[M] Bettler(innen) im MVV

Alles über die Netze von S-Bahnen
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ich weiß, das ist ein kritisches Thema, aber es beschäftigt mich schon seit einigen Wochen, besonders weil ich jeden Tag aufs neue damit konfrontiert werde. Auf der S2 Ost gibt es zwei Bettlerinnen (Mutter und Tochter), die jeden Tag, und in fast jedem Zug am Nachmittag anzutreffen sind.
Sie gehen mit einem Zettel durch den Zug, und stellen sich richtig penetrant vor einen hin, und erwarten eine Reaktion. Bekommen tun sie fast nie was.
Langsam regt mich das ziemlich auf. Einem netten Bettler unter dem alten Rathaus gebe ich gerne mal was, denn der freut sich dann richtig, und bedankt sich herzlich. Da hat man dann wirklich das Gefühl jemandem ein bischen geholfen zu haben.
Aber wenn die sich mit einem fiesen Blick vor mich stellt, und erwartet, dass ich ihr was gebe, und dann motzend durch den Zug geht, wenn sie nichts bekommen hat, nene... :angry:

Das Problem sollte doch langsam bekannt sein, oder? Wer hier mitliest, und die S2 benutzt hat die doch sicher auch schonmal gesehen? Was kann man da machen? Bahnschutz ist ja leider am Nachmittag kaum anzutreffen...
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Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
423 459-7
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Beitrag von 423 459-7 »

Erschreckend hinzu kommt ja, dass diese beiden bestimmt ohne Fahrschein unterwegs sind. Kann ich mir zumindest nicht anders vorstellen....

Nachdenkliche Grüße
Karl :angry:
---
jetzt mit Bildern und einem Umbaubericht im Modellteil
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Dave
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Beitrag von Dave »

Bichl ET420 @ 30 Oct 2005, 19:42 hat geschrieben: Erschreckend hinzu kommt ja, dass diese beiden bestimmt ohne Fahrschein unterwegs sind. Kann ich mir zumindest nicht anders vorstellen....

Nachdenkliche Grüße
Karl :angry:
Ja, das ist dass erschreckendste daran. Ansonsten wäre es ja kein Problem. Aber ohne Fahrschein?
Was helfen kann? Die Einrichtung von Sozialstationen und Obdachlosenheimen. Ehrenamtliche Helfer in der Sozialarbeit.
Fangen und Wegsperren ist nicht nur unmenschich sondern kommt auch noch teurer.
Grüße, Dave
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Zeuge eines Quietschi'
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Bitte dem Tf melden, dieser ist angewiesen (durch Weisung) dieses sofort dem Bahnschutz zu melden. Oder selbst mal den Anruf beim S-Bahn Service wagen.
Zur Zeit gibt es im Großraum München sogenannte Bettlerbanden.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609

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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Hallo!
Also ich hab da bis jetzt noch nichts davon mitbekommen. Vielleicht liegt es daran, daß wenn ich gen Heimat fahre, die Bahn immer recht voll ist und die sich dadurch nicht trauen.
Aber ich kenn das von der U-Bahn. Da gibt es auch immer wieder mal welche, die einen einlaminierten Din A 4 zettel in der Hand halten, wo draufsteht sie haben keine Wohnung, nichts zum Essen, können nicht Deutsch und und und.
Wenn sie aber schon kein Geld und auch nicht wirklich deutsch können, woher haben sie dann den einlaminierten Zettel in perfekten deutsch? Da steckt die sogenannte Bettler-Mafia dahinter.

Gruß,
420er Vorserie
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Dave
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Beitrag von Dave »

Zeuge eines Quietschi's @ 30 Oct 2005, 20:01 hat geschrieben: Zur Zeit gibt es im Großraum München sogenannte Bettlerbanden.
Zum Teil werden ärmste Menschen aus Osteuropa von dortigen Unternehmern (auch eine Form von Menschenhandel) nach Westeuropa zum Betteln gebracht. Hier sollen sie (vorallem Kinder oder/und Frauen) Geld erbetteln. Die Hälfte verdient der Unternehmer...

Nachtrag: Diese Unternehmer teilen auch die einlaminierten Bettelbriefe aus. Ganz interessant was da drauf steht. Das ist oft gar kein perfektes Deutsch und sie machen auch keinen Sinn.
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Beitrag von EasyDor »

Zeuge eines Quietschi's @ 30 Oct 2005, 20:01 hat geschrieben: Bitte dem Tf melden, dieser ist angewiesen (durch Weisung) dieses sofort dem Bahnschutz zu melden. Oder selbst mal den Anruf beim S-Bahn Service wagen.
Zur Zeit gibt es im Großraum München sogenannte Bettlerbanden.
Oha... Dass es so krass ist, hätte ich jetzt nicht gedacht. :o
Wie ist denn die Nummer vom S-Bahn Service? Und was sagt man dann da (und an der Sprechstelle) am besten?
Die Bettler sind wieder in der S2 Richtung X?

Wieso wird nicht einfach zu betreffender Zeit mehr Bahnschutz abgestellt, oder auch mal eine Bundespolizei-Streife auf den Weg geschickt?
Die Zeiten und Bereiche (Markt Schwaben - Feldkirchen, wenn mich nicht alles täuscht) sollten doch bekannt sein?
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Das ist aber leider nicht auf bestimmte Linien konzentriert; die sind mir auch schon aufm Stamm begegnet!!! :o
-
Ex-Fdl_Mfr
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Beitrag von Ex-Fdl_Mfr »

Hi

ja, mich betrifft das auch! AUch ich werde andauernd von einer der beiden angesprochen. Steige ja in Haching ein, meistens kommt die "Dame" dann nach Fasanenpark vorbei! Hab mir schon überlegt, ob ich nicht mal meinen Konzernausweis zücken soll.... will mich aber ncith aufmanteln, außerdem kenn ich ja deren Hintergründe nicht.... interessant ist aber, dass die Damen nicht zu den Zeiten anzutreffen sind, in denen die S-Bahn Wache Dienst schiebt...... ;)

Tja.... mfG
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Ich kenn' die beiden nicht. Was ich halt finde, ist, daß - solange die Leute nicht wirklich aggressiv oder drohend sind - es im Grunde egal ist; wem schaden sie? Ich persönlich gebe halt nur Leuten was, die nett sind (das ist sicher sehr subjektiv, klar). Was ich manchmal als nervig empfinde, was hier in München aber selten anzutreffen ist, ist die Austeilerei von irgendwelchem Kram, der dann wieder eingesammelt wird, wobei halt der moralische Druck entsteht, das zu behalten und dafür zu zahlen..

Gruß Flo

P.S. Was mich auch noch nervt *g* sind schlechte Musiker in U-Bahnen, wie neulich hier gehabt..greisliche Katzenmusik, aber die Omis geben halt, weil "der Kloane ist doch sooo süß" ;)
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Dave
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Beitrag von Dave »

MünchnerFreiheit @ 30 Oct 2005, 22:21 hat geschrieben:P.S. Was mich auch noch nervt *g* sind schlechte Musiker in U-Bahnen, wie neulich hier gehabt..greisliche Katzenmusik, aber die Omis geben halt, weil "der Kloane ist doch sooo süß"  ;)
Manchmal erwischt man aber auch wirklich gute Musiker. Wobei die dann ja auch was für Geld geleistet haben.
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Beitrag von 423176 »

Betteln ist aber verboten und daher immer melden!
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Also das Betteln habe ich auch schon beobachtet, war teilweise wirklich jeden Tag, wenn ich in die Innenstadt gefahren bin (meist so zwischen 11 und 13 Uhr). In Ottobrunn ist eine mal eingestiegen, meistens immer eine etwas jüngere Frau, teilweise auch Kinder! Ich finde sie auch sehr penetrant und muss Easydor recht geben, dass sie nicht so aussehen, als würden sie sich so wahnsinnig drüber freuen, wenn sie etwas bekommen würden... ich habe bisher niemanden gesehen, der auch nur einen Cent gegeben hätte...
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Alex420-V160
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Beitrag von Alex420-V160 »

Also ich sehe zur Zeit auch oft am Nachmittag in der S4 zwischen Trudering und Ostbahnhof einen Mann mit jungem Sohn, die nach dem Einsteigen musizieren (aber sowas von schrecklich!), dann geht der Kleine mit 'nem Becher durch und dann suchen sie die andere Hälfte des 423ers auf. Die zwei nerven (nicht nur) mich ganz gewaltig. Hab mir da auch schon überlegt, gegen wieviele Punkte der Hausordnung sie verstoßen - betteln, musizieren/laute Musik, schwarzfahren, belästigen von anderen Fahrgästen, ...

Nächtliche Grüße,
Alex
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Dave @ 30 Oct 2005, 22:55 hat geschrieben:Manchmal erwischt man aber auch wirklich gute Musiker. Wobei die dann ja auch was für Geld geleistet haben.
Die Studentenmusikanten in Berlin (hab in zwei Tagen gleich fünf mal welche gesehen!) sind eigentlich immer recht gut... :) In München habe ich dagegen noch nie Musikanten oder "ganz normale" Bettler gesehen :unsure:

@Alex420-V160: So etwas muss man einfach melden. :angry:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Dave
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Beitrag von Dave »

chris @ 31 Oct 2005, 08:47 hat geschrieben: Die Studentenmusikanten in Berlin (hab in zwei Tagen gleich fünf mal welche gesehen!) sind eigentlich immer recht gut... :) In München habe ich dagegen noch nie Musikanten oder "ganz normale" Bettler gesehen :unsure:
Ja, in Berlin gibt es viele - kann mich noch an einen kalten Tag erinnern als einer an der Museumsinsel spielte. Saxophon, wunderbar! Oder ein anderer in Friedrichshafen an der Uferpromenade am Bodensee -der war auch gut.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Dave @ 31 Oct 2005, 09:15 hat geschrieben: Ja, in Berlin gibt es viele - kann mich noch an einen kalten Tag erinnern als einer an der Museumsinsel spielte. Saxophon, wunderbar!
Ja, die haben ja auch eine Genehmigung der BVG. Ob die Berliner S-Bahn welche vergibt, ist mir nicht bekannt.
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Dave
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Beitrag von Dave »

mellertime @ 31 Oct 2005, 09:26 hat geschrieben: Ja, die haben ja auch eine Genehmigung der BVG. Ob die Berliner S-Bahn welche vergibt, ist mir nicht bekannt.
Ich glaub auf der Brücke zur Museumsinsel braucht man keine Genehmigung der BVG :P !
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Dave @ 31 Oct 2005, 09:30 hat geschrieben: Ich glaub auf der Brücke zur Museumsinsel braucht man keine Genehmigung der BVG :P !
Da natürlich nicht! :P Aber du weißt ja, was ich meine.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Mir ist bisher eine Bettlerin zweimal auf der S5 West begegnet und ein weiterer bandenverdächtiger Bettler am U- Bhf Universität.
Wie Dave schon geschrieben hat, wird das bandenmäßig betrieben. Die Leute werden von zuhälterartigen Kriminellen vor allem aus Rumänien nach Deutschland gebracht und zum Betteln geschickt. Untergebracht werden sie in angemieteten WGs, wo sie zu vielen Leuten zusammengepfercht werden. Ich habe mal im Fernsehen einen Bericht gesehen, dass dafür in Hamburg soagr Behinderte eingesetzt werden.
Fazit: Man sollte dieser Art von Bettlern nichts geben weil sie eh das Meiste abgeben müssen. Man sollte aber auch nicht so unfreundlich sein weil es dann eh nur die Leidtragenden abbekommen würden.
Ich persönlich tu so als würde ich schlafen wenn ich die Bettlerin früh genug durch die S- Bahn laufen sehe. Vielleicht setzt sich mein Verhalten ja durch und die Bettlerinnen treffen bald auf Züge, die mit schlafenden Leuten vollgestopft sind :lol:
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

gmg @ 31 Oct 2005, 10:54 hat geschrieben: Ich persönlich tu so als würde ich schlafen wenn ich die Bettlerin früh genug durch die S- Bahn laufen sehe. Vielleicht setzt sich mein Verhalten ja durch und die Bettlerinnen treffen bald auf Züge, die mit schlafenden Leuten vollgestopft sind :lol:
Das hab ich im kleinen schonmal erlebt... ;)
Bettlerin kommt, ich seh sie, und stell mich schlafend. Als ich dann nochmal nachgucke wo sie grade ist (war schon recht Nahe) "schliefen" plötzlich alle in meinem unmittelbaren Umfeld. :P
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Über solche Bettler in München war im ZDF-auslandsjournal vor kurzem ein interessanter Bericht.
Zum Thema Musik in der New Yorker Subway kam am 12.05.2005 dieser Bericht.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

Ich persönlich finde es auch lästig, wenn einem die Bettler - sagen wir mal - nachrennen, wie in dem Fall, dass sie in der S-Bahn von Fahrgast zu Fahrgast gehen und die Leute belästigen. Ich kann EasyDor absolut verstehen, wenn er sich dabei unwohl fühlt.

Das mit den Banden kommt mir auch immer in den Sinn, wenn man speziell in der Gegend um den Stachus rum auf Decken knieende, ins Leere starrende, meist jüngere Männer sieht. Es wirkt nicht sehr "vertrauenswürdig", wenn um die Ecke gleich der nächste in gleicher Haltung kniet. :ph34r:

Hier wird eindeutig mit dem schlechten Gewissen der Leute gespielt, die sich ihren Wohlstand erarbeitet haben und ein gutes Herz haben. Diese Banden machen denen, die es wirklich nötig haben, alles kaputt. So kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass ich insbesondere gegen das aufdringliche Betteln inzwischen resistent geworden bin, nachdem mir als gutmütige Schülerin eine Frau mit - zwar nicht laminiertem, aber in Folie gepackten - Zettel 6 DM aus dem Geldbeutel genommen hat.
Es war ein Fehler, sich erweichen zu lassen und sie sehen zu lassen, was für Münzen man hat. So hat ihr die 1 DM, die ich ihr gegeben hab, nicht genügt und sie hat sich frei aus meinem Münzvorrat bedient. :angry: Danach ist sie natürlich rasch verschwunden. Und ich wußte momentan nicht wirklich, wie mir geschah, weil mich eine derartige Dreistigkeit doch etwas überrascht hat.

Auf dem Campus der TU stiegen eine Zeitlang auch zwei Frauen den Studenten nach und bedrängten sie mit aufdringlichster Bettelei. Viel Erfolg hatten sie nicht (falscher Personenkreis?;) ) , nach einiger Zeit waren sie dann auch verschwunden...

Somit gebe ich eigentlich niemandem was, außer den Biss-Verkäufern. Es tut einem schon manchmal Leid irgendwo, aber man hilft den Leuten nicht. Das ist das Traurige an der Sache.

In der U-Bahn sind mir allerdings noch keine Musiker begegnet, obwohl ich da oft genug unterwegs bin... :ph34r:

*lg* Schneggal
pok

Beitrag von pok »

Schneggal @ 31 Oct 2005, 14:35 hat geschrieben: und sie hat sich frei aus meinem Münzvorrat bedient.
Da bist aber selbst Schuld. Wer lässt sich auch in seinem Geldbeutel rumfingern. :rolleyes:
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

pok @ 31 Oct 2005, 14:51 hat geschrieben: Da bist aber selbst Schuld. Wer lässt sich auch in seinem Geldbeutel rumfingern. :rolleyes:
Klar selber Schuld. Ist auch schon ne ganze Weile her ;) Und ging ziemlich schnell muss ich sagen. Betonung bei dem Ganzen liegt auch auf "aufdringlich" - und zwar auch im Körperabstand. Da kann man dann gar nix machen, wenn man in die Ecke gedrängt wird und nicht ausweichen kann. Na inzwischen bin ich ja eben dadurch schlauer. *lol*
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

pok @ 31 Oct 2005, 14:51 hat geschrieben: Da bist aber selbst Schuld. Wer lässt sich auch in seinem Geldbeutel rumfingern. :rolleyes:
Die alten Damen, die bei mir an der Supermarktkasse immer wollten, dass ich ihnen das Kleingeld aus dem Geldbeutel nehme. Das fand ich übrigens immer sehr nett ;)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Schneggal @ 31 Oct 2005, 14:35 hat geschrieben: Somit gebe ich eigentlich niemandem was, außer den Biss-Verkäufern.
Bei diesen Verkäufern bekommt man wenigstens noch ein - zumindest teilweise - interessantes Blättchen dazu. Außerdem weiß man da, wo das ganze hingeht.
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Beitrag von EasyDor »

Schneggal @ 31 Oct 2005, 15:00 hat geschrieben: Betonung bei dem Ganzen liegt auch auf "aufdringlich" - und zwar auch im Körperabstand. Da kann man dann gar nix machen, wenn man in die Ecke gedrängt wird und nicht ausweichen kann.
Und genau damit arbeiten die... Es ist ma mittlerweile psychologisch erwiesen, dass der Mensch gewisse Radien der Nähe hat. Je näher einem der Mensch steht, umso näher lasst man ihn (oder sie ;)) an sich. Soweit ich weiß ist das bei Fremden 1m. Genau weiß ich es nicht mehr, denn es ist ne Weile her seitdem ich den Artikel gelesen hab. Bricht jemand diese unsichtbare Barriere, ist es einem automatisch unangenehm. Und genau das provozieren diese Bettler, indem sie sich direkt vor einen stellen. Man möchste sich dieser ungewollten Nähe entziehen, und das geht (nach deren Denkschema) eben am schnellsten mit einer kleinen Abgabe.
Aber für mich fällt das unter Nötigung, und deswegen hab die von mir noch keinen Cent gesehen.
Wenn ich sie das nächste Mal sehe werde ich diesen Zettel einfach vernichten... Bin ja schonmal auf die Reaktion gespannt... ;)
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pok

Beitrag von pok »

Ob Nähe oder nicht.. wenn mir einer zu aufdringlich wird.. oder mich bedrängt, dann mach ich ihm schon klar, dass er sich jetzt vom Acker machen soll aber streck ihm doch ned noch meinen Geldbeutel hin. Wenn ich einen entdecke, der mir darin rumfummelt, der macht aber gleich mal unfreiwillig n Satz nach hinten. Man sollt schon wissen, wer hier am längeren Hebel sitzt. Immerhin will der andere was von Dir und darauf basierend sollte auch klar sein, wer hier das Sagen hat.
Man kann dem "armen" Menschen ja noch ein wenig soziale Nähe schenken und ihn in ein Gespräch verwickeln, bevor man ihm seine 20Ct. gibt; bspw: Hach sagen Sie mal, wo schlafen Sie denn da? Nein...aber da sollte es ihnen doch möglich sein, wenigstens ab und an mal sich zu waschen, nicth wahr? Sehen Sie, sie haben doch die Möglichkeit vielleicht mal zuM Amt zu gehen... ach sie wollen sich nicht helfen lassen? Na dann kann ich mein Geld ja wieder wegstecken?" oder so ähnlich :D

pok
Flo
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Beitrag von Flo »

Zwischen Therese-Gieße-Allee und Neuperlach Süd pendelte vor kurzem regelmäßig auch irgend so eine Bettlerin aus einem Ostland. In Neuperlach Süd hat sie sich jedenfalls auch immer ausserlich zurecht gerichtet.... :blink:
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