luc @ 17 Oct 2005, 22:43 hat geschrieben: Ich wüßte nur zu gerne, was die Bürger dieses Stadtbezirks bei einem 4-gleisigen Ausbau der Südrings gesagt hätten. Der berührt doch auch Haidhausen, oder?
Nein, der Südring verläuft nicht durch Haidhausen.
Diese
"Bürgerinitiative" ist ja wohl das Letzte. Allein bei der hanebüchenen Argumentation noch weit unter BILD-Niveau auf der Webseite geht mir der Hut hoch.
Einige Punkte sarkastisch kommentiert (ernst kann man diese Leute eh nicht nehmen):
Es gibt viel bessere, günstigere und schneller (noch vor der WM) realisierbare, dauerhafte Lösungen für die Problematik, allen voran den Südring.
Der Südring, machbar bis Mai 2006? Aha... Ausserdem wird der Südring schon seit x Jahren als Alternative diskutiert (was er in meinen Augen nicht ist). Wenn das immer so weitergeht und immer wieder jemand damit anfängt, dann wird in 20 Jahren immer noch verglichen und wir haben dann immer noch keine 2. Stammstrecke...
Und jeder kann aktiv und wirksam dazu beitragen, dass Haidhausen nicht sinnlos zerstört wird.
Ganz Haidhausen? Nein, eine kleine Straße leistet nach wie vor den Römern, ähem, dem 2. S-Bahn-Tunnel, heftigen Widerstand. Davon abgesehen wird der Stadtteil (bzw. die Kirchenstraße) nicht zerstört, sondern nur zur Baustelle. Zudem ist der Stadtteil ohnehin an vielen Punkten gerade Großbaustelle, so etwa in der Spicherenstr., wo demnächst zahllose Neubauwohnungen entstehen. Kurioserweise schließt sich diese große Baustellenfläche rückwärtig direkt an die Häuser der Kirchenstraße an - aber gegen diesen jahrelangen Baulärm hat man nichts? Von der Ringtunnel-Baustelle ein paar Straßen weiter und den dadurch verursachten Staus auf der Einstein-/Grillparzerstraße ganz zu schweigen.
[...] in den Grünanlagen der Skellstraße[...]
Zu blöd, um die Straßennamen im eigenen Viertel richtig zu schreiben - es heißt S
ckellstraße. Vielleicht sollten sich die "Bürger" erst mal ortskundig machen, bevor sie "ihren" Stadtteil retten wollen.
Kindergärten und Schulen sind durch Lärm, LKW- Verkehr, Dreck nicht mehr oder nur unter größten Problemen zu erreichen
So so, Kindergärten und Schulen sind
nicht mehr zu erreichen? Wird dann die Schulpflicht für alle Haidhauser Kinder ausgesetzt? Anarchie setzt ein, ruft die Polizei...
Lärm und Dreck, Verschmutzung der Wohnungen (Balkone, Fensteröffnen) [...] Verschmutzung der Gebäude innen und aussen
Ja mei, wie's halt is bei ner Baustelle. Abgesehen davon, als ob der intensive Pkw-Verkehr auf dem nahen Haidenauplatz die Gebäude außen nicht schmutzig machen würde...
Schäden in den Wohnungen (Risse in Wänden und Decken; Herabfallen von Putz etc. bedingt durch das Absinken aller Häuser wegen der Grundwasserabsenkung)
Dann müssten ja auch alle anderen Gebäude in München, die von 1966 bis heute von einer U- oder S-Bahn untertunnelt wurden, Risse aufweisen!? Das ist ja fast wie kurz nach dem 2. Weltkrieg, 60% der Münchner Bausubstanz zerstört, und alles wegen ein paar Tunneln...
Niederfrequente elektromagnetische Strahlung durch die Starkstromleitungen der S-Bahn verursachen: Schlafstörungen, Gesundheitsstörungen, Physische und Psychische Erkrankungen
Diese Leute sollten ganz schnell wegziehen, dorthin, wo es keine Mobilfunknetze, keine schnurlosen DECT-Telefone, keine Trambahn-Oberleitungen in der Nähe etc. gibt. Und die psychischen Erkrankungen scheinen bei den Leuten der Bürgerinitiative bereits jetzt vorhanden zu sein. :ph34r:
So, eine E-Mail in ähnlicher Form, nur etwas sachlicher, werde ich der Bürgerinitiative zukommen lassen. Mal sehen, ob sich die Damen und Herren dazu äußern...
Naja, so ist das immer in Deutschland, unserer ach so tollen "Demokratie": wenn einmal irgendwo ein großes Projekt geplant ist, dass vielen Menschen nutzt, stellen sich ein paar Hanseln und "Bürgerinitiativen" quer, weil sie Baustellenlärm und Dreck fürchten. So geht das bei jedem größeren Ausbau- und/oder Neubauprojekt der Bahn, bei sämtlichen Flughafenerweiterungen (siehe Hamburg), und auch im Straßenbau - darum warten wir seit über 20 Jahren auf den Bau der A94, und darum zieht sich auch jeder Streckenausbau bei der Münchner S-Bahn so lange hin. Es tut mir leid, aber bei solchen Bürgerinitiativen krieg ich das Kotzen, und wünsch mir ganz andere Zeiten wieder zurück, wo der Staat einfach gebaut hätte und es keine Widerspruchsmöglichkeit(en) gab. Die sollen das Ding bauen und a Ruh is!
