Benedikt XVI tritt zurück, Franziskus n. Papst

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Es ist durchaus richtig, das die heutige Medizin weit über das Vorstellungsvermögen der traditionellen Kirche hinaus geht. Das ist aber nicht das Thema. Lebenserhaltende Apparatemedizin wird auch von vielen Menschen abgelehnt, die keiner Kirche angehören.

Im Bezug auf die Ehe gehen die Religionsgemeinschaften aber immer noch von einer Verbindung von Mann und Frau aus.

Und auch wenn ich nicht religiös und schon gar nicht katholisch bin, im Bezug auf den Begriff Ehe bin ich sehr konservativ.

Gleichgeschlechtliche „Partnerschaften“ gab es zu allen Zeiten. Wenn es zwei Frauen waren, blieben sie meist unbehelligt. Männer mussten das verheimlichen, zum Teil hinter Klostermauern. Was mit heute stört, ist das es als ungemein hip angesehen wird, sich als Homosexuell zu „outen“.

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der katholischen Kirche tut in der Tat Not. Eigentlich wäre es Zeit gewesen für eine Päpstin :lol: Aber was kann man von den alten Säcken in der Kurie erwarten.

Die Lutheraner haben schon lange Bischöfinnen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Autobahn @ 14 Mar 2013, 19:58 hat geschrieben: Was mit heute stört, ist das es als ungemein hip angesehen wird, sich als Homosexuell zu „outen“.
In was für einer Welt lebst du???
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Beitrag von GSIISp64b »

Die Kirche soll sich aus dem Leben aller, die ihr nicht angehören, raushalten, und gut ist.
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 14 Mar 2013, 20:01 hat geschrieben: In was für einer Welt lebst du???
Ich verstehe was er meint, auch wenn es beschissen ausgedrückt ist. Mir geht dieses teilweise sehr offensive und exponierte "GUCKT HER, ICH BIN SO SCHWUL!!!" vieler Gleichaltriger ziemlich auf die Nerven. Das hat aber per se nichts mit dem Schwulsein zu tun, sondern mit der Tatsache, dass mich das bei Heterofreunden genau so nervt, wenn es den ganzen Tag nur um Paarung geht.
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Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 14 Mar 2013, 20:35 hat geschrieben: Ich verstehe was er meint, auch wenn es beschissen ausgedrückt ist. Mir geht dieses teilweise sehr offensive und exponierte "GUCKT HER, ICH BIN SO SCHWUL!!!" vieler Gleichaltriger ziemlich auf die Nerven. Das hat aber per se nichts mit dem Schwulsein zu tun, sondern mit der Tatsache, dass mich das bei Heterofreunden genau so nervt, wenn es den ganzen Tag nur um Paarung geht.
Ich kenne niemanden - wirklich niemanden! - der so ist, wie du das beschreibst, und ich bilde mir dann doch ein, einige Schwule zu kennen. Sicher, dass du nicht einfach nur die falschen Freunde hast?
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 14 Mar 2013, 20:36 hat geschrieben: Ich kenne niemanden - wirklich niemanden! - der so ist, wie du das beschreibst, und ich bilde mir dann doch ein, einige Schwule zu kennen. Sicher, dass du nicht einfach nur die falschen Freunde hast?
Manche Leute, mit denen man so Umgang hat, sucht man sich ja nicht unbedingt aus, oder? ;) Zumindest war das in der Schule so (da habe ich ein konkretes Beispiel auf Lager)
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Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 14 Mar 2013, 20:37 hat geschrieben: Manche Leute, mit denen man so Umgang hat, sucht man sich ja nicht unbedingt aus, oder? ;) Zumindest war das in der Schule so (da habe ich ein konkretes Beispiel auf Lager)
Zugegeben, aber falls es dich beruhigt: Ich möchte einen sehr großen Teil meiner "Klassenkameraden" nie wieder sehen (und die Chancen dafür stehen recht gut), und ich kann mich nicht erinnern, dass einer von denen offensiv mit seiner Homosexualität umgegangen wäre. Andersrum gab es das sehr wohl.

Trotzdem macht das Homosexualität nicht verwerflich, sondern zeigt nur, dass viele Menschen Arschlöcher sind.
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 14 Mar 2013, 20:40 hat geschrieben: Trotzdem macht das Homosexualität nicht verwerflich
Um Gottes Willen (welch Wortspiel in diesem Thema), das wollte ich auch nie behaupten. Aber es gab Zeiten, da hatte man als Singlemann in Clubs und Bars seine Ruhe vor anderen Männern, das ist heute anders :lol:

Aber ich will es auch keinem verübeln, solange klar gesteckte Grenzen eingehalten werden ist Feiern gehen mit Schwulen sogar teilweise lustiger als mit Heteros ;)
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Beitrag von 146225 »

Mancher Leute Sorgen möchte ich wirklich nicht haben - jede[r] wie er/sie möchte, will und kann, und bitte danke bloß keine Engstirnigkeiten. Und zwar sowohl im Glaubens- als auch im Sexualleben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von GSIISp64b »

146225 @ 14 Mar 2013, 21:28 hat geschrieben: Mancher Leute Sorgen möchte ich wirklich nicht haben - jede[r] wie er/sie möchte, will und kann, und bitte danke bloß keine Engstirnigkeiten. Und zwar sowohl im Glaubens- als auch im Sexualleben.
Leute dürfen ja gerne an Gott glauben und von mir aus auch dem Papst folgen, solange sie nicht versuchen, Außenstehenden verbieten zu wollen, schwul zu sein, Sex außerhalb der Ehe zu haben, Kondome zu benutzen et cetera.

edit: BREAKING NEWS +++ Der Papst hat etwas Dummes gesagt +++ BREAKING NEWS

Demnach betet, wer nicht zum Herrn betet, also zum Satan. Glückwunsch, ich bin beleidigt. So was nenne ich eine religiöse Hassrede und es bringt bei mir ganz schlechte Erinnerungen zurück.

Religiöse Toleranz im 21. Jahrhundert sieht anders aus.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 14 Mar 2013, 20:01 hat geschrieben:In was für einer Welt lebst du???
Wowreit, Westerwelle, Beck.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 14 Mar 2013, 20:46 hat geschrieben: Um Gottes Willen (welch Wortspiel in diesem Thema), das wollte ich auch nie behaupten. Aber es gab Zeiten, da hatte man als Singlemann in Clubs und Bars seine Ruhe vor anderen Männern, das ist heute anders :lol:
Jetzt weißt Du mal wie es den Frauen geht. Idioten gibts sowohl bei Homo als auch bei Heterosexuellen - warum sollte das anders sein?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 14 Mar 2013, 14:28 hat geschrieben: Das liegt dann aber nicht an der Religion an sich, sondern an Fehlinterpretationen durch einzelne. Nach der jüdischen Lehre ist ein Austritt eben nicht möglich. Man wird Jude, weil die Mutter Jüdin ist - und bleibt das dann auch.
in der Regel, ja.


Aber es können sowohl geborene Nichtjuden sich zum Judentum bekennen, als auch geborene Juden dem Judentum abschwören, und sich zB der Kirche Christi anschliessen. Beides ist nicht gerade ungewöhnlich.
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Beitrag von GSIISp64b »

Autobahn @ 14 Mar 2013, 22:11 hat geschrieben: Wowreit, Westerwelle, Beck.
Nur weil sie dazu stehen, schwul zu sein? Wie viele Politiker sind verheiratet und stehen damit quasi öffentlich dazu, heterosexuell zu sein? Und warum ist es legitim, öffentlich hetero zu sein, aber nicht, öffentlich homo zu sein? Und überhaupt: Wie sollen Schwule denn irgendwann mal akzeptiert werden, wenn es verpönt ist, sich als schwul zu outen?

Ein Rat von mir: Halt einfach die Fresse.

Und wer der genannten Politiker ist bitteschön "hip"?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

GSIISp64b @ 14 Mar 2013, 22:16 hat geschrieben: Ein Rat von mir: Halt einfach die Fresse.
Hätte ich nicht treffender formulieren können :ph34r:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 14 Mar 2013, 22:11 hat geschrieben: Wowreit, Westerwelle, Beck.
Drei homosexuelle Politiker (einer davon (absichtlich?) falsch geschrieben). Wie schrecklich! Und nun?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Für manche Heten können es die Schwulen eh nie recht machen: Outen sie sich nicht, sind die feige, outen sie sich doch, sind es überkandidelte Selbstdarsteller .

Das zeigt nur, daß es noch ein sehr, sehr lange Weg ist, bis Sexualität so unwichtig gworden ist, daß es einen schlicht nicht mehr interessiert, ob der Gegenüber, der Lokalpolitiker oder der Spitzensportler "so" oder "so" oder doch ganz anders ist.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

GSIISp64b @ 14 Mar 2013, 22:16 hat geschrieben: Ein Rat von mir: Halt einfach die Fresse.
Wo ist der like-Button?
Viele Grüße
Jojo423
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 14 Mar 2013, 15:07 hat geschrieben:In der aufgeklärten Gesellschaft von heute ist Religion in der Tat für viele etwas, wo man sich bewusst dafür/dagegen entscheidet. Aber: Die aufgeklärte Gesellschaft ist auch heute keine Selbstverständlichkeit. Jemand, der echt gläubig im katholischen Sinn ist (oder dessen Eltern es sind), geht eben nicht einfach mal her und sagt "ups, ich bin schwul, das ist mit der Kirche nicht zu vereinbaren, also tret ich mal einfach aus". In Deutschland sind viele Leute nur deswegen in der Kirche, weil sie halt nie ausgetreten sind, und außerdem zu Weihnachten und zur Beerdigung reingehen. Klar, für solche Leute ist es letztlich völlig egal, was der Papst erzählt. Aber - das gilt für diverse westeuropäische Länder, und auch da nur für die Mehrheit der Bevölkerung. In anderen Ländern, und auch bei einem Teil der echt religiösen Menschen in Westeuropa, kann das ganz anders aussehen.
Die Katholische Kirche hat sicherlich zu der Einstellung beigetragen, aber ich behaupte mal das dies jetzt ein Selbstläufer ist. Ich könnte mir sogar vorstellen das wenn der Papst sich auf den Balkon am Petersplatz stellt verkündet das Schwul cool ist, würden viele ihn als den Anti-Christ verteufeln.
Was denkst Du denkt ein schwuler Jugendlicher, der seit er denken kann jeden Sonntag in die Kirche geht und Ministrant ist, und echt dran glaubt, und dessen Eltern der Kirche voll hörig sind, der grade entdeckt hat, dass er schwul ist, wenn ihm dann erzählt wird dass Gott alle Schwulen hasst? Dass er einfach sagt "tret ich halt aus"?

Dass die Suizidhäufigkeit bei schwulen/lesbischen Jugendlichen in Deutschland nach wie vor stark erhöht ist, hat sicher mehrere Gründe. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die ablehnende Haltung der Kirche da bei einigen auch eine Rolle spielt.


In den Gegenden, wo die Kirche noch großen Einfluß auf die Gesellschaft hat, kann diese durchaus die öffentliche Meinung beeinflussen.
Ich sagte nicht das es leicht ist.
Diesen Satz empfinde ich als Unverschämtheit bei einem so ernsten Thema.

Ich wollte nur sagen das es irgendwie ein widerspruch ist wenn jemand wirklich glaubt das Gott Moses die 10 Gebote gegeben hat und so weiter und so fort, und auch Homosexuell ist. Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 23:49 hat geschrieben: Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.
Hahaha!
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 14 Mar 2013, 20:29 hat geschrieben:Die Kirche soll sich aus dem Leben aller, die ihr nicht angehören, raushalten, und gut ist.
Die Caritas und das Diakonische Werk sollen nur noch Leistungen an Kirchenmitglieder verteilen?
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Beitrag von elchris »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 23:49 hat geschrieben: Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.
Nein, weil wenn er ein braves Schäfchen ist, beschützt ihn doch der liebe Gott vor allem Unheil.

Und Galaxy, wir haben vor 15 Jahren für meine Oma einen Platz in einem Pflegeheim gebraucht - freie Plätze per sofort nur in Caritas Heimen (sie war überzeugte Protestantin - noGo von Seiten Caritas).
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 23:49 hat geschrieben: Ich wollte nur sagen das es irgendwie ein widerspruch ist wenn jemand wirklich glaubt das Gott Moses die 10 Gebote gegeben hat und so weiter und so fort, und auch Homosexuell ist. Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.
Von einem Gebot "Du musst Deine homosexuellen Neigungen unterdrücken" habe ich noch nichts gehört.

Aber mal im Ernst: Wie soll dies gehen? Und wozu sollte ein Homosexueller dies tun? Er darf also seine sexuellen Vorlieben nicht ausleben. Mit seiner unterdrückten Neigung wäre er dann aber nie ein vollwertiger Christ. Es bliebe konsequenterweise dann nur der Kirchenaustritt bzw. die Abkehr vom christlichen Glauben. So was nennt man Ausgrenzung und Diskriminierung. Das muss ja eine tolle Kirche sein, wenn dies ihr Programm ist.
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Beitrag von rautatie »

TramPolin @ 14 Mar 2013, 19:11 hat geschrieben: Wie man es auch dreht und wendet, bei der Gleichberechtigung der Frau und der (zum Großteil angeborenen) Homosexualität kann ich nichts erkennen, was das mit Zeitgeist zu tun haben soll. Es geht mehr darum, dass niemand wegen seiner Neigungen und seines Geschlechts diskriminiert werden sollte. Und hier hat die Kirche gewaltigen Reformbedarf.
Ja, und es ärgert mich immer, dass solche Themen unter dem (meistens abwertend gemeinten) Begriff "Zeitgeist" laufen - insbesondere die Kirchenvertreter sagen dann gern, man dürfe sich hier dem Zeitgeist nicht unterordnen. Ich frage mich aber, warum der Zeitgeist immer negativ bewertet wird, vor allem, wenn es um längst fällige Aspekte der Gleichberechtigung geht.
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Beitrag von rautatie »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 23:49 hat geschrieben: Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.
Ich weiß ja nicht, wie leicht es Dir persönlich fällt, Deine Sehnsucht nach Liebe und Sexualität zu unterdrücken. Aber es ist nun mal so, dass es sich hierbei um ein Grundbedürfnis des Menschen handelt, welches nur sehr schwer (und in der Regel mit psychischen Folgeschäden) unterdrückt werden kann.

Abgesehen davon befinden sich Homosexuelle insofern in einer Zwickmühle. Einerseits heißt es doch "der Mensch soll nicht allein leben", und die Liebe der Menschen sei das Wichtigste. Andererseits soll aber ein Teil der Menschen dieses Bedürfnis nach Liebe unterdrücken und dann doch allein leben, um gottgefällig zu sein...

Was soll also deiner Meinung nach ein Homosexueller tun, um gottgefällig zu leben? Zeitlebens allein leben, ohne Liebe, ohne Partnerschaft? Oder eine Schein-Partnerschaft mit einer Frau eingehen (die arme Frau, sag ich da nur...)? Oder hat man als Homosexueller eh keine Chance und hat sowieso schon verloren?
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Beitrag von Galaxy »

^ Deshalb fände ich es konsequent wenn Homosexuelle zur Kirche sagen good riddance. Ich kann es einfach nicht verstehen wie jemand freiwillig in einem Verein bleibt der ihn oder sie ablehnt. Eigentlich müsste man als Homosexueller angewidert sein von der Kirche. Natürlich, wie von einigen angesprochen, ist das für einen 17 Jährigen möglicherweise schwierig. Ich weiß auch nicht was ich in solch einer Situation machen würde, wahrscheinlich Schauspielen.
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Beitrag von Galaxy »

TramPolin @ 15 Mar 2013, 08:23 hat geschrieben: Von einem Gebot "Du musst Deine homosexuellen Neigungen unterdrücken" habe ich noch nichts gehört.
Levitikus 18, 22: Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft.
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Beitrag von rautatie »

Galaxy @ 15 Mar 2013, 11:44 hat geschrieben: ^ Deshalb fände ich es konsequent wenn Homosexuelle zur Kirche sagen good riddance. Ich kann es einfach nicht verstehen wie jemand freiwillig in einem Verein bleibt der ihn oder sie ablehnt.
Das kann ich persönlich auch nicht verstehen, aber es ist eben so, dass sich ausgerechnet viele Homosexuelle sehr zur Kirche und zu Religionen hingezogen fühlen. Die befinden sich natürlich in einem Dilemma.

Ein Bekannter von mir (schwul) hat im Erststudium Theologie studiert; es war sein Traumstudium. Doch dann hatte er eingesehen, dass das wohl mit seinen Neigungen nicht zusammenpassen würde, und er hat ein Zweitstudium drangehängt. Dennoch hängt er nach wie vor stark an religiösen Dingen und ist unglücklich, dass er seinen Traumberuf nicht ausüben kann.
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Beitrag von TramPolin »

Galaxy @ 15 Mar 2013, 11:51 hat geschrieben:
TramPolin @ 15 Mar 2013, 08:23 hat geschrieben: Von einem Gebot "Du musst Deine homosexuellen Neigungen unterdrücken" habe ich noch nichts gehört.
Levitikus 18, 22: Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft.
Es ist keines der zehn Gebote. Ja, ich weiß, dass es fern der zehn Gebote entsprechende Handlungsvorschriften gibt. In der Bibel heißt es:
3. Mose 20, 13:Wenn ein Mann mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehrt, haben sich beide auf abscheuliche Weise vergangen. Sie müssen getötet werden; ihr Blut findet keinen Rächer.
Wenn wir nun uns daran halten, müssten wir die Leute töten, die sich dieser "Sünde" schuldig machen. Da sind wir uns glaub ich alle einig, dass das nicht infrage kommt. Wenn aber die Bestrafung falsch ist, die diese Handlungsvorschrift vorschreibt, wer sagt uns dann, dass nicht nicht auch die Handlungsvorschrift falsch ist?

Ich halte auch nichts davon, die Antworten aller Fragen der Menschheit in einem so altes Buch zu suchen. Die Menschheit hat sich gewandelt, selbst die Kirche hat sich gewandelt. Manches kam erst lange Zeit nach Jesus Christus (der Zölibat etwa). Manches hat man wieder abgeschafft, etwa den Index verbotener Schriften für Christen. Die Kirche muss sich weiter reformieren.
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Beitrag von ZüriMünchner »

Habe irgendwo mal eine Prophezeiung gelesen, dass es in (naher)? Zukunft ein drittes Testament geben soll. Weil man eben irgendwann zum Schluss kommt, dass die uralten Dinger inzwischen überholt sind. Das fände ich richtig gut, auch wenn ich schon länger ausgetreten bin.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
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