was die Bürger dieses Stadtbezirks bei einem 4-gleisigen Ausbau der Südrings gesagt hätten. Der berührt doch auch Haidhausen, oder?
Nein, der Südring verläuft nicht durch Haidhausen.

Diese "Bürgerinitiative" ist ja wohl das Letzte. Allein bei der hanebüchenen Argumentation noch weit unter BILD-Niveau auf der Webseite geht mir der Hut hoch.

Einige Punkte sarkastisch kommentiert (ernst kann man diese Leute eh nicht nehmen):
Es gibt viel bessere, günstigere und schneller (noch vor der WM) realisierbare, dauerhafte Lösungen für die Problematik, allen voran den Südring.
Der Südring, machbar bis Mai 2006? Aha... Ausserdem wird der Südring schon seit x Jahren als Alternative diskutiert (was er in meinen Augen nicht ist). Wenn das immer so weitergeht und immer wieder jemand damit anfängt, dann wird in 20 Jahren immer noch verglichen und wir haben dann immer noch keine 2. Stammstrecke...
Und jeder kann aktiv und wirksam dazu beitragen, dass Haidhausen nicht sinnlos zerstört wird.
Ganz Haidhausen? Nein, eine kleine Straße leistet nach wie vor den Römern, ähem, dem 2. S-Bahn-Tunnel, heftigen Widerstand. Davon abgesehen wird der Stadtteil (bzw. die Kirchenstraße) nicht zerstört, sondern nur zur Baustelle. Zudem ist der Stadtteil ohnehin an vielen Punkten gerade Großbaustelle, so etwa in der Spicherenstr., wo demnächst zahllose Neubauwohnungen entstehen. Kurioserweise schließt sich diese große Baustellenfläche rückwärtig direkt an die Häuser der Kirchenstraße an - aber gegen diesen jahrelangen Baulärm hat man nichts? Von der Ringtunnel-Baustelle ein paar Straßen weiter und den dadurch verursachten Staus auf der Einstein-/Grillparzerstraße ganz zu schweigen.
[...] in den Grünanlagen der Skellstraße[...]
Zu blöd, um die Straßennamen im eigenen Viertel richtig zu schreiben - es heißt Sckellstraße. Vielleicht sollten sich die "Bürger" erst mal ortskundig machen, bevor sie "ihren" Stadtteil retten wollen.
Kindergärten und Schulen sind durch Lärm, LKW- Verkehr, Dreck nicht mehr oder nur unter größten Problemen zu erreichen
So so, Kindergärten und Schulen sind nicht mehr zu erreichen? Wird dann die Schulpflicht für alle Haidhauser Kinder ausgesetzt? Anarchie setzt ein, ruft die Polizei...
Lärm und Dreck, Verschmutzung der Woh­nungen (Balkone, Fensteröffnen) [...] Verschmutzung der Gebäude innen und aussen
Ja mei, wie's halt is bei ner Baustelle. Abgesehen davon, als ob der intensive Pkw-Verkehr auf dem nahen Haidenauplatz die Gebäude außen nicht schmutzig machen würde...
Schäden in den Wohnungen (Risse in Wänden und Decken; Herabfallen von Putz etc. bedingt durch das Absinken aller Häuser wegen der Grundwasserabsenkung)
Dann müssten ja auch alle anderen Gebäude in München, die von 1966 bis heute von einer U- oder S-Bahn untertunnelt wurden, Risse aufweisen!? Das ist ja fast wie kurz nach dem 2. Weltkrieg, 60% der Münchner Bausubstanz zerstört, und alles wegen ein paar Tunneln...
Niederfrequente elektromagnetische Strahlung durch die Starkstromleitungen der S-Bahn verursachen: Schlafstörungen, Gesundheits­störungen, Physische und Psychische Erkrankungen
Diese Leute sollten ganz schnell wegziehen, dorthin, wo es keine Mobilfunknetze, keine schnurlosen DECT-Telefone, keine Trambahn-Oberleitungen in der Nähe etc. gibt. Und die psychischen Erkrankungen scheinen bei den Leuten der Bürgerinitiative bereits jetzt vorhanden zu sein. :ph34r:

So, eine E-Mail in ähnlicher Form, nur etwas sachlicher, werde ich der Bürgerinitiative zukommen lassen. Mal sehen, ob sich die Damen und Herren dazu äußern...

Naja, so ist das immer in Deutschland, unserer ach so tollen "Demokratie": wenn einmal irgendwo ein großes Projekt geplant ist, dass vielen Menschen nutzt, stellen sich ein paar Hanseln und "Bürgerinitiativen" quer, weil sie Baustellenlärm und Dreck fürchten. So geht das bei jedem größeren Ausbau- und/oder Neubauprojekt der Bahn, bei sämtlichen Flughafenerweiterungen (siehe Hamburg), und auch im Straßenbau - darum warten wir seit über 20 Jahren auf den Bau der A94, und darum zieht sich auch jeder Streckenausbau bei der Münchner S-Bahn so lange hin. Es tut mir leid, aber bei solchen Bürgerinitiativen krieg ich das Kotzen, und wünsch mir ganz andere Zeiten wieder zurück, wo der Staat einfach gebaut hätte und es keine Widerspruchsmöglichkeit(en) gab. Die sollen das Ding bauen und a Ruh is! :angry:
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Hallo Oliver,

schön, dass du dir auch mal gedanken machst! Ich hatte nach den ersten paar Minuten schon die Schnauze voll... :angry:

Übrigens nette Begründungen, bin echt auf die Antwort gespannt :lol:
Es tut mir leid, aber bei solchen Bürgerinitiativen krieg ich das Kotzen, und wünsch mir ganz andere Zeiten wieder zurück, wo der Staat einfach gebaut hätte und es keine Widerspruchsmöglichkeit(en) gab. Die sollen das Ding bauen und a Ruh is!
Bravo!!!

Chris
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2005, 18:30 hat geschrieben: Naja, so ist das immer in Deutschland, unserer ach so tollen "Demokratie": wenn einmal irgendwo ein großes Projekt geplant ist, dass vielen Menschen nutzt, stellen sich ein paar Hanseln und "Bürgerinitiativen" quer, weil sie Baustellenlärm und Dreck fürchten. So geht das bei jedem größeren Ausbau- und/oder Neubauprojekt der Bahn, bei sämtlichen Flughafenerweiterungen (siehe Hamburg), und auch im Straßenbau - darum warten wir seit über 20 Jahren auf den Bau der A94
Der Baustellenlärm ist wohl nicht der Grund, warum die nördliche Trassenführung der A94 umstritten ist. Und wieso man sich nicht längst für die südliche Variante entschieden hat, ist mir eh ein Rätsel.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2005, 18:30 hat geschrieben: Diese "Bürgerinitiative" ist ja wohl das Letzte. Allein bei der hanebüchenen Argumentation noch weit unter BILD-Niveau auf der Webseite geht mir der Hut hoch.
Du hättest mal auf der Versammlung dieser Bürgerinitiative sein sollen. Herzzerreißende Geschichten gab's da, was da so alles passiert, wenn der Tunnel kommt...
Zum Glück konnte ich drüber schmunzeln ob so viel hanebüchenen Geschichten, aber eigentlich ist's echt zum heulen....
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Dave @ 19 Oct 2005, 20:32 hat geschrieben: @Oliver-BergamLaim: Wie schön dass du so objektiv bist und eine Bürgerinitiative (BI) auf die BILD-Stufe stellst: Die Gesamte Polemik deines Beitrags steht dem leider in nichts nach....
Hallo Dave,

das "Niveau" meines Beitrags war durchaus so beabsichtigt. Wie schon gesagt,
ernst kann man diese Leute eh nicht nehmen,
also zielt mein Beitrag in die satirische Ecke. Sieh meine "Gegenargumentation" einfach als satirisches Stilmittel an ;) Denn sachlich ist solchen Leuten m.E. nicht beizukommen. Denen ist mit überhaupt nichts beizukommen. Ausserdem: jeder halbwegs intelligente Mensch erkennt, hinter welch abgedroschenen und haltlosen Phrasen sich diese Bürgerinitiative versteckt, und um die, die das nicht sehen, tut es mir nicht leid (nicht auf Dich persönlich bezogen, sondern allgemein gefaßt).
Abgesehen davon: findest Du persönlich die "Argumentation" der BI auf deren Webseite sinnvoll, bzw. irgendwie ernstzunehmen!? Für mich ist das nur hysterisches Geschrei von Leuten, die offensichtlich nix besseres zu tun haben.
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Beitrag von ET 423 »

Komisch, mal eine Frage: Hat es auch BI gegen die Untertunnelung des Mittleren Ringes in dieser Region gegeben? Und wer da mal im Berufsverkehr versucht, vom Ostbahnhof auf die A94 zu kommen, weiß, was ich meine: Kilometerlange Staus durch die Stadt (bei laufenden Motoren), tonnenschwere Lkw's, die mit Aushub und Dreck quer durch die Stadt eiern usw.. Daß sich daran keiner stört, ist ein Wunder. Aber vielleicht gabs auch dagegen Proteste, ich weiß es ja net...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Habe die Beiträge zum Thema Pro Bahn - nachdem das hier schon arg off-topic ist - ab dem ersten Beitrag der sich überhaupt nicht mehr auf die 2. Stammstrecke bezieht, in ein neues Thema verschoben:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=ST&f=23&t=5254

Boris
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Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Hallo ET 423,

als der Ringtunnel geplant wurde, habe ich mich noch nicht "richtig" für solche Dinge interessiert. Daher habe ich auch evtl. Einsprüche und Bürgerinitiativen nicht verfolgt.
Eins könnte ich mir aber vorstellen: die Leute entlang der Richard-Strauß-Straße waren und sind generell für den Tunnelbau, auch wenn sie deshalb 8 Jahre lang eine Großbaustelle direkt vor der Haustür haben. Denn einerseits war der Lärm und Dreck (vom täglichen Dauerstau) mitsamt Schwerlastverkehr schon immer vor ihrer Haustür, ob nun mit oder ohne Baustelle. Und: die hiesigen Anwohner profitieren unmittelbar und auch für alle ersichtlich vom Tunnelbau. Denn nach 8 Jahren Lärm und Dreck ist endlich die Hauptstraße weg, nur eine kleine Anliegerstraße (30er-Zone?) bleibt bestehen.
Anders in der Kirchenstraße: die Anwohner dort haben es momentan sehr ruhig. Die Kirchenstraße ist eher eine Nebenstraße ohne Schwerlastverkehr und mit dementsprechend wenig Lärm und Dreck. Und: die Anwohner profitieren, das muß auch ich ihnen zugestehen, in keinster Weise davon, dass dort 5 Jahre lang gebaut wird. Sie bekommen nach Abschluß der Bauarbeiten keine bessere ÖPNV-Anbindung und es ergibt sich auch sonst keine Verbesserung für sie. Das ist es wohl, was die Leute auf die Barrikaden treibt, das klassisch deutsche Egoismus-Prinzip: "Wenn ich aus einer Sache keinen direkten Nutzen ziehe, aber dafür eine Zeitlang Unannehmlichkeiten hinnehmen muß, dann bin ich dagegen, auch wenn Zigtausend andere Leute davon profitieren werden/würden". Ich denke, so einfach ist das zu erklären... evtl. kommt noch der Aspekt hinzu, dass die Leute Straßenbauprojekten gegenüber generell weniger ablehnend gegenüber stehen als der Bahn und deren Projekten.
ropix
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Beitrag von ropix »

ET 423 @ 19 Oct 2005, 22:37 hat geschrieben: Komisch, mal eine Frage: Hat es auch BI gegen die Untertunnelung des Mittleren Ringes in dieser Region gegeben? Und wer da mal im Berufsverkehr versucht, vom Ostbahnhof auf die A94 zu kommen, weiß, was ich meine: Kilometerlange Staus durch die Stadt (bei laufenden Motoren), tonnenschwere Lkw's, die mit Aushub und Dreck quer durch die Stadt eiern usw.. Daß sich daran keiner stört, ist ein Wunder. Aber vielleicht gabs auch dagegen Proteste, ich weiß es ja net...
oh ja, der Kampf um den Richard-Strauss-Tunnel. War auch ganz witzig und erinnert an die Aussage der Marienplatz-Geschäftsleute: "Wir sind zwar sehr dafür, weil es uns viel nützt, aber gegen das aktuelle, da sind wir strikt dagegen". Stein des Anstoßes ist der zweite Tunnel unterm Effnerplatz. Wäre so, wie ursprünglich geplant nur EIN Tunnel zwischen Leuchtenbergunterführung und Rampe Effeplatz gebaut worden, hätte man nämlich Kamine und damit Luftfilter verbauen müssen. Jetzt aber taucht der Effetunnel noch mal kurz auf, um dann gleich in den Richard-Tunnel zu verschwinden - beide einzeltunnel sind kurz genug, um sich das alles zu sparen.
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

So, dann mal der Kommentar eines ansässigen Haidhausers...

Nachdem ich nun mittlerweile acht Jahre in dem vom zweiten S-Bahn-Tunnel bedrohten Stadtteil wohne, möchte ich mir einige Anmerkungen gestatten.

Ich bin nach wie vor kein Freund der zweiten Stammstrecke. Ich halte es immer noch für eine verkehrspolitische Sünde, daß das monozentrisch ausgerichtete Schienennetz durch konsquentes Ignorieren des Südrings (der schon in Betrieb sein könnte) manifestiert wird.
Und: Haidhausen hat von der zweiten Stammstrecke wirklich wenig...

Dennoch sind die Argumente der Initiative "Rettet Haidhausen!" wirklich hanebüchen. Der Untergang Haidhausen ist während der Bauarbeiten des zweiten Tunnels sehr unwahrscheinlich. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, ist auch nicht damit zu rechen, daß Haidhausen das Atlantis Münchens wird.
Baustellen gehören zum Bild eines jeden Stadtteils. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kirchenstraße auf rund 100 Metern eine neue Bebauung bekommt, eine zweite Röhre gebaut wird oder ein neuer Spielplatz entsteht. Gerade in der Kirchenstraße, wo sehr offensiv gegen den zweiten Tunnel plakatiert wird, sind sehr wenige Geschäfte ansässig (Kneipen haben schon seit über 10 Jahren massive Probleme, dort zu überleben). Der Verlust wird sich also mangels Masse in Grenzen halten...
In Haidhausen werden nicht mehr Kinder in die Baugrube(n) als in anderen Stadtteilen fallen, auch wenn es am Haidenauplatz sicher interersssant wird...

Die zweite Röhre wurde in meinen Augen zulasten des Südrings schöngrechnet. Dennoch gibt es für mich keinen Anlaß, diese Initiative zu unterstützen.
Leider ist die diese Bürgerinitiative nichts anderes als ein Abziehbild des (bundes)politischen Alltags: "Wir sind zwar dagegen, aber Verbesserungsvorschläge haben wir nicht." Insofern kann man den Leuten nicht mal einen Vorwurf machen. Besser macht es das Anliegen allerdings nicht...

Gruß aus Haidhausen vom
Rathgeber Bild
elba

Beitrag von elba »

Rathgeber @ 21 Oct 2005, 05:30 hat geschrieben:Ich bin nach wie vor kein Freund der zweiten Stammstrecke. Ich halte es immer noch für eine verkehrspolitische Sünde, daß das monozentrisch ausgerichtete Schienennetz durch konsquentes Ignorieren des Südrings (der schon in Betrieb sein könnte) manifestiert wird.
Und: Haidhausen hat von der zweiten Stammstrecke wirklich wenig...
Dennoch sind die Argumente der Initiative "Rettet Haidhausen!" wirklich hanebüchen.
Volle Zustimmung.
Die zweite Röhre wurde in meinen Augen zulasten des Südrings schöngrechnet. Dennoch gibt es für mich keinen Anlaß, diese Initiative zu unterstützen.
Das Problem ist aber, daß genau das passiert wie auf anderen Gebieten auch: die einen haben diese richtigen oder falschen Gründe gegen den 2. Tunnel, die anderen haben jene richtigen oder falschen Gründe gegen den 2. Tunnel, usw. Damit zersplittert das alles und die Leute die für ihr Prestige oder die Medien viel Beton vergraben wollen, lachen sich ins Fäustchen.

Ich würde versuchen, auch im Umfeld der BI einigermaßen rationale Leute zu finden, mit denen Zusammenarbeit möglich ist. Über läßliche Sünden muß man auch hinwegschauen können (2 Leute - 3 Meinung ist im Detail eh unvermeidbar). Total ärgerlich ist das Ganze sowieso.

Edmund
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Ebenfalls Anwohner aus Haidhausen, möchte ich hier noch was ergänzen: Haidhausen hat sehr wohl Vorteile von der zweiten Stammstrecke, sogar für die Anwohner der Kirchenstraße, deren Kirchturm ja den Blick hinter selbigen und zum Rest der Welt versperrt.....

Zum einen ist die 2. Stammstrecke sowohl am Ostbahnhof als auch am Leuchtenbergring erreichbar. Durch den neuen Fußgängersteg zu den neuen Bahnsteigen am Leuchtenbergring gibt´s erstmals einen attraktiven Zugang zum S-Bahnhof (beim toom-Baumarkt) , man muss nicht mehr über weite Umwege und durch die widerliche Unterführung zum S-Bahnhof laufen. Auch die Kirchenstrassler sind in 5 Minuten an der S-Bahn.
Dann ist durch die 2. Röhre die S-Bahn wesentlich schneller. Nach Pasing kommt man dann 10 Minuten schneller, und durch die (hoffentlich kommende) Express-S-Bahn kommt man deutlich schneller ins Umland, man ist z.B. 20 Min. schneller am Ammersee.
Wichtiger aber: durch die Zersiedelung des Umlands wird der Stadt-Umalnd-Verkehsr deutlich zunehmen. Ohne 2. S-Bahnröhre würde noch viel mehr auf das Auto verlagert. Der Verkehr in Prinzregentenstraße, Einsteinstraße, Berg am Laim-Starße und Rosenheimer Straße wird dann noch weiter zunehmen. Gerade durch Haidhausen geht viel "Schleichverkehr", auch durch die Kirchenstraße, da die Knotenpunkte (z.B. Einstein/Prinzregentenstraße) schon jetzt an der Grenze der Leistungsgfähigkeit sind und nicht weiter ausgebaut werden können.
Natürlich ist so was schwer vermittelbar ("10 Autos mehr ist mir auch egal") gegenüber einer Baustelle, aber es ist ein objektiver Nutzen.
Den von der Initiative vorgeschlagene Ausbau des Südrings - noch vor der WM - haha, selten so gelacht - würde ich auch sehr begrüssen, aber: wenn man jetzt de facto mit der Planung neu anfängt, wird das ganze vor 2015 nichts mehr. Ausserdem muss der Ostbahnhof umgebaut werden, da der Ostbahnhof dann noch mehr Kopfbahnhof als heute wäre. Ferner sind auch hier viele Anwohner betroffen, v.a. in Giesing und Sendling. Hier sind - das war mit der Hauptgrund für die Tunnelstrecke - ernsthafte und viel schwerwiegendere Interesen abzuwägen (z.B. sind Enteignungen nötig) und das Planungsverfahren ein Abenteuer ohne Ende. Die Kirchenstraße-Initiative ist ein "Kindergeburtstag" im Vergleich zu den erwartenden Initiativen bei Ausbau des Südrings.

Ein S-Bahn-Verkehrr auf den bestehenden Gleisen würde die betrieblichen Probleme von S-Bahn, Fern- und Regionalverkehr vervielfachen, zumal bei der Verspätungsanfälligkeit der Fernzüge nach/von Österreich und Italien. Durch den Brennerbasistunnel wird auch hier der Verkehr stark zunehmen - auch der Regionalverkehr nach Rosenheim, Mühldorf etc. nimmt immer weiter zu, so dass die Strecke 2010 wirklich dicht ist. Ferner ist es NICHT Aufgabe des Freistaat Bayerns - der den Tunnel ja bezahlt - innerstädtischen Nahverkehr zu betreiben. Hier sollte die Stadt München mal ihre Hausaufgaben machen statt nur dumm rumzuschwätzen und die Planung zu behindern (Umplanung Marienhof etc.).

Also, alles im allem, bleibt im Moment der zweite Tunnel die beste "kurzfristig" durchsetzbare Lösung. Und wenn er mal in Betrieb ist, wird niemand mehr nach den Kosten fragen. Es gab sicher auch 1966 Stimmen, auf den "teuren und unsinnigen S-Bahntunnel zu verzichten". Im Gegensatz zum Transrapid gibt´s hier keine wirkliche Alternative, wenn wir den S-Bahnausbau noch erleben wollen.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Oliver-BergamLaim @ 19 Oct 2005, 22:26 hat geschrieben:das "Niveau" meines Beitrags war durchaus so beabsichtigt. Wie schon gesagt,  also zielt mein Beitrag in die satirische Ecke. Sieh meine "Gegenargumentation" einfach als satirisches Stilmittel an ;) Denn sachlich ist solchen Leuten m.E. nicht beizukommen. Denen ist mit überhaupt nichts beizukommen.
Du mienst wirklich dass denen allen sachlich nicht beizukommen ist? Kann schon sein, solche Leute gibt es (auch in BI's!=
Oliver-BergamLaim @ 19 Oct 2005, 22:26 hat geschrieben:Abgesehen davon: findest Du persönlich die "Argumentation" der BI auf deren Webseite sinnvoll, bzw. irgendwie ernstzunehmen!? Für mich ist das nur hysterisches Geschrei von Leuten, die offensichtlich nix besseres zu tun haben.
Sagen wir es mal so: Es gibt die (meisten) Probleme die sie beschrieben haben. Nur diese sind schon eher von geringerer Art. Am ehesten würde ich tatsächlich die Punkt Schulweg/Kindergartenweg ansehen. Nicht jeder kann seine Kinder persönlich dort abliefern. Wenn das Geld auch sonst nicht für Lotsen reicht?
Aber im Großen und Ganzen nicht so ganz die tolle Argumentation. Nur denke ich dass du mit deinem Protestbrief an die weniger Erolg hast als wenn du sachlich argumentierst.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Du mienst wirklich dass denen allen sachlich nicht beizukommen ist?[/QUOTE]
Wenn die BI tatsächlich zu einer sachlichen Argumentation fähig ist - warum hat sie dann auf ihrer Webseite das genaue Gegenteil veröffentlicht? Kann natürlich auch sein, dass da eine tiefere psychologische Taktik dahintersteckt, um die breite Masse zu mobilisieren - wie heißt es treffend in der Signatur eines Forenmitglieds:
Als das Volk ihm eines Tages zujubelte,
sagte Phokion: "Sollte ich eine Dummheit gesagt haben?"
Es mag ja sein, dass hinter der BI grundsätzlich intelligente Leute stecken, aber zumindest nach außen treten sie nicht so in Erscheinung...
Dave @ 21 Oct 2005, 19:00 hat geschrieben:  Sagen wir es mal so: Es gibt die (meisten) Probleme die sie beschrieben haben. Nur diese sind schon eher von geringerer Art.
Nun ja, das Stilmittel der Übertreibung hilft ja fast immer weiter...
Dave @ 21 Oct 2005, 19:00 hat geschrieben: Aber im Großen und Ganzen nicht so ganz die tolle Argumentation. Nur denke ich dass du mit deinem Protestbrief an die weniger Erolg hast als wenn du sachlich argumentierst.
Mit meiner Formulierung im ursprünglichen Beitrag:
Oliver-BergamLaim @ 18 Oct 2005, 18:30 hat geschrieben:So, eine E-Mail in ähnlicher Form, nur etwas sachlicher, werde ich der Bürgerinitiative zukommen lassen.
meinte ich, dass ich zwar die gleichen Argumente der BI zerlegen werde, allerdings - im Gegensatz zu meinem satirischen Beitrag hier - äußerst sachlich. Sorry, wenn das aus meiner ursprünglichen Formulierung nicht so herüberkam. ;)
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Wie ist das eigentlich mit dem Bahnhof "Friedenheimer Brücke" zwischen Laim und Donnersbergerbrücke? Wann wird dieser gebaut? Dieser würde doch dann von der zweiten Stammstrecke nicht bedient oder?
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Beitrag von ubahnfahrn »

Baseman @ 23 Oct 2005, 13:58 hat geschrieben: Wie ist das eigentlich mit dem Bahnhof "Friedenheimer Brücke" zwischen Laim und Donnersbergerbrücke? Wann wird dieser gebaut? Dieser würde doch dann von der zweiten Stammstrecke nicht bedient oder?
Ne, der liegt auf der alten Strecke, die dann um den Brückenpfeiler herumgelegt werden muß
(technisch: aufweiten ...)

:D
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Dave @ 21 Oct 2005, 19:00 hat geschrieben: Am ehesten würde ich tatsächlich die Punkt Schulweg/Kindergartenweg ansehen. Nicht jeder kann seine Kinder persönlich dort abliefern. Wenn das Geld auch sonst nicht für Lotsen reicht?
Es ist eher ungewöhnlich, daß Kinder alleine in den Kindergarten gehen. Für den Schulweg gibt es Möglichkeiten, sich mit anderen Eltern kurzzuschließen. Der alltägliche Straßenverkehr ist um einiges gefährlicher als eine temporäre Baugrube - Lotsendienst hin oder her...
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Dave
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Beitrag von Dave »

Rathgeber @ 24 Oct 2005, 10:23 hat geschrieben: Es ist eher ungewöhnlich, daß Kinder alleine in den Kindergarten gehen. Für den Schulweg gibt es Möglichkeiten, sich mit anderen Eltern kurzzuschließen. Der alltägliche Straßenverkehr ist um einiges gefährlicher als eine temporäre Baugrube - Lotsendienst hin oder her...
Ich meinte ja auch den Straßenverkehr - ergänzt durch Baustellenfahrzeuge. Kindergartenkinder alleine im Straßenverkehr sind ungewöhnlich - je nach den Gegebenheiten. Die kenne ich natürlich nicht. Ich z.B. bin alleine aus dem Kiga heimgekommen.
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Beitrag von Rathgeber »

Dave @ 24 Oct 2005, 22:31 hat geschrieben:Ich z.B. bin alleine aus dem Kiga heimgekommen.
Ich auch - das liegt allerdings über 25 Jahre zurück... Und diese Sorgen machen die Argumentation der "Wir-sind-einfach-mal-dagegen-"Bürgerinitiative nicht besser...

Dann noch dies:
S-Bahn-Bau: Angst vor dem Mammutprojekt (Süddeutsche Zeitung)
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Also ich bin persönlich ebenfalls einer der größten Gegner der 2. Stammstreckenröhre in München, weil sich an der Verkehrsplanung nichts ändert. Nämlich alle Leute durch die Innenstadt. Da hat es Berlin besser, weil dort existiert eine Ost-West Route (Stadtbahn), eine Nord-Süd Tangente (Nord-Süd-Bahn) sowie die Ringbahn, die beides verbindet. Fazit: Alles muss nicht unbedingt durch die Innenstadt (Entlastung dieser) und im Störfall kann man alles umfahren.
In München bricht ja sofort Chaos aus, wenn mal was gestört ist. Das ändert sich mit der 2. Röhre auch nicht. Außerdem entstehen bzw. verbleiben Nadelöhre (Bsp. Neu: Leuchtenbergring, alt: Ostbahnhof und Laim). Aber es gibt eine Abhilfe, die zudem preiswerter ist. Man baut genau, wie in Berlin, einen Ring bzw. nutzt Nord/Südring und baut diese aus. Platz ist vorhanden, zudem werden neue Gebiete an die S-Bahn angeschlossen, z.B. Milbertshofen, Freimann, Euroindustriepark, BMW (überall am Nordring angesiedelt), Thalkirchen. Den Nordring viergleisig auszubauen, stellt keine Hürde dar, Platz ist vorhanden. Und auf dem Südring würde man Trassen gewinnen, in dem man alle Güterzüge auf den Nordring fahren lassen würde. Baut man sogar die alte Güterumgehung (Zorneding-Feldkirchen-Johanniskirchen->Nordring, Olching-Eichenau, siehe am Besten im Buch "Breitspurbahn")von München wieder auf, kann man den Südring wirklich wieder Güterzugbefreien und es stehen dann noch mehr Trassen für die S-Bahn bereit.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609

GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) Homepage

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Beitrag von ET 423 »

Ich bin schon, wie früher erwähnt, eher ein Gegner der 2. Stammstrecke und wäre dafür, erstmal das Geld, das für den 2. Stamm angedacht ist, in die Außenäste zu investieren. Dabei meine ich jetzt nicht nur diverse Ausbaumaßnahmen (vier Gleise nach MBAU/MSB, z.B.), sondern auch mal die Instandhaltung der vorhandenen Gleise. Das ist ja schon nicht mehr schön anzusehen, was da alles im Argen ist. :(
SZ Online @ 25 Oct 2005, 17:03 hat geschrieben: Bis 2011 soll der zweite Tunnel fertig sein.
Ha, wußte ichs doch - obwohl von allen Zeitungen und hier im Forum teilweise auch die Meinung vertreten wurde "in vier Jahren schaffen die das schon", scheinen nun auch die Verantwortlichen eingesehen zu haben, daß so ein großes Projekt in vier Jahren nicht bewerkstelligt werden kann. Mal sehen, wie oft sie noch nach oben korregieren. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich bin bei der S-Bahn für den Südring. Allerdings würde ich die Idee des zweiten Tunnels nicht aufgeben. Dort könnten S-Bahn Expresslinien halten (mit Zusatzhalt Max-Weber-Platz). Mal sehen was überhaupt kommen wird...
Wenn der Transrapid kommen sollte, aber kein Geld für die S-Bahn bleibt dann sehe ich wirklich schwarz. :angry: :angry: :blink: :angry: :angry:
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elba

Beitrag von elba »

ET 423 @ 27 Oct 2005, 06:57 hat geschrieben:Ich bin schon, wie früher erwähnt, eher ein Gegner der 2. Stammstrecke und wäre dafür, erstmal das Geld, das für den 2. Stamm angedacht ist, in die Außenäste zu investieren. Dabei meine ich jetzt nicht nur diverse Ausbaumaßnahmen (vier Gleise nach MBAU/MSB, z.B.), sondern auch mal die Instandhaltung der vorhandenen Gleise. Das ist ja schon nicht mehr schön anzusehen, was da alles im Argen ist. :(
Dann wird dir vielleicht das hier gefallen. Vielleicht steht aber auch das falsche Logo drüber. :D

Mal einen anderen Aspekt - eher bezogen auf die Stadt München und ihrer Einwohner. Wenn man heute in der SZ liest, wie der Stadtrat sich streitet, die Grünen sich selbst nicht grün sind, und die SPD dann - sozusagen aus Rache an den Grünen - gegen einen Antrag stimmt, der lediglich die Option Südring für den Fall offen lassen will, daß der Tunnel nicht gebaut wird ... dann kriegt man ob unserer Provinzpolitiker das GRAUSEN.

Und: da wird der Südring abgelehnt, u.a. weil man dann Lärmschutz errichten müßte und das Zusatzkosten bedeutet. Der Südring ist aber da, der Lärm auch, die Krachmacher sind eher nicht S-Bahn-Züge und die Braunauer Brücke ist so ungefähr das lauteste Stück Eisenbahn auf Stadtgebiet. Wieso dann der Münchner Stadtrat nicht sagt "ok, Südring ist vielleicht etwas teurer, aber dafür bekommen wir den eigentlich sowieso notwendigen Lärmschutz" (und den eigentlich sowieso sinnvollen etwas besseren Ostbf-Umbau) und stattdessen das alles zugunsten eines Tunnels herschenkt, dessen Vorteile umstritten sind, ist mir absolut unklar. M.E. wird hier gegen die Interessen der Bürger gehandelt.

Nun - das sind keine bahnspezifischen Argumente, ich wohne nicht mehr in München, und kann das vielleicht etwas milder betrachten. Zum Heulen ist es trotzdem, und unter dem verbuddelten Geld werden wir alle noch leiden (siehe auch Link am Anfang des Beitrags).

Edmund
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Beitrag von Quak »

Warum investiert man nicht einen Teil des Geldes für die 2. Stammstrecke in den Weiterbau der U5 nach Pasing. Damit hätte man eine "2.Stammstrecke" zwar nicht als S-Bahn sondern als U-Bahn Pasing-Ostbahnhof mit Verlängerungsmöglichkeit zum Messegelände nach Riem. Durch Ausbau des Nord- / Südringes könnte man eine Ring S-Bahn Ostbahnhof - Laim tief- Moosach - Milbertshofen - Freimann - Johanniskirchen -Ostbahnhof schaffen.
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Beitrag von Baseman »

elba @ 27 Oct 2005, 09:04 hat geschrieben: und den eigentlich sowieso sinnvollen etwas besseren Ostbf-Umbau
Wie müsste denn der Ostbahnhof umgebaut werden?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

elba @ 27 Oct 2005, 09:04 hat geschrieben: Dann wird dir vielleicht das hier gefallen. Vielleicht steht aber auch das falsche Logo drüber. :D
Egal, wie meine Meinung über Pro Bahn ist - dieser Artikel trifft es auf den Punkt. Eine 2. Stammstrecke mit nur wenig Halten, wo Fahrzeiten gekürzt werden können (auch aufgrund höherer Vmax), bringt nichts, wenn die Züge mit einigem an Verspätung eintreffen. Man kann es schön reden, wie man will, aber die Langsamfahrstellen mit zum Teil absurden Höchstgeschwindigkeiten (10er La's) werden die Züge so dermaßen ausbremsen, daß der Effekt vom 2. Tunnel verpufft.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der einzige Nachteil den ich bei dem Südring sehe ist, dass der Hautpbahnhof nicht bedient wird. Dies ist insoweit kein Problem wenn ausreichende Umsteigemöglichkeiten zum Hautpbahnhof hin angeboten werden. Außerdem wäre die Fahrzeit identisch mit die der alten Stammstrecke. Außerdem bräuchte man von z.B. Pasing nach Ostbahnhof sprich Riem oder sonst wo nicht mehr die Zone 1. :rolleyes: :rolleyes:
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