ARD-Kontraste: "DB verschrottet Staatseigentum"

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

@maha: Ich könnte mit dir jetzt eine seitenweise Debatte über die Möglichkeiten der Einflussnahme des Einzelnen auf den Staat anfangen. Dazu habe ich keine Lust und das hat hier aber auch nichts zu suchen. Nur so viel: Nicht viele wissen dass man außer den paar Kreuzchen bei diversen Wahlen noch mehr Einfluss hat. So haben Bürgerinitiativen und Organisationen schon viel erreicht - so wie z.B. Firmen ja auch. Ein jeder könnte mehr machen - nur dass ist mit Arbeit verbunden. Drum sind nur wenige aktiv, diese haben dadurch mehr Macht als die welche sich nciht beteiligen.
Es ist so wohl auch möglich Einfluss auf das Schicksal der alten Fahrzeuge der DB zu nehmen - der Weg wäre steinig und ich denke es gäbe sinnvollere Dinge für die man sich einsetzen sollte. Nur, es wäre möglich. Aufgeregt hat mich nur das Rede- und Denkverbot hier als hätten wir nicht mal das Recht darüber nachzudenken was mit den Loks passiert. Und dieses Recht haben wir, wir dürfen sogar noch viel mehr.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Es wäre für die DB durchaus wirtschaftlicher, die Altfahrzeuge zu verkaufen (solange sichergestellt ist, dass diese Fahrzeuge ihr im eigenen Land keine Konkurrenz machen werden) als sie zu verschrotten. Wer bezahlt denn bitte dafür, sein altes Autro verschrotten zu lassen, wenn er es noch verkaufen kann?

Auch ein Vergleich mit den Fluggesellschaften ist angebracht: Wenn eine Airline ein Flugzeug nicht mehr haben will, verkauft sie es. So wechseln Flugzeuge im Lauf ihres Lebenszyklus mehrmals den Besitzer, bis sie das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht haben und dann zu Recht auf dem Schrott landen. Es kommt aber nicht vor, dass eine Fluggesellschaft ihre ausgemusterten, aber noch brauchbaren Flugzeuge verschrottet.
Benutzeravatar
Froschkönig
Haudegen
Beiträge: 683
Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
Wohnort: München

Beitrag von Froschkönig »

sbahnfan @ 23 Oct 2005, 12:29 hat geschrieben:Es wäre für die DB durchaus wirtschaftlicher, die Altfahrzeuge zu verkaufen (solange sichergestellt ist, dass diese Fahrzeuge ihr im eigenen Land keine Konkurrenz machen werden) als sie zu verschrotten. Wer bezahlt denn bitte dafür, sein altes Autro verschrotten zu lassen, wenn er es noch verkaufen kann?

Auch ein Vergleich mit den Fluggesellschaften ist angebracht: Wenn eine Airline ein Flugzeug nicht mehr haben will, verkauft sie es. So wechseln Flugzeuge im Lauf ihres Lebenszyklus mehrmals den Besitzer, bis sie das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht haben und dann zu Recht auf dem Schrott landen. Es kommt aber nicht vor, dass eine Fluggesellschaft ihre ausgemusterten, aber noch brauchbaren Flugzeuge verschrottet.
Die Weitergabe an Konkurrenzunternehmen kann doch in der Praxis gar nicht verhindert werden und sei es über Phantom-Zwischenhändler.
Und Entschuldigung, ein Unternehmen wie etwa DB Regio, welches damit rechnen muss, in den nächsten Jahren 30 % seines Verkehrs an die Konkurrenz zu verlieren, hat ja wohl das Recht, die Konkurrenz nicht auch noch zu füttern.
Das hat nichts mit Denkverbot zu tun, aber einfach mal so in einem Forum daherzureden, dass bei der Bahn nur hysterische Schwachköpfe sitzen, die nichts von der Sache verstehen, ist einfach etwas zu kurz gesprungen. Wenn die Verschrottung der Bahn nicht nutzen würde, dann würde sie nicht passieren. So einfach ist das!
Pannen passieren mal im Einzelfall aber bei solch einer Grundsatzentscheidung kann man schon davon ausgehen, dass sich jemand was dabei gedacht hat.
Die Politik macht eh schon an allen Ecken Druck auf die Bahn, auch wenn das nur die Wiederwahl eines Politiker-Provinzfürsten sichert und sonst keinen Nutzen hat, da muss man der Bahn nicht auch noch vorschreiben, wie sie mit ihrem Altmetall umzugehen hat.

Und zu den Fliegern:
Welche Fluggesellschaft fliegt mit 50 Jahre alten Fliegern? Da ist der Erneuerungsdruck nicht weniger hoch als bei der Bahn. Und dann werden die Kisten eben auch verschrottet.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Die Weitergabe an Konkurrenzunternehmen kann doch in der Praxis gar nicht verhindert werden und sei es über Phantom-Zwischenhändler.
Und Entschuldigung, ein Unternehmen wie etwa DB Regio, welches damit rechnen muss, in den nächsten Jahren 30 % seines Verkehrs an die Konkurrenz zu verlieren, hat ja wohl das Recht, die Konkurrenz nicht auch noch zu füttern.
Es ist durchaus möglich, bei Verkäufen ins Ausland vertraglich festzuschreiben, dass die Fahrzeuge nicht mehr in Deutschland eingesetzt werden dürfen. Auch das Verleihen von Fahrzeugen, wie es mit Fahrzeugen der Baureihe 420 in Stockholm geschieht, ist eine Möglichkeit, zu verhindern, dass die Fahrzeuge zur Konkurrenz gelangen können.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Und zu den Fliegern:
Welche Fluggesellschaft fliegt mit 50 Jahre alten Fliegern? Da ist der Erneuerungsdruck nicht weniger hoch als bei der Bahn. Und dann werden die Kisten eben auch verschrottet.
Ich und andere Forumsteilnehmer auch haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es nicht nur um 50 Jahre alte Fahrzeuge geht (bei denen die Verschrottung in den meisten Fällen in der Tat angebracht ist), sondern auch um 20 Jahre alte Fahrzeuge. Diese Fahrzeuge entsprechen nicht mehr deutschen Komfort-Ansprüchen, haben aber das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer noch nicht erreicht und entsprechen anderswo durchaus noch den Ansprüchen. Um diese Fahrzeuge geht es uns primär.

Bei den Fluggesellschaften ist der Erneuerungsdruck zwar ebenso hoch. Jedoch werden Flugzeuge, wenn sie nach 10 bis 15 Jahren bei den großen, rennomierten Fluggesellschaften ausgedient haben, nicht verschrottet, sondern zu Frachtern umgerüstet oder an kleinere Fluggesellschaften verkauft. Dort bleiben sie weiterhin im Einsatz, bis sie ein Alter von 20 bis 25 Jahren erreicht haben. Dann und erst dann ist das Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht, und erst dann werden sie verschrottet. Keine Airline hingegen verschrottet Flugzeuge, die noch wirtschaftlich zu betreiben sind. So eine Verschwendung findet da nicht statt.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Mal anders gefragt: Was hätte denn der Staat, also wir als Bürger davon, wenn die DB die Fahrzeuge verkaufen würde? Macht sich das in irgendeinem Geldbeutel bemerkbar? Glaube nicht. Die einzige Gruppe die was davon hat, sind Bahnfuzzis.
Und ich möchte nochmal erwähnen, dass Dank Chinas Stahlhunger die derzeitigen Schrottpreise sehr lukrativ sind.

Ausserdem sei noch angemerkt, dass die DB in Zusammenarbeit mit Alstom in Stendal hunderte alter Dieselloks aufarbeitet, und sie weiterverkauft - auch an die Konkurrenz.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Zuerst mal zu den schwedischen 420ern: Offenbar hat sich zu vielen immer noch nicht herumgesprochen, dass die 420er nicht nach Schweden sind weil die Schweden 420er so toll finden und die noch jahrzehnte lang einsetzen wollen, sondern dass das einzig und allein eine Übergangslösung ist bis die bestellten Neufahrzeuge einsetzbar sind, genauso wie Nürnberg die münchner A-Wagen nicht zu sich genommen hat weil As so toll sind, sondern weil sie einen vorübergehenden Bedarf an einigen zusätzlichen Fahrzeugen haben.

Zu den Altbauloks: VIele reden hier davon, dass die DB Fahrzeuge die noch mitten in der wirtschaftlich rentablen Phase sind, verschrottet. Ich frage mich bei dieser Diskussion vorallem, ob wir das nötige Hintergrundwissen haben, das zu beurteilen, ich zumindest habe das nicht. Und ich bin auch überzeugt dass die DB nicht aus völlig verblödeten Leuten besteht, sondern dass die Leute von ihrem Fach durchaus Ahnung haben (auch wenn man zu so "Fächern" wie BWL durchaus ein gespaltenes Verhältnis habe kann :-) ) und bei solchen Entscheidungen in der Lage ist durchzukalkulieren was die vernünftigste ENtscheidung ist.

Zu dem Vorschlag die Loks in Entwicklungsländer zu verschiffen: Die Frage ist dabei auch, in wie weit die Entwicklungsländer unsere Loks überhaupt haben wollen. Aus unserer Sicht ist eine modernere Lok für diese Länder vielleicht eine Wohltat, nur darf man nicht vergessen dass die moderneren Loks auch mehr Technik enthalten die kaputtgehen kann und nicht vor Ort von den entsprechenden Ländern repariert werden kann (z.B: die Elektronik). Auch hier fehtl mir das Hintergrundwissen um das wirklich beurteilen zu können, daher das nur mal als Denkanstoß.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Und Entschuldigung, ein Unternehmen wie etwa DB Regio, welches damit rechnen muss, in den nächsten Jahren 30 % seines Verkehrs an die Konkurrenz zu verlieren, hat ja wohl das Recht, die Konkurrenz nicht auch noch zu füttern.
Ach ja? Was hat den Regio an den Staat gezahlt damit die staatlich angeschafften Fahrzeuge ihr gehören?!? Im übrigen glaubst du doch selber kaum angesichts der bisherigen Ausschreibungen und dem dortigen jetzt fahrenden Fahrzeugmaterial (ob DB oder andere) dass der Verkauf DB Regio so schaden würde. Nach Ausschreibungen kommen fast immer Neubau-VT's zum Einsatz.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Das hat nichts mit Denkverbot zu tun, aber einfach mal so in einem Forum daherzureden, dass bei der Bahn nur hysterische Schwachköpfe sitzen, die nichts von der Sache verstehen, ist einfach etwas zu kurz gesprungen. Wenn die Verschrottung der Bahn nicht nutzen würde, dann würde sie nicht passieren. So einfach ist das!
Das Denkverbot bezog sich nicht jetzt speziell auf die Verschrottungspraxis sondern darauf:
(Froschkönig @ 22 Oct 2005, 22:11)
Also Leute, nun wird es aber langsam schräg. Was geht euch das an, was die DB mit ihren Fahrzeugen tut?
Im übrigen hat niemand behauptetet dass bei der Bahn nur hysterische Schwachköpfe sitzen. Und auch die Frage ob das Handeln der Bahn im allgemeinen ihr etwas nutzt oder nicht kann aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Vor dem Hintergrund des erklärten Willens von Bahnchef Mehdorn die Bahn an die Börse zu bringen kann man schon auch mal Überlegungen haben, die Bahn denke nur kurzfristig (also was kurzfristig sinnvoll ist). Damit meine ich jetzt ausdrücklich nicht die Verschrottungen sondern eher die Pflege des Netzes fern der ICE-Strecken.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Pannen passieren mal im Einzelfall aber bei solch einer Grundsatzentscheidung kann man schon davon ausgehen, dass sich jemand was dabei gedacht hat.
Ach ja? Es ist also eine Panne die Infrastruktur herunter kommen zu lassen? Ganz interessant wäre da für dich dieses hier!. Es geht um den Umbau der Strecke Heilbronn - Öhringen für den Stadtbahnbetrieb. Die Bahn drückte sich immer mehr um die Kosten und kassiert jetzt plötzlich höhere Stationspreise. Warum, weil ja die Stationen mit fremden Geld neu gebaut oder gerichtet wurden! Den Beitragsbaum Stadtbahn Heilbronn findet man übrigens
aaahier. Ich erkenne hinter dieser und anderen Aktionen der Bahn nur ein Ziel: Börsenreif werden. Was aber meiner Meinung nach bescheuert ist, die Bahn muss weiterhin dem Staat gehören.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 13:02 hat geschrieben:Die Politik macht eh schon an allen Ecken Druck auf die Bahn, auch wenn das nur die Wiederwahl eines Politiker-Provinzfürsten sichert und sonst keinen Nutzen hat, da muss man der Bahn nicht auch noch vorschreiben, wie sie mit ihrem Altmetall umzugehen hat.
Wo macht die Politik den Druck? Da gehört noch viel mehr Druck hin, einschließlich des Entzugs der Infrastruktur unter staatliche Verwaltung!
Und was die Einmischung in die Versorgung angeht: Selbst in die Entsorgunspraxis von Firmen welche nicht dem Staat gehören kann dieser sich per Gesetz eimischen und tut es auch. Wir leben halt nicht in den USA sondern in Europa. So ist das.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
Froschkönig
Haudegen
Beiträge: 683
Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
Wohnort: München

Beitrag von Froschkönig »

Na, jetzt kommen wir langsam auf den Punkt:
Soll die Bahn staatlich sein oder nicht?
Wenn wir diese Frage entweder bejahen oder verneinen, kommen wir wahrscheinlich genau bei diesen Gegensätzen heraus, über die wir die ganze Zeit diskutieren.
Ich meine eben, es hat keinen Sinn, die Zeit zurückzudrehen. Die Zeiten der Staatsbahn sind vorbei. Selbst wenn es politisch gewollt wäre, die Privatisierung rückgängig zu machen, so würde das nicht ohne Verwerfungen bei der Bahn gehen. Und davon hat sie in den letzten zehn Jahren mehr gehabt als ihr gut tut.
Die Bezahlung von Bahn an Staat für die überlassenen Werte kommt mit dem Börsengang, da hat der Staat zunächst wohlweislich darauf verzichtet, weil die Summe, die er für die Bahn erhalten kann, von Jahr zu Jahr größer wird mit zunehmender Wirtschaftlichkeit.
Und die Wirtschaftlichkeit eines Privatunternehmens ist nun mal ab und zu konträr zum Gemeinwohl.
Politisch unter Druck ist die Bahn ständig, sei es, wenn an einer Schnellfahrstrecke wieder mal ein ICE in einem besseren Dorf halten muss, die Gewährleistung für Fahrzeuge ausgehebelt wird, weil die entsprechenden Firmen über die Landesregierungen Druck machen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und noch ergänzen um die massive steuerliche Benachteiligung, die die Bahn erleiden muss.
Man mag mir verzeihen, dass meine Sichtweise etwas einseitig ist, das ist natürlich meinem Arbeitgeber geschuldet. Doch wenn immer so pauschal auf die Bahn geschimpft wird und dann noch immer vom gemütlichen heimischen PC-Sessel aus implementiert wird, dass da nur Idioten an den Schaltstellen der Bahn sitzen und dass alles besser wäre, wenn man nur selber was zu sagen hätte, dann geht mir der Hut hoch.
Dieser Kontraste-Beitrag war ziemlich einseitig und recht eindeutig von Konkurrenzunternehmen initiiert, das hat mich einfach geärgert!
Benutzeravatar
Danny Phantom
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 21 Okt 2005, 18:37

Beitrag von Danny Phantom »

Hallo allerseits,

Ich weis, als Neuling steht es mir nicht zu, irgendwelche Abschlußkommentare zu geben. Und das will ich auch gar nicht.....


Aber gestattet mir einen Gedanken: Die Saat ist aufgegangen!

Und zwar die Saat, die mit den erwähnten Bericht von dem ARD - Magazin "Kontraste" gesät wurde. Denn schaut Euch mal die Beiträge dieses Threads an! Wir hatten:

Die Frage, wem die Fahrzeuge gehören....

Die Frage, ob die DB diese verschrotten darf...

Wir waren bei den 420ern in Schweden.....

Sogar die Flieger mußten dran glauben.....


Und das alles wegen eines reißerischen Berichtes in erwähnten Fernsehmagazin! Und das war auch von der ARD so beabsichtigt!

Denn wenn sie einen Bericht gebracht hätten a la " Heute waren wieder 98% aller Züge pünktlich, während tausende Autofahrer im Stau standen.." , Leute, diesen Beitrag hätte kaum Erfolg gebracht! Und Zuschauerzahlen erst recht nicht......


In der heutigen Zeit, wo jeder FA - Hinterwäldler - Politiker, der sich in das Gedächtniss seiner Wähler zurückrufen will einen abartigen, unwahren und fern jeglicher Realität angesiedelten Spruch über die Bahn ablässt, wo jede Provinzzeitung diesen hocherfreut auf die Titelseite setzt und wo jeder mündige Bürger dies dann für bare Münze nimmt, ja in diesen Zeit machen sich Berichte über angebliche Misstände bei der Bahn als Zuschauermagnet immer gut!



(Haben wir noch Zeit für ein kleines Beispiel??? Jooo, wir haben !)

Stellt Euch mal folgendes Szenario vor: Eine Ampelkreuzung in der Stadt. Auf der "Grünspur" fährt ein Schulbus mit ca. 30 Kindern. Von der anderen Seite, wo "rot" leuchtet nähert sich ein Traktor mit besoffenen Fahrer. Dieser ignoriert das Rotlicht und rammt den Bus, 5 Schulkinder schwer verletzt...

Wie lautet die Titelseite der Tagespresse???

Betrunkener Traktorfahrer rammte Schulbus !! Politiker aller Fraktionen und Eltern der verletzten Kinder fordern härtere Strafen gegen Alkoholsünder!!!!

Soweit o.k.??? Und jetzt macht mal aus der Kreuzung ein mit Rotlicht gesicherten Bahnübergang. Aus dem Schulbus wird ein Vt mit Schulkindern. Und wieder nähert sich ein besoffener Traktorfahrer und wieder übersieht er das Rotlicht! Doch wie lautet die Titelseite der Zeitung jetzt???

Todeszug rast in Traktor! Politiker aller Fraktionen und Eltern der verletzten Kindern fordern die Bahn auf, für mehr Sicherheit an den Bahnübergängen zu sorgen!!!!!


Stimmts oder habe ich recht???


Ich hoffe Ihr versteht, worauf ich hinaus will.

Es würde niemanden interessieren ob alte Lokomotiven, die ihre Aufgabe erfüllt haben und nun überzählig sind, verschrottet werden oder nicht! Wenn nicht irgend so ein Fernsehmagazin einen Aufhänger bräuchte...............

Die Saat ist aufgegangen! Auch bei Euch!


In diesen Sinne:

Danny Phantom

(EDIT: Tipfehler)
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

Willkommen im Forum. Kann deinem Beitrag nur zustimmen, hab nämlich nur eine Anmerkung.
Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 19:58 hat geschrieben:Es würde niemanden interessieren ob alte Lokomotiven, die ihre Aufgabe erfüllt haben und nun überzählig sind, verschrottet werden oder nicht! Wenn nicht irgend so ein Fernsehmagazin einen Aufhänger bräuchte...............
Doch! Die Fuzzys (du wirst sie im Forum noch kennenlernen) interessiert es. Freue mich schon auf mehr Beiträge!
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Na, jetzt kommen wir langsam auf den Punkt:
Soll die Bahn staatlich sein oder nicht?
Wenn wir diese Frage entweder bejahen oder verneinen, kommen wir wahrscheinlich genau bei diesen Gegensätzen heraus, über die wir die ganze Zeit diskutieren.
Stimmt, dies ist der Kernpunkt um den wir debatieren.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Ich meine eben, es hat keinen Sinn, die Zeit zurückzudrehen. Die Zeiten der Staatsbahn sind vorbei. Selbst wenn es politisch gewollt wäre, die Privatisierung rückgängig zu machen, so würde das nicht ohne Verwerfungen bei der Bahn gehen. Und davon hat sie in den letzten zehn Jahren mehr gehabt als ihr gut tut.
Was heißt hier Zeit zurück drehen? Erst einmal ist die Bahn noch nicht privatisiert, und zum anderen kann der Wandel der Zeit auch mal ander laufen. Wer sagt denn dass gerade das Staatsbahn-Privatisierungs-Jahrhundert ist? Im 19. Jahrhundert bauten vorallem Private (Ausnahmen: Süddeutsche Länder) weltweit Eisenbahnen auf und betrieben sie. Später kam der Staat dazu und verstaatlichte Teile der Bahnen. Das ganze dauerte unterschiedlich lang in den Ländern Europas, aber spätestens mit Beginn des 20. Jahrhunderts waren die meisten Bahnen verstaatlicht und oft zu nationalen Gesellschaften vereinigt (Ausnamen gab und gibt es vorallem in der Schweiz). Dann kam gegen Ende des 20. Jahrhunderts eine neue Ära mit der Idee der Privatsierung oder Zerschlagung aller staatlichen Gesellschaften. Großes Beispiel AT&T in den USA, Dt. Telekom oder die Schweizer PTT als Swisscom. Auch bei den Eisenbahnen sollte diese Idee durchgezogen werden. Grötenteils vollständig verwirklicht hat dass eine zeitlang aber nur Großbritannien, sonst kein Land (nicht mal die USA im Personenverkehr). Die Ergebnisse dort kan man sich anschauen. Ein paar Jahre später holte sich der Staat die Infrastruktur wieder zurück. Die Privatisierungen der Staatsbahnen sind heute vom Tisch. Anders jedoch die Monopolstellung, pirvate und ausländische Bahnen dürfen in immer mehr Ländern agieren. Dies bedeutet jedoch keine Privatisierung!
Wie es dem Unternehmen Bahn geht ist für mch eher zweitrangig, mir geht es um das System Bahn! Also muss der Erfolg jeder poltischen Änderung an den Bahnen am Erfolg des Systems Bahn gemessen werden, nicht an der Staatsbahn bzw. der ehemaligen Staatsbahn.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Die Bezahlung von Bahn an Staat für die überlassenen Werte kommt mit dem Börsengang, da hat der Staat zunächst wohlweislich darauf verzichtet, weil die Summe, die er für die Bahn erhalten kann, von Jahr zu Jahr größer wird mit zunehmender Wirtschaftlichkeit.
Nach dieser Logik darf die Bahn dann aber mit dem ihr anvertrauten Eigentum des Staates nicht umgehen als sei es der ihre.
Den Sinn eines möglichst lukrativen Verkaufs der Bahn zulasten des Systems Bahn (modal split) kann ich nicht nachvollziehen.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Und die Wirtschaftlichkeit eines Privatunternehmens ist nun mal ab und zu konträr zum Gemeinwohl.
Genau, und da ist der Haken! Den die Bahnen haben dem Gemeinwohl zu dienen und nicht einen möglichst großen Gewinn zu erwirtschaften.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Politisch unter Druck ist die Bahn ständig, sei es, wenn an einer Schnellfahrstrecke wieder mal ein ICE in einem besseren Dorf halten muss, die Gewährleistung für Fahrzeuge ausgehebelt wird, weil die entsprechenden Firmen über die Landesregierungen Druck machen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und noch ergänzen um die massive steuerliche Benachteiligung, die die Bahn erleiden muss.
Dem ersten Punkt stimme ich uneingeschränkt zu wobei man über die Definition Dorf natürlich auch wieder streiten kann. Aber es gibt solche ICE-Dörfer, das stimmt.
Was du mit der Gewährleistung für Fahrzeuge meinst musst du mir genauer erklären. Wenn du damit meinst die Länder wollen bestimmen wo die von ihnen finanzierten Fahrzeuge fahren sollen dann finde ich das voll und ganz richtig. Soll doch die Bahn die Fahrzeuge sonst selber zahlen!
Die steuerliche Benachteiligung der Bahn finde ich auch furchtbar bzw. genauer die Schlupflöcher der anderen gehören gestopft. Sowie ich aber den Herrn Mehdorn einschätze hätte der gegen eine Änderung der Regeln sogar etwas da er ja in ein paar Jahren ja auch im Ausland aktiv ist (wenn bei uns der Güterverkehr tot ist) und so ja auch davon profitieren kann.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Man mag mir verzeihen, dass meine Sichtweise etwas einseitig ist, das ist natürlich meinem Arbeitgeber geschuldet. Doch wenn immer so pauschal auf die Bahn geschimpft wird und dann noch immer vom gemütlichen heimischen PC-Sessel aus implementiert wird, dass da nur Idioten an den Schaltstellen der Bahn sitzen und dass alles besser wäre, wenn man nur selber was zu sagen hätte, dann geht mir der Hut hoch.
Beleidigt hat zumindest in diesem Themenbaum niemand. Das sich bei vielen Aktionen der Bahn-Oberen aber selbst die meisten an den Kopf fassen die für das Unternehmen arbeiten sollte schon zum Nachdenken anregen. Denn die, die das dann ausbaden müssen sind die Arbeitnehmer bei der Bahn und die Fahrgäste oder Frachtkunden.
Froschkönig @ 23 Oct 2005, 18:44 hat geschrieben:Dieser Kontraste-Beitrag war ziemlich einseitig und recht eindeutig von Konkurrenzunternehmen initiiert, das hat mich einfach geärgert!
Das kann gut sein, ich habe die Sendung nicht gesehen. Dass du es aber auch etwas einseitig aufgenommen hast könnte auch gut möglich sein.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 19:58 hat geschrieben: Ich weis, als Neuling steht es mir nicht zu, irgendwelche Abschlußkommentare zu geben. Und das will ich auch gar nicht.....
Aber gestattet mir einen Gedanken: Die Saat ist aufgegangen!
Du willst keinen Abschlusskommentar geben? Du tust es ja doch...
Du hast bestimmt recht wenn der Bericht in der ARD reißerisch auf gemacht war. Ähnliche Dinge der Presseorgane kennen wir ja nur zu genüge (wie zuletzt ja auch das ZDF zu einem angeblichen voll türkisierten Stadtteil in einer Stadt in NRW...).
Nicht destotrotz steckt noch mehr hinter dahinter welches nicht nur an der ARD jetzt liegt! Die Frage wie Bahn organisiert werden soll ist mehr als nur eine gute Aufmache eines Fernsehsenders.
Udn jtzt schließt sich der Kreis: Die wahre Aussage deines Beitrags ist genau die selbe welche du der Fernsehsendung vorwirfst! Aufzufallen und Populismus zu betreiben! An die 30 Zeilen das gleiche ohne Inhalt!
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
Danny Phantom
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 21 Okt 2005, 18:37

Beitrag von Danny Phantom »

Dave @ 23 Oct 2005, 19:27 hat geschrieben: Du willst keinen Abschlusskommentar geben? Du tust es ja doch...
Ähhhh, hätte ich Dich vorher um Erlaubniss bitten müssen??? Sorry, kommt nicht wieder vor...

Dave @ 23 Oct 2005, 19:27 hat geschrieben: Udn jtzt schließt sich der Kreis: Die wahre Aussage deines Beitrags ist genau die selbe welche du der Fernsehsendung vorwirfst! Aufzufallen und Populismus zu betreiben! An die 30 Zeilen das gleiche ohne Inhalt!
Mann bist Du in Fahrt! Hattest nicht mal Zeit, Korrektur zu lesen und Tipfehler zu beseitigen.....
Tret mal etwas kürzer! Zuviel Aufregung schadet den Herzen...

Im Übrigen wollte ich weder auffallen noch Populismus betreiben, sondern Euch nur zum Nachdenken animieren. Aber ich denke darüber solltest Du erst mal eine Nacht schlafen, und dann antworten......


Mit frdl. Gruß:

Danny Phantom
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Also ich kann nur noch anmerken: Ich stimme Froschkönig zu (den ich um seine Geduld beneide) und ebenso Danny Phantom. Über Dave wundere ich mich etwas - daß der wegen so einem Thema so geladen sein kann, hätte ich net gedacht. :blink: :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5580
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 19:58 hat geschrieben: Und zwar die Saat, die mit den erwähnten Bericht von dem ARD - Magazin "Kontraste" gesät wurde. Denn schaut Euch mal die Beiträge dieses Threads an! Wir hatten:

Die Frage, wem die Fahrzeuge gehören....

Die Frage, ob die DB diese verschrotten darf...

Wir waren bei den 420ern in Schweden.....

Sogar die Flieger mußten dran glauben.....


Und das alles wegen eines reißerischen Berichtes in erwähnten Fernsehmagazin! Und das war auch von der ARD so beabsichtigt!
Also Kontraste ist eine der wenigen Sendungen, die sich seriös mit den Misständen in unserem Land beschäftigt. Wenn du sie als reißerisch bezeichnest, frage ich mich, welchen Medien du überhaupt glaubst.

Da ich wohl der Einzige bin, der die Sendung gesehen hat, muss ich hier noch ein paar Sachen erwähnen: Es wurden kleine Bahnunternehmer interviewt, die die Kohlewagen und auch die 140er kaufen wollten und denen es verwährt blieb.
Also kann schonmal nicht stimmen, was hier erwähnt wurde von wegen, dass niemand die Züge haben will und vonwegen dass sie total unwirtschaftlich sind. Es wurden auch Filmaufnahmen gezeigt von Kohlewagen, die eine gültige Zulassung bis 2011 hatten und auf dem Schrottplatz standen.

Es war nicht das erste Mal dass ich eine derartige Sendung gesehen habe. Also kann es auch absolut nicht stimmen, dass nur Fuzzies ein Interesse am Erhalt der Züge haben, und wenn es so wäre, dann läge dass einzig und allein daran dass die meisten Steuerzahler überhaupt nicht wissen, was mit "unserem" Kapital passiert.



Hier wurde mehrmals behauptet, dass Leute wie Dave oder S- Bahnfan der Bahn vorwerfen sie würde das aus Dummheit machen. Erstens haben sie es der Bahn nicht vorgeworfen und zweitens wurde in der Sendung ein Schreiben von Mehdorn titiert in dem etwa folgender Satz stand: "Die Fahrzeuge [so und so].... sind aus wirtschaftlichen und wettbewerblichen Gründen zu verschrotten und nicht an Dritte zu veräußern"

Dann hat hier noch jemand in Frage gestellt, dass wir etwas vom Verkauf der Fahrzeuge hätten.
Die DB würde so ein Stück ihrer Monopolstellung verlieren, was sich positiv auf die Fahrkartenpreise auswirken würde. Außerdem holt sich die DB das Geld, das ihr durch den Nichtverkauf der alten Züge entgeht indirekt durch den Verkauf teurer Karten wieder rein.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

gmg @ 24 Oct 2005, 15:07 hat geschrieben: Es wurden kleine Bahnunternehmer interviewt, die die Kohlewagen und auch die 140er kaufen wollten und denen es verwährt blieb.
Also kann schonmal nicht stimmen, was hier erwähnt wurde von wegen, dass niemand die Züge haben will und vonwegen dass sie total unwirtschaftlich sind.

Wie schon gesagt, als "Einsteigermodelle" sind die alten Maschinen bestimmt noch tauglich, aber nicht auf dauer. In der heutigen Zeit schaut in der Transportbranche alles auf die Kosten. LKW`s tanken in Polen, Eisenbahnen suchen sich billigere Stromanbieter, usw...
Mit einer modernen Ellok lässt sich wesentlich billiger produzieren, alls mit einer alten Lok. Für die Wartung ist meist der Leasingparter zuständig, die Lok speist Energie beim Bremsen zurück, und ist alles in allem sparsamerbeim Verbrauch.
Überhaupt kann man Parallelen um LKW ziehen. Fast alle (West)Europäischen Speditionen -ob groß oder klein- mieten oder leasen sich die neuesten Zugmaschinen, weil sie sonst im gnadenlosen Preiskampf untergehen.
Und spätestens dann, wenn die DB ihre Altbaufahrzeuge komplett abgeschafft hat (und wie man an den Lieferraten der neuen Fahrzeuge sieht, dauert das nicht mehr lange), ist es für Unternehmen die ernsthaft profitablen Schienengüterverkehr betreiben wollen nicht mehr möglich ihre alten Fahrzeuge wirtschaftlich einzusetzen.
Dies betrifft natrlich nur den Güterverkehr. Im SPNV dürfte die Diskussion angesichts der Bestellervorgaben eh sinnlos sein.
Dann hat hier noch jemand in Frage gestellt, dass wir etwas vom Verkauf der Fahrzeuge hätten.
Die DB würde so ein Stück ihrer Monopolstellung verlieren, was sich positiv auf die Fahrkartenpreise auswirken würde. Außerdem holt sich die DB das Geld, das ihr durch den Nichtverkauf der alten Züge entgeht indirekt durch den Verkauf teurer Karten wieder rein.
Warum wirkt sich das positiv auf die Fahrkarten aus? Wenn die DB Fahrzeuge verkauft, sind sie bestenfalls für den Güterverkehr tauglich - und der hat in der heutigen Zeit nichts mehr mit dem Personenverehr zu tun. Es gibt keine Altfahrzeuge, die den aktuellen Bestellervorgaben entsprechen. Nicht umsonst muss auch die DB massiv neue Fahrzeuge einkaufen.

Und der letzte Satz sei mal dahingestellt. Ich glaub keiner von uns hat solche Einblicke. Sicher ist nur, dass eine verschrottete 140 der DB derzeit ca. 16000€ einbringt.
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

Es ging im wesentlichen um Güterzüge im Kurz- und Mittelstreckenverkehr, die sich laut Rail4Chem nicht mit neuen geleasten Loks rechnen. Wegen der geringen Kilometerzahlen werden höhere Wartungs- und Energiekosten in Kauf genommen. So steht es zumindest auf www.kontraste.de
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

luc @ 24 Oct 2005, 16:24 hat geschrieben: Es ging im wesentlichen um Güterzüge im Kurz- und Mittelstreckenverkehr, die sich laut Rail4Chem nicht mit neuen geleasten Loks rechnen. Wegen der geringen Kilometerzahlen werden höhere Wartungs- und Energiekosten in Kauf genommen. So steht es zumindest auf www.kontraste.de
Naja, dieser Artikel auf kontraste.de liest sich für mich zunächst einmal wie ein Artikel nach dem Muster "Böse, Böser, DB AG..." Nur als Wink mit dem Zaun(-pfahl)...Die ÖBB verkauft recht viele Loks, die grösstenteils auch eine Zulassung für Deutschland haben und lediglich mit der Auflage verbunden sind, nicht mehr in Österreich zu fahren...
tauRus
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2047
Registriert: 18 Nov 2002, 17:10

Beitrag von tauRus »

Ich kann FloK nur zustimmen.
Durch meine ehemalige Tätigkeit als Disponent bei Lokomotion hatte ich mit dem ganzen Spiel recht viel zu tun.

Bekanntlich hat LoMo ja Dispoloks und zwei 139er von Railion (bekommen).

Bei den Dispoloks musste man im Grunde nur darauf achten, dass die Loks bei ca. 10000km zur Frist kommen (Das war ca. immer nach 2-3 Wochen) und dass sie bei größeren Schaden/Störungen in die Werkstatt kamen. Allerdings hat da SIEMENS die meiste Arbeit gemacht und wir haben die km-Werte bzw. die Störmeldungen geliefert.
Der wichtigste Punkt aber war / ist, dass man bei längeren Aufenthalten bei Schäden/Störungen ein Ersatzriebfahrzeug gestellt bekam!

Kommen wir zu den 139ern: Die Kisten hatten immer irgendwas - Sie sind zwar gelaufen, aber je nach "Auslegung" des Tf hatten sie aber dann doch größere Sachen; die eine der 139er war z.B. ständig trotz vieler Reperaturversuche in höhe des Bremsgerüstes undicht - auch Trafoöl war oft am Boden.
Dann die Geschichte mit den Bremsen ... ständig mussten die Bremsen nachgestellt werden, da die Loks im "Brennerbetrieb" doch recht abgenutzt wurden. Auch bekommt ihnen der Schiebedienst nicht so gut (kurzzeitige Dauerbelastung und dann HS aus, schleppen, etc.).

Kurzum - um alles musste man sich selber kümmern, die Fristgrenze war viel niedriger, man bekam keine Ersatzloks UND man musste die Kisten oft nach Nürnberg überführen, wenn was größeres war.

Im Dieselsektor sieht die Sache natürlich etwas anders aus - dort sind die Tf entsprechend ausgebildet und wechseln im Falle der LEG (Die bis vor kurzem recht viele "Trommeln" hatten) sogar Zylinderköpfe ohne Werkstatt.
Das selbe trifft sicher auch auf EfW usw. zu, die mit V100/V60/V200/V300 (Sei es Ost oder West) rumfahren.

Aber auch im Bausektor zeichnet sich ab, dass viele Bahnen lieber mit modernen (oder umfassend modernisierten), geleasten Loks fahren - z.B. RCN, MWB aber sogar die LEG hat sich jetzt eine 203 bestellt glaube ich.
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

ChristianMUC @ 24 Oct 2005, 16:33 hat geschrieben:Naja, dieser Artikel auf kontraste.de liest sich für mich zunächst einmal wie ein Artikel nach dem Muster "Böse, Böser, DB AG..." Nur als Wink mit dem Zaun(-pfahl)...Die ÖBB verkauft recht viele Loks, die grösstenteils auch eine Zulassung für Deutschland haben und lediglich mit der Auflage verbunden sind, nicht mehr in Österreich zu fahren...
Das habe ich mir eigentlich auch schon gedacht, wieso die keine ÖBB-Loks kaufen. Hätte Rail4Chem Gebrauchtloks haben wollen, hätten sie diese auch bekommen. Erst recht Güterwagen. Die hätten sie auf unseren halbem Kontinent bekommen.
Benutzeravatar
Danny Phantom
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 21 Okt 2005, 18:37

Beitrag von Danny Phantom »

gmg @ 24 Oct 2005, 14:07 hat geschrieben:
Also Kontraste ist eine der wenigen Sendungen, die sich seriös mit den Misständen in unserem Land beschäftigt. Wenn du sie als reißerisch bezeichnest, frage ich mich, welchen Medien du überhaupt glaubst.
Also ehrlich gesagt, in Punkto "Eisenbahn" glaube ich keinen Massenmedium mehr :-( Denn wie ich in meinen ersten Beitrag bereits angedeutet habe, gilt es heutzutage als Volkssport, irgend etwas dummes, hohles, unrealistisches und vor alles Negatives über die Eisenbahn (und damit ist beileibe nicht nur die DB AG gemeint, wenn auch verstärkt) abzulassen. Die Massenmedien trompeten da tapfer mit, denn wenn sie das bringen, wass alle hören/lesen/sehen wollen, dann garantiert es hohe Zuschauerzahlen/hohe Verkaufszahlen, wenn sie anders agieren würden wäre das unter Umständen zwar besser für die Eisenbahn, schmälert aber im Endeffekt den Profit aus dem "Verkauf" von Nachrichten, also für unsere Medien weniger interessant :-(

Und wenn Du das ARD Magazin als "seriös" bezeichnest........, ich meine, ich möchte Dich da nicht von Deiner Meinung abbringen. Aber bedenke bitte eines: Wenn die "Marschrichtung" von Anfang an feststeht, dann wird jede Redaktion bemüht sein, die Beiträge so zu schneiden , dass es unparteiisch und seriös klingt, aber in die richtige Richtung läuft......

Ich selbst habe vor ein paar Jahren schmerzlichst erfahren müssen, wie so ein "Berichterstattung" läuft: In meiner Funktion als Mitarbeiter des Kompetenzteams eines privaten EVU`s, dass sehr eng mit der DB AG zusammenarbeitet, wurde ich von einer Radioreporterin zu einen bestimmten Thema befragt. Doch was dann nachher im örtlichen Rundfunk gesendet wurde, hatte einen ganz anderen Sinn als dass, was ich wirklich erzählt habe! Meine diesbezügliche Beschwerde an den Sender und Aufforderung zur Klarstellung wurde mit dem Hinweis auf eine "zulässige redaktionelle Bearbeitung" abgeschmettert. (Seit der Zeit kann ich besagter Radioreporterin nur empfehlen, mir nie wieder über den Weg zu laufen.....)

Und seit dieser Zeit weiß ich wie Meinungen über bestimmte Themen gemacht werden, und glaube nix mehr :-(


gmg @ 24 Oct 2005, 14:07 hat geschrieben: .......
Hier wurde mehrmals behauptet, dass Leute wie Dave oder S- Bahnfan der Bahn vorwerfen sie würde das aus Dummheit machen.Erstens haben sie es der Bahn nicht vorgeworfen und zweitens wurde in der Sendung ein Schreiben von Mehdorn titiert in dem etwa folgender Satz stand: "Die Fahrzeuge [so und so].... sind aus wirtschaftlichen und wettbewerblichen Gründen zu verschrotten und nicht an Dritte zu veräußern"

Hmm, gerade mit dieser Aussage belegst Du die Richtigkeit meiner oben vertretenen Meinung. Natürlich wurde das so zitiert! Und natürlich ging danach "rein zufällig" der "aha - Effekt" der Zuschauer in genau die Richtung, die von Anfang an fest stand.

Verstehst du jetzt, wie ich das mit der "Seriösität" dieser Art von Medienberichten meine???

gmg @ 24 Oct 2005, 14:07 hat geschrieben: Dann hat hier noch jemand in Frage gestellt, dass wir etwas vom Verkauf der Fahrzeuge hätten.
Die DB würde so ein Stück ihrer Monopolstellung verlieren, was sich positiv auf die Fahrkartenpreise auswirken würde. Außerdem holt sich die DB das Geld, das ihr durch den Nichtverkauf der alten Züge entgeht indirekt durch den Verkauf teurer Karten wieder rein.

Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber könnte es sein, das Du mit diesen letzten Absatz ein wenig abgeglitten und leicht bis mittelschwer neben der Realität gelandet bist???

Diesen Absatz hättest Du weglassen können , denn speziell der letzte Satz ist sowas von an den Haaren herbeigezogen und unrealistisch, dass ich mir schlecht vorstellen kann, dass Du sowas wirklich ernsthaft glaubst.........:-(
Aber dazu haben Dir ja auch die anderen User schon was geschrieben.....;-)



Mit frdl. Gruß:

Danny Phantom
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Danny Phantom @ 24 Oct 2005, 21:17 hat geschrieben: Diesen Absatz hättest Du weglassen können , denn speziell der letzte Satz ist sowas von an den Haaren herbeigezogen und unrealistisch, dass ich mir schlecht vorstellen kann, dass Du sowas wirklich ernsthaft glaubst.........:-(
Aber dazu haben Dir ja auch die anderen User schon was geschrieben.....;-)
So ganz an den Haaren herbeigezogen ist das nicht, wohl aber etwas zu kurz gegriffen. Man darf nicht vergessen, dass die DB nicht Fahrzeuge einsetzen kann wie sie will, sondern dass sie an die Bestellervorgaben gebunden ist. Und wenn so ein Besteller (oft stecken Politiker dahinter, die Dienstwagen fahren und schon lange keinen Zug mehr von innen gesehen haben) Neufahrzeuge fordert, muss die DB Neufahrzeuge einsetzen. Auch wenn das Neufahrzeuge sind, deren Komfort und Zuverlässigkeit zu wünschen übrig lässt (z.B. 611, 612, 425...). Das ist dann wahrlich ein unnötig teurer Spaß, der sich letzten Endes auch unweigerlich in den Ticketpreisen niederschlägt.

Würde sich der Besteller mit älteren, modernisierten Fahrzeugen zufriedengeben, könnte sich die DB die Investition in Neufahrzeuge sparen und dem Besteller ein günstigeres Angebot machen und billigere Fahrkarten verkaufen. Das geht durchaus: Beispiele sind der 420plus oder die n-Wagen, die ganz neu redesignt werden und in Bayern teilweise den 425 ablösen.

Beim Verschrotten ist es ähnlich. Dass man für eine 140, wenn man sie denn verkauft, nicht mehr viel kriegen würde, weiß wohl jeder. Anders ist es bei redesignten Bn, By, Bim, Bpmz, 420 oder auch Loks wie der 219 (die bei der Verschrottung z.T. nicht halb so alt waren wie die 140). Wenn die DB diese Fahrzeuge verkaufen würde (vorausgesetzt, es ist sichergestellt, dass diese Fahrzeuge ihr keine Konkurrenz machen werden), würde sie mehr dafür bekommen als den Schrottpreis. Es gibt da auch durchaus Ansätze (in Osteuropa fahren Bn und By, die Türkei soll Bim bekommen, in Polen fährt der 624). Das sollte man konsequent ausbauen. Den Erlös könnte man sinnvoll einsetzen, z.B. zur Instandsetzung der maroden Gleisinfrastruktur. Denn was nützen die modernsten, spurtstärksten Triebwagen, wenn sie aufgrund unzähliger LA's nur schleichen können?
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

sbahnfan @ 24 Oct 2005, 21:40 hat geschrieben:Anders ist es bei redesignten Bn, By, Bim, Bpmz, 420 oder auch Loks wie der 219 (die bei der Verschrottung z.T. nicht halb so alt waren wie die 140).
Die Bpmz werden verschrottet? Ich kenn mich zwar nicht so aus, aber die sollten dann mal lieber erst die Bim in den IC/EC-Zügen ersetzen. Den 420 wirst du auch nirgendswo verkaufen können. Die By werden schon zum Teil verkauft, aber diese Schwergewichte sind halt einfach auch nicht so leicht zu verkaufen. Die unmodernisierten Bn werden genauso verkauft, nur sind sie nicht mehr zeitgemäß, Die Bim werden auch verkauft, nur wer will so schwere Fahrzeuge mit nur 60 Sitzplätzen haben?. Und woher sollten ALEX und Flex ihre Wagen rekrutieren? Die hat sehr wohl die DB verkauft (waren alte Reichsbahnmühlen). Und wie Flok schon gesagt hat, selbst Dieselloks bietet die Bahn in Stendal modernisiert zum Verkauf an.
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 20:51 hat geschrieben:Ähhhh, hätte ich Dich vorher um Erlaubniss bitten müssen??? Sorry, kommt nicht wieder vor...
Dass will ich doch stark hoffen... ;)
Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 20:51 hat geschrieben:Mann bist Du in Fahrt! Hattest nicht mal Zeit, Korrektur zu lesen und Tipfehler zu beseitigen..... Tret mal etwas kürzer! Zuviel Aufregung schadet den Herzen...
Danke, wie liebenswürdig von dir. Wo liegt nochmal der Beta-Blocker rum? Unter der Tastatur? Panik! Meine Kaffee-Tasse ergießt sich über den Schreibtisch!
Nachdem mir heute eh schon attestiert wurde ich würde Satzbau-, Stil- und Kommafehler machen (stimmt ja auch) kannst du dich daran ja schon mal gewöhnen. Tipp schreibt man übrigens seit neuestem (12 Jahren) mit zwei p!
Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 20:51 hat geschrieben:Im Übrigen wollte ich weder auffallen noch Populismus betreiben, sondern Euch nur zum Nachdenken animieren. Aber ich denke darüber solltest Du erst mal eine Nacht schlafen, und dann antworten......
Vielen Dank, auf die Idee Nachzudenken bin ich noch nie gekommen. Ist ja auch unglaublich umpopulär. Ist doch auch hoffentlich nachvollziehbar?
Danny Phantom @ 23 Oct 2005, 20:51 hat geschrieben:Mit frdl. Gruß: Danny Phantom
Gruß zurück, ich hoffe hochwohlgeboren werden eine angenehme Nacht haben! ... Oh Mann, endlich die Blutdrucktabletten gefunden, der Puls verlangsamt sich.....
ET 423 @ 23 Oct 2005, 21:44 hat geschrieben:Also ich kann nur noch anmerken: Ich stimme Froschkönig zu (den ich um seine Geduld beneide) und ebenso Danny Phantom. Über Dave wundere ich mich etwas -  daß der wegen so einem Thema so geladen sein kann, hätte ich net gedacht. :blink:  :blink:
Ja, ich bin (oder besser: war) geladen: Weil man hier mir meine Bahn wegnehmen will! Und dass meine ich jetzt wörtlich UND im doppelten Sinne! Erstens bin ich aus beschriebenen Gründen gegen eine Vollprivatsierung der Bahn und zweitens gegen weitere Einstellungen des Schienenverkehrs. Bei Bedarf kann ich dass auch weiter erläutern und das Thema zum Platzen bringen. Ich will nur noch kurz anmerken (die Anmerkung ist zwar populistisch, aber egal): Eine Schrumpfbahn dürfte nach meinem Kenntnisstand auch schrumpfende Arbeitsplätze zur Folge haben. Oder irre ich mich da?

Jetzt noch ein paar Kommentare im weiteren Sinne: Mir ging es bei meinen Beiträgen hier zu diesem Thema weniger um die (fragwürdige) Seriösität der (sogar staatlichen) Fernsehmedien (gerade Kontraste), nicht um die Rufschädigung einiger privater EVU's an der Bahn in der Sendung (was ich sogar selber sehen kann ohne die Sendung zu kennen) und mir geht es auch nicht um die konkreten Vorwürfe dieser Unternehmen (die übrigens mehrheitlich keine Mittelständler sind!!!) welche ich für haltlos betrachte.
Mir ging es dagegen um die Berechtigte Kritik von sbahnfan u.a. an der Praxis der Bahn mit Staatseigentum umzugehen und, um das Beispiel der Schweiz zu zitieren, Alternativen vorzuschlagen. Denn da ihr ja selber alle sagt dass es genug Fahrzeuge für priavte EVU's in D. gibt dürfte die Bahn sich ja auch kaum mehr gegen Verkäufe nach Afrika sträuben aus welchem die Fahrzeuge wohl nicht mehr zurück kommen. Nur Flok's Argument der Stahlpreise halte ich für das einzig sinnvolle diesbezüglich.
Desweiteren ging es mir in der Debatte (vorallem mit Froschkönig) um die Zukunft der Bahn die ich mir doch etwas anders vorstelle als er. Vorallem deswegen weil ich der Meinung bin dass die Kalkulationen einiger Bahnmanager vielleicht in ihrer SIcht der Dinge stichhaltig sind, nicht aber in der des Besitzers der Bahn, dem Staat.
Danny Phantom @ 24 Oct 2005, 21:17 hat geschrieben:Ich selbst habe vor ein paar Jahren schmerzlichst erfahren müssen, wie so ein "Berichterstattung" läuft: In meiner Funktion als Mitarbeiter des Kompetenzteams eines privaten EVU`s, ...
Mit 12 Jahren eine beachtliche Leistung.... (Ich hoffe du findest und verstehst den Spaß!)

Ansonsten wünsche ich euch ebenfalls noch eine gute Nacht und hoffe alle verkraften meine Argumente. Ich bin vielleicht (eher sicher) etwas (etwas mehr) persönlich geworden. Das beruht aber auf Gegenseitigkeit. Ich hoffe mal die betreffende Person verträgt das.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

Dave @ 24 Oct 2005, 23:23 hat geschrieben: Dass will ich doch stark hoffen... ;)

Danke, wie liebenswürdig von dir. Wo liegt nochmal der Beta-Blocker rum? Unter der Tastatur? Panik! Meine Kaffee-Tasse ergießt sich über den Schreibtisch!
Nachdem mir heute eh schon attestiert wurde ich würde Satzbau-, Stil- und Kommafehler machen (stimmt ja auch) kannst du dich daran ja schon mal gewöhnen. Tipp schreibt man übrigens seit neuestem (12 Jahren) mit zwei p!
Nachdem Du Deine Beta-Blocker doch gefunden hast, kannst Du ja wieder korrekturlesen. Dann fiele Dir auf, daß (Neuschreib: dass) der Artikel weiterhin "das" heißt und nur die Konjunktion "dass". Das geht bei Dir ein wenig durcheinander. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn man sich auf Deine Zeichensetzung verlassen könnte, denn dann wüßte man, wenn "dass" ohne Komma davor steht, ist es nur ein Rechtschreibfehler. Insgesamt stolpere ich durch Deine Texte, obwohl ich Sie, ob Deines Enthusiasmus für die Bahn, gerne lese. Allerdings siehst Du das ganze Verkehrsthema sehr emotional, womit Du bei anderen anecken dürftest, weil der Eindruck entsteht, Du hättest keine belastbare Argumentation, zumal wenn der Satzbau, die Zeichensetzung und die Rechtschreibung nicht immer passen.

Zum Thema: Als DB würde ich auch die alten E-Loks (141, 140) anbieten. Ich halte eine nennenwerte Nachfrage nach diesen Fahrzeugen für unwahrscheinlich. Sollte tatsächlich jemand mehr als den Schrottpreis zahlen, könnte man doch tatsächlich höhere Erlöse erzielen. Wenn daraus ein ernstzunehmender Wettbewerb entstünde, hätte die DB etwas falsch gemacht. Das wird sie aber doch wohl nicht annehmen, oder???
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

autolos @ 25 Oct 2005, 08:23 hat geschrieben:Nachdem Du Deine Beta-Blocker doch gefunden hast, kannst Du ja wieder korrekturlesen. Dann fiele Dir auf, daß (Neuschreib: dass) der Artikel weiterhin "das" heißt und nur die Konjunktion "dass". Das geht bei Dir ein wenig durcheinander. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn man sich auf Deine Zeichensetzung verlassen könnte, denn dann wüßte man, wenn "dass" ohne Komma davor steht, ist es nur ein Rechtschreibfehler. Insgesamt stolpere ich durch Deine Texte, obwohl ich Sie, ob Deines Enthusiasmus für die Bahn, gerne lese.
Ja, ich sollte daran tatsächlich etwas tun. Das liegt u.a. am berühmten DAS welches ich nie verstehen wollte und trotzdem viel zu oft benutze. Desweiteren passieren Fehler auch zu Unzeiten die eigentlich nicht zum debatieren geeignet sind.
autolos @ 25 Oct 2005, 08:23 hat geschrieben:Allerdings siehst Du das ganze Verkehrsthema sehr emotional, womit Du bei anderen anecken dürftest, weil der Eindruck entsteht, Du hättest keine belastbare Argumentation, zumal wenn der Satzbau, die Zeichensetzung und die Rechtschreibung nicht immer passen.
Klar, als jemand der auf die Bahn angewießen ist kann ich emotional werden. Die Problematik, die du bermerkst, ist sicher da. Nu denke ich sollte eine gewisse emotionale Note manchmal erlaubt sein. Aber hier im Thema war es schon etwas übertrieben, dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Schön zu hören, dass meine Texte trotz Fehlern nch gerne gelesen werden! Was wäre das Forum auch ohne unterschiedliche Meinung.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
Froschkönig
Haudegen
Beiträge: 683
Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
Wohnort: München

Beitrag von Froschkönig »

Och da gab es nun wirklich schon heftigere Diskussionen im Forum, die mehr unter die Gürtellinie gingen.
Wir haben doch relativ sachlich unsere Argumente ausgetauscht!
Wenn hier alle einer Meinung wären, dann könnten wir das Forum gleich zu machen, denn dann wäre ich nicht hier.
Nur meine eigene Meinung spiegeln zu lassen, finde ich langweilig und dafür wäre mir meine Zeit zu schade.
Ich habe schon viele Anregungen von hier mitgenommen, auch aus diesem Thread.
Wie heißt es so schön, der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann!

In diesem Sinne

Gruß
Froschkönig
Matthias1044
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3253
Registriert: 04 Nov 2002, 14:49
Wohnort: München

Beitrag von Matthias1044 »

Als DB würde ich auch die alten E-Loks (141, 140) anbieten. Ich halte eine nennenwerte Nachfrage nach diesen Fahrzeugen für unwahrscheinlich. Sollte tatsächlich jemand mehr als den Schrottpreis zahlen, könnte man doch tatsächlich höhere Erlöse erzielen. Wenn daraus ein ernstzunehmender Wettbewerb entstünde, hätte die DB etwas falsch gemacht.
Also du meinst, sollte sich herausstellen, dass die 140er auch bei einem privaten EVU irgendwie noch funktionieren, dass man nicht die Loks hätte verschrotten sollen und so das viele Geld für Neubaulokomotiven sparen würde ;) ?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

autolos @ 25 Oct 2005, 08:23 hat geschrieben: Als DB würde ich auch die alten E-Loks (141, 140) anbieten. Ich halte eine nennenwerte Nachfrage nach diesen Fahrzeugen für unwahrscheinlich. Sollte tatsächlich jemand mehr als den Schrottpreis zahlen, könnte man doch tatsächlich höhere Erlöse erzielen. Wenn daraus ein ernstzunehmender Wettbewerb entstünde, hätte die DB etwas falsch gemacht.
Die DB weiss aber sehr wohl, dass sie etwas falsch gemacht hat...Würde der Monopolist alles richtig machen uns seine Kunden zufrieden stellen, so würde kein Kunde auch nur eine Minute daran denken, Aufträge an die Konkurrenz zu vergeben. Da die DB in ihrer Gesamtheit aber einige Fehler begangen hat, sind in den vergangenen knapp 10 Jahren nunmal einige Aufträge an die private Konkurrenz gegangen. Dass auch eine knapp 50 Jahre alte 140 noch begehrt ist, erklärt sich schlicht aus der Tatsache, dass hier im Gegensatz zu einigen anderen Bauriehen noch genügend andere Maschinen vorhanden wären, die man als Ersatzteilspender verwenden könnte. Und gerade auf kurzen Strecken könnte ich mir vorstellen, dass eine 140 immer noch wirtschaftlicher ist als eine nagelneue Lok aus einem der Lokpools...

Das Problem der Ersatzteilbeschaffung sehe ich insbesonders bei den weiter oben von mir ins Spiel gebrachten ex-ÖBB-Loks. Aufgrund der relativ geringen Stückzahlen dürfte es hier kaum noch verwertbare Ersatzteile geben...Übrigens kann man bei den ÖBB auch relativ leicht neu Tfz. mieten und kaufen. So liefen einige 1116er (ich vermeide bewusst den Plural von Taurus) die MWB und eine polnische Privatbahn hat jüngst eine 1822 gekauft.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

luc @ 24 Oct 2005, 21:49 hat geschrieben: Die Bpmz werden verschrottet? Ich kenn mich zwar nicht so aus, aber die sollten dann mal lieber erst die Bim in den IC/EC-Zügen ersetzen. Den 420 wirst du auch nirgendswo verkaufen können. Die By werden schon zum Teil verkauft, aber diese Schwergewichte sind halt einfach auch nicht so leicht zu verkaufen. Die unmodernisierten Bn werden genauso verkauft, nur sind sie nicht mehr zeitgemäß, Die Bim werden auch verkauft, nur wer will so schwere Fahrzeuge mit nur 60 Sitzplätzen haben?.
Meines Wissens werden noch keine Bpmz verschrottet, aber es wurden schon einige abgestellt und laut über eine Verschrottung nachgedacht, genauso bei Bim. Auch Bn und By mussten schon dran glauben.

Ich bin natürlich froh über jeden Wagen, der woanders ein Betätigungsfeld findet. Es werden auch schon zahlreiche modernisierte Bn abgestellt, in Zukunft werden noch mehr folgen. Die müssten sich eigentlich gut verkaufen lassen. Die By haben eine gute Inneneinrichtung, aber eben den Nachteil des hohen Gewichts...

Ich könnte mir schon vorstellen, dass man den 420 verkaufen könnte. Die meisten Fahrzeuge haben Redesign, und gerade die neueren Fahrzeuge von der 3. bis zur 6. Bauserie sind erst wenig über 20 Jahre alt. In manchen Ländern sind Fahrzeuge im Einsatz die doppelt so alt sind!
Antworten