Grundsatzdiskussion Münchner Trambahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

luc @ 21 Oct 2005, 04:43 hat geschrieben:Warum es keine Doppeltraktionen in München gibt, weiß ich nicht. Eine Möglichkeit könnte technischer Natur sein, also die engen Kurvenradien, die andere wäre zu kurzfristiges Denken wegen der einmaligen hohen Investitionen. Vielleicht hängt`s aber auch damit zusammen, daß bei Doppeltraktionen die Haltestellen mehr Platz benötigen und dadurch Parkplätze wegfallen.
Ich denke, es sind mehr ideologische Gründe in einer U-Bahn-Stadt. Schließlich könnte die Tram dann etwas, was die U-Bahn auch kann, und das darf nicht sein.... :( , sonst könnte schließlich jemand auf die Idee kommen, dass die Tram mehr sein kann, als ein Relikt aus der Vor-U-Bahn-Zeit ....
Gruß vom Wauwi
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philmuc
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Beitrag von philmuc »

luc @ 21 Oct 2005, 03:43 hat geschrieben:

Warum es keine Doppeltraktionen in München gibt, wei0 ich nicht. Eine Möglichkeit könnte technischer Natur sein, also die engen Kurvenradien, die andere wäre zu kurzfristiges Denken wegen der einmaligen hohen Investitionen. Vielleicht hängt`s aber auch damit zusammen, daß bei Doppeltraktionen die Haltestellen mehr Platz benötigen und dadurch Parkplätze wegfallen.
Es könnte auch daran liegen, dass der MVG nicht genug Fahrzeuge für sowas hat. <_<
luc
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Beitrag von luc »

philmuc @ 21 Oct 2005, 09:47 hat geschrieben:Es könnte auch daran liegen, dass der MVG nicht genug Fahrzeuge für sowas hat.
Daran liegts natürlich auch. Es ist klar, daß weitere Variobahnen dann kommen müssen. Aber durch diese Maßnahmen könnte man die noch verbleibenden Solo-R2.2 auf Linien weniger frequentierte Linie wie die 12 oder 18 verbannen.
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Beitrag von ET 423 »

Es ist auch so, daß kein R 2.2 oder R 3.3 mit Kupplungen ausgerüstet sind. Das wiederum läßt sich darauf zurückführen, daß die R 2.2 als Ersatz für M-Wagen (1xMotorwagen + 1xBeiwagen) gedacht waren und das war eine deutliche Kapazitätssteigerung. Erst, als man anfing, P-Wagen ebenfalls durch R 2.2 zu ersetzen, wurde es eng ==> die Fahrzeuge können nix für und auch so wäre Doppeltraktionsmöglichkeit in München nicht nötig, wären die eingesetzten Fahrzeuge größer.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
luc
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 21 Oct 2005, 17:05 hat geschrieben:die Fahrzeuge können nix für und auch so wäre Doppeltraktionsmöglichkeit in München nicht nötig, wären die eingesetzten Fahrzeuge größer.
Aber auch die R3.3 schaffen können kaum die Fahrgäste auf der Linie 20/21 wegschaffen. Und eine Doppeltraktion dort wäre eine gute Möglichkeit, ein paar R2.2 von anderen Linien (z.B. 19, 27)abzuziehen. Dort könnten dann R3.3 und neue Variobahnen fahren.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 21 Oct 2005, 17:18 hat geschrieben: Aber auch die R3.3 schaffen können kaum die Fahrgäste auf der Linie 20/21 wegschaffen.
Daher meinte ich ja, daß die Fahrzeuge einfach größer sein müßten. Ok, DT wäre auch eine Möglichkeit, aber dafür müßteste die vorhandenen Fahrzeuge sündhaft teuer mit Kupplungen nachrüsten (und dem ganzen Drumherum dazu), was den vorhandenen Fahrzeugpark ja auch wieder reduzieren würde. :ph34r: Nächste Möglichkeit wäre, zu den vorhandenen R 2.2 noch Beiwagen zu kaufen (die auch optisch dazu passen), aber das müßte man wohl extra in Auftrag geben und dann wären neue Fahrzeuge wohl besser (zumal die R 2.2 dann weniger Leistung hätten, würden sie noch einen Beiwagen ziehen müssen).
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 21 Oct 2005, 17:32 hat geschrieben:Daher meinte ich ja, daß die Fahrzeuge einfach größer sein müßten. Ok, DT wäre auch eine Möglichkeit, aber dafür müßteste die vorhandenen Fahrzeuge sündhaft teuer mit Kupplungen nachrüsten (und dem ganzen Drumherum dazu), was den vorhandenen Fahrzeugpark ja auch wieder reduzieren würde.
Möglich ist es schon, siehe die Berliner GT6. Auch Karlsruhe hat mal alte Tramwagen am Heck mit einer Kupplung nachgerüstet. Die hohe Anzahl an 69 viel zu kurzen Triebwagen ist halt schon problematisch. Bei Beiwagen ist das Problem, daß die auch eine elektrische Leitung zum Triebwagen oder einen Stromabnehmer brauchen, außerdem ist der Rangieraufwand um einiges größer, sollte mal geschwächt werden. Daß man zusätzliche Kapazitäten und damit auch zusätzliche Fahrzeuge braucht, sollte eigentlich klar sein. Und eine Taktverdichtung auf der 20/21 ist schon fast nicht möglich wegen der schlechten Infrastruktur (Wende Stachus, Westfriedhof, Pelkovenstraße).
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Achne, Leute, nicht schon wieder... <_< Ich kann gerne nochmal ausführen, wieso solche Doppeltraktionen in München nur sehr sehr schwer bis gar nicht zu realisieren sind. Das ganze habe ich vor längerer Zeit schon einmal im Chat ausgeführt, deshalb dürfte der Text dem ein oder anderen bekannt vorkommen.

Zunächst werfen wir einen kurzen Blick auf die rechtlichen Grundlagen, in Deutschland ist das die Betriebsordnung für Strassenbahnen (BOStrab), in der derzeit gültigen Version hierzu finden. Die BOStrab gibt allgemein keine Höchstgrenze für die Länge von Strassenbahnen, die in §55 Abs.2 genannte Höchstlänge von 75 Metern gilt nur bei Teilnahme am Strassenverkehr. Eine Strassenbahn, die auf vollständig unabhängiger Trasse verkehrt, kann demnach mit Zügen beliebiger Länge betrieben werden. Soblad jedoch auf einem beliebig kurzen Abschnitt im Strassenverkehr mitgefahren wird, greift §55. Kreuzung mit dem Strassenverkehr gelten nicht als "Teilnahme am Strassenverkehr" wenn diese mit einem Andreaskreuz gesichert sind.

In München betrifft §55 sämtliche Streckenabschnitte mit Ausnahme der Tram 15/25 südlich Theodolindenplatz.
(Kurze Anmerkung: Letztlich kann man den §55 in München vergessen, da sogar eine R3.3-Doppeltraktion kürzer als 75 Meter wäre. Probleme mit §55 gibt es öfters in Stuttgart, da eine DT8.x-Dotra länger als 75 Meter ist und die Rechenweise der SSB nicht ganz den Richtlinien entspricht...)

Nachdem es rechtlich also keine Probleme gibt, kommen wir zum 2. Punkt, welcher in München besonders kritisch ist. Eine GT6N-Dotra (GT6N=allgemeine Bezeichung des R2.2 von Bombadier, der R3.3 heisst eigentlich GT8N2) kann gemäß den Spezifikationen seitens des Herstellers keine Radien durchfahren die kleiner als 20 Meter sind. In München gibt es keine einzige Linie, die diese Bedingung erfüllen kann. Dies scheitert auf den Linien, die einen Einsatz der Doppeltraktion emhr als dringend nötig hätten an folgenden Punkten:

Linie 19: die üblichen Verdächtigen wie Wendeschleife Pasing, S-Kurve Theatinerstr, Max-Weber-Platz, dazu noch der Bogen Bahnhofsplatz-Prielmayerstr. (~19 Meter), die Gleiskonstruktion am Ostbahnhof (Radien ~18-20 Meter) , an der Sankt-Veit-Str. könnte nur das äussere Gleis befahren werden
Linien 20/21: Kurve südlich Stiglmaierplatz (~19 Meter), Wendebogen am Stachus, Wendeschleife Moosach
Linie 27: Wendeschleife Schwanseestr. (~17 Meter), Kurve bei der Hst. Müllerstr. (~17 Meter), Kurven am Kurfürstenplatz und am Nordbad (beide ~16 Meter) , Wendeschleife am Petuelring (~19 Meter)

Während man auf der 19 die Probleme nicht in den Griff bekommen dürfte, könnte man zumindest die 21 mit Doppeltraktionen befahren, wenn man sie zum Sendlinger Tor verlängert (Die Schleife dort hat ~20 Meter Radius), die Linien 20 und 27 wären kritisch bzw. nicht realisierbar.

An der aufgrund der Radien einzig möglichen Linie 21 bleibt dann noch das Problem der Bahnsteige. Eine GT6N-Doppeltraktion ist ca. 57 Meter lang, so lange Bahnsteige gibt es nur am Sendlinger Tor, Stachus, Hauptbahnhof, Hbf. Nord, Stiglmaierplatz, Olympiapark West, Hanauer Str. und Westfriedhof. Mit Ausnahme der Haltestellen Karlstr und Sandstr. sollten sich alle anderen Bahnsteige verlängern lassen, an den beiden genannten Problemfällen blockieren Strassenquerungen unmittelbar vor bzw. hinter den Haltestellen eine Erweiterung.

Letztes zu berücksichtigendes Problem wäre, dass man diese Doppeltraktionen nicht ohne weiteres in den Betriebshof bekommt, dazu müsste man sie trennen (was dank Schaku kein grosses Problem wäre) und getrennt in den Betriebshof fahren.
luc
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Beitrag von luc »

ChristianMUC @ 21 Oct 2005, 17:53 hat geschrieben:Das ganze habe ich vor längerer Zeit schon einmal im Chat ausgeführt, deshalb dürfte der Text dem ein oder anderen bekannt vorkommen
Äh danke, dann war ich zu der Zeit wohl ned anwesend. Danke, daß du das ganze für die Öffentlichkeit nochmal zusammengefasst hast.

Dann würde ja die Linie 20/21 gehen, wenn man ein paar Umbauarbeiten durchgeführt hat. Und Stärken/Schwächen könnte man wirklich im laufenden Betrieb machen. Auch eine Fahrzeughalle an der heutigen Schleife am Olympiapark könnte ich mir vorstellen, aber das gehört leider in das Reich der Märchen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Auch eine Fahrzeughalle an der heutigen Schleife am Olympiapark könnte ich mir vorstellen, aber das gehört leider in das Reich der Märchen.
Interessanter Ansatz. Wenn die neuen Strecken gebaut werden, reicht dann noch die Kapazität des Betriebshof 2?
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Beitrag von ChristianMUC »

Jean @ 24 Oct 2005, 10:18 hat geschrieben: Interessanter Ansatz. Wenn die neuen Strecken gebaut werden, reicht dann noch die Kapazität des Betriebshof 2?
Nein, aber dafür ist angeblich ein neuer Betriebshof in Freiham in Planung, der dann auch gleich die HW ersetzen würde.
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Beitrag von Rathgeber »

Der Konjunktiv und die Münchner Trambahn - ein seltsames aber doch allgegenwäriges Paar...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Nein, aber dafür ist angeblich ein neuer Betriebshof in Freiham in Planung, der dann auch gleich die HW ersetzen würde.
Interessant. Somit hätte die Stadtwerke Betriebshöfe an beiden "Netz enden".
Da fehlt aber noch ein Betriebshof dazwischen... :D :D :D
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Jean @ 27 Oct 2005, 07:42 hat geschrieben: Interessant. Somit hätte die Stadtwerke Betriebshöfe an beiden "Netz enden".
Da fehlt aber noch ein Betriebshof dazwischen... :D :D :D
So am Stachus oder Sendlinger Tor oder wie?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wie wäre es mit Westendstraße? :rolleyes: :rolleyes: B) B)
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Beitrag von ChristianMUC »

Jean @ 27 Oct 2005, 11:28 hat geschrieben: Wie wäre es mit Westendstraße? :rolleyes: :rolleyes: B) B)
Westendstr. ist natürlich gerade mit dem Hintergrund der Westtangente eine interessante Option, allerdings müsste man dort eben so wie in Freiham einen komplett neuen Betriebshof bauen, da der alte 3er (wohlgemerkt Baujahr 1933) mittlerweile nur noch teilweise steht und diese Reste auch nicht mehr im besten Zustand sind. Nachdem allerdings die Grundstückspreise in Freiham deutlich niedriger sind als im Westend, sollte man sich eher freuen, dass die SW//M diese preisgünstige Variante bauen. Durch den Verkauf des Grunstücks des alten Bahnhof 3 lässt sich sicherlich einiges an Geld einnehmen, was dann wieder dazu verwendet werden kann, in Freiham einen neuen Betriebshof zu bauen. Allerdings sollte man beim Abriss des Bahnhofs 3 an der Schleife Gondrellplatz wieder ein Überholgleis einbauen, denn sollte die Westtangente eines Tages tatsächlich einmal kommen, bräuchte man den Gondrellplatz auch als vorzeitge Wendemöglichkeit.
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Beitrag von ropix »

Es gibt neues von der Trambahn Pasing-Marienplatz-Pasing Bahnhof.

Man könnte es fast schon als gutes Omen bezeichnen - die CSU ist endlich geschlossen dagegen. Was bedeutet das für die Tram - nun, die Erfahrung zeigte, die CSU ist erst dagegen wenn wirklich konkrete Planungen vorliegen. Solange dem niht so ist plant ja auch die CSU konstruktiv mit. Gut zu sehen z.B. an der Trambahn durch die Herzogstraße. Zuerst war die CSU dafür - dann kam die konkrete Planung. Jetzt ist man momentan wieder dafür was bedeutet dass sich grad niemand aus der Stadt mit der Strecke beschäftigt.

Am Montag den 14.11 um 19 Uhr im Gasthof zur Post in Pasing will man also nun wieder dagegen sein - und lädt schon mal zum Lästertreff, auf dem wieder alle bekannten Gesichter zu sehen sein werden von Leuten die sich immer wundern, warum nicht jeder der Meinung ist, dass nur Sie Auto fahren dürfen. (Also wer es eigentlich erlaubt hat, dass sich noch andere Autos auf der Straße befinden, der gehört abgewählt...)

Und nun die gute Nachricht - man macht die Veranstaltung unter dem Gesichtspunkt, dass die Stadt noch in diesem Jahr alle Unterlagen für die Verlängerung fertig gemacht haben will. :)
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Beitrag von ropix »

"Heiliger Sankt Florian, verschon mei Straß, bau anderswo dei Tram."

So ein Eindruck kam auf, bei der Einführung zur Infoveranstaltung zum Thema Trambahn zum Pasinger Bahnhof. Die Stadt hat ja bekanntermaßen großes für Pasing vor - wobei von diesem Großen jetzt nur noch die Trambahn zum Pasinger Bahnhof übriggeblieben ist - diese aber "so schnell wie unmöglich". Schon im Jahre 2006 könnte man mit dem bauen anfangen, wurde mitgeteilt. Und noch viel schlimmer - wenn die Bahn den Bahnhof erreicht, dann hat mab auch schon die Pläne für die Verlängerung nach Freiham in der Schubblade. Aber dafür muss die Bahn nun erst mal Pasing Bahnhof erreichen, was es jetzt - das sieht der BA Pasing/Obermenzing so mittlerweile fast einstimmig (und gegen die Stimmern der Grünen) so - mit allen Mitteln verhindert werden muss.

Noch mal so zur Erinnerung - die Verlängerung sollte ürsprünglich nach dem Bau der NUP - und der damit einhergehenden Verkehrsentlastung - gebaut werden. Nun, die NUP - vretraglich bis Oktober 2005 zugesichert - rückt immer mehr in den Hintergrund. Und damit auch die Entlastung von Pasing vom MIV.

Als Argumente gegen die Tram führt die CSU folgendes schweres Geschütz auf: Diese Trambahn kostet 17 Millionen Euro. Die U-Bahn hingegen ist ein Shnäppchen, kostet nur 250 Millionen auf 7 Jahre gesehen, wovon auch noch 80% durh GVFG-Mittel - also Bund und Freistaat gedeckt werden. [Anm. Auh die 17 Millionen werden nicht in einem Jahr bezahlt, eventuell sind auch hier Förderungen nach GVFG möglich]. Außerdem macht die Tram die Geschäftswelt endgültig kaputt, da niemand mehr zwischen Pasing Marienplatz und Bahnhof gehen muss, da man ja in der Tram sitzenbleiben könne. Dadurch wäre auch niemand mehr verlockt, einfach mal so in ein Geschäft zu spazieren und dort etwas zu kaufen. [Anm. Zu kaufen gibt es, wie schon geschrieben: Schuhe, Lebkuchen und Handys, ein Pizzadienst und ein teurer Cafe werden ebenfalls Laufkundschaft verlieren - weil auch jeder spontan Handys und Schuhe kauft.]

In der Stadt hat man bis zum Schluss gehofft - so vermutet man in Pasing - die Pasinger einfach übergehen zu können. Zur Beschlussvorlage räumte man dem BA 14 Tage Stellungsnahmefrist ein - und diese 14 Tage lagen zwischen den offiziellen Sitzungen.

Wenigstens haben die Bürger sich gegen die Trambahn ausgesprochen - wenn auch nicht deutlich genug. So lobte die CSU den Vorstoß, auf der letzten Bürgerversammlung, den Antrag gegen die Verlängerung der Linie 19 zum Pasinger Bahnhof. Leider hätten damals nicht alle Bürger die Tragweite dieses ANtrages erkannt. - Im Klartext. Der Antrag zur Nichtverlegung der Trambahn wurde bei ein Paar Gegenstimmen abgelehnt - und das waren die Stimmen der Antragssteller. Aber die CSU ist sich da sicher, der Bürger ist politish mündig und wird seinen Fehler noch korrigieren. Wie zur unterstützung sprach sich ein "Gehbehindeter" auh dagegen aus, die Trambahnverlängerung damit zu begründen, es wäe gerade für ältere Menschen besser, da sie nicht mehr so weit laufen müssen. Er führt als Gegenargument an, er könne da ja wunderbahn den Bus nehmen. Na gut, er vielleicht noch, aber die Hochflurbusse die da fahren sind nun nicht wirkich dafür ausgelegt.

Auf der anderen Seite - gegen eine Verlängerung der Trambahn spricht WIRKLICH das ungelöste MIV-Problem. Denn die Planungen beruhen bereits auf der Verkehrsberuhigung. Unter anderem ist ein Ausweichgleis auf der derzeit stärkest befahrernen Straße im Münchner West vorgesehen. "Suboptimal" im jetztigen Zustand.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es wird wol Zeit, dass die Linie 19 endlich am Pasinger Bahnhof endet. Für den MIV wird ja die Nordumfahrung gebaut, außerdem wird ja endlich die A99 mit der A96 verbunden, also alles entlastend! Sowiel Tram wie möglich. :wub: :wub: :wub: :wub:
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Beitrag von ropix »

Jean @ 19 Nov 2005, 17:07 hat geschrieben: Für den MIV wird ja die Nordumfahrung gebaut
Nein, die Nordumfahrung wird auf absehbare Zeit nicht mehr gebaut - so sieht es zumindest momentan aus. Zu befürchten ist sogar, dass das Neubaugelände in Pasing nun doch mittels Stichstraße erschlossen wird und die NUP erst in Jahren - wenn überhaupt kommt.
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Beitrag von Flo »

Heute war ein "schöner" Leserbrief in der tz:
Besser moderne Busse

Zur Serie "Leser fragen - OB Ude antwortet" zum Trambahn-Strecken-Ausbau
vom 5.Dezember

Ich hoffe nicht, dass dieses antiquierte Verkehrsmittel auch noch ausgebaut wird. Vielleicht sollte die Stadt Münchenauf hochmoderne, flexibel einsetzbare Busse mit Erdgas, Wasserstoff oder Elektroantrieb setzen. Außerdem denke ich, dass der Platz in München viel zu wertvll ist, wum eine separate Tramspur zu bauen, leiber eine separate Busspur, die auch von Einsatzfahrzeugen genutzt werden kann.
Wofgang Betz per E-Mail
:angry: :angry: :angry: :angry: 70er Jahre pur! Ein Leserbrief von mir ist in Planung.
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philmuc
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Beitrag von philmuc »

Flo @ 10 Dec 2005, 18:16 hat geschrieben:

:angry: :angry: :angry: :angry: 70er Jahre pur! Ein Leserbrief von mir ist in Planung.
Dann nur zu :-)

Der Ausbau der 19 zum Bahnhof Pasing ist übrigesn beschlossene Sachen - wie zu erwarten gegen die Stimmen der CSU (und der FDP).
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Zum Leserbrief ..... der Herr kann ja gerne Bus fahren. Vielleicht hebt sich ja doch mal die Karosserie und es kommen Füße zum Vorschein. Das war glaube ich das Geburtsjahr dieser Gedanken :-)


Zum Thema ... Länge Tram:
Das Problem ist nur, egal die Trams auch immer sind, sie werden immer Überfüllt sein.
20/21 fährt zeitweise im 3-4Min Takt ..... vel nutzt es nicht
andreas
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Beitrag von andreas »

profimaulwurf @ 11 Dec 2005, 01:00 hat geschrieben: Zum Leserbrief ..... der Herr kann ja gerne Bus fahren. Vielleicht hebt sich ja doch mal die Karosserie und es kommen Füße zum Vorschein. Das war glaube ich das Geburtsjahr dieser Gedanken :-)


Zum Thema ... Länge Tram:
Das Problem ist nur, egal die Trams auch immer sind, sie werden immer Überfüllt sein.
20/21 fährt zeitweise im 3-4Min Takt ..... vel nutzt es nicht
da wären aber so viele Möglichkeiten da, das zu verbessern, aber die würden ja Geld kosten....

und zum Leserbrief: ich bin mir sicher, daß der Schreiber weder Bus noch Tram fährt - sondern PKW, darum bevorzugt er den Bus - denn der Bus ist das mit abstand unkomfortabelste Öffentliche Verkehrsmittel, daß es gibt - egal ob mit Wasser, Diesel oder Strom....
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Beitrag von ropix »

profimaulwurf @ 11 Dec 2005, 01:00 hat geschrieben: Zum Thema ... Länge Tram:
Das Problem ist nur, egal [wie lang ???] die Trams auch immer sind, sie werden immer Überfüllt sein.
20/21 fährt zeitweise im 3-4Min Takt ..... vel nutzt es nicht
Also auf der 20er 21er Richtung Stadteinwärts gibts hinten noch SItzplätze, wärend der erste Wagenteil schon als p.D. voll angesehen werden kann - beim Anfahren gibt es, wenn sich der Mensch auf dem ersten Gelenk gut festhlt keine spürbare Beschleunigung mehr (es kann also niemand mehr hinfallen).
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Beitrag von Woodpeckar »

andreas @ 11 Dec 2005, 09:37 hat geschrieben:... - denn der Bus ist das mit abstand unkomfortabelste Öffentliche Verkehrsmittel, daß es gibt - egal ob mit Wasser, Diesel oder Strom....
Der Komfort im Linienverkehr mit Kraftomnibussen ist von vielen Faktoren abhängig. So spielt zwar die Fahrzeugausstattung eine Rolle, aber ebenso haben Linienverlauf, Haltestellenabstand und Fahrplangestaltung Auswirkungen auf den Komfort.
Und erheblichen Einfluss auf den Komfort hat es, wenn das Fahrpersonal fahrgastfreundliche Fahrweise gelernt hat.

Wenn man in den Gängen der Münchner Tram nur mit engstem Körperkontakt aneinander vorbeikommt, und auf Sitzplätzen nur hoffen kann, dass einem das - ebenfalls körperlich sehr nahe kommende - Gegenüber halbwegs sympathisch ist, möchte ich dies auch nicht uneingeschränkt komfortabel nennen.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Wenn man in den Gängen der Münchner Tram nur mit engstem Körperkontakt aneinander vorbeikommt, und auf Sitzplätzen nur hoffen kann, dass einem das - ebenfalls körperlich sehr nahe kommende - Gegenüber halbwegs sympathisch ist, möchte ich dies auch nicht uneingeschränkt komfortabel nennen.
Das ist aber im Bus nicht viel anders.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Die Beiträge, die den VEP 2015 zum Thema haben, habe ich hierhin verschoben.

Rathgeber
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Beitrag von ropix »

Na, dann hol ich das Thema aus nicht mehr ganz so aktuellem Anlass wieder aus der Tiefe und stell unkommentiert folgende CSU-Stadtratsanfrage zur Verfügung. Den Hintergrund möge sich jeder bitte selber ausdenken RIS-Antrag Nr. 02-08 / A 03022
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Jede Wette...wenn man statt von Trambahnen von U-Bahnen sprechen würde, würde der Text inhaltlich um 180° gedreht sein.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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