Ausgliederung Fahrdienst MVG

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Autobahn @ 25 Jan 2011, 17:10 hat geschrieben: Die Erntemaschinen gehörten meist so genannten Lohnunternehmern, die für mehrere Landwirte arbeiten. Die Anschaffung eines Mähdreschers lohnt sich nur für Großbetriebe.
Du weisst, was ein "Maschinenring" ist?

Gruß Michi
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elchris
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Beitrag von elchris »

Autobahn @ 25 Jan 2011, 17:10 hat geschrieben: Über einen flächendeckenden Mindestlohn kann man streiten, aber 10 € sind definitiv zu viel. Und was meinst Du mit „wer in Ausland produziert?“
Viele Deutsche Firmen fertigen im Ausland und schmücken sich trotzdem als Deutsche Firmen mit Made in Germany. Die durchschnittlichen Monatsarbeitsstunden dürften so bei 160h liegen - das mal 10€/h sollt aber wirklich die Untergrenze sein. Alternativ kann der Staat endlich die Hand schliessen und sich überlegen, ob er lieber auf 150€ von einem Geringverdiener verzichtet oder ganze Berufsgruppen in die Hartz4-Aufstockung schickt.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

elchris @ 27 Jan 2011, 00:00 hat geschrieben: Viele Deutsche Firmen fertigen im Ausland und schmücken sich trotzdem als Deutsche Firmen mit Made in Germany. Die durchschnittlichen Monatsarbeitsstunden dürften so bei 160h liegen - das mal 10€/h sollt aber wirklich die Untergrenze sein. Alternativ kann der Staat endlich die Hand schliessen und sich überlegen, ob er lieber auf 150€ von einem Geringverdiener verzichtet oder ganze Berufsgruppen in die Hartz4-Aufstockung schickt.
Richtig, wenn man bedenkt wie der Staat auch noch Dumpingfirmen mittels Aufstockung finanziert, dann entsteht hier ein riesiger Schaden, den der Steuerzahler finanzieren darf.
Außerdem wurde schon mehrfach bekannt dass Unternehmen, deren Geschäftsmodell darauf aufbaut dass das Personal Zusatzleistungen beantragt, damit Firmen in den Ruin treibt die ihre Mitarbeiter anständig bezahlen. Der Staat hilft also mit dass Dumpingfirmen andere preislich durch vom Staat subventionierte Löhne unterbieten.

Übrigens sind schon viele Firmen wieder nach Deutschland zurückgekommen, weil die Qualität nicht gestimmt hat und die Kosten am Ende tw. sogar höher waren. Es wird immer welche geben denen wäre geschenkt noch zu teuer, die muss man eben ziehen lassen, das ist eh eine Minderheit.
Man kann nur hoffen dass der demografische Wandel irgendwann den Spieß umdrehen lässt, aber die AG jammern ja schon fleißig über den angeblichen Fachkräftemangel, denn ohne Überangebot an Arbeitskräften kann man die Löhne natürlich nicht unten halten. Dabei bekommen viele gut ausgebildete Menschen keine Stelle weil sie z. B. zu alt sind.

Heute war z. B. wieder zu lesen dass die Firma Playmobil eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit Gründung hatte und dass man ausschließlich in Europa produziert (als Spielzeughersteller!) und hier vor allem in Deutschland! Man merkt gleich dass hier ein Familienbetrieb dahintersteckt, der auch eine gewisse Verantwortung für sein Land und seine Bürger verspürt (Eigentum verpflichtet...).
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Am Montag in der ARD um 21:45 Uhr in Report München:
Aus der Traum vom sicheren Job bei Stadtwerken oder Wohlfahrtsverbänden. Auch dort werden Tarifverträge mit Leiharbeitern unterlaufen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Und warum gibts sowas? Weil man den Verbrauchern von allen Seiten einimpft: Wenn Strom oder Gas wo 5 Euro/Monat teurer werden, sofort zu billigeren Anbietern wechseln.

Tolle neue Welt. :angry:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 30 Jan 2011, 19:21 hat geschrieben:Und warum gibts sowas? Weil man den Verbrauchern von allen Seiten einimpft: Wenn Strom oder Gas wo 5 Euro/Monat teurer werden, sofort zu billigeren Anbietern wechseln.

Tolle neue Welt.  :angry:
Du darfst freiwillig auch 10, 20, 30 oder gar 100 Euro monatlich mehr für Strom und Gas zu bezahlen ;) Und wenn Du mir jetzt erzählen willst, dass Du das gerne machst, dann lach ich mich schlapp :lol: :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 30 Jan 2011, 21:40 hat geschrieben: Du darfst freiwillig auch 10, 20, 30 oder gar 100 Euro monatlich mehr für Strom und Gas zu bezahlen ;) Und wenn Du mir jetzt erzählen willst, dass Du das gerne machst, dann lach ich mich schlapp :lol: :lol:
Es geht nicht um mehr, sondern um weniger.
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Beitrag von viafierretica »

Autobahn @ 30 Jan 2011, 21:40 hat geschrieben:
spock5407 @ 30 Jan 2011, 19:21 hat geschrieben:Und warum gibts sowas? Weil man den Verbrauchern von allen Seiten einimpft: Wenn Strom oder Gas wo 5 Euro/Monat teurer werden, sofort zu billigeren Anbietern wechseln.

Tolle neue Welt.  :angry:
Du darfst freiwillig auch 10, 20, 30 oder gar 100 Euro monatlich mehr für Strom und Gas zu bezahlen ;) Und wenn Du mir jetzt erzählen willst, dass Du das gerne machst, dann lach ich mich schlapp :lol: :lol:
Ich habe aber ehrlich gesagt auch keine Lust, alle 2 Wochen die aktuellen Strom-, Gas-, Wasser-, Telefon-, Handy-, Internet- und was-weiss-ich für Tarife abzuchecken und jedes Monat den Anbieter zu wechseln, nur weil gerade wieder ein halbseidenes Unternehmen ein Dumpingangebot auf den Markt wirft. Mir ist meine Zeit zu schade dafür.
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Beitrag von Bayernlover »

viafierretica @ 31 Jan 2011, 00:08 hat geschrieben: Ich habe aber ehrlich gesagt auch keine Lust, alle 2 Wochen die aktuellen Strom-, Gas-, Wasser-, Telefon-, Handy-, Internet- und was-weiss-ich für Tarife abzuchecken und jedes Monat den Anbieter zu wechseln, nur weil gerade wieder ein halbseidenes Unternehmen ein Dumpingangebot auf den Markt wirft. Mir ist meine Zeit zu schade dafür.
Geht mir ganz genau so. Deshalb habe ich auch guten Gewissens meinen Handytarif für 39€/Allnet-Flat für zwei Jahre abgeschlossen, denn viel billiger wird es sowieso nicht mehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Welt Leiharbeiter werden übernommen. Ver.di und MVG einigen sich auf Tarifvertrag
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Marcel »

Was soll das denn jetzt? Damit kommen doch nur wieder erhöhte Fahrpreise auf die Fahrgäste zu.
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Beitrag von Bayernlover »

Marcel @ 12 May 2011, 12:03 hat geschrieben: Was soll das denn jetzt? Damit kommen doch nur wieder erhöhte Fahrpreise auf die Fahrgäste zu.
Und angemessene Löhne? Verstehen - Denken - Posten?

Oder handelst Du nach dem Motto "so lange es mir gut geht ist es mir egal wie es den anderen geht"?
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Der Grundsatz angemessener Lohn für gute Arbeit muss langsam mal wieder Einzug halten.
Ich will nicht wissen wie die Qualität bei der MVG geworden wäre wenn die Lohndrücker zum Einsatz gekommen werden. Die haben doch dann keine Lust sich groß reinzuhängen... Da wird dann Dienst nach Vorschrift gemacht, wenn es sich nicht gerade um einen Idealisten handelt.

Dass man sich für ÖPNV langsam auch mal wieder Subventionen holen muss und dieser Blödfug des selbsttragenden ÖNPV einfach nicht funktionieren kann solange nicht jeder das Auto stehen lässt ist auch klar...
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Nun, offenbar sieht die Realität so aus:
Nach der ersten großen Lohnabsenkung 2005 und den anschließenden Erhöhungen unterhalb der Inflationsrate und weit unter den Prozentsätzen der Fahrpreissteigerungen kommt jetzt die de-facto-Ausgliederung des Fahrdienstes aus den Stadtwerken, da alle neuen Fahrer nur noch bei der MVG beschäftigt werden, mit nochmals niedrigeren Gehältern. Die alten Fahrer haben 5 Jahre Ruhe, dann droht auch ihnen die Überleitung.

Die neuen Fahrer erhalten jetzt rund 200 Euro weniger (auch wenn das Einstiegsgehalt gleich ist, gibt es danach kaum noch Bewegung nach oben) und so erhält ein lediger Fahrer jetzt rund 1.300 Euro netto im Monat. Netterweise weniger als in Ingolstadt, Augsburg, Nürnberg etc., wo man bekanntlich deutlich billiger lebt.

Mal sehen, was für Personal man da noch bekommt.

Die betriebliche Altersversorgung wird ebenfalls auf einen Minibetrag herunter gefahren, wer wenig verdient wird als Rentner darben dürfen.

Netterweise wird dies alles mit dem Wettbewerb begründet. Welcher Wettbewerb? Erst recht bei Tram- und U-Bahn-Fahrern. Der einzige Wettbewerb, den ich in diesem Zusammenhang erkennen kann, ist der um motiviertes Personal hier in München. Personal, das auch Schichtarbeit macht, mit sehr unangenehmen Arbeitszeiten. Und diesen Wettbewerb wird die MVG verlieren.

Wozu das alles?
Wenn nach 10 Jahren dann ein netter Teil des Fahrpersonals endlich durch neues Personal ersetzt hat, spart man mit all diesen Maßnahmen vielleicht 2-3 Millionen Euro pro Jahr, weniger als 1 Prozent der Kosten. Und nach 20-30 Jahren dann irgendwann 6-7 Millionen. Wobei alleine in 2010 laut SWM-Geschäftsbericht die Umsatzerlöse beim Verkehr um rund 20 Millionen Euro gestiegen sind, dank mehr Fahrgästen vor allem und letzter Fahrpreiserhöhung.

Danke, SPD, dass Du uns allen Dein wahres Gesicht zeigst und brav das lobst, was Deine Genossen in der Geschäftsführung dieses rot-grünen Unternehmens mit den Genossen der Gewerkschaft ausgehandelt haben.

Der größte Hohn ist es dann noch, diesen Spaltertarif als "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" zu loben (da kann man gleich auch China-Löhne anstreben, damit mal endlich überall auf dem Planeten gleich wenig verdient wird), und zu bemerken, dass man von den 1300 Euro ja jetzt endlich bequem in München leben kann. Oder hat da die SPD brutto (1900 Euro) mit netto (1300 Euro) verwechselt? Kann ja mal passieren...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

So isses. Es darf nicht sein, dass immer mehr Leute vollzeit arbeiten und nur von ihrem Lohn leben können wenn sie zu Kik, Aldi & Co. gehen. Von Rücklagen bilden für Krankheit, Ersatzanschaffungen und Alter gar net zu reden. Das hiesige Verhalten hat mit sozialdemokratischen Werten nix zu tun sondern würde man von der FDP erwarten.
Marcel
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Beitrag von Marcel »

Man muss eben damit leben, dass jedes Unternehmen sparen muss. Und gerade beim ÖPNV muss man versuchen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Das ist im Interesse aller Fahrgäste und wenn das den Fahrern nicht gefällt, sollen sie sich einen anderen Job suchen. Es wird ja keiner dazu gezwungen, für die MVG zu arbeiten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Marcel @ 12 May 2011, 20:21 hat geschrieben: Man muss eben damit leben, dass jedes Unternehmen sparen muss. Und gerade beim ÖPNV muss man versuchen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Das ist im Interesse aller Fahrgäste und wenn das den Fahrern nicht gefällt, sollen sie sich einen anderen Job suchen. Es wird ja keiner dazu gezwungen, für die MVG zu arbeiten.
Eigentlich sollte man auf solche Aussagen gar nicht reagieren.

Marktwirtschaft heißt erst mal auch, das man den Preis für sein Produkt frei am Markt bilden kann.
Und schon da scheitert es, denn für eine Monatskarte würde ein normales Wirtschaftsunternehmen wohl deutlich mehr verlangen, bei dieser Leistung.

Hätte man die Löhne nicht abgesenkt, würden in 10 Jahren die Fahrpreise 1% höher sein müssen.
Eine Monatskarte würde dann 50 Cent mehr kosten. Klar, das kann man sich nicht leisten als Münchner.

Entgegen aller Gerüchte: Der ÖPNV in München erhält keine städtischen Zuschüsse etc., sondern arbeitet kostendeckend.
Zudem sind die Monatskartenpreise im Vergleich mit anderen Städten eher niedrig.

Der Münchner Nahverkehr ist sogar der kostendeckendste und effizienteste in ganz Deutschland, wenn nicht sogar in ganz Europa.

Warum eigentlich kommt kein VW- oder meinetwegen BWM-Käufer auf die Idee, mal endlich Lohnsenkungen für Automobilarbeiter zu fordern. Alleine die 5000 Euro Prämie pro Mitarbeiter, die BMW aktuell ausschüttet - da könnte man doch die Autos stattdessen billiger verkaufen. Sollen die BMW-Arbeiter doch woanders arbeiten, wenn ihnen das nicht passt.

1300 Euro pro Monat bei Schichtarbeit für einen Fahrer zeigt eine Wertschätzung für den ÖV der zum Kotzen ist.

Um es mal für alle durchzurechnen:
Selbst wenn man dann in ferner Zukunft alle Fahrer auf den neuen Vertrag umgestellt hat, spart man im Vergleich zum TV-N einschließlich der abgesenkten Altersvorsorge pro Monat vielleicht 400 Euro, rund 5000 pro Jahr.

Bei 1200 Fahrern sind dies 6 Millionen Euro.

Die MVG hat in 2010 fast 400 Millionen Umsatzerlöse erwirtschaftet.

D.h. es dreht sich hier im 1,5%, die irgendwann mal eingespart werden.

Lohnt es sich, dafür die Belegschaft zu demotivieren, noch schwerer qualifiziertes Personal zu bekommen und den Frust zu steigern?
Und glaubst Du wirklich, dass es dieses Jahr mal keine happige Fahrpreiserhöhung geben wird, weil bei den Fahrern gespart wird?
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Beitrag von Bayernlover »

Von 1300€ kannst in München eigentlich nicht leben - also schon, aber aufm absoluten Minimum. Ich wünsche der MVG dass sie für das Geld keine Fahrer mehr findet - vielleicht findet dann ein Umdenken statt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Für 1300,- netto würde ich sofort zur MVG in den Fahrdienst (aber nur wenns pro Woche ist :ph34r: ). Ich werd also wohl doch Rotstiftdompteur bleiben.
Marcel
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Beitrag von Marcel »

Warum eigentlich kommt kein VW- oder meinetwegen BWM-Käufer auf die Idee, mal endlich Lohnsenkungen für Automobilarbeiter zu fordern. Alleine die 5000 Euro Prämie pro Mitarbeiter, die BMW aktuell ausschüttet - da könnte man doch die Autos stattdessen billiger verkaufen. Sollen die BMW-Arbeiter doch woanders arbeiten, wenn ihnen das nicht passt.
Ich finde den Vergleich kann man nicht machen. Wenn man sich keinen Premiumswagen leisten kann, kauft man entweder ein billigeres Auto oder nutzt die Öffentlichen. Ferner ist ein Unternehmen daran interessiert, Gewinn zu erwirtschaften. Bei der MVG sollte am Ende eine schwarze Null in der Jahresbilanz stehen oder leichten Überschuss, damit das Unternehmen investieren kann.
Tram37
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Beitrag von Tram37 »

Ein Fahrer verdient 1300 € im Monat und was verdienen die Herren, die ganz oben sitzen? 130000 € im Monat?
Marcel
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Beitrag von Marcel »

Das ist doch nur typisches Gewerkschafts-Gejammer. Die armen kleinen Leute verdienen so wenig und die Leute oben so viel.
Dass man als U-Bahn-Fahrer nicht dasselbe verdient, wie jemand nach Studium bzw. nach längerem Hocharbeiten, sollte selbst der GDL klar sein.
Ein bisschen mit der U-Bahn fahren ist außerdem nicht so anspruchsvoll, wie ein gesamtes Unternehmen zu leiten.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Marcel @ 13 May 2011, 09:25 hat geschrieben:Das ist doch nur typisches Gewerkschafts-Gejammer. Die armen kleinen Leute verdienen so wenig und die Leute oben so viel.
Dass man als U-Bahn-Fahrer nicht dasselbe verdient, wie jemand nach Studium bzw. nach längerem Hocharbeiten, sollte selbst der GDL klar sein.
Ein bisschen mit der U-Bahn fahren ist außerdem nicht so anspruchsvoll, wie ein gesamtes Unternehmen zu leiten.
Was bist du denn für einer....

Da geht es auch um Verantwortung, um miese Arbeitszeiten, Schicht- und Nachtdienst in einem... Altenpfleger ist auch kein anspruchsvoller Beruf. Und möchtest du mit 90 von einem Billiglöhnler versorgt werden? Da kümmert man sich sicher gut um dich....

Genauso wie ich nicht von einem Billiglöhner durch die Gegend gefahren werden möchte. Unpünktlichkeit und Zugausfälle sind dann nur die harmlosen Folgen...

Aber so ist das nunmal... Hauptsache man selbst verdient genug, der Rest soll billig billig billig sein...

Fahr doch schwarz und werd in Facebook Mitglied bei den MVV-Blitzern... :ph34r:

Btw.: Ich bin übrigens kein Angestellter der MVG, nichtmal im öffentlichen Dienst sondern in der freien Wirtschaft ohne Tarifvertrag.
Ich kann nur die Fahrer der MVG sehr gut verstehen und würde mir auch wünschen dass sich für das Geld kein Personal mehr findet... Nur leider ist dem doch so... :(
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Marcel @ 13 May 2011, 09:25 hat geschrieben: Dass man als U-Bahn-Fahrer nicht dasselbe verdient, wie jemand nach Studium bzw. nach längerem Hocharbeiten, sollte selbst der GDL klar sein.
Das ist der GDL auch klar, und meines Wissens nach war die Forderung auch nie dass jeder U-Bahn-Fahrer so viel verdient wie Herr König. Die Frage ist aber doch wie viel Lohnunterschied gerechtfertigt ist, und auch, ob man von dem Lohn überhaupt noch vernünftig leben kann. Du argumentierst damit, dass es für Personen die im Niedriglohnsektor arbeiten sonst zu teuer wird mit der U-Bahn zu fahren - wäre es nicht sinnvoller, wenn es den Niedriglohnsektor, bei dem sich die Leute keine Fahrkarte mehr leisten können, überhaupt nicht gäbe?

Momentan haben wir eine Preisspirale abwärts - Lohnsenkungen werden damit begründet, dass man die Preise senken muss, damit die Leute, die praktisch keinen Lohn mehr bekommen, überhaupt noch leben können - und das kanns nicht sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Marcel »

Fahr doch schwarz und werd in Facebook Mitglied bei den MVV-Blitzern.
Auf der Seite bin ich Mitglied, aber nicht weil ich schwarz fahre, sondern weil die Methoden der MVG zu kontrollieren einfach unverschämt sind. Es wird tage- und wochenlang nicht kontrolliert, aber pünktlich am Monatsersten sind Scharen von Kontrolleuren unterwegs. Das hat nichts mit Jagd auf Schwarzfahrer zu tun, sondern nur Geldmacherei. Und fragt mal meine Kommilitonen, die sind alle der gleichen Meinung. Man denkt nicht jedes mal daran, dass der Monat zu Ende ist und eine neue Monatskarte braucht. So werden systematisch die Leute zur Kasse gebeten, die eigentlich treue Kunden sind.

Aber zurück zum Thema Arbeitszeiten und Schichtarbeit:
Da geht es auch um Verantwortung, um miese Arbeitszeiten, Schicht- und Nachtdienst in einem... Altenpfleger ist auch kein anspruchsvoller Beruf. Und möchtest du mit 90 von einem Billiglöhnler versorgt werden? Da kümmert man sich sicher gut um dich.
Ich würde keinem empfehlen, als Pflegefachkraft (egal ob im Krankenhaus oder im Altenheim) empfehlen zu arbeiten. Man wird schlecht bezahlt, aber muss viel arbeiten.
Das gleiche ist bei den Fahrern der MVG.
Aber beide Berufsgruppen wissen vorher, dass die Berufswahl mit Schichtdienst und schlechter Bezahlung verbunden ist. Wer dennoch den Beruf ergreift, der hat nicht zu jammern deswegen.
Du argumentierst damit, dass es für Personen die im Niedriglohnsektor arbeiten sonst zu teuer wird mit der U-Bahn zu fahren - wäre es nicht sinnvoller, wenn es den Niedriglohnsektor, bei dem sich die Leute keine Fahrkarte mehr leisten können, überhaupt nicht gäbe?
Müssen sich die Angestellten wirklich die Fahrkarten selber kaufen? Ich hätte gedacht, als Angestellte können sie ohnehin umsonst oder zumindest stark verbilligt fahren.
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Beitrag von Electrification »

Marcel @ 13 May 2011, 12:47 hat geschrieben: Ich würde keinem empfehlen, als Pflegefachkraft (egal ob im Krankenhaus oder im Altenheim) empfehlen zu arbeiten. Man wird schlecht bezahlt, aber muss viel arbeiten.
Das gleiche ist bei den Fahrern der MVG.
Aber beide Berufsgruppen wissen vorher, dass die Berufswahl mit Schichtdienst und schlechter Bezahlung verbunden ist. Wer dennoch den Beruf ergreift, der hat nicht zu jammern deswegen.
Ein Zyniker unter uns, sowas von menschenverachtend. Geht es dir denn schlechter wenn Altenpfleger und MVG-Mitarbeiter besser bezahlt werden? Diese Leute wollen doch für ihre harte Arbeit nur anständig bezahlt werden und das realistisch (da fordert keiner Vorstandsgehälter!). Die Stadt München wird immer teuerer und die Leute bekommen immer weniger, das geht auf Dauer nicht gut.

Ich finde es eine Frechheit zu sagen, ihr wisst doch was euch erwartet, selber schuld wenn ihr das macht. Damit sprichst du allen das Recht ab für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedinungen zu kämpfen, da sitzt jemand auf einem sehr hohen Ross.
Es gibt viele Menschen die machen Altenpfleger oder eine Tätigkeit bei der MVG weil ihnen das Freude bereitet, trotzdem wollen sie dafür angemessen entlohnt werden und da braucht es keine Zyniker und Egoisten die meinen, nur weil es ihnen gut geht, dass sie anderen das Recht absprechen wollen für bessere Bedingungen zu kämpfen und stattdessen ihr Leid hingebungsvoll ertragen sollen.

Ich habe schon viele solcher Menschen ganz tief fallen sehen und dann war die Arroganz aber schnell fort. Weißt du ob dir das nicht auch passieren kann? Man sollte sich niemals für etwas besseres halten und Altenpfleger/MVGler leisten hervorragende Arbeit und dies muss auch gewürdigt werden. Wenn du das nicht tust, steht es dir frei, es gibt nun auch mal unsoziale, gefühlskalte, zahlenfixierte Menschen, damit muss man leben, wir sind ein freies Land.

Wenn übrigens jeder so denken würde wie du, dann würde es z. B. kein Altenpflegepersonal geben! Klar steckt da viel Herzblut dahinter, denn unsoziale, egoistische Menschen können das nicht ausüben, aber dennoch will dort keiner am Existenzminimum leben für derart harte und wichtige Arbeit.
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Beitrag von elchris »

Marcel @ 13 May 2011, 12:47 hat geschrieben: Aber beide Berufsgruppen wissen vorher, dass die Berufswahl mit Schichtdienst und schlechter Bezahlung verbunden ist. Wer dennoch den Beruf ergreift, der hat nicht zu jammern deswegen.
Mit Aussagen wie diesen unterstreichst du nur den Fachkräftemangel (ja, auch ein Krankenpfleger ist eine Fachkraft und kein billiger Johnny ohne Stempel aufm Papier).

Wir müssen in allen Berufsgruppen zu einer der Inflation gerechten Bezahlung - ob jetzt im Penthouse 140.000 oder 150.000 gezahlt wird, ist schon fast egal - das Erdgeschoss muss mit genügend Euros ausser Haus gehen können, die Familie zu ernähren. 1300€ netto für einen Vollzeitberuf in Schicht verstösst für mich gegen alle Grundsätze der sozialen Ethik.
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Beitrag von viafierretica »

Marcel @ 13 May 2011, 12:47 hat geschrieben:
Aber zurück zum Thema Arbeitszeiten und Schichtarbeit:

Ich würde keinem empfehlen, als Pflegefachkraft (egal ob im Krankenhaus oder im Altenheim) empfehlen zu arbeiten. Man wird schlecht bezahlt, aber muss viel arbeiten.
Das gleiche ist bei den Fahrern der MVG.
Aber beide Berufsgruppen wissen vorher, dass die Berufswahl mit Schichtdienst und schlechter Bezahlung verbunden ist. Wer dennoch den Beruf ergreift, der hat nicht zu jammern deswegen.


Müssen sich die Angestellten wirklich die Fahrkarten selber kaufen? Ich hätte gedacht, als Angestellte können sie ohnehin umsonst oder zumindest stark verbilligt fahren.
Ich wünsche Dir nicht, dass Du - oder ein Dir nahestehender - mal im Krankenhaus bist und dann nicht gepflegt wirst oder ein schlimmer Fehler passiert, weil kein Pfleger da ist oder aber nur ein unterbezahlter Dienst hat, der genau nach Deiner Einstellung handelt.

In welcher Welt lebst Du? Alles für sich selbst beanspruchen, und der Rest kann gerne verhungern, Hauptsache billig?
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Beitrag von viafierretica »

Marcel @ 12 May 2011, 20:21 hat geschrieben: Man muss eben damit leben, dass jedes Unternehmen sparen muss. Und gerade beim ÖPNV muss man versuchen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Das ist im Interesse aller Fahrgäste und wenn das den Fahrern nicht gefällt, sollen sie sich einen anderen Job suchen. Es wird ja keiner dazu gezwungen, für die MVG zu arbeiten.
Und wer fährt dann?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Marcel @ 13 May 2011, 12:47 hat geschrieben: Es wird tage- und wochenlang nicht kontrolliert, aber pünktlich am Monatsersten sind Scharen von Kontrolleuren unterwegs.
Dann sag doch mal woher die MVG am Monatsersten die Scharen von Kontrolleuren her hat? Werden die den Rest des Monats auf Eis gelegt und puenktlich zum Monatsersten aufgetaut?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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