Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von c-a-b »

Boris Merath @ 24 Aug 2010, 16:26 hat geschrieben: Was spräche dagegen, die Stadt für Autos dichtzumachen, und dafür am Stadtrand Leihfahrräder für den Weg in die Innenstadt zu verleihen?
Mach das mit P+R Plätzen und ich wäre nicht mal dagegen. ;)

Jetzt wirds lustig: Die Anti S21 Sticker werden anscheinend von Leuten eingesammelt, die sich die Abkratzprämie von 20 Cent/Stück nicht entgehen lassen wollen und diese Leute schießen für die paar Cent auch schon mal deutlich über das Ziel hinaus!
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Beitrag von c-a-b »

S21 wird auf der Straße entschieden!

Na das ist doch mal ein Funken Hoffnung! Laut einem ebenfalls recht sachlichen Bericht in der Zeit gibt es Hoffnung, allerdings etwas verschämt ziemlich am Schluss auf Seite 3 versteckt:
Einer aus der Landes-CDU gibt zu, was er nie öffentlich tun würde: die Situation sei gegenwärtig »völlig offen«. Wenn der Rückbau des Nordflügels des Bahnhofs ohne Eskalation gelänge, sehe es gut aus, die kommenden vier Wochen würden über das Projekt befinden. Das ist schon bizarr: So oder so wird über Stuttgart 21 buchstäblich auf der Straße entschieden. Entweder es kocht hoch, oder der Protest fällt in sich zusammen. Nach einem Kompromiss im letzten Moment sieht es nicht aus, dazu ist in dem Bauvorhaben alles zu sehr verzahnt, zu strikt getaktet. Da bleibt kaum Verhandlungsmasse. Sehr diskrete politische Versuche, die Angelegenheit zu entschärfen, gibt es gleichwohl. Bis auf Weiteres gilt für Stuttgart allerdings der Satz von Hegel.
Na wenn das mal kein Grund ist, jetzt erst recht laut seine Stimme zu erheben!
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

c-a-b @ 24 Aug 2010, 16:52 hat geschrieben: Na wenn das mal kein Grund ist, jetzt erst recht laut seine Stimme zu erheben!
Man kann jetzt schon sehr stolz auf die Stuttgarter sein, aber wenn man wirklich einen Baustopp erzwingen sollte, werden die Stuttgarter Bürger in die Geschichtsbücher eingehen :)
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Beitrag von c-a-b »

Bayernlover @ 24 Aug 2010, 16:55 hat geschrieben: Man kann jetzt schon sehr stolz auf die Stuttgarter sein, aber wenn man wirklich einen Baustopp erzwingen sollte, werden die Stuttgarter Bürger in die Geschichtsbücher eingehen :)
Wir geben alle unser Bestes! Mir kennet jo elles, aussr Hochdeutsch! :D

Für alle, die nochmal einen etwas satirischen Blick auf die ganze Lage haben wollen, hat der tagesspiegel die richtige Seite!
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Beitrag von c-a-b »

Laut SWR Landesschau eben (noch kein Link verfügbar) sollen die Einwände des Landesdenkmalamtes BW massiver sein, als von Politik und Architekt Ingenhoven gestern dargestellt wurden. So wäre mit dem Entfernen der Seitenflügel und des Tunnelgebirges wohl auch der Rang eines Kulturdenkmals ersten Ranges gefährdet.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Sehr interessante Artikel in der "Zeit" und im "Tagesspiegel", die das Zustandekommen der derzeitigen Stimmung gut darstellen.

Und der SWR hat gestern auch berichtet, dass das Kulturdenkmal nicht nur aus dem Bahnhof selbst besteht, sondern dass hierzu auch das Gleisvorfeld mit den Überwerfungsbauwerken aus der Entstehungszeit des Bahnhofs als Wegbereiter eines modernen Eisenbahnbetriebs gehören.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von c-a-b »

Stern.de lässt nochmals ausführlicher Frei Otto, einen der Schöpfer von S21, zu Wort kommen und schreibt:
Ein geologisches Gutachten von 2003, das bisher nur ein kleiner Personenkreis kannte, nicht aber Abgeordnete oder gar Stuttgarts Öffentlichkeit, bestätigt Frei Ottos Bedenken. Diese Studie des Ingenieursbüros Smoltczyk & Partner, die dem stern vorliegt, belegt, wie gefährlich Stuttgarts Untergrund ist: löchrig wie ein Käse, voller Dolinen und Hohlräume, sie zeigt, dass Baurbeiten in diesem Grund enorm schwierig werden, es sich wohl kaum abschätzen lässt, wie lange sie dauern werden. Mit dem Wissen von heute, so Otto zum stern, "kann ich dieses Projekt nicht mehr verantworten. Ich würde auch nicht mehr in die Tiefe gehen, das wollte ich sowieso nie, das wollte der Auftraggeber".
Was nun wieder die verhängnisvolle Blindheit der Auftraggeber zeigt, die blind ohne jeden Verstand für eine Lösung sind, die wohl einfach nicht machbar ist. Warum auch immer. Ein angesehener Architekt wie Frei Otto ist immerhin in der Lage, sich den Gegebenheiten anzupassen, die Politiker dagegen sind blind und fahren lieber gegen die Wand...
Der Tübinger Dr. Geologe Jakob Sierich, ein Spezialist für Anhydrid- und gipsführende Erdschichten, hat für das Magazin das Gutachten analysiert. Sein Befund: "Bei Stuttgart 21 geht es nicht um mögliche Risse in Häusern, es geht um mögliche Krater, in denen Häuser verschwinden können. Es geht um Menschenleben."
Und das macht es noch besser! Gefahr für die Menschen in Stuttgart, weil Politiker zu blöde sind, die Augen für die Realität zu öffnen und ihre Dummheiten einzugestehen! Man kann sehr gut sehen wohin diese Blödheit führt, wenn man den Engelberg-Basistunnel ansieht, der laufend eben wegen jener Gesteine saniert werden muss, oder man wende den Blick gegen Staufen im Breisgau mit ihrer verunglückten Erdwärmebohrung, seit der sich die Erde in der Stadt immer weiter hebt und tiefe Risse in den Gebäuden entstehen!

Aber Politiker waschen ihre Hände ja zu gerne in Unschuld und sind niemals haftbar... :angry:
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Früher hielten die Züge vor den Toren der Stadt, aber dass das heute nicht mehr so ist, hat schon seine guten Gründe. Nicht alles, was früher einmal war, war auch besser so, man nehme z. B. den Umsteigerverkehr von Bahnhof zu Bahnhof (Beispiele wären Paris, London etc.) - in Autobahns Szenario eben vom Flughafenbahnhof zum Hauptbahnhof, wenn z. B. die RB, die man als Anschluss braucht, erst am Hbf. beginnt.
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Beitrag von c-a-b »

Früher fuhren ja auch Dampfzüge die man nicht so gerne mitten in der Stadt haben wollte. ;) In Stuttgart muss man allerdings auch heute nicht von Bahnhof zu Bahnhof umsteigen, also was solls?

Besser wirds allerdings nicht dadurch, dass man einfach etwas macht, weil man es machen will, egal wie die Umstände aussehen. Besser wird es wenn man ein vernünftiges Konzept entwickelt. Aber daran krankt es ja bei S21 bis heute. Zuerst wird der Bahnhof abgerissen, dann die Grundstücke verhökert und dann macht man sich vielleicht Gedanken um das Konzept. Wenn man Zeit dazu hat...
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JNK
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Beitrag von JNK »

Eisenbahnniki
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Beitrag von Eisenbahnniki »

JNK @ 25 Aug 2010, 14:44 hat geschrieben: Der Abriss hat begonnen:
http://www.ustream.tv/channel/live-stream-...er-hauptbahnhof
Das war es. Jetzt ist das Projekt Stuttgart 21 nicht mehr aufzuhalten...
Es dauert noch etwas aber dann wird das größte Eisenbahn Portal online sein.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Eisenbahnniki @ 25 Aug 2010, 15:18 hat geschrieben:Das war es. Jetzt ist das Projekt Stuttgart 21 nicht mehr aufzuhalten...
Och, wieso? Selbst wenn die Tunnel einmal halb gebohrt sind, kann das Projekt noch wegen fehlender Finanzen oder geologischer Probleme auf Eis gelegt werden. Und neue Bahnhofshallen, wie sie bei K-21 angedacht sind, werden ohne Nordflügel genauso stehen, da sie sich sowieso, wie auch die heutigen Bahnhofshallen, kaum auf den seitlich aufstützen werden.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Beitrag von Eisenbahnniki »

Naseweis @ 25 Aug 2010, 15:29 hat geschrieben: Och, wieso? Selbst wenn die Tunnel einmal halb gebohrt sind, kann das Projekt noch wegen fehlender Finanzen oder geologischer Probleme auf Eis gelegt werden. Und neue Bahnhofshallen, wie sie bei K-21 angedacht sind, werden ohne Nordflügel genauso stehen, da sie sich sowieso, wie auch die heutigen Bahnhofshallen, kaum auf den seitlich aufstützen werden.
Du glaubst doch nicht, dass das Projekt noch abgebrochen wird, wenn es schon begonnen hat oder? Sie sind angefangen abzureißen. Ich glaube nicht, dass sie es noch abbrechen. Das wäre ein riesen Verlust und eine herbe Niederlage für die Deutsche Bahn und alle, die daran beteiligt sind.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Eisenbahnniki @ 25 Aug 2010, 15:50 hat geschrieben: Das wäre ein riesen Verlust und eine herbe Niederlage für die Deutsche Bahn und alle, die daran beteiligt sind.
Und ein Gewinn für Stuttgart und den Rest Deutschlands.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Es ist ja noch nichtmal angefangen worden, Tunnel zu bohren. Hier ist es "nur" ein Gebäude. Allerdings eins zu viel für meinen Geschmack.

Wie gerne würde ich, sollte der Wahnsinn tatsächlich noch gestoppt werden, Schuster, Mappus, Grube und Ramsauer und evtl. unter Mithilfe der Vorgänger Mehdorn und Oettinger dabei zusehen, wie sie das manuell, Stein auf Stein, wieder aufbauen müssen...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Demonstranten haben es aufs Dach geschafft und ein Banner befestigt!
Dadurch ruhen derzeit die Bauarbeiten!
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Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Da bin ich mal nen Nachmittag weg und dann sowas! *kotz*

Den Verantwortlichen zählt nur noch das Geld, alle begründeten Bedenken werden ignoriert! Einfach zum kotzen!!!

Kompliment an die Demonstranten die aufs Dach sind!
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Beitrag von Eisenbahnniki »

Bayernlover @ 25 Aug 2010, 16:47 hat geschrieben: Und ein Gewinn für Stuttgart und den Rest Deutschlands.
Ja das stimmt aber das lassen sich die Bahn usw. nicht mehr kaputt machen. ;)
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Beitrag von c-a-b »

Bitte alle Interessierten vormerken:

[font=Impact]Freitag, 27. August 2010, 19 Uhr, Nordflügel des Hauptbahnhofs: Großdemo[/font]
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Beitrag von 146225 »

Eisenbahnniki @ 25 Aug 2010, 20:42 hat geschrieben: Ja das stimmt aber das lassen sich die Bahn usw. nicht mehr kaputt machen. ;)
Da bin ich mir nicht mal so sicher. Bahnchef Grube ist eher sachorientiert, d.h. um jeden Preis wird er das Ding nicht wollen. Sollte Frau Kanzlerin bei ihm vorstellig werden und ihn anweisen, einen ruhigen und geordneten Rückzug anzutreten, weil die Sache ihr politisch zu heiß wird - dann bin ich mir ziemlich sicher, daß Mappus, Schuster & Co. sich das Kellerbahnhöfle in den Wind schreiben können.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von 612 hocker »

Ich hatte gestern beim Umsteigen mal ein wenig Zeit und hab vor Ort ein paar Bilder gemacht.
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

"Paris hat 6 Kopfbahnhöfe" - tolles Argument. Nur weil FV-Verbindungen via Paris scheiße sind, muss das in Stuttgart genau so sein?
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Beitrag von TramPolin »

Taschenschieber @ 25 Aug 2010, 23:38 hat geschrieben: "Paris hat 6 Kopfbahnhöfe" - tolles Argument. Nur weil FV-Verbindungen via Paris scheiße sind, muss das in Stuttgart genau so sein?
Ich bin zwar gegen Stuttgart 21, aber dieses Ablenkungsargument ist vom Typ "Rauchen im Lokal verbieten?- Die sollen erst mal was gegen Alkohol und Kinderschänder machen", und damit wirklich dämlich.
Markus
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Beitrag von Markus »

Randale!

Irgendwie entwickelt sich das in Stuttgart in Richtung "Startbahn West".
:ph34r:
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Taschenschieber @ 25 Aug 2010, 23:38 hat geschrieben:"Paris hat 6 Kopfbahnhöfe" - tolles Argument. Nur weil FV-Verbindungen via Paris scheiße sind, muss das in Stuttgart genau so sein?
Es ist ein Argument von vielen. Sehr vielen, wenn man die Bilder anschaut.

Für mich sagt es aus, dass ein Kopfbahnhof auch heute noch zeitgemäß ist, und dass auch die SNCF in der Hauptstadt des Landes, in dem der Internationale Eisenbahnverband seinen Sitz hat, nicht zwingend buddeln muss, um hochwertigen Zugverkehr anzubieten.

Ob die Verbindungen von einem zum anderen Bahnhof gut oder schlecht sind, hat nichts mit einem Kopfbahnhof an sich zu tun. Ich bin froh, in München einen zu haben, es gibt genug Gründe, die für den Kopfbahnhof an sich sprechen.
Wikipedia@Kopfbahnhof hat geschrieben:»Ein Kopfbahnhof galt im 19. Jahrhundert als die – für Reisende – angenehmste Form des Bahnhofs.«
Für mich ist das auch heute noch so:
  • Züge werden meist deutlich früher bereitgestellt und stehen länger zum Einsteigen da
  • Geschäfte sind bei fast jedem Kopfbahnhof an gleicher zentraler Stelle untergebracht und leicht zu finden
  • Der Zugang zu den Bahnsteigen ist meist komplett ebenerding und völlig barrierefrei (Versucht mal am Berliner Hbf mit Aufzügen den Bahnsteig zu erreichen, um ein Gefühl dafür zu kriegen...)
  • Die Nummerierung der Gleise ist logisch aufgebaut
  • Der Zugang von den Bahnsteigen weg ist bei ankommenden Zügen viel flüssiger möglich, als an Durchgangsbahnhöfen mit Treppenaufgängen
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Daniel Schuhmann @ 26 Aug 2010, 00:11 hat geschrieben: Es ist ein Argument von vielen. Sehr vielen, wenn man die Bilder anschaut.
Das ist ja durchaus wahr, aber gerade dieses eine sicherlich völlig unrepräsentative Argument stößt mir doch recht sauer auf.

Deine Vorteile des Kopfbahnhofs haben ja durchaus Wahres an sich, aber sobald man eben nicht nach Paris, sondern via Paris reist, ist gerade das Konzept mit den x Kopfbahnhöfen rund um die Stadt, mit Verlaub, Kokolores.

Und da Stuttgart ja von der Lage her durchaus für den Transitverkehr relevant ist, hat der Durchgangsbahnhof sehr wohl seinen Reiz. Zumal ich auch von Prestigebauten bei der Bahn deutlich mehr halte als der durchschnittliche EF-User, solche Bauwerke locken nämlich auch Leute zur Bahn. Mal ehrlich, wo will man eher losfahren, in einem Bunker wie [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] (der natürlich auch seinen Charme hat, aber eher nicht für Nichtfreaks) oder in [acronym title="BL: Berlin Lehrter Bf (unten) Plng <Bf>"]BL[/acronym] (wo Züge sogar auch teilweise - Durchläufer logischerweise nicht - deutlich vor der Abfahrt bereitgestellt werden)?
Markus
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Beitrag von Markus »

c-a-b @ 23 Aug 2010, 15:31 hat geschrieben: Bis auf die ewig grüne "Kein HGV-Doktrin" ein recht gelungener Artikel zu S21, der ziemlich ausführlich die Gegenargumente beschreibt. Ab zum Handelsblatt
Guter Link. Gute Zusammenfassung.
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Christian Sch.
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Beitrag von Christian Sch. »

Hot Doc @ 23 Aug 2010, 00:44 hat geschrieben:
612 hocker @ 22 Aug 2010, 16:38 hat geschrieben: Ich hab einen sehr langen schon älteren Vortrag eines KCW-Gutachters gefunden, der beschreibt an Hand von Stuttgart 21 wie so ein verkehrlicher Blödsinn überhaupt durchsetzbar ist und die bundesweiten Folgen dieses Projektes.
http://www.youtube.com/watch?v=i3m7d2xBP6E...ex=0&playnext=1

Macht was draus!
Vielen Dank! Sehr interessant und meiner Meinung nach auch ziemlich fundiert.
Noch ein Vortrag zu den Kosten, Risiken und Alternativen.
http://www.youtube.com/watch?v=lM-oMS1162o...ex=0&playnext=1
Den muß ich mir noch anschauen...
In einem von den beiden Vorträgen wird ( wenn ich mich richtig erinnere ) explizit gesagt dass auch ein Abrissbeginn des Nordflügels kein Grund ist, den Widerstands aufzugeben. Auch wenn es gegenteilige Meinungen gibt : http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart...uptbahnhof.html

Bezeichnend finde ich hierbei die politische Couleur des sich Äußernden und wer es als Hofberichterstatter wiederkäut ...

Da ist wohl schon eine Kampagne in der Mache, die ALLE die jetzt noch weiter Protestieren als "linke Chaoten" denunzieren will ( Siehe auch http://www.fdp-bw.de/pressemitteilung.php?num=2388 ). Das gilt es bei der weiteren Organistion des Widerstandes zu berücksichtigen. Und deshalb ist dein Kommentar, Markus, von 23:51 eher nicht hilfreich ( wenn auch, zugegebenermaßen, für mich nachvollziehbar )

@Taschenschieber: In Berlin wurden zusätzliche Bahnsteigkanten geschaffen, in Stuttgart werden sie vernichtet ( jedenfalls nach dem Vortrag von Herrn Vieregg ( siehe oben ) ...

P.S.: Abrissbeginn beim Nordflügel und Wartungsarbeiten bei DSO ...
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josuav
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Beitrag von josuav »

Daniel Schuhmann @ 26 Aug 2010, 00:11 hat geschrieben: Für mich sagt es aus, dass ein Kopfbahnhof auch heute noch zeitgemäß ist, und dass auch die SNCF in der Hauptstadt des Landes, in dem der Internationale Eisenbahnverband seinen Sitz hat, nicht zwingend buddeln muss, um hochwertigen Zugverkehr anzubieten.
"Paris 21" wäre wohl noch um einiges teurer als Stuttgart 21, besser wäre es schon. Ich hasse es, in Paris umzusteigen.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Taschenschieber @ 26 Aug 2010, 00:17 hat geschrieben: in [acronym title="BL: Berlin Lehrter Bf (unten) Plng <Bf>"]BL[/acronym] (wo Züge sogar auch teilweise - Durchläufer logischerweise nicht - deutlich vor der Abfahrt bereitgestellt werden)
Das trifft nicht auf sooo viele Züge zu, die meisten gehen komplett durch oder zumindest weiter bis Papestraße, pardon, Südkreuz.
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