ET 440 in München

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

chris232 @ 17 Oct 2009, 14:06 hat geschrieben:Aber es gibt eben auch Lokführer, die sich dadurch gestört fühlen bzw. abgelenkt werden oder einfach unter Spannung stehen ("Wer weiß, wer da wieder zuschaut" -> gibt ja genug Themen in einschlägigen Foren à la "Der böse Tf hat das, das und das falsch gemacht und ich weiß es besser").
Die Talent der Regiobahn Kaarst - Mettmann haben gläserne Türen zum Führerraum und jeder interessierte Fahrgast kann auf die Strecke schauen.
Siehe hier (flickr)

Wer das als Tf nicht ertragen kann, sollte vielleicht bei DB Schenker anheuern. Ach nee, geht nicht, die machen Kurzarbeit.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Das haben auch Wittenberger Steuerwagen, DoSto-Steuerwagen, 423-426, 628, 650, uvm. Und?

Übrigens - es gibt auch andere Gründe, zum Personenverkehr zu gehen oder zum Güterverkehr als die Wahl zwischen Schweinehälften und Schw... Fahrgästen :ph34r: Ja, ich bin zur S-Bahn, weil ich mit den Fahrgästen zu tun haben will - TROTZDEM gibts genug Situationen wo ich das Rollo nicht unbedingt auf haben will. Daher versteh ich auch jeden Tf der sich nicht über die Schulter schauen lassen will.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Och ne... nicht schon wieder.

Im Taxi, im Bus, im Schienenbus, manchmal auch in der Trambahn sitzt der Fahrer/Triebwagenführer sogar ohne Trennwand zu "denen da hinten" und muss sogar noch unverschämterweise Service anbieten. In 99,9% ohne Wand, ohne Rollo. Manchen tät's gut, wenn sie eine Woche Schulbus fahren müssten. Ich kann mir zwar im Prinzip einiges vorstellen, selber zu machen, aber ein nicht spurgebundenes Fahrzeug völlig überfüllt mit lauten, unruhigen Kindern, die mit Sachen schmeißen, an den Türen rumfummeln (und wenn sie rausfallen bist du schuld und verzweifelte Eltern schwören dir persönlich Rache) und dir aus Platzgründen so nah auf die Pelle rücken, dass du nichtmal gescheit schalten kannst und ggf. die rechten Spiegel kaum siehst, ist vermutlich das Nonplusultra im Personenverkehr. Dagegen ist ein 440er-Langzug voller Pendler, die sicher auch ihre "Macken" haben, aber absolut harmlos. Die laufen auch nicht beim Aussteigen alle einzeln nochmal an dir vorbei und haben die Möglichkeit sich dabei direkt zu beschweren, wenn du zu langsam/schnell (-> Schulbus^^) warst oder denen einfach deine Nase nicht passt.

Sicherlich gibt's Deppen. Aber wer Fahrgäste transportiert, muss ganz einfach damit rechnen, dass man mal mit ihnen konfrontiert ist und die auch mal Sachen sagen und tun, die völlig daneben sind. Wem das nicht passt, hat heutzutage den falschen Job. Wer Krankenwagen fährt oder bei der Feuerwehr ist, kann auch nicht sagen wenn er mal 'n Unfallopfer oder einen Toten sieht, dass er den Job eigentlich nur macht, weil er gern mit Blaulicht schnell fahren will... Das Argument "andere Gründe" zieht einfach nicht bei so einem elementaren Bestandteil des Berufs. Im Personenverkehr hat man mit Fahrgästen zu tun und als Metzger mit Fleisch. Man kann sich zwar aufregen, dass der eine Cutter besser oder schlechter ist, aber wer Probleme mit Fleisch hat, weil er vielleicht Vegetarier ist, sorry...

Ich weiß nicht, ob ich die Meinung nur hab' weil ich den Job nicht mache und vom Land komme, wo man oft um jeden Fahrgast einzeln kämpfen muss und wo der Arbeitsplatz durchaus von einzelnen Fahrgästen abhängt, aber mich schütteln solche Aussagen hier schon manchmal ganz arg und dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Kunden "die Bahn" als kundenfeindliches Monster sehen und den Bahnern den entsprechenden "Respekt" zollt, wenn man selber die Bausteine dafür liefert. Einer meiner Busfahrer hat mal gemeint, wenn er sich jedesmal aufregen würde, wären die Kunden sauer, genau die, die's betrifft, kapieren es ja eh nicht und er wäre er mit spätestens 50 an einem Herzinfarkt gestorben. (Er war da schon deutlich drüber.) Übrigens: Am besten aufgeführt haben sich die Leute im Schulbus immer bei den netten Fahrern, die Choleriker hatten keine Chance.

Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn mir ein Fahrgast, der's im 440er am Display genau verfolgt hat, vorwerfen würde, dass ich zu langsam gefahren sei. Ja und? Ich fänd's sogar lustig. Warscheinlich tät ich sagen, die blitzen hier und sieh haben mich erst letzte Woche erwischt. Können Sie sich das vorstellen, ich war 3 km/h drüber und batsch! Da kann der Mensch dann bestimmt auch ein Lied von singen, kann's voll und ganz nachvollziehen und alles ist gut. :lol:
Deren Job ist es auch, ihre Kunden zu beraten. Der Job eines Tf ist es, die Kunden von A nach B zu bringen, und nicht Unterhaltungsprogramm für die Fahrgäste zu bieten.
Nein!! Das ist eine völlig veraltete Ansicht aus der Zeit mit den ausgestreckten rechten Armen: Die BRB schreibt beispielsweise als allerersten Punkt bei den Voraussetzungen: "Sie haben Interesse an modernen Verkehrsdienstleistungen, sind aufgeschlossen gegenüber moderner Eisenbahntechnik und haben Spaß am Umgang mit Menschen?" Spätestens hier erübrigt sich jede weitere Diskussion, außer die DB gibt offen zu, dass ihr die Kunden völlig wurscht sind.
Was die Geschwindigkeitsanzeige angeht - sowas mag im ICE ja dem Prestige halber nett sein wenn da 300 km/h angezeigt wird, aber braucht's sowas wirklich in einem Nahverkehrszug, wo dann 120 da steht? Das dürfte 99,5% der Fahrgäste sowieso egal sein
Eben, sagte ich ja. Warum dann der Aufstand? Dann ist also wurscht, ob diese Anzeige da ist oder nicht und wie gesagt, Personal das den Beruf verfehlt hat, fällt wesentlich eher auf. Übrigens sind 160 km/h im Nahverkehr mit neuen Zügen durchaus prestigewürdig. Genauso wie die 200 km/h im MüNüX, der ganz nebenbei Geschwindigkeiten unter 160 km/h eh kaum anzeigt, sondern das eigentlich nur rund um die Vmax anzeigt. Ich glaub' das macht der ICE auch, wenn der mit 85 irgendwo rumschleicht, blendet der auch meistens was anderes ein. Außerdem, so eine Anzeige ist vermutlich nicht aufwendig. Diese Daten schwimmen irgendwo im Zug eh rum, man muss sie warscheinlich nur abgreifen. Ziemlich sicher könnten die Techniker auch den Bremszylinderdruck oder die Motorspannung auf diesen Displays anzeigen lassen, wenn man wollen würde.
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Beitrag von Rohrbacher »

Dann schon lieber Industrietaucher, Spezialgebiet Faulturmwartung - 25m tief im gärenden Klärschlamm in absoluter Finsternis ist man wirklich alleine und ohne Kontakt zur Aussenwelt. Und ne extrem gutbezahlte Arbeit ist es noch dazu, 2 Tage die Woche arbeiten reicht...
Und je nachdem wie dicht der Anzug ist, beugt der Gestank die anderen 5 Tage in der Woche auch jeglichem Kontakt mit anderen Leuten vor. :lol:
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 17 Oct 2009, 16:10 hat geschrieben: Och ne... nicht schon wieder.
...
..., wenn man wollen würde.
So siehts aus!
Ich hab mir ja mitm Rohrbacher schon die eine oder andere hitzige Diskussion hier im Forum geliefert, aber den Text unterschreib ich sofort!!!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

chris232 @ 17 Oct 2009, 14:53 hat geschrieben:TROTZDEM gibts genug Situationen wo ich das Rollo nicht unbedingt auf haben will. Daher versteh ich auch jeden Tf der sich nicht über die Schulter schauen lassen will.
Mich interessiert gar nicht, was ein Tf macht, und ich könnte noch nicht einmal sagen, ob er etwas falsch macht und ihn dann anschei....

Ich finde es einfach nur angenehmer, wenn ich in Fahrtrichtung nicht nur eine Wand sehe, sondern die Strecke ("rückwärts" sitzen geht bei mir gar nicht). Es war bei mir aber schon als Kind so, dass ich in der Tram oder im Bus immer ganz vorne saß und am Fahrer vorbei die Straße beobachtete. Sebst im elterlichen Auto schaute ich zwischen den Vordersitzen hindurch auf die Fahrbahn.

Hilfreich wäre eine Führerstandskamera, welche die Fahrt auf Monitore im Fahrgastraum überträgt. Dann braucht sich kein Tf beobachtet fühlen :lol:
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Beitrag von Rohrbacher »

Hilfreich wäre eine Führerstandskamera, welche die Fahrt auf Monitore im Fahrgastraum überträgt.
Das gab's vor vielen Jahren mal testweise in einem ICE1. Da wurde "Deutschlands schönste Bahnstrecken" live von der Führerstandskamera im Bordprogramm übertragen. Das könnte man zwar machen, interessiert aber vermutlich keinen. Für die meisten ist das so spannend wie die Webcam von dieser Glühlampe, die seit über 100 Jahren brennt. Vor allem in Pendlerzügen, wo die Leute ihr Nickerchen sekundengenau auf den Fahrplan timen können, braucht man so gesehen nichtmal Haltansagen. Manche sind die Strecke schon öfter gefahren als das Zugpersonal.
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Densha Otaku
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Beitrag von Densha Otaku »

Rohrbacher @ 17 Oct 2009, 19:06 hat geschrieben: Das gab's vor vielen Jahren mal testweise in einem ICE1.
Gibt es in der Schweiz eigentlich noch diese Re 460, die ebenfalls mit einer solchen Kamera bestückt wurde und dann - allerdings nur periodisch - während ihrer Fahrten Momentaufnahmen von ihrer jeweiligen Position ins Internet übertragen hat?
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-- Wahlspruch von Wales
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Ich bin erstaunt, dass es immer noch Kollegen gibt, die die Fahrgäste nur von A nach B transportieren wollen und meinen, damit sei ihre Arbeit getan.
Haben die die Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht mitbekommen?

Lokführer ist heute ein Service-Beruf im Dienstleistungssektor.
Natürlich ist es auch ein Kombiberuf, bei dem das Betriebliche vorgeht, aber dahinter verstecken gilt nicht!

Ich bin auch irgendwie amüsiert darüber, dass einige sonst so breitbeinige Kollegen Angst vor ein paar an der Scheibe plattgedrückten Kindernasen haben.
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ich hab ja nix gegen Zuschauer- solang sie mir nicht in den Fahrerstand husten oder lautstark die aktuelle Geschwindigkeit ins Ohr brüllen.
Oder wenns mit Stielaugen in den Rucksack schauen.
Mancher hat da aber auch ein Talent dafür.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Hallo,

also mir wurde in der Fahrausbildung schon beigebracht, dass die Rollos offen sein sollen. Und ich fahre auch zu 99,9% mit offenen Rollos. Erstens fand ich es früher auch schön, dem Lokführer zuzuschaun und zweitens freu ich mich selbst, wenn hinter mir ein paar Knirpse mit leuchtenden Augen stehen.

Und Probleme oder gemotze hatte ich noch nie, nicht mal als auf dem Führertisch neben dem Kaffee auch noch Gebäck stand und ich was gegessen / getrunken hab.

Und nachdem die Ausbildung sich nun dem Ende neigt (Ende Januar sind wir fertig) habe ich nicht vor, was an den offenen Rollos zu ändern...
Ich sag mir eben, dass ich nichts zu verheimlichen hab, wenn ich meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen erledige. Und falls es auf der Strecke doch mal zu Problemem kommen kann, bei denen ich meine Ruhe brauch, kann ich die Rollos ja immernoch zumachen...

Grüße

Chris

P.S.: Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, wenn jemand wirklich bei offenen Rollos nicht arbeiten kann oder mag, ist es seine Sache. ;)
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Beitrag von JeDi »

mellertime @ 17 Oct 2009, 14:22 hat geschrieben: ...oder einfach das Rollo runter zieht. Böser Tf! Böser!
In den entsprechenden ICE gibts Rollos?

Nochmal: Es ist mir scheißegal, ob ich vorn rausschaun kann oder nicht. Wenn man aber damit wirbt, muss die Möglichkeit gegeben sein.
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Baureihe 401
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Beitrag von Baureihe 401 »

Froschkönig @ 17 Oct 2009, 19:15 hat geschrieben: Ich bin erstaunt, dass es immer noch Kollegen gibt, die die Fahrgäste nur von A nach B transportieren wollen und meinen, damit sei ihre Arbeit getan.
Haben die die Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht mitbekommen?

Lokführer ist heute ein Service-Beruf im Dienstleistungssektor.
Natürlich ist es auch ein Kombiberuf, bei dem das Betriebliche vorgeht, aber dahinter verstecken gilt nicht!

Ich bin auch irgendwie amüsiert darüber, dass einige sonst so breitbeinige Kollegen Angst vor ein paar an der Scheibe plattgedrückten Kindernasen haben.
Zustimmung! Der Lokführer übernimmt seit Jahren immer mehr Service Aufgaben, nachdem teilweise die Zugbegleiter wegfallen oder eingespart werden. Für Fragen und sonstige (dringende) Anregungen ist dann der Lokführer zuständig.
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

chris232 @ 17 Oct 2009, 14:53 hat geschrieben: Ja, ich bin zur S-Bahn, weil ich mit den Fahrgästen zu tun haben will
Noch mal damit's auch in Rohrbach irgendwann ankommt... <_<
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

chris232 @ 17 Oct 2009, 21:09 hat geschrieben: Noch mal damit's auch in Rohrbach irgendwann ankommt... <_<
Es muss nicht bei mir ankommen, in erster Linie sollte es bei den Fahrgästen ankommen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Gutes Argument. Werd mir Mühe geben ;)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von MisterH »

Das ist der Punkt der Sache, der Fahrgast muss merken, dass mir der Beruf Spaß macht.
Und wie schafft man das am leichtesten??? Z.B. in dem man seine Ansagen im "Störungsfall" selbst macht und nicht die FIS reden lässt. Und ich bin letztens über einen Satz in den Service-Standarts meines Arbeitgebers gestoßen. Dort heißt es unter "Ansagen durch den Tf": "Begrüßungs- und Verabschiedungsansagen sind in Abhängigkeit von der betrieblichen Situation zeitnah durchzuführen"
Aber gehört habe ich sowas bisher kaum gehört und ich habe es auch nicht immer gemacht (eigentlich fast nur zur Weihnachtszeit oder am Flughafen)
Mit sowas zeigt man dem Kunden, dass er wichtig ist.


Grüße

Chris
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Beitrag von JeDi »

Wenn immer das gleiche unmotivierte genuschelte "Im Namen von DB Regio begrüße ich sie in der Regionalbahn von Stuttgart nach Heilbronn über Ludwigsburg, Bietigheim, Besigheim, Walheim, Kirchheim und Lauffen und wünsche ihnen eine Angenehme Reise" kommt, klingt das auch nicht sonderlich begeistert. Das machen dann die kleinen Feinheiten aus...
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Beitrag von MisterH »

Klar muss der Tf es auch richtig rüberbringen. Wenn ich unmotiviert ins Mikro nuschel, kann ich es auch sein lassen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

MisterH @ 17 Oct 2009, 21:47 hat geschrieben: Mit sowas zeigt man dem Kunden, dass er wichtig ist.
Mit Endlosgelaber? Danke, dann werd ich lieber nicht wichtig genommen.
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Beitrag von NIM rocks »

Auer Trambahner @ 17 Oct 2009, 22:27 hat geschrieben:
MisterH @ 17 Oct 2009, 21:47 hat geschrieben: Mit sowas zeigt man dem Kunden, dass er wichtig ist.
Mit Endlosgelaber? Danke, dann werd ich lieber nicht wichtig genommen.
Egal ob Endlosgelaber oder nicht, wie so oft macht auch hier der Ton die Musik...
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Beitrag von ET 423 »

Froschkönig @ 17 Oct 2009, 19:15 hat geschrieben:Ich bin erstaunt, dass es immer noch Kollegen gibt, die die Fahrgäste nur von A nach B transportieren wollen und meinen, damit sei ihre Arbeit getan.
Haben die die Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht mitbekommen?

Lokführer ist heute ein Service-Beruf im Dienstleistungssektor.
Natürlich ist es auch ein Kombiberuf, bei dem das Betriebliche vorgeht, aber dahinter verstecken gilt nicht!
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte spielt hier keine Rolle. Fakt ist, daß die primäre Aufgabe die sichere (und nach Möglichkeit pünktliche) Durchführung der Fahrten von A nach B ist. Dann kommt erstmal lange nichts und dann kommt der Kundenservice. Kundenservice heißt aber nicht, daß ich in A-Kriechermanier lauter schleimige Durchsagen von mir gebe (bei denen sich die Kunden zurecht veräppelt vorkommen) oder den Leuten das Blaue vom Himmel erzähle.
Und nein, ich habe kein Problem damit, den Leuten etwas zu erklären (oder auch zweimal), Auskünfte zu geben oder auch schonmal, wenns die Zeit erlaubt, den Leuten was am Automaten zu zeigen (letztens in der Hölle gemacht).
Damit signalisiert man Servicebereitschaft - mit netten Auskünften, einem freundlichen Ton und v.a. Hilfsbereitschaft (Rollstuhlfahrer stellen hier nur eines der vielen Beispiele). :)
MisterH @ 17 Oct 2009, 19:38 hat geschrieben: Und nachdem die Ausbildung sich nun dem Ende neigt (Ende Januar sind wir fertig) habe ich nicht vor, was an den offenen Rollos zu ändern...
Kommt mir irgendwie bekannt vor. :D
Rohrbacher @ 17 Oct 2009, 16:10 hat geschrieben: Sicherlich gibt's Deppen. Aber wer Fahrgäste transportiert, muss ganz einfach damit rechnen, dass man mal mit ihnen konfrontiert ist
Klar, um die "Konfrontation" gehts ja auch gar nicht - siehe oben. :)
chris232 @ 17 Oct 2009, 14:06 hat geschrieben: Früher hat es auch keinen gestört, [...] als ob der jetzt 80, 100 oder 120 fährt.
Diesem Beitrag (der Übersicht halber verkürzt zitiert) kann ich nur voll und ganz zustimmen!
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von MisterH »

Auer Trambahner @ 17 Oct 2009, 22:27 hat geschrieben: Mit Endlosgelaber? Danke, dann werd ich lieber nicht wichtig genommen.
Um dauernd zu reden, bin ich viel zu faul. Aber ich find es eben besser, Ansagen im Störungsfall, oder bei blockierten Lichtschranken selbst zu machen und nicht durch die FIS machen zu lassen. Da kann ich dann auch direkt Infos die ich habe einfließen lassen. Und wenn mit der Fdl sagt, dass es länger dauert, kann ich diese Info dann in einem Zug mitgeben.
Und zu den Ansagen berufe ich mich auf unser schaues Büchlein. Und wenn da drin steht, dass ich das zu machen hab, dann mach ich das. Und wie gesagt, ich hatte bei den persönlichen Ansagen zur Weihnachtszeit NUR positieve Rückmeldungen der Fahrgäste und davon nicht wenige...

Grüße

Chris
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Sieht nach einem ziemlichen Eigentor für denn Junglokführer chris232 aus, dieser thread! :D :lol: :lol: :lol:
-
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Beitrag von 146225 »

Um die Diskussion wieder mal vom erhitzten Kopf auf den 440/441 zu stellen: Wenn ich dem Tf von Augsburg bis München bei 127 Störungen zuschauen müßte, weil das Fahrzeug eine Krücke ist, bringt mir erstens der Ausblick auch nichts für meine Pünktlichkeit und zweitens hätte ich wahrscheinlich allergrößtes Mitleid für die arme Sau von Tf...
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Beitrag von FloSch »

Einmal sinnlos druff auf den 440 geprügelt? Ah ja, sehr gehaltvoller Beitrag...
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Münchner Kindl @ 18 Oct 2009, 11:17 hat geschrieben: Sieht nach einem ziemlichen Eigentor für denn Junglokführer chris232 aus, dieser thread! :D :lol: :lol: :lol:
Sieht danach aus als ob dem Oberstudent nix sinnvolles einfällt, sodass er einfach mal irgendwo rumhacken muss um auch was gesagt zu haben! :D :lol: :lol: :lol:
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Rohrbacher @ 17 Oct 2009, 19:06 hat geschrieben: braucht man so gesehen nichtmal Haltansagen.
Wie, Haltansagen? Geht doch die Fahrgäste nix an...es reicht doch dass der Lokführer weiß wo er anhalten muss! Und mit nem mikrofon im Fst, huch, da könnten die Fahrgäste ja hören was der Lokführer sagt - und ob er vielleicht ne komische Stimme hat, ob er heiser ist, hm, am Ende krank auf Arbeit oder am Abend zuvor einen zuviel übern Durst getrunken? Und von so jemandem muss ich mich befördern lassen? Nein. Wo ist das Formular für den Beschwerdebrief?
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Beitrag von 423176 »

Wow, was das alles mitm 440 zu tun hat.

Diese Probleme mitm Stromabnehmer habe ich nur gemerkt, als ich bei einer Testfahrt in 4-fach Traktion unterwegs war. Da hat es ab und zu mal ein Bügelspringen am letzten Fahrzeug gegeben.
Bin mal gespannt, was dann so kommt in der nächsten Zeit.
Didy
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Beitrag von Didy »

Vorschlag: Will jemand die Diskussion um Service, Rollos und Ansagen ausgliedern?

On Topic:

Erstmal die Frage: Was genau ist Bügelspringen?


Zum Thema Anzeigen im 440er: Das Ding zeigt ja auch ab und an ne Uhrzeit an. Leider wird die nur in dem Moment aktualisiert, indem die Anzeige von $VORHERIGE_ANZEIGE$ zur Uhrzeit wechselt. Und das bleibt dann auch mal 5 Minuten stehen. Hatte ich am Samstag erst wieder, da steht dann halt um 15:32 noch munter 15:26 dran.

Ich stimme - wer wars, Michi? - zu, dass die Anzeigen die geringere Priorität haben und erstmal das wichtige gemacht werden muss. Aber dann sollte man sich dessen doch auch mal noch annehmen.

Im Prinzip ist das ein Designfehler. Wenn ich ne Uhrzeit-Anzeige einbau, muss ich auch dafür sorgen, dass die richtige Uhrzeit angezeigt wird. Von mir aus für einfaches Software-Design noch mit ein paar Sekunden ungenauigkeit, aber keine 10 Minuten.... Wenn ich das nicht kann, lass ich's lieber weg. Ein Radiosender wiederholt ja nachts auch nicht die Zeitansagen vom Nachmittag.


Aber auch noch was positives zu den Anzeigen: Dass per Pfeil angezeigt wird, wo der Ausstieg ist, find ich gut!
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