Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Andre_HD @ 24 Oct 2010, 21:11 hat geschrieben: Da gebe ich 'viafierretica' recht! Nur weil bisher keine IC dort halten, heißt es ja nicht, daß es nicht sinnvoll wäre. Sein 'RE 300' als 'MüNüX' der KRM wäre sicherlich auch nicht falsch. Müßte dafür Sandwich-Bespannung mit 2x BR 101/120 nicht ausreichend sein?
Das Problem ist, dass man einen RE200 mit 101-Bespannung nicht trassenmäßig dazwischen bekommt, weil er zu langsam wäre.

Man darf nicht vergessen, dass weder die hochmotorisieren ICE3 noch ein IC-Wagenzug die Höchstgeschwindigkeit in den Steigungen halten können. Ein ICE hat am Ende längerer Steigungen bei einer Einfahrtgeschwindigkeit von 300 km/h eine Ausfahrtgeschwindigkeit von unter 270 km/h.

Ein RE200 würde in jeder Steigung unter 160 km/h abgebremst. Damit ist kein sinnvoller Betrieb möglich.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2402
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

echter-HGV @ 24 Oct 2010, 21:46 hat geschrieben: Ich würde eher sagen, dass ein RE auf der KRM nichts zu suchen hat. Der MüNüEx hat selbst auf der Nbs einen Haltestellenabstand von unter 30 km. Außerdem bedient er Gebiete, die vorher gar nicht vom Schienenverkehr bedient wurden.
Regionalverkehr auf der KRM wäre dagegen nur subventionierter Fernverkehr. Hier gäbe es Abstände von 60 km. Außerdem sind alle Städte auf der Strecke schon an Regional und Fernverkehr angeschlossen. Wer also mit dem Schönes-Wochenende-Ticket unbedingt von Köln nach Frankfurt fahren möchte sollte daher über Koblenz fahren und dort umsteigen.
Aus den selben Gründen sollte man auch auf Regionalverkehr auf den Strecken Nürnberg - Erfurt und Stuttgart - Ulm verzichten, wenn nicht mehr Personen eine Anbindung an das Schienennetz bekommen.
Allerdings habe ich nicht dagegen, wenn die neuen ICs auch auf den Strecken fahren und die Anbindung der kleineren Halte (Limburg/Montabaur/(Siegburg)/Stuttgart Flughafen) übernehmen und die ICE dadurch beschleunigt werden.
Es muss und soll ja kein subventionierter Nahverkehr sein, es darf ruhig ein Fernverkehrsprodukt sein. Aber ICE ist doch etwas hochgegriffen für diese Halte. Wenn Limburg im Fernverkehr so interessant wäre, wäre schon längst ein ICE ab Frankfurt via Altbaustrecke dorthin verlängert....
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

viafierretica @ 24 Oct 2010, 22:38 hat geschrieben:
echter-HGV @ 24 Oct 2010, 21:46 hat geschrieben: Ich würde eher sagen, dass ein RE auf der KRM nichts zu suchen hat. Der MüNüEx hat selbst auf der Nbs einen Haltestellenabstand von unter 30 km. Außerdem bedient er Gebiete, die vorher gar nicht vom Schienenverkehr bedient wurden.
Regionalverkehr auf der KRM wäre dagegen nur subventionierter Fernverkehr. Hier gäbe es Abstände von 60 km. Außerdem sind alle Städte auf der Strecke schon an Regional und Fernverkehr angeschlossen. Wer also mit dem Schönes-Wochenende-Ticket unbedingt von Köln nach Frankfurt fahren möchte sollte daher über Koblenz fahren und dort umsteigen.
Aus den selben Gründen sollte man auch auf Regionalverkehr auf den Strecken Nürnberg - Erfurt und Stuttgart - Ulm verzichten, wenn nicht mehr Personen eine Anbindung an das Schienennetz bekommen.
Allerdings habe ich nicht dagegen, wenn die neuen ICs auch auf den Strecken fahren und die Anbindung der kleineren Halte (Limburg/Montabaur/(Siegburg)/Stuttgart Flughafen) übernehmen und die ICE dadurch beschleunigt werden.
Es muss und soll ja kein subventionierter Nahverkehr sein, es darf ruhig ein Fernverkehrsprodukt sein. Aber ICE ist doch etwas hochgegriffen für diese Halte. Wenn Limburg im Fernverkehr so interessant wäre, wäre schon längst ein ICE ab Frankfurt via Altbaustrecke dorthin verlängert....
Optimal aus Sicht des Betriebs wäre wohl ein Intercity gefahren mit BR 403. Das macht schon umlauftechnisch einen Sinn und man spart sich das ewige Gezerre um die Zulassung neuer Fahrzeuge. Eine 101 könnte eh nur mit maximal 6 Wagen die geforderte Zugkraft aufbringen, um eine Zulassung zu erhalten und ein 6-Wagen-Zug ist für den HVZ-Verkehr nach Montabaur und Limburg unterdimensioniert.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
Meikl
Haudegen
Beiträge: 703
Registriert: 10 Nov 2006, 08:05
Wohnort: P-Town

Beitrag von Meikl »

ICE-T-Fan @ 25 Oct 2010, 00:28 hat geschrieben:Optimal aus Sicht des Betriebs wäre wohl ein Intercity gefahren mit BR 403. Das macht schon umlauftechnisch einen Sinn und man spart sich das ewige Gezerre um die Zulassung neuer Fahrzeuge. Eine 101 könnte eh nur mit maximal 6 Wagen die geforderte Zugkraft aufbringen, um eine Zulassung zu erhalten und ein 6-Wagen-Zug ist für den HVZ-Verkehr nach Montabaur und Limburg unterdimensioniert.
Also wenn man mal nachrechnet, dann kommt man für den langen MüNüX (2 x 101 + 10 x Bpmz) ziemlich genau auf die 20 kW/t, die der ICE3 auch in etwa hat. Müßte also locker reichen, um auch in den Steigungen die 200 km/h halbwegs zu halten.
shimeixiaoxiao
Jungspund
Beiträge: 1
Registriert: 25 Okt 2010, 09:17

Beitrag von shimeixiaoxiao »

Ich setze Frankfurt dagegen, das wichtigste Kreuz in Deutschland. Oder Leipzig, da fahren auch viele Züge nach Halle, Dresden, Chemnitz oder andere Richtungen weiter.
Oh I love all of these!ugg boots tall
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Meikl @ 25 Oct 2010, 08:12 hat geschrieben: Also wenn man mal nachrechnet, dann kommt man für den langen MüNüX (2 x 101 + 10 x Bpmz) ziemlich genau auf die 20 kW/t, die der ICE3 auch in etwa hat. Müßte also locker reichen, um auch in den Steigungen die 200 km/h halbwegs zu halten.
Ein ICE3 hat aber verteilten Antrieb, 2x101 mit 10 Wagen nicht. Das macht durchaus einen Unterschied. Zudem kann wie gesagt nichtmal ein ICE3 in 3 oder 4% Steigung die Geschwindigkeit halten.

Die Maximalneigung liegt soweit ich weiß bei 1,8%, bei der die Geschwindigkeit noch gehalten werden kann.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Ich kam erst übers WE dazu mir ein wenig die Schlichtung nachträglich anzusehen. Irgendwie reden mal wieder alle aneinander vorbei. Hier und da gibts manchmal gute Argumente, aber man wird das Gefühl nicht los, dass das Konzept der Bahn zum einen reiner Wahnsinn ist und zum anderen macht es mich immer wieder fassungslos, dass zuerst jahrzehntelang die Infrastruktur politisch beschlossen, geplant und planfestgestellt wird, und erst dann so etwas wie ein Konzept darum gestrickt wird. Das finde ich auch die völlig falsche Reihenfolge...
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Benutzeravatar
josuav
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3523
Registriert: 20 Dez 2006, 19:20
Wohnort: Moosburg

Beitrag von josuav »

Ich glaub, das was es noch nicht gibt, ist ein Detailplan, einen groben Plan hatte man schon immer.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18031
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Hoffentlich, es wäre sowas von zu wünschen, bringt diese Schlichtung jetzt wenigstens die Sachargumente und realistischen Fakten, keine Propagandaträume auf den Tisch. Denn wo es fehlt konnte ich heute morgen an einem Leserbrief in der Zeitung feststellen: Da wünschte sich ein Pendler von Stuttgart in Richtung Heilbronn unbedingt schnellstmöglich den neuen Tiefbahnhof, weil sein Regionalzug mit diesem nicht mehr einem verspäteten ICE bei der Ausfahrt aus dem Kopfbahnhof mit seinem einen Ausfahrgleis den Vorrang lassen müsse. Der Tiefbahnhof häbe ja 8 (!) Ausfahrgleise, da könne so etwas gar nicht erst passieren ... sollte so gebaut werden, wie wir es Stand heute kennen, wird sich der Gute da sicher noch gewaltig wundern.

Anschlußfrage dazu: Ist es eigentlich bekannt, ob man wenigstens von jedem Bahnsteiggleis des Tiefbahnhofes ggf. auch von/in alle(n) Richtungen ein-/ausfahren kann ? Oder gibt es da nur eine Sparausstattung an Weichen in den Plänen die das nicht zuläßt ?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

146225 @ 25 Oct 2010, 18:43 hat geschrieben: Anschlußfrage dazu: Ist es eigentlich bekannt, ob man wenigstens von jedem Bahnsteiggleis des Tiefbahnhofes ggf. auch von/in alle(n) Richtungen ein-/ausfahren kann ? Oder gibt es da nur eine Sparausstattung an Weichen in den Plänen die das nicht zuläßt ?
Wenn ich die Gleispläne (u.a. in der Präsentation bei der Schlichtung) richtig verstanden habe, gibt es auch beim neuen Tunnelbehnhöfle natürlich Fahrwege, die sich gegenseitig ausschließen. Man muss also gleich bei der Einfahrt aufs richtige Gleis, sonst hat man Pech gehabt. Wie das gehen soll, wenn mehrere Züge im Bahnhof sind, ist auch so eine gute Frage.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 25 Oct 2010, 17:43 hat geschrieben: Hoffentlich, es wäre sowas von zu wünschen, bringt diese Schlichtung jetzt wenigstens die Sachargumente und realistischen Fakten, keine Propagandaträume auf den Tisch. Denn wo es fehlt konnte ich heute morgen an einem Leserbrief in der Zeitung feststellen: Da wünschte sich ein Pendler von Stuttgart in Richtung Heilbronn unbedingt schnellstmöglich den neuen Tiefbahnhof, weil sein Regionalzug mit diesem nicht mehr einem verspäteten ICE bei der Ausfahrt aus dem Kopfbahnhof mit seinem einen Ausfahrgleis den Vorrang lassen müsse. Der Tiefbahnhof häbe ja 8 (!) Ausfahrgleise, da könne so etwas gar nicht erst passieren ... sollte so gebaut werden, wie wir es Stand heute kennen, wird sich der Gute da sicher noch gewaltig wundern.

Anschlußfrage dazu: Ist es eigentlich bekannt, ob man wenigstens von jedem Bahnsteiggleis des Tiefbahnhofes ggf. auch von/in alle(n) Richtungen ein-/ausfahren kann ? Oder gibt es da nur eine Sparausstattung an Weichen in den Plänen die das nicht zuläßt ?
Irgendwo war mal die Rede davon, dass man, egal aus welcher Richtung man kommt, auf nur vier (4) der acht (8) Gleise fahren kann - Einsparungspotenzial um unter die 4,5 Mrd. Euro- Grenze zu kommen damit das Projekt nicht beerdigt werden muß...
Kann aber den Link nicht finden.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33536/1.html
Stuttgart 21 und die Immobilienlobby
Gespräch mit dem LobbyControl-Sprecher Elmar Wigand über mögliche Hintergründe des umstrittenen Bauprojekts und die neue Internet-Plattform Lobbypedia

Gutachten werden in Auftrag gegeben und fallen im Interesse des Auftraggebers aus. Oft existiert keine unabhängige oder alternative Expertise, mitunter werden unliebsame Gutachten unter den Teppich gekehrt. Das alles ist im Fall Stuttgart 21 noch viel zu wenig beachtet worden.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
DasBa
Routinier
Beiträge: 469
Registriert: 13 Jun 2003, 18:51
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von DasBa »

Fichtenmoped @ 25 Oct 2010, 20:26 hat geschrieben:Irgendwo war mal die Rede davon, dass man, egal aus welcher Richtung man kommt, auf nur vier (4) der acht (8) Gleise fahren kann - Einsparungspotenzial um unter die 4,5 Mrd. Euro- Grenze zu kommen damit das Projekt nicht beerdigt werden muß...
Kann aber den Link nicht finden.
Einen Gleisplan vom alten und neuen Hbf findet man hier.
Auf die schnelle kann man sagen, dass man in jeder Konstellation ohne Gleiswechselbetrieb (oder wie das jetzt auch immer genannt wird) von jedem Einfahrtsgleis mindestens fünf Bahnsteiggleise erreicht und auch wieder auf dem richtigen Richtungsgleis aus dem Bahnhof rauskommt. Die Zufahtsgleise aus Bad Cannstatt und Feuerbach erreichen alle Bahnsteige. Fahrstaßenausschlüsse gibt es, diese müssen aber nicht zwangsweise in der Einfahrt enstehen, alle denkbaren Kombinationen können auch in den Ausfahrten aufgelöst werden.
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Noch was lustiges aus einer CDU Regionalveranstaltung. Blogeintrag über die surreale Veranstaltung irgendwo in BaWü. Peter Hauk redet sich um Kopf und Kragen und findet ernsthaft:
Ob das 10 oder 15 Milliarden kostet, kann Baden-Württemberg wurscht sein.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Benutzeravatar
Andre_HD
Routinier
Beiträge: 338
Registriert: 03 Okt 2007, 18:38
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von Andre_HD »

Was ich bei den Befürwortern nicht verstehe, warum sie nun mit geschmacklosen Werbekampagnen weitere Anhänger vergraulen.

Hier zwei aktuelle fragwürdige Beispiele:

Tu ihn UNTEN rein
1933 Brauner Wahn - 2010 Grüner Wahn
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

DasBa @ 25 Oct 2010, 20:58 hat geschrieben: Einen Gleisplan vom alten und neuen Hbf findet man hier.
Der Gleisplan des Kopfbahnhofs kann eigentlich nicht stimmen. Die S-Bahn-Äste fädeln nicht höhenfrei ineinander ein und einige Bahnsteiggleise werden von keinem zuführenden Gleis erreicht.
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Etwas für die S21-Befürworter, die meinen, wenn der Bahnhof nicht gebaut wird wird Stuttgart von der Wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,725447,00.html
Wirtschaftsstarke Städte
Stuttgart fällt zurück, Berlin holt auf

Die Hauptstadt hat sich wirtschaftlich am besten entwickelt: In einem Vergleich der 30 größten deutschen Städte steigt Berlin von Platz 24 in die Top Ten auf. Stuttgart rutscht dagegen um 13 Ränge nach unten.
Befürworter bitte nicht weiterlesen:
Der Grund für Stuttgarts Abstieg liegt laut den Forschern allerdings nicht etwa an der Protestwelle gegen das Bahnprojekt. Vielmehr leidet die Stadt aufgrund ihrer hohen Exportabhängigkeit überdurchschnittlich stark unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Die habe die Entwicklung bei der Produktivität und bei der Zahl der Erwerbstätigen gebremst. Zudem sei die Bevölkerungsdynamik deutlich verhaltener als in anderen Großstädten.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Fichtenmoped @ 26 Oct 2010, 17:10 hat geschrieben:Etwas für die S21-Befürworter, die meinen, wenn der Bahnhof nicht gebaut wird wird Stuttgart von der Wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,725447,00.html
Wirtschaftsstarke Städte
Stuttgart fällt zurück, Berlin holt auf

Die Hauptstadt hat sich wirtschaftlich am besten entwickelt: In einem Vergleich der 30 größten deutschen Städte steigt Berlin von Platz 24 in die Top Ten auf. Stuttgart rutscht dagegen um 13 Ränge nach unten.
Und das nach dem "offiziellen" Baubeginn für ein "so wichtiges Zukunftsprojekt" - so was aber auch :P !
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1500
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Schön wars in Berlin, und die Fahrt mit dem Liegewagen auch. Die Wagen und die Lok waren natürlich nicht von der DB ;) Die Lok war 185-573, der Lokführer fuhr ehrenamtlich, fand ich echt klasse. Es waren 10 Liegewagen und 2 Partywagen wo dann auch ordentlich Stimmung war, also war für mich echt die beste Bahnfahrt in meinem Leben muss ich sagen.

Und unser Protest ist jetzt auch in der Haubtstadt angekommen.

Stern Video
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Auch heute war bei der Schlichtung wieder einiges geboten! Die sog. "Experten" der DB fielen fast ausschließlich dadurch auf, dass sie Themen auswichen und auf später verschieben wollten. Als es dann doch ein paar mal eng wurde, z.B. beim Thema, ob "normale" Züge ohne ETCS im Filderaufstiegstunnel überhaupt fahren können, bekam man nur ein "ja wir diskutieren eifrig darüber". Daraufhin sagte Geissler: Also wenn Sie diese Züge dort fahren lassen wollen, und die S-Bahnen im Notfall, dann müssen sie das nicht diskutieren sondern MACHEN! Daraufhin kam nur ein kleinlautes "da haben sie recht". :D

Leider habe ich den Vortrag von Palmer nicht live gesehen, aber der soll auch sehr gut gewesen sein. Ich bin da eingestiegen, wo es um den Fahrplan ging. Auch da wieder völlige Blamage der Proler! Man hätte ja noch keinen konkreten Fahrplan und "müsse weiter optimieren", was im Klartext wohl bedeuten soll, dass sie selbst noch keine Ahnung haben, wie das alles funktionieren soll, denn auf jede Nachfrage gab es nur wieder den selben Satz, das sei nicht endgültig und man müsse weiter optimieren und das ist ja noch lang hin. Also für mich heisst das: Die bauen einfach mal und um den Fahrplan kümmern sie sich später! Das halte ich für eine bescheuerte Vorgehensweise!

Ministerin Gönner fiel durch ihre ständigen Einfälle und Beißreflexe auf, die war am Schluss ganz schön wütend. Wäre ich auch gewesen nach so viel Blamagen! Als sie dann nachmittags irgendwann weg war, wurde es gleich viel ruhiger...
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13559
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Jo. Wie kann man ein Notfallkonzept vorschlagen, bei denen S-Bahnzüge auf Strecken fahren sollen, wo man angeblich noch nicht mal weiss, ob dort PZB liegt. <_< => passt nicht zusammen. Schwache Vorstellung bzw. vmtl. schnell zusammengeschusterte Idee ohne sie vorher bis zum Ende durchdacht zu haben. Am Ende hat Kefer ja sinngemäß zugegeben "wir haben da ein Kostenproblem".

Dann diese Schleife der Gäubahn via Flughafenbf. a) nicht jeder Pendler will zum Flughafen und b ) dann diese Zwangspunkte weil man nicht genug Budget hat, diese Zulaufstrecke vernünftig anzubinden, also z.B. direkt in den Filderaufstiegstunnel Ri Stuttgart Hbf (tief). Wieder ein Kostenproblem

Dieser Filderaufstiegstunnel gehört viergleisig, wenn da jetzt schon die Trassenknappheit erkennbar ist. Ist sicher ein Kostenproblem.

Auch schon interessant, wie man die Stellung des Netzbeirates zu ETCS seitens der Bahnseite betrachtet. Da hat man wohl seine eigene Seite nicht im Griff... :lol:

Oder Fahrplankonzepte, die man der Gegnerseite nur in Teilen zukommen lässt (ohne Verstärkerzüge), damit diese nicht genug Zeit hat Argumente zu finden für das Nichtfunktionieren zu finden.


Ich kann nur den Kopf schütteln. Ein eigentlich vom Ansatz her sinnvolles Projekt, aber total kaputtgespart. Weil sich der technisch sinnvolle Ausbau wirtschaftlich nicht darstellen lässt.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Leider haben mich meine Kunden davon abgehalten, den ganzen Stream zu verfolgen. Einsteigen konnte ich erst ab ca. 16:00h.

Mein Fazit, kurz und knapp. Hier streiten Techniker (DB) mit Politikern (Grüne). Und das kann nicht zu einem Ergebnis führen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 29 Oct 2010, 19:26 hat geschrieben: Mein Fazit, kurz und knapp. Hier streiten Techniker (DB) mit Politikern (Grüne). Und das kann nicht zu einem Ergebnis führen.
Nein, das ist Blödsinn. Der Sinn der Schlichtung liegt ja darin, die technischen Details für die Allgemeinheit verständlich zu erklären. Geißler achtet da auch immer penibel drauf, wie ich finde. Leider kann ich aus meiner Warte schlecht beurteilen, ob ein vollkommen Bahnfremder auch rafft, von was dort geredet wird :D

Trotzdem wird immer nochmal zusammengefasst, und da wird das Eis immer dünner für die Pro-Seite. Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommen wird. Geißler drängt übrigens auch auf klare Aussagen, denn ihm scheint das Drum-Herum-Gerede auch auf die Nerven zu fallen...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Wieviel Daten fallen denn beim Stream so an? Ich hab ein 5GB-Limit, was ich nicht reißen will - sonst gehts nur noch mit 54kbit/s weiter... Danke Telekommtnicht! ;)

Also bleibt mir "nur" der Blätterwald...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,726164,00.html
S21-Kontrahenten verstricken sich in Details

Es geht nicht voran: Auch in der zweite Runde der Gespräche zu Stuttgart 21 kamen sich die Streitparteien nicht näher. Gegner und Befürworter des Milliardenprojekts verstrickten sich in Details - und mussten häufig von Schlichter Heiner Geißler ermahnt werden.

Details dominierten die Debatte: Zulaufgleise wurden besprochen. Fahrplangestaltungen. Zughaltezeiten. Die Wendlinger Kurve. S-Bahnen im Tunnel und S-Bahnen auf der Strecke. Rolltreppen. Arbeitsteilungen zwischen Zug und Flug. Und so weiter und so weiter. Bahnvorstand Volker Kefer zeigte Filmchen von ein- und abfahrenden Zügen, Grünen-Politiker Boris Palmer versuchte, mit seinen Argumenten durchzudringen. Wenn es zu bunt wurde, griff Geißler ein: "Entschuldigung, wir machen das, was ich sage."

Eine erneute Eskalation soll unbedingt vermieden werden - und so bekamen zuletzt auch Kleinigkeiten außerhalb der Schlichtungsgespräche plötzlich riesige Bedeutung. Ein T-Shirt zum Beispiel, das Ende der vergangenen Woche im Umfeld der Stuttgart-21-Unterstützer zum ersten Mal aufgetaucht war. Abgebildet ist die Silhouette einer Frau in aufreizender Pose mit der Aufschrift "Oben ohne - tu ihn unten rein" - eine Anspielung auf die Pläne, den Bahnhof unter die Erde zu verlagern.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Landesfrauenrat beschwerten sich, das T-Shirt stelle einen Angriff auf die Würde der Frau dar. Mappus und Gönner müssten sich distanzieren, forderten sie. Auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch zeigte sich empört. Der Sprecher der Interessengemeinschaft "Bürger für Stuttgart 21", Gerald Holler, sagte, das T-Shirt sei den Befürwortern als Werbeartikel zugeschickt und nicht verkauft worden. Der Absender? Nicht mehr nachvollziehbar, so Holler. Das T-Shirt sei mittlerweile vernichtet worden.
Wenigstens eine positive Meldung gibt es:
Die zweitbeste Quote in der Geschichte des Senders hatte Phoenix in der Vorwoche vermeldet.
Ein Witz am Rande, speziell weil scheinbar noch kein echtes, verlässliches Betriebskonzept existiert - sonst könnten die Pros es den Gegnern im wahrsten Sinne um die Ohren hauen...
http://www.presseportal.de/pm/6511/1708147/phoenix
Pfister (FDP): Rechtssicherheit bei S21 wichtig für ausländische Investoren
Aus Sicht des baden-württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat die Realisierung des Projekts Stuttgart 21 eine Signalwirkung für ausländische Investoren. Für diese sei Rechtssicherheit ein wichtiger Faktor. Die Frage sei, ob sie "sich noch darauf verlassen können, dass diese Investitionen auch tatsächlich durchgeführt werden, wenn sie einmal beschlossen sind."

Der Durchgangsbahnhof Stuttgart 21 sei ein wichtiges Zukunftsprojekt. Es gehe dabei "nicht nur um 10.000 neue Arbeitsplätze oder mehr Bruttowertschöpfung durch Stuttgart 21, sondern auch darum, dass jedes Prozent mehr Wirtschaftswachstum ein um zwei Prozent höheres Verkehrsaufkommen mit sich bringen würde." Stuttgart 21 sei geeignet, "mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen", so Pfister
Soso... lassen wirs dabei, die S21-Pros werden sich schon selbst demontieren! Bestellt schon mal Popcorn! :rolleyes:
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

Fichtenmoped @ 29 Oct 2010, 20:54 hat geschrieben:Ein Witz am Rande, speziell weil scheinbar noch kein echtes, verlässliches Betriebskonzept existiert - sonst könnten die Pros es den Gegnern im wahrsten Sinne um die Ohren hauen...
Es wäre ja zu schon, wenn die deutsche Unart, die Infrastruktur nach Sonstwas-Gesichtspunkten zu planen und erst hinterher den Fahrplan passend für den einbetonierten Murks zurechtzubiegen. :rolleyes:
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 29 Oct 2010, 18:21 hat geschrieben: z.B. beim Thema, ob "normale" Züge ohne ETCS im Filderaufstiegstunnel überhaupt fahren können, bekam man nur ein "ja wir diskutieren eifrig darüber". Daraufhin sagte Geissler: Also wenn Sie diese Züge dort fahren lassen wollen, und die S-Bahnen im Notfall, dann müssen sie das nicht diskutieren sondern MACHEN! Daraufhin kam nur ein kleinlautes "da haben sie recht". :D
Naja - ob da jetzt nur ETCS kommt oder doch ne vollwertige Signalisierung braucht jetzt nicht wirklich entschieden werden, da ist noch Zeit. Von daher ist es schon sinnvoll die weitere ETCS-Entwicklung abzuwarten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 29 Oct 2010, 19:36 hat geschrieben:Nein, das ist Blödsinn. Der Sinn der Schlichtung liegt ja darin, die technischen Details für die Allgemeinheit verständlich zu erklären. Geißler achtet da auch immer penibel drauf, wie ich finde. Leider kann ich aus meiner Warte schlecht beurteilen, ob ein vollkommen Bahnfremder auch rafft, von was dort geredet wird :D
Es stimmt zwar, dass Dr. Heiner Geißler sehr häufig nachfragt, um technische Dinge allgemeinverständlich formulieren zu lassen, aber speziell Boris Palmer schlägt immer wieder den Bogen zu verkehrspolitischen Prioritäten, die er anders sieht, als die Bahn, die Landes- und die Bundesregierung.

Es gibt eine interessante Studie zu den Quellen des Protests:
Dieter Rucht, Britta Baumgarten und Simon Teune vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin kommen nach Befragungen der allwöchentlich massenhaft gegen Stuttgart 21 demonstrierenden Menschen zu einem überraschenden Ergebnis: Die große Mehrheit der Protestbewegung besteht nicht etwa aus zornigen CDU-Sympathisanten, wie wochenlang signalisiert wurde, sie gehört vielmehr zum linken oder gemäßigt linken Spektrum.
und weiter:
Gegen Stuttgart 21 marschiert laut Studie das linke grüne Bürgertum im Alter zwischen 40 und 64 Jahren, vorwiegend jenes mit genereller Protestneigung sowie Unzufriedenheit mit der Demokratie (84 Prozent).

Die Hälfte entstammt dem öffentlichen Dienst und dem Lager der nicht Berufstätigen.
Quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Pr...aid_924355.html

Mein Fazit: Alt-68er reloaded. Und das wegen einem Bahnhof?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2402
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Egal ob Alt-68er oder nicht: die kritischen Fragen konnten nicht beantwortet hat. Und wenn beim bestgeplanten Bahnprojekt aller Zeiten immer mehr davon erzählt wird, die Betriebskonzepte stehen noch nicht fest und es sei ja alles erst in Planung, so frägt man sich als kritischer Bürger halt schon, ob hinter den schönen powerpoint-Folien auch Inhalte stehen.....
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Die Schlichtung gibts nun auch zum nachlesen bei der StZ.
Nach stundenlanger Debatte ist klar geworden: Das Wohl und Wehe von Stuttgart 21 hängt davon ab, ob die Bahn einen Fahrplan präsentieren kann, mit dem man nachvollziehen kann, dass der Tiefbahnhof und seine Zu- und Abläufe sowohl zu den Stoßzeiten als auch den ganzen Tag über deutlich leistungsfähiger sind als der heutige Kopfbahnhof mit seinem Gleisvorfeld.
und
Für die Gegner steht nach einer ersten Analyse fest: Da die vom Konzern beauftragten Spezialisten des schweizerischen Gutachterbüros SMA bereits einige Jahre an diesem Konzept getüftelt haben, sei es nicht etwa, wie von den Befürwortern behauptet, eine Momentaufnahme in einem langen Prozess. "Das ist nah dran am Optimum", glaubt Palmer, und es entspreche "nicht den Anforderungen". Bahnvorstand Volker Kefer entgegnete lediglich: "Noch nicht." Er sagte zu, bis zur nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag einen aktuelleren Zwischenstand zu liefern, der die Argumente der Bahn, die er am Freitag nicht widerlegt sah, stützen würden.
Also ich finde es schon reichlich krank, dass so quasi zugegeben wird, dass zuerst die Infrastruktur gebaut wird, ohne Rücksicht auf Kapazitäten und Verkehr, und dann erst später im Laufe von Bau und Jahren ein Konzept in das enge Korsett gepresst werden soll.

Für mein Empfinden kann so kein vernünftiges Verkehrskonzept entstehen! Und wenn ich dran denke, dass die ganzen kritischen Stellen im Netz kaum vernünftig widerlegt werden konnten, dann scheint mir das um so kritischer! Aber bei der Bahn ist man ja kreativ:
Die Bahn vertrat die Auffassung, dass die genannten Engpässe auf den Fildern eigentlich keine seien. Die eingleisige Rohrer Kurve habe sogar weiteres Potenzial, und die Zuführung vom Fildertunnel zum neuen Flughafenbahnhof werde man vorsichtshalber nun doch mit zwei Gleisen bewältigen. "An 835 Meter zusätzlichen Gleisen wird dieses Projekt nicht scheitern", so der Bahnmanager Ingolf Leuschel.
So werden kritische Stellen einfach zu einem "Potential" erklärt, das man quasi nur noch nutzen müsse. Tja, das scheint mir das Hauptproblem zu sein, Potential wäre vielleicht sogar da, aber dazu müsste man das ganze Kellerbahnhöfle richtig angehen und nicht in der Ultra-Schwaben-Sparversion, bei der einzig und allein der Immobilienhai bedient werden soll! :angry:

Und allein das hier ist zu gut, um es zu kommentieren:
Überraschend kam später aber die Nachricht, dass für den Fildertunnel bisher kein Sicherungssystem geplant ist, dass es S-Bahnen erlauben würde, die Ausweichstrecken zu benützen.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 30 Oct 2010, 08:01 hat geschrieben: Also ich finde es schon reichlich krank, dass so quasi zugegeben wird, dass zuerst die Infrastruktur gebaut wird, ohne Rücksicht auf Kapazitäten und Verkehr, und dann erst später im Laufe von Bau und Jahren ein Konzept in das enge Korsett gepresst werden soll.
Naja, da muss man unterscheiden - einen fertigen Fahrplan kann es noch nicht geben, weil man ja die Rahmenbedingungen zur Eröffnung nicht kennt.

Man wird aber sicherlich viele Berechnungen angestellt was für Konzepte man durchführen kann - ist halt die Frage ob man das so ohne weiteres Laien präsentieren kann.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
hansibahn2
Mitglied
Beiträge: 35
Registriert: 06 Jan 2010, 22:39

Beitrag von hansibahn2 »

Zu den Problemen im bisherigen Konzept siehe die Präsentation von Dr. Berschin
http://www.kopfbahnhof-21.de/uploads/media...t___Verkehr.pdf
"Überbestimmt" gefällt mir wg. den vielen Eingleisigkeiten als charakterisierung sehr gut.
Antworten