Stuttgart 21

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

c-a-b @ 4 Nov 2010, 20:13 hat geschrieben:Ich habe mir mal die Mühe gemacht und einen Albaufstieg nach meinen Vorstellungen skizziert. Ist wirklich nur eine schnelle Skizze, die aber verdeutlicht, wie man die ansteigenden Höhenzüge entlang des Filstals und die ungenutzten Hänge nutzen könnte um weniger Tunnels und mehr "Aussicht" auf die landschaftlich schöne Strecke haben könnte.

Bei Geislingen müsste allerdings ein Tal mit einer ziemlich langen Brücke überwunden werden. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack und wäre mindestens genau so kontrovers wie S21, aber ich fänds nett, da über ne Brücke zu fahren.  :P
Bist Du Dir wirklich bewusst, welche Streckenführung Du da gewählt hast? Zwischen Ursenwang und Wittingen müssten umfangreiche Tunnelbauwerke errichtet werden und zudem bei Überkingen ein Tal mit einem Brückenbauwerk überspannt werden.

Wenn Du schon Google Earth anwendest, solltest Du auch die 3-D Funktion zu nutzen wissen ;)

http://picasaweb.google.com/lh/photo/YEK5s...feat=directlink
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Das habe ich durchaus in 3D angeschaut und ich fahre da auch häufig, ich weiß schon was da ungefähr los ist. Es wäre aber nur ein Bruchteil der Tunnelkosten der jetzigen Strecke und durch landschaftlich kaum besiedeltes Gebiet, da ist entlang der A8 schon deutlich mehr los. Das mit der Brücke schrieb ich ja schon.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bildblog zu dem Thema, warum laut Bild und Abendzeitung auf einmal eine Mehrheit für Stuttgart 21 ist:
http://www.bildblog.de/24113/wie-man-zusti...-21-produziert/
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 9403 »

Ja das ist sehr lustig zu lesen.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Unterdessen wird im Vorfeld des Landtags-Untersuchungsausschusses bekannt, wie die Beteiligung von Mappus am umstrittenen Polizeieinsatz am "schwarzen Donnerstag" gewesen ist:
Mappus habe davon gewusst, dass die Polizei beschlossen hatte, die Wasserwerfer bereitzustellen. "Ein Ministerpräsident, der über den denkbaren Einsatz von Wasserwerfern unterrichtet wird und keinen Einspruch erhebt, ist für die Folgen politisch eindeutig verantwortlich", argumentierte Stoch. Grünen-Obmann Hans-Ulrich Sckerl sagte: "Mappus kann sich endgültig nicht mehr damit herausreden, nicht beteiligt gewesen zu sein."
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Beitrag von karhu »

55min Sigmaringen- Flughafen ja nee ist klar :D
Zum Glück hat da die Schwäbische Zeitung das klargestellt das hier nicht noch mehr Probaganda verbreitet wird. Auch werden nie Dieselfahrzeuge dort einfahren dürfen, hier von irgendwas in 20 jahren ist die Technik soweit zu versprechen ist reine augenwischerei, und woher soll noch Geld frei sein für eine Elektrifizierung wenn bei S21 alles vebuddelt wir ist mir auch nen Rätzel.

Quelle: Schwäbische Zeitung
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Beitrag von 146225 »

Auch in das Thema "leere Versprechungen" muß man wohl die Elektrifizierung der Südbahn und den Teil-2-gleisigen-Ausbau der Gäubahn einsortieren. Alles wie seit über 30 Jahren eben, hehre Phrasen und sonst nix... warum sollte sich da wegen Stuttgart21 - Propaganda etwas ändern ?

Seht hierzu auch diesen Bericht.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich war grad in der Dresdner Uni bei einem Vortrag eines frührern Plaungsmitgliedes von S21 (Name ist mir entfallen - irgendwas mit P...). Hatte ja gehofft, dass es auch ein bisschen kritische Töne geben würde, aber das war eine reine Werbeveranstaltung der DB gemischt mit ordentlich Demagogik. Auf jeder Folie Logos von DB, dem Land BW, dem Flughafen etc., die typischen Fehler wie "S21 bringt eine Fahrzeit von 24 Minuten von S nach U, "ja, jetzt gibts ja noch keine schnellen Güterzüge, aber wir bauen das ja für die Zukunft", auch die Durchbindung der Züge wurde wieder als Allheilmittel verkauft....kurz, mir ist schlecht geworden.
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Beitrag von Bayernlover »

So wie ich aus diversen Quellen weiß, sollte es auch eine Fragerunde zum Thema geben? Fand die auch statt oder was das auch nur ein bisschen "blabla"?
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Beitrag von Hot Doc »

Naja, da der Redner schon etwas überzogen hatte (und trotzem nicht fertig geworden ist), war die Fragerunde recht kurz. 3 Hanseln haben Fragen gestellt. U.a. nach der Kanibalisierung von anderen Projekten (Antwort: Man muß ja irgendwo anfangen, wenn man was anderes baut, kann man halt wiederum anderes nicht finanzieren.), nach der Ausstattung der Zugsicherung (A: Es kommt ETCS plus ein schäbiges Rückfallsystem - im Nebensatz hat er mehr oder weniger zugegeben, dass man wohl mit Stromschiene fahren muß, weil die Oberleitung evtl. tatsächlich nicht reinpaßt).
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 8 Nov 2010, 23:52 hat geschrieben: im Nebensatz hat er mehr oder weniger zugegeben, dass man wohl mit Stromschiene fahren muß, weil die Oberleitung evtl. tatsächlich nicht reinpaßt).
Hä? Was hat das Signalsystem mit der Stromversorgung zu tun und wie will man da mit Stromschiene fahren? S-Bahnen aus Berlin und Hamburg auf die betroffenen Linien holen?
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Beitrag von Hot Doc »

Es wurde mal in einer Zeitung behauptet, dass im Tunnel zu wenig Platz für Oberleitung und Signale sein. Und da der Redner sehr dünnhäutig bei Kritik war, hat der die Frage nach der Sicherungstechnik auch gleich auf die Oberleitung bezogen. Hier braucht eine Deckenstromschiene weniger Platz als eine konventionelle Oberleitung. Allerdings gibt es bis jetzt kein zugelassenes Beispiel für solch hohe Geschwindigkeiten. Bis jetzt darf meines Wissens in D nur bis 80 km/h mit Stromschiene gefahren werden. In Österreich gabs (oder gibts) wohl aber ne Teststrecke für höhere Geschwindigkeiten und auch in der Schweiz fährt man etwas schneller, aber keine 250.
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Beitrag von firefly »

Hot Doc @ 8 Nov 2010, 21:52 hat geschrieben: Ich war grad in der Dresdner Uni bei einem Vortrag eines frührern Plaungsmitgliedes von S21 (Name ist mir entfallen - irgendwas mit P...). Hatte ja gehofft, dass es auch ein bisschen kritische Töne geben würde, aber das war eine reine Werbeveranstaltung der DB gemischt mit ordentlich Demagogik. Auf jeder Folie Logos von DB, dem Land BW, dem Flughafen etc., die typischen Fehler wie "S21 bringt eine Fahrzeit von 24 Minuten von S nach U, "ja, jetzt gibts ja noch keine schnellen Güterzüge, aber wir bauen das ja für die Zukunft", auch die Durchbindung der Züge wurde wieder als Allheilmittel verkauft....kurz, mir ist schlecht geworden.
Da frag ich mich, warum du dich mit deiner Voreingenommenheit dort überhaupt reingesetzt hast. Du weisst doch so wie so alles besser.
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Beitrag von Bayernlover »

Egal wieviele Bäume gefällt werden, wer wem Pfefferspray ins Gesicht sprüht und wie die Akteure heißen:

Wird Stuttgart21 mehr Züge aufnehmen können als es der jetzige Kopfbahnhof/K21 kann oder nicht?

Solange diese Frage nicht beantwortet ist, braucht man nicht weiterreden, weder über Kosten noch über sonst irgendwas. Nützt dieser Neubau infrastrukturiell gesehen etwas oder nicht?
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josuav
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Beitrag von josuav »

Also wenn ich bisher die Ergebnisse richtig vertstanden habe, nutzt Stuttgart 21 schon etwas, allerdings ist man da schon an der Leistungsgrenze mit dem geplanten Betriebskonzept. Das liegt daran, dass für mehr Verkehr die Zulaufstrecken unterdimensioniert sind.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 9 Nov 2010, 15:46 hat geschrieben:Wird Stuttgart21 mehr Züge aufnehmen können als es der jetzige Kopfbahnhof/K21 kann oder nicht?

Solange diese Frage nicht beantwortet ist, braucht man nicht weiterreden, weder über Kosten noch über sonst irgendwas. Nützt dieser Neubau infrastrukturiell gesehen etwas oder nicht?
Die Frage wird Dir jede Seite auf andere Weise beantworten.

Die Gegner werden sagen, S21 kann weniger Züge gleichzeitig aufnehmen, da K21 mehr Gleise hat. Die Befürworter werden sagen, S21 kann mehr Züge innerhalb eines Zeitfensters (z.B. eine Stunde) aufnehmen, da die Züge nur kurz halten.

Wenn Du Dir das Video zu K21 anschaust, wirst Du sehen, dass in einem Zeitraum von gut 20 Minuten alle Gleise belegt sind. Wenn alle Züge wieder raus sind, herrscht erstmal wieder Stille. Eine Zeit, wo die Infrastruktur ungenutz in der Landschaft steht. Bei einem Durchgangsbahnhof können die Gleise aber kontinuierlich von mehreren Zügen genutzt werden. Wo also gerade noch ein ICE gehalten hat, kann fünf Minuten später ein RE halten usw. Natürlich ist dann kein 100% ITF möglich.

Es sind also in großem Maße ideologisch beeinflusste Meinungen.
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Beitrag von Bayernlover »

Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn.

Erstens entscheidet man die Frage "Durchbindung oder nicht" nicht nach Gutdünken, sondern nach dem Reisebedürfnis der Menschen. Und da ist es eben so, dass heute 90% aller Fahrgäste NICHT durchfahren. Das kannst Du langsam mal akzeptieren, und jetzt bitte nicht wieder mit Düsseldorf kommen, sonst schreie ich...

Und danach sollte man die Infrastruktur planen, und nicht einfach sagen "Man kann ja dann wunderbar durchfahren", selbst wenn das nur ein winziger Teil will...

Viel Ideologie sehe ich da nicht, eher die Frage wie man die Zahlen deutet.

Du bist doch eher der Verfechter von kurzen Umsteigezeiten, die sind aber mit S21 dann wohl adé.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Ebbes neis! Ein CDU Stadtrat vergreift sich erheblich im Ton und droht Gewalt gegen Gegner an, passenderweise direkt nachdem er gewalttätige Umtriebe bei den Gegnern erkannt haben will...
"Mich macht diese Aggressivität selbst aggressiv. Ich glaube, wenn mir einer vor das Auto sitzt, dann fahr ich den um"
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 9 Nov 2010, 16:23 hat geschrieben:Du bist doch eher der Verfechter von kurzen Umsteigezeiten, die sind aber mit S21 dann wohl adé.
Ich bin ein Verfechter der Punkt-zu-Punkt-Verbindung, wenn Du es genau wissen willst.
Erstens entscheidet man die Frage "Durchbindung oder nicht" nicht nach Gutdünken, sondern nach dem Reisebedürfnis der Menschen. Und da ist es eben so, dass heute 90% aller Fahrgäste NICHT durchfahren.
Wie sollten sie auch, die nicht Umsteigen wollen, fahren mit dem Auto :P
Und danach sollte man die Infrastruktur planen, und nicht einfach sagen "Man kann ja dann wunderbar durchfahren", selbst wenn das nur ein winziger Teil will...
Das dürfte eine unbewiesene Darstellung sein. Meines Wissens hat man keine konkreten Untersuchungen, die eine solche Behauptung untermauern, sondern nur das heutige Fahrgastverhalten wiederspiegeln, zu dem es bahnmäßig keine Alternative gibt. Wenn man mir belastbares Material darüber vorlegen kann, bin ich gerne bereit, das zu akzeptieren.
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Beitrag von Bayernlover »

Wie willst du die Züge so verknüpfen, dass man nicht mehr umsteigen muss?
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 9 Nov 2010, 17:29 hat geschrieben:Wie willst du die Züge so verknüpfen, dass man nicht mehr umsteigen muss?
Ich bin nicht für die Planung zuständig und maße mir auch keine Kenntnisse an, dies durchführen zu können. Im Übrigen kenne ich die Region nicht und daher ist es obsolet, dafür eine Stellungnahme von mir einzufordern. Ich beziehe mich einzig auf die Frage, welcher Bahnhofstyp leistungsfähiger ist. Und zwar unabhägig von Stuttgart. Und da sehe ich in einem Durchgangsbahnhof viele Vorteile.
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Beitrag von Naseweis »

Autobahn @ 9 Nov 2010, 17:17 hat geschrieben:Ich bin ein Verfechter der Punkt-zu-Punkt-Verbindung, wenn Du es genau wissen willst.
Die Züge in Ballungsräumen haben große Kapazitäten, da die Strecken schon stark ausgelastet sind und man viele Leute pro Zug transportieren muss. Für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen müsstest nicht nur die Züge im Hbf durchbinden, sondern vor allem auch mehr Linien anbieten. Man könnte grundsätzlich mit kleineren Züge mehr Linien, auch dichtere Takte durch Linienüberlagerung, und somit mehr Direktverbindungen schaffen, müssten dann aber im Kern das Streckennetz vervielfachen.
Wie sollten sie auch, die nicht Umsteigen wollen, fahren mit dem Auto :P
Umsteigen muss beim ÖPNV leider fast immer. Gut, so wenig Umsteigen wie möglich, ist sicher erstrebenswert.
Das dürfte eine unbewiesene Darstellung sein. Meines Wissens hat man keine konkreten Untersuchungen, die eine solche Behauptung untermauern, sondern nur das heutige Fahrgastverhalten wiederspiegeln, zu dem es bahnmäßig keine Alternative gibt. Wenn man mir belastbares Material darüber vorlegen kann, bin ich gerne bereit, das zu akzeptieren.
Aber haben denn die Durchbindungen im Stuttgarter Hbf so ein Potential? Bevor du wieder mit Düsseldorf kommst: Düsseldorf hat Köln und Duisburg, Möchengladbach und Wuppertal. Das ist eine andere Situation als in Stuttgart. In der Tat, hier bräuchte es mehr Studien und Gutachten. Oder hat die DB das im Zuge der S-21-Plaung schon erhoben und weigert sich nur das (im Internet) zu veröffentlichen.
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Beitrag von Naseweis »

Autobahn @ 9 Nov 2010, 17:42 hat geschrieben:Ich bin nicht für die Planung zuständig und maße mir auch keine Kenntnisse an, dies durchführen zu können. Im Übrigen kenne ich die Region nicht und daher ist es obsolet, dafür eine Stellungnahme von mir einzufordern. Ich beziehe mich einzig auf die Frage, welcher Bahnhofstyp leistungsfähiger ist. Und zwar unabhägig von Stuttgart. Und da sehe ich in einem Durchgangsbahnhof viele Vorteile.
Ja, schön, für Durchbindungen, auch wenn sie beim Kopfbahnhof mit Überwerfungsbauwerken im Vorfeld auch gut möglcih sind, ist der Durchgangsbahnhof besser geeignet. Recht hast du!

Aber wenn du dich nicht mit Stuttgart befassen willst, wieso äußerst du dich dann immer wieder zum Problem Durchbindung in Stuttgart sinnvoll oder nicht?
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 9 Nov 2010, 17:42 hat geschrieben: Ich bin nicht für die Planung zuständig und maße mir auch keine Kenntnisse an, dies durchführen zu können. Im Übrigen kenne ich die Region nicht und daher ist es obsolet, dafür eine Stellungnahme von mir einzufordern.
Warum gibst Du dann dauernd Stellungnahmen ab?
Ich beziehe mich einzig auf die Frage, welcher Bahnhofstyp leistungsfähiger ist. Und zwar unabhägig von Stuttgart. Und da sehe ich in einem Durchgangsbahnhof viele Vorteile.
DIE FRAGE WAS FÜR STUTTGART SINNVOLLER IST KANN MAN ABER NICHT UNABHÄNGIG VON STUTTGART BEANTWORTEN!!!!!

(Entschuldigung für das Brüllen, das musste jetzt mal sein...)
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Beitrag von Hot Doc »

firefly @ 9 Nov 2010, 10:42 hat geschrieben: Da frag ich mich, warum du dich mit deiner Voreingenommenheit dort überhaupt reingesetzt hast. Du weisst doch so wie so alles besser.
Danke für den unglaublich fundierten Beitrag. Ich hatte gehofft von einem relativ unvoreingenommenen Insider vielleicht ein paar interessante Details zu den Planungen zu erhalten. Was ich bekommen habe, waren tatsächlich einige Details, aber wenig neues und das alles sehr gefiltert und durch die rosarote Brille gesehen.

Beispiel: Es wurde ein Foto vom Gleisvorfeld gezeigt (kein Plan, da hätte man nämlich zeigen können, das man eine Problemstelle umfahren könnte) und dann das Phänomen Fahrstraßenkreuzung (die im aktuellen Bahnhof tatsächlich an einigen wenigen Stellen nicht vermieden werden können) zu zeigen. Kein Wort dazu, dass man diese Problematik mit einigen Weichen und wenigen Überwerfungen locker beseitigen könnte, sonder eine Kostenschätzung die in die Milliarden geht. (Dass im Moment für die Baustelle fast das ganze Gleisvorfeld mit neuen Weichen umgenaut wird und zwar weitaus umfassender als für K21 nötig, dazu k(aum)ein Wort.) Als Vergleich dazu der Gleisplan von S21 mit animierten Zügen, wie sie in den Bahnhof ein und ausfahren ohne sich zu kreuzen. Dann - kleiner Lichtblick - wurde immerhin zugegeben, dass sich bei anderen Zielen auch hier Fahrstraßen keruzen können (was übrigens ziemlich häufig der Fall ist). Das Argument war, da können ja dann ein Zug warten, bis der andere ausgefahren sein - ach und das ist jetzt der Vorteil gegenüber dem Kopfbahnhof??? Man könne aber auch noch im Gleisvorfeld einen "Bypass" legen (nichts anderes als eine Umfahrung - oder eine unterirdische Überwerfung wenn man so will) um diese Problem zu lösen - ach aber die Überwerfunden bei K21 sind so teuer und die Weichen die man dafür braucht???

Sorry, aber dafür brauch ich nicht Experte zu sein, um da - drücken wirs vorsichtig aus - mißtrauisch zu werden.



Zum Durchbinden: Da gibts sicher Zahlen und auf jeden Fall Erfahungswerte. Man kann auch aus den Leuten die heute umsteigen eine ausreichend genaue Abschätzung abgeben, wie viele später durchfahren wollen. Und es bleibt dabei, die allermeisten Umsteiger wechseln die Produktklasse (S-RE, S-IC(E),RE-ICE und umgekehrt) oder die Leute wollen gleich in die Stadt. Nur ein verschwindend kleiner Anteil fährt von einer Seite der Stadt im Regionalverkehr einmal durch die Stadt und auf der anderen Seite weiter. (Bei der S-Bahn München sind das z.B. weit unter 5%, sodass die Liniendurchbindung nur nach den Fahrzeiten gerichtet wird und nicht nach irgendwelchen Fahrgastströmen, weil die sowieso nicht existieren.) Das Resultat wird sein, dass die Umsteiger in einer spezielle Richtung einen Vorteil von einer Durchbindung habem, während alle die in einen anderen Zug wollen einen Nachteil davon haben, wenn man statt dessen einen halbwegs vernünftigen Taktfahrplan fahren könnte. Also von den 10% Umsteigern haben vielleicht 15% (also insgesamt 1-2%) einen Vorteil und der Rest einen Nachteil.

Das Argument Durchbinden ist also überhaupt keines - selbst wenn die Zahl der Fahrgäste auch der druchgebundenen Strecke sich völlig unrealistisch verdoppeln oder verdreifachen würde.



EDIT zum Bahnhofstyp: Der Durchgangsbahnhof mit 8 Gleisen könnte tatsächlich - bei entsprechender Anbindung - tatsächlich leistungsfähiger sein, wenn man die reine Zugzahl pro Zeit betrachtet. Bei den geplanten Zulaufstrecken ist da aber sicher nicht der Fall. Enger wird das schon, wenn man die Änderungen von K21 durchsetzt, dann wäre ich mir nicht mehr so sicher.
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 9 Nov 2010, 18:25 hat geschrieben:DIE FRAGE WAS FÜR STUTTGART SINNVOLLER IST KANN MAN ABER NICHT UNABHÄNGIG VON STUTTGART BEANTWORTEN!!!!!

(Entschuldigung für das Brüllen, das musste jetzt mal sein...)
Das Brüllen macht nichts, mein Monitor ist gehöhrlos :D

Ich frage mich allerdings, warum von mir verlangt wird, ein Fahrplankozept für Stuttgart 21 aufzustellen, wenn es die Experten noch nicht einmal geschafft haben und die ortsansässigen selbsternannten dieser Gattung auch nichts auf die Reihe bringen, außer Standzeiten von bis zu 20 Minuten bei einem ITF im Kopfbahnhof.

Bisher hat mich K21 nicht überzeugt, S21 allerdings auch nicht. Ich bin - und das gebe ich zu - kein Freund von Kopfbahnhöfen, die ein Relikt vergangener Zeiten sind. Aber gut, dass ist eine persönliche Einstellung, andere mögen dazu eine andere Auffassung haben.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 9 Nov 2010, 19:07 hat geschrieben: Ich frage mich allerdings, warum von mir verlangt wird, ein Fahrplankozept für Stuttgart 21 aufzustellen, wenn es die Experten noch nicht einmal geschafft haben und die ortsansässigen selbsternannten dieser Gattung auch nichts auf die Reihe bringen, außer Standzeiten von bis zu 20 Minuten bei einem ITF im Kopfbahnhof.
Du stellst hier dauernd Behauptungen auf - von Dir wird nur erwartet die von Dir aufgestellten Behauptungen zu begründen bzw. mal die Dinge die dagegensprechen zumindest wahrzunehmen. Du kannst nicht einerseits Behauptungen als ultimativ richtig hier aufstellen und andererseits darauf pochen dass Du von dem Thema keine Ahnung hast und deswegen die Behauptungen nicht begründen kannst.

Entweder Du kannst die Behauptungen begründen (und ggf. gegen andere Meinungen verteidigen), dann kannst Du die hier auch aufstellen, oder Du lässt es.
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Autobahn @ 9 Nov 2010, 19:07 hat geschrieben: Bisher hat mich K21 nicht überzeugt, S21 allerdings auch nicht. Ich bin - und das gebe ich zu - kein Freund von Kopfbahnhöfen, die ein Relikt vergangener Zeiten sind. Aber gut, dass ist eine persönliche Einstellung, andere mögen dazu eine andere Auffassung haben.
Das ist schlicht falsch. Kopfbahnhöfe haben in bestimmten Situationen auch heute noch deutliche Vorteile, während Durchgangsbahnhöfe wiederum bei anderen Lagen im Vorteil sind. Auch in den alten Zeiten gab es schon Durchgangsbahnhöfe, die sind genau so ein Relikt, wenn man das so ausdrücken will - lassen wir die Bahnhöfe einfach ganz weg! Der Umbau zu Durchgangsbahnhöfen wurde an manchen Stellen sinnvoll, da sich das Reiseverhalten und auch die Lauflänger der Züge geändert hat. Außerdem konnte die Bahn oft Ihre teuren innerstädtischen Grundstücke versilbern. An vielen Stellen zeigen sich die Kopfbahnbahnhöfe aber heute noch als sehr sinnvoll.
Von der Passagierseite aus gilt, je mehr Menschen ihren Ziel oder Startpunkt der Bahnreise an einem Bahnhof haben, desto besser schneidet der Kofbahnhof ab. Zusätllich spielt eben die Fahrplangestaltung eine wichtige Rolle, siehe die Diskussion um den ITF.
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 9 Nov 2010, 18:25 hat geschrieben: DIE FRAGE WAS FÜR STUTTGART SINNVOLLER IST KANN MAN ABER NICHT UNABHÄNGIG VON STUTTGART BEANTWORTEN!!!!!

(Entschuldigung für das Brüllen, das musste jetzt mal sein...)
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Boris Merath @ 9 Nov 2010, 19:19 hat geschrieben:Du stellst hier dauernd Behauptungen auf ....
Da bin ich nicht anders, als Befürworter und Gegner von S21
Hot Doc @ , hat geschrieben:Kopfbahnhöfe haben in bestimmten Situationen auch heute noch deutliche Vorteile, während Durchgangsbahnhöfe wiederum bei anderen Lagen im Vorteil sind.
Am Linienende haben Kopfbahnhöfe auf jeden Fall einen Sinn. Aber nur dort, wo alle Linien verenden.
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